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Title:
TURBINE CASING AND METHOD FOR ASSEMBLING A TURBINE HAVING A TURBINE CASING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/157957
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a turbine casing (1) for a turbine, in particular a steam turbine, having a front casing segment (3), which is formed around a turbine longitudinal axis (2) and has a first front casing part-segment (3a) and a second front casing part-segment (3b), and a rear casing segment (4), which is formed around the turbine longitudinal axis (2) and has a first rear casing part-segment (4a) and a second rear casing part-segment (4b). The rear casing segment (4) is arranged downstream of the front casing segment (3) in the direction of flow (D) and is fastened to the front casing segment (3) via a rear vertical flange (6) of the rear casing segment (4) and a front vertical flange (7) of the front casing segment (3), forming a cross-shaped joint (5). According to the invention, a protrusion (8) which surrounds the turbine longitudinal axis (2) is formed on the front casing segment (3) in a region of the front vertical flange (7) and extends parallel or at least substantially parallel to the turbine longitudinal axis (2) and protrudes from the front vertical flange (7) in the flow direction (D). A circumferential seal device (10) is situated on an outer side (9), facing away from the turbine longitudinal axis (2), of the protrusion (8), said seal device sealing the protrusion (8) against the rear casing segment (4). The invention also relates to a method for assembling a turbine having a turbine casing according to the invention.

Inventors:
BLESSING ALEXANDER (DE)
ROLLE MARIO (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/081194
Publication Date:
September 07, 2018
Filing Date:
December 01, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F01D11/00; F01D25/24; F02C7/28
Domestic Patent References:
WO2016082956A12016-06-02
Foreign References:
EP3059400A12016-08-24
EP3103972A12016-12-14
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Turbinengehäuse (1) für eine Turbine, insbesondere eine Dampfturbine, aufweisend ein um eine Turbinenlängsachse (2) herum ausgebildetes vorderes Gehäusesegment (3) mit einem ersten vorderen Gehäuseteilsegment (3a) sowie einem zweiten vorderen Gehäuseteilsegment (3b) und ein um die Turbinenlängsachse (2) herum ausgebildetes hinteres Gehäusesegment (4) mit einem ersten hinteren Gehäuseteilsegment (4a) sowie einem zweiten hinteren Gehäuseteilsegment (4b) , wobei das hintere Gehäusesegment (4) in Durchströmrichtung (D) hinter dem vorderen Gehäusesegment (3) angeordnet sowie unter Ausbildung einer Kreuzteilfuge (5) über einen hinteren Vertikalflansch (6) des hinteren Gehäusesegments (4) an einem vorderen Vertikalflansch (7) des vorderen Gehäusesegments (3) an dem vorderen Gehäusesegment (3) befestigt ist,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass in einem Bereich des vorderen Vertikalflanschs (7) ein die Turbinenlängsachse (2) umgebender Vorsprung (8) am vorderen Gehäusesegment (3) ausgebildet ist, welcher sich parallel oder zumindest im Wesentlichen parallel zur Turbinenlängsachse (2) erstreckt und den vorderen Vertikalflansch (7) in Durchströmrichtung (D) überragt, wobei an einer der Turbinenlängsachse (2) abgewandten Außenseite (9) des Vorsprungs (8) eine umlaufende Dichtungsvorrichtung (10) angeordnet ist, die den Vorsprung (8) gegen das hintere Gehäusesegment (4) abdichtet .

2. Turbinengehäuse (1) nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass der Vorsprung (8) hohlzylinderförmig bzw. im Wesentlichen hohlzylinderförmig oder hohlkonusförmig bzw. im Wesentlichen hohlkonusförmig ausgebildet ist.

3. Turbinengehäuse (1) nach Anspruch 1 oder 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Dichtungsvorrichtung (10) derart angeordnet und ausgebildet ist, den Vorsprung (8) gegen den hinteren Vertikalflansch (6) abzudichten.

4. Turbinengehäuse (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass in der Außenseite (9) des Vorsprungs (8) mindestens eine umlaufende Nut (11) ausgebildet ist, wobei die Dichtungsvorrichtung (10) mindestens einen Dichtungsring (12) aufweist, der mindestens ein erstes Ringsegment (12a) und ein zweites Ringsegment (12b) aufweist, wobei der mindestens eine Dichtungsring (12) zumindest teilweise in der mindestens einen Nut (11) aufgenommen ist und das hintere Gehäusesegment (4) in radialer Richtung (R) in Bezug auf die Turbinenlängsachse (2) abdichtend kontaktiert.

5. Turbinengehäuse (1) nach Anspruch 4,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass das mindestens eine erste Ringsegment (12a) und das mindestens eine zweite Ringsegment (12b) zur Ausbildung eines gasdichten Stoßes einander in Umfangsrichtung zumindest teilweise überlappende Endbereiche (13) aufweisen.

6. Turbinengehäuse (1) nach Anspruch 5,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass mindestens ein erster Endbereich (13a) des mindestens einen ersten Ringsegments (12a) mindestens eine in Umfangs- richtung ausgebildete Aussparung (14) aufweist, und dass mindestens ein zweiter Endbereich (13b) des mindestens einen zweiten Ringsegments (12b) mindestens eine in Umfangsrichtung hervorstehende Zunge (15) aufweist, wobei die mindestens eine Zunge (15) zum formschlüssigen Eingriff in die mindestens eine Aussparung (14) ausgebildet ist.

7. Turbinengehäuse (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der mindestens eine Dichtungsring (12) einen Ringaußendurchmesser aufweist, der zumindest in einem entlasteten Zustand größer als ein hinterer Gehäusesegmentinnendurchmesser des hinteren Gehäusesegments (4) ist.

