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Title:
TWO-COMPONENT PAINT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/014745
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a two-component (I) and (II) paint system in which component (I) consists of: (A) 5 to 50 wt. % of at least one binder; (B) 0 to 20 wt. % of at least one cross-linking agent; (C) 0.5 to 60 wt. % of at least one pigment; (D) 5 to 50 wt. % water; (E) 0 to 40 wt. % of at least one organic solvent; (F) 0 to 50 wt. % of at least one rheology-controlling additive; and (G) 0 to 10 wt. % of at least one other ordinary paint auxiliary, in which the sum of the percentage weights given for components (A), (B), (C), (D), (E), (F) and (G) always add up to 100 wt. %, and component (II) consists of: (H) 70 to 99 wt. % water; (J) 0 to 10 wt. % of at least one organic solvent; (K) 0.1 to 10 wt. % of at least one rheology-controlling additive; and (L) 0 to 10 wt. % of a further ordinary paint auxiliary, in which the sum of the percentage weights given for components (H), (J), (K) and (L) always add up to 100 wt. %.

Inventors:
GRABBE MICHAEL (DE)
MAYER BERND (DE)
RINK HEINZ-PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/003832
Publication Date:
June 01, 1995
Filing Date:
November 19, 1994
Export Citation:
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Assignee:
BASF LACKE & FARBEN (DE)
GRABBE MICHAEL (DE)
MAYER BERND (DE)
RINK HEINZ PETER (DE)
International Classes:
C08G18/10; C09D7/12; C09D167/00; C09D175/00; C09D175/04; C09D201/00; (IPC1-7): C09D175/04
Domestic Patent References:
WO1991008269A11991-06-13
Foreign References:
EP0299148A21989-01-18
EP0422357A21991-04-17
DE3739332A11989-06-01
EP0089497A21983-09-28
EP0355433A21990-02-28
EP0458243A11991-11-27
EP0228003A11987-07-08
Other References:
See also references of EP 0730626A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Aus zwei Komponenten (I) und (II) bestehendes Lacksystem, dadurch gekennzeichnet, daß die Kom¬ ponente (I) aus (A) 5 bis 50 Gew.% mindestens eines Bindemittels (B) 0 bis 20 Gew.% mindestens eines Vernetzungs¬ mittels (C) 0,5 bis 60 Gew.% mindestenε eines Pigments (D) 5 bis 80 Gew.% Wasser (E) 0 bis 40 Gew.% mindestenε eineε organischen Lösemittels (F) 0 bis 5 Gew.% mindestenε eineε rheologie εteuemden Additivε und (G) 0 biε 10 Gew% mindeεtens eines weiteren üblichen Lackhilfsmittelε besteht, wobei die Summe der für die Bestandteile (A) , (B) , (C) , (D) , (E) , (F) und (G) angegebenen Gewichtsprozentangaben stets 100 Gew.% ergibt, und die Komponente (II) aus (H) 70 bis 99 Gew.% Wasεer (J) 0 biε 10 Gew.% mindeεtenε eineε organiεchen Löεemittelε (K) 0,1 biε 10 Gew.% mindeεtenε eineε rheologie εteuernden Additivε und (L) 0 bis 10 Gew.% mindestenε eines weiteren üblichen Lackhilfsmittels besteht, wobei die Summe der für die Bestandteile (H) , (J) , (K) und (L) angegebenen Gewichtspro¬ zentangaben stets 100 Gew.% ergibt.
2. Lacksyεtem nach Anεpruch 1, dadurch gekennzeich¬ net, daß der Beεtandteil (A) aus mindestens einem waεεerverdünnbaren Polyurethanharz oder auε einer Miεchung auε mindeεtenε einem waεεerverdünnbaren Polyurethanharz und mindeεtenε einem wasserver dünnbaren Polyeεterharz und/ oder mindestens einem wasεerverdünnbaren Polyacrylatharz beεteht.
3. Lacksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestandteil (B) aus min deεtenε einem Aminoplaεtharz oder auε mindeεtenε einem blockierten Polyisocyanat oder aus einer Mischung aus mindeεtenε einem Aminoplaεtharz und mindeεtenε einem blockierten Polyiεocyanat beεteht.
4. Lackεyεtem nach einem der Anεprüche 1 biε 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Beεtandteil (K) ein anorganiεches Schichtsilikat ist.
5. Verwendung eines Lackεyεtemε nach einem der An¬ εprüche 1 biε 4 zur Herstellung von Autorepara¬ turlacken.
6. Verwendung eines Lacksystemε nach einem der Anεprüche 1 biε 4 zur Herεtellung von Lacken für Kunεtεtoffεubstrate.
Description:
Aus zwei Komponenten bestehendes Lacksystem

