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Patent Searching and Data


Title:
TWO-PART HIGH-STRENGTH SCREW
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/064910
Kind Code:
A1
Abstract:
High-strength screw (1), comprising a head (2) with a tool-engaging contour (4) and a shank (3) with a free end (5) pointing away from the head (2), wherein a threaded portion (6) with a thread (7) is arranged on the shank (3), wherein the thread (7) is formed as a metric ISO thread or an inch thread, wherein the head (2) and the shank (3) are formed as parts of separate materials, the head (2) has a coupling recess (8) arranged radially on the inside and comprising an axial force transmission element (9) and a torque transmission element (10), the shank (3) has a coupling element (11) arranged radially on the outside, on its outer circumference, and comprising an axial force transmission counterelement (12) and a torque transmission counterelement (13), the coupling element (11) engages in the coupling recess (8), the axial force transmission element (9) and the axial force transmission counterelement (12) are formed and arranged as engaging in one another in a form-fitting manner in such a way that an axial translational movement of the head (2) in relation to the shank (3) in a direction away from the free end (5) of the shank (3) is prevented, in particular such that they cannot come apart, and the torque transmission element (10) and the torque transmission counterelement (13) are formed and arranged as engaging in one another in such a way that a rotational movement of the head (2) in relation to the shank (3) in the sense of the rotational direction for tightening the thread (7) is prevented.

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Inventors:
KELLNER MANUEL (DE)
SCHMITT THORSTEN (DE)
WALLMEIER STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/075992
Publication Date:
April 02, 2020
Filing Date:
September 26, 2019
Export Citation:
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Assignee:
KAMAX HOLDING GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B21K1/46; F16B35/06; F16B31/00; F16B31/02
Domestic Patent References:
WO2012053250A12012-04-26
Foreign References:
DE156467C
US3978758A1976-09-07
US20060024142A12006-02-02
US3828382A1974-08-13
US4321001A1982-03-23
EP3358021A12018-08-08
CN103438076A2013-12-11
CN103438072A2013-12-11
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLNER SCHUPFNER & PARTNER et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Hochfeste Schraube (1 ), mit

einem Kopf (2) mit einer Werkzeugangriff-Kontur (4),

einem Schaft (3) mit einem vom Kopf (2) wegweisenden freien Ende (5), wobei ein Gewindeabschnitt (6) mit einem Gewinde (7) an dem Schaft (3) an- geordnet ist, wobei das Gewinde (7) als metrisches ISO-Gewinde oder Zoll gewinde ausgebildet ist,

wobei der Kopf (2) und der Schaft (3) als stofflich getrennte Teile ausgebildet sind,

wobei der Kopf (2) eine radial innen angeordnete Koppelausnehmung (8) mit einem Axialkraftübertragungselement (9) und einem Drehmomentübertra- gungselement (10) aufweist,

wobei der Schaft (3) ein radial außen an seinem Außenumfang angeordnetes Koppelelement (11 ) mit einem Axialkraftübertragungsgegenelement (12) und einem Drehmomentübertragungsgegenelement (13) aufweist,

wobei das Koppelelement (11 ) in die Koppelausnehmung (8) eingreift, wobei das Axialkraftübertragungselement (9) und das Axial kraftübertra- gungsgegenelement (12) derart formschlüssig ineinandergreifend ausgebil- det und angeordnet sind, dass eine axiale translatorische Bewegung des

Kopfs (2) relativ zum Schaft (3) in Richtung weg von dem freien Ende (5) des Schafts (3) verhindert wird bzw. verhindert ist, insbesondere unlösbar, und wobei das Drehmomentübertragungselement (10) und das Drehmomen- tübertragungsgegenelement (13) derart ineinandergreifend ausgebildet und angeordnet sind, dass eine rotatorische Bewegung des Kopfs (2) relativ zum

Schaft (3) im Anzugsdrehrichtungssinn des Gewindes (7)

verhindert wird bzw. ist.

2. Hochfeste Schraube (1 ) nach Anspruch 1 , wobei die Koppelausnehmung (8) gestuft ausgebildet ist und einen ersten Bereich (14) mit einem ersten Innen- durchmesser (15) und einen zweiten Bereich (16) mit einem zweiten Innen- durchmesser (17) aufweist, wobei erste Innendurchmesser (15) größer als der zweite Innendurchmesser (17) ist, und

wobei der zweite Bereich (16) näher zum freien Ende (5) des Schafts (3) als der erste Bereich (14) angeordnet ist.

3. Hochfeste Schraube (1 ) nach Anspruch 2, wobei der zweite Bereich (14) das Axialkraftübertragungselement (9) im Sinne eines axialen Anschlags bildet. 4. Hochfeste Schraube (1 ) nach Anspruch 3, wobei das Koppelelement (11 ) ei- nen zu dem axialen Anschlag korrespondierenden axialen Gegenanschlag bildet, dessen Außendurchmesser größer als der Außendurchmesser des Schafts (3) und größer als der zweite Innendurchmesser (17) der Koppelaus- nehmung (8) ist.

5. Hochfeste Schraube (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden An- sprüche, wobei der erste Bereich (14) das Drehmomentübertragungselement (10) bildet. 6. Hochfeste Schraube (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden An- sprüche, wobei der zweite Bereich (16) das Drehmomentübertragungsele- ment (10) bildet.

7. Hochfeste Schraube (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden An- Sprüche, wobei das Drehmomentübertragungselement (10) und das Drehmo- mentübertragungsgegenelement (13) formschlüssig ineinandergreifend aus- gebildet und angeordnet sind.

8. Hochfeste Schraube (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden An- Sprüche, wobei das Drehmomentübertragungselement (10) und das Drehmo- mentübertragungsgegenelement (13) dem Geometrietyp Mehrkant, Mehr- zahn, Mehrrund oder Stern angehören.

9. Hochfeste Schraube (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden An- sprüche, wobei Drehmomentübertragungselement (10) und das Drehmomen- tübertragungsgegenelement (13) derart ineinandergreifend ausgebildet und angeordnet sind, dass auch eine rotatorische Bewegung des Kopfs (2) relativ zum Schaft (3) im Lösedrehrichtungssinn des Gewindes (7) verhindert wird bzw. ist.

10. Hochfeste Schraube (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden An- Sprüche, wobei das Drehmomentübertragungselement (10) und das Drehmo- mentübertragungsgegenelement (13) jeweils in Umfangsrichtung symmet- risch ausgebildet sind.

11. Hochfeste Schraube (1 ) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, wo- bei das Drehmomentübertragungselement (10) und das Drehmomentübertra- gungsgegenelement (13) jeweils in Umfangsrichtung asymmetrisch ausgebil- det sind.

12. Hochfeste Schraube (1 ) nach Anspruch 11 , wobei das Drehmomentübertra- gungselement (10) und das Drehmomentübertragungsgegenelement (13) derart ausgebildet und angeordnet sind, dass eine rotatorische Bewegung des Kopfs (2) relativ zum Schaft (3) im Löserichtungssinn des Gewindes (7) nicht verhindert wird bzw. ist. 13. Hochfeste Schraube (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden An- sprüche, wobei das Drehmomentübertragungselement (10) und das Drehmo- mentübertragungsgegenelement (13) derart ausgebildet sind, dass sie das maximale Anzugsdrehmoment der Schraube (1 ) bestimmen und bei einer Überschreitung des maximalen Anzugsdrehmoments die rotatorische Bewe- gung des Kopfs (2) relativ zum Schaft (3) im Anzugsdrehrichtungssinn des

Gewindes (7) nicht mehr verhindern.

14. Hochfeste Schraube (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden An- sprüche, wobei der Schaft (3) aus hochfestem Stahl oder einem Faserver- bundwerkstoff besteht, und der Kopf (2) aus hochfestem Stahl oder einem Faserverbundwerkstoff besteht.

