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Patent Searching and Data


Title:
UNION SCREW FOR A PIPELINE PROVIDED WITH AT LEAST ONE FLANGE, IN PARTICULAR A BRAKE PIPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/130330
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a union screw (1) for pipelines (20) provided with at least one flange (21), said union screw comprising a metallene main body (10) which receives the pipeline (20). The union screw (1) also comprises a screw head (12), a thread portion (13), a contact portion (15) which is designed to bear against the flange (21) of the pipeline (20), and a functional layer (40) by means of which the main body (10) is coated at least in the region of the thread portion (12) and the contact portion (14). The functional layer (40) has multiple plies and is composed of at least a base layer (41) and a top layer (42) applied at least in some regions to the base layer (41). To produce protection against corrosion and to create an invariance in respect of the material of the usual friction partners of the union screw (1), the base layer (41) forms a structure that, besides a binder, also contains zinc in the form of zinc-containing lamellas (43) which are arranged lying substantially flat on the main body (10).

Inventors:
ABBOTT SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/087797
Publication Date:
July 01, 2021
Filing Date:
December 23, 2020
Export Citation:
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Assignee:
COOPER STANDARD AUTOMOTIVE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
F16L19/028; B60T17/04; E21B17/042; F16B33/00; F16B33/06; F16L19/02; F16L33/06; F16L58/18
Foreign References:
EP3555512A12019-10-23
DE202017104112U12017-07-30
DE102012108433B32014-01-16
DE102012108433B32014-01-16
DE4236323A11994-05-05
EP2136119A12009-12-23
DE202014102663U12014-06-24
DE20214365U12002-11-21
DE102013011213B32014-10-30
DE29510705U11995-10-19
EP3129691B12018-09-05
EP3347638B12018-12-12
EP2957796A12015-12-23
DE102007044682A12009-01-29
DE10161713A12003-07-10
Attorney, Agent or Firm:
FLÜGEL PREISSNER SCHOBER SEIDEL PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Überwurfschraube für mit wenigstens einem Bördel (21) versehene Rohrlei tungen (20), insbesondere Bremsrohre, umfassend: einen metallenen Grundkörper (10), der sich in einer axialen Rich tung (x) erstreckt und eine Durchgangsöffnung (11) aufweist, die in einer ra dialen Richtung (r) einen Durchmesser (D) hat und dazu ausgestaltet ist, die Rohrleitung (20) aufzunehmen; einen an dem Grundkörper (10) ausgebildeten Schraubenkopf (12), der dazu ausgestaltet ist, ein Drehmoment auf die Überwurfschraube (1) zu übertragen; einen an dem Grundkörper (10) ausgebildeten Gewindeabschnitt (13), der ein Außengewinde (14) aufweist und dazu ausgestaltet ist, die Überwurfschraube (1) in ein Gewindeloch (31) einzuschrauben; einen an dem Grundkörper (10) ausgebildeten Kontaktabschnitt (15), der dazu ausgestaltet ist, an dem Bördel (21) der Rohrleitung (20) anzulie gen, und eine Funktionsschicht (40), mit welcher der Grundkörper (10) zumin dest im Bereich des Gewindeabschnitts (13) und des Kontaktabschnitts (15) beschichtet ist; wobei die Funktionsschicht (40) mehrlagig ist und sich zumindest aus einer Grundschicht (41 ) und einer auf die Grundschicht (41 ) wenigstens bereichsweise aufgetragenen Deckschicht (42) zusammensetzt; wobei die Deckschicht (42) zum Erzeugen eines reibungsvermin dernden Überzugs ein Gleitmittel enthält und wobei die Grundschicht (41) zum Erzeugen eines Korrosionsschut zes ein Bindemittel und Zink enthält; dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (41) eine Struktur bildet, bei der das Zink in Form von zinkhaltigen Lamellen (43) vorliegt; wobei die zinkhaltigen Lamellen (43) im Wesentlichen flach auf dem Grundkörper (10) liegend ausgerichtet sind.

2. Überwurfschraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zinkhaltigen Lamellen (43) plättchenförmig sind und eine Länge (I), eine Breite (b) und eine Dicke (d) haben; wobei vorzugsweise die Länge (I) und/oder die Breite (b) und/oder die Dicke (d) zwischen 5 pm und 500 pm, vorzugsweise zwischen 10 pm und 200 pm, und weiter vorzugsweise zwischen 50 pm und 150 pm, betra gen.

3. Überwurfschraube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zinkhaltigen Lamellen (43) mehr als 50 Gew.% Zink enthalten; wobei vorzugsweise die zinkhaltigen Lamellen (43) auch Lamellen eines weiteren Metalls, das vorzugsweise aus einer Gruppe ausgewählt ist, die Aluminium, Zinn, Magnesium, Nickel, Kobalt oder Mangan umfasst, ent halten.

4. Überwurfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass das Zink mit wenigstens einem weiteren Metall legiert ist; wobei vorzugsweise das weitere Metall aus einer Gruppe ausgewählt ist, die Aluminium, Zinn, Magnesium, Nickel, Kobalt oder Mangan umfasst; wobei ferner vorzugsweise die zinkhaltigen Lamellen (43) aus einer Zink-Aluminium-Legierung bestehen.

5. Überwurfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass das Bindemittel ein Silan enthält; wobei vorzugsweise das Silan funktionelle Gruppen aufweist; wobei weiter vorzugsweise das Silan eine Epoxygruppe aufweist; wobei weiter vorzugsweise das Silan g-Glycidoxypropyltrimethoxy- silan ist. 6. Überwurfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, dass das Gleitmittel ein Fluorkohlenwasserstoff, vorzugsweise ein perfluoriertes Kohlenwasserstoff, weiter vorzugsweise Polytetrafluorethylen, enthält.

7. Überwurfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass der Grundkörper (10) im Bereich des Schraubenkopfes (11) mit der Funktionsschicht (40) beschichtet ist; wobei vorzugweise die gesamte Oberfläche des Grundkörpers (10) mit der Funktionsschicht (40) beschichtet ist.

8. Überwurfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, dass die Deckschicht (42) auf der gesamten Grundschicht (41 ) auf getragen ist; und/oder dass die Grundschicht (41) die unterste Lage der Funktionsschicht bildet; und/oder dass die Deckschicht (42) die oberste Lage der Funktionsschicht bil det.

9. Überwurfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn zeichnet, dass die Grundschicht (41) zumindest im Bereich des Gewindeab schnitts (13) und/oder im Bereich des Kontaktabschnitts (15) eine Schichtdi cke (dü) hat, die zwischen 0,5 pm und 30,0 pm, vorzugsweise zwischen 1 ,0 pm und 20,0 pm, weiter vorzugsweise zwischen 5,0 pm und 10,0 pm, be trägt; und/oder dass die Deckschicht (42) zumindest im Bereich des Gewindeab schnitts (13) und/oder im Bereich des Kontaktabschnitts (15) eine Schichtdi cke (do) hat, die weniger als 5,0 pm, vorzugsweise weniger als 1 ,0 pm, wei ter vorzugsweise weniger als 0,5 pm, beträgt. 10. Überwurfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, dass die Grundschicht (41) ein Flächengewicht (MG) hat, das zwi schen 5,0 g/m2 und 40,0 g/m2, vorzugsweise zwischen 10,0 g/m2 und 30,0 g/m2, weiter vorzugsweise zwischen 22,0 g/m2 und 26,0 g/m2, beträgt; und/oder dass die Deckschicht (42) ein Flächengewicht (MG) hat, das zwi schen 0,5 g/m2 und 15,0 g/m2, vorzugsweise zwischen 1 ,0 g/m2 und 10,0 g/m2, weiter vorzugsweise zwischen 3,0 g/m2 und 5,0 g/m2, beträgt.

11. Verwendung einer Überwurfschraube (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 für eine mit einem Bördel (21) versehene Rohrleitung (20), insbesondere ein Bremsrohr.

12. Verfahren zum Herstellen einer Überwurfschraube (1) nach einem der An sprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) Beschichten des Grundkörpers (10) mit einer ersten Zusam mensetzung, die zinkhaltige Lamellen und ein Bindemittel enthält, um die Grundschicht (41) zu erzeugen; b) Beschichten des Grundkörpers (10) in zumindest einem Teil bereich der Grundschicht (41) mit einer zweiten Zusammensetzung, die ein Gleitmittel enthält, um die Deckschicht (42) zu erzeugen.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkör per (10) im gesamten Bereich der Grundschicht (41) mit der zweiten Zu sammensetzung beschichtet wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zusammensetzung eine wässrige Dispersion ist; wobei vorzugsweise die erste Zusammensetzung eine Suspension ist; wobei weiter vorzugsweise die erste Zusammensetzung umfasst: plättchenförmige Partikel in Form von Lamellen, die Zink enthalten, und ein Bindemittel, das vorzugsweise ein Silan enthält; wobei weiter vorzugsweise die erste Zusammensetzung ferner um fasst: ein Lösungsmittel, das vorzugsweise organisch ist, und/oder

Wasser; wobei weiter vorzugsweise die erste Zusammensetzung ferner um fasst: ein Verdickungsmittel.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Zusammensetzung eine wässrige Dispersion ist; wobei vorzugsweise das Gleitmittel ein Fluorkohlenwasserstoff, vor zugsweise ein perfluoriertes Kohlenwasserstoff, weiter vorzugsweise Poly tetrafluorethylen, enthält.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten gemäß Verfahrensschritt a) ein wenigstens einmali ges, vorzugsweise mehrmaliges, insbesondere zweimaliges, Aufträgen der ersten Zusammensetzung auf den Grundkörper (10) umfasst; wobei vorzugsweise der Grundkörper (10) nach dem Aufträgen der ersten Zusammensetzung einer Wärmebehandlung unterzogen wird, um die aufgetragene Zusammensetzung zu trocknen und/oder zu vernetzen.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten gemäß Verfahrensschritt b) ein wenigstens einmali ges, vorzugsweise mehrmaliges, Aufträgen der zweiten Zusammensetzung auf die Grundschicht (41) umfasst; wobei vorzugsweise der Grundkörper (10) nach dem Aufträgen der zweiten Zusammensetzung einer Wärmebehandlung unterzogen wird, um die aufgetragene Zusammensetzung zu trocknen und/oder zu vernetzen.

Description:
ÜBERWURFSCHRAUBE FÜR EINE MIT WENIGSTENS EINEM BÖRDEL VERSEHENE ROHRLEITUNG, INSBESONDERE BREMSROHRE

Die Erfindung betrifft eine Überwurfschraube für mit wenigstens einem Bördel ver sehene Rohrleitungen, insbesondere Bremsrohre.

Die Überwurfschraube umfasst einen metallenen Grundkörper, der sich in einer axialen Richtung erstreckt und eine Durchgangsöffnung aufweist, die dazu ausge staltet ist, die Rohrleitung aufzunehmen. Ein an dem Grundkörper ausgebildeter Schraubenkopf ist dazu ausgestaltet, ein Drehmoment auf die Überwurfschraube zu übertragen. Ein an dem Grundkörper ausgebildeter Gewindeabschnitt weist ein Außengewinde auf und ist dazu ausgestaltet, die Überwurfschraube in ein Gewin deloch einzuschrauben. Ein an dem Grundkörper ausgebildeter Kontaktabschnitt ist dazu ausgestaltet, an dem Bördel der Rohrleitung anzuliegen. Der metallene Grundkörper ist mit einer insbesondere gegen Korrosion schützende Funktions schicht beschichtet.