Die Erfindung bezieht sich auf ein aus zwei Komponen¬ ten bestehendes Lacksystem und auf die Verwendung dieses Lacksystems zur Herstellung von Autoreparatur¬ lacken.

In der DE-A-41 10 520 wird ein Mischsystem zur Her¬ stellung von wäßrigen Autoreparaturlacken beschrie- ben, das darauf beruht, daß Autoreparaturlacke durch Vermischen einer pigmenthaltigen Basisfarbe,die weni¬ ger als 5 Gew.% Wasser enthält, mit einer pigment¬ freien wäßrigen Komponente hergestellt werden.

Bei dem in der DE-A-41 10 520 beschriebenen, aus zwei Komponenten bestehenden Lacksystem weisen die pig¬ menthaltigen Basisfarben ungünstige Fließverhalten auf, wodurch sowohl die Dosierbarkeit als auch die Mischbarkeit mit der pigmentfreien wäßrigen Kompo- nente ungünstig beeinflußt wird. Das führt unter anderem dazu, daß die genaue Einstellung von vorgege¬ benen Farbtönen erschwert wird.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Auf- gabenstellung besteht in der Bereitstellung eines aus zwei Komponenten bestehenden Lacksystems, das die oben beschriebenen Nachteile nicht aufweist.

Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung eines aus zwei Komponenten (I) und (II) bestehenden Lacksystems gelöst,das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kom¬ ponente (I) aus

(A) 5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.% mindestens eines Bindemittels

(B) 0 bis 20, vorzugsweise 0 bis 5 Gew.% mindestens eines Vernetzungsmittels

(C) 0,5 bis 60, vorzugweise 0,5 bis 40 Gew.% min- destens eines Pigments

(D) 5 bis 80, vorzugsweise 10 bis 70 Gew.% Wasser

(E) 0 bis 40, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.% mindestens eines organischen Lösemittels

(F) 0 bis 5 , vorzugsweise 0 bis 2 Gew.% mindestens eines rheologiesteuemden Additivs und

(G) 0 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gew% mindestens eines weiteren üblichen Lackhilfsmittels

besteht, wobei die Summe der für die Bestandteile (A) , (B) , (C) , (D) , (E) , (F) und (G) angegebenen Gewichtsprozentangaben stets 100 Gew.% ergibt, und die Komponente (II) aus

(H) 70 bis 99, vorzugsweise 8o bis 99 Gew.% Wasser

(J) 0 bis 10, vorzugsweise 0 bis 2 Gew.% mindestens eines organischen Lösemittels

(K) 0,1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.% mindestens eines rheologiesteuemden Additivs und

(L) 0 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.% mindestens eines weiteren üblichen Lackhilfsmittels

besteht, wobei die Summe der für die Bestandteile (H) , (J) , (K) und (L) angegebenen Gewichtsprozentan¬ gaben stets 100 Gew.% ergibt.

Die Vorteile des erfindungsgemäß bereitgestellten, aus zwei Komponenten bestehenden Lacksystems bestehen insbesondere darin, daß die Komponenten gut dosier- und mischbar sind, wodurch die Herstellung von Lacken mit vorgegebenen Farbtönen einfach möglich ist. In vielen Fällen ist es nicht mehr notwendig, die mit dem erfindungsgemäßen Lacksystem hergestellten Lacke in einem zusätzlichen Arbeitsschritt auf Verarbei- tungsviskosität einzustellen. Ein weiterer Vorteil liegt in der hohen Gefrier-Tau-Stabilität der Komponente (I) .