8. Turbinengehäuse (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass in dem hinteren Vertikalflansch (6) eine Bohrung (16) ausgebildet ist, die einen Zwischenraum (17), der zwischen der Dichtungsvorrichtung (10) und dem vorderen Vertikalflansch (7) ausgebildet ist, mit einem zweiten Innenraumbe- reich (18b) des hinteren Gehäusesegments (4) fluidkommunizie- rend verbindet, wobei der zweite Innenraumbereich (18b) in Durchströmrichtung (D) hinter einem dem vorderen

Gehäusesegment (3) unmittelbar benachbarten ersten Innenraumbereich (18a) des hinteren Gehäusesegments (4) angeordnet ist .

9. Turbinengehäuse (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass das erste vordere Gehäuseteilsegment (3a) als

Hochdruckturbinengehäuseunterteil (19a) eines Hochdruckturbinengehäuses (19) des Turbinengehäuses (1), das zweite vordere Gehäuseteilsegment (3b) als Hochdruckturbinengehäuseoberteil (19b) des Hochdruckturbinengehäuses (19) , das erste hintere Gehäuseteilsegment (4a) als Abdampfgehäuseunterteil (20a) eines Abdampfgehäuses (20) des Turbinengehäuses (1) und das zweite hintere Gehäuseteilsegment (4b) als

Abdampfgehäuseoberteil (20b) des Abdampfgehäuses (20) ausgebildet sind.

10. Verfahren zur Montage einer Turbine mit einem Turbinengehäuse gemäß den Ansprüchen 5 und 9, aufweisend die folgenden Schritte : Einlegen des ersten Ringsegments (12a) des Dichtungsrings (12) in die Nut (11) des Vorsprungs (8) des

Hochdruckturbinengehäuseunterteils (19a) ,

Verbinden des Hochdruckturbinengehäuseunterteils (19a) mit dem Abdampfgehäuseunterteil (20a) zu einem

Gehäuseunterteil,

Einsetzen von Innenbauteilen der Turbine in das

Gehäuseunterteil,

Einlegen des zweiten Ringsegments (12b) des Dichtungsrings (12) in die Nut (11) des Vorsprungs (8) des

Hochdruckturbinengehäuseoberteils (19b) ,

Verbinden des Hochdruckturbinengehäuseoberteils (19b) mit dem Abdampfgehäuseoberteil (20b) zu einem

Gehäuseoberteil, und

Ablegen des Gehäuseoberteils auf dem Gehäuseunterteil.

Description:
Beschreibung

TURBINENGEHÄUSE UND VERFAHREN ZUR MONTAGE EINER TURBINE MIT EINEM TURBINENGEHÄUSES

Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrteiliges Turbinengehäuse, insbesondere für eine Dampfturbine, sowie ein Ver- fahren zur Montage eines mehrteiligen Turbinengehäuses, insbesondere für eine Dampfturbine.

Dampfturbinen sind Strömungsmaschinen, die zur Umwandlung der Enthalpie von Dampf in kinetische Energie ausgebildet sind. Herkömmliche Dampfturbinen weisen ein Turbinengehäuse auf, das einen Strömungsraum zum Durchströmen des Dampfes umgibt. Im Strömungsraum ist eine rotatorisch gelagerte Turbinenwelle mit einer Vielzahl von Laufschaufeln angeordnet, die in Form von hintereinander angeordneten Laufschaufelkränzen an der Turbinenwelle gehalten sind. Zur Optimierung der Anströmung der Laufschaufeln mit Dampf weisen Dampfturbinen Leitschaufelkränze auf, die jeweils einem Laufschaufelkranz vorgeschaltet und an dem Turbinengehäuse gehalten sind. Eine Gruppe aus einem Leitschaufelkranz mit zugehörigem Laufschau- felkranz wird auch als Turbinenstufe bezeichnet.

Beim Durchströmen der Dampfturbine gibt der Dampf einen Teil seiner inneren Energie ab, der über die Laufschaufein in Rotationsenergie der Turbinenwelle umgewandelt wird. Hierbei findet eine Entspannung des Dampfes statt, so dass Druck und Temperatur des Dampfes beim Durchströmen der Dampfturbine nach jeder Turbinenstufe verringert werden. Das Turbinengehäuse wird somit zwischen einem Dampfeinlass und einem Dampf- auslass einem Temperaturgradienten ausgesetzt. Dies führt insbesondere bei kompakt aufgebauten Dampfturbinen zu einer sehr hohen Belastung des Turbinengehäuses.

Zur Verbesserung des Wirkungsgrads weisen Dampfturbinen in speziellen Ausführungsformen einen mehrere Turbinenabschnit- te, wie z.B. einen Hochdruckabschnitt, einen Mitteldruckab- schnitt und/oder Niederdruckabschnitt, auf. Zur weiteren Verbesserung des Wirkungsgrads können derartige Dampfturbinen eine Heizvorrichtung zur Zwischenüberhitzung des Dampfes aufweisen, so dass beispielsweise den Hochdruckabschnitt verlassender Dampf von der Heizvorrichtung aufheizbar ist, bevor dieser den nachfolgenden Turbinenabschnitten zugeführt wird. Es kann dabei vorgesehen sein, dass jeweils zwischen zwei Turbinenabschnitten eine derartige Heizvorrichtung angeordnet ist. Insbesondere bei Dampfturbinen mit einer solchen Zwischenüberhitzung des Dampfes treten starke Temperaturschwankungen entlang einer Turbinenlängsachse der Dampfturbine auf. Zunächst fällt die Temperatur in dem Hochdruckabschnitt gradierend ab, steigt dann im Übergangsbereich aufgrund der Zwischenüberhitzung sprunghaft an. Ein Bereich des Turbinengehäuses, der einer Abströmung des Hochdruckabschnitts und einer Anströmung des folgenden Mitteldruckabschnitts oder Niederdruckabschnitts benachbart angeordnet ist, ist insbesondere bei kompakt aufgebauten Dampfturbinen besonders starken Temperaturunterschieden ausgesetzt .