Eine derartige Überwurfschraube wird in der Norm DIN 74233, Teil 1 betreffend Bremsrohrarmaturen beschrieben und findet üblicherweise Anwendung für mit ei nem Bördel versehene Bremsrohre gemäß der Norm DIN 74234. Die Bremsrohre haben typischerweise an jedem Ende einen Bördel.

Bremsrohre, auch Bremsleitungen genannt, oder Kraftstoffrohrleitungen, auch Kraftstoffleitungen genannt, die in Kraftfahrzeugen Anwendung finden und starr o- der biegsam ausgestaltet sein können, verfügen in der Regel über einen aus meh reren Schichten bestehenden Aufbau. Ein Innenrohr, das meist aus Aluminium o- der Stahl besteht, ist von einer Korrosionsschutzschicht umgeben, die zum Schutz vor äußeren Einflüssen mit einer Schutzschicht, die im Allgemeinen aus Kunststoff besteht oder als Lackschicht ausgebildet ist, ummantelt ist.

Zum Anschluss einer derartigen Rohrleitung, beispielsweise an ein Aggregat des Bremssystems eines Kraftfahrzeugs, etwa einen Bremszylinder oder einen Brems- kraftverstärker, werden sogenannte Überwurfschrauben oder Rohrschrauben ver wendet, die eine Durchgangsöffnung zur Aufnahme der Rohrleitung und ein Au ßengewinde zum Einschrauben in eine mit einem Innengewinde versehene Öff nung des Aggregats, das sogenannte Gewindeloch, aufweisen. Ein solches Ge windeloch wird beispielsweise in der Norm DIN 74235 betreffend Gewindelöcher beschrieben.

Die Rohrleitung wird derart in die Durchgangsöffnung eingesetzt, dass der am Ende der Rohrleitung angeordnete Bördel beim Einschrauben der Überwurf schraube in die Öffnung des Aggregats dichtend gegen eine sich am Grund der Öffnung befindende Anschlussfläche gedrückt und damit zwischen der Anschluss fläche und einer am Kontaktabschnitt der Überwurfschraube angeordneten Kon taktfläche in der Öffnung gehalten wird.

Überwurfschrauben zum Befestigen von Rohrleitungen werden zum Beispiel in DE 102012 108433 B3, DE 4236323 A1 , EP 2 136 119 A1 und DE 202014 102 663 U1 beschrieben.

Die aus DE 102012 108433 B3 bekannte Rohrschraube zeichnet sich dadurch aus, dass auf die Kontaktfläche zwei Lagen einer reibungsvermindernden Schicht, bei der es sich um einen auf Polyethylen basierenden Trockengleitfilm handelt, aufgetragen ist. Die Rohrschraube erzeugt auf diese Weise im Bereich der Kon taktfläche einen vergleichsweise geringen Reibwert, der sicherstellt, dass beim Kontaktieren des Bördels der Rohrleitung und der damit auftretenden Reibung eine Torsion der Rohrleitung unterbleibt. Denn eine auftretende Torsion führte zu einer unerwünschten Torsionsspannung in der Rohrleitung, welche die Gefahr ei nes Lockerns der Rohrschraube hervorruft. Ein geringer Reibwert im Bereich der Kontaktfläche wird bei der aus DE 202014 102663 U1 bekannten Rohrschraube ebenfalls durch eine zweifache Beschichtung erzeugt.

Der Bördel der Rohrleitung wird üblicherweise durch Umformen hergestellt. Die in axialer Richtung der Rohrleitung vordere Fläche des Bördels fungiert als Dichtflä che und muss demnach möglichst glatt und frei von Rissen und Riefen sein. Da her ist es erforderlich, die Schutzschicht in einem Endabschnitt der Rohrleitung vor dem Umformen zu entfernen. Dieses Entschichten erfolgt in der Regel entweder mittels einer mechanischen Bearbeitung, bei der durch ein Schälwerkzeug, wie es beispielsweise aus DE 202 14365 U1 bekannt ist, oder durch ein eine wech selnde Druckbeaufschlagung erzeugendes Rollenwerkzeug, wie es aus DE 10 2013011 213 B3 bekannt ist, die Schutzschicht im Bereich des Endabschnitts ab gelöst wird, oder mittels einer Laserbearbeitung, wie es aus DE 295 10705 U1 be kannt ist, bei der die Schutzschicht mittels eines Laserstrahls entfernt wird.

Um die Reibung zwischen dem Bördel der Rohrleitung und dem Kontaktabschnitt der Überwurfschraube möglichst gering zu halten, ist es aus EP 3 129691 B1 und EP 3347638 B1 bekannt, die Schutzschicht in dem Endabschnitt der Rohrleitung nur zum Teil zu entfernen, und zwar derart, dass ein auf der dem Kontaktabschnitt zugewandten Fläche des Bördels verbleibender Rest der Schutzschicht eine ver gleichsweise geringe Reibung sicherstellt.

Die zwischen dem Gewindeloch und dem Gewindeabschnitt der Überwurf schraube auftretende Reibung soll hingegen möglichst hoch sein, um einen festen und dauerhaften Sitz der Überwurfschraube im Gewindeloch sicherzustellen. Die Aggregate, die das Gewindeloch weisen, können allerdings aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen, in der Regel Aluminium oder Stahl. Beschichtungen der Überwurfschraube im Bereich des Gewindeabschnitts, wie sie beispielsweise aus EP 2957796 A1 bekannt sind, haben den Nachteil, dass der Reibwert in Abhän gigkeit von dem Werkstoff, aus dem der sogenannte Reibpartner, also etwa das Innengewinde des Gewindelochs, besteht, stark variiert. Dies hat sich in der Pra xis als unerwünscht herausgestellt, da in der Regel ein definiertes, möglichst glei ches Anzugsdrehmoment für die Überwurf sch raube gefordert wird.

