Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
UNIT FOR MAKING AVAILABLE A FLUID FOR A BIOCHEMICAL ANALYSIS DEVICE, AND METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING SUCH A UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/121034
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a unit (100) for making available a fluid for a biochemical analysis device. The unit (100) comprises a lid element (105) and a bottom element (110) with at least one bottom recess (125), wherein the bottom recess (125) is arranged lying oppsosite the lid element (105). Moreover, the unit (100) is provided with a film (115) which, at least in the area of the bottom recess (125), is arranged between the lid element (105) and the bottom element (110). Finally, the unit (100) comprises at least one fluid bag (120) with a force introduction surface (130) for introducing a force into the fluid bag (120). The fluid bag (120) is in this case arranged folded in the bottom recess (125) and/or is arranged in the bottom recess (125) in such a way that, in a rest state of the film (115), without pressure acting on the film, the force introduction surface (130) and a main plane of extent of the film (115) are oriented in different directions. The film (115) is designed to be pressed against the force introduction surface (130) when pressure acts on the film in the direction of the bottom recess (125), so as to introduce the force into the fluid bag (120). The fluid bag (120) has at least one closure seam (135) in this case, which is designed to open when the force is introduced.

Inventors:
BEYL YVONNE (DE)
CZURRATIS DANIEL (DE)
ZINOBER SVEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/051096
Publication Date:
August 20, 2015
Filing Date:
January 21, 2015
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B01L3/00
Foreign References:
DE102012222719A12014-06-12
EP2186563A22010-05-19
US20060275852A12006-12-07
US4647541A1987-03-03
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Einheit (100) zum Bereitstellen eines Fluids für eine biochemische

Analysevorrichtung, wobei die Einheit (100) folgende Merkmale aufweist: ein Deckelelement (105); ein Bodenelement (110) mit zumindest einer Bodenausnehmung (125), wobei die Bodenausnehmung (125) dem Deckelelement (105) gegenüberliegend angeordnet ist; eine Folie (115), die zumindest im Bereich der Bodenausnehmung (125) zwischen dem Deckelelement (105) und dem Bodenelement (110) angeordnet ist; und zumindest einen Fluidbeutel (120) mit einer Krafteinleitungsfläche (130) zum Einleiten einer Kraft in den Fluidbeutel (120), wobei der Fluidbeutel (120) gefaltet in der Bodenausnehmung (125) und/oder derart in der Bodenausnehmung (125) angeordnet ist, dass in einem Ruhezustand (Z0) der Folie (115) ohne Druckeinwirkung auf die Folie (115) die Krafteinleitungsfläche (130) und eine Haupterstreckungsebene der Folie (115) in unterschiedliche Richtungen orientiert sind, wobei die Folie (115) ausgebildet ist, um bei Druckeinwirkung auf die Folie (115) in die Richtung der Bodenausnehmung (125) gegen die Krafteinleitungsfläche (130) gedrückt zu werden, um die Kraft in den Fluidbeutel (120) einzuleiten, und wobei der Fluidbeutel (120) zumindest eine

Verschlussnaht (135) aufweist, die ausgebildet ist, um sich beim

Einleiten der Kraft zu öffnen.

2. Einheit (100) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der

Fluidbeutel (120) zumindest eine vorgegebene Faltstelle (200) zum Falten des Fluidbeutels (120) aufweist, insbesondere wobei die Faltstelle (200) zumindest teilweise durch eine Siegelnaht realisiert ist.

Einheit (100) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der

Fluidbeutel (120) die Faltstelle (200) zumindest teilweise entlang einer Symmetrieebene (ES) und/oder einer Symmetrieachse des Fluidbeutels (120) aufweist.

Einheit (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,

gekennzeichnet durch ein Fixierungselement (205), das ausgebildet ist, um die Folie (115) im Bereich der Bodenausnehmung (125) zumindest teilweise an dem Deckelelement (105) zu fixieren.

Einheit (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,

gekennzeichnet durch zumindest eine Auffangkammer (210, 410), die in dem Deckelelement (105) und/oder dem Bodenelement (110) ausgebildet ist, um beim Öffnen der Verschlussnaht (135) das Fluid aufzufangen.

Einheit (100) gemäß Anspruch 5, gekennzeichnet durch zumindest einen Kanal (215, 415), der in dem Deckelelement (105) und/oder dem Bodenelement (110) ausgebildet ist, um die Bodenausnehmung (125) und die Auffangkammer (210, 410) fluidisch miteinander zu verbinden, insbesondere wobei die Auffangkammer (210, 410) einen Auslass (220) zum Leiten des Fluids zwischen der Auffangkammer (210, 410) und der Analysevorrichtung aufweist.

Einheit (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Krafteinleitungsfläche (130) ein

Stabilisierungselement (225) umfasst, wobei die Folie (115) ausgebildet ist, um beim Leiten des Drucks in die Bodenausnehmung (125) gegen das Stabilisierungselement (225) gedrückt zu werden, um die Kraft in den Fluidbeutel (120) einzuleiten. Einheit (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,

gekennzeichnet durch zumindest einen weiteren Fluidbeutel (400) mit einer weiteren Krafteinleitungsfläche (405) zum Einleiten einer weiteren Kraft in den weiteren Fluidbeutel (400), wobei der weitere Fluidbeutel (400) gefaltet in der Bodenausnehmung (125) angeordnet ist und/oder derart in der Bodenausnehmung (125) angeordnet ist, dass im

Ruhezustand (Z0) der Folie (115) die weitere Krafteinleitungsfläche (405) und die Haupterstreckungsebene der Folie (115) in

unterschiedliche Richtungen orientiert sind, wobei die Folie (115) ausgebildet ist, um beim Leiten des Drucks in die Bodenausnehmung (125) durch den Druck ferner gegen die weitere Krafteinleitungsfläche (405) gedrückt zu werden, um die weitere Kraft in den weiteren

Fluidbeutel (400) einzuleiten, und wobei der weitere Fluidbeutel (400) zumindest eine weitere Verschlussnaht (407) aufweist, die ausgebildet ist, um sich beim Einleiten der weiteren Kraft zu öffnen.

