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Title:
TWO-ALKYL-SULPHONYL-1,4-DIAMINOBENZENES, PREPARATION THEREOF AND UTILISATION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1986/000303
Kind Code:
A1
Abstract:
New 2-alkylsulphonylethyl-1,4-diaminobenzenes having the formula (I) wherein R is CH3 or C2H5 and the salts thereof, a method for the preparation of said compounds as well as means for dyeing human hair by oxidation, based on a development substance-coupling substance combination containing a compound of formula (I) as developer. The easily water-soluble developer substances (I) in combination with coupler substances resorcine, 4-chlororesorcine, 4,6-dichlororesorcine, 4-hydroxy-1,2-methylenedioxybenzene and 4-amino-1,2-methylenedioxybenzene provide a fair to brown coloration of a very natural aspect.

Inventors:
BRAUN HANS-JUERGEN (CH)
KONRAD EUGEN (DE)
MAGER HERBERT (CH)
Application Number:
PCT/EP1985/000222
Publication Date:
January 16, 1986
Filing Date:
May 13, 1985
Export Citation:
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Assignee:
WELLA AG (DE)
International Classes:
C07C317/18; A61K8/00; A61K8/23; A61K8/33; A61K8/40; A61K8/41; A61K8/46; A61K8/49; A61Q5/10; C07C67/00; C07C205/11; C07C205/19; C07C313/00; C07C317/04; C07C317/36; D06P1/32; (IPC1-7): C07C147/12; A61K7/13
Foreign References:
US3118943A1964-01-21
EP0007537A11980-02-06
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. 2Alkylsulfonylethyl 1 , 4diaminobenzol der For¬ mel I NH, worin R die Bedeutung CH, oder C2H5 hat und dessen Salze.
2. 2Methylsulfonylethyl1 ,4diaminobenzol und dessen Salze.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach An¬ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 2Nitro phenylethylbromid mit einem Alkylmercaptan zu 2 Alkylthioethylnitrobenzol umsetzt, das 2Alkyl thioethylnitrobenzol mit Hydrogenperoxid zu 2 Alkylsulfonylethylnitrobenzol oxidiert, das 2 Alkylsulfonylethylnitrobenzol in Gegenwart von Essigsäureanhydrid zu 2Alkylsulfonylethylacetani üd hydriert, das 2Alkylsulfonylethylacetanilid nitriert, das entstandene 2Alkylsulfonylethyl4 nitroacetanilid durch Umsetzung mit einer ethanol ischen Salzsäurelösung entacetyliert und das erhal¬ tene 2Alkylsulfonylethyl4nitroanilin schließ lieh durch Hydrierung zu 2Alkylsulfonylethyl1 ,4 diaminobenzol umsetzt.
4. Mittel zur oxidativen Färbung von menschlichen Haaren auf der Basis einer Entwicklersubstanz KupplersubstanzKombination, dadurch gekennzeich¬ net, daß es als Entwicklersubstanz ein 2Alkylsul fonylethyl1 ,4diaminobenzol der Formel ϊ NH. worin R die Bedeutung CH. oder C2H. hat, oder dessen Salze enthält.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es die Entwicklersubstanz der Formel I in einer Menge von 0,01 bis 4,0 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 2,5 Gew.%, enthält.
6. Mittel nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeich¬ net, daß es als Entwicklersubstanz 2Methylsulfo nylethyl1 ,4diaminobenzol oder dessen Salze enthält.
7. Mittel nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß es mindestens eine der Kupplersubstan¬ zen Resorcin, 2Methylresorcin, 4Chlorresorcin, 4,6Dichlorresorcin, 4Hydroxy1 ,2meth lendioxy benzol, 4Amino1 ,2methylendioxybenzol, 4(2* Hydroxyethylamino)1 ,2meth lendioxybenzol, 2,4Dihy droxyanisol, 2,4Dihydroxyphenoxyethanol, 4Amino 2hydroxyphenoxyethanol, mAminophenol, 5Amino2 methylphenol, 1Naρhthol, 4Hydroxyindol, 2,4Di aminoanisol, 2,4Diaminophenetol, 2Amino4(2 hydroxyethylamino)anisol, 2,4Diaminophenoxyethanol und 3,5Diamino2,6dimethoxypyridin enthält.
8. Mittel nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge der KupplersubstanzEntwickler¬ substanzKombination etwa 0,1 bis 6,0 Gew.%, vor¬ zugsweise 0,5 bis 4,0 Gew. %tbeträgt.
9. Mittel nach Anspruch 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Farbkomponente enthält, welche ausgewählt ist aus 6Amino2methylphenol, 6Amino3methylphe nol, Diamond Fuchsine (C.I. 42 510),. Leather Ruby HF (Cd. 42 520), 2Nitro1 ,4diaminobenzol, 2Amino 4nitrophenol, 2Amino4,6dinitrophenol, 2Amino5 nitrophenol, 2Amino5(2'hydroxyethylamino)nitro benzol, 2Methylamino5bis(2'hydroxyethyl)amino nitrobenzol, Acid Brown 4 (C.I. 14 805), 1,4Diamino anthrachinon und 1,4,5,8Tetraaminoanthrachinon.
10. Mittel nach Anspruch 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es Antioxidantien, vorzugsweise Ascorbinsäure, Natriumsulfit oder Thioglykolsäure, enthält.
Description:
2-Alkylsulfonyl-1 ,4-diaminobenzole, ihre Herstellung und ihre Verwendung,

