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Patent Searching and Data


Title:
UNIT FOR CULTIVATION OF PLANTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/012313
Kind Code:
A1
Abstract:
A unit for cultivation of plants as a greenhouse system, comprises plant troughs to house plant substrate and plants and is characterised in that cultivation troughs are arranged beneath the plant troughs.

Inventors:
PEITER KARIN (DE)
Application Number:
PCT/DE2006/001283
Publication Date:
February 01, 2007
Filing Date:
July 25, 2006
Export Citation:
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Assignee:
PEITER KARIN (DE)
International Classes:
A01G9/14
Domestic Patent References:
WO1999055139A11999-11-04
Foreign References:
DE10214760A12003-10-30
DE1861294U1962-10-31
FR1521065A1968-04-12
FR1321262A1963-03-15
AU1136883A1983-08-18
GB984404A1965-02-24
US6138403A2000-10-31
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Claims:

Patentansprüche:

1. Anlage zum Anbau von Pflanzen als Gewächshaussystem umfassend Pflanzwannen (6) zur Aufnahme von Pflanzsubstrat (7) und Pflanzgut (8), dadurch gekennzeichnet, dass unter den Pflanzwannen Anzuchtwannen (34) angeordnet sind.

2. Anlage nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch eine Beleuchtungseinrichtung für die Anzuchtwannen (34).

3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung Tageslichtröhren bzw. Lichtleiter umfasst.

4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungsein- richtung auch wenigstens eine Pflanzwanne beleuchtet.

5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzwannen (6) in Pflanzenstufenbahnen (5) eingesetzt, eingestellt, eingehängt oder eingeschoben und in Teilen oder in der gesamten Länge der Anlage in den Pflanzenstufenbahnen (5) beweglich angeordnet sind.

6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzuchtwannen (6) in Anzuchtstufenbahnen (5) eingesetzt, eingestellt, eingehängt oder eingeschoben und in Teilen oder in der gesamten Länge der Anlage in den Anzuchtstufenbahnen (5) beweglich angeordnet sind.

7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzuchtstufenbahnen unterhalb der Pflanzstufenbahnen angeordnet sind.

8. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beweglichkeit über eine Schienenführung realisiert ist.

9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzwannen eine Teilung aufweisen und die Anzuchtwannen mit einer entsprechenden Tei- lung geteilt sind.

10. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch übereinander angeordnete Pflanzwannen.

11. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein V- oder Trapezförmige stufenförmiges Stecksystem (2) und die Pflanzwannen (6) in flachem oder spitzen Winkel aufgestellt sind und die Anzuchtwannen diesem Winkel entsprechend angeordnet sind.

12. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Be- und Entladen des Anzuchtsubstrats sowie die Bepflanzung und Umsiedlung des Anzuchtguts mittels eines über Umlenkrollen geführten Seilzugsystems (17) erfolgt.

13. Anlage, insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, zum Anbau von Pflanzen als Gewächshaussystem umfassend mindestens zwei separate Gewächs- haussystemeinheiten, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der beiden Einheiten (1) eine über die Einheit hinausgehende Logistikeinrichtung (28) aufweist.

14. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass beide Einheiten (1) die Logistikeinrichtung (28) aufweisen.

15. Anlage nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Logistikeinrich- tung (28) überörtlich ausgestaltet ist.

16. Anlage nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Logistikeinrichtung (28) eine Stromleitung, eine Gasleitung, eine Telefonleitung, eine Signalleitung, eine Wasserleitung, einen Lichtwellenleiter etc. und/oder ein Fördersystem um- fasst.

17. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördersystem ein Förderband, eine Rohrpost und/oder einen Linearförderer umfasst.

18. Anlage nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Logistikeinrichtung (28) unterhalb von Pflanzwannen angeordnet ist.

19. Anlage nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Logistikeinrichtung (28) oberirdisch angeordnet ist.

20. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Be- und Entladen des Pflanzsubstrats sowie die Bepflanzung und Ernte des Pflanzguts, insbesondere von Stein-, Kern- und Beerenobst, mittels eines über Umlenkrollen geführten Seilzugsystems (17) erfolgt.

21. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stecksystem (2) für die Anzuchtwannen und/oder Pflanzwannen aus Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kunststoff, Holz oder Betongussfertigteilen besteht oder als Gesamtsystem fertig betoniert ist.

22. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als stufenförmiges Hügelpyramidensystem oder als in den Boden eingelassenes System oder als ein auf runden oder kantigen Stützträgern (4) und/ oder Säulen (15) je nach statischer Erfordernis aufliegend errichtetes System ausgeführt ist.

23. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bedachung (9) im oberen Bereich jeder einzelnen aus einem V- oder Trapezförmigen

Stufenstecksystem (2) gebildeten Anlage vorgesehen ist und aus Glas oder Folie und/ oder Plexiglas besteht, und dass die Bedachung (9) vorzugsweise in regelmäßigen Abständen über eine Raff- oder Schiebevorrichtung mittels einer Seilzugkonstruktion (11) geöffnet oder geschlossen werden kann.

24. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere aus einem V- oder Trapezförmigen stufenförmigen Stecksystem (2) gebildete Anlagen nebeneinander mit einer Abstandsfläche errichtet sind.

25. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Bodenmittelplatte (3) über die gesamte Länge der jeweiligen Anlage erstreckt und im mittleren Teil ein Förderbandsystem angeordnet ist, das Anzuchtgut, Anzuchtsubstrat, Pflanzgut und/ oder Pflanzsubstrat zur Verarbeitung bzw. zum Einpflanzen transportiert oder das variabel bepflanzbar ist.

26. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beheizung der Anlage aus einem Warmwasser führenden Schlauchsystem (22) be- steht, das für die Erwärmung des Innenraumes der Anlage über den Vorlauf in oder an einer Bodenmittelplatte (3) befestigt ist und für die Beheizung des Pflanzsubstrats über den Rücklauf über die gesamte Länge lose auf dem Boden der Pflanzwannen (6) liegt.

27. Anlage nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass zum Anheben des Schlauchsystems (22) des vorhandene Seilzugsystem (17) verwendet wird.

28. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewässerung über einen perforierten Wasserschlauch (23) zur Tropfbewässerung und biologische Düngung erfolgt, der lose neben den Pflanzen liegt und sich über die gesamte Länge der Pflanzwannen (6) und/oder Anzuchtwannen (34) erstreckt.

29. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzuchtwannen eine Bewässerung aufweisen.

30. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewächshaussystem unterhalb wenigstens einer Anzuchtwanne einen Unterbaubereich (24) aufweist.

31. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abstandsfläche zwischen zwei Anlagen als Durchgangs- oder Durchfahrtsabschnitt dient.

32. Anlage nach Anspruch 31 , dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangs- oder Durchfahrtsabschnitt zumindest teilweise mit einer Bedachung versehen ist.

33. Anlage nach Anspruch 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der Abstandsfläche zwischen zwei Anlagen auch der Unterbaubereich mitnutzbar ist.

34. Anlage nach einem der Ansprüche 31 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche als weitere Agramutzanlage und/oder Produktionsfläche dient.

35. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass quer zu einer oder beiden Stirnseiten des Gewächshaussystems oder der Anlage Produktionsgebäude angeordnet sind, in denen eine Pflanzenverarbeitung, eine industrielle Verarbeitung, eine Logistik und/oder eine Vermarktung erfolgt.

36. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch hängend angeordnete Körbe oder Eimer.

37. Anlage nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, dass die Körbe oder Eimer an Schienen aufgehängt sind.

38. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel (46) zum überführen von Pflanzgut aus einer Anzuchtwanne in eine Pflanzwanne.

39. Anlage nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass die überführungsmittel einen entfernbaren Wannenboden umfassen.

40. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Reinigungseinrichtung (40).

41. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Ernteeinrichtung (40).

42. Anlage nach einem der Ansprüche 38 bis 41 , dadurch gekennzeichnet, dass die überführungsmittel, die Reinigungseinrichtung (40) und/oder die Ernteeinrichtung (40) jeweils vor Kopf von Wannenbahnen angeordnet sind.

43. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein lineares Schienensystem.

44. Anlage nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schienensysteme vorgesehen sind, die vor Kopf (48) miteinander verbunden (49) sind.

Description:

Anlage zum Anbau von Pflanzen

[01] Die Erfindung betrifft eine, insbesondere stufenförmige, Anlage zum Anbau von Pflanzen als Gewächshaussystem.

[02] Die Erfindung dient der Weiterentwicklung eines Gewächshauses als Gewächshaussystem zur optimalen ha-Ausnutzung landwirtschaftlicher Flächen, Uniandflächen als eine zukunftsori- entierte, ökonomisch und/oder ökologisch orientiere Land-/Agrarwirtschaft, bzw. Gartenbau oder Weinbau.

[03] Der Vorteil der Erfindung ist die Klima-Wetter-Bodenwert-Fruchtwechsel-Unabhängigkeit und, dass keine kostenintensiven schweren Landmaschinen benötigt werden.

[04] Das Gewächshaussystem gemäß der Erfindung eignet sich insbesondere zur Nutzbarmachung von Flächen aus dem Bräunkohletagebau, Sandflächen, Steppen, Wüstenfläche, Feuchtwiesen, Deichflächen, Kaltzonen und ist aufgrund seiner Konstruktion auch für Drittweltländer geeignet.

[05] Durch die Erfindung wurde ein Gewächshaussystem entwickelt, das aufgrund seiner V- und/oder Trapez- und stufenförmigen Konstruktion und Innentechnik eine eigene hohe Flächenausnutzung, unter zusätzlicher Ausnutzung der Bodenfläche bieten kann.

[06] Hierdurch wird eine vielfältige Kombinationsnutzung von Tier- bzw. Fisch- und Pflanzenzucht, auch gebietsfremd und insbesondere auch für die Produktion/Verarbeitung von nachwachsenden Rohstoffen zur Energiegewinnung, bereitgestellt, die gegenüber herkömmlichem Freilandanbau oder Gewächshäusern eine optimale wirtschaftliche Ausnutzung einer ha-Fläche ermöglicht. Ein weiterer ökonomischer Vorteil ist die mögliche Kopplung von Vorzuchtanlagen vor und Produktionsverarbeitungsanlagen nach dem Gewächshaus, als wirtschaftlich autarkes System.

[07] Herkömmliche Gewächshäuser dienen allgemein dazu, das Pflanzenwachstum zu fördern, indem Parameter insbesondere der Lufttemperatur und der Sonneneinstrahlung, des weiteren der Luftfeuchtigkeit und der Luftzusammensetzung gesteuert werden.

[08] Aus der deutschen Patentschrift DE 13 269 C ist ein Gewächshaus bekannt, bei dem Blumentöpfe auf einem auf Rollen und Schienen fahrbaren Topfgestell auf Etagenflächen aufgestellt sind. Die Etagenflächen bilden eine Art Treppe, welche parallel zu dem Glasdach verläuft. Sind die Pflanzen noch jung, so wird das Topfgestell so nahe gegen das Glasdach geschoben, dass die Pflanzen sich dicht unter diesem befinden, wodurch sie reichlich Licht und Wärme erhalten. Werden die Pflanzen größer, so wird das Topfgestell jeweils etwas verschoben, derart, dass die Pflanzen zu dem Glasdach einen Minimalabstand nicht unterschreiten. Die Etagenflächen können in ihrer Höhe zueinander verstellt werden, indem der die Etagenfläche tragende Konsolenbügel an einer anderen Stelle des Topfgestelles eingehängt wird. Die Pflanz- fläche entspricht hierbei der Summe der Etagenflächen, welche praktisch der Bodenfläche entspricht. Eine weitergehende Nutzung unterhalb der Pflanzfläche ist nicht vorgesehen.

[09] Durch die britische Patenschrift GB 1 096 956 ist ein Gewächshaus bekannt, bei dem die Pflanzentröge in ihrem Bodenbereich ein unterhalb einer Vliesmatte liegendes Rohr aufweisen, welches nach unten weisende öffnungen aufweist, und welches mittels eines Schlauches mit einer Bewässerungsanlage verbunden ist, wobei die Bewässerungsanlage aus jeder Etage zugeordneten Wasserbehältern, Steuerventilen und einem Vorratsbehälter zur Speisung der Wasserbehälter besteht. Die Pflanzentröge werden von Gesteilen aufgenommen, die entsprechend der Dachneigung angeordnet sind. Des Weiteren kann zur Sterilisation des Bodens vor einer Neubepflanzung heißer Dampf durch das Rohr in den Boden geleitet werden. Auch bei dieser Anordnung entspricht die Pflanzfläche etwa der Bodenfläche, und eine Verwendung der Fläche unterhalb der Pflanzfläche ist nicht vorgesehen.

