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Title:
UNSATURATED COCONUT AND/OR PALM NUT FATTY ALCOHOLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/025674
Kind Code:
A1
Abstract:
Unsaturated coconut and/or palm oil fatty alcohols with an iodine number in a range of 65 to 85 contain substantially unsaturated fatty alcohols and mixtures of saturated fatty alcohols of formula (I): R?1¿OH, in which R?1¿ stands for a saturated or unsaturated, linear or branched alkyl radical with 14-20 carbon atoms obtained by (a) fractionating coconut and/or palm oil fatty acid methyl ester into a fraction mostly with C¿16/17? components; (b) fractionating the C¿16?-C¿18? fatty acid methyl ester fraction into a mainly saturated distillate and a mainly unsaturated bottom product; and (c) hydrogenating the bottom product to obtain the double bonds of the corresponding alcohols.

Inventors:
HECK STEPHAN (DE)
KLEIN NORBERT (DE)
KOMP HORST-DIETER (DE)
BOEHR CHRISTIANE (DE)
HUEBNER NORBERT (DE)
WESTFECHTEL ALFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/007150
Publication Date:
May 27, 1999
Filing Date:
November 09, 1998
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
HECK STEPHAN (DE)
KLEIN NORBERT (DE)
KOMP HORST DIETER (DE)
BOEHR CHRISTIANE (DE)
HUEBNER NORBERT (DE)
WESTFECHTEL ALFRED (DE)
International Classes:
C07C29/149; C07C33/02; C07C33/025; C07C67/54; C07C69/24; C07C69/533; (IPC1-7): C07C29/149; C07C33/02; C07C33/025; C07C67/54; C07C69/24; C07C69/533
Foreign References:
DE4335781A11995-04-27
DE4425180A11996-01-18
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Description:
Ungesättigte Kokos-und/oder Palmkernfettalkohole Gebiet der Erfindung Die Erfindung betriffl ungesättigte Fettalkohole, die man erhält, indem man Kokos-oder Palmkernfett- säuremethylester einer zweifachen Fraktionierung unterwirft und dann hydriert sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Fettalkohole.

Stand der Technik Ungesättigte Fettalkohole stellen wichtige Zwischenprodukte für eine große Anzahl von Erzeugnissen der chemischen Industrie, wie z. B. für die Herstellung von Tensiden und Hauptpflegeprodukten dar.

Eine Übersicht hierzu findet sich beispielsweise von U. Ploog et al. in Seifen-Öle-Fette-Wachse 109, 225 (1983). Zu ihrer Herstellung geht man von mehr oder minder ungesättigten Fettsäuremethylestern aus, die beispielsweise in Gegenwart chrom-oder zinkhaltiger Mischkatalysatoren hydriert werden kön- nen [Ullmann's Enzyclopaedie der technischen Chemie, Verlag Chemie, Weinheim, 4. Aufl., Bd.

11, S. 436f]. Stand der Technik ist ein großtechnisches Verfahren, wie es bislang auch bei der Anmel- derin durchgeführt worden ist, nach dem tierische Fette und Ole eingesetzt werden, die nach der Hy- drierung anfallenden ungesättigten Fettalkohole bei einer Sumpftemperatur von z. B. 220 bis 250°C und einem verminderten Druck von 1 bis 20 mbar-gemessen am Kolonnenkopf-destilliert werden. Da die Herstellung von ungesättigten Fettalkoholen mit hohen Kosten verbunden ist, wurde auf einen mög- lichst geringen Rohstoffverlust destilliert. Tatsächlich konnte auf diese Weise eine Ausbeute von ca. 90 % der Theorie-und entsprechend ein Verlust von 10 %-erreicht werden, die Produkte zeigten jedoch einen deutlichen Eigengeruch. Ein weiterer Nachteil besteht ferner darin, daß die Fettalkohole des Standes der Technik ein unbefriedigendes Lager-und Kälteverhalten zeigen.

