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Title:
USE OF CYCLIC DEPSIPEPTIDES WITH 18 RING ATOMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/027498
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns the use, to control parasitic protozoans, in particular coccidia, and fish parasites, of cyclic depsipeptides in which the 18-atom ring is made up of amino-acid and hydroxycarboxylic acid units and which have general formula (I), in which R1, R3 and R5, independently of each other, are hydrogen, straight-chain or branched-chain alkyl, alkenyl, cycloalkyl, arylalkyl or heteroarylalkyl which may also be substituted and R2, R4 and R6, independently of each other, are hydrogen, straight-chain or branched-chain alkyl, alkenyl, cycloalkyl, aryl, heteroaryl, arylalkyl or heteroarylalkyl which may also be substituted, plus optical isomers of such compounds and racemic mixtures of such isomers.

Inventors:
JESCHKE PETER (DE)
SCHERKENBECK JUERGEN (DE)
HABERKORN AXEL (DE)
HARDER ACHIM (DE)
MENCKE NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/001188
Publication Date:
October 19, 1995
Filing Date:
March 30, 1995
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
JESCHKE PETER (DE)
SCHERKENBECK JUERGEN (DE)
HABERKORN AXEL (DE)
HARDER ACHIM (DE)
MENCKE NORBERT (DE)
International Classes:
A61K38/15; C07D273/00; (IPC1-7): A61K38/15
Domestic Patent References:
WO1993025543A21993-12-23
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von cyclischen Depsipeptiden bestehend aus Aminosäuren und Hydroxycarbonsäuren als Ringbausteinen und 18 Ringatomen der allgemeinen Formel ( I ) in welcher R , R und R unabhängig voneinander für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Arylalkyl oder Heteroarylalkyl, die gegebenenfalls substituiert sein können, stehen, R2, R4 und R6 unabhängig voneinander für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Heteroaryl, Aralkyl oder Heteroarylalkyl stehen, die gegebenenfalls substituiert sein können, sowie deren optische Isomere oder Racemate, als Mittel zur Bekämpfung parasitärer Protozoen und insbesondere Coccidien.
2. Mittel gegen parasitäre Protozoen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem Depsipeptid der Formel (I) gemäß Anspruch 1.
3. Verfahren zur Bekämpfung von parasitären Protozoen, dadurch gekennzeichnet, daß man Depsipeptide der Formel (I) gemäß Anspruch 1 auf diese und/oder ihren Lebensraum einwirken läßt.
4. Verfahren zur Herstellung von Mitteln gegen parasitäre Protozoen, dadurch gekennzeichnet, daß man Depsipeptide der Formel (I) gemäß Anspruch 1 mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.
5. Verwendung von Depsipeptiden der Formel (I) gemäß Anspruch 1 zur Her¬ stellung von Mitteln gegen parasitäre Protozoen.
Description:
Verwendung von cyclischen Depsipeptiden mit 18 Ringatomen

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von cyclischen Depsipeptiden bestehend aus Aminosäuren und Hydroxycarbonsäuren als Ringbausteine und 18 Ringatomen als Mittel zur Bekämpfung parasitärer Protozoen insbesondere von Coccidien sowie Fischparasiten.

Bestimmte cyclische Depsipeptide mit 18 Ringatomen (Enniatine) und Verfahren zu ihrer Herstellung sind bereits bekannt (vgl. z.B.: Hiroshi Tomoda etal. J. Antibiotics 45 (1992) S. 1207-1215 [Enniatiiie A, A,, B, B l5 D, E und F]; P. Quitt et al, Helv. Chimica Acta 46 (1963) S. 1715-1720; P. Quitt et al, Helv. Chimica Acta 47 (1964) S. 166-173 [Enniatin A]).

Cyclische Depsipeptide mit 18 Ringatomen (Enniatine) und ihre endopara-sitizide Wirkung sind Gegenstand einer vorgängigen Patentanmeldung (vgl. PCT-Anmeldung WO 93/25 543).

Über eine Verwendung dieser Verbindungen als Mittel zur Bekämpfung parasitärer Protozoen und insbesondere als Mittel zur Bekämpfung von Coccidien sowie Fisch¬ parasiten ist jedoch bisher nichts bekannt geworden.

Es wurde nun gefunden, daß cyclische Depsipeptide bestehend aus Aminosäuren und Hydroxycarbonsäuren als Ringbausteine und 18 Ringatomen der allgemeinen Formel ( I )

in welcher

R , R und R unabhängig voneinander für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Arylalkyl oder Heteroarylalkyl, die gegebenenfalls substituiert sein können, stehen,

R 2 , R 4 und R 6 unabhängig voneinander für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Heteroaryl, Aralkyl oder Heteroarylalkyl stehen, die gegebenenfalls substituiert sein können,

sowie deren optische Isomere oder Racemate starke Wirksamkeit gegen parasitäre Protozoen insbesondere gegen Coccidien sowie Fischparasiten aufweisen.

Gegebenenfalls substituiertes Alkyl in den allgemeinen Formeln bedeutet gerad¬ kettiges oder verzweigtes Alkyl mit vorzugsweise 1 bis 8, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien gegebenenfalls substituiertes Methyl, Ethyl, n.- und i.-Propyl, n.-, i.- und t.-Butyl, genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Alkenyl in den allgemeinen Formeln bedeutet geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit vorzugsweise 2 bis 8, insbesondere 2 bis

4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise seien gegebenenfalls substituiertes Ethenyl, Propenyl-(l), Propenyl-(2) und Butenyl-(3) genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl in den allgemeinen Formeln bedeutet mono-, bi- und tricyclisches Cycloalkyl mit vorzugsweise 3 bis 10, insbesondere 3,

5 oder 6 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise und vorzugsweise seien gegebenenfalls

substituiertes Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Bicyclo [2.2.1] heptyl, Bicyclo [2.2.2] octyl und Adamantyl genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Aryl in den allgemeinen Formeln bedeutet vorzugs¬ weise gegebenenfalls substituiertes Phenyl, Naphthyl oder Fluorenyl, insbesondere Phenyl.