[10] Durch die französische Patentschrift FR 1 321 262 ist ein Gewächshaus bekannt, das auf einem treppenförmigen Gestell Pflanzentröge aufweist. Die Pflanzentröge weisen in ihrem unteren Bereich Abflussrohre auf, durch die das Wasser eines oberen Pflanzentroges dem unteren zugeleitet wird. Auch hier verlaufen die Pflanzentröge nahe dem Glasdach. Das Glasdach kann mittels einer Jalousie abgedeckt werden. Auch kann die Neigung des Glasdaches verändert werden. Heizschlangen verlaufen in dem Raum unterhalb der Pflanzentröge. Der dunkle Raum unterhalb der Pflanzentröge kann dazu genutzt werden, Champignons zu züchten. Auch hierbei entspricht vom Grundsatz her die Pflanzfläche der Tröge der Bodenfläche.

[11] Lediglich die Nutzung des dunklen Raumes unterhalb der Pflanzentröge ist angesprochen, entweder zur Unterbringung der Heizschlange oder zur Züchtung von Champignons, eine anderweitige Nutzung ist nicht vorgesehen.

[12] Weiterhin ist durch das amerikanische Patent US 4 077 158 ein Gewächshaus bekannt, das auf mehreren Etagen Pflanzen anbaut, das im Bodenbereich Becken für die Fischzucht aufweist und das über eine sehr aufwendige Heizungsanlage verfügt.

[13] Durch die deutsche Offenlegungsschrift DE 33 25 913 A1 ist ein Gewächshaus bekannt, das auf der Decke eines Kuhstalles angebracht ist und die Wärme des Stalles zur Heizung nutzt. Die von ihrem spezifischen Gewicht gegenüber der kälteren Luft leichtere warme Luft steigt durch Deckenöffnungen aus dem Kuhstall nach oben in das Gewächshaus. Als Folge des Aufsteigens der warmen Luft wird kältere frische Außenluft durch hohle Deckenquerträger angesaugt, welche dann aus öffnungen des Deckenquerträgers in der Stallmitte von der Decke herab fließt. Die Temperatur im Kuhstall wird mittels Temperaturfühler einem Regler zugeführt, der über Verstellen von öffnungen den Luftstrom regelt. Hierdurch wird auch die Feuchtigkeit im Kuhstall innerhalb bestimmter Grenzen beeinflusst und insbesondere die Nebelbildung verhindert. Die abströmende warme Luft aus dem Stall erreicht erst im Gewächshaus den Taupunkt. Die Temperatur im Gewächshaus ist ebenfalls steuerbar. Auch ist die Luftfeuchtigkeit einstellbar, beispielsweise kann zusätzlich zur Feuchtigkeit der Luft aus dem Stall noch Wasser versprüht werden. Das Gewächshaus weist ein übliches Satteldach aus Glas auf. Die Pflanzentröge stehen auf dem Boden. Die Pflanzfläche entspricht der Bodenfläche. Grund dieser Bauweise ist nicht die Nutzung des Raumes unterhalb der Pflanzfläche für die Tierhaltung, sondern die Nutzung der aufsteigenden warmen Abluft aus der Tierhaltung für das Beheizen eines Ge- wächshauses.

[14] Auch ist aus der WO 03/081986 A1 , deren Inhalt hiermit vollumfänglich auch zum Inhalt der vorliegenden Beschreibung gemacht wird, ein stufenförmiges Gewächshaussystem bekannt, bei welchem unter einer Anordnung von Pflanzwannen ein Regalsystem für weitere Pflanzen oder Tieraufzucht vorgesehen sein kann. Eine Anzucht kann bei dem Gegenstand dieser Druckschrift in einem separaten Nebengebäude erfolgen.

[15] Diesen Anlagen können Logistikeinrichtungen zugeordnet sein, mit denen diesen Anlagen Strom und Wasser zugeführt und innerhalb dieser Anlagen verteilt wird. Hierbei sind diese Logistikeinrichtungen jeweils sternförmig für jeweils eine Einheit des Gewächshaussystems ausgestaltet, so dass alle Einheiten kostengünstig versorgt werden können.

[16] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung eine Anlage zum Anbau von Pflanzen als Gewächshaussystem bereitzustellen, die eine hervorragende Raumausnutzung ermöglicht.

[17]Als Lösung wird vorgeschlagen, unter den Pflanzwannen des Gewächshaussystems Anzuchtwannen anzuordnen. Auf diese Weise kann der Raum unter den Pflanzwannen - und ggf. auch eine Halterung oder ähnliches für die Pflanzwannen - optimal genutzt werden.

[18] Je nach Anzuchtgut können die Anzuchtwannen im Dunkeln verbleiben, separat oder durch Lichtspalte zwischen den Pflanzwannen beleuchtet werden. Werden separate Leuchtmittel, wie beispielsweise auch Tageslicht leitende Röhren oder entsprechende Tageslichtleuchten, genutzt, so können diese wiederum optional ihr Licht auch an die Pflanzwannen abgeben, insbesondere für schlecht ausgeleuchtete Bereiche.

[19] Während somit bei der WO 03/081986 A1 die Anzucht in separaten Gebäuden erfolgt, kann auf diese Weise die Anzucht in Räumen erfolgen, die ohnehin zur Verfügung stehen. Insbesondere kehrt vorliegende Erfindung von der Auffassung ab, dass für die Anzucht separate Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssen und ermöglicht eine sehr Platz sparende Anordnung. Je nach Erfordernissen und konkreter Ausgestaltung können die Räume der Pflanzwannen und der Anzuchtwannen geeignet mit einander kommunizieren, so dass auch Beleuchtungs-, Luft-, Luftfeuchte- und/oder Temperaturverhältnisse für die Pflanz- und die Anzuchtwannen gekoppelt werden können, wodurch sich die Energiekosten und ähnliches senken lassen. Auch die Bewässerung der Pflanzwannen und der Anzuchtwannen kann gemeinsam ausgestaltet werden.

[20] Das Gewächshaussystem besteht vorzugsweise als Gesamtanlage aus einem V- und/oder Trapez- und stufenförmigen Stecksystem, mit eingebauten Pflanzenstufenbahnen, in denen sich Pflanzwannen zur Aufnahme von Pflanzsubstrat und Pflanzgut befinden.

