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Patent Searching and Data


Title:
TWINE KNOTTER ASSEMBLY FOR KNOTTING TWINE AND BALING PRESS DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/180172
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a twine knotter assembly for knotting twine in order to tie up a bale, the twine knotter assembly having the following: a twine knotter (1), a deflecting roller (41), which can be adjusted relative to the twine knotter (1) and by means of which twine (42, 43) coming from the bale is deflected toward the twine knotter (1), and an adjusting device (54) for adjusting the position of the deflecting roller (41) in dependence on the force (FR) applied to the deflecting roller (41) by the twine (42, 43).

Inventors:
ACIMAS ANDREAS (DE)
BALDSIEFEN KARSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/057150
Publication Date:
September 26, 2019
Filing Date:
March 21, 2019
Export Citation:
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Assignee:
RASSPE SYSTEMTECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
A01F15/14; A01D59/04; B65B13/18
Domestic Patent References:
WO2013185832A22013-12-19
WO2013185832A22013-12-19
WO2011054360A12011-05-12
Foreign References:
EP2941951A12015-11-11
US5855166A1999-01-05
US5783816A1998-07-21
CN203691996U2014-07-09
DE2759976C11982-07-08
Attorney, Agent or Firm:
NEUMANN MÜLLER OBERWALLENEY & PARTNER PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Garnknoteranordnung zum Knoten von Garn zum Umschnüren eines Ballens, wobei die Garnknoteranordnung Folgendes aufweist:

einen Garnknoter (1 ),

eine relativ zum Garnknoter (1 ) einstellbare Umlenkrolle (41 ), über die vom Ballen kommendes Garn (42, 43) in Richtung zum Garnknoter (1 ) umgelenkt wird, und

eine Verstelleinrichtung (54) zum Verstellen der Position der Umlenkrolle (41 ) in Abhängigkeit der von dem Garn (42, 43) auf die Umlenkrolle (41 ) ausgeüb- ten Kraft (FR).

2. Garnknoteranordnung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Verstelleinrichtung (54) über ein Federelement, hydraulisch oder pneumatisch verstellbar ist.

3. Garnknoteranordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Garnknoteranordnung einen Rahmen (55) aufweist, an dem die Um- lenkrolle (41 ) translatorisch bewegbar geführt ist,

dass die Verstelleinrichtung (54) einerseits am Rahmen (55) gelagert ist und andererseits gegen die Umlenkrolle (41 ) abgestützt ist, und

dass die Verstelleinrichtung (54) in der Länge verstellbar ist.

4. Garnknoteranordnung nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Umlenkrolle (41 ) an einem Rollenhalter (58) befestigt ist, der mit der Verstelleinrichtung (54) verbunden ist.

5. Garnknoteranordnung nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Rollenhalter (58) seitlich vorstehende Führungszapfen (61 ) aufweist, die in Führungsnuten (62, 63) des Rahmens (55) geführt sind.

6. Garnknoteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Verstelleinrichtung (54) eine teleskopierbare Stange (56, 57) auf- weist, die zur Einnahme einer ausgefahrenen Stellung mit Kraft beaufschlagt ist.

7. Garnknoteranordnung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass die teleskopierbare Stange (56, 57) zur Einnahme der ausgefahrenen Stellung federbeaufschlagt ist.

8. Garnknoteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Garnknoter (1 ) Folgendes aufweist:

einen Knoterrahmen (2),

eine Zwischenwelle (3), die am Knoterrahmen (2) um eine Längsachse (L) drehbar gelagert ist und die einen Welleneingang (4) zum Verbinden der Zwi- schenwelle (3) mit einem Abtriebselement (61 ) einer Knoterantriebswelle (54) aufweist, und

mindestens eine um eine Knoterhakenachse (K1 , K2) drehbar am Knoterrah- men (2) gelagerte Knoterhakenwelle (9,10), die mit der Zwischenwelle (3) an- triebsverbunden ist und einen Knoterhaken (11 , 12) zum Bilden eines Knotens trägt.

9. Garnknoteranordnung nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Garnknoter (1 ) als eigenständige Baueinheit ausgebildet ist, wobei der Garnknoter (1 ) über den Welleneingang (4) der Zwischenwelle (3) lösbar mit der Knoterantriebswelle (54) antriebsverbindbar ist.

10. Garnknoteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass zwei Knoterhakenwellen (9, 10) vorgesehen sind, die jeweils um eine Knoterhakenachse (K1 , K2) drehbar am Knoterrahmen (2) gelagert sind und die jeweils mit der Zwischenwelle (3) antriebsverbunden sind.

11. Garnknoteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Umlenkvorrichtung (39) zum Umlenken von Garnsträngen (42, 43) vorgesehen ist, die an dem Knoterrahmen (2) verstellbar gehalten und von der Zwischenwelle (3) angetrieben ist.

12. Ballenpressvorrichtung mit einer Garnknoteranordnung nach einem der An- sprüche 1 bis 11 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Ballenpressvorrichtung einen Presskanal aufweist, in dem mittels ei- nes Presskolbens Ballenmaterial in einer Pressrichtung (P) zu einem Ballen gepresst wird,

dass der Garnknoter (1 ) seitlich des Presskanals angeordnet ist und dass die Umlenkrolle (41 ) zwischen Presskanal und Garnknoter (1 ) angeord- net ist,

wobei die Umlenkrolle (41 ) zumindest im Wesentlichen parallel zur Pressrich- tung (P) verstellbar ist.

13. Ballenpressvorrichtung nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Umlenkrolle (41 ) derart angeordnet ist, dass das Garn zumindest im Wesentlichen in Pressrichtung (P) zum Garnknoter (1 ) geführt wird.

Description:
Garnknoteranordnung zum Knoten von Garn und Ballenpressvorrichtung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Garnknoteranordnung zum Knoten von Garn zum Umschnü ren eines Ballens. Die Garnknoteranordnung weist einen Garnknoter und eine Um- lenkrolle auf, über die vom Ballen kommendes Garn in Richtung zum Garnknoter um gelenkt wird.

Eine solche Garnknoteranordnung ist aus der WO 2013/185832 A2 bekannt. Dort ist ein Garnknoter mit einem Knoterrahmen, einer Zwischenwelle, die am Knoterrahmen um eine Drehachse drehbar gelagert ist und die einen Welleneingang zum Verbinden der Zwischenwelle mit einem Abtriebselement einer Knoterantriebswelle aufweist, so wie mindestens eine um eine Knoterhakenachse drehbar am Knoterrahmen gelagerte Knoterhakenwelle, die mit der Zwischenwelle antriebsverbunden ist und einen Knoter haken zum Bilden eines Garnknotens trägt, beschrieben. Vorzugsweise weist hierbei der Garnknoter zwei Knoterhakenwellen mit jeweils einem Knoterhaken auf, die jeweils mit der Zwischenwelle antriebsverbunden sind.