Gegenstand der Erfindung sind Mittel zur oxidativen Färbung von Haaren auf der Basis von Entwickler- und Kupplersubstanzen, wobei als Kupplersubstanz neue

2-Alkylsulfonyl-1 ,4-diaminobenzole verwendet werden.

Für die Haarfärbung haben Oxidationsfarbstoffe eine wesentliche Bedeutung erlangt. Die Färbung entsteht hierbei durch Reaktion bestimmter Entwicklersubstanzen mit bestimmten Kup lersubstanzen in Gegenwart eines geeigneten Oxidationsmittels.

Als Entwicklersubstanzen werden bevorzugt 2,5-Diamino- toluol, 4-Aminophenol und 1 ,4-Diaminobenzol verwendet, jedoch haben auch 2,5-Diaminoanisol, 2,5-Diaminobenzyl- alkohol und 2-(ß-Hydroxyethyl)-l ,4-diaminobenzol eine gewisse Bedeutung erlangt. In bestimmten Fällen kann auch Tetraaminopyrimidin als Entwicklersübstanz einge- setzt werden.

Zur Erzeugung von Naturtönen werden als Kupplersubstan¬ zen vorwiegend Resorcin oder 4-Chlorresorcin in Verbin¬ dung mit m-Aminophenol verwendet. An Stelle von Resorcin können auch 4-Hydroxy-1 ,2-methylendioxybenzol oder 4-

Amino-1 ,2-methylendioxybenzol eingesetzt werden. Zur Er¬ zeugung von Blauanteilen in Schwarz- und Aschtönen kom¬ men bevorzugt 2,4-Diaminophenolether wie 2,4-Diaminoani- sol, 2,4-Diaminophenetol, 2,4-Diaminophenoxyethanol und

2-Amino-4- (2'-hydroxyethylamino)-anisol zum -Einsatz. Ferner können bestimmte Pyridinderivate, wie zum Bei¬ spiel 3,5-Diamino-2,β-diraethoxypyridin, als Blaukuppler Verwendung finden. Neben den genannten Verbindungen sind weiterhin die Kupplers bstanzen 4,6-Dichlorresorcin, 2-Methylresorcin, 2,4-Dihydroxyanisol, 5-Amino-2-methyl- phenol, 1-Naphtol, 4-Amino-2-hydroxyphenoxyethanol und 4- Hydroxyindol als Nuanceure von Interesse.

Das beschriebene Farbsystem auf Basis der genannten

Entwickler- und Kupplersubstanzen hat sich zwar in der Praxis bewährt, es hat jedoch einige Nachteile, die be¬ seitigt werden müssen. So entstehen beispielsweise bei der oxidativen Haarfärbung mit den Entwicklersubstanzen 2,5-Diaminotoluol oder 1 ,4-Diaminobenzol in Kombination mit den Kupplersubstanzen Resorcin oder 4-Chlorresorcin Haarfärbungen, welche nicht völlig natürlich aussehen, sondern rostig wirkende Reflexe zeigen. Bekanntlich ist aber besonders bei Frauen mit stark ergrauten Haaren der Wunsch nach einer natürlichen Haarfärbung besonders aus¬ geprägt. Diesem Wunsch kann mit den bekannten Oxidations- haarfärbemitteln nicht völlig zufriedenstellend ent¬ sprochen werden.