[21] Die stufenförmigen Stecksysteme mit den Pflanzstufenbahnen sind vorzugsweise V-. oder Trapezförmig angeordnet. Wobei zwischen jeweils zwei V- oder Trapezförmig angeordneten Stecksystemen eine Bodenmittelplatte im Bodenzwischenraum als Fundament und Träger zur Abstützung des Stecksystems im oberen Bereich vorgesehen sind und die Anlage mit einer Bedachung versehen ist.

[22] Das Gewächshaussystem ist vorzugsweise konstruiert aus Stählen, AIu, Edelstahlen, Kunststoffen, Betongussfertigteilen, Holzkonstruktionen oder ähnlichen Materialien oder/und als fest betonierte Ausführung bzw. nach weiteren Konstruktionsmöglichkeiten.

[23] Das Gewächshaussystem ist alternativ auch konstruiert als stufenförmiges Hügelsystem, als in den Boden eingelassene Version oder auf runden oder kantigen Stützträger-/Säulen aufliegend.

[24] Die Bedachung des Gewächshaussystem aus beispielsweise Folie, Glas oder ähnlichen Material kann im oberen Bereich verschlossen und in regelmäßigen Abständen über ein Raff- /Schiebeverfahren oder ähnliches verschoben werden, dass sich beispielsweise über die eigene Seilzugkonstruktion mit Mechanismen öffnen und verschließen lässt.

[25] Zur Vermeidung von Bodenversiegelungen, unter Berücksichtigung des Sonnenlichts bzw. Regeneinfalls wird vorzugsweise eine gebührende Abstandsfläche zwischen den Gewächs- haussystemen eingehalten. Die Einrichtung von mehreren Gewächshaussystemen nebeneinander und hintereinander ist möglich.

[26] In den Abstandflächen und Bodenflächen entsteht so genügend Raum für Tierzucht von Feder-, Kleintier- und Großtiereinheiten bis zu Fischzuchtanlagen und weitere agrarspezifische Anlagen, wobei eine Bedachung je nach Anforderung genutzt wird.

[27] Im Unterbaubereich der Anlage bzw. in der Abstandsfläche sind in weiterer bevorzugter Ausgestaltungen der Erfindungen wahlweise oder kombiniert mit Tierzuchtanlagen auch Bereiche für Kurztags - bzw. Dunkelpflanzungen einzurichten.

[28] Der Unterbaubereich ist alternativ auch als weitere Anbaufläche nutzbar, wobei für die Pflanzungen ein Schubladensystem oder weitere Pflanzvorrichtungen genutzt werden können und die Erststufe in weiterer Ausführung gegen Bodenversiegelung frei bleibt.

[29] Die durchgehende Bodenmittelplatte, insbesondere variabel in ihrer Breite gestaltbar, ist vorzugsweise mit einem aufliegenden Förderbandsystem über die gesamte Länge der Anlage ausgestattet, sodass das Pflanzgut, Erde, Substrat zur Verarbeitung abtransportiert werden oder das Förderbandsystem auch bepflanzt werden kann.

[30] Kumulativ bzw. alternativ können bei einer Anlage zum Anbau von Pflanzen als Gewächshaussystem umfassend Pflanzwannen zur Aufnahme von Pflanzsubstrat und Pflanzgut auch Pflanzwannen übereinander angeordnet sein. Je nach konkreter Ausgestaltung sind die unten liegenden Pflanzwannen mit Beleuchtungseinrichtungen, wie beispielsweise Tageslichtröhren oder Lichtleiter, versehen, wobei alternativ auch Beleuchtungsöffnungen vorgesehen sein kön- nen. Durch das übereinander Anordnen kann die Raumausnutzung weiter gesteigert werden.

Insbesondere ist es auch möglich, in den verschiedenen Etagen verschiedenes Pflanzgut oder aber bei einer geeigneten Wachstumsfolge auch bei verschieden Fruchtstadien aufzuziehen.

[31] Statt Pflanz- oder Anzuchtwannen können auch Körbe oder Eimer, die insbesondere hängend einem Schienensystem geführt sind, vorgesehen sein. Körbe und Eimer in vorliegendem Sinnen zeichnen sich gegenüber Wannen dadurch aus, dass sie in gewissen Grenzen frei schwingend aufgehängt sind. Vorzugsweise hängen diese Körber oder Eimer im Unterbaubereich, so dass durch die sehr Bewegliche Aufhängung dieser noch gut zugänglich ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung, können die Körbe oder Eimer auch als eigenständige kleine Gewächshäuser ausgebildet sein, in dem sie über einen eigenen Glasdeckel und/oder eine eigene Beleuchtung verfügen. Derartige als kleine Gewächshäuser ausgebildete Körbe oder Eimer können einerseits in einem separaten Schienensystem oder auch in einem bereits vorhandenen Schienensystem geführt werden. Insbesondere bei geeignetem Pflanzgut können derartige Körbe oder Eimer unter irgendwelchen Anlagen oder Gebäuden, insbesondere auch unter den erfindungsgemäßen Anlagen, freihängend auf Schienen oder sonst wie angebracht werden und von der Seite ausreichend Natürliches Tageslicht erhalten. Es ist dann insbesondere auch nicht notwendig, den gesamten unteren Bereich des Gebäudes bzw. der Anlage mit Glas oder Folie gegen Witterungseinflüsse zu schützten, wodurch eine Bodenversiegeklung minimierte werden kann. Es versteht sich, dass derartige Körbe oder Eimer, die unter Pflanz- oder Anzuchtwannen aufgehängt sind,, auch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorteilhaft hinsichtlich ei- ner guten Raumausnutzung sind.

[32] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Anlage Mittel zum überführen von Pflanzgut aus einer Anzuchtwanne in eine Pflanzwanne. Auf diese Weise kann die Anlage zumindest in diesem Bereich unter weitgehendem Verzicht auf Personal arbeiten. Hierbei ist es einerseits denkbar, dass ein Umsetzen in der Wannenfläche jeweils eins zu eins erfolgt. Andererseits kann das Pflanzgut bei Umsetzen auch vereinzelt und in größeren Abständen in die neue Wanne eingebracht werden.

[33] Insbesondere können die überführungsmittel einen entfernbaren Wannenboden umfassen, so dass das Pflanzgut bei minimalem Raumbedarf von einer Wanne in die andere Wanne fallen kann.