Überdies weisen Turbinengehäuse aus Gründen besserer

Herstellbarkeit sowie Montierbarkeit mehrere Gehäuseteile auf, die zu dem Turbinengehäuse unter Ausbildung von Trennfugen miteinander verbunden sind. Turbinengehäuse weisen dabei oftmals ein Gehäuseunterteil sowie ein Gehäuseoberteil auf. Auch entlang der Turbinenlängsachse kann das Turbinengehäuse mehrere Gehäusesegmente aufweisen, so dass der Hochdruckabschnitt und der Mitteldruckabschnitt beispielsweise in unterschiedlichen Gehäusesegmenten angeordnet sind. Die Verbindung erfolgt oftmals über ein Verschrauben von Vertikalflanschen, also Flanschen der Gehäuseteile bzw. Gehäusesegmente, wobei sich die Flansche auf einer Ebene quer zur Turbinenlängsachse ringförmig erstrecken.

Bei Turbinengehäusen, die beispielsweise mindestens ein vorderes Gehäusesegment mit einem ersten vorderen

Gehäuseteilsegment und einem zweiten vorderen

Gehäuseteilsegment sowie ein hinteres Gehäusesegment mit ei- nem ersten hinteren Gehäuseteilsegment und einem zweiten hinteren Gehäuseteilsegment aufweisen, ist an einer Stoßstelle zwischen vier Gehäuseteilsegmenten eine Kreuzteilfuge ausgebildet. An Kreuzteilfugen von Turbinengehäusen treffen Vertikalflansche und Horizontalflansche aufeinander. Die Gewährleistung einer hohen Dampfdichtigkeit ist an solchen Kreuzteilfugen besonders problematisch. Durch hohe Temperaturbelastungen, wie z.B. Temperaturschwankungen, Temperaturgradienten oder Extremtemperaturen, sowie durch große Druckbelastungen, wie z.B. Druckschwankungen, Druckgradienten oder Extremdrücken, wird ein Risiko einer Undichtheit verbunden mit Ansaugen von Umgebungsluft ins Gehäuse bzw. Leckage des Arbeitsmediums an einer Kreuzteilfuge erhöht. Insbesondere durch hohe Überdrücke wird das Risiko von Leckagen an Kreuzteilfugen besonders erhöht.

Zur Vermeidung von Leckagen an Kreuzteilfugen gibt es mehrere unterschiedliche Lösungsansätze. Durch Erhöhung einer Schraubenkraft zum Verbinden der Flansche benachbarter

Gehäuseteilsegmente sowie durch die Verwendung überdimensionierter Bauteile kann eine Dichtigkeit an Kreuzteilfugen verbessert werden. Nachteilig hierbei sind ein gesteigerter Material- sowie Montageaufwand und somit erhöhte Herstellungskosten des Turbinengehäuses. Alternativ oder zusätzlich können Betriebsparameter derart eingeschränkt werden, dass kritische Grenzwerte, welche zu einer übermäßigen Belastung der Kreuzteilfugen führen würden, vermieden werden. Durch diese Maßnahme werden eine Leistung und oftmals auch ein Wirkungsgrad der Turbine verringert .

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Turbinengehäuse für eine Turbine sowie ein Verfahren zur Montage einer Turbine mit einem erfindungsgemäßen Turbinengehäuse zu schaffen, die die Nachteile des Stands der Technik beheben oder zumindest teilweise beheben. Es ist insbesondere die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Turbinengehäuse für eine Turbine, insbesondere eine Dampfturbine, sowie ein Verfahren zur Montage einer Turbine bereitzustellen, die mit einfachen Mitteln sowie kostengünstig eine verbesserte Dichtheit an Kreuzteilfugen gewährleisten.

Voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Demnach wird die Aufgabe durch ein Turbinengehäuse für eine Turbine, insbesondere eine Dampfturbine, gemäß Anspruch 1 gelöst. Ferner wird die voranstehende Aufgabe durch ein Verfahren zur Montage einer Turbine, insbesondere einer Dampfturbine, mit einem erfindungsgemäßen Turbinengehäuse gemäß Anspruch 10 gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Turbinengehäuse beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Turbinengehäuse für eine Turbine, insbesondere eine Dampfturbine, gelöst. Das Turbinengehäuse weist ein um eine Turbinenlängsachse herum ausgebildetes vorderes

Gehäusesegment mit einem ersten vorderen Gehäuseteilsegment sowie einem zweiten vorderen Gehäuseteilsegment und ein um die Turbinenlängsachse herum ausgebildetes hinteres

Gehäusesegment mit einem ersten hinteren Gehäuseteilsegment sowie einem zweiten hinteren Gehäuseteilsegment auf. Das hintere Gehäusesegment ist in Durchströmrichtung der Turbine hinter dem vorderen Gehäusesegment angeordnet sowie unter Ausbildung einer Kreuzteilfuge über einen hinteren Vertikalflansch des hinteren Gehäusesegments an einem vorderen Vertikalflansch des vorderen Gehäusesegments an dem vorderen Gehäusesegment befestigt. Erfindungsgemäß ist in einem Bereich des vorderen Vertikalflanschs ein die Turbinenlängsachse umgebender Vorsprung am vorderen Gehäusesegment ausgebildet, welcher sich parallel oder zumindest im Wesentlichen parallel zur Turbinenlängsachse erstreckt und den vorderen Ver- tikalflansch in Durchströmrichtung überragt. An einer der Turbinenlängsachse abgewandten Außenseite des Vorsprungs ist eine umlaufende Dichtungsvorrichtung angeordnet, die den Vorsprung gegen das hintere Gehäusesegment abdichtet.