15. Umformverfahren zum maschinellen Herstellen einer hochfesten Schraube (1 ), insbesondere einer hochfesten Schraube (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, aus einem Kopfrohling und einem Schaftrohling (19), mit den Schritten:

- Umformen des Kopfrohlings derart in einem Umformwerkzeug, dass ein Kopf (2) einer Schraube (1 ) mit einer radial innen angeordneten Koppelaus- nehmung (8) mit einem Axialkraftübertragungselement (9) und einem Dreh- momentübertragungselement (10) erzeugt wird,

- Auffädeln des Kopfs (2) mittels der Koppelausnehmung (8) auf einen Schaftrohling (19),

- Umformen eines Teils des Schaftrohlings (19) derart in einem Umformwerk- zeug, dass ein Schaft (3) mit einem radial außen an seinem Außenumfang angeordneten Koppelelement (11 ) mit einem Axialkraftübertragungsgegen- element (12) und einem Drehmomentübertragungsgegenelement (13) er- zeugt wird, und

- Zusammenfügen von Kopf (2) und Schaft (3) durch translatorisches Ver- schieben des Kopfs (2) derart, dass das Koppelelement (11 ) in die Koppel- ausnehmung (8) eingreift.

16. Umformverfahren nach Anspruch 15, weiterhin gekennzeichnet durch die fol genden Schritte:

- vor dem Schritt des Auffädelns: Umformen des Kopfrohlings derart in einem Umformwerkzeug, dass eine Werkzeugangriff-Kontur (4) erzeugt wird, und/o- der

nach dem Schritt des Zusammenfügens: Sichern des Kopfs (2) an dem Schaft (3) zur Verhinderung einer axialen translatorischen Bewegung des Kopfs (2) relativ zum Schaft (3) in Richtung des freien Endes (5) des Schafts (3), und/oder

wobei es sich bei dem Umformen jeweils um Kaltumformen handelt, und/o- der

wobei das Umformen des Teils des Schaftrohlings (19) mittels eines transla- torisch bewegten Stempels (21 ) erfolgt, und/oder

wobei der Schaftrohling (19) während des Umformens durch Klemmbacken (20) gehalten wird.

Description:
Zweiteilige hochfeste Schraube

TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft eine hochfeste Schraube mit einem Kopf mit einer Werk- zeugangriff-Kontur und einem Schaft mit einem vom Kopf wegweisenden freien Ende. An dem Schaft ist ein Gewindeabschnitt mit einem Gewinde angeordnet, wobei das Gewinde als metrisches ISO-Gewinde oder Zollgewinde ausgebildet ist.

Derartige Schrauben mit einem metrischen ISO-Gewinde oder Zollgewinde dienen zum Herstellen von Schraubverbindungen mit einem korrespondierenden Innen- gewinde einer Mutter oder eines Bauteils mit einer Gewindebohrung und sind von Holzschrauben und anderen selbstschneidende Universalschrauben zu unter- scheiden. Aufgrund ihrer hohen Festigkeit werden sie insbesondere in spezialisier- ten technischen Gebieten angewendet, die solche Festigkeiten erfordern - z. B. die Kraftfahrzeugindustrie, Luftfahrtindustrie und der Maschinenbau - und die vom Handwerkerbereich, Heimwerkerbereich und Hobbybereich zu trennen sind.

Stand der Technik

Eine hochfeste Schraube mit einem Kopf mit einer Werkzeugangriff-Kontur und ei- nem Schaft mit einem vom Kopf wegweisenden freien Ende ist aus der Europäi- schen Patentanmeldung EP 3 358 021 A1 bekannt. An dem Schaft ist ein Gewin- deabschnitt mit einem Gewinde angeordnet, das als metrisches ISO-Gewinde ausgebildet ist. Eine aus mehreren separaten Teilen zusammengesetzte Schraube ist aus der chi nesischen Patentanmeldung CN 103 438 076 A bekannt. Ein erstes dieser Teile ist der Kopf der Schraube. Dieser weist ein radial innen angeordnetes Koppelele- ment aus, dass aus seiner Kopfauflagefläche herausragt. Das Koppelelement weist eine im Querschnitt gesehen etwa sternförmige Gestalt auf. Ein zweites die ser Teile ist ein Schaftabschnitt. Dieser weist an seiner dem Kopf zugewandten freien Stirnfläche eine zu dem Koppelelement korrespondierend ausgebildete Kop- pelausnehmung auf. Die Koppelausnehmung ist ebenfalls radial innen angeord- net. Für die Verbindung des Kopfs mit dem Schaftabschnitt wird das Koppelele- ment in die Koppelausnehmung eingeführt. Ein drittes dieser Teile ist weiterer Schaftabschnitt. In dieser Weise werden Schrauben unterschiedlicher Länge aus dem Kopf und einer unterschiedlichen Anzahl von Schaftabschnitten zusammen- gesetzt.

Eine ähnlich aufgebaute aus mehreren separaten Teilen zusammengesetzte Schraube ist aus der chinesischen Patentanmeldung CN 103 438 072 A bekannt. In diesem Fall ist die Koppelausnehmung als Bohrung mit einem Innengewinde und das Koppelelement als Gewindeabschnitt mit einem Außengewinde ausgebil- det, das in einem Bereich des Schafts mit einem reduzierten Außendurchmesser angeordnet ist.

Aufgabe der Erfindung und Lösung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hochfeste Schraube bereitzustel- len, die sich flexibel und wirtschaftlich hersteilen lässt.

Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unab- hängigen Patentansprüche gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausge- staltungen sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.

Beschreibung der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine hochfeste Schraube mit einem Kopf mit einer Werk- zeugangriff-Kontur und einem Schaft mit einem vom Kopf wegweisenden freien Ende. An dem Schaft ist ein Gewindeabschnitt mit einem Gewinde angeordnet, wobei das Gewinde als metrisches ISO-Gewinde oder Zollgewinde ausgebildet ist. Der Kopf und der Schaft sind als stofflich getrennte Teile ausgebildet. Der Kopf weist eine radial innen angeordnete Koppelausnehmung mit einem Axialkraftüber- tragungselement und einem Drehmomentübertragungselement auf. Der Schaft weist ein radial außen an seinem Außenumfang angeordnetes Koppelelement mit einem Axialkraftübertragungsgegenelement und einem Drehmomentübertragungs- gegenelement auf. In anderen Worten kann das Koppelelement einen Teil des Schafts ausbilden, welcher diesen radial nach außen begrenzt. Das Koppelele- ment greift in die Koppelausnehmung ein. In anderen Worten kann das Koppelele- ment der Teil des Schafts sein, welcher sich in der Koppelausnehmung befindet. Maßgeblich ist dabei der Zustand, in welchem der Kopf seine endgültige bzw. be- stimmungsgemäße Position in Relation zum Schaft eingenommen hat, insbeson- dere der montierte Zustand. Das Axialkraftübertragungselement und das Axial- kraftübertragungsgegenelement sind derart formschlüssig ineinandergreifend aus- gebildet und angeordnet, dass eine axiale translatorische Bewegung des Kopfs re- lativ zum Schaft in Richtung weg von dem freien Ende des Schafts verhindert wird. Das Drehmomentübertrgungselement und das Drehmomentübertragungsgegen- element sind derart ineinandergreifend ausgebildet und angeordnet, dass eine ro- tatorische Bewegung des Kopfs relativ zum Schaft im Anzugsdrehrichtungssinn des Gewindes verhindert wird.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Umformverfahren zum maschinellen Herstellen einer hochfesten Schraube, insbesondere der oberhalb und/oder unterhalb be- schriebenen Schraube, aus einem Kopfrohling und einem Schaftrohling, mit den folgenden Schritten:

- Umformen des Kopfrohlings derart in einem Umformwerkzeug, dass ein Kopf einer Schraube mit einer radial innen angeordneten Koppelausneh- mung mit einem Axialkraftübertragungselement und einem Drehmomen- tübertragungselement erzeugt wird,

- Auffädeln des Kopfs mittels der Koppelausnehmung auf einen Schaftroh- ling, - Umformen eines Teils des Schaftrohlings derart in einem Umformwerkzeug, dass ein Schaft mit einem radial außen an seinem Außenumfang angeord- neten Koppelelement mit einem Axialkraftübertragungsgegenelement und einem Drehmomentübertragungsgegenelement erzeugt wird, und

- Zusammenfügen von Kopf und Schaft durch translatorisches Verschieben des Kopfs derart, dass das Koppelelement in die Koppelausnehmung ein- g reift.

Diese Verfahrensschritte werden in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt. Der Schritt des Auffädelns des Kopfs auf den Schaftrohling kann aber auch erst nach dem Schritt des Umformens des Schaftrohlings zum Erzeugen des Kop- pelelements erfolgen. Es ist weiterhin möglich, dass zwischen den Verfahrens- schritten weitere Schritte durchgeführt werden.