Aus anwendungstechnischen Gründen sind ungesättigte Fettalkohole mit lodzahlen von 50 bis 80 besonders bevorzugt, da diese einen für die Verwendung in Kosmetikprodukten günstigen Er- starrungspunkt besitzen. Ungesättigte Fettalkohole mit lodzahlen im oben genannten Bereich basieren derzeit ganz überwiegend auf tierischen Rohstoffen. Der gewünschte lodzahlbereich wird durch Ver- schneiden verschiedener Produkte mit unterschiedlichen lodzahlbereichen eingestellt. Die Einstellung des lodzahlbereichs durch destillative Verfahren ist nicht möglich, da die lodzahl bzw. der lodzahl- bereich von Fettalkoholen bzw. Fettsäuren auf tierischer Basis bei der Fraktionierung nahezu konstant bleibt. Tierische Fette haben aber den Nachteil, daß sie sehr heterogen aufgebaut sind. Zum Beispiel enthalten tierische Fette stickstoffhaltige Verbindungen wie Amide oder Steroide, wie z. B. Cholesterin, die direkt oder indirekt für den oben erwähnten unangenehmen Geruch der Produkte verantwortlich sind. Die stickstoffhaltigen Verbindungen können Nebenreaktionen eingehen, was die Produktstabilität, insbesondere die Oxidationsstabilität, verschlechtert und zu verfärbten Produkten führt. Zudem werden vom Verbraucher im Hinblick auf die andauernde BSE-Diskussion Produkte, die unter Verwendung von Rindertalg hergestellt werden äußerst kritisch gesehen. Auf dem Kosmetikmarkt besteht daher ein stetiges Bedürfnis nach immer reineren und qualitativ hochwertigeren Rohstoffen, eine Forderung, die üblicherweise nur durch immer aufwendigere technische Verfahren und zusätzliche Reinigungsschritte zur Verfügung gestellt werden können. Im Fall der ungesättigten Fettalkohole besteht dabei insbe- sondere das Bedürfnis nach Produkten mit verbesserter Farb-und Geruchsqualität sowie vorteil- hafterem Kälteverhalten. Hinzukommt, daß sich in den letzten Jahren das Verbraucherverhalten dahin- gehend verändert hat, daß die Verbraucher sehr großen Wert auf rein pflanzliche Produkte legen. Die bekannten pflanzlichen Fettalkohole weisen lodzahlen in dem Bereich unter 20 oder sehr hohe lod- zahlen über 100 auf. Fettalkohole mit lodzahlen in dem oben genannten anwendungstechnisch beson- ders bevorzugten Bereich zwischen 20 und 95 sind nicht bekannt. Das Verschneiden der Fettalkohole mit sehr unterschiedlichen lodzahlen führt nicht zu zufriedenstellenden Produkten. Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE-A1 4335781 (Henkel) ist ein Verfahren bekannt, bei dem man die in den pflanzlichen Fetten Rohstoffen enthaltenen Triglyceride zunächst durch Druckspaltung in Glycerin und Fettsäuren spaltet und letztere mit Methanol verestert bzw. die Ausgangsstoffe direkt zu den Fettsäure- methylestern umestert und anschließend die Ester zu den Alkoholen hydriert, wobei entweder die Fettsäuremethylester oder die Hydrierprodukte durch Abnahme einer solchen Menge Vorlauf fraktio- niert werden, daß das Endprodukt eine lodzahl von 20 bis 110 und einen Konjuengehalt von weniger als 4,5 Gew.-% aufweist. Während sich das Verfahren auf pfianzliche Rohstoffe wie Palmkernöl oder Kokosöl für die Herstellung von ungesättigten Fettalkoholen im lodzahlbereich 50 bis 65 problemlos an- wenden läßt, werden beim Einsatz der genannten Rohstoffe zur Erzeugung von ungesättigten Fettalko- holen im lodzahlbereich von 65 bis 85 überraschenderweise nicht in jeder Hinsicht befriedigende Ergebnisse erzielt.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat folglich darin bestanden, ungesättigte Fettalkohole auf Basis von Kokos-und/oder Palmkernöl zur Verfügung zu stellen, die lodzahlen im Bereich von 65 bis 85 aufweisen und gegenüber ungesättigten Fettalkoholen auf tierischer Basis eine größere Oxidations- stabilität und ein gleichwertiges oder besseres Kälteverhalten aufweisen. Gleichzeitig sollten möglichst reine Koppelprodukte erhalten werden.