Als Bestandteil (A) in der Komponente (I) können alle für Lacke geigneten, wasserlöslichen oder wasser- dispergierbaren Bindemittel eingesetzt werden. Insbe¬ sondere können wasserlösliche oder wasserdispergier- bare Polyurethanharze, Polyesterharze, Polyacrylat- harze, in Gegenwart von Polyurethan- und/ oder Poly- esterharzen hergestellte Polyacrylatharze, oder

Mischungen aus diesen Harzen als Bestandteil (A) in der Komponente (I) eingesetzt werden.

Geeignete Polyurethanharze werden beispielsweise in den folgenden Schriften beschriebenen: EP-A-355 433, DE-A-35 45 618, DE-A-38 13 866. DE-A-32 10 051, DE-A-26 24 442, DE-A-37 39 332, US-A-4,719,132, EP-A-89 497, US-A-4,558,090, US-A-4,489,135, , DE-A-36 28 124, EP-A-158 099, DE-A-29 26 584, EP-A-195 931, DE-A-33 21 180 und DE-A-40 05 961.

Als Bestandteil (A) in der Komponente (I) werden vor¬ zugsweise Polyurethanharze eingesetzt, die ein zah¬ lenmittleres Molekulargewicht (Bestimmung: gelper- meationschromatographisch mit Polystyrol als Stan¬ dard) von 1000 bis 30.000, vorzugsweise von 1500 bis

20000, sowie eine Säurezahl von 5 bis 70 mg KOH/g, vorzugsweise 10 bis 30 mg KOH/g aufweisen und durch Umsetzung von isocyanatgruppenhaltigen Präpolymeren mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Verbindungen herstellbar sind.

Die Herstellung von isocyanatgruppenhaltigen Präpoly¬ meren kann durch Reaktion von Polyolen mit einer Hy- droxylzahl von 10 bis 1800, bevorzugt 50 bis 1200 mg KOH/g, mit überschüssigen Polyisocyanaten bei Tem¬ peraturen von bis zu 150 β C, bevorzugt 50 bis 130 °C, in organischen Lösemitteln, die nicht mit Isocyanaten reagieren können, erfolgen. Das Äquivalentverhältnis von NCO- zu OH-Gruppen liegt zwischen 2,0:1,0 und > 1,0:1,0, bevorzugt zwischen 1,4:1 und 1,1:1.

Die zur Herstellung des Präpolymeren eingesetzten Polyole können niedermolekular und/oder hochmolokular sein und reaktionsträge anionische bzw. zur Anionen- bildung befähigte Gruppen enthalten. Es können auch niedermolekulare Polyole mit einem Molekulargewicht von 60 bis zu 400, zur Herstellung der isocyanatgrup¬ penhaltigen Präpolymere mitverwendet werden. Es werden dabei Mengen von bis zu 30 Gew.-% der gesamten Polyol-Bestandteile, bevorzugt etwa 2 bis 20 Gew.-%, eingesetzt.

Um ein NCO-Präpoly eres hoher Flexibilität zu erhal¬ ten, sollte ein hoher Anteil eines überwiegend linearen Polyols mit einer bevorzugten OH-Zahl von 30 bis 150 mg KOH/g zugesetzt werden. Bis zu 97 Gew.-% des gesamten Polyols können aus gesättigten und unge¬ sättigten Polyestem und/oder Polyethem mit einer Molmasse Mn von 400 bis 5000 bestehen. Die ausgewähl¬ ten Polyetherdiole sollen keine übermäßigen Mengen an Ethergruppen einbringen, weil sonst die gebildeten Polymere in Wasser anquellen. Polyesterdiole werden

durch Veresterung von organischen Dicarbonsauren oder ihren Anhydriden mit organischen Diolen hergestellt oder leiten sich von einer Hydroxicarbonsäure oder einem Lacton ab. Um verzweigte Polyesterpolyole her- zustellen, können in geringem Umfang Polyole oder

Polycarbonsäuren mit einer höheren Wertigkeit einge¬ setzt werden.

