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Title:
USAGE-BASED RECOMMENDATION LOGIC FOR RETROFITTING A MOTOR VEHICLE WITH A DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/239567
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a usage-based recommendation logic for retrofitting a motor vehicle with a device, in particular with an automatically adjustable exterior mirror. For this purpose, usage-specific, drive-specific, and vehicle-specific data are collected on the motor vehicle, said data relating to the function of the device. The recommendation logic (10) which is connected to the on-board computer system evaluates the usage-specific, drive-specific, and vehicle-specific data using specified thresholds. Optionally, a decision recommendation (5) for retrofitting the motor vehicle with the device is generated from the evaluation and is transmitted to a driver and/or owner.

Inventors:
NEWMAN JOHN (DE)
SCHÜRMANN LORENZO (DE)
WITTMANN FELIX (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/063438
Publication Date:
December 02, 2021
Filing Date:
May 20, 2021
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
G06Q30/06
Foreign References:
DE102016006541A12017-11-30
US20180150776A12018-05-31
EP3444823A12019-02-20
DE102009048816A12011-04-14
DE102012012635A12013-01-17
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

1. Nutzungsbasierte Empfehlungslogik (10) für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeugs mit einer Einrichtung, wobei das Kraftfahrzeug ein Bord- Computersystem aufweist, das nutzungsspezifische, fahrtspezifische und fahrzeugspezifische Daten erfasst, dadurch gekennzeichnet, dass

- die nutzungsspezifischen, fahrtspezifischen und fahrzeugspezifi schen Daten sich auf die Funktion der Einrichtung beziehen und zur Er- fassung dieser Daten mit dem Bordcomputersystem verbundene

Sensoren vorgesehen sind und

- die Empfehlungslogik (10) mit dem Bordcomputersystem verbunden ist und eine Bewertung (1, 2, 3) der nutzungsspezifischen, fahrtspezifischen und fahrzeugspezifischen Daten mit vorgegebenen Schwellwerten vornimmt und aus der vorgenommenen Bewertung (1 , 2,

3) eine Entscheidungsempfehlung (5) für eine Nachrüstung generiert.

2. Nutzungsbasierte Empfehlungslogik (10) für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeugs mit einer Einrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die nutzungsspezifischen, fahrtspezifischen und fahrzeugspezifischen Daten funkbasiert an ein externes Serversystem übermittelt werden und die Empfehlungslogik im externen Serversystem implementiert ist, wobei die generierte Entscheidungsempfehlung (5) an das Kraftfahrzeug und/oder an den Halter und/oder Fahrer des

Kraftfahrzeugs übermittelt wird.

3. Nutzungsbasierte Empfehlungslogik (10) für eine Nachrüstung eines Kraft-fahrzeugs mit einer Einrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Empfehlungslogik (10) im Bordcomputer implementiert ist, wobei die generierte Entscheidungsempfehlung (5) an ein Display im Kraftfahrzeug und/oder an den Halter und/oder Fahrer des Kraftfahrzeugs übermittelt wird. Nutzungsbasierte Empfehlungslogik (10) für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeugs mit einer Einrichtung gemäß einem der Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die generierte Entscheidungsempfehlung (5) an ein mobiles Gerät des Fahrzeughalters oder des Fahrers des betreffenden Kraftfahrzeuges übermittelt wird.

Nutzungsbasierte Empfehlungslogik (10) für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeugs mit einer Einrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die nutzungsbasierte Empfehlungslogik (10) und/oder für das Bord computersystem und/oder für das externe Serversystem folgende drei Phasen vorgesehen sind: i) Datenerhebungsphase; ii) Datenverarbeitungsphase mit einer Generierung einer Entscheidungsempfehlung; iii) Übermittlungs- und Benachrichtigungsphase.

Nutzungsbasierte Empfehlungslogik (10) für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeugs nach Anspruch 5, bei dem die Einrichtung als auto matisch verstellbarer Außenspiegel ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass

- in der Datenerhebungsphase die nutzungsspezifischen und fahr tenspezifischen Daten sich beziehen auf

Detektion von manuell vorgenommenen Außenspiegeleinstellungen, Aufzeichnung von Art, Anzahl und Ort der Parkvorgänge und

- in der Datenerhebungsphase die fahrzeugspezifischen Daten sich auf die Fahrzeugidentifikation und/oder auf das Vorhandensein von Niederquerschnittsreifen beziehen.

