JOERDENS ERNST-GUENTER (DE)
ERSOY METIN (DE)
JOERDENS ERNST GUENTER (DE)
EP0622562A1 | 1994-11-02 | |||
US4805884A | 1989-02-21 | |||
DE3614161A1 | 1987-11-05 |
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1995, no. 06 31 July 1995 (1995-07-31)
1. | Zweikammerstützlager mit hydraulischer Dämpfung insbesondere fur die Motorlagerung von Kraftfahrzeugen, welches mindestens eine flüssigkeitsgefüllte Arbeitskammer und mindestens eine mit dieser durch einen in seinem Querschnitt veränderbaren Düsenkanal verbundene Ausgleichskammer aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsveränderung des Düsenkanals (8) über einen ersten motorischen Stellantrieb (20) erfolgt und die Arbeitskammer (I) mit einer in einer ihrer Wandungen integrierten Beulfeder (14) versehen ist, deren Steifigkeit über einen vom ersten Stellantrieb (20) unabhängigen zweiten motorischen Stellantrieb (21) veränderbar ist. |
2. | Zweikammerstützlager mit hydraulischer Dämpfung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stellantriebe (20,21) in der Hauptachsrichtung (22) des Lagers koaxial übereinander angeordnet sind. |
3. | Zweikammerstützlager mit hydraulischer Dämpfung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stellantriebe (20,21) als elektromotorisch angetriebene Gewindespindeln (12,18) ausgebildete Betätigungsglieder aufweisen, wobei eine der Gewindespindeln (12) als mit einer zentralen Durchgangsbohrung (19) versehene Hohlspindel gestaltet ist, in deren Durchgangsbohrung die andere Gewindespindel (18) angeordnet ist. |
4. | Zweikammerstützlager mit hydraulischer Dämpfung nach einem oder meheren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Stellantriebe (20,21) elektrische Schrittmotoren vorgesehen sind. |
5. | Zweikammerstützlager mit hydraulischer Dämpfung nach einem oder meheren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkanal (8) zwischen Arbeitskammer (1) und Ausgleichskammer (2) in einer senkrecht zur Lagerhauptachse (22) liegenden Ebene spiralförmig um diese Lagerhauptachse verlaufend gestaltet ist. |
Ein Motorlager der gattungsgemäßen Art ist beispielsweise aus der DE 36 14 161 bekannt. Bei dem in dieser Schrift offenbarten Zweikammerstützlager sind Arbeitskammer und Ausgleichskammer mit Wandungen aus ringförmigen Gummimembranen versehen, die eine in Anpassung an die Betriebsbelastung vorbestimmte Beulcharakteristik aufweisen.
Ausgleichskammer und Arbeitskammer sind durch einen Düsenkanal miteinander verbunden, dessen Wände durch korrespondierende einander überdeckende Profile in zwei starren, zueinander verstellbaren Bauteilen gebildet sind, wobei die beiden Bauteile mittels eines schraubbaren Stellgliedes, das koaxial zur Lagerhauptachse und in Axialrichtung festgelegt im Lagergehäuse des Zweikammerstützlagers gelagert und über ein aus dem Gehäuse herausragendes Bauelement betätigbar ist, axial gegeneinander verstellbar sind.
Die Verstellung des Düsenkanalquerschnittes erfolgt durch eine Spindel, die im Lagergehäuse frei drehbar gelagert ist, wobei eines der beiden den Düsenkanal bildenden Bauteile zur Axialverstellung mit der Spindel in Gewindeeingriff steht, so daß durch eine Spindeldrehung eine Verkleinerung bzw. Vergrößerung des Düsenkanalquerschnittes herbeigeführt werden kann.
Durch die ausschließlich manuelle Verstellbarkeit des Zweikammerstützlagers mit Hilfe des aus dem Gehäuse herausragenden Bauelementes ist zwar eine gewisse Anpassung des Zweikammerstützlagers an die baulichen Erfordernisse des durch das Lager schwingungsmäßig zu dämpfenden Motors möglich, eine Anpassung während des laufenden Betriebes scheidet jedoch aufgrund der bestehenden Einbauverhältnisse aus.