Garnknoter oder -knüpfer werden in vorwiegend mobilen Großrechteckpackenpressen für Stroh, Heu, Silage und ähnlichem Gut sowie in der Wertstoffverwertung, zum Bei- spiel für die Bündelung von Papier, Textilien, dünnen Blechen und dergleichen einge setzt. Mit solchen Garnknotern ausgerüstete Binde- oder Bündeleinrichtungen können auch Bestandteil von Verpackungsanlagen für die Umschnürung von Packen, Ballen oder Bündeln aus hierfür geeigneten Materialien sein. In stationären oder mobilen Großpackenpressen wird das Pressgut in einen im Querschnitt zumindest rechtecki- gen Presskanal, vorwiegend vorverdichtet, eingefüllt und zu einem rechteckigen Gutstrang gepresst. Dieser wird in quaderförmige Packen - gebräuchlich ist auch die Bezeichnung Vierkantballen - abgeteilt, deren Ober- und Unterseite sowie deren Au- ßenseiten in Längsrichtung des Presskanals mit mehreren Garnsträngen umreift wer den, die vor dem Ausstoß des Packens verknotet werden.

Die Zuführung der notwendigen Garne, der Knotvorgang innerhalb des Garnknoters sowie die Mitwirkung der am Zustandekommen eines Doppelknotens beteiligten Pres selemente sind für herkömmliche Doppelknoter in DE 27 59 976 C1 beschrieben.

Um einen Knoten zu bilden, werden ein oberer Garnstrang und ein unterer Garnstrang in einen Arbeitsbereich eines Knoterhakens geführt und auf den Knoterhaken abge- legt. Daraufhin wird der Knoterhaken gedreht, sodass sich die Garnstränge um den Knoterhaken wickeln und anschließend durch Einklemmen am Knoterhaken und Ab ziehen der durch das Aufwickeln gebildeten Schlaufe ein Knoten gebildet wird. Bei diesem Aufwickelvorgang, insbesondere wenn zwei parallel angeordnete Knoterha kenwellen und Knoterhaken vorgesehen sind, können erhöhte Zugkräfte auftreten, die von dem einen oder den beiden Knoterhaken in den Garnstrang eingebracht werden. Diese Zugkräfte können gegebenenfalls die Streckgrenze des verwendeten Garnma terials übersteigen. Dies führt dann gegebenenfalls zum Abriss des Garns.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Garnknoteranordnung und eine Ballenpressvorrichtung bereitzustellen, bei der eine Zugkraft im Garnmaterial vermie den wird, bei der die Streckgrenze des Garnmaterials überschritten würde.

Die Aufgabe wird durch eine Garnknoteranordnung zum Knoten von Garn zum Um schnüren eines Ballens gelöst, die einen Garnknoter aufweist sowie eine relativ zum Garnknoter einstellbare Umlenkrolle, über die vom Ballen kommendes Garn in Rich tung zum Garnknoter umgelenkt wird. Ferner ist eine Verstelleinrichtung zum Verstel len der Position der Umlenkrolle in Abhängigkeit der von dem Garn auf die Umlenkrolle ausgeübten Kraft vorgesehen. Durch die Umlenkung des Garnstrangs durch die Umlenkrolle sind ein zur Umlenkrolle führender Garnstrangabschnitt und ein von der Umlenkrolle wegführender Garnstrang abschnitt winklig zueinander angeordnet. Durch eine Zugkraft, die auf den gesamten Garnstrang einwirkt, ergibt sich somit eine Radialkraft, die von dem Garnstrang auf die Umlenkrolle einwirkt. Die Verstelleinrichtung ermöglicht nun eine Verlagerung der Um lenkrolle in Abhängigkeit der vom Garn auf die Umlenkrolle ausgeübten Kraft. Da der Umschlingungswinkel des Garns um die Umlenkrolle mit Verlagerung der Umlenkrolle bei steigender Kraft kleiner wird, wird die Zugkraft innerhalb des Garnstrangs reduziert. Die Verstelleinrichtung kann hierbei ein Federelement aufweisen, durch welches es verstellbar ist, oder hydraulisch oder pneumatisch verstellbar sein.

In einer Ausgestaltung weist die Garnknoteranordnung einen Rahmen auf, an dem die Umlenkrolle translatorisch bewegbar geführt ist. Die Verstelleinrichtung kann einer seits am Rahmen gelagert sein und andererseits gegen die Umlenkrolle abgestützt sein. Ferner kann die Verstelleinrichtung in der Länge verstellbar sein.

Die Umlenkrolle kann an einem Rollenhalter befestigt sein, der mit der Verstelleinrich tung verbunden ist.

Zur Führung der Umlenkrolle kann der Rollenhalter seitlich vorstehende Führungszap fen aufweisen, die in Führungsnuten des Rahmens geführt sind.

In einer beispielhaften Ausgestaltung kann die Verstelleinrichtung eine teleskopierbare Stange aufweisen, die zur Einnahme einer ausgefahrenen Stellung mit Kraft beauf schlagt ist, zum Beispiel mittels eines Federelements.

In einem Ausführungsbeispiel weist der Garnknoter der Garnknoteranordnung einen Knoterrahmen, eine Zwischenwelle und mindestens eine Knoterhakenwelle auf. Die Zwischenwelle, ist am Knoterrahmen um eine Längsachse drehbar gelagert und weist einen Welleneingang zum Verbinden der Zwischenwelle mit einem Abtriebselement einer Knoterantriebswelle auf. Die mindestens eine Knoterhakenwelle ist um eine Kno terhakenachse drehbar am Knoterrahmen gelagerte, mit der Zwischenwelle antriebs verbunden und trägt einen Knoterhaken zum Bilden eines Knotens.

Hierbei kann der Garnknoter als eigenständige Baueinheit ausgebildet sein, wobei der Garnknoter über den Welleneingang der Zwischenwelle lösbar mit der Knoteran triebswelle antriebsverbindbar ist. Es können zwei Knoterhakenwellen vorgesehen sein, die jeweils um eine Knoterha kenachse drehbar am Knoterrahmen gelagert sind und die jeweils mit der Zwischen welle antriebsverbunden sind. Ferner kann die Garnknoteranordnung eine Umlenkvorrichtung zum Umlenken von Garnsträngen aufweisen, die an dem Knoterrahmen verstellbar gehalten und von der Zwischenwelle angetrieben ist.