Einheit (100) gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die

Krafteinleitungsfläche (130) und die weitere Krafteinleitungsfläche (405) einander gegenüberliegend angeordnet sind und/oder die

Krafteinleitungsfläche (130) und die weitere Krafteinleitungsfläche (405) je in einem spitzen Winkel und/oder rechten Winkel zur

Haupterstreckungsebene der Folie (115) angeordnet sind.

Verfahren (500) zum Herstellen einer Einheit (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Verfahren (500) folgende Schritte umfasst:

Bereitstellen (505) eines Deckelelements (105), eines Bodenelements (110) mit zumindest einer Bodenausnehmung (125), einer Folie (115) sowie zumindest eines Fluidbeutels (120) mit einer

Krafteinleitungsfläche (130) zum Einleiten einer Kraft in den Fluidbeutel (120); und

Bilden (510) eines Verbunds aus dem Deckelelement (105), dem Bodenelement (110), der Folie (115) und dem Fluidbeutel (120), wobei die Bodenausnehmung (125) dem Deckelelement (105)

gegenüberliegend angeordnet wird, wobei die Folie (115) zumindest im Bereich der Bodenausnehmung (125) zwischen dem Deckelelement (105) und dem Bodenelement (110) angeordnet wird, wobei der Fluidbeutel (120) gefaltet in der Bodenausnehmung (125) angeordnet wird und/oder derart in der Bodenausnehmung (125) angeordnet wird, dass in einem Ruhezustand (Z0) der Folie (115) die

Krafteinleitungsfläche (130) und eine Haupterstreckungsebene der Folie (115) in unterschiedliche Richtungen orientiert sind, wobei die Folie (115) ausgebildet ist, um beim Leiten eines Drucks in die

Bodenausnehmung (125) durch den Druck gegen die

Krafteinleitungsfläche (130) gedrückt zu werden, um die Kraft in den Fluidbeutel (120) einzuleiten, und wobei der Fluidbeutel (120) zumindest eine Verschlussnaht (135) aufweist, die ausgebildet ist, um sich beim Einleiten der Kraft zu öffnen.

11. Vorrichtung (600), die ausgebildet ist, um alle Schritte eines Verfahrens (500) gemäß Anspruch 10 durchzuführen.

12. Computerprogramm, das dazu eingerichtet ist, alle Schritte eines

Verfahrens (500) gemäß Anspruch 10 durchzuführen.

13. Maschinenlesbares Speichermedium mit einem darauf gespeicherten Computerprogramm gemäß Anspruch 12.

Description:
Beschreibung Titel

Einheit zum Bereitstellen eines Fluids für eine biochemische Analysevorrichtung sowie Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer solchen Einheit

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einheit zum Bereitstellen eines Fluids für eine biochemische Analysevorrichtung, auf ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Einheit, auf eine entsprechende Vorrichtung sowie auf ein entsprechendes Computerprogrammprodukt.

Reagenzien können weitestgehend unabhängig von einer chemischen

Beschaffenheit mehrere Jahre ohne nennenswerte Flüssigkeitsverluste in einem Lab-on-a-Chip-System (LOC) vorgehalten und kontrolliert freigesetzt werden, beispielsweise mittels einer pneumatischen Steuerung. Im Unterschied zu einer direkten Vorlagerung in Kunststoffkammern kann ein solches langzeitstabiles Reagenzienvorlagerungs- und -freisetzungskonzept einen hohen Flächenbedarf aufweisen.

Offenbarung der Erfindung

Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz eine Einheit zum Bereitstellen eines Fluids für eine biochemische Analysevorrichtung, ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Einheit, weiterhin eine Vorrichtung, das dieses Verfahren verwendet, ein entsprechendes Computerprogramm sowie schließlich ein entsprechendes Speichermedium gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Der vorliegende Ansatz schafft eine Einheit zum Bereitstellen eines Fluids für eine biochemische Analysevorrichtung, wobei die Einheit folgende Merkmale aufweist: ein Deckelelement; ein Bodenelement mit zumindest einer Bodenausnehmung, wobei die

Bodenausnehmung dem Deckelelement gegenüberliegend angeordnet ist; eine Folie, die zumindest im Bereich der Bodenausnehmung zwischen dem

Deckelelement und dem Bodenelement angeordnet ist; und zumindest einen Fluidbeutel mit einer Krafteinleitungsfläche zum Einleiten einer Kraft in den Fluidbeutel, wobei der Fluidbeutel gefaltet in der Bodenausnehmung und/oder derart in der Bodenausnehmung angeordnet ist, dass in einem

Ruhezustand der Folie ohne Druckeinwirkung auf die Folie die

Krafteinleitungsfläche und eine Haupterstreckungsebene der Folie in

unterschiedliche Richtungen orientiert sind, wobei die Folie ausgebildet ist, um bei Druckeinwirkung auf die Folie in die Richtung Bodenausnehmung gegen die Krafteinleitungsfläche gedrückt zu werden, um die Kraft in den Fluidbeutel einzuleiten, und wobei der Fluidbeutel zumindest eine Verschlussnaht aufweist, die ausgebildet ist, um sich beim Einleiten der Kraft zu öffnen.

Unter einem Fluid kann beispielsweise eine Flüssigkeit mit einem Reagenz zum Durchführen einer biochemischen Reaktion verstanden werden. Unter einer biochemischen Analysevorrichtung kann etwa ein mikrofluidisches System verstanden werden, das ausgebildet ist, um unter Verwendung des Fluids ein biochemisches Material zu analysieren. Die Einheit kann ein Deckelelement sowie ein Bodenelement mit einer Bodenausnehmung umfassen. Das

Deckelelement und das Bodenelement können beispielsweise als Lagen eines

Lagenverbunds realisiert sein. Unter einer Folie kann eine elastisch verformbare Membran verstanden werden. Beispielsweise kann die Folie aus einem Polymer gefertigt sein. Unter einem Fluidbeutel kann ein fluiddichter, faltbarer Schlauch zum Lagern des Fluids verstanden werden. Der Fluidbeutel kann etwa eine rechteckige, flache Form aufweisen. Beispielsweise kann der Fluidbeutel aus einer dünnen Metall- oder Kunststofffolie gefertigt sein. Der Fluidbeutel kann durch zumindest eine Verschlussnaht fluiddicht verschlossen sein. Bei der Verschlussnaht kann es sich beispielsweise um eine Siegelnaht, auch Peel-Naht genannt, handeln. Die Verschlussnaht kann ausgebildet sein, um mittels einer in den Fluidbeutel eingeleiteten Kraft aufgetrennt zu werden. Um die Kraft in den

Fluidbeutel einzuleiten, kann der Fluidbeutel eine Krafteinleitungsfläche aufweisen. Unter einer Krafteinleitungsfläche kann eine Oberfläche des

Fluidbeutels verstanden werden, auf die ein Druck ausgeübt werden kann, um einen Innendruck des Fluidbeutels zu erhöhen.

