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Patent Searching and Data


Title:
URINATION AID FOR THE URINATION OF MEN WHILE SITTING DOWN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/110563
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an urination aid which renders contact of the genitals with the toilet or with the hands is unnecessary, and thus enables a practically sterile urination process. The urination aid is composed of material that is soluble in water, whereby the urination aid is degradable in an environmentally friendly manner after use. For use, the user folds the punched out tab part (6) in such a way that the tab part protrudes from the protective ring (7) at an angle of approx. 45° such that the user can slide his penis into the ring (7) while the urination aid is temporarily fastened to the toilet seat (12). During the urination, the tab part (6) prevents scattered urine jets and urine drops from hitting the upper bowl region, and a jet at most hitting the tab part can flow in such a way that the jet is directed toward the bottom of the toilet. Thereafter, the user slides the urination aid off downward and flushes the urination aid down the drain.

Inventors:
PFIFFNER LUCIANO (CH)
Application Number:
PCT/EP2015/051319
Publication Date:
July 30, 2015
Filing Date:
January 23, 2015
Export Citation:
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Assignee:
PFIFFNER LUCIANO (CH)
International Classes:
A47K13/16
Domestic Patent References:
WO2011116734A12011-09-29
Foreign References:
US20090320198A12009-12-31
US1377541A1921-05-10
US20070271690A12007-11-29
US20120042443A12012-02-23
GB2197355A1988-05-18
GB2196031A1988-04-20
Attorney, Agent or Firm:
FELBER, JOSEF (CH)
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Claims:
Patentansprüche

Urinierhilfe zum hygienischen Wasserlassen für Männer im Sitzen auf einer Klosett-Schüssel, bestehend aus einem Schutzlappen aus einem faltbaren Material, mit einem Falz (5), welcher den Schutzlappen in zwei Flügel (1 ,2) unterteilt, wobei der eine Flügel (2) ab dem Falz (5) einen rundlichen ganz oder mittels Perforation ausgestanzten Lappenteil (6) aufweist, sodass um denselben herum ein hufeisenförmiger Ring (7) gebildet ist, und dass der andere Flügel (1 ) des Schutzlappens mittels einer Haftklebebeschichtung oder einem an seinem äusseren Rand gebildeten Haken (9) an einer WC-Brille (12) temporär befestigbar ist.

Urinierhilfe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Falz (5) durch einen durchgehenden Teil-Einschnitt ins Material so ausgestaltet ist, dass der ausgestanzte Lappenteil (6) um mindestens 90° gegenüber dem Flügel (1 ) auf- und abklappbar ist und in dieser Schwenkstellung gehalten ist, wodurch der hufeisenförmige Schutzring (7) seinerseits eine Schwenkung gegenüber dem Flügel (1 ) in gleicher Schwenkrichtung um einen kleineren Winkel erleidet und in diesem verharrt.

Urinierhilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzlappen aus Karton gefertigt ist und als Stanzteil ausgeführt ist.

Urinierhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzlappen aus einer kartonsteifen Folie hergestellt ist, die im Wasser auflösbar ist, sodass er durch die Kanalisation wegspülbar ist.

Urinierhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzlappen aus einer biegsamen Folie aus Stärke hergestellt ist, die im Wasser auflösbar ist, sodass er durch die Kanalisation wegspülbar ist.

6. Unnierhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzlappen aus einer Kunststoff-Folie hergestellt ist, die abwaschbar und wiederverwendbar ist.

7. Urinierhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzlappen aus einer biegsamen, biologisch abbaubaren Kunststoff-Folie hergestellt ist, die im Wasser auflösbar ist, sodass er durch die Kanalisation wegspülbar ist.

8. Urinierhilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1 ) auf seiner unteren Seite, gegen welche hin der andere Flügel (2) abschwenkbar ist, mit einer Haftklebebeschichtung ausgerüstet ist, zum temporären Aufkleben des Flügels (1 ) auf eine WC-Brille (12) und spurlosem Entfernen nach Gebrauch.

9. Urinierhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1 ) an seinem äusseren Rand eine Grifflasche (9) aufweist, welche durch zwei Falze (10) um 180° umfalzbar ist, sodass ein Haken gebildet wird, mit welchem der Flügel (1 ) am vorderen Rand der WC-Brille (12) einhängbar ist.