Definitionen

Hochfeste Schraube: Unter einer hochfesten Schraube wird in dieser Anmeldung eine Schraube mit einer Zugfestigkeit R m (bzw. Rm) von mindestens 800 N/mm2 verstanden. Typische hochfeste Schrauben gehören den Festigkeitsklassen 8.8, 10.9 oder 12.9 an. Es kann sich bei der erfindungsgemäßen hochfesten Schraube aber auch um eine ultrahochfeste Schraube mit einer Zugfestigkeit R m von min- destens 1.400 N/mm2 handeln. Die erfindungsmäße "hochfeste" Schraube ist also mindestens eine hochfeste Schraube, kann aber auch eine ultrahochfeste

Schraube sein.

Werkzeugangriff-Kontur: Unter einer Werkzeugangriff-Kontur des Kopfs ist eine an dem Kopf der Schraube liegende Kontur zu verstehen, an der ein Betätigungs- werkzeug zum Betätigen der Schraube angreift. Die Kontur wird durch mehrere Funktionsflächen gebildet, die meist über Ecken oder Radien aneinander anschlie- ßen. Im Fachgebiet der Erfindung wird eine Werkzeugangriff-Kontur oftmals als "Kraftangriff" bezeichnet. Werkzeugangriff-Außenkontur: Unter einer Werkzeugangriff-Außenkontur ist eine radial außen an dem Kopf der Schraube liegende Kontur zu verstehen, an der ein Betätigungswerkzeug zum Betätigen der Schraube angreift. Die Kontur wird durch mehrere Funktionsflächen gebildet, die meist über Ecken oder Radien aneinander anschließen. Im Fachgebiet der Erfindung wird eine Werkzeugangriff- Außenkontur oftmals als "Außenkraftangriff" bezeichnet.

Werkzeugangriff-Innenkontur: Unter einer Werkzeugangriff-Innenkontur ist eine radial innen an dem Kopf der Schraube liegende Kontur zu verstehen, in die ein Betätigungswerkzeug zum Betätigen der Schraube eingreift. Die Kontur wird durch mehrere Funktionsflächen gebildet, die meist über Ecken oder Radien aneinander anschließen. Die Werkzeugangriff-Innenkontur begrenzt eine zentrale Vertiefung in dem Kopf der Schraube in radialer Richtung. Im Fachgebiet der Erfindung wird eine Werkzeugangriff-Innenkontur oftmals als "Innenkraftangriff" bezeichnet.

Mehrkant: Unter einem Mehrkant wird in dieser Anmeldung eine Ausbildung einer Werkzeugangriff-Außenkontur des Kopfs der Schraube und eines Drehmomen- tübertragungsgegenelements des Schafts der Schraube ("Außenmehrkant") oder einer Werkzeugangriff-Innenkontur des Kopfs der Schraube und eines Drehmo- mentübertragungselements des Kopfs der Schraube ("Innenmehrkant") verstan- den, bei der die etwa geradlinigen Funktionsflächen der Untereinheiten des Mehr- kants innerhalb der Untereinheit über eine Ecke unter einem Winkel von 120° an- einander anschließen.

Mehrzahn: Unter einem Mehrzahn wird in dieser Anmeldung eine Ausbildung ei- ner Werkzeugangriff-Außenkontur des Kopfs der Schraube und eines Drehmo- mentübertragungsgegenelements des Schafts der Schraube ("Außenmehrzahn") oder einer Werkzeugangriff-Innenkontur des Kopfs der Schraube und eines Dreh- momentübertragungselements des Kopfs der Schraube ("Innenmehrzahn") ver- standen, bei der die etwa geradlinigen Funktionsflächen der Untereinheiten des Mehrzahns innerhalb der Untereinheit über eine Ecke unter einem Winkel von 90° aneinander anschließen. Mehrrund: Unter einem Mehrrund wird in dieser Anmeldung eine Ausbildung ei- ner Werkzeugangriff-Außenkontur des Kopfs der Schraube und eines Drehmo- mentübertragungsgegenelements des Schafts der Schraube ("Außenmehrrund") oder einer Werkzeugangriff-Innenkontur des Kopfs der Schraube und eines Dreh- momentübertragungselements des Kopfs der Schraube ("Innenmehrrund") ver- standen, bei der die verrundeten Funktionsflächen über runde Ecken aneinander anschließen.

Stern: Unter einem Stern wird in dieser Anmeldung eine Ausbildung eines Dreh- momentübertragungsgegenelements des Schafts der Schraube oder eines Dreh- momentübertragungselements des Kopfs der Schraube verstanden, bei der die etwa geradlinigen Funktionsflächen der Untereinheiten des Sterns innerhalb der Untereinheit über eine Ecke unter einem Winkel von 60° aneinander anschließen.

Geometrietyp: Unter einem Geometrietyp wird in dieser Anmeldung die zugrun- deliegende geometrische Form der Werkzeugangriff-Kontur, des Drehmomen- tübertragungselements und des Drehmomentübertragungsgegenelements ver- standen. Typische Geometrietypen sind Mehrkant, Mehrzahn und Mehrrund. Da- bei wird nicht zwischen der Außenkontur und der Innenkontur unterschieden. Dies bedeutet z. B., dass ein Außenmehrkant und ein Innenmehrkant demselben ersten Geometrietyp, ein Außenmehrzahn und ein Innenmehrzahn demselben zweiten Geometrietyp und ein Außenmehrrund und ein Innenmehrrund demselben dritten Geometrietyp angehören.

Stofflich getrennte Teile: Der Kopf und der Schaft der Schraube sind als stofflich getrennte Teile ausgebildet. Dies wird in dieser Anmeldung so verstanden, dass sie als nicht-zusammenhängende, nicht-einstückige, separate Teile hergestellt wurden. In der fertigen Stellung der Schraube sind der Kopf und der Schaft aber miteinander verbunden. Diese Verbindung wurde also erst nach ihrer separaten Fierstellung realisiert. Weitere Beschreibung

Die neue hochfeste Schraube mit einem metrischen ISO-Gewinde oder Zollge- winde ist als mindestens zweiteilige Schraube mit einem Kopf und einem Schaft ausgebildet, die in bestimmter Weise miteinander verbunden werden. Die Verbin- dung erfolgt nicht über ein Gewinde oder eine andere beliebig lösbare Verbin- dungsart. Stattdessen erfolgt die Verbindung derart, dass der Kopf und der Schaft im Wesentlichen nur zerstörend voneinander trennbar sind. Die Schraube kann auch weitere Teile aufweisen.

Bei der neuen Verbindungsart zwischen dem Kopf und dem Schaft der Schraube sind u. a. die folgenden zwei technischen Aspekte beim Anziehen einer Schraub- verbindung zu beachten:

Damit die Schraubverbindung die gewünschte Sicherungswirkung erzielt, muss über den Kopf der Schraube - genauer gesagt über die Kopfauflagefläche des Kopfs der Schraube - eine hinreichend große axiale Vorspannkraft aufgebracht werden ("Axialkraftübertragung"). Für die Erreichung dieser Vorspannkraft müssen der Kopf und der Schaft im Anzugsdrehrichtungssinn des Gewindes gemeinsam verschraubt werden. Das dafür erforderliche Drehmoment wird mittels eines Betä- tigungswerkzeugs über die Werkzeugangriff-Kontur des Kopfs aufgebracht und auf den Schaft übertragen ("Drehmomentübertragung"). Da der Kopf und der Schaft aber stofflich getrennt ausgebildet sind, muss für diese Drehmomentüber- tragung eine Bewegung des Kopfs relativ zum Schaft in der Richtung weg von dem freien Ende des Schafts verhindert werden.