Ferner wird die Aufgabe durch eine Ballenpressvorrichtung mit einer oben beschrie- benen Garnknoteranordnung gelöst, wobei die Ballenpressvorrichtung einen Presska nal aufweist, in den mittels eines Presskolbens Ballenmaterial in einer Pressrichtung zu einem Ballen gepresst wird. Der Garnknoter ist seitlich des Presskanals angeord net, wobei die Umlenkrolle zwischen Presskanal und Garnknoter angeordnet ist, und wobei die Umlenkrolle zumindest im Wesentlichen parallel zur Pressrichtung verstell bar ist.

Hierbei kann die Umlenkrolle derart angeordnet sein, dass das Garn zumindest im Wesentlichen in Pressrichtung zum Garnknoter geführt wird. Ein Ausführungsbeispiel einer Garnknoteranordnung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Hierin zeigt:

Figur 1 einen Garnknoter in perspektivischer Ansicht, Figuren 2 - 8 den Garnknoter gemäß Figur 1 in perspektivischen Darstellungen und in unterschiedlichen Stellungen der einzelnen Bauteile zur Verdeutli chung eines Bindevorgangs,

Figuren 9 - 16 eine Bindeeinrichtung mit einem Garnknoter gemäß Figur 1 in Seiten ansicht zur Verdeutlichung des Bindevorgangs unter Verwendung ei ner Bindenadel mit zwei Rollen,

Figur 17 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Garnknoteranordnung mit einem Garnknoter nach den Figuren 1 bis 16, Figur 18 eine vergrößerte perspektivische Darstellung der Garnknoteranord nung gemäß Figur 17 im Bereich der Umlenkrolle und Figur 19 eine Skizze der Kraftverhältnisse an der Umlenkrolle.

Figur 1 zeigt einen Garnknoter 1 , der einen Knoterrahmen 2 aufweist, an dem alle Funktionsbauteile des Garnknoters befestigt sind, so dass dieser eine eigenständige Baueinheit bildet. An dem Knoterrahmen 2 ist eine Zwischenwelle 3 um eine Längs- achse L drehbar gelagert. Die Zwischenwelle 3 weist einen Welleneingang 4 auf, mit dem die Zwischenwelle 3 an einem Abtriebselement einer Knoterantriebswelle an triebsverbunden werden kann. Im vorliegenden Fall ist der Welleneingang 4 als Wel lenzapfen gestaltet, der mit einem später erläuterten Abtriebselement eines Winkelge triebes mit der Knoterantriebswelle verbindbar ist. Auf der Zwischenwelle 3 sind ein erstes Antriebskegelrad 5 und ein zweites Antriebskegelrad 6 drehfest befestigt. Die beiden Antriebskegelräder 5, 6 sind zu einer Symmetrieebene, die senkrecht zur Längsachse L angeordnet ist, spiegelbildlich angeordnet und ausgebildet. Dies bedeu tet, dass die Verzahnungen der beiden Antriebskegelräder 5, 6 voneinander weg wei sen. Grundsätzlich könnten sie auch einander zugewandt sein. Die Verzahnungen der Antriebskegelräder 5, 6 verlaufen unterbrechungsfrei um den Umfang. Das erste An triebskegelrad 5 ist in Verzahnungseingriff zu einem ersten Abtriebskegelrad 7, wel ches fest auf einer ersten Knoterhakenwelle 9 sitzt. Das zweite Antriebskegelrad 6 ist in Verzahnungseingriff mit einem zweiten Abtriebskegelrad 8, welches drehfest auf einer zweiten Knoterhakenwelle 10 sitzt. Die erste Knoterhakenwelle 9 ist um eine erste Knoterhakenachse K1 drehbar am Knoterrahmen 2 gelagert. Die zweite Knoter hakenwelle 10 ist um eine zweite Knoterhakenachse K2 am Knoterrahmen 2 drehbar gelagert. Die beiden Knoterhakenachsen K1 , K2 sind parallel zueinander ausgerichtet und schneiden die Längsachse L in einem rechten Winkel. Denkbar sind auch andere Anordnungen, bei denen die Knoterhakenachsen K1 , K2 die Längsachse mit Abstand kreuzen und gegebenenfalls nicht im rechten Winkel zur Längsachse L angeordnet sind. Die Knoterhakenachsen K1 , K2 müssen auch nicht zwingend parallel zueinander angeordnet sein.