Es ist schon mehrfach versucht worden, die geschilderten Nachteile der Entwiσklersubstanzen 2,5-Diaminotoluol und 1 ,4-Diaminobenzol zu beseitigen, indem die Hydrogenatome an den Aminogruppen dieser Moleküle durch bestimmte Reste wie zum Beispiel Carbamoylmethyl oder Hydroxyethyl, sub- stituiert wurden. Eine solche Substitution führte aber in der Regel zu Entwicklersü stanzen mit verschlechterten Färbeeigenschaften. Diese Verschlechterung zeigt sich in einem ungenügenden Farbausgleich und/oder dem völligen Fehlen der Bildung natürlicher Nuancen bei der Anwendung der üblichen Entwickler in Verbindung mit Resorcin, 4-

Chlorresorcin , 4 , 6-Dichlorresorcin , 4-Hydroxy-1 , 2- methylendioxybenzol und 4-Amino- 1 , 2-methylendioxy- benzol als Kupp lersubs tcinzen.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß bei Ersatz eines Hydrogenatomes -am Benzolkern des 1,.4- Diaminobenzols durch einen Alkylsulfonylethylrest die vorstehend angeführten Nachteile nicht bestehen. Diese neuen Entwicklersubstanzen ergeben in Kombina¬ tion mit den Kupplersubstanzen Resorcin, 4-Chlor- resorcin, 4,6-Dichlorresorcin, 4-Hydroxy-1 ,2-methylen- dioxybenzol und 4-Amino-1 ,2-methylendioxybenzol sehr natürlich aussehende blonde bis braune Farbtöne.

Gegenstand der vorliegenden Patentanmeldung sind daher 2-Alkylsulfonylethyl-1 ,4-diaminobenzole der Formel I

worin R die Bedeutung CH_ oder C-,H_ hat, und deren Salze sowie Mittel zur oxidativen Färbung von menschlichen Haaren auf der Basis einer Entwicklersubstanz-Kuppler¬ substanz-Kombination, welche als Entwicklersubstanz eine Verbindung der Formel I oder deren Salze enthalten.

Die Herstellung der neuen 2-Alkylsulfonylethyl-1 ,4- diaminobenzole erfolgt zweckmäßigerweise in acht Synthese¬ stufen gemäß dem nachstehenden Reaktionsschema, wobei von der in technischen Mengen zur Verfügung stehenden 2-Nitro-

phenylessigsäure (II) ausgegangen wird. Diese .wird mit Natriumborhydrid in Tetrahydrofuran zur ebenfalls be¬ kannten Verbindung 2-Nitrophenylethanol (III) reduziert. Das 2-Nitrophenylethanol wird sodann mit Bromwasserstoff in konzentrierter Schwefelsäure zur bekannten Verbindung 2-Nitrophenylethylbromid (IV) bromiert. Die weitere Syn¬ these erfolgt, indem man das 2-Nitrophenylethylbromid mit einem Alkylmercaptan zur neuen Verbindung 2-Alkyl- thioethyl-nitrobenzol (V) umsetzt, das 2-Alkylthioethyl- nitrobenzol mit Hydrogenperoxid zu 2-Alkylsulfonylethyl- nitrobenzol (VI) oxidiert, das 2-Alkylsulfonylethyl-nitro- benzol in Gegenwart von Essigsäureanhydrid und Palladium auf Aktivkohle zu 2-Alkylsulfonylethyl-acetanilid (VII) hydriert, das 2-Alkylsulfonylethyl-acetanilid mit HN0 3 /H 2 SO. zu 2-Alkylsulfonylethyl-4-nitroacetanilid

(VIII) nitriert, das 2-Alkylsulfonylethyl-4-nitroacetani- lid durch Umsetzung mit einer ethanolischen Salzsäure¬ lösung entacetyliert und das erhaltene 2-Alkylsulfonyl- ethyl-4-nitroanilin (IX) schließlich in ethanolischer Lösung durch Hydrieren in Gegenwart von Palladium auf Aktivkohle in das gewünschte 2-Alkylsulfonylethyl-1 ,4- di.aminobenzol (I) überführt.

(II) (III)

(IV) (V)

(VI) (VII)

NHAc NH,

(VIII) (IX)

NH,

(I)

Die neuen Entwicklersubstanzen der Formel I sind gut in Wasser löslich und weisen eine ausgezeichnete La¬ gerbeständigkeit, insbesondere als Bestandteil der hier beschriebenen Haarfärbemittel, auf.