10. Verwendung einer Urinierhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Werbeträger zum Bedrucken mit Werbebotschaften aller Art.

Description:
Urinierhilfe für das Wasserlassen von Männern im Sitzen

[0001] Diese Erfindung betrifft eine hygienische Urinierhilfe für den Gebrauch von WC- Anlagen zum Zweck der Harnausscheidung (Miktion) bei Männern, wenn sich diese zum Urinieren auf eine Klosett-Schüssel setzen, und welche zum Ziel hat, den oberen Bereich der Klosettschüssel während des Wasserlösens rein zu halten. Die Urinierhilfe ist als Besonderheit rezyklierbar.

[0002] Toiletten werden täglich auf der ganzen Welt benutzt. Der hygienische Zustand von Toilettenanlagen, insbesondere von Klosettschüsseln, ist jedoch zumeist dürftig bis besorgniserregend, zumal Krankheiten und Infektionen zum grossen Teil in verschmutzten Sanitäranlagen übertragen werden. Der Intimbereich ist aufgrund seiner natürlichen Öffnungen sowie der Schleimhäute, insbesondere bei Frauen, besonders anfällig und daher schutzbedürftig. Für die allermeisten Menschen ist der Gang auf die Toilette eine recht sorglose Angelegenheit, sodass dabei keinerlei Schutzmassnahmen getroffen werden. Krankheiten und Infektionen, welche den Intimbereich des Menschen angreifen, sind oftmals schlecht bis gar nicht heilbar, wodurch verschmutzte Sanitäranlagen durch die Übertragung solcher Krankheiten nicht nur zu einer Verschlechterung der Lebensqualität führen, sondern auch massgeblich zu einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko führen. Namentlich sind auch Kinder von unhygienischen Sanitäranlagen betroffen. Ihr Immunsystem ist weit weniger resistent gegen Bakterien und Viren als dasjenige eines ausgewachsenen Menschen. Die Krankheiten, welche sie sich auf infizierten Toiletten einfangen, begleiten sie oftmals ein Leben lang und sind kostspielig in der Behandlung.

[0003] Durchschnittlich sucht ein Mensch etwa sechsmal täglich die Toilette auf. Meistens handelt es sich dabei nicht um die heimische Toilette, sondern um Anlagen, die für den öffentlichen Gebrauch oder zumindest für eine Gruppe von Menschen bestimmt ist. Dabei kann das Individuum nur beschränkt Einfluss auf den hygienischen Zustand der betreffenden Toilettenanlage nehmen. Für die meisten Leute ist der WC- Gang ein notwendiges Übel, und so wird dieser Aufwand auf ein absolutes Minimum reduziert. Die wenigsten Sanitärkonzepte sehen aber vor, dass ein Mensch sich nur um die eigentliche Blasenentleerung bzw. die Defäkation kümmern kann. Oftmals ist eine zusätzliche Reinigung zumindest des Toilettendeckels durch den Benutzer vonnöten und wird von gesundheitlichen Institutionen im Fall von öffentlichen Anlagen sogar ausdrücklich empfohlen. Jedoch kann bei dieser oberflächliche Reinigung unmöglich der eigentliche Viren- und Bakterienherd unterhalb des WC-Deckels desinfiziert werden, da keinerlei solcher aggressiven Desinfektionsmittel dem herkömmlichen Toilettenbenutzer zur Verfügung stehen. Insbesondere werden Klosettbecken während des Urinierens durch Männer im oberen Randbereich, unterhalb des Randes der Schüssel, verschmutzt. In jedem Harnstrom lösen sich feinste Harnpartikel bis ganze Harntropfen, deren Bahn vom eigentlichen Harnstrahl abgelenkt wird und die dann im oberen Bereich der Klosettschüssel bzw. des Urinais auftreffen. Der Wasseranteil dieser Harntropfen verdampft nach einer gewissen Zeit, doch die darin enthaltenen Bakterien bleiben haften. Männer sind die Hauptverursacher dieser Art der Verschmutzung von Klosettschüsseln, da bei ihnen der Harn über ihr Glied ausgeschieden wird und dadurch der Harnstrahl bei der Miktion zwei zusätzliche Freiheitsgrade gegenüber dem von Frauen besitzt. Dies begünstigt somit das Verspritzen und Verschmutzen der Schüssel. [0004] Ein wesentlicher Grund für unnötige Toilettenschüsselverschmutzungen liegt in der Tatsache, dass die meisten Männer es sich zur Angewohnheit gemacht haben, im Stehen Wasser zu lassen. Für dieses Verhalten ausschlaggebend ist die Vermeidung von Körperkontakt mit allfällig beschmutzten Toilettenringen. Dafür nehmen sie lieber in Kauf, ihre Genitalien berühren zu müssen, obwohl letzteres während des Harnlassens nicht keimfrei ist. Überdies wird im Stehen aufgrund der Höhe zwischen Harnstrahlaustritt am Glied und Auftreffen des Strahls am WC-Boden ein Streuen der Urinstrahlen zusätzlich begünstigt, was die Hygiene der WC-Schüssel weiter verschlechtert und dazu führt, dass Männern erst recht das stehende Urinieren bevorzugen.