7. Nutzungsbasierte Empfehlungslogik (10) für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeugs mit einem automatisch verstellbaren Außenspiegel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Datenerhebungsphase die fahrtenspezifischen Daten sich auf eine Aufzeichnung von Geräuschen in Zusammenhang mit Felgenkratzern an einer Bordsteinkante beziehen, wobei Zeitstempel zu dieser Aufzeichnung zusätzlich erfasst werden. 8. Nutzungsbasierte Empfehlungslogik (10) für eine Nachrüstung eines

Kraftfahrzeugs mit einem automatisch verstellbaren Außenspiegel nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entscheidungsempfehlung (5) für die Nachrüstung des Kraftfahr- zeugs mit einem heizbaren automatisch verstellbaren Außenspiegel generiert wird.

Description:
Nutzungsbasierte Empfehlungslogik für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeuges mit einer Einrichtung

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft eine nutzungsbasierte Empfehlungslogik für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeuges mit einer Einrichtung, insbesondere mit einer automatischen Spiegelverstellung, gemäß dem Patentanspruch 1.

Bei der Wahl eines zu kaufenden neuen Kraftfahrzeuges müssen mehrere Attribute und Optionen in Betracht gezogen werden. Diese Attribute und Optionen haben einerseits direkte Auswirkung auf den Kaufpreis, andererseits ist ein Verzicht auf eine bestimmtes Attribut oder eine bestimmte Ausrüstungsoption nicht endgültig. Ein Kraftfahrzeug kann für die meisten zu Beginn nicht gekauften Optionen/Attributen nachgerüstet werden. Diese Nachrüstungseinrichtungen - im Folgenden meist nur mit «Einrichtung» als Sammelbegriff für Optionen/Attribute verwendet - können nicht nur vom Hersteller des Kraftfahrzeugs, sondern auch von anderen Herstellern verkauft werden. Dadurch entgeht dem Kraftfahrzeughersteller ein wichtiges Geschäft. Darüber hinaus kann mit sogenannter post-sale-Werbung ein Kraftfahr zeughalter kaum dazu bewegt werden, eine bestimmte Einrichtung zu kaufen. Entscheidend ist, dass der Kraftfahrzeughalter direkt einen Nutzen einer solchen Einrichtung erkennen kann. Ein Beispiel solcher nachträglich einzubauender Einrichtungen bilden automatisch verstellbare Außenspiegel. Solche automatisch verstellbare Außenspiegel sind bekannt, dazu wird rein beispielhaft auf die Offen legungsschrift DE 102009048816 A1 mit dem Titel «Verfahren zur auto matischen Verstellung eines Außenspiegels» verwiesen. Unter einem automatisch verstellbaren Spiegel (Außenspiegel, Rückspiegel) versteht man einen Spiegel, der in der Lage ist, den Winkel gegenüber dem Fahrer in Abhängigkeit davon zu verändern, ob sich das Fahrzeug vorwärts oder rückwärts bewegt, wobei eine wesentliche Funktion zusätzlich darin liegt, den Spiegel so zu neigen, dass beim Rückwärtsfahren der Fahrer die Position des Fahrzeugs relativ zu einem Bordstein oder zu einem anderen Hindernis, viel leichter erkennen kann und so ein Schaden des Fahrzeugs oder eines Fahrzeugteils (wie z.B. Felgen) vermieden werden kann. Vorstehend wird von einem Spiegel gesprochen, je nach Fahrzeug können auch mehrere Spiegel vorgesehen sein wie links, rechts und/oder innen. Im Folgenden ist daher stets die Gesamtheit der Spiegel gemeint.

Ein automatisch verstellbarer Außenspiegel ist nicht einfach eine «nice-to- have» Zusatzausrüstung, sondern ein solcher Spiegel leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit während der Fahrt, insbesondere in Kurven und auch einen Beitrag zum sicheren und möglichst schadenfreien Einparken bei besonders engen Verhältnissen. Der Nutzen ergibt sich insbesondere auch für Fahrer, die beim Einparken nicht durch optimale Geschicklichkeit auffallen.