Der vorliegende Ansatz beruht auf der Erkenntnis, dass es möglich ist, einen Platzbedarf eines mikrofluidischen Systems zum Durchführen einer

biochemischen Reaktion deutlich zu reduzieren, indem ein mit einem

entsprechenden Reagenz befüllter Schlauchbeutel zusammengefaltet in dem System angeordnet wird. Alternativ oder zusätzlich kann der Platzbedarf verringert werden, indem eine Haupterstreckungsebene des Schlauchbeutels und eine Haupterstreckungsebene der Folie geneigt zueinander angeordnet sind.

Eine Ausführungsform des vorliegenden Ansatzes sieht eine Lab-on-Chip- Reagenzienvorlagerung in Schlauchbeuteln mit verringertem Platzbedarf vor.

Insbesondere bei Analyseverfahren, die eine Vielzahl an Reagenzien erfordern, wie beispielsweise Verfahren zur Diagnose bakterieller Infektionen, etwa einer Sepsis, kann somit eine Lab-on-a-Chip- Kartusche in einer für einen

Endanwender gut handhabbaren Größe gefertigt werden.

Gemäß einer Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes kann der

Fluidbeutel zumindest eine vorgegebene Faltstelle zum Falten des Fluidbeutels aufweisen. Insbesondere kann hierbei die Faltstelle zumindest teilweise durch eine Siegelnaht realisiert sein. Unter einer vorgegebenen Faltstelle kann eine Sollknickstelle verstanden werden. Unter einer Siegelnaht kann eine mittels

Wärme und Druck erzeugte Verbindungsnaht zwischen zwei übereinander angeordneten Folien des Fluidbeutels verstanden werden. Mithilfe der Faltstelle kann ein Falten des Folienbeutels erleichtert werden. Ferner ist somit

gewährleistet, dass der Folienbeutel an einer definierten Stelle gefaltet wird. Mittels der Siegelnaht kann der Folienbeutel sehr einfach in zwei Kammern unterteilt werden, etwa um unterschiedliche Fluide in dem Fluidbeutel aufzubewahren.

Vorteilhafterweise kann der Fluidbeutel die Faltstelle zumindest teilweise entlang einer Symmetrieebene und/oder einer Symmetrieachse des Fluidbeutels aufweisen. Dadurch kann eine besonders kompakte Form des Folienbeutels im gefalteten Zustand realisiert werden.

Des Weiteren kann die Einheit mit einem Fixierungselement vorgesehen sein, das ausgebildet ist, um die Folie im Bereich der Bodenausnehmung zumindest teilweise an dem Deckelelement zu fixieren. Unter einem Fixierungselement kann beispielsweise eine Haftlage verstanden werden, die zwischen dem

Deckelelement und der Folie ausgebildet ist, um die Folie mit dem

Deckelelement zu verkleben. Alternativ oder zusätzlich zum Kleben ist auch Laserschweißen oder Heißprägen möglich. Mittels des Fixierungselements kann zuverlässig verhindert werden, dass der Folienbeutel im Bereich der

Verschlussnaht beim Leiten des Drucks in die Bodenausnehmung durch die Folie zugedrückt wird.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des hier beschriebenen Ansatzes kann die Einheit zumindest eine Auffangkammer umfassen, die in dem Deckelelement und/oder dem Bodenelement ausgebildet ist, um beim Öffnen der

Verschlussnaht das Fluid aufzufangen. Die Auffangkammer kann als separate Kammer der Einheit oder auch als Teil der Bodenausnehmung realisiert sein. Mittels der Auffangkammer kann das Fluid beim Öffnen der Verschlussnaht kontrolliert umgelagert werden.

Ferner kann die Einheit mit zumindest einem Kanal vorgesehen sein, der in dem Deckelelement und/oder dem Bodenelement ausgebildet ist, um die

Bodenausnehmung und die Auffangkammer fluidisch miteinander zu verbinden.

Insbesondere kann hierbei die Auffangkammer einen Auslass zum Leiten des Fluids zwischen der Auffangkammer und der Analysevorrichtung aufweisen. Der Auslass kann in die Analysevorrichtung münden. Dadurch kann das Fluid beim Öffnen der Verschlussnaht kontrolliert von der Bodenausnehmung in die

Analysevorrichtung transportiert werden. Die Krafteinleitungsfläche kann ein Stabilisierungselement umfassen. Hierbei kann die Folie ausgebildet sein, um beim Leiten des Drucks in die

Bodenausnehmung gegen das Stabilisierungselement gedrückt zu werden, um die Kraft in den Fluidbeutel zu einzuleiten. Unter einem Stabilisierungselement kann beispielsweise eine Zwischenplatte aus einem harten Material verstanden werden, die zwischen dem Folienbeutel und der Folie angeordnet ist. Mittels des Stabilisierungselements kann beim Leiten des Drucks in die Bodenausnehmung eine gleichmäßige Verteilung des Drucks entlang der Krafteinleitungsfläche sichergestellt werden.