Beschreibuna der Erfindung Gegenstand der Erfindung sind ungesättigte Kokos-und/oder Palmkernfettalkohole mit einer lodzahl im Bereich von 65 bis 85, die im wesentlichen ungesättigte Fettalkohole und Gemische aus gesättigten Fettalkoholen der Formel (I) enthalten, <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> R10H (I) in der R1 für einen gesättigten oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Alkylrest mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen steht, die man erhält, indem man (a) Kokos-und/oder Palmkernfettsäuremethylester unter Erhalt einer Fraktion mit überwiegend C16- C1s-Anteilen fraktioniert, (b) die C6-C8-Fettsäuremethylesterfraktion in ein überwiegend gesättigtes Destillat und ein über- wiegend ungesättigtes Sumpfprodukt fraktioniert, und (c) das Sumpfprodukt unter Erhalt der Doppelbindungen zu den entsprechenden Alkoholen hydriert.

Uberraschenderweise wurde gefunden, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nun erstmals auch auf Basis von Kokos-bzw. Palmkernöl ungesättigte Fettalkohole im lodzahlbereich von 65 bis 85 zugänglich sind, die über eine hohe Farb-und Oxidationsstabilität sowie ein ausgezeichnetes Kälte- verhalten verfügen ; zudem sind die Produkte praktisch geruchsfrei. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß als Zwischenprodukt eine sehr reine Palmitinsäuremethylesterfraktion gewonnen wird, die separat weiterverarbeitet werden kann.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betriffl ein Verfahren zur Herstellung ungesättigter Kokos-und Palmkernfettalkohole mit einer lodzahl im Bereich von 65 bis 85, die im wesentlichen ungesättigte Fett- alkohole und Gemische aus gesättigten Fettalkoholen der Formel (I) enthalten, <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> R10H (I) in der R für einen gesättigten oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Alkylrest mit 14 bis 20 Kohlenstoffatomen steht, bei dem man (a) Kokos-und/oder Palmkernfettsäuremethylester unter Erhalt einer Fraktion mit überwiegend Cr6- ds-Anteiien fraktioniert, (b) die C16-C18-Fettsäuremethylesterfraktion in ein überwiegend gesättigtes Destillat und ein über- wiegend ungesättigtes Sumpfprodukt fraktioniert, und (c) das Sumpfprodukt unter Erhalt der Doppelbindungen zu den entsprechenden Alkoholen hydriert.

1. Fraktionieruno Die Fraktionierung der Kokos-bzw. Palmkernfettsäuremethylester kann batchweise oder kontinuierlich bei verringertem Druck durchgeführt werden. Die Beheizung kann beispielsweise durch Heißdampf erfolgen, wobei in der Regel eine Sumpftemperatur von z. B. 220 bis 250°C herrscht. Die eigentliche Fraktionierung findet in einer gepackten Kolonne mit druckverlustarmen Einbauten statt. Als Einbauten kommen beispielsweise geordnete Blechpackungen in Betracht. Weitere Beispiele finden sich in RÖMPP Chemie Lexikon, Thieme Verlag, Stuttgart, 9. Aufiage, Bd. 3, S. 2305 (1990) unter dem Stichwort"Kolonnen-Einbauten"und in der dort genannten Literatur. Das erforderliche Feinvakuum von 1 bis 20 mbar am Kopf der Kolonne kann beispielsweise mit Hilfe von Wasserringpumpen und vorgeschalteten Dampfstrahlern erzielt werden. Vorzugsweise sollte der Druckabfall über die gesamte Destillationsanlage nicht mehr als 20 mbar betragen. Hierbei wird eine Fraktion mit überwiegend C8- Cio-Anteilen, eine weitere Fraktion mit überwiegend Ct2-Cr4-Anteiien und schließlich eine dritte Fraktion mit überwiegend de-Cis-Anteiien erhalten ; bei letzterer kann es sich um das Sumpfprodukt handeln.