Darüber hinaus ist bei den in der oben angeführten Schrift offenbarten Zweikammer- stützlagern eine aufgrund unterschiedlicher Betriebszustände wünschenswerten zusätzliche Versteifung des zur Schwingungsdämpfung dienenden Flüssigkeitsposters in der Arbeitskammer nicht möglich. Gerade die Kombination einer Beeinflussung sowohl des Düsenquerschnittes als auch des Dämpfungsvermögens des hydraulischen Polsters innerhalb der Arbeitskammer würde jedoch eine weitaus bessere Anpassung des Zweikammerstützlagers an die unterschiedlichen Betriebsverhältnisse der innerhalb von Kraftfahrzeugen zu lagernden Motoren ermöglichen. Eine derartige Anpassung ist insbesondere bei Verwendung heute häufig eingesetzter Diesel-Direkteinspritzmotoren gefordert, deren Schwingungsverhalten in weitaus stärkerem Maße durch unterschiedliche Leerlauf-und Fahrschwingverhalten mit unterschiedlichen Schwingungsfrequenzen und Amplituden geprägt als dies bei den bislang eingesetzten Benzin-und Dieselmotoren der Fall ist.
Bei dem im Stand der Technik bekannten Zweikammerstützlager führt ein Vergrößern des Kanalquerschnittes zu einer Erhöhung der Dämpfung des Lagers, ohne die Frequenzlage oder die dynamische Steifigkeit von letzterem zu ändern. Diese Dämpfungserhöhung ist durchaus wichtig für die Eliminierung niederfrequenter Hochamplitudenschwingungen.
Die außerdem auftretenden hochfrequenten Schwingungen mit kleinen Amplituden lassen sich jedoch wirkungsvoll nur durch eine Steifigkeitsänderung der ringförmigen Gummimembran bzw. des damit zusammenwirkenden Flüssigkeitspolsters bekämpfen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend vom Stand der Technik ein Zweikammerstützlager der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, daß eine Veränderung der Dämpfungscharakteristik während des Betriebszustandes ermöglicht wird, wobei sowohl niederfrequente Schwingungen mit großer Amplitude als auch Schwingungen höherer Frequenz mit entsprechend kleiner Amplitude wirkungsvoll gedämpft werden sollen. Darüber hinaus besteht die Aufgabe darin, das gattungsgemäße Zweikammerstützlager bezüglich des Einbauraumes kompakt zu gestalten und unter allen Betriebsbedingungen eine zuverlässige Arbeitsweise zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Querschnittsveränderung des Düsenkanales über einen ersten motorischen Stellantrieb erfolgt und die Arbeitskammer mit einer in einer ihrer Wandungen integrierten Beulfeder verstehen ist, deren Steifigkeit über einen vom ersten Stellantrieb unabhängigen zweiten motorischen Stellantrieb veränderbar ist.
Diese erfindungsgemäße Gestaltung ermöglicht erstmals eine schnelle und zuverlässige Anpassung eines Zweikammerstützlagers der gattungsgemäßen Art an die unterschiedlichen Betriebsbedingungen eines Kraftfahrzeuges. Sowohl auftretende Schwingungen hoher Frequenz mit niedriger Amplitude als auch niedrigfrequente Schwingungen mit entsprechend größerer Amplitude lassen sich durch die Verwendung der Stellantriebe und die daraus resultierende Veränderung der Dämpfungscharakteristik des erfindungsgemäßen Zweikammerstützlagers wirkungsvoll eliminieren. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß erstmals sowohl der Düsenquerschnitt als auch gleichzeitig die Dämpfungscharakteristik des Hydraulikpolsters veränderbar ist.
Beim Einbau eines derartigen erfindungsgemäßen Zweikammerstützlagers ergibt sich als weiterer Vorteil, dal3 außer elektrischen Zuleitungen für die Stellantriebe keine weiteren speziellen Anschlüsse vorzustehen sind.
Spezielle Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich in Verbindung mit der technischen Lehre des Anspruches 1 aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Es hat sich insbesondere als zweckmäßig erwiesen, die beiden Stellantriebe in der Hauptachsrichtung des Lagers koaxial übereinander anzuordnen, wobei beide Stellantriebe als elektromotorisch angetriebene Gewindespindeln ausgebildete Betätigungsglieder aufweisen. Eine der Gewindespindeln ist hierbei als mit einer zentralen Durchgangsbohrung versehene Hohlspindel gestaltet, in deren Durchgangsbohrung die andere Gewindespindel angeordnet ist. Diese konstruktive Gestaltung gewährleistet einen besonders platzsparenden Aufbau der Stellantriebe und ermöglicht eine vollkommen unabhängige gleichzeitige oder getrennte Steuerung sowohl des Düsenkanalquerschnittes als auch der Hydraulikpolster-Dämpfungseigenschaften.