Die neue zweiteilige hochfeste Schraube weist für die Realisierung dieser beiden Funktionen der Axialkraftübertragung und der Drehmomentübertragung eine Kop- pelausnehmung an dem Kopf und ein korrespondierendes Koppelelement an dem Schaft auf. Die Koppelausnehmung weist wiederum ein Axialkraftübertragungsele- ment und ein Drehmomentübertragungselement auf. Das Koppelelement des Schafts weist ein korrespondierendes Axialkraftübertragungsgegenelement und ein Drehmomentübertragungsgegenelement auf. Das Axialkraftübertragungsele- ment und das Axialkraftübertragungsgegenelement wirken so zusammen, dass die erforderliche Vorspannkraft erreicht werden kann. Es wird also eine Bewegung des Kopfs der Schraube in der Richtung weg von dem freien Ende des Schafts verhindert, sobald das Axialkraftübertragungselement und das Axialkraftübertra- gungsgegenelement ineinander eingreifen. Das Drehmomentübertragungselement und das Drehmomentübertragungsgegenelement wirken so zusammen, dass das gewünschte Drehmoment vom Kopf auf den Schaft übertragen und die Schraube somit betätigt werden kann. Dies gilt mindestens im Anzugsdrehrichtungssinn des Gewindes.

Die Schrauben können vergleichsweise dünn und lang sein. Derartige Schrauben mit einem großen Verhältnis von Länge zu Dicke (L/D) können im Stand der Tech- nik nur mit einer relativ geringen Taktzahl hergestellt werden. Diese geringe Takt- zahl ergibt sich daraus, dass die in einer Mehrstufenpresse herzustellende

Schraube in jeder Stufe der Mehrstufenpresse über die gesamte Schaftlänge aus- gestoßen und eingestoßen werden muss. Des Weiteren ergeben sich auch Quali- tätsprobleme bei der Herstellung solcher Schrauben, da mit zunehmender Länge der Schraube die Knicksteifigkeit der Schraube und des Umform Werkzeugs ab- nimmt.

Mit der neuen geteilt ausgebildeten Schraube aus Kopf und Schaft lassen sich nun hochfeste Schrauben auch dann wirtschaftlich und hochqualitativ hersteilen, wenn der Schaft der Schraube vergleichsweise dünn und lang ausgebildet ist. Die neue Ausbildung der Schraube ist aber ebenfalls auf andere Schraubengeometrien an- wendbar.

Der Kopf der Schraube wird separat hergestellt, so dass kein negativer Einfluss der großen Schaftlänge bei der Herstellung des Kopfs vorliegt. Die Umformung des Schafts zur Erzeugung des Koppelelements wiederum ist in einem einstufigen Vorgang möglich, bei dem zudem weitaus weniger Material elastisch-plastisch ver- formt werden muss. Damit bestehen die Probleme der geringen Taktzahl und der für die durchzuführende Umformung zu geringen Knicksteifigkeit des Stands der Technik nicht. Die Schraubenlänge wird nicht durch den Bauraum der Presse begrenzt. Die Taktzahl ist unabhängig von der Schraubenlänge. Die hochfesten Schrauben können durch die Verwendung vorvergüteten Materials hergestellt wer- den. Dadurch entfällt ein nachträgliches Vergüten und Richten, wodurch die Her- stellkosten zusätzlich reduziert werden. Die neue zweiteilige Schraube eignet sich für eine Standardisierung, wodurch Rüstzeiten verringert werden können.

Die Koppelausnehmung kann gestuft ausgebildet sein und einen ersten Bereich mit einem ersten Innendurchmesser und einen zweiten Bereich mit einem zweiten Innendurchmesser aufweisen. Zweckmäßigerweise ist der erste Bereich und/oder der zweite Bereich durch eine zylindrische oder durch eine konische Mantelfläche ausgebildet, welche rotationssymmetrisch ist, insbesondere um eine Erstre- ckungsrichtung des Schafts in einem montierten Zustand. Vorteilhafterweise ist zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich ein Stufenbereich vorge- sehen. Der erste Innendurchmesser ist größer als der zweite Innendurchmesser. Der zweite Bereich ist näher zum freien Ende des Schafts als der erste Bereich angeordnet. Hierdurch kann der zweite Bereich das Axialkraftübertragungsele- ment im Sinne eines axialen Anschlags ausbilden oder benachbart zu diesem an- geordnet sein. Vorteilhafterweise ist das Axialkraftübertragungselement zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, durch den Stufenbereich ausgebildet. Über diesen axialen Anschlag hinaus ist eine Bewegung des Kopfs in Richtung auf das freie Ende des Schafts nicht möglich bzw. durch diesen Anschlag formschlüssig verhin- dert. Es kann aber sein, dass der Kopf in der anderen Richtung von dem Anschlag weg beweglich ist. Eine solche Bewegung kann aber auch verhindert werden, ins- besondere durch eine Presspassung des ersten Bereichs und/oder des zweiten Bereichs, insbesondere mit Teilen des Schafts. Alternativ oder zusätzlich bevor- zugt kann dies auch durch einen Hinterschnitt, ein Übermaß, ein Verstemmen o- der eine andere elastisch-plastische Verformung erfolgen. Es ist aber auch mög- lich, dass keine derartige separate Sicherung realisiert wird, sondern diese Siche- rung durch den Gewindeabschnitt übernommen wird. Das Koppelelement umfasst vorteilhafterweise zumindest einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt. Der erste Abschnitt und/oder der zweite Abschnitt weisen/weist vorteilhafterweise jeweils eine äußere Mantelfläche auf, welche das Koppelelement nach radial außen begrenzen bzw. begrenzt. Der erste Abschnitt und/oder der zweite Abschnitt ist vorteilhafterweise rotationssymmetrisch um die Erstreckungsrichtung des Schafts ausgebildet. In anderen Worten kann der erste Abschnitt beispielsweise konisch, zylindrisch oder tonnenförmig um die Erstre- ckungsrichtung des Schafts ausgebildet sein; hierdurch resultiert eine besonders einfache und kostengünstige Fertigung. Die Erstreckungsrichtung des Schafts ist insbesondere diejenige Richtung, in welche sich der Schaft erstreckt und/oder in welche sich die Länge des Schafts bemisst. Zweckmäßigerweise ist der Außen- durchmesser des ersten Abschnitts größer als der Außendurchmesser des zwei- ten Abschnitts. Maßgeblich für diese Bemessung ist dabei insbesondere der mitt lere Außendurchmesser des ersten bzw. des zweiten Abschnitts. Durch diese un- terschiedlichen Außendurchmesser des ersten Abschnitts und des zweiten Ab- schnitts kann eine besonders bauraumsparende Möglichkeit der Schaffung des Axialkraftübertragungsgegenelements erreicht werden.

Vorteilhafterweise kontaktiert der erste Abschnitt den ersten Bereich der Koppel- ausnehmung und/oder der zweite Abschnitt kontaktiert den zweiten Bereich der Koppelausnehmung. Zweckmäßigerweise bildet dabei der erste Abschnitt mit dem ersten Bereich der Koppelausnehmung und/oder der zweite Abschnitt mit dem zweiten Bereich der Koppelausnehmung eine Presspassung aus. Durch die Presspassung kann eine reibschlüssige Drehmomentübertragung zwischen dem Schaft und dem Kopf zwischen dem ersten Abschnitt und dem ersten Bereich der Koppelausnehmung und/oder zwischen dem zweiten Abschnitt und dem zweiten Bereich der Koppelausnehmung erreicht werden. In anderen Worten kann das Drehmomentübertragungsgegenelement durch den ersten Abschnitt und/oder durch den zweiten Abschnitt des Koppelelements gebildet sein, wobei die Dreh- momentübertragung, insbesondere ausschließlich, reibschlüssig durch die bzw. diese Presspassung(en) erfolgt. Diese Art der Drehmomentübertragung ist beson- ders kostengünstig, da keine Formschlussmittel im ersten Abschnitt und im ersten Bereich der Koppelausnehmung und/oder im zweiten Abschnitt und im zweiten Bereich der Koppelausnehmung geschaffen werden müssen. Alternativ bevorzugt kann auch ein Teil der Drehmomentübertragung durch Formschlussmittel und ein anderer Teil des Drehmoments durch einen Reibschluss erfolgen.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Presspassung zwischen dem ersten Abschnitt des Koppelelements und dem ersten Bereich der Koppelausnehmung derart beschaffen, dass die Pressspannung in Richtung zum freien Ende des Schafts hin zunimmt. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass die durch die Presspassung verursachten Drücke auf die Oberfläche des ersten Abschnitts des Koppelelements und auf die Oberfläche des ersten Bereichs der Koppelausneh- mung derart beschaffen sind, dass deren Größe in Richtung zum freien Ende des Schafts hin zunehmend sind. Hierdurch kann eine besonders starke Presspas- sung erreicht werden, welche auch hohe Drehmomente sicher übertragen kann.