Als typische multifunktionelle Isocyanate werden ali- phatische, cycloaliphatische und/oder aromatische Po- lyisocyanate mit mindestens zwei Isocyanatgruppen pro Molekül verwendet. Bevorzugt werden die Isomeren oder Isomerengemische von organischen Diisocyanaten. Auf¬ grund ihrer guten Beständigkeit gegenüber ultravio- lettem Licht ergeben (cyclo)aliphatische Diisocyanate Produkte mit geringer Vergilbungsneigung.Die zur Bil¬ dung des Präpolymeren gebrauchte Polyisocyanat-Kompo- nente kann auch einen Anteil höherwertiger Polyiso- cyanate enthalten, vorausgesetzt dadurch wird keine Gelbildung verursacht. Als Triisocyanate haben sich Produkte bewährt, die durch Trimerisation oder Oli- gomerisation von Diisocyanaten oder durch Reaktion von Diisocyanaten mit polyfunktionellen OH- oder NH-Gruppen enthaltenden Verbindungen entstehen. Die mittlere Funktionalität kann gegebenenfalls durch Zusatz von Monoisocyanaten gesenkt werden.

Als Beispiele für einsetzbare Polyisocyanate werden Phenylendiisocyanat, Toluylendiisocyanat, Xylylendi- isocyanat, Bisphenylendiisocyanat, Naphtylendiiso- cyanat, Diphenylmethandiisocyanat, Isophorondiiso- cyanat, Cyclopentylendiisocyanat, Cyclohexylendi- isocyanat, Methylcyclohexylendiisocyanat, Dicyclp- hexylmethandiisocyanat, Trimethylendiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat, Pentamethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Propylendiisocyanat, Ethyl-

ethylendiisocyanat und Trimethylhexandiisocyanat genannt.

Polyurethane sind im allgemeinen nicht mit Wasser verträglich, wenn nicht bei ihrer Synthese spezielle Bestandteile eingebaut und/oder besondere Herstel¬ lungsschritte vorgenommen werden. So können zur Her¬ stellung der Polyurethanharze Verbindungen verwendet werden, die zwei mit Isocyanatgruppen reagierende H-aktive Gruppen und mindestens eine Gruppe enthal¬ ten, die die Wasserdispergierbarkeit gewährleistet. Geeignete Gruppen dieser Art sind nicht-ionische Gruppen (z. B. Polyether) , anionische Gruppen, Gemi¬ sche dieser beiden Gruppen oder kationische Gruppen.

Zur Einführung von anionischen Gruppen in Poly¬ urethanharzmoleküle dienen Verbindungen, die min¬ destens eine gegenüber Isocyanatgruppen reaktive Gruppe und mindestens eine zur Anionenbildung befä- higte Gruppe enthalten. Geeignete gegenüber Iso¬ cyanatgruppen reaktive Gruppen sind insbesondere Hydroxylgruppen sowie primäre und/oder sekundäre Ami- nogruppen. Gruppen, die zur Anionenbildung befähigt sind, sind Carboxyl-, Sulfonsäure- und/oder Phosphon- säuregruppen. Vorzugsweise werden Alkansäuren mit zwei Substituenten am α-ständigen Kohlenstoffatom eingesetzt. Der Subεtituent kann eine Hydroxylgruppe, eine Alkylgruppe oder eine Alkylolgruppe sein. Diese Polyole haben wenigstens eine, im allgemeinen 1 bis 3 Carboxylgruppen im Molekül. Sie haben zwei bis etwa 25, vorzugsweise 3 bis 10 Kohlenstoffatome. Das Carboxylgruppen enthaltene Polyol kann 3 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%, des gesam¬ ten Polyolbestandteiles im NCO-Präpolymeren aus- machen.

Die Isocyanatgruppen des isocyanatgruppenhaltigen Präpolymers werden mit einem Modifizierungsmittel umgesetzt. Das Modifizierungsmittel wird dabei vor¬ zugsweise in einer solchen Menge zugegeben, daß es zu Kettenverlängerungen und damit zu Molekularge¬ wichtserhöhungen kommt. Als Modifizierungsmittel werden vorzugsweise organische Verbindungen, die Hydroxyl- und/oder sekundäre und/oder primäre Amino- gruppen enthalten, insbesondere Di-, Tri- und/oder höherfunktionelle Polyole, eingesetzt. Als Beispiel für einsetzbare Polyole werden Trimethylolpropan, 1,3,4 Butantriol, Glycerin, Erythrit, Mesoerythrit, Arabit, Adonit usw. genannt. Bevorzugt wird Tri¬ methylolpropan eingesetzt.