[0005] Die mangelnde Hygiene von öffentlichen Sanitäranlagen führt dazu, dass eine Vielzahl von Menschen sich nicht mehr getrauen, auf die Toilette hinzusitzen. Der Ekel vor öffentlichen WC-Anlagen manifestiert sich im Extremfall in einer Paruresis, einer Blasenentleerungsstörung, die bis zur Unfähigkeit führt, ausserhalb des eigenen Wohnbereichs zu urinieren. Der Leidensdruck der Betroffenen ist gross und nur sehr schwer zu therapieren.

[0006] Gerade bei älteren Männern lässt der Harnstrahl nach in der Intensität, bis hin zu Störungen der Miktion bei Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter häufiger werden. Diese Gegebenheiten führen zu einer Erschwerung, den Harnstrahl zu richten, was oftmals zu einer Verschmutzung der Toilettenschüssel führt. Häufig ist es älteren Menschen mangels Beweglichkeit auch unmöglich, die Verunreinigungen, die beim Wasserlösen entstehen, selber aufzuputzen. Bis die Toilette von einer professionellen Pflegekraft geputzt wird, dauert es meistens Stunden, währenddessen die Keime an der Schüssel und eventuell am Ring haften bleiben und den nächsten Toilettenbenutzer infizieren können. Gerade in Spitälern, bei denen die Infektionsgefahr durch erkrankte Patienten für gesunde Spitalbesucher besonders gross ist, bedarf es einer Urinierhilfe, welche das Wasserlösen des Individuums zu einem sterilen Vorgang machen kann. Speziell auch in Alters- und Pflegeheimen ist eine solche Vorrichtung vonnöten, da das Immunsystem älterer Menschen ohnehin schwächer ist und diese somit leichter Viren und schädlichen Bakterien zum Opfer fallen können. [0007] Auch in öffentlichen Anlagen, die zumeist von gesunden Menschen besucht werden, sollten hygienische Massnahmen für das Wasserlösen getroffen werden. So zum Beispiel fungieren Sanitäranlagen in Autobahnraststätten oder in Flughäfen aufgrund des hohen Benützerdurchsatzes geradezu als Virenschleudern. Gerade in öffentlichen Einrichtungen, bei denen die Toilettenbenutzer oftmals unter Zeitdruck stehen, wird von den betroffenen Personen tendenziell wenig für die Hygiene getan. Auch Kinder und Jugendliche gehören zu einer Personengruppe, die der Hygiene auf Toiletten wenig Gedanken widmen. In Schulhäusern, bei denen die Toiletten fast ausschliesslich in den kurzen Pausenzeiten benützt werden können, bleibt für ein sauberes Hinterlassen der Kloschüssel oder des Urinais kaum Zeit. Ein ähnliches Verhalten herrscht auch bei Anlagen, die im Freien stehen und kaum Wärme isolieren, wie das bei provisorischen Sanitäreinrichtungen z.B. auf Baustellen der Fall ist. Ein System, bei dem durch wenige Handgriffe eine hygienische Vorkehrung getroffen werden könnte, durch die das notwendige Wasserlösen in öffentlichen Einrichtungen steril gemacht würde, könnte einer Vielzahl von Menschen Erkrankungen ersparen, und damit auch sonst verlorene Arbeitszeit und -geld.