Weiterhin ist aus DE 102007044682 A1 eine Befestigungsmutter bekannt, die mit einem Mutternkörper und einer Gewindebohrung versehen ist. Der Mutternkör per weist eine die Gewindebohrung umgebende Auflagefläche für einen als Ver liersicherung dienenden Ring auf. Die Auflagefläche ist von einem umlaufenden Bördelkragen umgeben. Die Befestigungsmutter ist mit einer Zink-Lamellen-Be- schichtung versehen, die als Korrosionsschutz dient. Ein Meißelhalterwechselsystem, das ein Basisteil mit einer Meißelhalteraufnahme, in die ein mit einem Meißel bestückter Meißelhalter einsetzbar ist, aufweist, be schreibt DE 101 61 713 A1 . Der Meißelhalter wird mit einem Halterschaft in die Meißelhalteraufnahme eingeführt und mittels Spannschrauben darin festgehalten. Die Spannschrauben sind in eine Gewindeaufnahme des Basisteils einschraubbar und stützen sich dabei unter Spannung in einer Spannaufnahme des Halterschaf tes ab. Die Oberflächen des Außengewindes der Spannschraube und des Innen gewindes der Gewindeaufnahme sind mit einer metallischen Schicht aus Zink- und Aluminiumlamellen und einem mineralischen Chromoxyd-Bindemittel versehen, die nach dem Aufbringen eingebrannt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überwurfschraube und ein Ver fahren zum Herstellen einer Überwurfschraube zu schaffen, durch die sich ein An zugsdrehmoment erzeugen lässt, das möglichst invariant in Bezug auf den Werk stoff des Reibpartners der Überwurfschraube ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Überwurfschaube gemäß Anspruch 1 , die Verwen dung der Überwurfschraube gemäß Anspruch 11 und das Verfahren zum Herstel len der Überwurfschraube gemäß Anspruch 12 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltun gen der Erfindung werden in den Ansprüchen 2 bis 10 und 13 bis 17 definiert.

Die erfindungsgemäße Überwurfschraube für mit einem Bördel versehene Rohrlei tungen, insbesondere Bremsrohre, umfasst einen metallenen Grundkörper, der sich in einer axialen Richtung erstreckt und eine Durchgangsöffnung aufweist, die in einer radialen Richtung einen Durchmesser hat und dazu ausgestaltet ist, die Rohrleitung aufzunehmen. Die Überwurfschraube umfasst ferner einen an dem Grundkörper ausgebildeten Schraubenkopf, der dazu ausgestaltet ist, ein Drehmo ment auf die Überwurfschraube zu übertragen. Die Überwurfschraube umfasst zu dem einen an dem Grundkörper ausgebildeten Gewindeabschnitt, der ein Außen gewinde aufweist und dazu ausgestaltet ist, die Überwurfschraube in ein Gewinde loch einzuschrauben, und einen an dem Grundkörper ausgebildeten Kontaktab schnitt, der dazu ausgestaltet ist, an dem Bördel der Rohrleitung anzuliegen. Die Überwurfschraube weist eine Funktionsschicht auf, mit welcher der Grundkör per zumindest im Bereich des Gewindeabschnitts und des Kontaktabschnitts be schichtet ist. Die Funktionsschicht ist erfindungsgemäß mehrlagig und setzt sich zumindest aus einer Grundschicht und einer auf die Grundschicht wenigstens be reichsweise aufgetragenen Deckschicht zusammen. Die Deckschicht enthält zum Erzeugen eines reibungsverm indernden Überzugs ein Gleitmittel. Die Grund schicht enthält zum Erzeugen eines Korrosionsschutzes ein Bindemittel und Zink.

Um neben einem zuverlässigen Korrosionsschutz auch eine weitgehende Invari anz in Bezug auf die üblichen Reibpartner der Überwurfschraube, also etwa ein Gegengewinde aus insbesondere Aluminium oder aus Stahl, in das die Überwurf schraube im eingebauten Zustand eingreift, zu erzielen, bildet die Grundschicht er findungsgemäß eine Struktur, bei der das Zink in Form von zinkhaltigen Lamellen vorliegt. Die zinkhaltigen Lamellen, das heißt Zinklamellen, sind im Wesentlichen eben oder flach auf dem Grundkörper liegend ausgerichtet, um eine wirkungsvolle Verbindung mit dem Grundkörper zu erzeugen.

Unter einer im Wesentlichen eben oder flach auf dem Grundkörper liegenden Aus richtung der Zinklamellen im Sinne der vorliegenden Erfindung wird eine Anord nung verstanden, bei der die Zinklamellen überwiegend parallel zur Grundschicht liegen. Das heißt, weder muss jede einzelne Zinklamelle oder Zinkflocke parallel zur Grundschicht liegen, noch muss jede einzelne Zinklamelle oder Zinkflocke flach ausgebildet sein.

Eine solche Überwurfschraube wird erfindungsgemäß für eine mit einem Bördel versehene Rohrleitung, insbesondere ein Bremsrohr, verwendet.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer solchen Überwurf schraube ist durch die folgenden Verfahrensschritte gekennzeichnet. Der Grund körper wird zunächst mit einer ersten Zusammensetzung, die zinkhaltige Lamellen und ein Bindemittel enthält, beschichtet, um die Grundschicht zu erzeugen. Im An schluss hieran wird der Grundkörper in zumindest einem Teilbereich der Grund schicht mit einer zweiten Zusammensetzung, die ein Gleitmittel enthält, beschich tet, um die Deckschicht zu erzeugen. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass zinkhaltige, insbesondere plättchen förmige Partikel in Form von Lamellen, die in der Regel fünf bis zehnmal so lang wie hoch und breit sind, nicht nur eine bessere Löslichkeit im Vergleich zu kugel förmigen, das heißt pulverförmigen, Partikel haben, sondern sich aufgrund ihrer Anisotropie im Wesentlichen flach liegend auf der Metalloberfläche des Grundkör pers ausrichten können und damit eine wirkungsvolle Verbindung mit dem Grund körper erzeugen. Dies gewährleistet zum einen einen zuverlässigen Korrosions schutz und ruft zum anderen einen Reibwert an der Oberfläche der Überwurf schraube, insbesondere im Bereich des Gewindeabschnitts, hervor, der weitge hend invariant ist in Bezug auf die üblichen Reibpartner der Überwurfschraube, etwa ein Innengewinde in welches das Außengewinde des Gewindeabschnitts ein greift, beziehungsweise den Werkstoff, aus dem diese Reibpartner bestehen, ins besondere Stahl oder Aluminium oder Legierungen hiervon.