In einer alternativ oder zusätzlich bevorzugten Ausführungsform ist die Presspas- sung zwischen dem zweiten Abschnitt des Koppelelements und dem zweiten Be- reich der Koppelausnehmung derart beschaffen, dass die Pressspannung in Rich- tung zum freien Ende des Schafts hin abnimmt. In anderen Worten kann dies be- deuten, dass die durch die Presspassung verursachten Drücke auf die Oberfläche des zweiten Abschnitts des Koppelelements und auf die Oberfläche des zweiten Bereichs der Koppelausnehmung derart beschaffen sind, dass deren Größe in Richtung zum freien Ende des Schafts hin abnehmend sind. Hierdurch kann er- reicht werden, dass keine Spannungsspitzen am Ende des kontaktierenden Teils des zweiten Abschnitts des Koppelelements in Richtung zum freien Ende des Schafts hin entstehen. Beispielsweise kann dies dadurch erreicht werden, dass der zweite Abschnitt des Koppelelements konisch ausgebildet ist, wobei der Durchmesser dieses Konuses in Richtung zum freien Ende des Schafts hin ab- nehmend ausgebildet ist. Hierdurch kann eine besonders starke Presspassung er- reicht werden, welche auch hohe Drehmomente sicher übertragen kann. Vorteilhafterweise liegt zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt des Koppelements ein Zwischenabschnitt, wobei vorteilhafterweise der Zwischen- abschnitt, insbesondere vollständig, das Axialkraftübertragungsgegenelement aus- bildet. Hierdurch kann ein besonders kompakter Schaft erreicht werden. Vorteil- hafterweise ist dieser Zwischenabschnitt teilweise konisch ausgebildet, denn hier- durch kann eine besonders einfache Fertigung erreicht werden.

Zweckmäßigerweise ist der erste Abschnitt des Schafts in Richtung zum freien Ende des Schafts durch einen ersten Übergangsbereich des Zwischenabschnitts begrenzt. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass der Zwischenabschnitt nächstliegend zum ersten Abschnitt einen ersten Übergangsbereich aufweist. Bei- spielsweise ist dieser erste Übergangsbereich eine Fase oder eine Stufe. Vorteil- hafterweise ist der erste Übergangsbereich jedoch durch eine Rundung gebildet, wobei diese Rundung einen ersten Rundungsradius aufweist. Das Verhältnis die ses ersten Rundungsradiuses zu dem Außendurchmesser des ersten Abschnitts liegt vorteilhafterweise in einem Bereich von 0,01 bis 0,4, besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,02 bis 0,25 und besonders stark bevorzugt in einem Bereich von 0,04 bis 0,15. Bei einem Verhältnis von 0,01 bis 0,4 resultiert eine besonders einfache Fertigung des Zwischenabschnitts. Bei einem Verhältnis von 0,02 bis 0,25 hingegen kann eine besonders geringe Kerbwirkung erreicht werden, so dass die Festigkeit der Schraube erhöhte werden kann. Bei einem Verhältnis im Bereich von 0,04 bis 0,15 hat die Anmelderin überraschender Weise herausgefunden, dass ein besonders vorteilhaftes Verhältnis zwischen der Schwingungsfestigkeit der Schraube, insbesondere bei schwellender Belastung, und der statischen Fes- tigkeit der Schraube resultiert.

Alternativ oder zusätzlich bevorzugt ist der zweite Abschnitt des Schafts entgegen der Richtung zum freien Ende des Schafts durch einen zweiten Übergangsbereich des Zwischenabschnitts begrenzt. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass der Zwischenabschnitt nächstliegend zum zweiten Abschnitt einen zweiten Über- gangsbereich aufweist. Beispielsweise ist dieser zweite Übergangsbereich eine Fase oder eine Stufe. Vorteilhafterweise ist der zweite Übergangsbereich jedoch durch eine Rundung gebildet, wobei diese Rundung einen zweiten Rundungsra- dius aufweist. Das Verhältnis dieses zweiten Rundungsradiuses zu dem Außen- durchmesser des zweiten Abschnitts liegt vorteilhafterweise in einem Bereich von 0,01 bis 0,4, besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,02 bis 0,25 und beson- ders stark bevorzugt in einem Bereich von 0,04 bis 0,15. Bei einem Verhältnis von 0,01 bis 0,4 resultiert eine besonders einfache Fertigung des Zwischenabschnitts. Bei einem Verhältnis von 0,02 bis 0,25 hingegen kann eine besonders geringe Kerbwirkung erreicht werden, so dass die Festigkeit der Schraube erhöhte werden kann. Bei einem Verhältnis im Bereich von 0,04 bis 0,15 hat die Anmelderin über- raschender Weise herausgefunden, dass ein besonders vorteilhaftes Verhältnis zwischen der Schwingungsfestigkeit der Schraube, insbesondere bei schwellender Belastung, und der statischen Festigkeit der Schraube resultiert.

Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn das Verhältnis des zweiten Rundungs- radius zum ersten Rundungsradius in einem Bereich von 0,8 bis 1 ,8 liegt, denn hierdurch kann erreicht werden, dass eine besonders einfache Fertigung dieser Rundungen erfolgen kann. Ein besonders optimales Kerbwirkungsverhältnis kann erreicht werden, wenn das Verhältnis des zweiten Rundungsradius zum ersten Rundungsradius in einem Bereich von 1 ,01 bis 1 ,6 liegt.

Das Koppelelement kann einen zu dem axialen Anschlag korrespondierenden axi- alen Gegenanschlag bilden, dessen Außendurchmesser größer als der Außen- durchmesser des Schafts und größer als der zweite Innendurchmesser der Kop- pelausnehmung ist. Der Gegenanschlag kann vorteilhafterweise einen Konusab- schnitt aufweisen. Durch das Paar aus Anschlag und Gegenanschlag wird die für die Aufbringung der Vorspannkraft zu verhindernde axiale translatorische Bewe- gung des Kopfs in Richtung des freien Endes des Schafts verhindert.

Der erste Bereich der Koppelausnehmung kann das Drehmomentübertragungs- element bilden. Es ist aber auch möglich, dass der zweite Bereich das Drehmo- mentübertragungselement bildet. Es ist auch möglich, dass beide Bereiche das Drehmomentübertragungselement bilden. Diese beiden Bereiche müssen auch nicht direkt aneinander anschließen. Es können also auch andere Bereiche zwi- schengeordnet sein, die andere oder auch keine Funktionen erfüllen.

Das Drehmomentübertragungselement und das Drehmomentübertragungsgegen- element können formschlüssig ineinandergreifend ausgebildet und angeordnet sein. Ein solcher Formschluss kann insbesondere so realisiert werden, dass das Drehmomentübertragungselement und das Drehmomentübertragungsgegenele- ment dem Geometrietyp Mehrkant, Mehrzahn, Mehrrund oder Stern angehören. Es sind aber auch andere geometrische Ausbildungen möglich, die den ge- wünschten Formschluss erbringen. Ein Beispiel ist ein Rändel. Es ist aber weiter- hin möglich, dass eine andere Art der Momentenübertragung gewählt wird. Eine Möglichkeit stellt dabei eine reibschlüssige Verbindung dar. Diese kann insbeson- dere im Sinne einer Übermaßpassung realisiert werden.

Das Drehmomentübertragungselement und das Drehmomentübertragungsgegen- element können derart ineinandergreifend ausgebildet und angeordnet sein, dass auch eine rotatorische Bewegung des Kopfs relativ zum Schaft im Lösedrehrich- tungssinn des Gewindes verhindert wird. Dies stellt den Normalfall dar, bei dem die Schraube ohne Einschränkungen in beiden Drehrichtungssinnen gleich betä- tigt werden kann.

Das Drehmomentübertragungselement und das Drehmomentübertragungsgegen- element können jeweils in Umfangsrichtung symmetrisch ausgebildet sein. Diese Symmetrie ist so zu verstehen, dass das Drehmomentübertragungselement und Drehmomentgegenübertragungselement so ausgebildet sind, dass sie - abgese- hen davon, dass in dem einen Drehrichtungssinn ein Lösen und in dem anderen ein Anziehen der Schraubverbindung erfolgt - unabhängig vom Drehrichtungssinn in der gleichen Weise wirken.