Darüber hinaus ist es für den Kraftfahrzeughersteller schwierig, diejenigen Personen anzusprechen, die potenziell bereit sind, eine solche Nachrüst einrichtungen bzw. ein solches Nachrüstprodukt zu kaufen, da ihnen Infor- mationen darüber fehlen, welche Personen am meisten von einer bestimmten Nachrüsteinrichtung profitieren würden.

Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, dass für den Kraftfahrzeughersteller wie auch für einen nicht beratungsresistenten Halter/Fahrer eines Kraftfahrzeugs ein Bedarf besteht, ein Mittel anzugeben, das eine Nachrüsteinrichtung vorschlägt, wobei der Nutzen der Nachrüst einrichtung durch das Fahrverhalten des Halters bzw. Fahrers bestimmt ist. Diese Aufgabe wird gelöst durch eine nutzungsbasierte Empfehlungslogik mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.

Vorgeschlagen wird also eine nutzungsbasierte Empfehlungslogik für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeugs mit einer Einrichtung, wobei das Kraftfahrzeug ein Bordcomputersystem aufweist, dem nutzungsspezifische, fahrtspezifische und fahrzeugspezifische Daten zuführbar sind. Dabei ist vorgesehen, dass

- die nutzungsspezifischen, fahrtspezifischen und fahrzeugspezifischen Daten sich auf die Funktion der Einrichtung beziehen und zur Erfassung dieser Daten mit dem Bordcomputersystem verbundene Sensoren vorgesehen sind; und - die Empfehlungslogik mit dem Bordcomputersystem verbunden ist und eine Bewertung der nutzungsspezifischen, fahrtspezifischen und fahrzeug spezifischen Daten mit vorgegebenen Schwellwerten vornimmt und aus der vorgenommenen Bewertung eine Entscheidungsempfehlung für eine Nach rüstung generiert.

Unter den Begriff nutzungsspezifische Daten sind Daten zu verstehen, die mit der spezifischen Nutzung irgendeiner Einrichtung oder einer Einstellung verbunden sind, beispielsweise die Aufzeichnung einer manuellen (elektrisch unterstützten) Einstellung der Rückspiegel, wobei die Rückspiegel mit Bedienelementen aus der Fahrerkabine eingestellt werden können.

Unter den Begriff fahrtspezifische Daten fallen beispielsweise alle Daten hin sichtlich einer Fahrt wie z.B. Ort und Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, Leistung des Motors bezogen auf Ort und Zeitstempel, Betätigung von Steuerelementen des Kraftfahrzeugs, die einen Einfluss bzw. eine Einwirkung auf die Fahrt haben. Unter dem Begriff fahrzeugspezifischen Daten versteht man meistens eine Fahrzeugidentifikationsnummer VIN, die als Schlüssel für die Gesamtheit der Komponenten und Historie (z.B. Herstellungsland) eines Fahrzeugs dient. Die erfindungsgemäße Lösung hat unter anderen folgende Vorteile: a) Die Erfindung leistet mit der Generierung einer Entscheidungsempfehlung eine datenbasierte und somit deterministische Angabe, wie nützlich eine Nachrüstung des Kraftfahrzeugs mit der genannten Einrichtung aufgrund des bisherigen Fahrverhaltens gewesen wäre, wenn diese Einrichtung bei bestimmten Situation tatsächlich vor handen gewesen wäre. b) Der Hersteller kann gezielt die betreffenden Fahrer bzw. Halter anspre chen, die dadurch unmittelbar den Nutzen der Einrichtung erkennen können und nicht einfach ein post-sale-Geschäftsfeld des Herstellers wittern. Somit entfällt die Lancierung einer ungezielten und wenig wirkungsvollen Werbung für bestimmte Nachrüsteinrichtungen.

