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Title:
USE OF ALUMINIUM TRINITRIDE AS A MATERIAL FOR A COMPRESSION MOULD FOR MANUFACTURING OPTICAL PARTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/013843
Kind Code:
A1
Abstract:
The use of AlN sintered ceramic as a material for a compression mould for manufacturing optical parts made of glass or glass ceramic permits polished moulded optical parts of high surface quality and high precision to be obtained. The material can be manufactured by processes known per se, such as hot processing, unpressurized sintering or by the sintering-HIP process. Subsequent compression of AlN by hot isostatic pressing (HIP) further reduces the residual porosity. The AlN ceramic manufactured by this process can contain up to 12 wt.% of alkaline earth oxides, up to 8 wt.% of aluminium oxide, up to 10 wt.% of rare earth oxides and up to 8 wt.% of carbon as sinter additives, the total content of which must not exceeded 15 wt.%. Preferably, the material has a residual porosity less than 2 %.

Inventors:
KRIEGESMANN JOCHEN (DE)
ROSENKRANZ WOLFGANG (DE)
FRANEK HENNING (DE)
BLUETHGEN WALDEMAR (DE)
Application Number:
PCT/DE1991/000210
Publication Date:
September 19, 1991
Filing Date:
March 11, 1991
Export Citation:
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Assignee:
LEICA INDUSTRIEVERWALTUNG (DE)
International Classes:
C03B9/48; C03B11/08; C04B35/581; (IPC1-7): C03B11/06; C04B35/58
Foreign References:
EP0237072A21987-09-16
Other References:
Derwent Accession Nr. 89-175 929, Questel Tele- systems Wpil, Derwent Publi- cations Ltd., London.
Derwent Accession Nr. 88-101 189, Questel Tele- systems Wpil, Derwent Publi- cations Ltd., London.
Attorney, Agent or Firm:
LEICA INDUSTRIEVERWALTUNG GMBH (Ernst-Leitz-Stra�e Postfach 20 20, Wetzlar, DE)
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Claims:
A n s p r ü c h e
1. Verwendung von Aluminiumnitrid als Werkstoff für ein Pre߬ werkzeug zum nacharbeitungsfreien Ausformen von optischen Bautei len aus Glas oder aus einer glashaltigen Keramik hoher Oberflä¬ chengüte und Maßgenauigkeit.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei das Preßwerkzeug insbeson¬ dere für optische Bauteile aus La2θ3haltigern Glas mit einer Brechzahl ne >1,70 eingesetzt wird.
3. Verwendung von durch druckloses Sintern hergestelltem Alumi¬ niumnitrid mit einer Restporosität unter 4% nach Anspruch 1.
4. Verwendung von durch druckloses Sintern hergestelltem Alumi¬ niumnitrid nach Anspruch 3, wobei das so hergestellte Aluminiumni¬ trid durch nachträgliches heißisostatisches Pressen auf eine Rest porosität von unter 1% verdichtet wird.
5. Verwendung von durch Heißpressen hergestelltem Aluminiumni¬ trid mit einer Restporosität von unter 1% nach Anspruch 1.
6. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprü¬ che, wobei das Aluminiumnitrid mindestens einen der folgenden Zu sätze aufweist: Erdalkalioxid(e): bis zu 12 Gew.%, Aluminiumoxid: bis zu 8 Gew.%, Seltene ErdenOxid(e): bis zu 10 Gew.%, Kohlenstoff: bis zu 8 Gew.%, wobei der Gesamtgehalt aller Zusätze 15 Gew.% nicht übersteigt.
7. Verwendung nach Anspruch 6, wobei der Gehalt an einem oder mehreren Erdalkalioxid(en) und/oder Aluminiumoxid und/oder Selte¬ nen ErdenOxid(en) und/oder Kohlenstoff jeweils bis zu 5 Gew.% beträgt und der Gesamtgehalt aller Zusätze 15 Gew.% nicht über steigt.
8. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprü¬ che, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff eine ein oder zwei phasige AluminiumnitridSinterkeramik ist.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ne¬ ben Aluminiumnitrid eine der nachfolgenden Verbindungen als zweite Phase vorhanden ist: A10N, Alg03N7, Ca02A1203, 3Ca05Al203.
Description:
Verwendung von Aluminiumnitrid als Werkstoff für ein Preßwerkzeug für die Fertigung von optischen Bauteilen

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Werkstoffs auf der Ba¬ sis einer AIN-Sinterkeramik für ein Preßwerkzeug zum Herstellen von Glas- bzw. Glaskeramik-Bauteilen, die eine hohe Oberflächen¬ qualität und eine hervorragende Maßgenauigkeit, aufweisen.