Das Drehmomentübertragungselement und das Drehmomentübertragungsgegen- element können aber auch jeweils in Umfangsrichtung asymmetrisch ausgebildet sein. Hierdurch kann ein je nach Drehrichtungssinn unterschiedliches Zusammen- wirken erreicht werden. Beispielsweise kann die Asymmetrie so ausgebildet sein, dass eine rotatorische Bewegung des Kopfs relativ zum Schaft im Löserichtungs- sinn des Gewindes nicht verhindert wird. Damit wird eine gesicherte Schraubver- bindung erreicht, die nicht oder zumindest nicht ohne zusätzliche Maßnahmen durch unbefugte Dritte gelöst werden kann.

Das Drehmomentübertragungselement und das Drehmomentübertragungsgegen- element können derart ausgebildet sein, dass sie das maximale Anzug sdrehmo- ment der Schraube bestimmen und bei Überschreitung des maximalen Anzugs- drehmoments die rotatorische Bewegung des Kopfs relativ zum Schaft im Anzugs- drehrichtungssinn des Gewindes nicht mehr verhindern. In dieser Weise wird durch die Schraube selbst eine Drehmomentsicherung bereitgestellt. Diese verhin- dert das Anziehen einer Schraubverbindung über das maximale Anzugsdrehmo- ment hinaus.

Der Schaft der Schraube kann aus hochfestem Stahl oder einem Faserverbund- werkstoff (z. B. CFK) bestehen. Der Kopf der Schraube kann ebenfalls aus hoch- festem Stahl oder einem Faserverbundwerkstoff (z. B. CFK) bestehen. Durch die zweiteilige Ausbildung der Schraube sind grundsätzlich viele verschiedene Materi- alpaarungen denkbar, solange die Festigkeitsanforderungen im Sinne einer hoch- festen Schraube erfüllt werden. Die Materialwahl kann auch dadurch beeinflusst werden, dass dem Kopf und dem Schaft bestimmte elektrisch leitende oder isolie- rende Eigenschaften zugewiesen werden. Hierfür kann z. B. auch Metall, insbe- sondere Stahl, von einem isolierenden Kunststoffmantel umgeben sein. So kann z. B. der Kopf der Schraube elektrisch leitend und der Schaft der Schraube elektrisch nichtleitend ausgebildet sein. Die umgekehrte Konstellation ist ebenfalls möglich.

Das neue Verfahren dient zum Herstellen einer hochfesten Schraube, wie diese oberhalb beschrieben wurde. Bei allen oberhalb beschriebenen Verfahrensschrit- ten kann die Schraube weiterhin eines oder mehrere der oberhalb beschriebenen Merkmale aufweisen. Vor dem Schritt des Auffädelns des Kopfs mittels der Koppelausnehmung auf den Schaftrohling kann der Kopfrohling derart in einem Umformwerkzeug umgeformt werden, dass eine Werkzeugangriff-Kontur erzeugt wird. Bei der Werkzeugangriff- Kontur kann es sich um eine Werkzeugangriff-Außenkontur oder eine Werkzeug- angriff-lnnenkontur handeln. Diese kann dem Geometrietyp Mehrkant, Mehrzahn oder Mehrrund angehören.

Nach dem Schritt des Zusammenfügens von Kopf und Schaft kann zur Verhinde- rung einer axialen translatorischen Bewegung des Kopfs relativ zum Schaft in Richtung des freien Endes des Schafts der Kopf an dem Schaft gesichert werden. Diese Sicherung kann beispielsweise durch einen Hinterschnitt, ein Übermaß, ein Verstemmen oder eine andere elastisch-plastischeVerformung erfolgen. Es ist aber auch möglich, dass keine derartige separate Sicherung realisiert wird, son- dern diese Sicherung durch den Gewindeabschnitt übernommen wird.

Bei dem Umformverfahren zum maschinellen spanlosen Herstellen der hochfesten Schraube handelt es sich insbesondere um ein Kaltumformverfahren. Das Verfah- ren wird mittels eines Umformwerkzeugs in einer Umformpresse, insbesondere ei- ner Mehrstufenpresse, durchgeführt. Der Schaftrohling kann während des Umfor- mens seines axialen Endbereichs durch Klemmbacken in der Umformpresse ge- halten werden. Das Umformen des axialen Endbereichs desSchaftrohlings kann mittels eines translatorisch bewegten Stempels erfolgen.

Zum Erreichen der hohen Festigkeit der Schraube kann diese bei ihrer Herstellung einer Wärmebehandlung unterzogen werden. Bei der Wärmebehandlung kann es sich insbesondere um Bainitisieren (Zwischenstufenvergüten) zum Erzeugen ei- nes Bainitgefüges handeln.

Bei der Umformung zum Herstellen des Gewindeabschnitts kann es sich insbe- sondere um Rollen oder Walzen handeln. Es kann sich insbesondere um eine Kal- tumformung handeln. Das für die Herstellung der hochfesten Schraube verwendete Ausgangsmaterial wird üblicherweise als "Draht" bezeichnet. Der für die neue hochfeste Schraube verwendete Draht kann aus kaltumformbarem unvergüteten Stahl bestehen und einen Kohlenstoffgehalt von etwa 0,2 % bis0,6 % oder etwa 0,2 % bis 0,5 % besit- zen. Der Stahl kann Legierungsanteile, insbesondere Cr, Mo, Mn, Ni, V, Nb oder Ti von insbesondere insgesamt mehr als etwa 1 ,1 % aufweisen.

Die neue hochfeste Schraube kann ein Bainitgefüge aufweisen, welches insbe- sondere zumindest teilweise durch Bainitisieren erzeugt wurde. Das Bainitgefüge führt zu einer sehr hohen Zugfestigkeit bei einer ebenfalls sehr hohen Duktilität. Diese hohe Duktilität oder Zähigkeit unterscheidet das Bainitgefüge wesentlich von einem Martensitgefüge, welches im Stand der Technik in bekannter Weise durch Härten mit anschließendem Anlassen erzeugt wird. Bei dem Zwischenstu- fenvergüten erfolgt die Härtung stattdessen durch ein schnelles Abkühlen aus der Austenitphase durch eine isothermisohe Gefügeumwandlung in der Bainitstufe. Dabei verweilt das Teil, insbesondere die Schraube, bei einer isothermen Tempe- ratur im Salzbad, bis die Gefügeumwandlung vom Austenit zum Bainit über den gesamten Querschnitt abgeschlossen ist. Der bei der martensitischen Härtung er- forderliche Anlassvorgang kann vorzugsweise entfallen. Damit wird auch die Nei- gung zum Härteverzug verringert.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprü- chen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genann- ten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind le- diglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen er- zielt werden müssen. Ohne dass hierdurch der Gegenstand der beigefügten Pa- tentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des Offenbarungsgehalts der ur- prünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes: weitere Merk- male sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer An- ordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unter- schiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rück- beziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei de- ren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Pa- tentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfin- dung entfallen.

Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind be- züglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Ver- wendung des Adverbs "mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Gewinde die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein Gewinde, zwei Ge- winde oder mehr Gewinde vorhanden sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, aus denen das jewei- lige Erzeugnis besteht.

Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschrän- kung des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu ma- chen.

KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN

Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.

Fig .1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten beispielhaften Aus- führungsform der neuen hochfesten Schraube. Fig.2 zeigt eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Teils der Schraube gemäß Fig. 1 .

Fig..3 zeigt eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht der

Schraube gemäß Fig. 2.

Fig..4 zeigt eine Schnittansicht eines Teils der Schraube gemäß Fig. 1 . Fig..5 zeigt eine Schnittansicht einer zweiten beispielhaften Ausführungs- form der neuen Schraube.

Fig..6 zeigt eine Schnittansicht einer dritten beispielhafte Ausführungsform der neuen Schraube.

Fig..7 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der neuen Schraube.

Fig..8 zeigt teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht der

Schraube gemäß Fig. 7.