Darüber hinaus kann zumindest ein weiterer Fluidbeutel mit einer weiteren Krafteinleitungsfläche zum Einleiten einer weiteren Kraft in den weiteren

Fluidbeutel vorgesehen sein. Hierbei kann der weitere Fluidbeutel gefaltet in der Bodenausnehmung angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann der weitere Folienbeutel derart in der Bodenausnehmung angeordnet sein, dass im

Ruhezustand der Folie die weitere Krafteinleitungsfläche und die

Haupterstreckungsebene der Folie in unterschiedliche Richtungen orientiert sind. Die Folie kann ausgebildet sein, um beim Leiten des Drucks in die

Bodenausnehmung durch den Druck ferner gegen die weitere

Krafteinleitungsfläche gedrückt zu werden, um die weitere Kraft in den weiteren Fluidbeutel einzuleiten. Der weitere Fluidbeutel kann zumindest eine weitere Verschlussnaht aufweisen, die ausgebildet ist, um sich beim Einleiten der weiteren Kraft zu öffnen. Durch diese Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes können mehrere Reagenzien platzsparend in ein und derselben Bodenausnehmung vorgelagert werden kann.

Die Einheit kann besonders kompakt ausgeführt werden, wenn die

Krafteinleitungsfläche und die weitere Krafteinleitungsfläche gemäß einer weiteren Ausführungsform einander gegenüberliegend angeordnet sind.

Alternativ oder zusätzlich können die Krafteinleitungsfläche und die weitere Krafteinleitungsfläche je in einem spitzen Winkel und/oder rechten Winkel zur Haupterstreckungsebene der Folie angeordnet sein. Unter einem spitzen Winkel kann ein Winkel kleiner 90 Grad verstanden werden. Der vorliegende Ansatz schafft zudem ein Verfahren zum Herstellen einer Einheit gemäß einer der vorangehend beschriebenen Ausführungsformen, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:

Bereitstellen eines Deckelelements, eines Bodenelements mit zumindest einer Bodenausnehmung, einer Folie sowie zumindest eines Fluidbeutels mit einer Krafteinleitungsfläche zum Einleiten einer Kraft in den Fluidbeutel; und

Bilden eines Verbunds aus dem Deckelelement, dem Bodenelement, der Folie und dem Fluidbeutel, wobei die Bodenausnehmung dem Deckelelement gegenüberliegend angeordnet wird, wobei die Folie zumindest im Bereich der Bodenausnehmung zwischen dem Deckelelement und dem Bodenelement angeordnet wird, wobei der Fluidbeutel gefaltet in der Bodenausnehmung angeordnet wird und/oder derart in der Bodenausnehmung angeordnet wird, dass in einem Ruhezustand der Folie die Krafteinleitungsfläche und eine

Haupterstreckungsebene der Folie in unterschiedliche Richtungen orientiert sind, wobei die Folie ausgebildet ist, um beim Leiten eines Drucks in die

Bodenausnehmung durch den Druck gegen die Krafteinleitungsfläche gedrückt zu werden, um die Kraft in den Fluidbeutel einzuleiten, und wobei der Fluidbeutel zumindest eine Verschlussnaht aufweist, die ausgebildet ist, um sich beim Einleiten der Kraft zu öffnen.

Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in

entsprechenden Einrichtungen durchzuführen bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.

Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.

Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem

Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird,

insbesondere wenn das Programmprodukt auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.

Schließlich schafft der vorliegende Ansatz ein maschinenlesbares

Speichermedium mit einem darauf gespeicherten Computerprogramm gemäß einer hier beschriebenen Ausführungsform.

Der hier vorgestellte Ansatz wird nachstehend anhand der beigefügten

Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Einheit zum Bereitstellen eines Fluids für eine biochemische Analysevorrichtung gemäß einem

Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;

Fig. 2a, 2b schematische Darstellungen einer Einheit zum Bereitstellen eines Fluids mit einem gefalteten Fluidbeutel gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;

Fig. 3a, 3b, 3c schematische Darstellungen einer Einheit zum Bereitstellen eines Fluids mit einem hochkant eingelegten Fluidbeutel gemäß einem

Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;

Fig. 4a, 4b, 4c, 4d schematische Darstellungen einer Einheit zum

Bereitstellen eines Fluids mit einem Fluidbeutel und einem weiteren Fluidbeutel gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; Fig. 5 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer Einheit zum Bereitstellen eines Fluids gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und

Fig. 6 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren

dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche

Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Einheit 100 zum Bereitstellen eines Fluids für eine biochemische Analysevorrichtung gemäß einem

Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Einheit 100 umfasst ein Deckelelement 105, ein Bodenelement 110, eine Folie 115 sowie einen

Fluidbeutel 120. Das Bodenelement 110 ist mit einer Bodenausnehmung 125 ausgebildet, die dem Deckelelement 105 gegenüberliegend angeordnet ist. Die Folie 115 ist im Bereich der Bodenausnehmung 125 zwischen dem

Bodenelement 110 und dem Deckelelement 105 angeordnet. In der

Bodenausnehmung 125 ist der Fluidbeutel 120 angeordnet. Der Fluidbeutel 120 ist in einem gefalteten Zustand in der Bodenausnehmung 125 angeordnet.

Hierbei ist der Fluidbeutel 120 mit einer Krafteinleitungsfläche 130 und einer Verschlussnaht 135 ausgeführt. Die Krafteinleitungsfläche 130 und eine

Haupterstreckungsebene der Folie 115 sind in einem nicht ausgelenkten Zustand der Folie 130 in unterschiedliche Richtungen orientiert. Gemäß diesem

Ausführungsbeispiel verläuft die Krafteinleitungsfläche 130 senkrecht zur Haupterstreckungsebene der Folie 115. Hierbei ist die Krafteinleitungsfläche 130 in einem ersten Endbereich des Fluidbeutels 120 ausgebildet. Die

Verschlussnaht 135 verläuft entlang eines dem ersten Endbereich

gegenüberliegenden zweiten Endbereichs des Fluidbeutels 120. Das Deckelelement 105 weist im Bereich der Bodenausnehmung 125 eine Öffnung 140 auf. Die Öffnung 140 ist als Druckluftzufuhr ausgebildet und kann hierzu mit einer in Fig. 1 nicht dargestellten Druckeinheit zum Anlegen eines Drucks an der Öffnung 140 verbunden sein. Beispielsweise ist die Öffnung 140 Teil eines mit der Druckeinheit verbindbaren Kanals (nicht dargestellt).