Aus den VDI-Nachrichten vom 31.08.1984 ist der Artikel "Kerami- scher Werkstoff kühlt Mikro-Chips" bekannt geworden, in dem vor¬ geschlagen wird, hochverdichtetes Aluminiumnitrid (A1N) beispiels¬ weise als Trägermaterial zum Aufbau integrierter Schaltkreise ein¬ zusetzen, da mit der immer mehr steigenden Integrationsdichte elektronischer Bauteile der Bedarf an Trägermaterialien zunimmt, die die auf kleinstem Raum erzeugte Verlustwärme rasch abzuleiten vermögen. Das Material ist hinsichtlich seines Wärmeausdehnungs¬ koeffizienten gut dem Siliciumchip angepaßt. Darüber hinaus wurde in dieser Veröffentlichung angeregt, A1N als Tiegelmaterial für Aluminiumschmelzen oder in der Einkristallzucht sowie als Hüll a- terial für Gaslaser einzusetzen.

Preßmatrizen zum Herstellen von optischen Bauteilen aus Glas oder glashaltigen Keramiken oder Glaskeramiken sind bekannt. In der PCT/DE 84/00128 sind Materialien für Preßwerkzeuge beschrieben, die beispielsweise aus einkristallinen oxidischen Werkstoffen be- stehen, wie z.B. aus NiO, oder Al 2 θ3. Durch deren monokri¬ stallinen Aufbau ergeben sich jedoch Nachteile bezüglich der An¬ isotropie des Wärmeleitvermögens und des thermischen Ausdehnungs¬ koeffizienten. Auch Eigenschaften wie die Härte und die Sprödig- keit sind bei der gegebenen kristallographischen Struktur dieser Materialien als nachteilig anzusehen. Man war daher bestrebt, die¬ se Nachteile dadurch zu beheben, daß polykristalline Oxid-Materi¬ alien eingesetzt wurden. Darüber hinaus wurden Zrθ2*- bzw. HfÖ2- verstärkte Oxidkeramiken vorgeschlagen. Es handelt sich dabei um

solche Werkstoffe, deren innerer Gefügeaufbau durch werkstoffwis¬ senschaftliche Maßnahmen für bestimmte Anwendungen optimiert wurde.

Allerdings haben diese Hochleistungskeramiken für den vorliegenden Anwendungszweck, bei dem es auf schnelle Aufheiz- bzw. Abkühlge¬ schwindigkeiten ankommt, kein optimiertes Eigenschaftsprofil, da diese ein ungenügendes Wärmeleitvermögen und einen unerwünscht ho¬ hen thermischen linearen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen. Bei¬ spielsweise beträgt der Ausdehnungskoeffizient von A12Ö3 7-10-6 K" 1 und derjenige des Zrθ2 10-10"° " K" 1 . Die Wärmeleitfähigkeit von AI2O3 beträgt beispielsweise lediglich 20 W/m-k. Eine hohe Wärme¬ leitfähigkeit ist jedoch für eine schnelle Wärmeübertragung auf den zu verformenden Glasposten von besonderer Bedeutung, um eine wirtschaftliche Fertigung - also hohe Taktzeiten - zu erzielen.

Außerdem wurde festgestellt, daß die optische Passe der ausgeform¬ ten Bauteile - also der Blankpreßlinge - in negativer Weise durch einen hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten beeinflußt wird. Die Maßhaltigkeit kann daher nachhaltig gestört werden.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Werk- Stoff für ein Preßwerkzeug zum Blankpressen einzusetzen, der die genannten Nachteile nicht aufweist und eine hohe Dauerstandsfe¬ stigkeit, eine gute Temperaturwechselbeständigkeit und vor allem eine gleichmäßige Wärmeübertragung auf den Preßkörper gestattet.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung von Alumini- umnitrid als Werkstoff für ein Preßwerkzeug gelöst. Weitere vor¬ teilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 9.