Nachstehend werden Ausführungsformen beschrieben, die sich primär auf eine nutzungsbasierte Empfehlungslogik für eine Nachrüstung eines Kraft- fahrzeug mit einem automatisch verstellbaren Außenspiegel bzw. einem automatisch verstellbaren Spiegelsystem beziehen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Nachrüstung mit einem automatisch verstellbaren Außenspiegel beschränkt, sondern kann in nicht abschließender Aufzählung auch eingesetzt werden für z.B. - Nachrüstung (=update) der Software des Bordcomputers hinsichtlich eines Fahrverhaltens (Tempomat), das eine besonders energieeffiziente Fahrweise unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Geländetopologie und der aktuellen Beladung des Fahrzeugs erlaubt;

- Nachrüstung (=update) der Software des Bordcomputers für eine energieoptimierte Steuerung der Klimaanlage unter Berücksichtigung schnell wechselnder Außentemperaturen aufgrund der vorgesehenen Fahrtstrecke, z.B. häufiger Wechsel von Tunnelabschnitten und offenen Abschnitten bei Alpenpassstraßen. Bei der nutzungsbasierten Empfehlungslogik kann vorgesehen sein, dass: die nutzungsspezifischen, fahrtspezifischen und fahrzeugspezifischen Daten funkbasiert an ein externes Serversystem übermittelt werden und die Empfehlungslogik im externen Serversystem implementiert ist, wobei die ge- nerierte Entscheidungsempfehlung an das Kraftfahrzeug und/oder an den Halter und/oder Fahrer des Kraftfahrzeugs übermittelt wird.

Mit dieser Ausgestaltung kann auf dem Server-System ein meist ohnehin geführtes Logbuch über das Fahrzeug mit wichtigen Daten über das Fahrzeug und seine Nutzung ergänzt werden. Die generierte Entscheidungs empfehlung kann dabei zusätzlich an weitere Instanzen übermittelt werden, z.B. an Zweig- oder Service-Niederlassungen des Kraftfahrzeugherstellers. Die Übermittlung an den Halter und/oder Fahrer ist datenschutzrechtlich unproblematisch, wenn die vorgenannten Personen beim Kauf und/oder bei der Instruktion einer Verwendung ihrer Kommunikationsadressen zugestimmt haben.

Weiter kann bei der nutzungsbasierten Empfehlungslogik vorgesehen sein, dass: die Empfehlungslogik im Bordcomputer implementiert ist, wobei die generierte Entscheidungsempfehlung an ein Display im Kraftfahrzeug und/oder an den Halter und/oder Fahrer des Kraftfahrzeugs übermittelt wird. Diese Ausgestaltung berücksichtigt besondere Datenschutzbestimmungen, wonach eine Person die Obhut über ihre fahrtspezifischen Daten wie z.B. Ort, Geschwindigkeit, etc. auf dem Fahrzeug zwingend behalten kann. Die verschiedenen Übermittlungsziele sind frei kombinierbar. Vorteilhaft ist insbesondere die Übermittlung an eine Person über das bordeigene WLAN, dadurch ist der Kontext dieser Entscheidungsempfehlung offensichtlich und die Entscheidungsempfehlung wirksamer, als wenn diese Übermittlung zu irgendeinem späteren Zeitpunkt außerhalb des betreffenden Kraftfahrzeugs erfolgt.

Ferner kann bei der nutzungsbasierten Empfehlungslogik vorgesehen sein, dass: die generierte Entscheidungsempfehlung an ein mobiles Gerät des Fahrzeughalters oder des Fahrers des betreffenden Kraftfahrzeuges übermittelt wird.

Diese Ausgestaltung erlaubt eine persönliche Adressierung an die betreffende Person. Dieser Ausgestaltung zugrunde gelegt sind entweder die die betreffende Person identifizierenden Kommunikationskoordinaten wie Email-Adresse oder Mobilnummer. Diese Daten stehen oft zur Verfügung, da die betreffenden Personen einer Einwilligung zur Benutzung initial zugestimmt haben.

Bei der nutzungsbasierten Empfehlungslogik kann weiter vorgesehen sein, dass: für die nutzungsbasierte Empfehlungslogik und/oder für das Bordcomputer system und/oder für das externe Serversystem folgende drei Phasen vorge- sehen sind: i) Datenerhebungsphase; ii Datenverarbeitungsphase mit einer Generierung einer Entscheidungs empfehlung; iii) Übermittlungs- und Benachrichtigungsphase. Diese Ausgestaltung ermöglicht, die drei Phasen modular, bedarfsgerecht und Datenschutzanforderungen entsprechend auf den Bordcomputer, die nutzungsbasierte Empfehlungslogik und auf den externen Server zu verteilen. Ferner kann bei der nutzungsbasierten Empfehlungslogik vorgesehen sein, diese für eine Nachrüstung mit einem automatisch verstellbaren Außenspiegel vorzunehmen, so dass