Die erste Knoterhakenwelle 9 weist zur Bildung eines Knotens in einem Garnstrang an ihrem Ende einen ersten Knoterhaken 11 auf. Dieser umfasst ein erstes Hakenteil 13, welches seitlich von der ersten Knoterhakenwelle 9 vorsteht. Hierzu ist in allgemein bekannter Form eine erste Knoterzunge 15, ebenfalls seitlich vorstehend, verstellbar angeordnet, um einen Garnstrang zwischen dem ersten Hakenteil 13 und der ersten Knoterzunge 15 einzuklemmen. Die zweite Knoterhakenwelle 10 trägt an ihrem Ende identisch zur ersten Knoterhakenwelle 9 einen zweiten Knoterhaken 12, mit einem seitlich vorstehenden zweiten Hakenteil 14 und einer hierzu beweglichen zweiten Kno terzunge 16. Die beiden Knoterhaken 1 1 , 12 können identisch ausgebildet sein oder, vorzugsweise, spiegelsymmetrisch zu der Symmetrieebene, die senkrecht zur Längs- achse L angeordnet ist. Zum Antreiben der beiden Knoterzungen 15, 16 ist eine erste Knoterhakensteuerkurve 17 vorgesehen, welche ortsfest zum Knoterrahmen 2 ange ordnet ist und eine Außenumfangsfläche aufweist, die um die erste Knoterhakenachse K1 verläuft. Gegen die erste Knoterhakensteuerkurve 17 ist die erste Knoterzunge 15 mit einer ersten Knoterzungenrolle 19 radial abgestützt und gegen diese federbeauf- schlagt. Die erste Knoterhakensteuerkurve 17 weist einen Verlauf um die erste Kno terhakenachse K1 auf, welche von einer Kreisbahn abweicht, so dass bei einem Dre hen der ersten Knoterhakenwelle 9 somit über die Hebelwirkung in bekannter Weise die erste Knoterzunge 15 gegenüber dem ersten Hakenteil 13 geöffnet und geschlos sen wird. Analog hierzu ist zum Steuern der zweiten Knoterzunge 16 eine zweite Kno- terhakensteuerkurve 18 vorgesehen, gegen welche sich die zweite Knoterzunge 16 mit einer zweiten Knoterzungenrolle 20 abstützt. Die beiden Knoterhakensteuerkurven 17, 18 sind hierbei ebenfalls spiegelsymmetrisch zu der Symmetrieebene, welche senkrecht zur Längsachse L angeordnet ist, ausgebildet. Durch die spiegelsymmetrische Anordnung der beiden Antriebskegelräder 5, 6 werden die beiden Knoterhakenwellen 9, 10 gegensinnlich zueinander angetrieben. Da die beiden Knoterhakensteuerkurven 17, 18 ebenfalls spiegelsymmetrisch ausgebildet sind, öffnen die beiden Knoterhaken 1 1 , 12 zum gleichen Zeitpunkt. Zwischen den beiden Knoterhakenwellen 9, 10 ist ein Reservehalter 21 angeordnet, der in Form eines Hebelarms ausgebildet ist und um eine erste Schwenkachse S1 schwenkbar am Knoterrahmen 2 gelagert ist. Die erste Schwenkachse S1 ist parallel zur Längsachse L angeordnet. Für den Antrieb des Reservehalters 21 ist ein Hebel 22 vorgesehen, der um eine zweite Schwenkachse S2 schwenkbar am Knoterrahmen 2 gelagert ist, wobei die zweite Schwenkachse S2 parallel zur Längsachse L angeordnet ist. Der Hebel 22 stützt sich über ein Steuerelement in Form einer Rolle 23 gegen eine Steuerkurve 24 ab, wobei die Steuerkurve 24 um die Längsachse L verläuft und mit der Zwischenwelle 3 umläuft. Die Steuerkurve 24 weist einen von einer Kreisbahn ab- weichenden Verlauf auf, so dass gemäß Figur 1 der Hebel 22 angehoben und abge senkt werden kann. An dem Hebel 22 ist eine Koppelstange 25 schwenkbar befestigt, welche andererseits schwenkbar am Reservehalter 21 befestigt ist, so dass die Bewe gung des Hebels 22 eine Bewegung des Reservehalters 21 bewirkt. An einem unteren Ende weist der Reservehalter 21 einen Hakenabschnitt 26 auf, mit dem ein Garnstrang erfasst und in der in Figur 1 dargestellten Orientierung des Garn knoters 1 nach hinten gezogen werden kann, um eine Garnreserve zur Bildung von Garnknoten zu bilden. Der Hakenabschnitt 26 ist mittig in einer Ebene, die senkrecht zur ersten Schwenkachse S1 angeordnet ist, geschlitzt. Beim Zurückschwenken des Reservehalters 21 überstreift der Hakenabschnitt 26 ein klappbares Messer 27. Das Messer 27 ist um eine dritte Schwenkachse S3 schwenkbar am Knoterrahmen 2 be festigt, wobei die dritte Schwenkachse S3 parallel zur Längsachse L angeordnet ist. Beim Zurückbewegen des Reservehalters 21 aus den in Figur 1 dargestellten Aus gangspositionen stößt ein Garnstrang, der vom Reservehalter 21 nach hinten gezogen wird, gegen einen Messerrücken 28 des Messers 27, wobei der Messerrücken 28 einer Schneide 29 des Messers abgewandt ist. Hierbei wird das Messer 27 aus der in Figur 1 dargestellten Ausgangsposition in eine zurück geklappte Position verstellt, bis der Garnstrang das Messer 27 passiert hat. Hiernach wird das Messer 27 federbelastet in die in Figur 1 dargestellte Ausgangsposition zurückgeschwenkt. Beim Zurückbewegen des Reservehalters 21 in seine Ausgangsposition stößt der Garnstrang gegen die Schneide 29 des Messers 27 und wird durchtrennt.

An dem Knoterrahmen 2 sind zudem zwei Garnriegel 30, 30 ' vorgesehen, wobei im Folgenden der Garnriegel 30 für den ersten Knoterhaken 1 1 exemplarisch erläutert wird. Der Garnriegel 30 ' für den zweiten Knoterhaken 12 ist entsprechend aufgebaut. Der Garnriegel 30 ist um eine Riegelachse R schwenkbar am Knoterrahmen 2 befes tigt. Die Riegelachse R ist hierbei winklig zur ersten Knoterhakenachse K1 angeordnet, wobei im vorliegenden Fall der Winkel von einem rechten Winkel abweicht. Der Garn riegel 30 dient, wie bei Garnknotern zum Stand der Technik, dazu, einen Garnstrang an den ersten Knoterhaken 1 1 anzudrücken, um einen Knoten bilden zu können. Hier bei wird der Garnriegel 30 im Verlauf der Knotenbildung gegen den Garnstrang ge schwenkt. Zum Antreiben des Garnriegels 30 ist ein weiterer Hebel 31 vorgesehen, der um die zweite Schwenkachse S2 schwenkbar am Knoterrahmen 2 gelagert ist. Der Hebel 31 stützt sich über ein Steuerelement in Form einer Rolle 32 gegen eine Steu erkurve 33 ab, wobei die Steuerkurve 33 an der Zwischenwelle 3 drehtest angeordnet ist und einen Verlauf aufweist, der von einer Kreisbahn abweicht, so dass der Hebel 31 bei einer Drehung der Zwischenwelle 3 bewegt wird. An dem Hebel 31 ist eine Koppelstange 34 schwenkbar befestigt, die andererseits schwenkbar am Garnriegel 30 befestigt ist, so dass die Bewegung des Hebels 31 auf den Garnriegel 30 übertra gen wird.

Ferner ist eine Umlenkvorrichtung 35 vorgesehen. Diese umfasst einen Schwenkarm 36, welcher um die zweite Schwenkachse S2 schwenkbar am Knoterrahmen 3 befes tigt ist. Der Schwenkarm 36 stützt sich über ein Steuerelement in Form einer Rolle 37 gegen eine Steuerkurve 38 der Zwischenwelle 3 ab. Die Steuerkurve 38 weist eben falls einen Verlauf auf, der von einer Kreisbahn abweicht, so dass durch Drehen der Zwischenwelle 3 der Schwenkarm 36 um die zweite Schwenkachse S2 geschwenkt wird. An einem nach vorne gerichteten Abschnitt des Schwenkarms 36 ist eine Um lenkrolle 39 drehbar gelagert, mit deren Hilfe ein Garnstrang, wie noch später erläutert wird, umgelenkt werden kann und durch die schwenkbare Anordnung des Schwenk arms 36 kann die Umlenkrolle 39 in den Bereich eines Garnstrangs eingeschwenkt werden bzw. aus diesem Bereich herausgeschwenkt werden.