[0008] Bisher existieren Vorrichtungen zur hygienischen Handhabung während des Wasserlösens, die jedoch in ihrer Umsetzung eher unpraktisch sind und sich daher nicht bewährt haben. Aus GB 2 197 355A bekannt ist ein in Wasser auflösbarer Papierbogen, der mit einem Desinfektionsmittel imprägniert ist und der die Kontur eines Toilettendeckels besitzt, mit einem aufklappbaren Lappen, der beim Auflegen des Bogens auf den WC-Deckel in die Schüssel ragt und die Vorderseite der Schüssel so abdeckt, dass der Urinstrahl der entsprechenden Person nicht direkt auf der Schüsselfront auftrifft, sondern mittels elektrostatischer Anziehung in einem kontrollierten Fluss entlang des Papierlappens auf den WC-Boden rinnt. Der Papierbogen wird nach Verwendung zusammen mit dem Toilettenpapier den Ablauf hinuntergespült, wo er sich nach einiger Zeit auflöst. Diese hygienische Vorrichtung ist jedoch umständlich in der Handhabung aufgrund ihrer Form und Grösse. Letzteres macht sie auch umweltbelastend. Die Vorbereitung ihrer korrekten Stellung auf dem Toilettenring wie auch ihr Entfernen erfordert einen zeitlichen Aufwand und die Beweglichkeit des Benutzers. Somit kommen ältere Personen als Anwender nicht in Frage. Je nach Papiersorte ist die Haftreibung ungenügend, wodurch der Benutzer auf dem Toilettenring rutscht, was wiederum eine Verschiebung des Urinstrahls auf eventuell ungedeckte Schüsselstellen zur Folge hat. Auch müssen je nach WC-Anlage entsprechende Ekelgefühle überwunden werden, die mit einem Aufsetzten des Bogens über die eventuell geruchsintensive WC-Schüssel einhergehen.

[0009] Ein weiterer Vorschlag für eine Vorrichtung zugunsten einer verbesserten Hygiene während des Wasserlösens findet sich in GB 2 196 031 A, worin eine Schutzfolie beansprucht ist, die der vorzugsweise männliche Benutzer zum Schutze seiner Genitalien auf die Vorderseite der WC-Schale legt, worauf die Folie mittels Selbstadhäsion auf dem Deckel haftet und in die Toilettenschüssel ragt. Die Schutzfolie deckt nur einen Teilbereich des WC-Deckels und der Schüssel ab, nämlich den Bereich, der ohne Folie von den männlichen Genitalien berührt werden könnte. Wie schon die Vorrichtung wie in [0008] beschrieben verhindert diese Schutzfolie ein Auftreffen des Harnstrahls auf der Frontseite der Toilettenschüssel, wobei die Folie als Trennwand fungiert, dank welcher der Schüsselbereich dahinter sauber bleibt. Die Folie kann mit einem Desinfektionsmittel behandelt werden, wodurch der Vorgang des Wasserlösens steril ablaufen kann. Diese Vorrichtung ist zur einmaligen Verwendung gedacht und besteht aus abbaubarem Material, welches sich nach dem Herunterspülen im Abwasser auflöst. Durch diese Schutzfolie bleibt ein Kontakt zwischen den Händen und den Genitalien jedoch unverzichtbar. Weiter ist auch die Haftung der Schutzfolie nicht vollkommen, sodass es zu einer Verschiebung der Folie kommen kann, wodurch ihre Schutzfunktion zunichte gemacht werden kann. Für ältere und gebrechliche Menschen wird das bündige Aufkleben auf die WC-Schale zu einer wahren Herausforderung, welche die Handhabung erschwert bis gar verunmoglicht. Zudem bleibt dem Benutzer die Konfrontation mit der allenfalls übelriechenden WC-Schüssel beim Festmachen der Schutzfolie auch nicht erspart.

[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der rasch und mit einfachen und wenigen narrensicheren Handgriffen ein hygienisches Urinieren eines Mannes im Sitzen möglich wird, bei dem die Genitalien des Mannes so geschützt werden, dass das Glied von allen Seiten beim Einführen in die WC-Schüssel, während des Harnlösevorgangs sowie beim anschliessenden Anheben über die Toilette keinerlei Berührung weder mit der WC-Anlage noch mit der Hand des Benutzers erfährt. Dadurch wird das Wasserlösen zum sterilen Vorgang. Durch seine einfache Bedienung soll die Vorrichtung für allerlei Altersklassen nutzbar sein, auch für ältere Menschen, die sich nicht mehr so gründlich sauber halten können.