- in der Datenerhebungsphase die nutzungsspezifischen und fahrten- spezifischen Daten sich auf die Detektion von manuell vorgenommenen Außenspiegeleinstellungen und auf die Aufzeichnung von Art, Anzahl und Ort der Parkvorgänge beziehen und

- in der Datenerhebungsphase die fahrzeugspezifischen Daten sich auf die Fahrzeugidentifikation und/oder auf das Vorhandensein von Nieder querschnittsreifen beziehen. Diese Ausgestaltung ermöglicht, einem Fahrer oder Halter eines Kraftfahrzeugs eine Entscheidungsempfehlung für die Nachrüstung mit einem automatisch verstellbaren Außenspiegel zu übermitteln, die auf dem realen Fahrverhalten beruht und somit die Nützlichkeit einer solchen Nach- rüstung unzweifelhaft dokumentiert. Die Prüfung auf das Vorhandensein (das ist auch ein Schwellwert) von Niederquerschnittsreifen beinhaltet, dass bei deren Absenz keine Entscheidungsempfehlung generiert wird, da bei der Absenz von Niederquerschnittsreifen das Beschädigungspotential an den Rädern bzw. Felgen beim Einparken ausgesprochen gering ist. Zu beachten ist, dass die meisten Kraftfahrzeuge konstruktiv an Niederquerschnittsreifen angepasst sind, unter anderem durch Berücksichtigung der Freiraumhöhe zwischen Straße und Fahrzeugunterseite, diese Information ist daher meist über die Fahrzeugidentifikationsnummer VIN zugänglich. Dabei kann bei der nutzungsbasierten Empfehlungslogik vorgesehen sein, dass: in der Datenerhebungsphase die fahrtenspezifischen Daten sich beziehen auf eine Aufzeichnung von Geräuschen in Zusammenhang mit Felgenkratzern an einer Bordsteinkante, wobei Zeitstempel zu dieser Aufzeichnung zusätzlich erfasst werden.

Diese Ausgestaltung ermöglicht, einem Fahrer oder Halter eines Kraftfahrzeugs das Schadenpotential und/oder den realen Schaden aufzuzeigen, der durch die Absenz eines automatisch verstellbaren Außenspiegels verursacht wird. Dies bedingt jedoch, dass das betreffende Fahrzeug mit einem Niederquerschnittsreifen versehen ist.

Weiter kann bei der nutzungsbasierten Empfehlungslogik vorgesehen sein, dass: eine Entscheidungsempfehlung für die Nachrüstung des Kraftfahrzeugs mit einem heizbaren automatisch verstellbaren Außenspiegel generiert wird.

Diese Ausgestaltung basiert auf den erfassten fahrtspezifischen Daten wie Ort, Temperatur und Dauer einer solchen Exposition. Der Begriff fahrtspezifisch umfasst dabei auch den Stillstand bzw. den Parkzustand eines Fahrzeugs. In dieser Ausgestaltung sind in der Datenerhebungsphase für die Generierung der Entscheidungsempfehlung größere Zeiträume zugrunde zu legen, um zur Plausibilität der Entscheidungsempfehlung eine statistische Basis zu haben. Eine solche individualisierte Entscheidungsempfehlung verstärkt beim Fahrer und/oder Halter die Bereit schaft, das Fahrzeug entsprechend nachzurüsten.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nach folgenden Beschreibung von Ausführungsformen, wobei für diese Aus führungsformen die Nachrüstung eines Kraftfahrzeugs mit einem automatisch verstellbaren Außenspiegel vorgesehen ist. Es wird auf eine einzige Figur Bezug genommen, dabei zeigt:

Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Empfehlungslogik.