[34]Auch kann die Anlage eine Reinigungseinrichtung für die Wannen und/oder eine Ernteeinrichtung, insbesondere beispielsweise einen Mähbalken, unter welchem eine Pflanzwanne geführt werden kann, aufweisen.

[35] Vorzugsweise sind die überführungsmittel, die Reinigungseinrichtung und/oder die Ernteeinrichtung jeweils vor Kopf von Wannenbahnen angeordnet.

[36] Es versteht sich, dass die überführungsmittel auch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung für eine Anlage zum Anbau von Pflanzen als Gewächshaussystem umfassend Pflanzwannen vorteilhaft sind.

[37] Kumulativ bzw. alternativ wird eine Anlage zum Anbau von Pflanzen als Gewächshaussystem umfassend mindestens zwei separate Gewächshaussystemeinheiten vorgeschlagen, welche sich dadurch auszeichnet, dass wenigstens eine der beiden Einheiten eine über die Einheit hinausgehende Logistikeinrichtung aufweist, so dass eine Anlage zum Anbau von Pflanzen als Gewächshaussystem umfassend mindestens zwei separate Gewächshaussystemeinheiten bereitgestellt wird, die eine sehr flexible Logistik aufweist.

[38] In Abweichung von dem Stand der Technik können hierdurch überörtliche Logistiksysteme in das Gewächshaussystem integriert werden. Je nach konkreter Umsetzung ermöglicht dieses einen sehr linearen Aufbau der Gesamtanlage, bei welcher mehrere Einheiten dieselben Logis- tiksysteme nutzen, oder aber ein Durchleiten fremder Logistiksysteme. Derartige Anlagen können beispielsweise in sehr schmalen räumlichen Gebieten, beispielsweise neben überlandstraßen oder Autobahnen oder neben Bahngleisen angeordnet werden und/oder auch fremde Logistiksysteme wie überlandleitungen für Strom und Wasser oder ähnliches umfassen.

[39] Vorzugsweise ist die Logistikeinrichtung unterhalb von Pflanzwannen angeordnet, so dass die Pflanzungen selbst durch diese Einrichtungen nicht behindert werden. Zu Wartungszwecken und aus Kostengründen ist es dennoch vorteilhaft, die Logistikeinrichtung überirdisch anzuordnen, was insbesondere bei V- oder Trapezförmig angeordneten System bzw. bei vom Boden beabstandeten Systemen ohne weiteres möglich ist.

[40] Das Gewächshaussystem und die Pflanzwannen können je nach Bepflanzung zur besseren Flächenausnutzung in flachem oder spitzerem Winkel und somit höher aufgestellt werden.

[41] In weiterer Ausbildung des Gewächshaussystems werden vorzugsweise variable, je nach Pflanzensorte breite oder/und tiefe schwenkbare Pflanzwannen, die in quadratischen, rechteckigen, gebogenen und weitere Formen gestaltet sein können, auf eine bestimmte Länge bezogen eingestellt, eingehängt oder mit weiteren Befestigungsmöglichkeiten in die Pflanzstu- fenbahnen des Stecksystems eingesetzt, eingeschoben. Variabel auch auf die gesamte Länge einer Anlage in das Stecksystem einmontierte Pflanzwannen können vorgesehen sein. Die

Pflanzstufenbahnen können, insbesondere im oberen Teil, mit einer Schienenführung ausgestattet werden.

[42] Die Pflanzstufenbahnenanzahl ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung nach oben hin variabel.

[43] Das Be- und Entladen des Pflanzsubstrats, sowie die Bepflanzung und Ernte des Pflanzguts aus den Pflanzwannen, kann über ein Umlenkrollen geführtes Seilzugsystem erfolgen.

[44] Das Pflanzsubstrat und Pflanzgut kann über das auf der Bodenmittelplatte aufgebrachte Bodenförderband zur Verarbeitung abtransportiert werden und alternativ kann das Bodenförderband auch als vollwertige Pflanzfläche nutzbar sein. Nach Abernten dieser Förderbandflä- che steht das Band frei für den Abtransport des Pflanzsubstrat und Pflanzguts der einzelnen Stufen.

[45] Diese Variante kommt vorzugsweise für Pflanzen, z.B. nachwachsenden Rohstoffe in Frage, deren Weiterverarbeitung im Ganzen erfolgt, oder bei denen eine Frucht- oder Blattverletzung marginal ist.

[46] Stein-, Kern-, Beerenobst - und / oder das Abernten einzelner Pflanzen kann über ein Umlenkgesteuertes Seilzugsystem angepasster Technologie erfolgen.

[47] Wie bereits vorstehend angedeutet, kann ein Schienensystem zum Transport der Pflanzbzw. Anzuchtwannen vorgesehen sein, wobei es sich versteht, dass stattdessen jeder andere geeignete Linearförderer zur Anwendung kommen kann. Hierbei kann einerseits ein Schienen- weg von den Wannen mehrere Pflanz- oder Anzuchtbahnen genutzt werden. Ebenso kann jedoch für jede der Bahnen ein separater Schienenweg vorgesehen sein.

[48] Erstere Schienenweglösung hat den Vorteil, dass die Kosten für die Schienenwege minimiert werden können, wobei dann vorzugsweise ein geeigneter Senkrechtförderer, der die Wannen zu dem entsprechenden Schienenweg bringt vorgesehen sein sollte. Bei dieser An- Ordnung kann insbesondere für die Anzuchtwannen ein separater Schieneweg vorgesehen sein, da diese in der Regel in einer anderen Frequenz bearbeitet werden müssen, als die Pflanzwannen.

[49] Letztere Schienenweglösung hat andererseits den Vorteil, dass auf einen hochleistungsfähigen Senkrechtförderer verzichtet werden kann, und die Wannen jeweils im Wesentlichen

linear transportiert werden. Diese Anordnung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Fruchtfolge genau definiert ist und die Wannen während des Wachstumsprozesses kontinuierlich durch die Anlage gefahren werden können. Dann ist es lediglich notwendig zu Wartungsarbeiten oder in Sondersituationen separat auf einzelne Wannen zugreifen zu müssen, wozu dann geeignete Möglichkeiten vorgesehen sein sollten, die jedoch auch komplexer im Einsatz sein können.