Nach unten weist der Garnknoter 1 einen Bügel 40 auf, der Teil des Knoterrahmens 2 ist. An dem Bügel 40 sind die Garnriegel 30, 30 ' schwenkbar befestigt. Der Bügel 40 dient auch als Befestigungselement des gesamten Garnknoters 1 auf einer Presse und hat auch die Funktion eines Schutzbügels für die Knoterhaken 1 1 , 12.

Der Garnknoter 1 ist somit mit seinem Knoterrahmen 2 als eigenständige Baueinheit ausgebildet, wobei alle Funktionsbauteile des Garnknoters 1 an dem Knoterrahmen 2 befestigt bzw. gelagert sind. Insbesondere die Lagerung der Garnriegel 30, 30 ' an dem Knoterrahmen 2 stellen eine Konstruktion dar, die die Synchronisation der Garnriegel 30, 30 ' an den Knoterablauf besonders einfach gestalten. Der gesamte Garnknoter 1 lässt sich über den Knoterrahmen 2 an einer Presse befestigen, wobei der Wellenein gang 4 der Zwischenwelle 3 mit einer Knoterantriebswelle einer Presse verbunden werden kann. Auf der Knoterantriebswelle der Presse selbst und auch an der Presse bzw. dessen Rahmen sind keine weiteren Funktionsbauteile des Garnknoters mehr vorhanden, so dass bei einem Defekt der gesamte Garnknoter 1 als Baueinheit de montiert werden kann, ohne dass hiervon weitere vorhandene Garnknoter an dersel ben Presse bzw. Garnknoter, die durch dieselbe Knoterantriebswelle angetrieben wer den, beeinflusst werden. Eine weitere Demontage der anderen Garnknoter ist nicht erforderlich.

Im Folgenden wird anhand der Figuren 2 bis 8 der generelle Ablauf des Bindens zweier Knoten beschrieben, wobei zur Vereinfachung nur der Garnknoter mit den Garnsträn gen dargestellt ist. Die weiteren Bauteile sind zur Vereinfachung zunächst nicht dar gestellt.

Generell ist der in den Figuren 2 bis 8 dargestellte Garnknoter 1 , der dem Garnknoter gemäß Figur 1 entspricht, auf einer Presse, z.B. einer Ballenpresse aus dem landwirt schaftlichen Bereich, angeordnet, wie dies z.B. auch in der WO 2011/054360 A1 dar gestellt ist. Der Garnknoter 1 ist derart ausgerichtet, dass die Längsachse L in Fahrt- richtung (F) ausgerichtet ist, wobei eine Umlenkrolle 41 das vom Ballen kommende Garn zum Garnknoter umlenkt.

Vor dem Binden von Knoten stehen die Knoterhaken 1 1 , 12 in einer in Figur 2 darge stellten Ausgangsstellung. Die Knoterzungen 15, 16 sind in einer geschlossenen Po- sition. Die Knoterhaken 1 1 , 12 zeigen, bezogen auf die bereits oben erwähnte Sym metrieebene, welche senkrecht zur Längsachse L angeordnet ist, nach außen vonei nander weg, d.h. der erste Knoterhaken 1 1 weist in Richtung zur Umlenkrolle 41 und der zweite Knoterhaken 12 in Richtung zur Umlenkrolle 39. Die Umlenkrolle 39 ist mit tels des Schwenkarms 36 in eine vordere Position in den Bereich der Garnstrangfüh- rung geschwenkt. Ebenso ist der Reservehalter 21 in eine vordere Position ge schwenkt, in der sich der Hakenabschnitt 26 des Reservehalters 21 ebenfalls im Füh rungsbereich der Garnstränge befindet. In diesem Zusammenhang bedeutet„nach vorne“ geschwenkt, dass sich die Bauteile, d.h. die Umlenkrolle 39 und der Hakenab schnitt 26 des Reservehalters 21 zur rechten Seite in der Darstellung gemäß Figur 2 geschwenkt sind.

Ein oberer Garnstrang 42 ist, in der Darstellung gemäß Figur 2, von einer nicht darge stellten Garnrolle über bekannte ebenfalls nicht dargestellte Spann- und Bremsvorrich- tungen von links oben kommend um die Garnumlenkrolle nach unten rechts zu einer Oberseite eines Ballens geführt.

