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Title:
USE OF ACTIVE INGREDIENTS WITH OESTROGENIC EFFECT FOR THE PREVENTION AND TREATMENT OF MACULAR DEGENERATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/029122
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a new possibility for preventing and treating macular degeneration. According to the invention, the treatment uses as active ingredients substances with oestrogenic effect.

Inventors:
ZANDER HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/007032
Publication Date:
July 09, 1998
Filing Date:
December 15, 1997
Export Citation:
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Assignee:
ZANDER HELMUT (DE)
International Classes:
A61K31/05; A61K31/565; (IPC1-7): A61K31/565; A61K31/05
Domestic Patent References:
WO1995004535A11995-02-16
Other References:
"RISK FACTORS FOR NEOVASCULAR AGE-RELATED MACULAR DEGENERATION", ARCHIVES OF OPHTHALMOLOGY, vol. 110, no. 12, December 1992 (1992-12-01), pages 1701 - 1708, XP000645670
KLEIN ET AL.: "Are sex hormones associated with age-related maculopathy in women ? The Beaver Dam eye study", TRANS. AM. OPHTHALMOL. SOC., vol. 92, 1994, pages 289 - 295, XP002063482
VINGERLING ET AL.: "Macular degeneration and early menopause : a case control study", BR. J. MED., vol. 310, no. 6994, - 17 June 1995 (1995-06-17), pages 1570 - 1571, XP002063483
SMITH ET AL.: "Gender, oestrogen hormone replacement and age-related macular degeneration : results form the Blue mountains eye study", AUSTR. NEW ZEALAND J. OPHTHALMOL., vol. 25, no. suppl.1, May 1997 (1997-05-01), pages S13 - S15, XP002063484
SPERDUTO: "Risk factors for idiopathic macular holes", AM. J. OPHTHALMOL., vol. 118, no. 6, 15 December 1994 (1994-12-15), pages 754 - 761, XP002063485
MORGAN ET AL.: "Idiopathic macular holes", AM. J. OPHTHALMOL., vol. 99, no. 4, 1985, pages 437 - 444, XP002063486
SZEMERE ET AL.: "Die hämostyptische Wirkung von Östriolsuccinat bei Blutungen verschiedener Genese", DEUSTCH. MED. J., vol. 17, no. 10, 31 May 1966 (1966-05-31), pages 329 - 332, XP002063487
Attorney, Agent or Firm:
GR�NECKER, KINKELDEY, STOCKMAIR & SCHWANH�USSER (M�nchen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von mindestens einem Wirkstoff mit Ostrogenwirkung zur Vorbeugung und/oder Behandlung der Makuladegeneration.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirk stoff ausgewähit wird aus Östrogenen, pflanzlichen Phenolen mit Östro genwirkung, synthetischen Verbindungen mit Ostrogenwirkung sowie Me taboliten der genannten Wirkstoffe mit östrogener Wirkung.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, da# der Wirk stoff ausgewählt wird aus Östradiol17ß, Östradiol17a, sowie deren phar mazeutisch geeigneten Salzen, insbesondere valeriansauren Salzen.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich net, da# der Wirkstoffspiegel im Blut auf mindestens 30 pg/ml, ganz be sonders bevorzugt mindestens 60 pg/ml Serum, eingestellt wird.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich net, daß die Vorbeugung und/oder Behandlung bei männlichen Personen erfolgt.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich net, daß eine Kombination an Wirkstoffen mit Ostrogenwirkung eingesetzt wird.
Description:
Verwendung von Wirkstoffen mit Ostrogen-Wirkung zur Vorbeugung und Behandlung von Makuladegeneration Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Vorbeugungs-und Behandlungsme- thode der Makuladegeneration.

Makuladegeneration ist eine Erkrankung der Macula lutea der Retina-des Gel- ben Flecks der Netzhaut-meist beider Augen, die zu fortschreitendem Verlust der zentralen Sehschärfe führt. Heutzutage ist sie in Deutschland und anderen Industrieländern die häufigste Erblindungsursache.

Atiologie und pathobiochemische Genese sind unbekannt und höchstwahr- scheinlich heterogen. Erbliche Formen machen etwa drei Prozent aller Fälle aus.

Toxische Retinopathien unter Einbeziehung der Makula werden als Komplikation einer Dauermedikation mit Chloroquin und Thioridazin beobachtet. In über 95 % aller Fälle sind Menschen im höheren und hohen Lebensalter betroffen-daher auch die Bezeichnung"senile"Makuladegeneration. Die Prävalenz der senilen Makuladegeneration bei Menschen bis zum 65. Lebensjahr liegt in Deutschland zwischen ein und zwei Prozent.

Das Auftreten ophthalmoskopisch sichtbarer Drusen am Augenhintergrund kann ein frühes Risikozeichen sein. Kommt es zusätzlich zu einer Atrophie des maku- laren Pigmentepithels der Retina, spricht man von"trockener"Makuladegenerati- on. Aus dieser kann sich eine"feuchte"Makuladegeneration entwickeln mit Ex- sudation, subretinaler Neovaskularisation mit kleinen Blutungen und seröser Ab- hebung von Netzhaut mit Pigmentephithel. Endstadium ist die"scheibenförmige" oder"diskiforme"Makuladegeneration mit Ausbildung einer zentralen, prominen- ten Narbe.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird die Makuladegeneration hauptsächlich durch eine Laserbehandlung therapiert. Bei dieser Therapie werden jedoch die Krank- heitsursachen nicht bekämpft, sondern lediglich die Folgen der Degeneration abgeschwächt.