[0011] Weiter soll die Vorrichtung den Harnstrahl und seine gestreuten Strahlen soweit abschirmen, dass keinerlei Harntropfen und Kleinstpartikel den Schüsselrand verunreinigen können. Somit soll die Keimbildung insbesondere an Stellen, die bei einer oberflächlichen Reinigung durch den Toilettenbenutzer übersehbar sind, unterbunden werden. Die Vorrichtung soll zu gesteigerten hygienischen Standards von speziell öffentlichen und von Personengemeinschaften genutzten WC-Anlagen führen, sei dies in Büroräumlichkeiten, auf Baustellen, in Raststätten, Flughäfen, öffentlichen Transportmitteln wie Flugzeuge oder Züge, Spitälern, Alters- und Pflegeheimen etc.

[0012] Weiter ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die möglichst kostengünstig in der Herstellung und einfach in der Distribution ist, sodass jede Toilettenanlage über einen solchen Verteiler verfügen kann. Der Gebrauch soll einmalig sein, und die Vorrichtung nach der Anwendung zusammen mit dem Toilettenpapier den Ablauf wegspülbar sein, wobei die Vorrichtung aus sich im Wasser auflösendem und somit umweltfreundlichem Material bestehen soll.

[0013] Diese Aufgabe wird gelöst von einer Urinierhilfe zum hygienischen Wasserlassen für Männer im Sitzen auf einer Klosett-Schüssel, bestehend aus einem Schutzlappen aus einem faltbaren Material, mit einem Falz, welcher den Schutzlappen in zwei Flügel unterteilt, wobei der eine Flügel ab dem Falz einen rundlichen ganz oder mittels Perforation ausgestanzten Lappenteil aufweist, sodass um denselben herum ein hufeisenförmiger Ring gebildet ist, und dass der andere Flügel des Schutzlappens mittels einer Haftklebebeschichtung oder einem an seinem äusseren Rand gebildeten Haken an einer WC-Brille temporär befestigbar ist. [0014] Die Urinierhilfe für das Wasserlassen durch Männer im Sitzen wird anhand der Zeichnungen im Folgenden beschrieben und ihre Funktion vor, während und nach der Miktion erklärt.

Es zeigt:

Figur 1 : Die Urinierhilfe im zusammengeklappten Zustand vor Gebrauch in einer

Draufsicht;

Figur 2: Die Urinierhilfe im aufgeklappten Zustand zum Gebrauch in einer

Draufsicht;

Figur 3: Die Urinierhilfe im aufgeklappten Zustand schematisch dargestellt während ihres Gebrauchs zum Urinieren, in einer Ansicht von der Seite her gesehen;

Figur 4: Die Urinierhilfe im aufgeklappten Zustand schematisch dargestellt während ihres Gebrauchs für den Stuhlgang, in einer Ansicht von der Seite her gesehen.