[50] Insbesondere können bei der Anlage auch Mittel zum Verbinden zweier Schienesysteme, beispielsweise zweier übereinander angeordneter Schienensystem und insbesondere auch zweier nebeneinander und auf einander gegenüberliegenden Seiten des Vs oder des Trapezes angeordneter Schienesysteme, vorgesehen sein. Auf diese Weise kann die gesamte Anlage in einem Kreislauf betrieben werden, so dass Serviceeinrichtungen lediglich einfach vorgesehen sein brauchen. Es versteht sich, dass eine derartige Verbindung auch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung dementsprechend vorteilhaft ist.

[51] Ein Heizsystem der Anlage kann aus einem Warmwasserführenden Schlauchsystem be- stehen, dass für die Innenerwärmung der Anlage über den Vorlauf, in/an die Bodenplatte befestigt und über einen Rücklauf zur Beheizung des Substrats lose auf dem Boden der Pflanzwannen liegt.

[52] Je nach Außentemperatur kann mehr oder weniger warmes Wasser durch das Schlauchsystem fließen, die Regelung kann manuell oder mittels Computer erfolgen.

[53] Die Bewässerung der Pflanzen kann über Tröpfchenbewässerung, mittels eines auf dem Substrat lose neben der Pflanze liegenden perforierten Wasserschlauchs, mit integriertem Vor- und Rücklauf, oder ähnlichen Bewässerungssystemen erfolgen. über die Tropf bewässern ng kann bevorzugt auch eine biologische Düngung erfolgen. Das Schlauchsystem kann über ggf. die vorhandene Seilwindenkonstruktion angehoben werden.

[54] In weiterer Ausführung der Erfindung verlaufen Produktionsgebäude quer zu einer oder beider Stirnseiten, je nach Länge der V- und/oder Trapez- und stufenförmige Anlage bzw. je nach Länge der Pflanzstrassen.

[55] Die Gebäude können zum Anziehen von Jungpflanzen, des Substrataustausches über Siloanlagen, der Verarbeiten der Pflanzen sowie der Logistik oder Vermarktung und bei Ener- giepflanzen zur Weiterverarbeitung in entsprechenden Verarbeitungsanlagen dienen.

[56] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen. Es zeigen schematisch:

Fig. 1 Gewächshaussystem Frontansicht;

Fig. 2 Gewächshaussystem Seiten-Ansicht; Fig. 3 Gewächshaussystem Ansicht mit Produktionsgebäuden;

Fig. 4 Gewächshaussystem Unterbaubereich;

Fig. 5 Gewächshaussystem Frontansicht mit Säulen/Stützträgern;

Fig. 6 Gewächshaussystem als Hügelpyramidensystem;

Fig. 7 Gewächshaussystem als in den Boden eingebaute Version; Fig. 8 einen Ständer für eine Bodenplatte und Pflanzwannen umfassendes Gewächshaussystem mit Anzuchtwannen;

Fig. 9 einen weiteren Ständer;

Fig. 10 eine Ernteeinrichtung;

Fig. 11 ein Schienensystem für die Ernteeinrichtung nach Figur 10; Fig. 12 eine Reinigungseinrichtung;

Fig. 13 eine Einrichtung zum Bestücken einer Pflanzwanne;

Fig. 14 eine Kreisführung der Wannen; und

Fig. 15 eine schematische Gesamtansicht.

[57] Das Gewächshaussystem 1 , besteht aus einem V- und/oder Trapezförmigen stufenförmi- gen Stecksystem 2 mit eingebauten Pflanzenstufenbahnen 5 der darin befindlichen eingehängten Pflanzwannen 6, in deren oben offenen Teil Substrat 7 und Pflanzgut 8 eingebracht ist, und einer Bodenmittelplatte 3 die im Bodenzwischenraum als Fundament und Träger dient, und einer Bedachung der Anlage 9

[58] Die Ausführung des Gewächshaussystems ist variabel als stufenförmiges Hügelpyramiden- System 32 möglich oder als in den Bodeneingelassene Version 33, sowie auf runden oder kantigen Stützträgern 4 und/oder Säulen 15 aufliegend.

[59] Jedes einzelne Gewächshaussystem 1 hat eine Bedachung 9 im oberen Bereich, so dass ein witterungsunabhängiger Anbau möglich ist. In regelmäßigen Abständen lässt sich die Bedachung 9 über ein Raffverfahren oder eine Schiebevorrichtung 10, zwecks Entgegenwirkens von Wärmestau in den Sommermonaten, über eine eigene Seilzugkonstruktion 11 öffnen oder schließen.

[60] Mehrere, auch einzeln verwendbare V- und/oder Trapezförmige und stufenförmige Gewächshaussysteme 1 können nebeneinander gebaut werden, wobei eine gebührende Abstandsfläche 12 zwischen den einzelnen Gewächshaussystemen 1 vorgesehen sein soll.

[61] Im Bodenzwischenraum 13 des V- und/oder Trapez- und stufenförmigen Gewächshaussys- tems 1 befindet sich eine über die gesamte Länge durchgehende Bodenmittelplatte 3, die variabel breit gestaltet werden kann, als Fundament der Anlage und als Träger des V- und/oder Trapez- und stufenförmigen Stecksystems.

[62] Die Bodenmittelplatte 3 weist ein aufliegendes Förderbandsystem 14 über die gesamte Länge der Anlage auf, und im Mittelteil befindet sich ein Förderbandsystem 14.

[63] Das Pflanzsubstrat 7 und Pflanzgut 8 kann über das auf der Bodenmittelplatte 3 aufgebrachte Bodenförderband 18 zur Verarbeitung abtransportiert werden, und alternativ ist das Bodenförderband 18 auch als vollwertige Pflanzfläche nutzbar. Nach dem Abernten steht das Bodenförderband 18 frei für den Abtransport des Pflanzsubstrats 7 und Pflanzguts 8 der einzelnen Stufen.

[64] Diese Bodenmittelplatte 3 kann alternativ auf runden oder kantigen Säulen 15, variabel hoch, aufliegen.

[65] Das Gewächshaussystem 1 kann je nach beabsichtigter Bepflanzung 8 der Pflanzwannen 6 und zur besseren Flächenausnutzung in flachem oder spitzerem Winkel und somit höher aufgestellt werden.

[66] Die Pflanzstufenbahnenanzahl 5 ist nach oben hin variabel. Die Pflanzwannen 6 werden in das Pflanzstufenbahnstecksystem 5 eingesetzt, eingestellt, eingehängt, eingeschoben, in Teilen oder variabel in gesamter Länge befestigt und sind im oberen Teil mit einer Schienenführung 16 ausgestattet.