Um eine nutzungsbasierte Empfehlungslogik für eine Nachrüstung eines Kraftfahrzeugs mit einer Einrichtung (nicht nur für einen automatisch ver stellbaren Außenspiegel) zu realisieren, sind vorzugsweise folgende drei Phasen bzw. Schritte vorzusehen: i) Datenerhebungsphase; ii) Datenverarbeitungsphase mit einer Generierung einer Entscheidungs empfehlung; iii) Übermittlungs- und Benachrichtigungsphase i) Zur Datenerhebungsphase

In dieser Phase wird das Fahrverhalten eines Fahrers des betreffenden Kraftfahrzeugs über einen bestimmten Zeitraum oder so lange aufgezeichnet, bis genügend Daten für eine nachfolgende Datenverarbeitung zur Verfügung stehen, um eine qualifizierte Aussage treffen zu können. Im einzeln können folgende Daten mit entsprechenden Sensoren erfasst werden:

- Fahrzeugkonfiguration: Niederquerschnittsreifen vorhanden (ja/nein). Die Datenquelle ist eine Datenbank (OEM-Backend) des Kraftfahrzeug herstellers, der Schlüssel für den Zugriff ist die Fahrzeug-Identifikations nummer VIN. Die Angabe, ob Niederquerschnittsreifen vorhanden sind, ist deshalb wichtig weil, die Felgenbreite bzw. der Felgendurchmesser bei Niederquerschnittsreifen relativ hoch ist und beim Fahren an einem Bordstein die Gefahr einer Beschädigung der Felge wesentlich erhöht ist.

- Ort, Anzahl und Art der Parkvorgänge, u.a. längs einer Straße oder in einer Garage. Die Datenquelle wird gebildet durch die Positionsdaten eines auf dem Kraftfahrzeug installierten GPS-Gerätes oder einer auf dem Smartphone des betreffenden Fahrers installierten Anwendung, wobei das Smartphone mit dem Bordcomputersystem via dem bordeigenen WLAN oder via Bluetooth gekoppelt ist. - Unterscheidung Längs- vs. Diagonalposition des Fahrzeugs während des Einparkvorgangs. Die Datenquelle kommt vom Fahrzeug, nämlich die Erfassung der Lenkmuster vor und während dem Einparken und/oder aufgrund der Angabe des Ortes eine zusätzliche Information darüber, welches Parken (Längs- vs Diagonalparken) am betreffenden Ort verfügbar ist.

- Informationen über die Verwendung der manuellen Spiegelverstellung. Diese Datenquelle steht nur zur Verfügung, falls elektrisch verstellbare Spiegel eingebaut sind. Falls solche elektrisch verstellbare Spiegel installiert sind, können diese Informationen von der ECU, dh vom Bordcomputer abgerufen werden.

- Aufzeichnung und Klassifizierung von Geräuschen im Zusammenhang mit Felgenkratzern an Bordsteinkanten: Diese Aufzeichnungen werden gemäß dem jeweiligen Zeitstempel korreliert mit dem Ort. Dadurch kann in der nachfolgenden Phase «Datenverarbeitung mit Empfehlungsgenerierung» der Fahrer informiert werden, ggf. auch andere Fahrer anderer Kraftfahrzeuge, die einen Dienst abonniert haben, darüber zu informieren, dass ihre Position mit der eines früheren Felgenschadens übereinstimmt. ii) Zur Datenverarbeitungsphase mit einer Generierung einer Ent- Scheidungsempfehlung

Vorzugsweise werden die aufgezeichneten Daten an einen externen Server (Backend) gesandt, wo der nächste technische Schritt, die Datenverarbeitung mit einer Empfehlungsgenerierung, stattfindet. Unter Berücksichtigung von Datenschutzbestimmungen kann es jedoch geboten IO sein, Fahrzeugdaten direkt im jeweiligen Fahrzeug zu speichern und zu verarbeiten und nur die Ergebnisse der Datenverarbeitung bzw. des Ausgangs der nutzungsbasierten Empfehlungslogik an einen externen Server zu senden. In einer solchen Situation würde ein Algorithmus, der in der nutzungsbasierten Empfehlungslogik implementiert ist, eine Entscheidungsempfehlung generieren, die lokal auf dem entsprechenden Kraftfahrzeug oder einem anderen persönlichen elektronischen Gerät abläuft, das einem Fahrer gehört oder von ihm bedient wird. Die Übertragung/Übermittlung der Daten, sei es die Gesamtheit der in der Phase i) erfassten Daten oder die konkrete Entscheidungsempfehlung kann nach einem Verfahren erfolgen, dass z.B. in der Offenlegungsschrift DE 102012 012 635A1 mit dem Titel «Verfahren zum Übertragen von mindestens einer individuellen Einstellung von einem Kraftfahrzeug an einen Dienstgeber» offenbart ist. iii) Zur Benachrichtigung des Fahrers und/oder Flalters.