[0015] Die Figur 1 zeigt die wesentlichen Elemente der Vorrichtung für die Anwendung bei einem Toilettengang. Die Urinierhilfe besteht aus einem Schutzlappen aus einem faltbaren, biegsamen Material, mit einem Falz 5, welcher den Schutzlappen in zwei Flügel 1 ,2 unterteilt, wobei der eine Flügel 2 ab dem Falz 5 einen rundlichen ganz oder mittels Perforation ausgestanzten Lappenteil 6 einschliesst, sodass um denselben herum ein hufeisenförmiger Ring 7 gebildet ist. Im Bereich 4 des Falzes 5, ausserhalb des Lappenteils 6, ist der Falz etwas weniger stark ausgeprägt ausgeführt, sodass sich dort die beiden Flügel 1 ,2 weniger leicht gegeneinander verschwenken lassen als im mittleren Bereich des Falzes 5. Der andere Flügel 1 des Schutzlappens ist auf einer Seite mit einer Haftklebebeschichtung aus Klebegummi oder einem anderen geeigneten Haftkleber ausgerüstet, sodass er mit dieser Seite auf die Oberseite einer WC-Brille 12 aufklebbar ist, und zwar so, dass die Mittelachse 1 1 des Schutzlappens dann radial und mittig auf dem Vorderteil der WC-Brille 12 aufliegt. Die Schutzlappen können oval, kreisrund, dreieckig oder rechteckig gestaltet sind. Die Haftklebebeschichtung ist so gestaltet, dass die Urinierhilfe nach dem Gebrauch spurlos von der WC-Brille 12 entfernt werden kann, ohne dass irgendwelche Haftmittelrückstände zurückbleiben. Hierfür eignet sich zum Beispiel ein Klebegummi (www.klebeqummi.de). Bei solchem Klebegummi handelt es sich um einen klebenden Knetgummi, der ungiftig und frei von Lösungsmitteln ist. Er wird in Streifenform geliefert und die gewünschte Menge kann einfach abgetrennt und hernach geknetet werden, bis sie sich leicht klebrig anfühlt. In diesem Zustand wird der Klebegummi als Schicht auf den Flügel 1 aufgebracht. Der Flügel 1 kann durch einfaches Aufpressen an einer WC-Brille 12 befestigt werden und nach Gebrauch mitsamt dem Klebegummi wieder von der WC-Brille 12 weggerissen werden. Da sich ein solcher Klebegummi ausserdem zum Reinigen von Flächen eignet, bewirkt er beim Wegreissen, dass allfällige Rückstände auf der WC-Brille 12 mitgerissen werden und diese vorne in der Mitte völlig rein wird.

[0016] Als Variante für die Befestigung des Schutzlappens kann dieser auch am vorderen Ende mit einer Lasche 9 versehen sein. Diese weist dann vorzugsweise zwei Falze 10 auf, und um diese Falze kann die Lasche zweimal um 90° umgebogen sein, zur Bildung eines Hakens. Mit diesem Haken kann sie dann von vorne über den vorderen Rand der WC-Brille 12 geschoben werden, sodass der Schutzlappen wiederum mit seiner Mittelachse 1 1 radial und mittig auf dem Vorderteil der WC-Brille 12 aufliegt.

[0017] Der Falz 5 im Schutzlappen ist durch einen durchgehenden Teil-Einschnitt ins Material ausgeführt, und zwar gerade so, dass der Lappenteil 6, welcher als Harnstrahl- Schutzlappen wirken soll, zunächst um mindestens 90° gegenüber dem Flügel 1 klappbar ist und in dieser Schwenkstellung aufgrund der Steifigkeit des Materials und der Gestaltung des oder der Einschnitte gehalten ist. Durch diese Schwenkung des Lappenteils 6 wird auch der hufeisenförmige Schutzring 7 seinerseits etwas mitgeschwenkt, um etwa einen halb so grossen Winkel, und sowohl der Lappenteil 6 wie auch der hufweisenförmige Schutzring 7 verharren hernach in dieser Schwenkstellung. Als Variante kann der Falz 5 durch abschnittsweise intermittierende Teil-Einschnitte ins Material gefertigt sein, um obige Funktion für das Schwenken des Lappenteils 6 sowie des Schutzrings 7 zu erzielen und sicherzustellen, dass diese in ihrer Schwenkstellung verbleiben. Eine Lasche 8 am Lappenteil 6 kann helfen, dass diese besser aus dem sie umgebenden Schutzring 7 herauslösbar und schwenkbar ist.

[0018] Die ganze Urinierhilfe besteht durchwegs aus demselben Material. Vorzugsweise ist sie aus einem Karton oder einem Kartonlaminat gefertigt und als Stanzteil ausgeführt. Als Alternative dazu kann die Urinierhilfe auch aus einer etwa kartonsteifen Folie hergestellt sein, die im Wasser auflösbar ist, sodass sie durch die Kanalisation wegspülbar ist. Weiter kann sie auch aus einer biegsamen Folie auf der Basis von zum Beispiel Stärke hergestellt sein, die im Wasser auflösbar ist, sodass sie ebenfalls durch die Kanalisation wegspülbar ist. Schliesslich ist auch eine Ausführung möglich, bei welcher die Urinierhilfe aus einer biegsamen, biologisch abbaubaren Kunststoff-Folie hergestellt ist, die im Wasser auflösbar ist, sodass sie durch die Kanalisation wegspülbar ist.