Die Öffnung 140 ist ausgebildet, um eine von der Bodenausnehmung 125 abgewandte Seite der Folie 115 mit dem Druck zu beaufschlagen. Somit wird die Folie 115 in Richtung der Bodenausnehmung 125 ausgelenkt und gegen die Krafteinleitungsfläche 130 gedrückt, um eine Kraft in den Fluidbeutel 120 einzuleiten. Dadurch erhöht sich ein Innendruck des Fluidbeutels 120.

Die Verschlussnaht 135 ist ausgebildet, um beim Erhöhen des Innendrucks aufgerissen zu werden. Hierbei wird das Fluid durch den Anpressdruck der Folie 115 aus dem Fluidbeutel 120 herausgedrückt. Ein ausgelenkter Zustand der Folie 115 ist beispielhaft mit einer gestrichelten Linie gekennzeichnet.

Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Öffnung 140 seitlich versetzt zur Krafteinleitungsfläche 130 angeordnet, sodass sich zwischen der Öffnung 140 und einer der Öffnung 140 gegenüberliegenden Bodenfläche der

Bodenausnehmung 125 ein Auslenkungsbereich 145 ergibt, der beim Anlegen des Drucks an der Öffnung 140 eine kontrollierte Auslenkung der Folie 115 gegen die Krafteinleitungsfläche 130 ermöglicht, um die Kraft in den Fluidbeutel 120 einzuleiten.

Mittels der Einheit 100, die etwa als Kartusche ausgeführt ist, kann ein Verfahren zum Bereitstellen eines Fluids für eine biochemische Analysevorrichtung hinsichtlich eines Flächenbedarfs dahin gehend optimiert werden, dass auch Reagenzienanzahlen für komplexere Analyseassays bereitgestellt werden können, ohne einen Formfaktor der Kartusche 100 zu erhöhen. Die Kartusche 100 ermöglicht hierbei die Anwendung einer diffusionsdichten Stickpack- Technologie sowie eine pneumatische Freisetzung des Fluids.

Somit kann beispielsweise eine Kartuschentiefe besser ausgenutzt werden. Die Kartuschentiefe ist bedingt durch eine Art der Einbringung von Proben, wie etwa Zellmaterial aus Abstrichen, Blut, Sputum oder Ausscheidungen, im Allgemeinen größer, als es für eine Reagenzienvorlagerung erforderlich wäre. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der hier beschriebenen Erfindung kann dieser Platz in der Tiefe zugunsten einer Kartuschenfläche effizient genutzt werden, d. h., die Kartuschenfläche kann verringert werden, ohne dass beispielsweise ein dreilagiger Kartuschenaufbau grundsätzlich verändert wird. Hierbei werden zwei Konzepttypen unterschieden: zum einen gefaltete Stickpacks 120, zum anderen hochkant eingelegte Stickpacks 120, auch Fluidbeutel oder Schlauchbeutel genannt. Für beide Typen können Subvarianten existieren.

Fig. 2a, 2b zeigen schematische Darstellungen einer Einheit 100 zum

Bereitstellen eines Fluids mit einem gefalteten Fluidbeutel 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Fig. 2a zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung der Einheit 100. Fig. 2b zeigt eine schematische

Draufsicht auf die Einheit 100 ohne Deckelelement 105 und ohne Folie 115.

Im Unterschied zu Fig. 1 weist der in den Figuren 2a und 2b gezeigte Fluidbeutel 120 eine Faltstelle 200 auf. Die Faltstelle 200 ist gemäß diesem

Ausführungsbeispiel ausgebildet, um den Fluidbeutel 120 in einer Mitte des Fluidbeutels 120 um eine Symmetrieebene ES zu falten, die in den Figuren 2a und 2b beispielhaft quer zu einer Längsachse des Fluidbeutels 120 verläuft.

Die Faltstelle 200 ist optional durch eine Siegelnaht realisiert, um den Fluidbeutel 120 mittels der Faltstelle 200 in zwei Fluidkammern zu unterteilen. Hierbei kann eine Öffnung in der Faltstelle 200 realisiert sein, die dazu dient, die beiden Fluidkammern fluidisch miteinander zu verbinden.

Die Krafteinleitungsfläche 130 und die Folie 115 sind im unausgelenkten Zustand der Folie 115 einander gegenüberliegend sowie im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Ferner ist die Krafteinleitungsfläche 130 im Unterschied zu Fig. 1 der Öffnung 140 gegenüberliegend angeordnet.

Der Fluidbeutel 120 umfasst beispielsweise einen Folienschlauch, dessen gegenüberliegende Schlauchöffnungen je mittels der Verschlussnaht 135 fluiddicht verschlossen sind. Der Fluidbeutel 120 ist derart zusammengefaltet, dass die Verschlussnähte 135 in die gleiche Richtung weisen und die Faltstelle 200 den Verschlussnähten 135 gegenüberliegend angeordnet ist. Die beiden Verschlussnähte 135 können somit beim Einleiten der Kraft in den Fluidbeutel 120 gleichzeitig geöffnet werden, um das in dem Fluidbeutel 120 befindliche Fluid bereitzustellen. Möglich ist auch, dass sich durch die Krafteinleitung die

Siegelnaht der Faltstelle 200 öffnet und anschließend der Fluidbeutel 120 über nur eine Verschlussnaht 135 entleert wird. Die andere Verschlussnaht 135 bleibt dann geschlossen. Die Einheit 100 umfasst ein Fixierungselement 205, das beispielsweise als

Klebeschicht oder Verbindungsnaht zwischen dem Deckelelement 105 und der Folie 115 ausgebildet ist, um die Folie 115 an dem Deckelelement 105 zu fixieren. Hierbei erstreckt sich das Fixierungselement 205 über denjenigen Bereich der Bodenausnehmung 125, in dem die Verschlussnähte 135 angeordnet sind. Somit wird verhindert, dass beim Anlegen des Drucks an der

Öffnung 140 die Verschlussnähte 135 durch eine Auslenkung der Folie 115 zugedrückt werden.