Als Bestandteil (A) in der Komponente (I) können im Prinzip alle für wäßrige Lacke geigneten wasserlösli¬ chen oder wasserdispergierbaren Polyacrylatharze ein¬ gesetzt werden. Derartige Harze sind in einer großen Vielzahl beschrieben und in großer Auswahl im Handel erhältlich. Besonders geeignete Polyacrylatharze sind in der DE-A-38 32 826 und in der DE-A-38 41 540 beschrieben.

Als Bestandteil (A) in der Komponente (I) können auch wasserlösliche oder wasserdispergierbare Polyester¬ harze eingesetzt werden.

Als Bestandteil (B) in der Komponente (I) können bei- spielsweise blockierte Polyisocyanate und/oder was¬ serlösliche oder wasserdispergierbare Aminoplastharze eingesetzt werden. Bevorzugt werden - gegebenenfalls in Anwesenheit von Colösemitteln - wasserlösliche oder wasserdispergierbare Melaminharze eingesetzt. Es handelt sich hierbei im allgemeinen um veretherte

Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte.Die Wasser-

löslichkeit bzw. Wasserdispergierbarkeit der Amino¬ plastharze hängt - abgesehen vom Kondensationsgrad, der möglichst gering sein soll - von der Verethe- rungskomponente ab, wobei nur die niedrigsten Glieder der Alkohol bzw. Ethylenglykolmonoetherreihe wasser¬ lösliche Kondensate ergeben. Die größte Bedeutung haben die mit Methanol veretherten Melaminharze. Bei Verwendung von Lösungsvermittlern können auch buta- nolveretherte Melaminharze in wäßriger Phase disper- giert werden. Es besteht auch die Möglichkeit,

Carboxylgruppen in das Kondensat einzufügen. Umethe- rungsprodukte hochveretherter Formaldehydkondensate mit Oxycarbonsäuren sind über ihre Carboxylgruppen nach Neutralisation wasserlöslich.

Die Komponente (I) kann als Bestandteil (C) alle lacküblichen Pigmente, die mit Wasser nicht reagieren bzw. sich in Wasser nicht lösen, enthalten. Die Pig¬ mente können aus anorganischen oder organischen Ver- bindungen bestehen und können effekt und/oder farbge¬ bend sein. Um eine möglichst universelle Einsatz¬ breite zu gewährleisten und um möglichst viele Farb¬ töne realisieren zu können ist es bevorzugt, in eine Komponente (I) entweder nur farbgebende Pigmente oder nur effektgebende Pigmente, nicht jedoch Mischungen aus farbgebenden und effektgebenden Pigmenten einzu¬ arbeiten.

Als Effektpigmente können Metallplättchenpigmente wie handelsübliche Aluminiumbronzen, gemäß DE-A-36 36 183 chromatierte Aluminiumbronzen, und handelsübliche Edelstahlbronzen sowie nicht metallische Effektpig¬ mente, wie zum Beispiel Perlglanz- bzw. Interferenz¬ pigmente, eingesetzt werden. Beispiele für geeignete anorganische farbgebende Pigmente sind Titandioxid, Eisenoxide, Sicotransgelb und Ruß. Beispiele für

geeignete organische farbgebende Pigmente sind Indanthrenblau, Cromophthalrot, Irgazinorange und Heliogengrün.

Als Bestandteil (E) kann die Komponente (I) minde¬ stens ein organisches Lösemittel enthalten. Beispiele für geeignete Lösemittel sind insbesondere wasser¬ mischbare Lösemittel, wie z.B. Alkohole, Ester, Ketone, Ketoester, Glykoletherester u.a. Bevorzugt eingesetzt werden Alkohole und Glykolether, besonders bevorzugt Butylglykol und Butanole.