Verwendet man die erfindungsgemäße Entwicklersubstanz 2-Methylsulfonylethyl-1,4-diaminobenzol in Kombination mit den bekannten Kupplersubstanzen Resorcin, 4-Chlor- resorcin und 4,6-Dichlorresorcin, so ist festzustellen, daß in der angegebenen Reihenfolge mit jedem Chloratom, das in das Resorcinmolekül eingeführt wird, die Inten¬ sität der erhaltenen Haarfärbung zunimmt. Dementsprech¬ end ist die Verwendung von 2-Methylsulfonyl-1 ,4-dia- minobenzol zusammen mit 4-Chlorresorcin und 4,6-Dichlor- resorcin bevorzugt. Weiterhin lassen sich auch mit den Kupplersubstanzen 4-Hydroxy-1 ,2-methylendioxybenzol und 4-Amino-1 ,2-methylendioxybenzol sehr brauchbare natür¬ liche Haarfärbungen erzeugen.

Während die bekannte Entwicklersubstanz 2,5-Diamino- toluol in Kombination mit 4,6-Dichlorresorcin intensive rostige Färbungen ergibt, die für die Färbepraxis unge¬ eignet sind, liefert 4,6-Dichlorresorcin mit den erfin¬ dungsgemäßen Entwicklersubstanzen der Formel I wesent- lieh natürlichere unddaher besser brauchbare Haarfärbung¬ en. Die Färbungen sind zudem auch bei einem vom Haaran¬ satz zu den Haarspitzen hin zunehmenden Schädigungs¬ grad sehr gleichmäßig.

Eine weitere wichtige positive Eigenschaft der neuen Entwicklersubstanz 2-Methylsulfonyleth l-1 ,4-diamino- benzol besteht darin, daß sie, sowohl in Abwesenheit des Oxidationsmittels H 2 0-, als auch nach der Einwir¬ kung von H 2 0 2 , bei der Prüfung in einer Testanordnung nach Arnes nicht mutagen ist.

In den Haarfärbemitteln sollen die erfindungsgemäßen Entwicklersubstanzen, von denen das 2-Methylsulfonyl- ethyl-1 ,4-diaminobenzol bevorzugt ist, in einer Kon¬ zentration von etwa 0,01 bis 4,0 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 2,5 Gew.%, enthalten sein.

Obwohl die vorteilhaften Eigenschaften der hier be¬ schriebenen neuen Entwicklersubstanzen es nahelegen, diese als alleinige Entwickler zu verwenden, ist es selbstverständlich auch möglich, die neuen Entwickler¬ substanzen der Formel I gemeinsam mit bekannten Ent¬ wicklersubstanzen, wie z. B. 4-Aminophenol oder 2,5- Diaminotoluol, einzusetzen.

Von den bekannten Kup lersubstanzen kommen als Be¬ standteil der hier beschriebenen Haarfärbemittel vor allem Resorcin, 4-Chlorresorσin, 4,6-Dichlor- resorcin, 2-Methylresorcin, 2-Amino-4- (2'-hydroxy- ethylamino)-anisol, 2,4-Dihydroxyanisol, 2,4-Dihy- droxyphenoxyethanol, 5-Amino-2-methyl-phenol, 2,4-

Di-aminophenoxyethanol, 4-Amino-2-hydroxyphenoxyethanol, 1-Naphthol, m-Amihophenol, 3-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-6-meth Iphenol, 4-Hydroxy- ,2-methylendioxy- benzol, 4-Amino-1 ,2-methylendioxybenzol, 4-(2'- Hydroxyethylamin )-1 ,2-methylendioxybenzol , 2,4-

Di-a ino-anisol und 2,4-Diaminophenetol, 4-Hydroxyindol und 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin in Betracht.

Die genannten Kuppler- und Entwicklersubstanzen können in den Haarfärbemitteln jeweils einzeln oder im Gemisch miteinander enthalten sein.

Die Gesamtmenge der in den hier beschriebenen Haar¬ färbemitteln enthaltenen Entwicklersübstanz-Kuppler- substanz-Kombination soll etwa 0,1 bis 6,0 Gew. %, vor¬ zugsweise 0,5 bis 4,0 Gew. %, betragen.