Das vordere Gehäusesegment und das hintere Gehäusesegment sind um die Turbinenlängsachse herum, auf der vorzugsweise eine Rotorwelle der Turbine mit Laufschaufelkränzen koaxial anordenbar ist, ausgebildet. Durch die Aufteilung des Turbinengehäuses in Gehäusesegmente wird eine Montage sowie Demontage der Rotorwelle sowie weiterer Komponenten der Turbine, wie z.B. Lager, Dichtungen, Leitschaufelkränze oder dergleichen, verbessert bzw. gewährleistet und kann das Turbinengehäuse kostengünstiger hergestellt und transportiert werden. Die Turbinenlängsachse ist vorzugsweise auf einer horizontalen Ebene ausgebildet.

Das vordere Gehäusesegment weist einen vorderen Horizontalflansch auf, der sich parallel bzw. zumindest im Wesentlichen parallel zur Turbinenlängsachse erstreckt. Der vordere Horizontalflansch ist teilweise am ersten vorderen

Gehäuseteilsegment sowie teilweise am zweiten vorderen

Gehäuseteilsegment ausgebildet. Über den vorderen Horizontalflansch sind das erste vordere Gehäuseteilsegment und das zweite vordere Gehäuseteilsegment miteinander verbunden, insbesondere mittels Schrauben, Bolzen oder dergleichen. Das hintere Gehäusesegment weist einen hinteren Horizontalflansch auf, der sich parallel bzw. zumindest im Wesentlichen parallel zur Turbinenlängsachse erstreckt. Der hintere Horizontalflansch ist teilweise am ersten hinteren Gehäuseteilsegment sowie teilweise am zweiten hinteren Gehäuseteilsegment ausgebildet. Über den hinteren Horizontalflansch sind das erste hintere Gehäuseteilsegment und das zweite hintere

Gehäuseteilsegment miteinander verbunden, insbesondere mittels Schrauben, Bolzen oder dergleichen. Unter einem Horizontalflansch wird im Rahmen der Erfindung ein Flansch verstanden, der sich auf einer Ebene erstreckt, auf der die Turbinenlängsachse verläuft oder zu der die Turbinenlängsachse zu- mindest parallel verläuft. Vorzugsweise ist diese Ebene hori- zontal ausgerichtet, kann gleichwohl je nach Ausführungsform der Turbine eine Neigung zwischen 0° und 90° zur Horizontal- ebene aufweisen.

Das vordere Gehäusesegment weist einen vorderen Vertikalflansch auf, der dem hinteren Gehäusesegment zugewandt sowie diesem benachbart ist und sich in Bezug auf die

Durchströmrichtung in radialer Richtung erstreckt. Der vordere Vertikalflansch ist teilweise am ersten vorderen

Gehäuseteilsegment sowie teilweise am zweiten vorderen

Gehäuseteilsegment ausgebildet. Dementsprechend weist das hintere Gehäusesegment einen hinteren Vertikalflansch auf, der dem vorderen Gehäusesegment zugewandt sowie diesem benachbart ist und sich in Bezug auf die Durchströmrichtung in radialer Richtung erstreckt. Der hintere Vertikalflansch ist teilweise am ersten hinteren Gehäuseteilsegment sowie teilweise am zweiten hinteren Gehäuseteilsegment ausgebildet. Das vordere Gehäusesegment ist über den vorderen Vertikalflansch und den hinteren Vertikalflansch mit dem hinteren

Gehäusesegment verbunden, insbesondere mittels Schrauben, Bolzen oder dergleichen. Ein Vertikalflansch ist im Rahmen der Erfindung ein Flansch, der sich auf einer Ebene erstreckt, die vorzugsweise senkrecht zur Turbinenlängsachse ausgebildet ist: Es kann je nach Ausführungsform vorgesehen sein, dass diese Ebene um eine Achse, die horizontal sowie quer zur Turbinenlängsachse verläuft, um zwischen 0° und 90° geneigt ist.

Der Vorsprung ist vorzugsweise als Verlängerung des vorderen Gehäuseteilsegments ausgebildet, die in Durchströmrichtung den vorderen Vertikalflansch überragt. Eine Wandstärke des Vorsprungs ist vorzugsweise geringer ausgebildet als eine Wandstärke bzw. mittlere Wandstärke des vorderen

Gehäuseteilsegments. Dies hat den Vorteil, dass ein direktes Anströmen einer Trennfuge zwischen dem vorderen Vertikalflansch und dem hinteren Vertikalflansch durch ein in

Durchströmrichtung bzw. im Wesentlichen in Durchströmrichtung strömendes Betriebstluid der Turbine auf diese Weise

verhinderbar ist. Die Außenseite des Vorsprungs ist von der Turbinenlängsachse abgewandt sowie in radialer Richtung von dem hinteren Gehäusesegment umgeben.

Die an der Außenseite angeordnete Dichtungsvorrichtung umgibt die Turbinenlängsachse vollständig. Die Dichtungsvorrichtung verschließt einen Spalt, der zwischen dem Vorsprung und dem hinteren Gehäusesegment ausgebildet ist, und dichtet somit einen Turbinengehäuseinnenraum gegenüber der Kreuzteilfuge ab. Ein Bereich der Dichtungsvorrichtung ist vorzugsweise gemäß einer bekannten Kolbendichtung ausgebildet. Es kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Dichtungsvorrichtung an dem Vorsprung oder dem hinteren Gehäusesegment fixiert ist.

Vorzugsweise ist ein Befestigungslochkreisdurchmesser größer als ein Vorsprungaußendurchmesser des Vorsprungs ausgebildet. Somit sind Verbindungsstellen des vorderen Vertikalflanschs mit dem hinteren Vertikalflansch durch den Vorsprung gegenüber dem Turbinengehäuseinnenraum abgedeckt.