[0019] Die Figur 2 zeigt die Urinierhilfe im vorbereiteten Zustand für den Gebrauch. Sie wird zum Beispiel in einem Stapel in einem Spender neben der WC-Schüssel zur Verfügung gestellt. Man zieht eine Urinierhilfe als flächiges Teil aus dem Spender, und hernach klappt man den Lappenteil 6 aus dem Flügel 2 zunächst nach oben, um den Falz 5, und zwar um mindestens 90°. Dadurch wird eine Öffnung 3 freigelegt, durch welche dann uriniert wird, wie das noch erklärt wird. Der Schutzring 7 wird dabei etwas mitgeschwenkt. Man bringt ihn um den Falz 5 in eine Schwenklage von ca. 45° zum Flügel 1. In diesem Zustand wird die Urinierhilfe mit ihrem Flügel 1 auf den vorderen mittleren Teil der WC-Brille 12 aufgeklebt oder mittels ihres Hakens 9 befestigt. Jetzt ist die Urinierhilfe bereit für den Gebrauch, der nun anhand von Figur 3 erläutert wird.

[0020] Die Figur 3 zeigt hierzu die Urinierhilfe im aufgeklappten Zustand schematisch dargestellt während ihres Gebrauchs, und zwar in einer Ansicht von der Seite her gesehen. Der Benützer männlichen Geschlechts setzt sich auf die WC-Brille 12 einer WC-Schüssel 13. Man erkennt hier die aufgeklebte Urinierhilfe. Der Flügel 1 ist vorne in der Mitte von oben auf die WC-Brille 12 geklebt oder mittels des Hakens 9, der durch Umbiegen um seine zwei Falze 10 gebildet ist, an der WC-Brille eingehängt, sodass die Urinierhilfe nicht in die WC-Schüssel 13 fällt. Der etwa vertikal nach oben ragende Lappenteil 6 des Flügels 2 wirkt nun als Schutzlappen, sodass man nicht so weit vorne sitzen kann, dass das Glied den Rand der WC-Schüssel berührt. Das Glied des Benützers, wenn er sich auf die WC-Brille 12 niedersetzt, ragt dann durch den Schutzring 7 und beim Wasserlösen wird ausserdem wirksam verhindert, dass Urin an den vorderen inneren Rand der WC-Schüssel 13 spritzen kann.

[0021] Die Figur 4 zeigt, wie die Urinierhilfe nach dem Urinieren verändert wird, um Stuhlgang zu haben. Der Schutzlappen 6 wird hierzu von seiner Lage gemäss Figur 3 mit der Hand um 180° nach unten geschwenkt, sodass er nach unten ragt, wie in Figur 4 gezeigt. In dieser Position wird gestuhlt. Der Schutzlappen 6 vermeidet wiederum, dass das Glied dabei die WC-Schüssel berühren kann. Als Variante kann ie Urinierhilfe auch zum Orinieren in dieser Weise benützt wefden, dass der Schutzlappe n6 nach unten geschwenkt wird, wie in Figur 4 gezeigt. Der Urinstrahl kann dann nicht auf den Rand der WC-Schüssel spritzen und diesen Rand verschmutzen. Freilich wird dann der Schutzlappen 6 nass, aber er wird eh nach dem Gebrauch entsorgt.

[0022] Nach dem Gebrauch der Urinierhilfe kann diese in einen bereitgestellten Abfallkübel geworfen werden, wenn sie aus Karton besteht und sich nicht im Wasser auflöst, oder aber sie kann zusammengefaltet in die WC-Schüssel 13 geworfen und weggespült werden. Sie löst sich dann im Kanalisationswasser auf.

[0023] Diese Urinierhilfe eignet sich hervorragend als Werbeträger für aller Art Produkte. Wer sie benützt, muss sie anschauen und daher ist ein hoher Wiedererkennungswert garantiert. Ziffernverzeichnis

1 Oberer Flügel

2 Flügel mit ausgestanztem Lappenteil 6

3 Öffnung innerhalb des Schutzrings 7

4 Falz an der Wurzel des Schutzrings 7

5 Falz, um den der Lappenteil 6 umklappbar ist

6 Lappenteil

7 Schutzring für Genitalbereich

8 Lasche am Lappenteil 6

9 Lasche als Haken

10 Falze an der Lasche 9

1 1 Mittelachse der Urinierhilfe

12 WC-Brille

13 WC-Schüssel