In einem ersten Verfahrensschritt wird nach dem Auslösen des Bindevorgangs eine Bindenadel, wie später noch dargestellt, in Bewegung gesetzt, die einen unteren Garn- sträng 43 nach oben bewegt. Der untere Garnstrang 43 verläuft von einer unteren Garnrolle über nicht dargestellte bekannte Spann- und Bremsvorrichtungen zu einer Unterseite des Ballens. Bei der Aufwärtsbewegung der Bindenadel ergreift diese den oberen Garnstrang 42 und überführt beide Garnstränge 42, 43 zusammen in den Kno terbereich. Die Bindenadel bewegt sich in diesem Bereich entgegen der Fahrtrichtung und passiert zunächst die Umlenkrolle 41 , dann den ersten Knoterhaken 1 1 , dann den Hakenabschnitt 26 des Reservehalters 21 , dann den zweiten Knoterhaken 12 und zum Schluss die Umlenkrolle 39. Hiernach liegen beide Garnstränge 42, 43 mit ihren zum Ballen führenden Enden 44, 45 um die Umlenkrolle 41 und liegen auf den Knoterzun gen 15, 16 der Knoterhaken 1 1 , 12 sowie auf dem Hakenabschnitt 26 des Reserve- halters 21 auf. Die Garnriegel 30, 30’ befinden sich noch in ihrer Ausgangsstellung außerhalb des Führungsbereichs der Garnstränge 42, 43. Die Umlenkrolle 39 wurde mittels des Schwenkarms 36 aus dem Führungsbereich der Garnstränge 42, 43 nach hinten weggeschwenkt, so dass die Garnstränge 42, 43 nicht auf der Umlenkrolle 39 liegen. Die Knoterhakenwellen 9, 10 wurden gedreht bis zu einer Position, in der die Knoterhaken 1 1 , 12 einander zugewandt sind und in den Führungsbereich der Garn stränge 42, 43 hineinragen. Hierbei wurde der erste Knoterhaken 1 1 von oben betrach tet im Uhrzeigersinn gedreht und der zweite Knoterhaken 12 von oben betrachtet ent gegen dem Uhrzeigersinn gedreht (Figur 3). Figur 4 zeigt den Garnknoter 1 , wenn die Bindenadel annähernd ihre oberste Position erreicht hat. Die Garnriegel 30, 30’ sind in den Führungsbereich der Garnstränge 42, 43 hineingeschwenkt und drücken die Garnstränge nach unten, so dass sie auf den Knoterhaken 1 1 , 12 gehalten sind. Hierbei werden die Garnstränge 42, 43 außerhalb des Schwenkbereichs der Hakenteile 13, 14 der Knoterhaken 1 1 , 12 nach unten ge drückt, um ein sicheres Eingreifen der Garnstränge 42, 43 durch die Knoterhaken 1 1 , 12 bei der weiteren Drehung derselben zu gewährleisten. Ferner ist der Reservehalter 21 nach hinten in eine zurückgezogene Position geschwenkt und hat eine Garnreserve zwischen den beiden Knoterhaken 1 1 , 12 gezogen. Die am Reservehalter 21 gehalte nen Garnstränge 42, 43 wurden dabei über das gegen die Federkraft ausweichende Messer 27, wie oben beschrieben, gezogen. In den zwischen dem Garnriegel 30’ am zweiten Knoterhaken 12 und der Bindenadelspitze aufgespannten Freiraum wird die Umlenkrolle 39 in eine vordere Position hineingeschwenkt, bis die Position gemäß Fi gur 4 erreicht ist. Darüber hinaus wurden die Knoterhaken 1 1 , 12 weiter, im selben Drehsinn wie oben beschrieben, gedreht und befinden sich annähernd wieder in der Ausgangsstellung.

In Figur 5 ist die Bindenadel wieder aus dem Knoterbereich herausgeschwenkt. Dabei wurden die zu den Garnrollen führenden Enden 46, 47 der Garnstränge 42, 43 oben auf die Umlenkrolle 39 abgelegt. Der untere Garnstrang 43 ist nun zudem um die Um lenkrolle 41 umgelenkt. Die zum Ballen führenden Enden 44, 45 der beiden Garn stränge 42, 43 verlaufen von der Umlenkrolle 41 vorbei am wieder in seiner Ausgangs stellung befindlichen Garnriegel 30 zum ersten Knoterhaken 1 1 und von da aus zum Reservehalter 21 weiter zum zweiten Knoterhaken 12 und von dort zur Umlenkrolle 39.

Die Knoterhaken 1 1 , 12 haben die Garnstränge 42, 43 um sich gewickelt und greifen mit den nun geöffneten Knoterzungen 15, 16 über die jeweils zum Reservehalter 21 laufenden Enden. Der Reservehalter 21 bewegt sich hierbei kontinuierlich entspre chend der Drehung der Knoterhaken 1 1 , 12 zurück in die vordere Position und gibt somit sukzessive Garnreserve frei, die die Knoterhaken 1 1 , 12 benötigen, um die Garnstränge 42, 43 aufzuwickeln.

Im nächsten Schritt (Figur 6) sind die Knoterhaken 1 1 , 12 weiter gedreht, wobei die Knoterzungen 15, 16 in ihre geschlossene Position überführt wurden. Die Garnstränge 42, 43 sind nun jeweils zwischen den Knoterzungen 15, 16 und den Hakenteilen 13, 14 eingeklemmt. Der Reservehalter 21 ist noch weiter nach vorne geschwenkt, um mehr Garnreserve freizugeben, und hat die Garnstränge 42, 43 vor die Schneide 29 des Messers 27 bewegt. Bei der weiteren Drehung der Knoterhaken 1 1 , 12 wird auch der Reservehalter 21 weiter nach vorne geschwenkt. Dabei werden die Garnstränge 42, 43 mittels des Messers 27 durchtrennt (Figur 7). Die Knoterhaken 1 1 , 12 werden dann weiter gedreht, bis diese wieder ihre Ausgangs stellung erreicht haben (Figur 8). In dieser Stellung hat auch der Reservehalter 21 wieder seine vordere Ausgangsposition erreicht. Der Reservehalter 21 übernimmt bei einem Schwenken in die vordere Position die zu den Garnrollen führenden Enden 46, 47 der beiden Garnstränge 42, 43, die im in Figur 8 rechten Knoterbereich über die Umlenkrolle 39 zum zweiten Knoterhaken 12 verlaufen. Die Garnstränge 42, 43 wer den über vordere Schrägen 48 am Hakenabschnitt 26 des Reservehalters 21 bei der Vorwärtsbewegung desselben angehoben, bis diese in den Hakenabschnitt 26 sprin gen. Die Drehung der Knoterhaken 1 1 , 12 ist somit abgeschlossen. Im weiteren Verlauf des Pressens der Ballen werden die fertigen Ballen und die Startkante des neuen Ballens weiter durch den Presskanal unterhalb des Garnknoters 1 geschoben. Daraus resul tiert eine Kraft auf die Garnstränge 42, 43. Durch diese Kräfte in den Garnsträngen 42, 43 wird der Knoten vom ersten Knoterhaken 1 1 abgezogen und geformt. Ebenso ge- schieht dies am zweiten Knoterhaken 12, wobei hier die Garnstränge 42, 43 um die Umlenkrolle 39 umgelenkt sind, so dass der Knoten vom zweiten Knoterhaken 12 ab gezogen werden kann, auch wenn dieser in die entgegengesetzte Richtung des ersten Knoterhakens 1 1 ausgerichtet ist. Im folgenden wird anhand der Figuren 9 bis 16 der Bindeablauf anhand von schema tischen Darstellungen der gesamten Bindeeinrichtung einer Ballenpresse unter Ver wendung einer Bindenadel mit zwei Rollen dargestellt. Auf bekannte Elemente zur Garnführung, Garnspannung und Garnbremsung wurde in den Darstellungen der Übersichtlichkeit halber verzichtet.