Es hat sich herausgestellt, dass eine Reduzierung des sogenannten Rohrdrehmo ments oder Rohrmoments eine Funktion der Ebenheit beziehungsweise Flachheit der Zinklamellen und ihrer Parallelität zur Grundschicht ist. Während des Anzie hens der Überwurfschraube werden die Scherspannungen in der Grundschicht, die durch das Drehen der Verschraubung verursacht werden, nicht in dem Maße widerstanden wie den senkrechten Kräften, die in der Verbindung entstehen. Mit anderen Worten, es eröffnet sich die Möglichkeit, zwischen den Lamellen in der Richtung, in der die Lamellen liegen, quasi zu "rutschen", wodurch das Rohrdreh moment signifikant reduziert wird.

Die zinkhaltigen Lamellen sind vorteilhafterweise plättchenförmig und haben dem nach eine Länge, eine Breite und eine Dicke. Vorzugsweise betragen die Länge und/oder die Breite und/oder die Dicke zwischen 5 pm und 500 pm, vorzugsweise zwischen 10 pm und 200 pm, und weiter vorzugsweise zwischen 50 pm und 150 pm. Für eine wirkungsvolle Verbindung mit dem Grundkörper und eine wirksame Reduktion des Rohrdrehmoments hat sich die Erstreckung der Lamellen in der Fläche, also entlang der Länge und der Breite, erwiesen. Je nach Anwendungsfall kann die Dicke der Lamellen also durchaus geringer als deren Länge und Breite sein und sich vorzugsweise auch in Bereichen zwischen 10 nm und 900 nm, wei ter vorzugsweise zwischen 50 nm und 500 nm, bewegen. Zink ist der wesentliche Bestandteil der Lamellen. In einer bevorzugten Ausgestal tung der erfindungsgemäßen Überwurfschraube enthalten die zinkhaltigen Lamel len mehr als 50 Gew.% Zink. Vorzugsweise enthalten die zinkhaltigen Lamellen auch Lamellen eines weiteren Metalls, das vorzugsweise aus einer Gruppe ausge wählt ist, die Aluminium, Zinn, Magnesium, Nickel, Kobalt oder Mangan umfasst.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst die Grundschicht eine Mischung von Zink- und Aluminiumlamellen.

Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn das Zink mit einem weiteren Metall le giert ist. Das weitere Metall ist vorzugsweise aus einer Gruppe ausgewählt, die Aluminium, Zinn, Magnesium, Nickel, Kobalt oder Mangan umfasst. Wenn Lamel len aus einer Metalllegierung eingesetzt werden, ist eine Zink-Aluminium-Legie- rung bevorzugt. Diese Metallbestandteile der Grundschicht sind durch eine Matrix aus dem Bindemittel verbunden.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Überwurf schraube enthält das Bindemittel ein Silan. Das Silan weist zweckmäßigerweise funktionelle Gruppen auf, um eine gute Bindung der Metallbestandteile zu ermögli chen. Eine bevorzugte reaktive und funktionelle chemische Einheit ist die Epoxyg- ruppe. Ein besonders geeigneter Vertreter eines solchen Epoxysilans ist y-Gly- cidoxypropyltrimethoxysilan.

Bevorzugt enthält das Gleitmittel ein Fluorkohlenwasserstoff, vorzugsweise ein perfluoriertes Kohlenwasserstoff, weiter vorzugsweise Polytetrafluorethylen.

Der Grundkörper ist vorteilhafterweise auch im Bereich des Schraubenkopfes mit der Funktionsschicht beschichtet. Um einen vollflächigen Korrosionsschutz zu ge währleisten, ist vorzugsweise die gesamte Oberfläche des Grundkörpers mit der Funktionsschicht beschichtet.

Bevorzugt ist die Deckschicht auf der gesamten Grundschicht aufgetragen. In der Regel ist es allerdings ausreichend, wenn die Deckschicht nur bereichsweise auf der Grundschicht vorhanden ist. Versuche haben gezeigt, dass ein ausreichender Reibwert auch dann erzielt wird, wenn die Deckschicht fleckig auf der Grund schicht ausgebreitet ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Überwurfschraube bildet die Grundschicht die unterste Lage der Funktionsschicht, das heißt, die Grundschicht ist etwa im Bereich des Gewindeabschnitts die in radialer Richtung innerste Lage.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Überwurf schraube bildet die Deckschicht die oberste Lage der Funktionsschicht, das heißt, die Deckschicht ist etwa im Bereich des Gewindeabschnitts die in radialer Rich tung äußerste Lage.

Vorteilhafterweise hat die Grundschicht zumindest im Bereich des Gewindeab schnitts und/oder im Bereich des Kontaktabschnitts eine Schichtdicke, die zwi schen 0,5 gm und 30,0 gm, vorzugsweise zwischen 1,0 gm und 20,0 gm, weiter vorzugsweise zwischen 5,0 gm und 10,0 gm, beträgt.