Die Entwicklerkomponenten werden im allgemeinen in etwa äquimolaren Mengen, bezogen auf die Kuppler¬ komponenten, eingesetzt. Es ist jedoch nicht nach¬ teilig, wenn die Entwicklerkomponente diesbezüglich in einem gewissen Überschuß oder Unterschuß vorhan¬ den ist. Besonders zur Erzielung matter Nauanσen kann es gegebenenfalls günstig sein, die Entwickler¬ komponente im Unterschuß zu verwenden.

Weiterhin können die Haarfärbemittel dieser Anmeldung zusätzlich andere Farbkomponenten, beispielsweise 6-Amino-2-methy1-phenöl und 6-Amino-3-methylphenol, sowie ferner übliche direktziehende Farbstoffe, zum Beispiel Triphenylmethanfarbstoffe wie Di-amond Fuchsine (C.I. 42 510) und Leather Ruby HF (C.I.

42 520), aromatische Nitrofarbstoffe wie 2-Nitro-1,4- di-aminobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, ~ 2-Amino-5-nitro- phenol, 2-Amino-4,6-dinitrophenol, 2-imino-5-(2'- hydroxyethylamino)-nitrobenzol und 2-Methylamino-5-bis - { 2*-hydroxyethyl)-amino-nitrobenzol, Azofarbstoffe wie Acid Brown 4 ( C.I. 14 805) und Dispersionsfarb- stoffe, wie beispielsweise 1 ,4-Diaminoanthrachinon und 1 ,4,5,8-Tetraaminoanthrachinon,enthalten. Die Haarfärbe¬ mittel können diese Farbkomponenten in einer Menge von etwa 0,1 bis 4,0 Gew.% enthalten.

Selbstverständlich können die Kuppler- und Entwickler¬ substanzen sowie die anderen Farbkomponenten, sofern es Basen sind, auch in Form der physiologisch verträglichen Säureadditionssalze, wie beispielsweise als Hydrochlorid bzw. Sulfat oder - sofern sie aromatische OH-Gruppen be¬ sitzen - in Form der Salze mit Basen, zum Beispiel als Alkaliphenolate, eingesetzt werden.

Darüber hinaus können in den Haarfärbemitteln noch wei¬ tere übliche kosmetische Zusätze, beispielsweise Antioxi-

dantien wie Ascorbinsäure, Thioglykolsäure oder Na¬ triumsulfit, Parfümöle, Komplexbildner, Netzmittel, Emulgatoren, Verdicker, Pflegestoffe und andere vor¬ handen sein.

Die Z bereitungsform kann beispielsweise eine Lösung, insbesondere eine wäßrige oder wäßrig-alkoholische Lösung, sein. Die besonders bevorzugten Zubereitungs¬ formen sind jedoch eine Creme, ein Gel oder eine Emul- sion.

Ihre Zusammensetzung stellt eine Mischung der Farb- stoffkomponenten mit den für solche Zubereitungen üblichen Zusätzen dar.

übliche Zusätze in Lösungen, Cremes, Emulsionen oder Gelen sind zum Beispiel Lösungsmittel wie Wasser, nie¬ dere aliphatische Alkohole, beispielsweise Ethanol, Propanol und Isopropanol, oder Glykole wie Glycerin und 1 ,2-Propylenglykol, weiterhin .Netzmittel oder

Emulgatoren aus den Klassen der anionischen, kation¬ ischen, amphoteren oder nichtionogenen oberflächen- aktiven Substanzen wie Fettalkoholsulfate, oxethylierte Fettalkoholsulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfon- ate, Alkyltrimethylammoniumsalzβ, Alkylbetaine, oxethy¬ lierte Fettalkohole, oxethylierte Nonylphenole, Fett¬ säurealkanolamide, oxethylierte Fettsäureester, ferner Verdicker wie höhere Fettalkohole, Stärke, Cellulose- derivate, Vaseline, Paraffinöl und Fettsäuren sowie außerdem Pflegestoffe wie kationische Harze, Lanolin¬ derivate, Cholesterin , Pantothensäure und Betain. Die erwähnten Bestandteile werden in den für solche Zwecke üblichen Mengen verwendet, zum Beispiel die Netzmittel und Emulgatoren in Konzentrationen von etwa 0,5 bis 30 Gewichtsprozent, die Verdicker in einer Menge von

etwa 0,1 bis 25 Gewichtsprozent und die Pflegestoffe in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 5,0 Gew.%.