Der vorliegenden Erfindung lag das technische Problem zugrunde, eine weitere Behandlungsmöglichkeit für die Makuladegeneration anzugeben, wobei insbe- sondere nicht nur die Folgen der Erkrankung gemildert werden sollen, sondern auch die Ursache der Erkrankung wirksamer bekämpft werden soll.

Es wurde überraschenderweise gefunden, daß ein Wirkstoff mit Ostrogenwirkung das Auftreten der Krankheit bei Risikopatienten hinauszögern oder verhindern und bei schon eingetretener Krankheit deren Verlauf abmildern, also sowohl pro- phylaktisch als auch therapeutisch wirken kann. Somit eröffnen Wirkstoffe mit Östrogenwirkung eine weitere Vorbeugungs-und Behandlungsmöglichkeit der Makuladegeneration.

Vorzugsweise wird der Wirkstoff ausgewähtt aus Östrogenen, pflanzlichen Phe- nolen mit Östrogenwirkung und synthetischen Verbindungen mit östrogener Wir- kung sowie deren Metaboliten mit östrogener Wirkung. Es sind zahlreiche Wirk- stoffe mit östrogener Wirkung derzeit gewerblich erhältlich.

Ganz besonders gut geeignet sind Östradiol-17ß und Östradiol-17a, sowie deren pharmazeutisch geeignete Salze, insbesondere valeriansaure Salze.

Bei der Behandlung der Makuladegeneration mit den genannten Wirkstoffen sollten vorzugsweise Wirkstoffspiegel erzielt werden, bei denen mindestens 30 pg/ml, ganz besonders bevorzugt 60 pg/ml, im Serum erzielt werden. Diese Wirkstoffspiegel wurden in der Regel durch eine tägliche orale Dosis von 2 mg Wirkstoff erzielt.

Weitere gebräuchliche Applikationsformen umfassen die kutan resorbierbaren und parenteral injizierbaren Formulierungen.

Es hat sich insbesondere überraschenderweise gezeigt, daß die Behandlung der Makuladegeneration mit den genannten Wirkstoffen bei Männern gute Erfolge erzielte.

Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.

Für die Behandlung der Patienten mit Makuladegeneration wurden handelsübli- che Östrogen-Präparate eingesetzt.

Vorzugsweise wird eine Kombination an Wirkstoffen mit Ostrogenwirkung einge- setzt.

Die behandelten Patienten waren in der Regel zwischen 50 und 60 Jahre alt und litten unter fortschreitender Makuladegeneration.

Bei einer Patientin war das rechte Auge bereits erblindet und das linke Auge ging seit einigen Wochen von der trockenen in die feuchte Form der Makuladegene- ration über. Die Patientin bemerkte den schleichenden Fortgang der Erkrankung durch das Auftreten von Metamorphopsie (d. h. Verzerrtsehen). Diese feuchte Makuladegeneration konnte erfolgreich mit Östradiol-1 7ß behandeit werden. Das Fortschreiten der Makuladegeneration konnte erheblich verlangsamt werden.

Die folgende Zusammenstellung zeigt beispielhafte klinisch-chemische Daten von Patienten, bei denen Makuladegeneration diagnostiziert worden war.

Beispiel 1 Untersuchter Parameter Ergebnis Dimension Richtwerte im Serum Coeruloplasmin 33 mg/dl 15-60 Transferrin 327 mg/dl 20-360 Ferritin 29, 0 ng/ml 25-200 Alpha-1-Antitrypsin 245 mg/dl 190-350 CRP quantitativ <0,3 mg/dl <1,0 C3-Proaktivator 0, 19 mg/ml 0, 17-0. 42 Alpha-1-Glycoprotein 76, 3 mg/dl 55-140 Ostradiol (Postmenopause) 7, 0 pg/ml 10-35 Kupfer 141 pg/dl 65-165 Zink (AAS) 0, 96 mg/l 0, 6-1, 2 Selen 100, 2 pg/l 53-105 Richtwerte für Östradiol : fottikutäre Phase 30-120 pg/ml ovulatorischer Peak 150-350 pg/ml luteale Phase 100-210 pg/ml Postmenopause 10-35 pg/ml Osteoporoseprophylaxe 25 - 100 pg/ml Beispiel 2 Untersuchter Parameter Ergebnis Dimension Richtwerte im Serum DHEA-S (60-69 J) 2924 ng/ml 130-1300 FSH (Postmenopause) 114, 5 U/I 35-131 Östradiol (Postmenopause) 5, 47 pg/ml 10-35 Richtwerte für oestradiol wie im Beispiel 1.

Beispiel 3 Untersuchter Parameter Ergebnis Dimension Richtwerte im Serum DHEA-S (60-69 J) 1356 ng/ml 130-1300 FSH (Postmenopause) 126 U/I 35-131 oestradiol (Postmenopause) 7, 99 pg/ml 10 - 35 Testosteron (Postmenopause) 0, 34 ng/ml 0, 1-0, 8 Vitamin E (Tocoferol) 27, 4 mg/l 5-16 Richtwerte für Östradiol wie im Beispiel 1.