Als Bestandteil (F) kann die Komponente (I) min¬ destens ein rheologiesteuerndes Additiv enthalten. Als Beispiele für rheologiesteuernde Additive werden genannt: vernetzte polymere Mikroteilchen, wie sie beispielsweise in der EP-A-38 127 offenbart sind, anorganische Schichtsilikate, wie z.B. Aluminium- Magnesium-Silikate, Natrium-Magnesium-Schichtsilikate und Natrium-Magnesium-Fluor-Lithium-Schichtsilikate des Montmorillonit-Typs, sowie synthetische Polymere mit ionischen und/oder assoziativ wirkenden Gruppen, wie Polyvinylalkohol, Poly(meth)acrylamid, Poly- (meth)acrylsäure, Polyvinylpyrrolidon, Styrol-Malein- säureanhydrid- oder Ethylen-Maleinsäureanhydrid- Copolymere und ihre Derivate oder auch hydrophob modifizierte ethoxilierte Urethane oder Polyacrylate. Bevorzugt werden als rheologiesteuernde Additive anorganische Schichtsilikate eingesetzt. Besonders bevorzugt wird eine Kombination aus einem carboxyl- gruppenhaltigen Polyacrylatharz mit einer Säurezahl von 60 bis 780, bevorzugt 200 bis 500 mg KOH/g und einem Natrium-Magnesium-Schichtsilikat als rheologie¬ steuerndes Additiv eingesetzt.

Das Natrium-Magnesium-Schichtεilikat wird zweckmäßi-

gerweise in Form einer wäßrigen Paste in die Lackkom¬ ponente eingearbeitet. Die Paste enthält vorzugsweise 3 Gew.-% Schichtsilikat sowie 3 Gew.-% Polypropylen- glykol oder 2 Gew.-% Schichtsilikat und 0,6 Gew.-% Polypropylenglykol oder 2 Gew.-% Schichtsilikat und 2 Gew.-% anderer handelsüblicher oberflächenaktiver Substanzen, wobei alle Prozentangaben auf das Gesamt¬ gewicht der Paste bezogen sind. Die Komponente (I) des erfindungsgemäßen Lacksystems sollte vorzugsweise kein rheologiesteuerndes Additiv, insbesondere kein anorganisches Schichtsilikat als rheologiesteuerndes Additiv enthalten. Die für die mit dem erfindungsge¬ mäßen Lacksystem herstellbaren Lacke notwendigen rheologiesteuemden Additive sollten vorzugsweise ausschließlich in der Komponente (II) enthalten sein. Es ist besonders bevorzugt, daß in den Fällen, in denen ein anorganisches Schichtsilikat als rheologie¬ steuerndes Additiv eingesetzt wird, das anorganische Schichtsilikat auschließlich in der Lackkomponente (II) enthalten ist.

Die Komponente (I) kann außer dem Bestandteil (F) als Bestandteil (G) mindestens noch ein weiteres übliches Lackadditiv enthalten. Beispiele für derartige Addi- tive sind Entschäumer, Dispergierhilfsmittel, Emulga- toren, und Verlaufshilfsmittel.

Die Herstellung der Komponente (I) erfolgt nach dem Fachmann bekannten Methoden durch Mischen und ggf. Dispergieren der einzelnen Bestandteile. So erfolgt beispielsweise die Einarbeitung von farbgebenden Pig¬ menten üblicherweise durch Anreiben (Dispergieren) der jeweiligen Pigmente in einem oder mehreren Binde¬ mitteln. Das Anreiben der Pigmente erfolgt mit Hilfe üblicher Vorrichtungen, wie beispielsweise Perlmühlen und Sandmühlen.

Die Einarbeitung der Effektpigmente erfolgt üblicher¬ weise durch homogenes Mischen der Effektpigmente mit einem oder mehreren Lösemitteln. Diese Mischung wird dann in eine Mischung eines oder mehrerer der obenbe¬ schriebenen Bindemittel, ggf. unter Zusatz von weite¬ ren organischen Lösemitteln, mittels eines Rührers oder Dissolvers eingerührt.

Die Bestandteile (J) , (K) und (L) der Lackkomponente (II) entsprechen den Bestandteilen (E) , (F) und (G) der Lackkomponente (I) .