Je nach Zusammensetzung können die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel schwach sauer, neutral oder alka¬ lisch reagieren. Insbesondere weisen sie einen pH- Wert im alkalischen Bereich zwischen 8,0 und 11,5 auf, wobei die Einstellung vorzugsweise mit Ammoniak erfolgt. Es können aber auch organische Amine, zum Beispiel Monoethanolamin und Triethanolamin, oder auch anorganische Basen wie Natriumhydroxid und Ka- liumhydrσxid, Verwendung finden.

Bei der Anwendung zur oxidativen Färbung von Haaren vermischt man die hier beschriebenen Haarfärbemittel auf der Basis einer Entwicklersubstanz-Kupplersubstanz- Kombination sowie gegebenenfalls anderer üblicher Farb¬ komponenten kurz vor dem Gebrauch mit einem Oxidations- mittel und trägt eine zur Färbung des Haares aus- reichende Menge der Mischung, im allgemeinen etwa 50 bis 150 ml, auf das Haar auf. Als Oxidationsmittel zur Entwicklung der Haarfärbung kömmt hauptsächlich Hydrogen- peroxid, beispielsweise als 6 %ige wäßrige Lösung bzw. dessen Additionsverbindungen an Harnstoff, Melamin oder Natriumborat in Betracht. Man läßt das Gemisch bei 15 bis 50° C etwa 10 bis 45 Minuten lang, vorzugsweise 30 Minuten lang,auf das Haar einwirken, spült sodann das Haar mit Wasser aus und trocknet. Gegebenenfalls wird im Anschluß an diese Spülung mit einem Shampoo gewaschen und eventuell mit einer schwachen organischen Säure, wie zum Beispiel Zitronensäure oder Weinsäure, nachgespült. Abschließend wird das Haar getrocknet.

Die nachstehenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern.

H E R S T E L L U N G S B E I S P I E L

Beispiel 1

1. Stufe

Herstellung von 2-Nitrophenylethylalkohol (III)

91,0 g (0,5 Mol) 2-Nitrophenylessigsäure werden in 500 ml Tetrahydrofuran gelöst und mit 32,16 g (0,85 MolJ Natriumborhydrid versetzt. Nachdem die Wasser- stoffentwicklung abgeklungen ist, werden während 2 Stunden 200 ml Bortrifluordiethyletherat zuge¬ tropft. Die Mischung wird weitere 2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Danach werden 220 ml 2-normaler Salzsäurelösung zugetropft. Die Wasser- phase wird viermal mit je 100 ml Diethylether extra¬ hiert. Die- Etherphase wird mit 2-normaler Natrium- σarbonatlösung und mit Wasser neutral gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet.

Das beim Abziehen des Ethers zurückbleibende Öl (77g) wird im Vakuum destilliert. Die bei 115-118°C/ 5 Pa (Pascal) siedende Fraktion wiegt 66 g. Dies entspricht einer Ausbeute von 78% der Theorie. Für die Verbindung III ist in der Literatur 2)ein Siede¬ punkt von 165-167°C/6 Torr (= 800 Pa) angegeben.

2) Beilstein E II 6 (1944)452

2. Stufe

Herstellung von 2-Nitrophenylethylbromid (IV)

65 g (0,39 Mol) 2-Nitrophenylethanol (III) werden mit 200 ml Bromwasserstoffsäure (48%-ig) und 45 ml konzentrierter Schwefelsäure 18 Stunden lang auf 110 C erwärmt. Danach werden 100 ml Wasser zuge¬ setzt. Die Misshung wird mit Methylenchlorid extr-ahiert; die organischen Extrakte werden mit 2-normaler Natriumcarbonatlösung und Wasser neutral gewaschen und über Magnesiumsulfat ge¬ trocknet.

Das nach dem Abziehen des Methylenchlorids zu¬ rückbleibende öl (88g) wird mit 50 ml Ethanol ge- löst und auf 0°C abgekühlt. Das gewünschte Pro¬ dukt kristallisiert nach Anreiben mit einem Glas¬ stab aus.

Ausbeute: 71 g (80% der Theorie) Schmelzpunkt: 35 bis 36°C (Literatur ' : 36-38°C)

3. Stufe

Herstellung von 2-Methylthioethyl-nitrobenzol

16,0 gr (0,4 Mol) Natriumhydroxid werden in 120 ml Wasser und 230 ml Ethanol gelöst. In diese Lösung werden 37 g (0,78 Mol) Methylmercaptan eingeleitet. Die Mischung wird auf 90 C erwärmt und mit 71 g (0,31 Mol) 2-Nitrophenylethylbromid (IV), gelöst in 450 ml Ethanol, tropfenweise während zwei Stun- den versetzt.