In dem Bodenelement 110 ist ferner eine Auffangkammer 210 ausgebildet. Die Auffangkammer 210 ist als eine weitere Bodenausnehmung in dem

Bodenelement 110 ausgeführt, wobei die weitere Bodenausnehmung wie die Bodenausnehmung 125 dem Deckelelement 105 gegenüberliegend angeordnet ist. Die Auffangkammer 210 erstreckt sich teilweise um die Bodenausnehmung 125 herum. Die Auffangkammer 210 ist ausgebildet, um das Fluid beim Öffnen der Verschlussnähte 135 aufzufangen.

Um die Bodenausnehmung 125 und die Auffangkammer 210 fluidisch miteinander zu verbinden, ist zwischen dem Deckelelement 105 und dem Bodenelement 110 ein Kanal 215 ausgebildet, wie in Fig. 2b dargestellt. Die Auffangkammer 210 weist zudem einen Auslass 220 in Form eines weiteren zwischen dem Deckelelement 105 und dem Bodenelement 110 ausgebildeten Kanals auf. Der Auslass 220 dient dazu, das Fluid von der Auffangkammer 210 zu der biochemischen Analysevorrichtung (nicht dargestellt) weiterzuleiten. Das Bodenelement 110 kann auch als Fluidikebene der Einheit 100 bezeichnet werden. In Fig. 2b ist ferner gezeigt, dass die Auffangkammer 210 vollständig durch das Fixierungselement 205 abgedeckt ist. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist zwischen der Krafteinleitungsfläche 130 und der Folie 115 ein

Stabilisierungselement 225 in Form einer Zwischenplatte angeordnet. Die Stabilisierungsplatte 225 ist ausgebildet, um beim Anlegen des Drucks an der Öffnung 140 eine gleichmäßige Beaufschlagung der Krafteinleitungsfläche 130 mit dem Druck zu ermöglichen.

Eine Variante der vorliegenden Erfindung sieht vor, die Stickpacks 120 in der Mitte zu falten und in eine entsprechende Kammer 125 einzulegen. Dadurch lässt sich ein Platzbedarf um etwa über 40 Prozent gegenüber herkömmlichen Fluidbereitstellungseinheiten reduzieren. Für eine einfache Handhabung während der Fertigung kann eine Sollknickstelle 200 mit geeigneten Mitteln, etwa durch thermisches Siegeln analog zur Herstellung von Stickpack- Nähten, vorgeprägt sein. Die Siegelung kann vollständig erfolgen, sodass ein

Zweikammer- Beutel 120 entsteht, oder auch teilweise erfolgen, sodass ein Flüssigkeitsaustausch über einen Kanal zwischen beiden Teilkammern ermöglicht wird.

Eine Anfangs- und Endnaht 135 des Stickpacks 120 kann als Quernaht mit ein oder zwei Peel-Nähten ausgeführt sein. Zweikammerbeutel 120 sind

günstigerweise mit zwei Peel-Nähten ausgeführt. Beutel 120, deren Kammern über einen Verbindungskanal verbunden sind, weisen vorteilhafterweise mindestens eine Peel-Naht auf.

Die Figuren 2a und 2b zeigen ein mögliches Design für Doppelkammerstickpacks 120. Hierbei ist ein gefalteter Stickpack 120 vorzugsweise so in die Kartusche

100 eingelegt, dass die Krafteinleitungsfläche 130 des Stickpacks 120 parallel zur unausgelenkten Membran 115 angeordnet ist. Die Membran 115 ist in bestimmten Bereichen an eine Pneumatikebene 105, auch Deckelelement 105 genannt, fixiert. In diesen Bereichen kann sich die Membran 115 bei Anlegen von Druckluft nicht auslenken. Damit lässt sich insbesondere vermeiden, dass die Membran 115 durch Auslenkung die etwa als Peel-Naht ausgeführte

Verschlussnaht 135 zudrückt und somit eine Öffnung der Verschlussnaht 135 verhindert.

Eine Bereitstellungskammer 210 zur Umlagerung des Stickpackinhalts ist beispielsweise vor und/oder unter dem Stickpack 120 angeordnet. Die

Bereitstellungskammer 210 kann auch als Auffangkammer bezeichnet werden.

Alternativ oder zusätzlich ist ein durch eine Stützstruktur aus Säulen

hergestelltes Volumen der Bereitstellungskammer 210 direkt in eine

Stickpackkammer 125 integriert.

Eine Krafteinleitung durch die Membran 115 kann über eine Zwischenplatte 225 zwischen der Membran 115 und dem Stickpack 120 verbessert werden.

Fig. 3a, 3b, 3c zeigen schematische Darstellungen einer Einheit 100 zum

Bereitstellen eines Fluids mit einem hochkant eingelegten Fluidbeutel 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Fig. 3a zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung der Einheit 100. Fig. 3b zeigt eine

Draufsicht auf die Einheit 100. Fig. 3c zeigt einen Querschnitt der Einheit 100 entlang einer in Fig. 3b dargestellten Geraden AB, die im Wesentlichen einer Querachse des Fluidbeutels 120 entspricht. Im Unterschied zu den Figuren 2a bis 2c ist der in den Figuren 3a bis 3c gezeigte Fluidbeutel 120 in einem nicht gefalteten Zustand in der Bodenausnehmung 125 angeordnet. Der Fluidbeutel 120 weist hierbei eine rechteckige, flache Form auf und ist hochkant in der Bodenausnehmung 125 angeordnet, d. h., die Krafteinleitungsfläche 130 verläuft im unausgelenkten Zustand der Folie 115 senkrecht zur

Haupterstreckungsebene der Folie 115, ähnlich wie bereits anhand von Fig. 1 beschrieben.

Der Fluidbeutel 120 ist angrenzend an eine Seitenwand der Bodenausnehmung 125 angeordnet, wobei die Krafteinleitungsfläche 130 von der Seitenwand abgewandt ist. Hierbei erstreckt sich die Krafteinleitungsfläche 130 entlang einer Längsachse der Einheit 100. Ein an die Krafteinleitungsfläche 130 angrenzender Bereich der Bodenausnehmung 125 ist als Auslenkungsbereich 145 für die Folie 115 ausgebildet.