Ein erfindungsgemäßes Turbinengehäuse hat gegenüber herkömmlichen Turbinengehäusen den Vorteil, dass es, insbesondere aufgrund des Vorsprungs sowie der Dichtungsanordnung, an der Kreuzteilfuge eine besonders zuverlässige bzw. hohe Dichtheit aufweist. Ein weiterer Vorteil ist, dass das erfindungsgemäße Turbinengehäuse besonders für kleine und/oder kompakte Turbinen geeignet sowie für verhältnismäßig extreme Betriebspara- meter, insbesondere hohe Überdrücke sowie hohe Temperaturen, auslegbar ist.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann bei einem Turbinengehäuse vorgesehen sein, dass der Vorsprung hohlzylinderförmig bzw. im Wesentlichen hohlzylinderförmig oder hohlkonusförmig bzw. im Wesentlichen hohlkonusförmig ausgebildet ist. Ein derartiger Vorsprung weist einen ringförmigen Querschnitt auf. Bei einem hohlkonusförmigen Vor- sprung ist der Konus vorzugsweise auf der Außenseite als Außenkonus ausgebildet. Dabei ist der Außenkonus vorzugsweise derart ausgebildet, dass beim Zusammenfügen des vorderen Gehäusesegments mit dem hinteren Gehäusesegment eine Druckkraft über den Außenkonus aufbaubar ist, die über die Dichtungsvorrichtung weiterleitbar ist. Weiter bevorzugt ist auf einer Innenseite des hinteren Gehäusesegments ein Innenkonus ausgebildet, der beim Zusammenfügen des vorderen

Gehäusesegments mit dem hinteren Gehäusesegment mit dem Außenkonus in Eingriff bringbar ist. Auf diese Weise ist eine Dichtheit des Turbinengehäuses mit einfachen Mitteln weiter verbesserbar. Ein erfindungsgemäßer Vorsprung hat überdies den Vorteil, dass eine Kontaktfuge zwischen dem vorderen Vertikalflansch und dem hinteren Vertikalflansch vollumfänglich bzw. im Wesentlichen vollumfänglich abgedeckt ist.

Weiter bevorzugt ist die Dichtungsvorrichtung derart angeordnet und ausgebildet, den Vorsprung gegen den hinteren Vertikalflansch abzudichten. Der Vorsprung und der hintere Vertikalflansch bilden somit einen gemeinsamen Überlappungsbereich. Dabei ist es bevorzugt, dass der Vorsprung den hinteren Vertikalflansch vollständig bzw. zumindest im Wesentlichen vollständig überlappt. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Vorsprung den hinteren Vertikalflansch teilweise überlappt oder in Durchströmrichtung über diesen hinausragt. Eine derartige Anordnung der Dichtungsvorrichtung hat den Vorteil, dass aufgrund einer besonders hohen Stabilität des hinteren Gehäusesegments im Bereich des hinteren Vertikal- flanschs somit eine besonders gute Dichtungswirkung erzielbar ist .

Vorzugsweise ist in der Außenseite des Vorsprungs mindestens eine umlaufende Nut ausgebildet. Die Dichtungsvorrichtung weist mindestens einen Dichtungsring auf, der mindestens ein erstes Ringsegment und ein zweites Ringsegment aufweist. Der mindestens eine Dichtungsring ist zumindest teilweise in der mindestens einen Nut aufgenommen und kontaktiert das hintere Gehäusesegment in radialer Richtung in Bezug auf die Turbi- nenlängsachse abdichtend. Es kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die mindestens eine Nut auf der Innenseite des hinteren Gehäusesegments ausgebildet und der Dichtungsring zumindest teilweise in der mindestens einen Nut aufgenommen ist und die Außenseite des Vorsprungs abdichtend kontaktiert. Alternativ können die Außenseite des Vorsprungs und die Innenseite des hinteren Gehäusesegments jeweils mindestens eine Nut aufweisen, in der die Dichtungsvorrichtung zumindest teilweise angeordnet ist und somit abdichtend am Vorsprung sowie hinteren Gehäusesegment angeordnet ist. Zur Verbesserung der Dichtheit können mehrere Nuten mit mehreren Dichtringen vorgesehen sein. Eine Nut hat den Vorteil, dass die Dichtungsvorrichtung mit einfachen Mitteln sowie kostengünstig gegen ein axiales Verschieben entlang der Turbinenlängsachse sicherbar ist. Ferner ist mittels einer Nut eine verbesserte Dichtwirkung erzielbar.

Ferner ist bevorzugt, dass das mindestens eine erste Ringsegment und das mindestens eine zweite Ringsegment zur Ausbildung eines gasdichten Stoßes einander in Umfangsrichtung zumindest teilweise überlappende Endbereiche aufweisen, die vorzugsweise gemäß herkömmlicher Kolbenringe ausgebildet sind. Überlappende Endbereiche haben den Vorteil, dass durch einen höheren Druck auf der einen Seite als auf der in Turbinenlängsachse gesehen anderen Seite eine optimale Dichtwirkung erzielbar ist und Durchmesseränderungen ausgeglichen werden können .

Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass mindestens ein erster Endbereich des mindestens einen ersten Ringsegments mindestens eine in Umfangsrichtung ausgebildete Aussparung aufweist, und dass mindestens ein zweiter Endbereich des mindestens einen zweiten Ringsegments mindestens eine in Um- fangsrichtung hervorstehende Zunge aufweist, wobei die mindestens eine Zunge zum formschlüssigen Eingriff in die mindestens eine Aussparung ausgebildet ist. Vorzugsweise sind die Endbereiche derart ausgebildet, dass beim Zusammenfügen ein formschlüssiges Zentrieren der Ringsegmente erfolgt. Mit- tels einer derartigen Ausbildung sind Ringsegmente leicht miteinander zu einem Dichtring unter Ausbildung einer guten Abdichtung zusammenfügbar.