Nachdem die Lösung anschließend eine Stunde unter Rückfluß gekocht worden ist, wird das Ethanol ab-

3) E.L. Foreman and S.M. McElvain

J. Am. Chem. Soc. (1940) 1435 - 1438

destilliert. Der Rückstand wird mit Wasser versetzt und mit Methylenchlorid extrahiert. Das aus der Methylenchloridphase erhaltene öl (56 g) kann im Vakuum destilliert werden. Es hat einen Siedepunkt von 105 - 10β°C bei 3 Pa.

4. Stufe

Herstellung von 2-Methylsulfonylethyl-nitrobenzol

29,0 g (0,15 Mol) 2-Methylthioethyl-nitrobenzol werden in 150 ml Eisessig mit 70 ml Hydrogenperoxid (30%ige wäßrige Lösung) , tropfenweise versetzt. Die Temperatur der Mischung wird durch Kühlung bei 40 C gehalten. Danach wird die Mischung eine Stunde lang auf 100°C erwärmt. Der abgekühlten Lösung werden

300 ml Wasser zugesetzt, wodurch das gewünschte Pro= dukt kristallin ausgefällt wird. Es wird abgesaugt und aus Ethanol umkristallisiert. Ausbeute: 29 g ( 85% der Theorie) Schmelzpunkt: 100 - 101°C

CHN-Analyse C g H.. N0.S %C %H %N

Berechnet: 47,15 4,84 6,11 gefunden: 47,14 4,83 6,10

5. Stufe

Herstellung von 2-Methylsulfonylethyl-acetanilid

8,0 gr (35 mMol) 2-Methylsulfonylethyl-nitrobenzol werden in einem Gemisch aus 160 ml Eisessig und 160 ml Essigsäureanhydrid unter Zusatz von 0,4 g Palladium auf Aktivkohle (10% Pd) hydriert. Nach drei Stunden wird der Katalysator abfiltriert und die überschüssigen Lösungsmittel werden unter ver-

mindertem Druck vollständig abdestilliert. ,- Ausbeute (roh) : 10 g

Zur Analyse wurde eine Probe aus Ethanol um¬ kristallisiert. Schmelzpunkt: 142 - 143°C

CHN-Analyse: C^H N0 3 S %C %H %N

berechnet: 54,75 6,27 5,80 gefunden: 54,72 6,28 5,74

6. und 7. Stufe

Herstellung von 2-Methylsulfonylethyl-4-nitro- anilin

Das Rohprodukt aus der 5. Stufe wird in 100 ml konzentrierter Schwefelsäure gelöst, auf 0°C abgekühlt und mit 3,2 ml Salpetersäure (Dichte: 1,52 kg/m ) bei 0°C nitriert. Die Mischung wird während einer Stunde auf Raumtemperatur erwärmt und dann auf Eis gegossen. Das ausgeschiedene Produkt wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das Produkt wird mit 150 ml Ethanol und 50 ml Salzsäure (Dichte 1,16 kg/m ) eine halbe Stunde lang auf 100°C erwärmt. Danach werden 100 ml Wasser zugesetzt. Das in gelben Nadeln kristal¬ lisierende Produkt wird abgesaugt und aus 1,3 1 Ethanol umkristallisiert. Ausbeute: 4,0g (47% der Theorie bezogen auf das eingesetzte 2-Methylthioethyl-4-nitrobenzol) Schmelzpunkt: 197 - 198°C

- 16 - CHN-Analyse: C g H 12 N 2°4 S %C %H _N

berechnet: 44,25 4,95 11,47 gefunden: 44,26 4,95 11,53

8. Stufe

Herstellung von 2-Methylsulfonylethyl- 1 , 4-diamino° benzol-sulfat

2,0 g 2-Methylsulfonylethyl-4-nitroanilin werden in 750 ml Ethanol mit 0,35 g Palladium auf Aktiv¬ kohle (10% Pd) hydriert. Nach vier Stunden wird vom Katalysator abfiltriert. Das Filtrat wird mit 20 ml 2-normaler Schwefelsäure versetzt. Das ausgefallene Produkt wird abgesaugt, mit Ethanol gewaschen und getrocknet.