Die Verwendung elektrischer Schrittmotoren als Stellantriebe bietet eine besonders feinfühlige Veränderung der Einstellparameter, wobei gleichzeitig keine Abstriche bei der Kompaktheit der Bauweise gemacht werden müssen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ergibt sich durch das Merkmal, den Düsenkanal zwischen Arbeits-und Ausgleichskammer in einer senkrecht zur Lager- hauptachse liegenden Ebene spiralförmig um diese Lagerhauptachse verlaufend zu gestalten. Durch diese Bauweise ist ein sanfter Übergang zwischen dem in die Arbeitskammer mündenden Kanaleintritt und dem in die Ausgleichskammer mündenden Kanalaustritt gewährleistet, was einen turbolenzfreien Ein-und Austritt der Flüssigkeit zuläßt, aber insbesondere auch für die Lebensdauer der den unteren Abschluß der Arbeitskammer bildenden und in den Kanalquerschnitt hineinragenden Abschlußmembran von Vorteil ist.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden.
Es zeigt : Figur 1 eine Längsschnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Zweikammerstützlager, wobei die Betriebssituation mit Einstellung eines kleinen Kanalquerschnittes und hoher Steifigkeit des Hydraulikpolsters dargestellt ist, Figur 2 eine Schnittdarstellung entsprechend der Figur 1, wobei hier großer Düsenkanalquerschnitt und eine niedrige Steifigkeit des Hydraulikpolsters durch die Stellantriebe eingestellt sind und Figur 3 eine Schnittdarstellung entsprechend der Linie B-B aus Figur 1 in Höhe des Düsenkanales.
Das Ausführungsbeispiel zeigt ein Zweikammerstützlager mit hydraulischer Dämpfung, insbesondere ein Motorlager in Kraftfahrzeugen, welches eine mit Flüssigkeit gefüllte Arbeitskammer 1, eine konzentrisch außen koaxial um die Arbeitskammer 1 liegende Ausgleichskammer 2 und eine die beiden Kammern trennende ringförmige Gummiwandung 3 aufweist. Zur Außenseite des Zweikammerstützlagers ist die Ausgleichskammer 2 durch eine weitere Gummi- membran 4 abgeschlossen. Die beiden Gummiteile 3 und 4 sind einstückig ausgeführt und mit einem oberen zentral angeordneten Tragelement 5 festhaftend verbunden, welches am Motor oder an einem anderen abzustützenden Teil befestigbar ist. Die die Wandung der Arbeitskammer 1 bildende Gummiwandung 3 ist mit ihrem dem Tragelement 5 abgewandten unteren freien Ende mit einem Bauteil 6 verbunden, in welchem der Düsenkanal 8 eingearbeitet ist und das mit einem ringförmigen Bodenteil verschraubt ist. Das Bodenteil 7 ist topfförmig ausgebildet und weist eine Bodenplatte 9 auf, die zur Befestigung an einer karosserieseitigen Aufnahme ausgebildet ist. In den im Bauteil 6 als spiralförmige Ausnehmung eingebrachten Düsenkanal 8 ragt von der Bodenseite her ein Stempelbauteil 10 ein, welches an
seiner der Bodenplatte 9 abgewandten Oberseite eine entsprechend dem Düsenkanal 8 in seiner spiralförmigen Gestalt ausgebildeten Vorsprung 11 aufweist. Das Stempelbauteil 10 ist mit einer zentralen Bohrung versehen, in welcher eine Hohlspindel 12 festgeschraubt ist. Die Hohlspindel 12 ist Bestandteil eines ersten Stellantriebes 20, dessen Drehbewegung ein Aus-und Einfahren der Hohlspindel 12 und daraus resultierend, ein linearesin-und Ausfahren des Stempelbauteiles 10 in den Düsenkanal 8 bewirkt.