Fig..9 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils einer ersten Ausfüh- rungsform des Koppelelements des Schafts der neuen Schraube

Fig. 10 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils einer zweiten Ausfüh- rungsform des Koppelelements des Schafts der neuen Schraube

Fig..1 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils einer dritten Ausfüh- rungsform des Koppelelements des Schafts der neuen Schraube Fig..12 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils einer vierten Ausfüh- rungsform des Koppelelements des Schafts der neuen Schraube

Fig..13 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils einer fünften Ausfüh- rungsform des Koppelelements des Schafts der neuen Schraube

Fig..14 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils einer sechsten Ausfüh- rungsform des Koppelelements des Schafts der neuen Schraube

Fig..15 zeigt eine Ansicht einer ersten beispielhaften Ausführungsform des

Kopfs der neuen Schraube mit einer Koppelausnehmung

Fig..16 zeigt eine Ansicht einer zweiten beispielhaften Ausführungsform des

Kopfs der neuen Schraube mit einer Koppelausnehmung Fig.17 zeigt eine Ansicht einer dritten beispielhaften Ausführungsform des

Kopfs der neuen Schraube mit einer Koppelausnehmung. Fig .18 zeigt eine Ansicht einer vierten beispielhaften Ausführungsform des

Kopfs der neuen Schraube mit einer Koppelausnehmung.

Fig .19 zeigt eine Ansicht einer fünften beispielhaften Ausführungsform des

Kopfs der neuen Schraube mit einer Koppelausnehmung.

Fig.20 zeigt eine Ansicht einer sechsten beispielhaften Ausführungsform des Kopfs der neuen Schraube mit einer Koppelausnehmung.

Fig.21 zeigt eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der neuen Schraube.

Fig.22 zeigt eine weitere Ansicht der Schraube gemäß Fig. 21.

Fig.23 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren beispielhaften Aus- führungsform der neuen Schraube.

Fig.24 zeigt eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht der

Schraube gemäß Fig. 23.

Fig.25 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren beispielhaften Aus- führungsform des Kopfs der neuen Schraube mit einer Koppelaus- nehmung.

Fig.26 zeigt eine seitliche Schnittansicht des Kopfs der Schraube gemäß

Fig. 25.

Fig.27 zeigt eine weitere Ansicht des Kopfs der Schraube gemäß Fig. 25. Fig.28 zeigt eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführungs- form des Schafts der neuen Schraube, der zu dem Kopf gemäß Fig. 25-27 gehört.

Fig.29 zeigt eine Seitenansicht des Schafts gemäß Fig. 28.

Fig.30A zeigt einen ersten Schritt einer beispielhaften Ausführungsform des neuen Verfahrens zum Flerstellen der neuen Schraube.

Fig.30B zeigt einen zweiten Schritt des neuen Verfahrens.

Fig.30C zeigt einen dritten Schritt des neuen Verfahrens.

Fig.30D zeigt einen vierten Schritt des neuen Verfahrens.

Fig.30E zeigt einen fünften Schritt des neuen Verfahrens. FIGURENBESCHREIBUNG

Fig. 1-4 zeigen verschiedene Ansichten einer ersten beispielhaften Ausführungs- form einer neuen hochfesten Schraube 1 . Bei der Schraube 1 handelt es sich um eine hochfeste Schraube 1 mit einer Zugfestigkeit von mindestens 800 N/mm 2 , ins- besondere eine ultrahochfeste Schraube 1 mit einer Zugfestigkeit von mindestens 1400 N/mm 2 . Gleiches gilt für die weiteren Ausführungsformen der Schraube 1 .

Die Schraube 1 weist einen Kopf 2 und einen Schaft 3 auf. Der Kopf 2 und der Schaft 3 sind als separate Bauteile ausgebildet, die zunächst stofflich getrennt hergestellt und erst anschließend miteinander verbunden wurden.

Der Kopf 2 weist eine Werkzeugangriff-Kontur 4 auf, die zum Betätigen des Kopfs im Sinne des Anziehens oder Lösens einer mit der Schraube 1 hergestellten Schraubverbindung dient. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine Werkzeug- angriff-Außenkontur. Es könnte sich aber auch stattdessen um eine Werkzeugan- griff-lnnenkontur handeln. Auch Kombinationen beider Konturarten sind möglich.

Im dargestellten Beispiel handelt es sich bei dem Geometrietyp der Werkzeugan- griff-Kontur um einen Sechskant. Andere Geometrietypen sind aber ebenfalls möglich.

Der Schaft 3 weist ein vom Kopf 2 wegweisendes freies Ende 5 auf. An dem Schaft 3 ist ein Gewindeabschnitt 6 mit einem Gewinde 7 angeordnet. Im vorlie- genden Fall ist es im Bereich des freien Endes 5 angeordnet. Es könnte aber auch an einer anderen Stelle des Schafts 3 alternativ oder zusätzlich angeordnet sein. Bei dem Gewinde 7 handelt es sich im dargestellten Beispiel um ein metrisches ISO-Gewinde. Es könnte sich aber auch um ein Zollgewinde handeln.

Der Kopf 2 und der Schaft 3 der Schraube 1 sind als stofflich getrennte Teile aus- gebildet. Hierfür weist der Kopf 2 eine radial innen angeordnete Koppelausneh- mung 8 mit einem Axialkraftübertragungselement 9 und einem Drehmomentüber- tragungselement 10 auf. Der Schaft 3 weist hierfür korrespondierend ein radial au- ßen an seinem Außenumfang angeordnetes Koppelelement 11 mit einem Axial- kraftübertragungsgegenelement 12 und einem Drehmomentübertragungsgegen- element 13 auf. Das Koppelelement 11 greift in die Koppelausnehmung 8 ein, um die Verbindung zwischen Kopf 2 und Schaft 3 herzustellen. Das Drehmomentüber- tragungsgegenelement 13 kann dabei Formschlussmittel, wie einen Mehrkant, Mehrzahn oder Mehrrund, aufweisen. Alternativ bevorzugt kann das Drehmomen- tübertragungsgegenelement auch dadurch gebildet sein, dass dieses mit dem Drehmomentübertragungselement eine Presspassung ausbildet, um eine reib schlüssige Drehmomentübertragung zu erreichen.

Das Axialkraftübertragungselement 9 und das Axialkraftübertragungsgegenele- ment 12 sind derart formschlüssig ineinandergreifend ausgebildet und angeordnet, dass eine axiale translatorische Bewegung des Kopfs 2 relativ zum Schaft 3 in der Richtung weg von dem freien Ende 5 des Schafts 3 verhindert wird. Das Drehmo- mentübertragungselement 10 und das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 sind derart ineinandergreifend ausgebildet und angeordnet, dass eine rotatorische Bewegung des Kopfs 2 relativ zum Schaft 3 im Anzugsdrehrichtungssinn des Ge- windes 7 verhindert wird. Im vorliegenden Fall erfolgt dieses Ineinandergreifen formschlüssig. Andere Drehmomentübertragungsarten - z. B. ein Kraftschluss bzw. ein Reibschluss - sind aber ebenfalls möglich.

Die Koppelausnehmung 8 ist gestuft ausgebildet und weist einen ersten Bereich 14 mit einem ersten Innendurchmesser 15 und einen zweiten Bereich 16 mit ei- nem zweiten Innendurchmesser 17 auf. Der erste Innendurchmesser 15 ist größer als der zweite Innendurchmesser 17, wobei der zweite Bereich 16 näher zum freien Ende 5 des Schafts 3 als der erste Bereich 14 angeordnet ist. In dieser Weise kann der zweite Bereich 16 das Axialübertragungselement 9 im Sinne eines axialen Anschlags ausbilden. In der in Fig.4 dargestellten Situation ist das Axial- übertagungselement 9 jedoch durch Stufenbereich ausgebildet, welcher mit dem Axialkraftübertragungsgegenelement 12 kontaktiert, wobei das Axial kraftübertra- gungsgegenelement 12 durch einen Zwischenabschnitt gebildet ist, welcher sich zwischen dem ersten Abschnitt 14a und dem zweiten Abschnitt 16a des Kop- pelelements befindet. Der ersten Bereich 14 kontaktiert dabei den ersten Abschnitt 14a des Koppelelements 11 und der zweite Bereich 16 den zweiten Abschnitt 16a des Koppelelements 11.

Das Koppelelemente 11 bildet einen zu dem Anschlag korrespondierenden axia- len Gegenanschlag, dessen Außendurchmesser größer als der Außendurchmes- ser des Schafts 3 und größer als der zweite Innendurchmesser 17 der Koppelaus- nehmung 8 ist.

Der erste Bereich 14 bildet das Drehmomentübertragungselement 10. Das Dreh- momentübertragungselement 10 könnte aber auch zusätzlich oder alternativ durch den zweiten Bereich 17 oder ein anderes Teil gebildet werden.