Ausbeute: Es werden 2,5 g (100% der Theorie) ines weißen Pulvers erhalten.

CHN-Analyse: C„H 0 2 S • H SO. %C . %H ' %N

berechnet: 34,61 5,16 8,97 gefunden: 34,06 5,21 8,66

Titration:- Einwaage 31,0 mg

Auslauf an 0,01-nor¬ maler Natronlauge: 19-,9 ml (berechnet)

20,3 ml (gefunden)

Die freie Base kann aus einem Hydrieransatz durch

Einengen der ethanolischen Lösung bis zur beginnen¬ den Kristallisation gewonnen werden. Schmelzpunkt: Die farblosen Blättchen des Reaktions¬ produktes schmelzen bei 147 bis 149°C

CHN-Analyse: CgH^N^S %C %H %N'

berechnet: 50,45 6,58 13,07 gefunden: 50,48 6,61 13,00

Die 7,4-Stellung der Aminogruppen in der synthetisierten Verbindung ergibt sich aus der Tatsache, daß sie bei Ausfärbungen mit den üb¬ lichen Kupplern die für p-Diamine charakteristi- sehen Farbreaktionen zeigt.

B E I S P I E L E F Ü R H A A R F Ä R B E¬ M I T E L

Beispiel 2 Haarfärbemittel in Gelform

0,5 g 2-Methylsulfonylethyl-1 ,4-diaminoben- zol-sulfat

0,5 g 4,6-Dichlorresorcin

0,3 g Ascorbinsäure

1,0 g Hydroxyethylcellulose, hochviskos

5,0 g Natriumlaurylalkoholdiglykolethersulfat (28%ige wäßrige Lösung)

10,0 g Ammoniak, 25-%ig

82,7 g Wasser 100,0 g

Man vermischt kurz vor dem Gebrauch 50 g dieses Haarfärbemittels mit 50 ml Hydrogenperoxidlösung

(6 %ig) und läßt das Gemisch 30 Minuten lang bei 40°C auf blondierte menschliche Haare einwirken. Danach wird mit Wasser gespült und getrocknet. Das

Haar hat eine natürliche dunkelblonde Färbung ange¬ nommen.

Beisp: ie! 1 3 Haarfärbemittel in Gelform

1 ,0 g 2-Methylsulfonylethyl-1 ,4-di-aminobenzol- sulfat

0 , , 9 g 4-Amino-1 ,2-methylendioxybenzol

0 , r 1 g m-Aminophenol

00, r 33 gg Ascorbinsäure

15 , r 0 g ölsäure

7 , O g Isoprαpanol

10, ,0 g • Ammoniak, 25%ig

65 , , , 7 1 Wasser

100, ,0 g

50 g dieses Haarfärbemittels werden kurz vor dem Gebrauch mit 50 ml ' .Hydrogenperoxidlösung (6 %ig) vermischt und das Gemisch anschließend auf ergrau- tes, chemisch nicht geschädigtes ' Haar aufgetragen. Nach einer Einwirkungszeit von 30 Minuten bei 40 C wird mit Wasser gespült und getrocknet. Das Haar ist mittelbraun gefärbt.

Beispiel 4 Haarfärbemittel in Cremeform

3,0 g Methylsulfonylethyl-1 ,4-diaminobenzol- sulfat 1,2 g 4-Chlorresorcin 0,6 g 2-Amino-4-(2"hydroxyethylamino)-anisol- sulfat 0,3 g m-Aminophenol 0,3 g Natriumsulfit, wasserfrei 15,0 g Cetylalkohol

3,5 g Natriumlaurylalkoholdiglykolethersulfat

(28 %ige wäßrige Lösung) 8,0 g Ammoniak, 25 %ig 68,1 g Wasser 100,0 g

50 g dieses Haarfärbemittels werden kurz vor dem Gebrauch mit 50 ml Hydrogenperoxidlösung (6 %ig) vermischt und das Gemisch anschließend auf blonde menschliche Haare aufgetragen. Nach einer Ein¬ wirkungszeit von 30 Minuten bei 40 C wird mit Wasser gespült und getrocknet. Das Haar ist in einem intensiven, natürlichen Schwarz gefärbt.

Alle in der vorliegenden Anmeldung angegebenen Prozentzahlen stellen Gewichtsprozente dar.