Das Fixierungselement 205 überdeckt eine erste Hälfte der Bodenausnehmung 125, in der der Fluidbeutel 120 angeordnet ist. Der Fluidbeutel 120 ist somit größtenteils von dem Fixierungselement 205 abgedeckt. Eine zweite Hälfte der Bodenausnehmung 125, die den Auslenkungsbereich 145 bildet, ist nicht von dem Fixierungselement 205 abgedeckt, wie in Fig. 3b gezeigt.

Die Verschlussnaht 135 weist in Richtung der Auffangkammer 210, die sich im Unterschied zu Fig. 2a größtenteils entlang nur einer Seite der

Bodenausnehmung 125 erstreckt. Ferner reicht die Verschlussnaht 135 teilweise in den Kanal 215 hinein, wie in Fig. 3b gezeigt.

Die in Fig. 3b gezeigte Einheit 100 ist zudem deutlich schmaler ausgeführt als die in Fig. 2b gezeigte Einheit 100.

In Fig. 3c sind drei verschiedene Auslenkungszustände ZI, Z2, Z3 der Folie 115 je mit gestrichelten Linien dargestellt. Beim Anlegen des Drucks an der Öffnung 140 wölbt sich die Folie 115 in den Auslenkungsbereich 145 hinein. In einem Ruhezustand ZO erstreckt sich die Folie 115 senkrecht zur Krafteinleitungsfläche 130. In einem ersten Auslenkungszustand ZI und einem zweiten

Auslenkungszustand Z2 hat die Folie 115 noch keinen Kontakt mit der

Krafteinleitungsfläche 130. In einem dritten Auslenkungszustand Z3 reicht die Folie 115 so weit in die Bodenausnehmung 125 hinein, dass ein Teilabschnitt der Folie 115 gegen die Krafteinleitungsfläche 130 gedrückt wird, um die

Verschlussnaht 135 zu öffnen. Durch das Fixierungselement 205 ist die

Auslenkung der Folie 115 im Wesentlichen auf den Auslenkungsbereich 145 begrenzt.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung bildet eine Flächennormale der Siegelnaht 135 mit einer Flächennormalen der

Membranebene einen von 0 Grad verschiedenen Winkel. In Fig. 3c ist der Stickpack 120 beispielhaft hochkant in die Kammer 125 integriert. Der Stickpack 120 kann insbesondere derart in der Kammer 125 angeordnet sein, dass die Flächennormale der Siegelnaht 135 mit einer Flächennormalen der

Membranebene einen Winkel im Bereich von 30 bis 60 Grad bildet.

Die Figuren 3a und 3b zeigen ein Design für einen hochkant eingelegten

Stickpack 120. Fig. 3c zeigt verschiedene Auslenkungszustände ZI, Z2, Z3 der

Membran 115 in einer Senkrechtkammer 125 und verdeutlicht eine

Kraftübertragung von der Membran 115 auf eine Seitenfläche 130 des

Stickpacks 120. Um der Membran 115 die Möglichkeit zu geben, den Stickpack 120

auszudrücken, ist ein Expansionsvolumen 145 als Auslenkungsbereich neben dem Stickpack 120 vorgesehen. Somit liegt eine Gesamtbreite aus

Stickpackkammer 125 und Expansionskammer 145 deutlich unter einer Breite bisheriger Konzepte.

Durch die Fixierung der Membran 115 an die Pneumatikebene 105 wird erreicht, dass eine Krafteinwirkung der Membran 115 seitlich auf den Stickpack 120 erfolgt, um die Öffnung der Peel-Naht 135 zu begünstigen. Fig. 4a, 4b, 4c, 4d zeigen schematische Darstellungen einer Einheit 100 zum

Bereitstellen eines Fluids mit einem Fluidbeutel 120 und einem weiteren

Fluidbeutel 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. In Fig. 4a ist eine schematische Querschnittsdarstellung der Einheit 100, in Fig. 4b eine Draufsicht auf die Einheit 100 und in den Figuren 4c und 4d ein

Querschnitt der Einheit 100 entlang einer in Fig. 4b eingezeichneten Geraden

CD, die im Wesentlichen einer jeweiligen Querachse der Fluidbeutel 120, 400 entspricht, gezeigt. Wie bereits anhand der Figuren 3a bis 3c beschrieben, sind die Fluidbeutel 120, 400 in den Figuren 4a bis 4c hochkant in der

Bodenausnehmung 125 angeordnet.

Wie in Fig. 4b zu erkennen, sind die Fluidbeutel 120, 400 angrenzend an einander gegenüberliegende Seitenwände der Bodenausnehmung 125 angeordnet. Hierbei ist eine weitere Krafteinleitungsfläche 405 des weiteren Fluidbeutels 400 der Krafteinleitungsfläche 130 des Fluidbeutels 120

gegenüberliegend angeordnet. Zwischen den Krafteinleitungsflächen 130, 405 ist der Auslenkungsbereich 145 ausgebildet. Die Fluidbeutel 120, 400 sind analog zu Fig. 3b größtenteils von dem Fixierungselement 205 abgedeckt.

Der weitere Fluidbeutel 400 weist eine weitere Verschlussnaht 407 auf, die ausgebildet ist, um sich beim Einleiten der Kraft in den weiteren Fluidbeutel 400 zu öffnen.

Die Einheit 100 ist mit einer weiteren Auffangkammer 410 ausgebildet, die über einen weiteren Kanal 415 mit einem Bereich der Bodenausnehmung 125, in dem der weitere Fluidbeutel 400 angeordnet ist, fluidisch verbunden ist. Die weitere Verschlussnaht 407 reicht teilweise in den weiteren Kanal 415 hinein. Die

Auffangkammer 210 ist über den Kanal 215 mit einem Bereich der

Bodenausnehmung 145 verbunden, in dem der Fluidbeutel 120 angeordnet ist.

In Fig. 4c sind die drei Auslenkungszustände ZI, Z2, Z3 der Folie 115 analog zu der in Fig. 3c dargestellten Einheit 100 gezeigt. Hierbei ist die Folie 115 ausgebildet, um beim Anlegen des Drucks an der Öffnung 140 im dritten Auslenkungszustand Z3 sowohl gegen die Krafteinleitungsfläche 130 als auch gegen die weitere Krafteinleitungsfläche 405 gedrückt zu werden, um den Fluidbeutel 120 und den weiteren Fluidbeutel 400 zu öffnen.