[67] Die Pflanzwannen 6 der Pflanzstufenbahnen 5 sind in variablen Formen je nach Pflanzen- art gestaltet und auch über zwei oder mehr Pflanzstufenbahnen 5 vertikal und horizontal erweiterbar.

[68] Das Be- und Entladen des Pflanzsubstrats 7 sowie die Bepflanzung und die Ernte des Pflanzsubstrats bzw. der Pflanzerde 7 aus den Pflanzwannen 6 geschieht über das mit Umlenkrollen geführtes Seilzugsystem 17 mit entsprechenden Anbaugeräten.

[69] Das Abernten von Stein-, Kern-, Beerenobst und/oder das Entfernen einzelner Pflanzteile erfolgt vorzugsweise ebenfalls über das mit Umlenkrollen gesteuerten Seilzugsystem 17.

[70] Das Heizsystem 19 besteht aus einem Warmwasserführenden Schlauchsystem 22, dass für die Innenerwärmung der Anlage über den Vorlauf 20, in der bzw. an die Bodenplatte 3 be- festigt und über den Rücklauf 21 zur Beheizung des Substrats über die gesamte Länge lose auf dem Boden der Pflanzwannen 5 liegt. Das Schlauchsystem 22 kann über die vorhandene Seilwinden-Konstruktion 17 angehoben werden.

[71] Durch einen auf dem Substrat lose neben der Pflanze liegenden perforierten Wasser- Schlauch 23 erfolgt die Tropfbewässerung und auch die biologische Düngung des Pflanzguts 8.

[72] Im Unterbaubereich 24 des Gewächshaussystem 1 besteht die Möglichkeit von Schubladen-Systemen 25 zur Anordnung von Stellagen und/oder Regalen zur Pflanzen- oder Tierzucht, wobei eine Erststufe 26 zur Vermeidung von Bodenversiegelung frei bleiben kann.

[73] Ein weiterer Pflanzbereich unterhalb des Stecksystems kann über eine modifiziert, bepflanzt, bearbeitet und abgeerntet werden; hierzu kann eine angepasste Landtechnik eingesetzt werden.

[74] Ein Durchgangs-/Fahrtabschnitt 27 unter Mitbenutzung des Unterbaubereichs 22 findet vorzugsweise Verwendung als variable Agrarnutzanlage.

[75] Je nach Standort und bei Marginalität der Bodenversiegelung kann der Durchgangs- /Fahrtabschnitt 27 mit einer Bedachung 29 ausgestattet werden.

[76] In weiterer Ausführung werden Produktionsgebäude 30 und 31 quer zu einer oder beider Stirnseiten der V- und/oder Trapez- und stufenförmigen Anlage bzw. der Pflanzstrassen 1 verlaufend errichtet.

[77]Alle Einzelheiten der Ausführungsbeispiele sind auch untereinander austausch- oder kombinierbar, je nach Erfordernis des einzelnen Anlagenbetreibers.

[78] Wie in Figuren 1 bis 5 schematisch angedeutet, können unterhalb der Pflanzwannen 6, oberirdisch überörtliche Logistikeinrichtungen 28, wie beispielsweise Strom- und Wasserleitungen oder Transporteinrichtungen, angeordnet sein. Insbesondere können diese Logistikeinrichtungen 28 mehrere Einheiten 1 erfassen, wobei diese bevorzugt linear von der entsprechenden Logistikeinrichtung versorgt werden. Hierdurch können insbesondere sehr viele Einheiten 1

hinter einander angeordnet und entsprechend versorgt werden. Insbesondere können auch entsprechende Fördersysteme in Reihe mehrere Einheiten 1 anfahren, was beispielsweise durch entsprechende Förderbänder, eine Rohrpost oder ähnliche Linearförderer erfolgen kann. Hierbei ist es durch die Fördersysteme bedingt möglich, dass ein in einer Einheit 1 aufgegebe- nes Gut mehrere Einheiten 1 durchläuft, bevor es dem Fördersystem wieder entnommen wird. Darüber hinaus kann die Logistikeinrichtung 28 auch zur Durchleitung fremder Logistik, wie beispielsweise zur Durchleitung von Wasser, Strom, Gas etc. genutzt werden, oder fremde Signalleitungen umfassen. Auf diese Weise können die für die Anlage genutzten Räumlichkeiten optimal genutzt werden, was insbesondere für Anlagen mit einer sehr niedrig dimensiona- len Erstreckung, also für sehr schmale und lange Anlagen, wie sie beispielsweise neben überlandstraßen oder Bahngleisen angeordnet werden können, vorteilhaft ist.

[79] Wie in Figuren 1 und 8 schematisch angedeutet, können unter den Pflanzwannen 6 Anzuchtwannen 34 angeordnet sein. Diese können mit ähnlichen mechanischen Vorrichtungen, wie die Pflanzwannen 6, versehen sein, um diese nach den entsprechenden Erfordernissen verlagern zu können. Auch in den Regalen nach Figur 4 können Anzuchtwannen 34 angeordnet werden, so dass die gesamte Anordnung sehr Platz sparend baut.

[80] über Tageslichtröhren 35 können die Anzuchtwannen 34 bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 8 optional beleuchtet werden, falls dieses bei dem jeweiligen Anzuchtgut hilfreich ist. Es versteht sich, dass auch bei der Anordnung nach Figur 4 eine entsprechende Beleuch- tung vorgesehen sein kann. Bei der Ausführungsform nach Figur 8 tritt ein Teil des Lichtes der Tageslichtröhren 35 auch in Richtung auf einige Pflanzwannen aus, so dass insbesondere schlecht beleuchtete Bereiche der Pflanzwannen 6 eine Zusatzbeleuchtung erfahren.

[81] Bei der in Figur 9 dargestellten Anordnung, welche im Wesentlichen den vorstehend beschriebenen Anordnungen entspricht, sind ergänzend mehrere Pflanzwannen 6 (exemplarisch beziffert) übereinander angeordnet. Hierbei sind die unteren Pflanzwannen 6 sowie darunter angeordnete Anzuchtwannen 24 durch Tageslichtröhren 35 beleuchtet, so dass mehrere Pflanzebenen (1), (2), (3) und (4) entstehen. Die Pflanz- und Anzuchtwannen 6, 34 sind jeweils mit einem Schienensystem verbunden, wobei die oberen Pflanzwannen 6 und die Anzuchtwannen 34 separat geführt werden, während für die unteren Pflanzwannen 6 ein gemeinsames Schienensystem aufweisen, wie nachfolgend erläutert.