Es ist bevorzugt, dass der mindestens eine Dichtungsring einen Ringaußendurchmesser aufweist, der zumindest in einem entlasteten Zustand größer als ein hinterer

Gehäusesegmentinnendurchmesser des hinteren Gehäusesegments ist. Ein entlasteter Zustand des Ringes ist im Rahmen der Erfindung ein Zustand, in dem der Ring nicht gezwängt wird. Sobald er eingebaut wird, kann er auf einen etwas kleineren Durchmesser gebracht werden, auch wenn kein Arbeitsfluid die Turbine durchströmt und ein Innendruck der Turbine einem Umgebungsdruck entspricht. Dabei ist das Übermaß des Ringaußendurchmessers derart, dass eine Montage der Gehäusesegmente mit Dichtungsring weiterhin uneingeschränkt möglich ist. Aufgrund des größeren Durchmessers des Dichtungsrings bildet dieser im zusammengefügten Zustand der Gehäusesegmente einen Pressverbund. Hierdurch wird eine hohe Dichtheit des Turbinengehäuses sichergestellt.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in dem hinteren Vertikalflansch eine Bohrung ausgebildet, die einen Zwischenraum, der zwischen der Dichtungsvorrichtung und dem vorderen Vertikalflansch ausgebildet ist, mit einem zweiten Innenraumbereich des hinteren Gehäusesegments fluidkommunizierend verbindet. Der zweite Innenraumbereich ist in

Durchströmrichtung hinter einem dem vorderen Gehäusesegment unmittelbar benachbarten ersten Innenraumbereich innerhalb des hinteren Gehäusesegments angeordnet. Die Turbine durchströmendes Arbeitsfluid durchströmt somit erst den ersten Innenraumbereich und strömt anschließend weiter in den zweiten Innenraumbereich. Die Bohrung ist vorzugsweise in einer Wand des hinteren Gehäuseteilsegments ausgebildet. Alternativ kann an der Bohrung auch eine Rohrleitung angeordnet sein, die die Bohrung mit dem zweiten Innenraumbereich fluidkommunizierend verbindet. Eine Bohrung hat den Vorteil, dass in den Zwischenraum eindringendes Arbeitsfluid, also Arbeitsfluid, wel- ches die Dichtungsvorrichtung überwunden hat, von einer Teilfuge zwischen dem vorderen Vertikalflansch und dem hinteren Vertikalflansch sowie einer Teilfuge zwischen dem ersten Horizontalflansch und dem zweiten Horizontalflansch wegleit- bar ist. Hierdurch kann ein unbeabsichtigtes Ansaugen von Luft in das hintere Gehäusesegment vermieden werden.

Weiter bevorzugt sind das erste vordere Gehäuseteilsegment als Hochdruckturbinengehäuseunterteil eines Hochdruckteils des Turbinengehäuses, das zweite vordere Gehäuseteilsegment als Hochdruckturbinengehäuseoberteil des Hochdruckturbinengehäuses, das erste hintere Gehäuseteilsegment als

Abdampfgehäuseunterteil eines Abdampfgehäuses des Turbinengehäuses und das zweite hintere Gehäuseteilsegment als

Abdampfgehäuseoberteil des Abdampfgehäuses ausgebildet. Herkömmliche Turbinen weisen eine derartige Aufteilung der Gehäuseteilsegmente auf, da durch diese sowohl eine einfache Montage bzw. Demontage sowie ein sicherer Betrieb der Turbine gewährleistet sind.

Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Montage einer Turbine mit einem erfindungsgemäßen Turbinengehäuse gelöst. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:

Einlegen des ersten Ringsegments des Dichtungsrings in die Nut des Vorsprungs des

Hochdruckturbinengehäuseunterteils ,

Verbinden des Hochdruckturbinengehäuseunterteils mit dem Abdampfgehäuseunterteil zu einem Gehäuseunterteil,

Einsetzen von Innenbauteilen der Turbine in das

Gehäuseunterteil,

Einlegen des zweiten Ringsegments des Dichtungsrings in die Nut des Vorsprungs des Hochdruckturbinengehäuseoberteils ,

Verbinden des Hochdruckturbinengehäuseoberteils mit dem Abdampfgehäuseoberteil zu einem Gehäuseoberteil und

- Ablegen des Gehäuseoberteils auf dem Gehäuseunterteil. Das erste Ringsegment des Dichtungsrings wird in die Nut des Vorsprungs des Hochdruckturbinengehäuseunterteils eingelegt und gegen ein Herausfallen gesichert. Vorzugsweise wird das erste Ringsegment in der Nut lösbar fixiert, insbesondere mittels einer Schraub- oder Klebverbindung. Die Klebverbindung hat vorzugsweise derartige Eigenschaften, dass sie sich unter Temperatur im ersten Betrieb der Turbine löst. Das Einlegen erfolgt vorzugsweise derart, dass die Endbereiche des ersten Ringsegments dem Horizontalflansch des

Hochdruckturbinengehäuseunterteils benachbart, insbesondere gleichermaßen benachbart, sind.

Das Hochdruckturbinengehäuseunterteil wird anschließend mit dem Abdampfgehäuseunterteil zu dem Gehäuseunterteil verbun- den. Das erste Ringsegment wird dabei zur Herstellung einer Abdichtung mit dem Abdampfgehäuseunterteil in Eingriff gebracht. Das Verbinden erfolgt über die an dem

Hochdruckturbinengehäuseunterteil sowie dem

Abdampfgehäuseunterteil ausgebildeten Vertikalflansche, ins- besondere mittels Schrauben, Bolzen oder dergleichen. Es ist bevorzugt, dass beim Zusammenführen von

Hochdruckturbinengehäuseunterteil und Abdampfgehäuseunterteil mindestens eine Zentrierstange verwendet wird, um

Hochdruckturbinengehäuseunterteil und Abdampfgehäuseunterteil optimal zueinander auszurichten. Vorzugsweise werden hierfür mindestens zwei Zentrierstangen verwendet.