Mit der vorgesehenen erfindungsgemäßen Verwendung von Aluminiumni¬ trid wird insbesondere dessen hohe Wärmeleitfähigkeit (theoreti¬ scher Wert: 320 W/m-k; praktisch: 110 W/m-k) in vorteilhafter Wei- se eingesetzt. Es ergeben sich dadurch kürzere Preßzeiten. Hieraus resultiert ein wirtschaftlicheres, kostengünstigeres Herstellungs¬ verfahren. Das Material besitzt eine hohe Festigkeit. Die Biege¬ bruchfestigkeit beträgt 300 MPa und der lineare thermische Ausdeh-

nungskoeffizient: 5,5-10-*-* K"* (im Bereich zwischen 25 bis 1000 °C). Schließlich ist auch die gute Maßgenauigkeit beim Ein¬ formen des Preßwerkzeugs von Bedeutung.

Aluminiumnitrid kann auf verschiedene Weise hergestellt werden, so beispielsweise durch Nitrierung von Mischungen aus Ä12Ü3 und Koh¬ lenstoff bei etwa 1750 °C oder durch direkte Nitrierung des Me¬ talls bei ca. 800 °C. Dabei ist es äußerst schwierig, ein sauer¬ stofffreies A1N real herzustellen. Herstellungsabhängige Verunrei¬ nigungen führen dazu, daß Verbindungen wie Aluminiumkarbonitrid, Aluminiumoxikarbid bzw. Aluminiumoxid auftreten. Das so herge¬ stellte Aluminiumnitrid enthält regelmäßig 2 bis 3 Gew.-% Sauer¬ stoff-Restanteile.

Die Herstellung von AIN-Sinterkeramik gelingt einmal durch druck¬ loses Sintern unter Hinzufügung von Sinter-Additiven. Das nach diesem Verfahren hergestellte A1N besitzt eine Restporosität von unter 4%. Während des Sinterns kommt es zur Bildung einer inter- granularen Flüssigkeitsphase, die die einzelnen AIN-Partikeln um¬ hüllen und zu einem "Zusammenbacken" des Materials führen. In Ab¬ hängigkeit von den jeweils hinzugesetzten Additiven kann die Rest- porosität deutlich herabgesetzt werden. So führen beispielsweise Zugaben von BeO oder Y2O bis zu 10 Gew.-% zu einer Verdichtung des Materials.

Desweiteren besteht die Möglichkeit, drucklos gesintertes A1N durch heißisostatisches Pressen in Stickstoffatmosphäre bei Drucken zwischen 10 und 300 MPa und Temperaturen zwischen 1500 und 2000 °C nachzuverdichten. Auch ist es grundsätzlich möglich, den Werkstoff von vorne herein nach an sich bekannten Sinter-HIP-Ver- fahren (HIP = Heiß-Isostatisches Pressen) herzustellen. Ein wei¬ teres infrage kommendes Sinterverfahren ist das sogenannte "axiale Heißpreßverfahren". Hier weist das so hergestellte A1N einen annä¬ hernd theoretischen Wert für die Dichte auf. Gibt man 1 Gew.-% CaO hinzu und läßt die Verfahrensbedingungen wie folgt ablaufen: Druck: 20 MPa, Temperatur: 1700 °C, Zeit: 30 Minuten, so resul¬ tiert eine Restporosität unter 1%. Das Heißpressen von A1N bei

1800 °C während 30 Minuten bei einem Druck von 20 MPa führt bei¬ spielsweise zur Bildung der Phase * -A10N.

Es kann festgestellt werden, daß die Oxidationsresistenz von A1N- Keramiken bis zu einem Temperaturbereich zwischen 1300 und 1400 °C mit und ohne Additive sehr gut ist.

Mit dem Einsatz des vorliegenden Werkstoffs für die großtechnolo¬ gische Herstellung von Präzisionsoptikteilen haben sich mithin er¬ hebliche Verbesserungsmöglichkeiten im Verfahrensablauf, in der Qualität und in der Effektivität der Produktion ergeben. Aufgrund der Vielfalt der Modifizierungsmöglichkeiten des Eigenschaftspro¬ fils von AIN-Sinterkeramiken durch die Zugabe von speziellen Addi¬ tiven bzw. durch die Verfahrensführung bei der Sinterung des Mate¬ rials gelingt eine optimale Anpassung des geforderten Eigen¬ schaftsprofils an das jeweils zu verpressende optische Glas.

Der erfindungsgemäß verwendete Werkstoff kann in an sich bekannter Weise bearbeitet werden, so daß die jeweils gewünschten Preßform- Geometrien erstellt werden können.