Das erfindungsgemäße Lackεystem ist zur Herstellung wäßriger Lacke, die einen genau vorgegebenen Farbton aufweisen sollen, geeignet. Durch Vermischen entspre¬ chend pigmentierter Lackkomponenten (I) in zur Errei¬ chung der entsprechenden Farbtöne notwendigen Mengen¬ verhältnissen und Zugabe der Lackkomponente (II) kön- nen farbtongenaue, sofort verarbeitbare wäßrige Lacke erhalten werden. Das erfindungsgemäße Lacksystem ist insbesondere für Mischsysteme zu Herstellung von Autoreparaturlacken (vgl z. B. Glasurit-Handbuch, 11. Auflage, Kurt R. , Vincentz-Verlag, Hannover 1984 , Seiten 544 bis 547) geeignet. Mit dem erfindungsge¬ mäßen Lacksystem können selbstverständlich auch Lacke für andere Anwendungsbereiche wie z.B die Lackierung von Kunststoffen oder die Serienlackierung von Kraft¬ fahrzeugkarosserien hergestellt werden.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausfüh¬ rungsbeispielen näher erläutert. Alle Angaben über Teile und Prozente stellen dabei Gewichtsangaben dar, falls nicht ausdrücklich etwas anderes vermerkt ist.

1. Herstellung einer organischen Polyurethanharz- lösung

In einem geeigneten Reaktionsgefäß mit Rührer, Rück- flußkühler und Zulaufgefäß werden unter Schutzgas 686,3 g eines Polyesters mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 1400 auf Basis einer handelsüb¬ lichen ungesättigten Dimerfettsäure (mit einer Jod¬ zahl von 10 mg J 2 /g . einem Monomerengehalt von maxi- mal 0,1 %, einem Trimerengehalt von maximal 2 %, einer Säurezahl von 195 bis 200 mgKOH/g und einer Verseifungszahl von 197 bis 202 mgKOH/g) , Isophthal- säure und Hexandiol vorgelegt und nacheinander mit 10,8 g Hexandiol, 55,9 g Dimethylolpropionsäure, 344,9 g Methylethylketon und 303,6 g 4,4'-Di-(iso- cyanatocyclohexyl)methan versetzt. Diese Mischung wird so lange unter Rückfluß gehalten, bis der Isocyanatgehalt auf 1,0 % abgesunken ist. An¬ schließend werden dem Gemisch 26,7 g Trimethylol- propan zugegeben und bis zu einer Viskosität von 12 dPas (bei einer Anlosung von einem Teil Harzlösung in einem Teil N-Methylpyrrolidon) unter Rückfluß gehal¬ ten. Dann werden 1378,7 g Butylglykol zugegeben. Nach einer Vakuumdestillation, in der das Methylethylketon entfernt wird, wird die Harzlösung mit 32,7 g Di- methylethanolamin neutralisiert. Der Feststoffgehalt der resultierenden Harzlösung beträgt 44 %.Unter intensivem Rühren wird durch Zugabe von Butylglykol auf einen Festkörper von 41 Gew.% verdünnt.

2. Herstellung einer wäßrigen Polyurethanharz- dispersion

In einem geeigneten Reaktionsgefäß mit Rührer, Rück¬ flußkühler und Zulaufgefäß werden unter Schutzgas

686,3 g eines Polyesters mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 1400 auf Basis einer handelsüb¬ lichen ungesättigten Dimerfettsäure (mit einer Jod¬ zahl von 10 mgJ 2 /g einem Monomergehalt von maximal 0,1 %, einem Trimerengehalt von maximal 2 %, einer Säurezahl von 195 bis 200 mgKOH/g und einer Versei- fungszahl von 197 bis 202 mgKOH/g) , Isophthalsäure und Hexandiol vorgelegt und nacheinander mit 10,8 g Hexandiol, 55,9 g Dimethylolpropionsäure, 344,9 g Methylethylketon und 303,6 4,4'-Di-(isocyanatocyclo- hexyl)methan versetzt. Diese Mischung wird so lange unter Rückfluß gehalten, bis der Isocyanatgehalt auf 1,0 % abgesunken ist. Anschließend werden dem Gemisch 26,7 g Trimethylolpropan zugegeben und bis zu einer Viskosität von 12 dPas (bei einer Anlosung von einem Teil Harzlösung in einem Teil N-Methylpyrrolidon) unter Rückfluß gehalten. Durch Zugabe von 47,7 g Butylglykol wird eventuell vorhandenes überschüssiges Isocyanat vernichtet. Anschließend werden dem Reak- tionsgemisch 32,7 g Dimethylethanolamin, 2688,3 g entionisiertes Wasser und 193,0 g Butylglykol unter starkem Rühren zugegeben. Nach dem Entfernen des Methylethylketons mittels Vakuumdestillation erhält man eine wäßrige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von ca. 27 %.