Das Einsetzen der Innenbauteile der Turbine in das

Gehäuseunterteil erfolgt vorzugsweise derart, dass eine Ro- torlängsachse auf der Turbinenlängsachse angeordnet wird. Die Innenbauteile können sowohl am

Hochdruckturbinengehäuseunterteil als auch am

Abdampfgehäuseunterteil angeordnet werden. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass zumindest ein Teil der Innenbauteile am Gehäuseunterteil lösbar fixiert wird.

Das zweite Ringsegment des Dichtungsrings wird in die Nut des Vorsprungs des Hochdruckturbinengehäuseoberteils eingelegt und gegen ein Herausfallen gesichert. Vorzugsweise wird das zweite Ringsegment in der Nut lösbar fixiert, insbesondere mittels einer Schraub- oder Klebverbindung. Die Klebverbindung hat vorzugsweise derartige Eigenschaften, dass sie sich unter Temperatur im ersten Betrieb der Turbine löst. Das Einlegen erfolgt vorzugsweise derart, dass die Endbereiche des zweiten Ringsegments dem Horizontalflansch des

Hochdruckturbinengehäuseoberteils benachbart, insbesondere gleichermaßen benachbart, sind.

Das Hochdruckturbinengehäuseoberteil wird anschließend mit dem Abdampfgehäuseoberteil zu dem Gehäuseoberteil verbunden. Das zweite Ringsegment wird dabei zur Herstellung einer Abdichtung mit dem Abdampfgehäuseoberteil in Eingriff gebracht. Das Verbinden erfolgt über die an dem

Hochdruckturbinengehäuseoberteil sowie dem

Abdampfgehäuseoberteil ausgebildeten Vertikalflansche, insbesondere mittels Schrauben, Bolzen oder dergleichen. Es ist bevorzugt, dass beim Zusammenführen von

Hochdruckturbinengehäuseoberteil und Abdampfgehäuseoberteil mindestens eine Zentrierstange verwendet wird, um

Hochdruckturbinengehäuseoberteil und Abdampfgehäuseoberteil optimal zueinander auszurichten. Vorzugsweise werden hierfür mindestens zwei Zentrierstangen verwendet.

Das Gehäuseoberteil wird in einem folgenden Verfahrensschritt auf dem Gehäuseunterteil abgelegt und an diesem lösbar fixiert. Beim Ablegen werden Gehäuseoberteil und

Gehäuseunterteil relativ zueinander ausgerichtet, vorzugswei- se mittels mindestens einer Zentrierstange. Vorzugsweise werden hierfür mindestens zwei Zentrierstangen verwendet. Weiter bevorzugt ist das Gehäuseunterteil lagekonstant angeordnet, so dass beim Ausrichten und Ablegen lediglich das

Gehäuseoberteil bewegt wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage einer Turbine mit einem erfindungsgemäßen Turbinengehäuse weist dieselben Vorteile auf, wie bereits voranstehend zu einem Turbinengehäuse gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung beschrieben sind. Demnach hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, dass mit einfachen Mitteln sowie kostengünstig eine Turbine mit einem Turbinengehäuse montierbar ist, welches im Bereich der Kreuz- teilfuge des Turbinengehäuses eine besonders hohe und zuverlässige Dichtheit aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere für die Montage kleiner und/oder kompakter Turbinen geeignet, die unter verhältnismäßig extremen Betriebsparametern, insbesondere hohen Überdrücken sowie hohe Temperaturen, betreibbar sind und dabei eine hohe Dichtheit aufweisen .

Ein erfindungsgemäßes Turbinengehäuse sowie ein erfindungsgemäßes Verfahren werden nachfolgend anhand von Zeichnungen nä- her erläutert. Es zeigen jeweils schematisch: in einer Seitenansicht eine bevorzugte erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Turbinengehäu ses, im Längsschnitt einen vergrößerten Ausschnitt des Turbinengehäuses aus Fig. 1,

Figur 3 im Längsschnitt einen vergrößerten Ausschnitt einer bevorzugten zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Turbinengehäuses, in einer Draufsicht einen bevorzugten Dichtungsring und einen vergrößerten Ausschnitt von Endbereichen des Dichtungsrings aus Fig. 4.

In Fig. 1 ist eine bevorzugte erste Ausführungsform eines er findungsgemäßen Turbinengehäuses 1 schematisch in einer Seitenansicht dargestellt. Das Turbinengehäuse 1 erstreckt sich entlang einer Turbinenlängsachse 2 und weist ein als Hoch- druckturbinengehäuse 19 ausgebildetes vorderes Gehäusesegment 3 sowie ein als Abdampfgehäuse 20 ausgebildetes hinteres Gehäusesegment 4 auf. Das hintere Gehäusesegment 4 ist in Durchströmrichtung D des Turbinengehäuses 1 hinter dem vorderen Gehäusesegment 3 angeordnet. Das vordere Gehäusesegment 3 weist ein als Hochdruckturbinengehäuseunterteil 19a ausgebildetes erstes vorderes Gehäuseteilsegment 3a sowie ein als Hochdruckturbinengehäuseoberteil 19b ausgebildetes zweites vorderes Gehäuseteilsegment 3b auf. Das erste vordere

Gehäuseteilsegment 3a und das zweite vordere

Gehäuseteilsegment 3b sind über einen nicht dargestellten Horizontalflansch, der teilweise auf dem ersten vorderen

Gehäuseteilsegment 3a und teilweise auf dem zweiten vorderen Gehäuseteilsegment 3b ausgebildet ist, miteinander lösbar verbunden. Das hintere Gehäusesegment 4 weist ein als

Abdampfgehäuseunterteil 20a ausgebildetes erstes hinteres Gehäuseteilsegment 4a sowie ein als Abdampfgehäuseoberteil 20b ausgebildetes zweites hinteres Gehäuseteilsegment 4b auf. Das erste hintere Gehäuseteilsegment 4a und das zweite hintere Gehäuseteilsegment 4b sind über einen nicht dargestellten Horizontalflansch, der teilweise auf dem ersten hinteren Gehäuseteilsegment 4a und teilweise auf dem zweiten hinteren Gehäuseteilsegment 4b ausgebildet ist, miteinander lösbar verbunden. Das hintere Gehäusesegment 4 weist einen ersten Innenraumbereich 18a und einen zweiten Innenraumbereich 18b auf, wobei der zweite Innenraumbereich 18b in

Durchströmrichtung D hinter dem ersten Innenraumbereich 18a angeordnet ist.