Die Benachrichtigung der des Fahrers und/oder Flalters mit einer konkreten Entscheidungsempfehlung zur Nachrüstung des betreffenden Fahrzeugs mit einer Einrichtung, vorliegend also mit einem automatischen Spiegelverstell system kann objektbezogen auf einem Display des Kraftfahrzeugs erfolgen. Dies soll vorzugsweise zu einem Zeitpunkt stattfinden, der vom Fahrer bzw. Halter als nicht störend empfunden wird, zB bei Fahrantritt, also vor dem Starten des Motors oder am Ende einer Fahrt, unmittelbar nach dem Ausschalten des Motors. Möglich ist auch eine personenbezogene Information, also direkt an den Fahrer oder Halter adressiert. Die Koordinaten des Flalters sind bekannt aufgrund eines abgeschlossenen Verkaufsvertrags, die Koordinaten des Fahrers könnten auch bekannt werden durch ein einloggen des Fahrers bei Fahrtantritt.

Anhand der Fig. 1 wird die Funktionsweise der nutzungsbasierten Empfeh lungslogik 10 erläutert. Für die Nachrüstung eines Fahrzeuges mit einem automatischen Spiegelsystem wird zunächst vorausgesetzt, dass das betreffende Fahrzeug damit nicht ausgerüstet ist. Vorab wird die Angabe gemacht, dass für die Verzweigungen bei den Blöcken 1, 2 und 3 die entsprechenden zwei Ausgänge mit Y (=ja) und N (=nein) bezeichnet sind.

Von besonderer Bedeutung ist es nun, ob der betreffende Fahrer überhaupt eine manuell vorgenommene Außenspiegelverstellung benutzt. Dabei wird davon ausgegangen, dass diese manuelle Verstellung via ein Betätigungs element, das mit dem Bordcomputer verbunden ist, elektrisch vorgenommen wird. Diese Detektion wird im Block 1 der Empfehlungslogik 10 vorgenommen. Allein die Tatsache dieser manuell vorgenommenen Verstellung reicht aus, eine Entscheidungsempfehlung 5 für die Nachrüstung zu generieren.

Falls die Außenspiegel manuell nicht verstellt werden, wird im Block 2 geprüft, ob das betreffende Fahrzeug mit Niederquerschnittsreifen ausgerüstet ist. Dies ist relevant wegen einem größeren Schadenpotential. Sind keine Niederquerschnittsreifen vorhanden, ist keine Generierung 4 einer Entscheidungsempfehlung für die Nachrüstung vorzunehmen. Eine an die adressierten Personen (Fahrer und/oder Halter) gerichtete Entscheidungs empfehlung 5 würde mindestens unnütz wenn nicht gar als belästigend empfunden.

Sind hingegen Niederquerschnittsreifen am betreffenden Kraftfahrzeug montiert, wird im nächsten Schritt im Block 3 das Parkverhalten analysiert, insbesondere ob das Längsparken vorgenommen wird. Dazu werden vorgängig in der Datenerfassungsphase die Anzahl solcher Längsparkvorgänge gezählt und in Relation mit einem Schwellwert gesetzt. Der Schwellwert kann eine absolute Zahl oder eine Zahl bezogen auf eine bestimmte Zeitdauer sein. Wird dieser Schwellwert überschritt, erfolgt die Generierung einer Entscheidungsempfehlung 5 für die Nachrüstung. Beim Unterschreiten dieses Schwellwertes wird keine Entscheidungsempfehlung 4 generiert.

LISTE DER VERWENDETEN BEZUGSZEICHEN UND AKRONYME 1 Detektion einer manuell vorgenommenen Außenspiegelverstellung

2 Detektion, ob Fahrzeug mit Breitbandreifen ausgerüstet ist

3 Detektion eines Längsparkens auf einer Straße

4 keine Entscheidungsempfehlung, keine Generierung einer Entscheidungsempfehlung für die Nachrüstung

5 Entscheidungsempfehlung

Generierung einer Entscheidungsempfehlung für die Nachrüstung 10 Nutzungsbasierte Empfehlungslogik ECU engine control unit, engine control module; Bordcomputer N nein

VIN Vehicle Identification Number, zB nach ISO Standard 3779 Y ja