Die Deckschicht hat vorteilhafterweise zumindest im Bereich des Gewindeab schnitts und/oder im Bereich des Kontaktabschnitts eine Schichtdicke, die weniger als 5,0 gm, vorzugsweise weniger als 1 ,0 gm, weiter vorzugsweise weniger als 0,5 gm, beträgt.

Die Grundschicht hat vorteilhafterweise eine Flächengewicht, das zwischen 5,0 g/m 2 und 40,0 g/m 2 , vorzugsweise zwischen 10,0 g/m 2 und 30,0 g/m 2 , weiter vor zugsweise zwischen 22,0 g/m 2 und 26,0 g/m 2 , beträgt.

Die Deckschicht hat vorteilhafterweise eine Flächengewicht, das zwischen 0,5 g/m 2 und 15,0 g/m 2 , vorzugsweise zwischen 1 ,0 g/m 2 und 10,0 g/m 2 , weiter vor zugsweise zwischen 3,0 g/m 2 und 5,0 g/m 2 , beträgt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Grundkörper im gesamten Bereich der Grundschicht mit der zweiten Zusammen setzung beschichtet.

Die erste Zusammensetzung ist bevorzugt eine wässrige Dispersion und vorteil hafterweise eine Suspension. Die erste Zusammensetzung umfasst vorzugsweise plättchenförmige Partikel in Form von Lamellen, die Zink enthalten, und ein Binde- mittel, das vorzugsweise ein Silan enthält. Vorteilhafterweise umfasst die erste Zu sammensetzung ferner ein Lösungsmittel, das vorzugsweise organisch ist, und/o der Wasser. Weiterhin umfasst die erste Zusammensetzung vorteilhafterweise ein Verdickungsmittel.

Die zweite Zusammensetzung ist bevorzugt ebenfalls eine wässrige Dispersion. Das Gleitmittel enthält vorteilhafterweise ein Fluorkohlenwasserstoff, vorzugs weise ein perfluoriertes Kohlenwasserstoff, weiter vorzugsweise Polytetrafluo rethylen.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Beschichten mit der ersten Zusammensetzung ein wenigstens einmaliges, vorzugsweise mehrmaliges, insbesondere zweimaliges, Aufträgen der ersten Zu sammensetzung auf den Grundkörper. Der Grundkörper wird nach dem Aufträgen der ersten Zusammensetzung zweckmäßigerweise einer Wärmebehandlung un terzogen, um die aufgetragene Zusammensetzung zu trocknen und/oder zu ver netzen. Die Wärmebehandlung kann je nach Anwendungsfall entweder in einem Ofen oder an der freien Luft durchgeführt werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Beschichten mit der zweiten Zusammensetzung ein wenigstens ein maliges, vorzugsweise mehrmaliges, Aufträgen der zweiten Zusammensetzung auf die Grundschicht. Der Grundkörper wird nach dem Aufträgen der zweiten Zu sammensetzung zweckmäßigerweise ebenfalls einer Wärmebehandlung unterzo gen, um die aufgetragene Zusammensetzung zu trocknen und/oder zu vernetzen. Auch diese Wärmebehandlung kann je nach Anwendungsfall entweder in einem Ofen oder an der freien Luft durchgeführt werden.

Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgen den Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele. In den die Ausführungsbei spiele schematisch veranschaulichenden Zeichnungen zeigen im Einzelnen:

Fig. 1a einen Längsschnitt durch eine an ein Anschlusselement angeschlos sene Rohrleitung mit einem Bördel der Form F; Fig. 1b einen Längsschnitt entsprechend Fig. 1a mit einem Bördel der Form

E;

Fig. 2 ein Schliffbild einer Funktionsschicht;

Fig. 3a ein Diagramm, das eine gemessene axiale Last für Überwurfschrau ben zeigt, die mit herkömmlichen Zink-Nickel- und Gleitmittelbeschich tungen versehen sind;

Fig. 3b ein Diagramm, das eine gemessene axiale Last für Überwurfschrau ben zeigt, die erfindungsgemäß beschichtet sind;

Fig. 3c ein Diagramm, das ein gemessenes Rohrdrehmoment für Überwurf schrauben zeigt, die erfindungsgemäß beschichtet sind; und

Fig. 4 eine Darstellung, die den der Erfindung immanenten „Rutsch“-Effekt zeigt.

Die in Fig. 1a dargestellte Ausführungsform weist eine mit einem Bördel 21 der Form F gemäß der Norm DIN 74234:1992-09 versehene Rohrleitung 20 auf, die mittels einer Überwurfschraube 1 oder Rohrschraube an einem Anschlusselement 30, bei dem es sich zum Beispiel um ein Aggregat des Bremssystems eines Kraft fahrzeugs handelt, befestigt ist. Der Bördel 21 weist eine Dichtfläche 22 und eine Anlagefläche 23 auf. Das Anschlusselement 30 weist ein Gewindeloch 31 , das heißt eine mit einem Innengewinde 32 versehene Öffnung 31 auf, die in eine Lei tung 33 mündet. Das Gewindeloch 31 weist eine sich am Grund der Öffnung befin dende Anschlussfläche 34 auf, welche die Leitung 32 umrandet und im Fall der Fig. 1a konkav ausgestaltet ist.

Die Überwurfschraube 1 weist einen metallenen Grundkörper 10 auf, der sich in einer axialen Richtung x erstreckt und eine Durchgangsöffnung 11 aufweist, die in einer radialen Richtung r einen Durchmesser D. Die Rohrleitung 20 erstreckt sich durch die Durchgangsöffnung 11 hindurch. An dem Grundkörper 10 ist ein Schrau benkopf 12 ausgebildet, der dazu dient, ein Drehmoment auf die Überwurf schraube 1 zu übertragen. Weiterhin ist an dem Grundkörper 10 ein Gewindeab schnitt 13 ausgebildet, der ein Außengewinde 14 aufweist und dazu dient, die Überwurfschraube 1 in das Innengewinde 32 des Gewindelochs 31 einzuschrau ben. Darüber hinaus ist an dem Grundkörper 10 ein Kontaktabschnitt 15 ausgebil det, der dazu dient, an der Anlagefläche 23 des Bördels 21 im eingeschraubten Zustand der Überwurfschraube 1 anzuliegen.