[82] Durch Führung der oberen Pflanzwannen 6 können diese in eine schräge Position, vorzugsweise mit einem Winkel um die 30° geneigt werden, wodurch sich die Pflanzfläche in Be-

zug auf die Fläche um bis zu 15 % vergrößern lässt. Die Neigung kann insbesondere durch einen Senkrechtförderer, wie durch ein Seilzugsystem, bewirkt werden, wobei die Wannen zum Ernten und zum Transport flach gelagert bzw. geführt werden können.

[83] Unter den Anzuchtwannen sind vorzugsweise Körbe 36 angeordnet, die an Schienen befes- tigt sind, so dass diese in geeigneter Weise verlagert werden können.

[84] Bei dem in Figuren 10 bis 13 dargestellten Bearbeitungssystem, welches vor Kopf einer jeweiligen Anlage angeordnet sein kann, werden Pflanzwannen 6 entlang eines oberen Schienensystems 37 und Anzuchtwannen 34 entlang eines unteren Schienensystems 38 gefördert, wobei sie über Senkrechtförderer, wie beispielsweise über Seilzüge 39, in entsprechende Posi- tionen verbracht werden können.

[85] Hierbei werden die Pflanzwannen 6, wie in Figur 10 schematisch dargestellt, über das Schienesystem 37 bis zu einer Ernte- und Reinigungseinrichtung 40 verbracht. Dort werden die Pflanzwannen 6 abgesenkt und mittels eines separaten Förderers 41 unter einen Mähbalken 42 gefördert. Das Erntegut 43 wird dann entsprechend abtransportiert.

[86] Wie in Figur 12 dargestellt, wird die abgeerntete Pflanzwanne 6 weitergeführt und mittels einer Schwenkeinrichtung 44 auf den Kopf gedreht, so dass ihr Inhalt vollständig entnommen wird. Die Pflanzwanne 6 wird anschließend gereinigt und desinfiziert, um dann wieder befüllt zu werden.

[87] Zum Befüllen kann eine Anzuchtwanne 35 auf dem unteren Schienesystem 38 herange- führt und mittels einer Hebeeinrichtung 45 über die Pflanzwannenebene angehoben werden, wie beispielhaft in Figur 13 dargestellt. Die Pflanzwanne kann dann über den Förderer 41 unter die Anzuchtwanne 34 geführt werden, um bepflanzt zu werden, was beispielsweise dadurch geschehen kann, dass die Anzuchtwanne 34 einen verlagerbaren Boden 46 aufweisen, der entsprechend der Bewegung der Pflanzwanne 6 geöffnet werden kann, so dass das Pflanzgut 8 mit entsprechendem Substrat 7 die Pflanzwanne 6 füllt. Nach Bedarf können die Geschwindigkeiten von Pflanzwanne 6 und Anzuchtwannenboden 46 unterschiedlich gewählt und Substrat 7 nachgeführt werden, so dass die Dichte des Pflanzgutes 8 in geeigneter Weise gewählt werden kann.

[88] Es versteht sich, dass auch ein anderes Verfahren und insbesondere auch eine andere Reihenfolge zur Anwendung kommen können. Insbesondere können die Wannen auch herkömmlich bestückt werden. Darüber hinaus muss die Anordnung nicht unbedingt linear verlau-

fen, vielmehr kann auch ein Kreissystem vorliegen, in welchem die bestückten Wannen in ein anderes Schienensystem überführt werden. In diesem Kreissystem kann die Ernte- und Reinigungseinrichtung 40 vorgesehen sein, wie durch die Bezugsziffer in Figur14 angedeutet. Dementsprechend kann die Hebeeinrichtung 45 auch zum Heben zwischen verschiedenen Wan- nenstrangebenen genutzt werden, wobei zu diesem Zweck auch separate Hebeeinrichtungen 47 genutzt werden können. Je nach konkreter Ausgestaltung können am Kopf 48 (siehe Figur 15) vorgesehen, weitere, Verbindungen 49 zwischen Schienensystemen schaffende überführungen 50, wie beispielsweise lediglich im Halbkreis geführte Schienen zwischen Schienensystemen vorgesehen sein, so dass die Anlage sehr ökonomisch betrieben werden kann.

[89] Derartige Anlagen 1 können, wie Figur 15 schematisch darstellt, äußerst lang, und somit nahezu eindimensional gebaut werden, so dass sie auch auf sehr engem Raum eine industrielle Nutzung gewährleisten. Bei geeigneter Anlagengröße können sogar LKW 51 unter der Wanne anfahren. Auch kann die Anlage 1 unmittelbar mit einer Fabrik 52 zusammenarbeiten, da sie in hohem Maße automatisiert ablaufen kann.

Bezugszeichenliste

1 Gewächshaussystem

2 V- und/oder Trapez u. stufenförmiges Stecksystem

3 Bodenmittelplatte

4 Stützträger

5 Pflanzstufenbahn

6 Pflanzwannen

7 Substrat/Pflanzerde

8 Pflanzgut

9 Bedachung Gewächshaussystem

10 Raff - oder Schiebevorrichtung

11 Seilzugkonstruktion

12 Abstandsfläche

13 Bodenzwischenraum

14 Förderbandsystem

15 Säulensystem

16 Schienenführung

17 Umlenkrollen geführtes Seilzugsystem

18 Bodenförderband

19 Heizsystem

20 Vorlauf

21 Rücklauf

22 Warmwasserführendes Schlauchsystem

23 Perforierter Wasserschlauch

24 Unterbaubereich

25 Schubladensystem

26 Erststufe

27 Durchgangs-/Fahrtabschnitt

28 Logistikeinrichtung

29 Bedachung

30 Produktionsgebäude I

31 Produktionsgebäude Il

32 Hügelförmiges Pyramidensystem

33 Bodeneingelassene Version

34 Anzuchtwanne

35 Tageslichtröhre

36 Korb

37 Oberes Schienensystem

38 Unteres Schienensystem

39 Seilzüge

40 Ernte- und Reinigungseinrichtung

41 separater Förderer

42 Mähbalken

43 Erntegut

44 Schwenkeinrichtung

45 Hebeeinrichtung

46 Anzuchtwannenboden

47 Hebeeinrichtung

48 Schienensystemkopf

49 Verbindung zwischen Schienensystemen

50 überführung