Figur 9 zeigt die Ausgangsstellung der Bindeeinrichtung. Der obere Garnstrang 42 verläuft von der (nicht dargestellten) oberen Garnrolle über die Umlenkrolle 41 zu der Oberseite eines Ballens 49. Der Ballen 49 wird in Richtung des Pfeils P, der die Press- richtung anzeigt, gepresst und ausgeworfen. Der Pfeil F gibt die Fahrtrichtung der Bal lenpresse an, auf den sich die Begriffe„vorne“ und„hinten“ beziehen. Nahe einer hin teren Kante des Ballens 49 ist der obere Garnstrang 42 mit einem unteren Garnstrang 43 verknotet. Der untere Garnstrang 43 verläuft an der hinteren Seite des Ballens 49 entlang nach unten und entlang der Ballenunterseite nach vorne, wo er zwischen zwei Rollen 50, 51 der Bindenadel 52 verläuft. Von da aus verläuft er weiter durch eine optional vorhandene schaltbare Garnklemme 53 über Fadenführungen zu einer unte ren Garnrolle (nicht dargestellt).

Nach dem Auslösen der Bindung ist, wie in Figur 10 dargestellt, die Bindenadel 52 durch den Presskanal, durch den der Ballen 49 gepresst wird, und hier nicht explizit dargestellt ist, geschwenkt und hat dabei den unteren Garnstrang 43 nach oben über führt. Oberhalb des Presskanals, d.h. oberhalb des Ballens 49, hat die Bindenadel 52 mit ihrer vorderen Rolle 50 den oberen Garnstrang 42 erfasst und bewegt beide Garn stränge 42, 43 in den Knoterbereich. Die Knoterelemente, d.h. Garnriegel 30, 30’ und Reservehalter 21 , sind noch in ihrer Ausgangsposition. Lediglich die Knoterhaken 1 1 , 12 sind in eine Garnübernahmeposition verdreht.

In Figur 1 1 befindet sich die Bindenadel 52 nahezu in ihrer obersten Position. Die Lage der Garnstränge 42, 43 im Knoterbereich und die Positionierung der Knoterelemente entsprechen der Darstellung gemäß Figur 3.

Figur 12 zeigt die Gesamtdarstellung der Bindeeinrichtung, die der Position in Figur 4 entspricht.

Figur 13 entspricht in ihrer Position der Figur 5. Es ist zu erkennen, dass die Bindena del 52 den Knoterbereich wieder verlassen hat, dabei den oberen Garnstrang 42 frei gegeben hat und den unteren Garnstrang 43 auf die Umlenkrolle 39 abgelegt hat.

In Figur 14 ist der Hub der Bindenadel 52 annähernd abgeschlossen. Die Position des Garnknoters 1 entspricht der gemäß Figur 6.

Figur 15 zeigt die gesamte Bindeeinrichtung nach Beendigung des Bindevorgangs. Die Bindenadel 52 befindet sich wieder in ihrer Ausgangsstellung, ebenso wie die Kno terhaken 1 1 , 12 des Garnknoters 1. Die Knoten sind jedoch noch auf den Knoterhaken 1 1 , 12 angeordnet. Die Position entspricht der Darstellung gemäß Figur 8. Im weiteren Verlauf des Pressvorgangs werden die Garnstränge 42, 43 zwischen dem hinteren fertigen Ballen 49 und den neuen Ballen 49’ eingepresst. Beim Weiterschie ben der Ballen 49, 49’ ziehen die Garnstränge 42, 43 den Knoten vom ersten Knoter haken 1 1. Durch das Einpressen des unteren Garnstrangs 43 zwischen den beiden Ballen 49, 49’ wird beim Weiterschieben der Ballen 49, 49’ der untere Garnstrang 43 auf Zug beansprucht, wobei dieser über die Umlenkrolle 41 und die Umlenkrolle 39 den Knoten vom zweiten Knoterhaken 12 abzieht.

Für den Fall, dass die Einpresskraft zwischen den Ballen 49, 49’ nicht ausreicht, um den zweiten Knoten vom zweiten Knoterhaken 12 abzuziehen, was z.B. bei sehr losem Pressen auftreten kann, kann mit einer schaltbaren Garnklemme 53 der untere Garn strang 43 direkt nach Ende der Bewegung der Bindenadel 52 blockiert werden. Somit wird der gesamte Garnnachzug, der beim Verschieben der Ballen 49, 49’ im Presska nal erforderlich ist, an dem oberen Garnstrang 42 wirksam und zieht den zweiten Kno ten ab. Danach wird die Garnklemme 53 wieder gelöst und es können beim weiteren Pressen beide Garnstränge 42, 43 abgezogen werden.

Der Zustand nach dem Abziehen der Knoten ist in Figur 16 dargestellt.

Der zweite Knoten wird nur durch den unteren Garnstrang 43 vom zweiten Knoterha- ken 12 abgezogen, da bei dem beschriebenen Bindeablauf der Knotenabzug nur durch die Ballenbewegung im Presskanal erfolgt und der obere Garnstrang 42 nach dem Bindevorgang von dieser Seite keine Zugkraft erhält. Daher erscheint es notwendig, zumindest eine ausreichende Zugkraft vom unteren Garnstrang 43 bereitzustellen, die unabhängig von der Pressdichte zur Verfügung gestellt wird. Eine verhältnismäßig ein- fache Maßnahme stellt die oben beschriebene schaltbare Garnklemme 53 dar. Alter nativ sind auch aktive Vorrichtungen denkbar, die direkt Zug auf den oberen Garn strang 42 ausüben.

Figur 17 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Garnknoteranordnung mit einem Garnknoter 1 nach den Figuren 1 bis 16. Grundsätzlich kann jedoch auch ein anderer Garnknoter verwendet werden. Die Darstellung ist diesbezüglich nur beispiel haft. Der Garnknoter 1 ist mit seiner Knoterrahmen an einem an einem Rahmen 55 der Garnknoteranordnung befestigt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind mehrere Garnknoter 1 nebeneinander angeordnet und mit demselben Rahmen 55 verbunden. Die Umlenkrolle 41 des Garnknoters 1 dient zum Umlenken des vom Ballen kommen den Garns in Richtung zum Garnknoter 1 , wie dies zum Beispiel in Figur 3 dargestellt ist. Die Umlenkrolle 41 ist über einen Rollenhalter 58 mit einer längenveränderlichen Verstelleinrichtung 54 verbunden. Die Verstelleinrichtung 54 ist um eine Schwenk achse S schwenkbar am Rahmen 55 gelagert. Die Verstelleinrichtung 54 ist in Form einer teleskopierbaren Stange ausgebildet und weist hierzu ein Zylinderrohr 56 und eine darin, entlang einer Teleskopachse T, geführte Zylinderstange 57 auf. An einem dem Zylinderrohr 56 abgewandten Ende trägt die Zylinderstange 57 einen Rollenhalter 58. Der Rollenhalter 58 ist U-förmig gestaltet und nimmt die Umlenkrolle 41 zwischen zwei Gabelarmen 59, 60 auf. An dem Rollenhalten 58 sind nach außen vorstehende Führungszapfen 61 vorgesehen, von denen nur einer in den Figuren sichtbar ist. Die Führungszapfen 61 stehen in entgegengesetzte Richtungen vom Rollenhalter 58 vor und sind jeweils mit einem der Gabelarme 59, 60 verbunden.