Im vorliegenden Fall gehören das Drehmomentübertragungselement 10 und das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 dem Geometrietyp Mehrkant und ins- besondere Sechskant an. Andere Geometrietypen sind aber ebenfalls möglich.

Das Drehmomentübertragungselement 10 und das Drehmomentübertragungsge- genelement 13 sind derart ineinandergreifend ausgebildet und angeordnet, dass auch eine rotatorische Bewegung des Kopfs 2 relativ zum Schaft 3 im Löserich- tungssinn des Gewindes 7 verhindert wird. Im vorliegenden Fall sind das Drehmo- mentübertragungselement 10 und das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 jeweils in Umfangsrichtung symmetrisch ausgebildet. Flierdurch findet die Momen- tenübertragung unabhängig vom Drehrichtungssinn in der gleichen Weise statt.

Es ist aber auch möglich, dass das Drehmomentübertragungselement 10 und das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 jeweils in Umfangsrichtung asymmet- risch ausgebildet sind. Dies wird anhand von Fig. 25-29 unterhalb näher erläutert.

In den folgenden Ausführungen zu den weiteren Ausführungsformen der neuen Schraube 1 wird zwecks Vermeidung unnötiger Wiederholungen nicht alles erneut angegeben, was in Bezug auf die erste beispielhafte Ausführungsform der Schraube 1 gemäß Fig. 1 -4 erläutert wurde. Es wird auf diese Ausführungen voll- umfänglich verwiesen, sofern nicht auf den jeweiligen Unterschied zwischen den Ausführungsformen abgestellt wird.

In Fig. 5 ist eine Fig. 4 entsprechende Ansicht einer zweiten beispielhaften Aus- führungsform der neuen Schraube 1 dargestellt. Die Koppelausnehmung 8 und das Koppelelement 11 sind hier anders ausgebildet. Das Drehmomentübertra- gungselement 10 ist nicht in dem ersten Bereich 14, sondern in dem zweiten Be- reich 16 angeordnet. Die Drehmomentübertragung findet somit im Bereich des En- des des Kopfs 2 statt, das in Richtung des freien Endes 5 des Schafts 3 weist.

Eine dritte beispielhafte Ausführungsform der neuen Schraube 1 ist in Fig. 6 dar- gestellt. Dort ist erkennbar, dass der Kopf 2 auch einen axial länger ausgebildeten Bund 18 aufweisen kann. Die Drehmomentübertragung findet in diesem Fall größ- tenteils im Bereich des Bunds 18 des Kopfs 2 statt.

Fig. 7 und 8 zeigen Ansichten einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der neuen Schraube 1. In diesem Fall handelt es sich um eine Schraube 1 mit zwei Gewindeabschnitten 6. Der Kopf 2 ist zwischen diesen beiden Gewindeabschnit- ten 6 angeordnet. Ansonsten sind hier die Koppelausnehmung 8 und das Kop- pelelement 11 in der gleichen Weise wie bei der ersten oberhalb beschriebenen Ausführungsform der Schraube 1 ausgebildet.

Fig. 9-14 zeigen verschiedene Beispiele für die Ausbildung des Koppelelements

11 des Schafts 3. In Fig. 9 ist das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 als Sechskant ausgebildet. In Fig. 10 ist das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 als sonstige Gestaltung mit zwölf Funktionsflächen ausgebildet. In Fig. 11 ist das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 als Zwölfkant ausgebildet. In Fig.

12 ist das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 als Zwölfzahn ausgebildet. In Fig. 13 ist das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 als Zwölfstern aus- gebildet. In Fig. 14 ist das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 als Sechs- rund ausgebildet. Fig. 15-20 zeigen verschiedene Ausführungsformen des Kopfs 2 der neuen Schraube 1. In Fig. 15 ist das Drehmomentübertragungselement 10 der Koppel- ausnehmung 8 des Kopfs 2 als Sechskant ausgebildet. In Fig. 16 handelt es sich um einen Zwölfstern. In Fig. 17 handelt es sich um einen Zwölfzahn. In Fig. 18 handelt es sich um einen Zwölfkant. In Fig. 19 handelt es sich um eine sonstige Gestaltung mit zwölf Funktionsflächen. In Fig. 20 handelt es sich um einen

Sechsrund.

In Fig. 21 und 22 ist eine beispielhafte Ausführungsform der neuen Schraube 1 gezeigt, bei der die Drehmomentübertragung nicht durch einen Formschluss, son- dern einen Kraftschluss realisiert ist. Das Koppelelement 11 weist also gegenüber der Koppelausnehmung 8 ein gewisses Übermaß auf und wird im Sinne der Errei- chung einer Übermaßpassung in die Koppelausnehmung 8 eingebracht. Diese Presspassung ist dabei in den dargestellten Beispiel sowohl zwischen dem ersten Bereich 14 und dem ersten Abschnitt 14a vorhanden als auch zwischen dem zwei- ten Bereich 16 und dem zweiten Abschnitt 16a, so dass das Drehmomentübertra- gungselement 10 als auch das Drehmomentübertragungsgegenelement 13 jeweils durch die Flächen, welche an diesen bzw. dieser Presspassung(en) teilnehmen, ausgebildet wird bzw. die dem entsprechenden Flächen ausbildet.

Fig. 23 und 24 zeigen eine weitere beispielhafte Ausführungsform der neuen Schraube 1. In diesem Fall ist die Werkzeugangriff-Kontur 4 der Schraube 1 als Werkzeugangriff-Innenkontur ausgebildet.

Fig. 25-29 zeigen verschiedene Ansichten einer weiteren beispielhaften Ausfüh- rungsform der neuen Schraube 1 bzw. des Kopfs 2 und des Schafts 3. In diesem Fall sind das Drehmomentübertragungselement 10 und das Drehmomentübertra- gungsgegenelement 13 jeweils in Umfangsrichtung asymmetrisch ausgebildet. Die Asymmetrie ist dabei so gewählt, dass das Drehmoment im Anzugsdrehrichtungs- sinn des Gewindes 7 sicher übertragen wird, während eine solche Drehmomen- tübertragung aufgrund der Schrägen des Drehmomentübertragungselements 10 im Löserichtungssinn des Gewindes 7 nicht übertragen wird. Fig. 30A-30E zeigen in einer vereinfachten Darstellung ein beispielhaftes Umform- verfahren zum maschinellen Herstellen einer oberhalb beschriebenen hochfesten Schraube 1. In Fig. 30A ist ein Schaftrohling 19 dargestellt. In Fig. 30B wird auf diesen Schaftrohling 19 ein Kopf 2 mittels seiner Koppelausnehmung 8 aufgefä- delt. Dieser Kopf 2 wurde zuvor aus einem Kopfrohling in einem Umformwerkzeug hergestellt. Der Kopf 2 könnte aber auch erst in einem späteren Verfahrens- schritt auf den Schaftrohling 19 oder den Schaft 3 aufgefädelt werden. In Fig. 30C wird der Schaftrohling 19 mittels Klemmbacken 20 festgehalten und mittels eines trans- latorisch bewegten Stempels 21 in einem Teil so umgeformt, dass das Koppele- ment 11 entsteht. Dies ist dann in Fig. 30Ddargestellt. Aus dem Schaftrohling 19 wurde somit der Schaft 3. In Fig. 30E ist nun noch die nach dem Zusammenfügen von Kopf 2 und Schaft 3 durch translatorisches Verschieben des Kopfs 2 in dem Bereich des Koppelelements dargestellt.

Bezugszeichenliste:

1 Schraube

2 Kopf

3 Schaft

4 Werkzeugangriff-Kontur

5 freies Ende

6 Gewindeabschnitt

7 Gewinde

8 Koppelausnehmung

9 Axialkraftübertragungselement / Stufenbereich

10 Drehmomentübertragungselement

11 Koppelelement

12 Axialkraftübertragungsgegenelement / Zwischenabschnitt

13 Drehmomentübertragungsgegenelement 14 erster Bereich

14a erster Abschnitt

15 ersten Innendurchmesser

16 zweiter Bereich

16a zweiter Abschnitt

17 zweiter Innendurchmesser

18 Bund

19 Schaftrohling

20 Klemmbacken

21 Stempel




 
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