3. Herstellung von Pigmentpasten

3.1 Herstellung einer Aluminiumpigment enthaltenden Pigmentpaste

15,5 Teile einer gemäß DE-OS-36 36 183 chromatierten Aluminiumbronze (Aluminiumgehalt 65 %, durchschnitt- licher Teilchendurchmesser 15 μm) werden in 14 Teilen Butylglykol durch 15 minütigeε Rühren homogen ver-

teilt und anschließend in eine Mischung aus 51 Teilen der gemäß Punkt 1. hergestellten Polyurethanharz- lösung, 19,5 Teilen eines handelsüblichen, methanol- veretherten Melaminharzes (75 %ig in iso-Butanol) und 10 Teilen Butylglykol unter Rühren einfließen gelas¬ sen. Diese Mischung wird weitere 30 Minuten mit einem Schnellrührer bei 1000 U/min gerührt.

3.2 Herstellung einer blaupigmentierten Pigmentpaεte

7 Teile Paliogenblau, 57 Teile der gemäß Punkt 1. hergestellten Polyurethanharzlösung , 15 Teile Butyl¬ glykol und 21 Teile eines handelsüblichen, methanol- veretherten Melaminharzes (75%igen in iso-Butanol) werden unter Rühren vermischt und in einer Sandmühle dispergiert.

4. Herstellung erfindungsgemäßer Komponenten (I)

4.1 Herstellung der Komponente fl.-l

30 Teile der gemäß Punkt 3.1 hergestellten Pigment- paste werden mit 40 Teilen der gemäß Punkt 2. herge¬ stellten wäßrigen Polyurethanharzdispersion und 30 Teilen entioniεiertem Waεεer gut vermischt. Die auf diese Weise erhaltene Komponente (I) ist gut dosier¬ bar, ist mit andersfarbig pigmentierten Komponenten (I) wie z.B: der Komponente (I)-2 (vgl. unten) sehr gut mischbar und weist eine ausgezeichnete Lagersta¬ bilität auf.

4.2 Herstellung der Komponente (I.-2

30 Teile der gemäß Punkt 3.2 hergestellten Pigment¬ paste werden mit 40 Teilen der gemäß Punkt 2. herge- stellten wäßrigen Polyurethanharzdispersion und 30 Teilen entionisiertem Wasser gut vermischt. Es wird eine Komponente (I) erhalten, die gut dosierbar ist, mit andersfarbig pigmentierten Komponenten (I) wie z.B der Komponente (I)-l(vgl. oben) gut vermischbar ist und die eine sehr gute Lagerstabilität aufweist.

5. Herstellung einer erfindungsgemäßen Komponente (II)

Zu 57,5 Teilen einer vorgequollenen wäßrigen Paste, enthaltend 3 Gew.-% eines anorganischen Natrium-Mag- nesium-Schichtsilikat-Verdickungsmittels und 3 Gew.-% Polypropylenglykol mit einem zahlenmittleren Moleku- largewicht von 900, wobei die Prozentangaben auf das Gesamtgewicht der Paste bezogen sind, werden 35,5 Teile entionisiertes Wasser, 1,5 Teile Butylglykol, 0,5 Teile eines handelsüblichen Entschäumers und 5 Teile einer 3,5 %igen Lösung eines handelsüblichen Polyacrylatverdickers in Wasser unter Rühren zuge¬ setzt. Die so hergestellte Komponente (II) ist mit den gemäß Punkt 4.1 und Punkt 4.2 hergestellten Komponenten (I)-l und (I)-2 sehr gut mischbar und weist eine ausgezeichnete LagerStabilität auf.