Die Bodenausnehmung 125 weist ferner zwei parallel zueinander angeordnete rillenartige Vertiefungen 410 auf. In die Vertiefungen 410 sind je die Fluidbeutel 120, 400 hineingestellt. Die Vertiefungen 410 sind beispielsweise ausgebildet, um die Fluidbeutel 120, 400 zu stabilisieren. Optional erfüllen die Vertiefungen 410 die Funktion der Kanäle 215, 415.

Um ein besseres Ausdehnungsverhalten der Membran 115 zu erreichen, ist die Bodenausnehmung 125 als eine Doppelkammer ausgeführt, in der sich zwei Stickpacks 120, 400 eine Expansionskammer 145 teilen. Durch konstruktive Maßnahmen im Bereich eines Fluidauslasses in Form der Peel-Naht 135 wird eine Vermischung von Flüssigkeiten vermieden.

Der Stickpack 120 kann nach der Peel- Naht 135 einen Schlauchfortsatz aufweisen, der so hergestellt ist, dass der Stickpackschlauch nicht direkt an der Peel-Naht 135, sondern daneben abgeschnitten wird. Dieser Effekt kann auch durch eine entsprechende Ausformung einer Einlegeform realisiert sein.

Optional werden die Stickpacks 120, 400 nachgesiegelt, um ein Verhältnis zwischen Länge und Breite der Stickpacks 120, 400 anzupassen.

Die Stickpacks 120, 400 sind beispielsweise spiegelsymmetrisch zu einer Mittelachse der Doppelkammer 125 in die Doppelkammer 125 eingelegt. Hierbei können die Stickpacks 120, 400 in von 90 Grad abweichenden Winkeln zur Membran 115 positioniert sein. Dadurch lässt sich eine Breite der

Expansionskammer 145 reduzieren und eine Dehnbelastung der Membran 115 verringern. Somit können zwei benachbarte Stickpacks 120, 400 durch eine einzige Membran 115 ausgedrückt werden, ohne dass es zu einer

Durchmischung bereitgestellter Reagenzien kommt.

Fig. 4c zeigt einen Schnitt durch eine senkrechte Doppelkammer 125 entlang einer Geraden CD mit verschiedenen Auslenkungszuständen ZI, Z2, Z3 der Membran 115 und macht eine Kraftübertragung von der Membran 115 auf die Seitenflächen der beiden Stickpacks 120, 400 deutlich.

Im Unterschied zu Fig. 4c stehen die in Fig. 4d gezeigten Folienbeutel 120, 400 nicht senkrecht zueinander, sondern nehmen je einen Winkel zwischen 30 und 60 Grad zur Flächennormalen der Membran 115 ein. Die Folienbeutel 120, 400 liegen somit schräg in der Kammer 125 und schließen mit der Membran 115 in der in Fig. 4d dargestellten Schnittebene ein Trapez oder ein Dreieck ein.

Fig. 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 500 zum Herstellen einer Einheit zum Bereitstellen eines Fluids gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren 500 umfasst einen Schritt 505 des Bereitstellens eines Deckelelements, eines Bodenelements mit zumindest einer

Bodenausnehmung, einer Folie sowie zumindest eines Fluidbeutels mit einer Krafteinleitungsfläche zum Einleiten einer Kraft in den Fluidbeutel. Ferner umfasst das Verfahren 500 einen Schritt 510 des Bildens eines Verbunds aus dem Deckelelement, dem Bodenelement, der Folie und dem Fluidbeutel. Hierbei wird die Bodenausnehmung dem Deckelelement gegenüberliegend angeordnet, die Folie zumindest im Bereich der Bodenausnehmung zwischen dem

Deckelelement und dem Bodenelement angeordnet und der Fluidbeutel gefaltet in der Bodenausnehmung angeordnet und/oder derart in der Bodenausnehmung angeordnet, dass in einem Ruhezustand der Folie die Krafteinleitungsfläche und eine Haupterstreckungsebene der Folie in unterschiedliche Richtungen orientiert sind. Ferner ist hierbei die Folie ausgebildet, um beim Leiten eines Drucks in die Bodenausnehmung durch den Druck gegen die Krafteinleitungsfläche gedrückt zu werden, um die Kraft in den Fluidbeutel einzuleiten. Schließlich weist hierbei der Fluidbeutel zumindest eine Verschlussnaht auf, die ausgebildet ist, um sich beim Einleiten der Kraft zu öffnen.

Fig. 6 zeigt ein Blockschaltbild einer Vorrichtung 600 zum Durchführen eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 600 umfasst eine Einheit 605, die ausgebildet ist, um ein

Deckelelement, ein Bodenelement mit zumindest einer Bodenausnehmung, eine

Folie sowie zumindest einen Fluidbeutel mit einer Krafteinleitungsfläche zum Einleiten einer Kraft in den Fluidbeutel bereitzustellen. Mit der Einheit 605 ist eine Einheit 610 verbunden, die ausgebildet ist, um einen Verbund aus dem

Deckelelement, dem Bodenelement, der Folie und dem Fluidbeutel zu bilden. Hierbei ist die Einheit 610 ausgebildet, um die Bodenausnehmung dem

Deckelelement gegenüberliegend anzuordnen, die Folie zumindest im Bereich der Bodenausnehmung zwischen dem Deckelelement und dem Bodenelement anzuordnen und den Fluidbeutel gefaltet in der Bodenausnehmung anzuordnen und/oder derart in der Bodenausnehmung anzuordnen, dass in einem

Ruhezustand der Folie die Krafteinleitungsfläche und eine

Haupterstreckungsebene der Folie in unterschiedliche Richtungen orientiert sind. Ferner ist hierbei die Folie ausgebildet, um beim Leiten eines Drucks in die Bodenausnehmung durch den Druck gegen die Krafteinleitungsfläche gedrückt zu werden, um die Kraft in den Fluidbeutel einzuleiten. Schließlich weist hierbei der Fluidbeutel zumindest eine Verschlussnaht auf, die ausgebildet ist, um sich beim Einleiten der Kraft zu öffnen.

Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.

Ferner können die hier vorgestellten Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.

Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine„und/oder"- Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.