Die in Fig. 1b dargestellte Ausführungsform weist ebenfalls eine mit einem Bördel 21 versehene Rohrleitung 20 auf, die mittels einer Überwurfschraube 1 an einem Anschlusselement 30 befestigt ist. Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß Fig. 1a entspricht der Bördel 21 allerdings nicht der Form F, sondern der Form E gemäß der Norm DIN 74234:1992-09. Die Dichtfläche 22 ist deshalb konkav aus gestaltet und liegt an der in diesem Fall konvex ausgestalteten Anschlussfläche 34 des Anschlusselements 30 fluiddicht an. Weiter ist zu erkennen, dass der Kontakt abschnitt 15 der Überwurfschraube 1 an der Anlagefläche 23 des Bördels 21 an liegt. Die Rohrleitung 20 wird somit wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1a mittels des Bördels 21 zwischen dem Kontaktabschnitt 15 der Überwurfschraube 1und der Anschlussfläche 34 gehalten.

Um sicherzustellen, dass beim Einschrauben der Überwurfschraube 1 in das Ge windeloch 31 keine Torsion der Rohrleitung 20 auftritt, die zu einer unerwünschten Torsionsspannung in der Rohrleitung 20 führte, ist es erstrebenswert, dass in dem Kontaktbereich I zwischen der Kontaktabschnitt 15 der Überwurfschraube 1 und der Anlagefläche 23 des Bördels 21 eine vergleichsweise geringe Reibung auftritt. In dem Kontaktbereich II zwischen der Dichtfläche 22 des Bördels 21 und der An schlussfläche 34 sowie in dem Kontaktbereich III zwischen dem Außengewinde 14 der Überwurfschraube 1 und dem Innengewinde 32 des Gewindelochs 31 hinge gen, ist es vorteilhaft, wenn eine vergleichsweise große Reibung auftritt, um zum einen ein fluiddichtes Anliegen der Rohrleitung 20 an dem Anschlusselement 30 und zum anderen einen festen und dauerhaften Sitz der Überwurfschraube 1 in dem Gewindeloch 31 sicherzustellen.

Um diesen unterschiedlichen Anforderungen zu genügen, ist die Oberfläche der Überwurfschraube 1 mit einer Funktionsschicht 40 versehen, die einen geeigneten Reibwert m hervorruft. Der Reibwert, auch Reibungszahl genannt, ist eine dimensi onslose Zahl, die aus gemessenen physikalischen Eigenschaften berechnet wird und von der Art und der Geometrie der in Kontakt stehenden Oberflächen ab hängt. Versuchsaufbauten und Versuchsabläufe zur Ermittlung der Reibwerte be ziehungsweise Reibungszahlen beschreiben insbesondere der VDA-Standard 235-203 und die Norm DIN EN ISO 16047:2005.

Die Funktionsschicht 40, mit welcher der Grundkörper 10 zumindest im Bereich des Gewindeabschnitts 13 und des Kontaktabschnitts 15 beschichtet ist, ist mehr lagig ausgestaltet und setzt sich zumindest aus einer Grundschicht 41 und einer auf die Grundschicht 41 wenigstens bereichsweise aufgetragenen Deckschicht 42 zusammen. Die Grundschicht 41 erzeugt einen Korrosionsschutz und bildet, wie die Fig. 2 zu erkennen gibt, eine Struktur, die zinkhaltige Lamellen 43, die im We sentlichen flach auf dem Grundkörper 10 liegend angeordnet sind, und ein Binde mittel umfasst. Die Deckschicht 42 erzeugt einen reibungsverm indernden Über zug, der den Reibwert m hervorruft, und enthält ein Gleitmittel, das ein Silan um fasst.

Zink ist der wesentliche Bestandteil der Lamellen 43. Die Lamellen 43 enthalten mehr als 50 Gew.-% Zink. Daneben kann in den Lamellen 43 ein weiteres Metall vorhanden sein, das entweder in Form zusätzlicher Lamellen aus diesem weiteren Metall vorliegt, oder mit dem Zink legiert ist. Das weitere Metall ist vorzugsweise Aluminium, Zinn, Magnesium, Nickel, Kobalt oder Mangan. In der vorliegenden Ausführungsform umfasst die Grundschicht 41 eine Mischung von Zink- und Alu miniumlamellen 43.

Die Metallbestandteile der Grundschicht 41 sind durch eine Matrix aus einem Bin demittel verbunden. Das Bindemittel enthält ein Silan. Um eine gute Bindung der Metallbestandteile zu ermöglichen, weist das Silan funktionelle Gruppen auf. Eine bevorzugte reaktive und funktionelle chemische Einheit ist die Epoxygruppe. Ein besonders geeigneter Vertreter eines solchen Epoxysilans ist y-Glycidoxypropyltri- methoxysilan

Die Grundschicht 41 hat im Bereich des Gewindeabschnitts 13 und/oder im Be reich des Kontaktabschnitts 15 eine Schichtdicke d G , die in der Regel zwischen 0,5 pm und 30,0 pm, im vorliegenden Fall zwischen 5,0 pm und 10,0 pm, beträgt. Die Grundschicht 41 hat eine Flächengewicht M G , das in der Regel zwischen 5,0 g/m 2 und 40,0 g/m 2 , im vorliegenden Fall zwischen 22,0 g/m 2 und 26,0 g/m 2 , be trägt.