Das Gewichtsverhältnis von Destillat und Sumpfprodukt liegt im Bereich von 30 : 70 bis 35 : 65.

2. Fraktionieruna Nachdem in der ersten Fraktionierung eine de-Cis-Fettsäureesterfraktion hergestellt wurde, die man auch als Nachlauf bezeichnet, wird diese in der zweiten Fraktionierung in ein weitgehend gesättigtes Destillat, das überwiegend Cetylalkohol enthält, und ein weitgehend ungesättigtes Sumpfprodukt auf- getrennt, das überwiegend aus Oleylalkohol besteht und eine lodzahl im Bereich von 65 bis 85, vorzugsweise 70 bis 75 besitzt. Die zweite Fraktionierung erfolgt unter vergleichbaren Bedingungen wie die erste, allerdings arbeitet man bei etwa 220 bis 250°C und einem verminderten Druck von 5 bis 10 mbar. Das Gewichtsverhältnis von Destillat und Sumpfprodukt liegt im Bereich von 10 : 90 bis 15 : 85.

Hydrierunq Die abschließende Hydrierung der Methylesterfraktion unter Erhalt der Doppelbindungen kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden, d. h. beispielsweise in Gegenwart von handelsüblichen Zink/Chrom-Katalysatoren, bei Temperaturen im Bereich von 250 bis 350°C sowie einem Wasser- stoffdruck von 200 bis 275 bar. Der Konjuengehalt der Produkte liegt dabei im Bereich von 4 bis 12, vorzugsweise 4,5 bis 6 Gew.-%, der Gehalt an Kohlenwasserstoffen unter 3, vorzugsweise unter 1 Gew.-%.

Gewerbliche Anwendbarkeit Die nach dem erfindungsgemäßen ungesättigten Kokos-und/oder Palmkernfettalkohole sind farb-und geruchsarm und weisen ein besonders vorteilhaftes Kälteverhalten auf. Sie eignen sich daher als Roh- stoffe zur Herstellung von Wasch-, Spül-und Reinigungsprodukten sowie Produkten zur Haar-und Kör- perpflege, in denen sie in Mengen von 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-%-bezogen auf die Mittel -enthalten sein können.

Beispiel Ein technischer C8-Crs-Kokos/Palmkernfettsäuremethylester wurde in einer gepackten Kolonne mit druckverlustarmen Einbauten bei einer Sumpftemperatur von 200°C und einem Kopfvakuum von 20 mbar fraktioniert. Die beiden kürzerkettigen Fraktionen mit den Ce-Cio und Ci2-Ci4-Anteiien wurden abgenommen und getrennt weiterverarbeitet. Die als Sumpf verbliebene de-Cis-Fraktion wurde in einer zweiten Kolonne bei einer Sumpftemperatur von 250°C und einem Kopfvakuum von 5 mbar ein zweitesmal fraktioniert, wobei als Destillat 15 Gew.-% Palmitinsäuremethylester anfielen, während im Sumpf 85 Gew.-% eines de-Cis-Fettsäuremethyiestergemisches verblieb, welches eine lodzahl von 72 aufwies. Das Estergemisch wurde in einen Autoklaven überführt und dort in Gegenwart von handelsüblichen Zink/Chrom-Katalysatoren bei 300°C und 250 bar mit Wasserstoff zum Gemisch der korrespondierenden Fettalkohole reduziert. Das von Methanol befreite Hydrierprodukt wies nach gaschromatographischer und naßchemischer Analyse die Kenndaten gemäß Tabelle 1 auf : Tabelle 1 : Kenndaten Hydrierprodukt Zusammensetzung Anteil Flächen-%] Kenndaten Wert Cetylaikohol 15, 9 lodzahl 72 Paimoleylalkohol 0, 5 Hydroxylzahl 211 Margarinylalkohol 0, 4 Säurezahl 0,02 Stearylalkohol 10, 7 Verseifungszahl 0,3 Oleylalkohol 62, 3 Hazenfarbzahl 10 Linolylalkohol 3, 5 Konjuengehalt 4, 6 Gew.-% Linolenylalkohol 4, 6 Erstarrungspunkt 24°C Kohlenwasserstoffe 2, 1