An einem in Durchströmrichtung D hinteren Ende weist das vordere Gehäusesegment 3 einen umlaufenden vorderen Vertikalflansch 7 auf, der die Turbinenlängsachse 2 umgibt und vorzugsweise lediglich im Bereich der Übergänge zwischen dem ersten vorderen Gehäuseteilsegment 3a und dem zweiten vorderen Gehäuseteilsegment 3b Trennfugen aufweist. An einem in Durchströmrichtung D vorderen Ende weist das hintere

Gehäusesegment 4 einen umlaufenden hinteren Vertikalflansch 6 auf, der die Turbinenlängsachse 2 umgibt und vorzugsweise le- diglich im Bereich der Übergänge zwischen dem ersten hinteren Gehäuseteilsegment 4a und dem zweiten hinteren

Gehäuseteilsegment 4b Trennfugen aufweist. In einem Bereich, der dem ersten vorderen Gehäuseteilsegment 3a, dem zweiten vorderen Gehäuseteilsegment 3b, dem ersten hinteren

Gehäuseteilsegment 4a und dem zweiten hinteren

Gehäuseteilsegment 4b benachbart ist, ist eine Kreuzteilfuge 5 ausgebildet.

In Fig. 2 ist ein vergrößerter Ausschnitt des Turbinengehäuses 1 aus Fig. 1 schematisch dargestellt. In dieser Ansicht ist erkennbar, dass am vorderen Vertikalflansch 7 des vorderen Gehäusesegments 3 ein Vorsprung 8 ausgebildet ist, der sich in Durchströmrichtung D über eine Breite des hinteren Vertikalflanschs 6 des hinteren Gehäusesegments 4 erstreckt. An einer von der Turbinenlängsachse 2 (vgl. Fig. 1) abgewandten Außenseite 9 weist der Vorsprung 8 eine Nut 11 auf, in der ein Dichtungsring 12 einer Dichtungsvorrichtung 10 angeordnet und fixiert ist. Der Dichtungsring 12 erstreckt sich in radialer Richtung R und kontaktiert den hinteren Vertikalflansch 6. Somit ist eine vertikale Trennfuge zwischen dem vorderen Vertikalflansch 7 und dem hinteren Vertikalflansch 6 zu einem Innenraum des Turbinengehäuses 1 abgedichtet. Erfindungsgemäß können auch mehrere Dichtungsringe 12 vorgesehen sein .

Fig. 3 zeigt schematisch einen vergrößerten Ausschnitt einer bevorzugten zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Turbinengehäuses 1. In dieser zweiten Ausführungsform ist eine parallel zur Durchströmrichtung D verlaufende Bohrung 16 ausgebildet, die in einen Zwischenraum 17 mündet, welcher zwischen der Dichtungsvorrichtung 10 und dem vorderen Vertikalflansch 7 ausgebildet ist. Über die Bohrung 16 ist Ar- beitsfluid ableitbar, welches an der Dichtungsvorrichtung 10 vorbei gelangt ist. Ein weiteres Ende der Bohrung 16 mündet in den zweiten Innenraumbereich 18b des hinteren

Gehäusesegments 4. Die Dichtungsvorrichtung 10 weist in diesem Beispiel zwei Dichtungsringe 12 auf, die jeweils in einer Nut 11 der Außenseite 9 des Vorsprungs 8 angeordnet sind. Erfindungsgemäß können ein oder mehrere Dichtungsringe 12 vorgesehen sein. Fig. 4 und Fig. 5 zeigen einen bevorzugten Dichtungsring 12 bzw. einen Ausschnitt des Dichtungsrings 12 in einer Draufsicht in Durchströmrichtung D. Der Dichtungsring 12 weist ein erstes Ringsegment 12a sowie ein zweites Ringsegment 12b auf, die in Endbereichen 13 miteinander unter Ausbildung eines gasdichten Stoßes miteinander verbunden bzw. verbindbar sind. Ein erster Endbereich 13a des ersten Ringsegments 12a weist eine Zunge 15 auf, die zum formschlüssigen Eingreifen in einer Aussparung 14 eines zweiten Endbereichs 13b des zweiten Ringsegments 12b ausgebildet ist.

Bezugszeichenliste

1 Turbinengehäuse

2 Turbinenlängsachse

3 vorderes Gehäusesegment

3a erstes vorderes Gehäuseteilsegment

3b zweites vorderes Gehäuseteilsegment

4 hinteres Gehäusesegment

4a erstes hinteres Gehäusesegment

4b zweites hinteres Gehäusesegment

5 Kreuzteilfuge

6 hinterer Vertikalflansch

7 vorderer Vertikalflansch

8 Vorsprung

9 Außenseite

10 DichtungsVorrichtung

11 Nut

12 Dichtungsring

12a erstes Ringsegment

12b zweites Ringsegment

13 Endbereich

13a erster Endbereich

13b zweiter Endbereich

14 Aussparung

15 Zunge

16 Bohrung

17 Zwischenraum

18a erster Innenraumbereich

18b zweiter Innenraumbereich

19 Hochdruckturbinengehäuse

19a Hochdruckturbinengehäuseunterteil

19b Hochdruckturbinengehäuseoberteil

20 Abdampfgehäuse

20a Abdampfgehäuseunterteil

20b Abdampfgehäuseoberteil

D Durchströmrichtung

R radiale Richtung