Die im Vergleich zu der Grundschicht 41 relativ dünne Deckschicht 42 hat im Be reich des Gewindeabschnitts 13 und/oder im Bereich des Kontaktabschnitts 15 eine Schichtdicke do, die in der Regel weniger als 5,0 gm, im vorliegenden Fall weniger als 1,0 gm, beträgt. Das Flächengewicht M G der Deckschicht 41 beträgt in der Regel zwischen 0,5 g/m 2 und 15,0 g/m 2 , im vorliegenden Fall zwischen 3,0 g/m 2 und 5,0 g/m 2 .

Das Verfahren zum Herstellen der Überwurfschraube 1 umfasst die folgenden Verfahrensschritte. Zunächst wird der Grundkörper 10 mit einer ersten Zusam mensetzung, die zinkhaltige Lamellen und ein Bindemittel enthält, beschichtet, um die Grundschicht 41 zu erzeugen. Danach wird der Grundkörper 10 in zumindest einem Teilbereich der Grundschicht 41 mit einer zweiten Zusammensetzung, die ein Gleitmittel enthält, beschichtet, um die Deckschicht 42 zu erzeugen. Der Grundkörper 10 kann hierbei im gesamten Bereich der Grundschicht 41 mit der zweiten Zusammensetzung beschichtet werden, ausreichend ist jedoch in der Re gel eine Beschichtung in den für die Reibung mit den Reibpartnern, also der Anla gefläche 23 und dem Innengewinde 32, relevanten Bereichen, also insbesondere im Gewindeabschnitt 13 und im Kontaktabschnitt 15.

Bei der Herstellung der Grundschicht 41 wird vorzugsweise eine Suspension der Lamellen 43 in einer flüssigen Phase verwendet. Das Dispergens ist vorzugsweise Wasser, wobei in der Suspension vorteilhafterweise ein Verdickungsmittel, vor liegt, um ihre Viskosität zu erhöhen.

Das Gleitmittel in der Deckschicht 42 ist ein polymerer Fluorkohlenwasserstoff, insbesondere ein perfluorierter Kohlenwasserstoff, weiter vorzugsweise Polytetraf luorethylen. Bei der Herstellung kommt vorzugsweise eine Gleitmitteldispersion zum Einsatz, insbesondere wird Polytetrafluorethylen in einer Flüssigkeit, zum Bei spiel Wasser, suspendiert. Das Beschichten mit der ersten Zusammensetzung erfolgt durch ein wenigstens einmaliges, insbesondere zwei- oder dreimaliges, Aufträgen der ersten Zusam mensetzung auf den Grundkörper 10. Im Anschluss hieran wird der Grundkörper 10 einer Wärmebehandlung unterzogen, um die aufgetragene Zusammensetzung zu trocknen und/oder zu vernetzen.

Das Beschichten mit der zweiten Zusammensetzung erfolgt ebenfalls durch ein wenigstens einmaliges, vorzugsweise mehrmaliges, Aufträgen der zweiten Zu sammensetzung auf die Grundschicht 41. Im Anschluss hieran wird der Grundkör per 10 einer Wärmebehandlung unterzogen, um die aufgetragene Zusammenset zung zu trocknen und/oder zu vernetzen.

In den Fig. 3a bis 3c sind die sich durch die Funktionsschicht 40 für unterschiedli che Werkstoffe, aus denen die Reibpartner bestehen, ergebenden Werte für eine gemessene axiale Last und ein gemessenes Rohrmoment, also das auf etwa ein Bremsrohr wirkende Moment, dargestellt. Das Diagramm gemäß Fig. 3a zeigt die sich bei herkömmlich beschichteten Überwurfschrauben ergebende axiale Last. Die Diagramme gemäß den Fig. 3b und 3c geben anschaulich zu erkennen, dass, im Unterschied zu konventionellen Beschichtungen, bei den üblichen Werkstoffen Aluminium (AL) und Stahl (ST) die Werte für die axiale Last sowie die Werte für das Rohrdrehmoment bei erfindungsgemäß beschichteten Überwurfschrauben in jeweils zwei Messfolgen relativ nahe beieinander liegen. Damit ermöglicht die Funktionsschicht 40 eine Invarianz der Überwurfschraube 1 in Bezug auf die Reib partner, die einer praxisgerechten Handhabung Rechnung trägt.

Die Fig. 4. veranschaulicht, dass eine Reduzierung des Rohrdrehmoments eine Funktion der Ebenheit der Zinklamellen und ihrer Parallelität zur Grundschicht ist. Während des Anziehens der Überwurfschraube werden die durch das Drehen der Verschraubung verursachten Scherspannungen in der Grundschicht nicht in dem Maße widerstanden wie den senkrecht wirkenden Kräfte. Dies ermöglicht, wie Fig. 4 ferner zu erkennen gibt, ein „Rutschen“ zwischen den Lamellen in der Richtung, in der die Lamellen liegen. Bezugszeichenliste

I Überwurfschraube M G Flächengewicht der Grund schicht

10 Grundkörper MD Flächengewicht der Deckschicht

I I Durchgangsöffnung m Reibwert

12 Schraubenkopf

13 Gewindeabschnitt I Länge

14 Außengewinde b Breite

15 Kontaktabschnitt d Dicke

20 Rohrleitung D Durchmesser der Durchgangs

21 Bördel öffnung

22 Dichtfläche I Kontaktbereich mit vergleichs

23 Anlagefläche weise geringer Reibung

II Kontaktbereich mit vergleichs

30 Anschlusselement weise großer Reibung

31 Gewindeloch III Kontaktbereich mit vergleichs

32 Innengewinde weise großer Reibung

33 Leitung

34 Anschlussfläche

40 Funktionsschicht

41 Grundschicht

42 Deckschicht

43 zinkhaltige Lamellen x axiale Richtung r radiale Richtung d G Schichtdicke der Grundschicht do Schichtdicke der Deckschicht