Der in das Bauteil 6 eingearbeitete Düsenkanal 8 ist gegen das Stempelbauteil 10 durch eine Membran 13 abgedichtet. Diese Membran 13 bildet gleichzeitig den unteren Abschluß der Arbeitskammer 1 und ist mit einer einstückig mit der Membran versehenen Beulfeder 14 versteift. Die Beulfeder 14 besteht aus einer Blechscheibe, wobei oberhalb und unterhalb der zentral in die Membran eingearbeiteten Beulfeder 14 zwei Vorsprünge 15 und 16 einstückig an der Membran 13 angeordnet sind. Der außerhalb der Arbeitskammer 1 liegenden Vorsprung 16 ist, wie dies in der Figur 1 verdeutlicht ist, durch eine Druckplatte 17 zusammendrückbar. Die Druckplatte 17 ist fest mit einer Gewindespindel 18 verbunden, welche Bestandteil eines zweiten Stellantriebes 21 ist und durch eine zentrale Durchgangsbohrung 19 der Hohlspindel 12 hindurchgeführt ist. Eine Drehung des Stellantriebes 21 bewirkt ein Aus-und Einfahren der Gewindespindel 18 aus dem Stellantrieb, wobei, wie aus Figur 1 ersichtlich ist, ein Ausfahren der Gewindespindel eine Druckbeaufschlagung und somit eine Versteifung der Beulfeder 14 durch die Druckplatte 17 bewirkt.
In Figur 2 sind im Gegensatz zu Figur 1 diejenigen Stellungen der Schrittmotoren 20 und 21 dargestellt, in der zum einen die Druckplatte 17 keine Druckkraft auf die Beulfeder 14 ausübt und darüber hinaus das Stempelbauteil 10 nicht in den Düsenkanal 8 des Bauteiles 6 eingefahren ist. Beide Figuren veranschaulichen somit die gegensätzlichen Endstellungen sowohl des Stempelbauteiles 10 als auch der Druckplatte 17, wobei selbstverständlich die Einzelaristeuerung der Stellantriebe 20 und 21 beliebige Zwischenstellungen des Stempelbauteiles 10 und der Druckplatte 17 unabhängig voneinander ermöglichen. Die unterschiedlichen Stellungen bedingen unterschiedliche Düsenquerschnitte des Düsenkanales 8 und der Steifigkeit der
Beulfeder 14, so daß das erfindungsgemäße Zweikammerstützlager je nach geforderter Dämpfungscharakteristik allen Betriebsbedingungen optimal angepaßt werden kann In der Schnittdarstellung der Figur 3 ist deutlich zu erkennen, daß der in das Bauteil 6 eingebrachte Düsenkanal 8 eine spiralförmig um die Lagerhauptachse 23 verlaufende Gestalt aufweist. Durch diesen Aufbau liegen der in die Arbeitskammer I mündende Einlaß 23 des Düsenkanales 8 und der zur Ausgleichskammer 2 weisende Auslaß 24 des Düsenkanales 8 versetzt zueinander.
Diese durch die spiralförmige Gestaltung des Düsenkanals 8 bedingte Versetzung wirkt sich außerordentlich positiv auf die Lebensdauer der den Düsenkanal abdichtenden Membran 13 aus, da diese insbesondere im Bereich der Ein-und Austritte nicht über Gebühr beansprucht wird.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Stellantriebe 20 und 21 sind als elektrische Schrittmotoren konzipiert, die einerseits eine äußerst kompakte Bauweise gewährleisten und andererseits ein feinfühliges und programmierbares Aus-und Einfahren sowohl der Gewindespindel 18 als auch der Hohlspindel 12 gewährleisten, so daß sich die Gesamtdämpfungscharakteristik des erfindungsgemäßen Zweikammerstützlagers in weiten Bereichen genauestens an eine geforderte Dämpfungscharakteristik anpassen läßt.
Die Steuerung der Stellantriebe läßt sich mit Hilfe von Kennlinien einfach und kosten- günstig regeln, wobei die verwendeten elektrischen Schrittmotoren hohe Stell- geschwindigkeiten im Bereich größer als 100 mm pro Sekunde realisieren können.
Bezugszeichenliste : 1. Arbeitskammer 2. Ausgleichskammer 3. Gummiwandung 4. Gummimembran 5. Tragelement 6. Bauteil 7. Bodenteil 8. Düsenkanal 9. Bodenplatte 10. Stempelbauteil 11. Vorsprung 12. Hohlspindel 13. Membran 14. Beulfeder 15. Vorsprung 16. Vorsprung 17. Druckplatte 18. Gewindespindel 19. Durchgangsbohrung 20. Stellantrieb I 21. Stellantrieb II 22. Lagerhauptachse 23. Einlaß 24. Auslaß