Die Führungszapfen 61 sind jeweils in einer Führungsnut 62, 63 des Rahmens 55 translatorisch bewegbar geführt. Die Führungsnuten 62, 63 sind jeweils in einer Füh rungswand 64, 65 des Rahmens 55 angeordnet. Der Rahmen 55 ist in dem gezeigten Beispiel aus Blechmaterial gefertigt, wobei die Führungswände 64, 65 aus dem Blech material umgeformt sind.

Die Führungsnuten 62, 63 sind in etwas parallel zur Pressrichtung ausgerichtet, wobei die Teleskopierachse T einen Winkel zu den Führungsnuten 62, 63 einschließt. Beim Verschieben des Rollenhalters 58 entlang der Führungsnuten 62, 63 ergibt sich dem nach eine Schwenkbewegung des Verstelleinrichtung 54 um die Schwenkachse S.

Die Verstelleinrichtung 54 kann hierbei in Form eines Druckfederelements oder einer Gasdruckfeder ausgebildet sein, wobei die Zylinderstange 57 in Richtung zu einer aus gefahrenen Position relativ zum Zylinderrohr 56 mit Kraft beaufschlagt ist. Bei einer Zugkraft innerhalb des Garns entsteht eine Radialkraft von dem Garn auf die Umlenk rolle 41 , so dass die Verstelleinrichtung 54 entgegen der Kraft, die die Zylinderstande 57 in Richtung zur ausgefahrenen Position beaufschlagt, zusammengefahren wird.

Hierbei können Federmittel in der Verstelleinrichtung 54 derart vorgespannt sein, dass ein Zusammenfahren der Verstelleinrichtung 54 nicht vor dem Erreichen einer vorbe stimmten Grenzkraft erfolgt. Figur 19 zeigt schematisch die Kräfteverhältnisse an der Umlenkrolle 41 bei einer Garnumschlingung gemäß Figur 3. Der Einfachheit halber ist nur der untere Garn strang 43, also das zum Ballen führende Ende 45 des unteren Garnstrangs 43 und das zur Garnrolle führende Ende 47 des unteren Garnstrangs 43 dargestellt. Der untere Garnstrang 43 ist über einen Umschlingungswinkel a um die Umlenkrolle 41 gewunden. Die im unteren Garnstrang 43 vorhandenen Zugkräfte FK führen dazu, dass von dem unteren Garnstrang 43 eine Radialkraft FR auf die Umlenkrolle 41 aus geübt wird. Diese Radialkraft FR ist der Kraft, mit der die Verstelleinrichtung 54 (Figur 17) zur ausgefahrenen Position beaufschlagt ist, entgegengesetzt, wobei die Umlenk- rolle 41 zumindest bei Überschreiten einer Grenzzugkraft in einer Verstellrichtung V, die durch die Führungsnuten 62, 63 (Figur 18) vorgegeben ist, verschoben wird. Durch dieses Verschieben reduziert sich die Zugkraft Fz im unteren Garnstrang 43, so dass eine Überschreitung einer Streckgrenze des Garnmaterials und damit ein Reißen des Garnstrangs vermieden wird.

Ähnliche Verhältnisse stellen sich bei Betrachtung des oberen Garnstrangs 42 ein, wobei die sich aus der Zugkraft im oberen Garnstrang 42 ergebene Radialkraft auf die Umlenkrolle 41 zu der der Radialkraft FR, die sich aus der Zugkraft Fz des unteren Garnstrangs 43 ergibt, hinzuaddiert. Bezugszeichenliste

1 Garnknoter

2 Knoterrahmen

3 Zwischenwelle

4 Welleneingang

5 erstes Antriebskegelrad

6 zweites Antriebskegelrad

7 erstes Abtriebskegelrad

8 zweites Abtriebskegelrad

9 erste Knoterhakenwelle

10 zweite Knoterhakenwelle 1 1 erster Knoterhaken

12 zweiter Knoterhaken

13 erstes Hakenteil

14 zweites Hakenteil

15 erste Knoterzunge

16 zweite Knoterzunge

17 erste Knoterhakensteuerkurve

18 zweite Knoterhakensteuerkurve

19 erste Knoterzungenrolle

20 zweite Knoterzungenrolle 21 Reservehalter

22 Hebel

23 Rolle

24 Steuerkurve

25 Koppelstange

26 Hakenabschnitt

27 Messer Messerrücken

Schneide

, 30 ' Garnriegel

, 31 ' Hebel

Rolle

Steuerkurve

Koppelstange

Umlenkvorrichtung

Schwenkarm

Rolle

Steuerkurve

Umlenkrolle

Bügel

Umlenkrolle

oberer Garnstrang

unterer Garnstrang

zum Ballen führendes Ende des oberen Garnstrangs zum Ballen führendes Ende des unteren Garnstrangs zur Garnrolle führendes Ende des oberen Garnstrangs zur Garnrolle führendes Ende des unteren Garnstrangs

Anschrägung

, 49’ Ballen

Rolle

, 51’ Rolle

, 52’ Bindenadel

Garn klemme

Verstelleinrichtung

Rahmen

Zylinderrohr 57 Zylinderstange

58 Rollenhalter

59 Gabelarm

60 Gabelarm

61 Führungszapfen

62 Führungsnut

63 Führungsnut

64 Führungswand

65 Führungswand

F Fahrtrichtung

FR Radial kraft

Fz Zugkraft im Garn

K1 erste Knoterhakenachse

K2 zweite Knoterhakenachse

L Längsachse

P Pressrichtung

R, R ' Riegelachse

51 erste Schwenkachse

52 zweite Schwenkachse

53 dritte Schwenkachse S Schwenkachse

T Teleskopierachse

V Verstellrichtung a Umschlingungswinkel