Gegebenenfalls substituiertes Aralkyl in den allgemeinen Formeln bedeutet gegebe¬ nenfalls im Arylteil und/oder Alkylteil substituiertes Aralkyl mit vorzugsweise 6 oder 10, insbesondere 6 Kohlenstoffatomen im Arylteil (vorzugsweise Phenyl, Naphthyl oder Fluorenyl, insbesondere Phenyl) und vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, wobei der Alkylteil geradkettig oder verzweigt sein kann. Beispielhaft und vorzugsweise seien gegebenenfalls substituiertes Benzyl und Phenylethyl genannt.

Gegebenenfalls substituiertes Heteroaryl allein oder als Bestandteil von Heteroarylalkyl in den allgemeinen Formeln bedeutet heteroaromatische 5- bis 7- gliedrige Ringe mit vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 oder 2 gleichen oder verschiedenen Heteroatomen. Als Heteroatome stehen Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff. Beispielhaft und vorzugsweise seien gegebenenfalls substituiertes Furyl, Thiophenyl, Pyrazolyl, Imidazolyl, 1,2,3- und 1,2,4-Triazolyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Thiazolyl, Isothiazolyl, 1,2,3-, 1,3,4-, 1,2,4- und 1,2,5-Oxadiazolyl, Azepinyl, Pyrrolyl, Isopyrrolyl, Pyridyl, Piperazinyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, 1 ,3,5-, 1,2,4- und 1,2,3-Triazinyl, 1,2,4-, 1,3,2-, 1,3,6- und 1,2,6-Oxazinyl, Oxepinyl, Thiepinyl und 1,2,4-Diazepinyl genannt. Als Alkylteil im Fall von Heteroarylalkyl sei genannt Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise Methylen oder Ethylen.

Die gegebenenfalls substituierten Reste der allgemeinen Formeln können einen oder mehrere, vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 oder 2 gleiche oder verschiedene

Substituenten tragen. Als Substituenten seien beispielhaft und vorzugsweise aufgeführt:

Alkyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie

Methyl, Ethyl, n.- und i.-Propyl und n.-, i.- und t.-Butyl; Alkoxy mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methoxy, Ethoxy, n.- und i.-

Propyloxy und n.-, i.- und t.-Butyloxy; Alkylthio mit vorzugsweise 1 bis 4, insbe¬ sondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methylthio, Ethylthio, n.- und i.-Propylthio und n.-, i.- und t.-Butylthio; Halogenalkyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 1 bis 5, insbesondere 1 bis 3 Halogenatomen, wobei die Halogenatome gleich oder verschieden sind und als Halogenatome, vorzugsweise Fluor, Chlor oder Brom, insbesondere Fluor stehen, wie Trifluormethyl, Hydroxy; Halogen, vorzugsweise Fluor, Chlor, Brom und Jod, insbesondere Fluor, Chlor und Brom; Cyano; Nitro; Amino; Hydroxy; Mercapto; Monoalkyl- und Dialkylamino mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen je Alkylgruppe, wie Methylamino, Methyl-ethyl-amino, n.- und i.-Propylamino und Methyl-n.-Butylamino; Carboxyl; Carbalkoxy mit vorzugsweise 2 bis 4, insbesondere 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, wie Carbomethoxy und Carboethoxy; Sulfo (-SO 3 H); Alkylsulfonyl oder Alkylsulfinyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, wie Methylsulfonyl, Methylsulfinyl, Ethylsulfonyl und Ethylsulfinyl; Arylsulfonyl mit vorzugsweise 6 oder 10 Arylkohlenstoffatomen, wie Phenylsulfonyl; Alkylcarbonyloxy mit vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen im Alkylteil; Arylalkoxycarbonyl mit vorzugsweise 1 bis 4 C- Atomen im Alkylteil, insbesondere Phenethoxycarbonyl oder Benzyloxycarbonyl; Carbamoyl; Guanidinyl; Alkoxycarbonylamino mit 1 bis 4 C-Atomen; Arylalkoxycarbonylamino, vorzugsweise mit Phenyl, Naphthyl oder Fluorenyl im Arylteil und 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere Methylen im Alkylteil; Cycloalkyl mit vorzugsweise 3 bis 6 C-Atomen, insbesondere Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl; Aryl, insbesondere Phenyl, Naphthyl; Heteroaryl, insbesondere Pyridyl, Thiazolyl, Imidazolyl; wobei die angegebenen Reste ihrerseits wieder substituiert sein können.

Bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I) in welcher

R 1 , R 3 und R 5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, geradkettiges oder ver¬ zweigtes Alkyl mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen, Hydroxyalkyl, Alkanoyl- oxyalkyl, Alkoxyalkyl, Aryloxyalkyl, Mercaptoalkyl, Alkylthioalkyl, Alkylsulfinylalkyl, Alkylsulfonylalkyl, Carboxyalkyl, Alkoxycarbonylalkyl, Arylalkoxycarbonylalkyl, Carbamoylalkyl, Aminoalkyl, Alkylaminoalkyl,

Dialkylaminoalkyl, Guanidinoalkyl, das gegebenenfalls durch einen oder zwei Benzyloxycarbonylreste oder durch einen, zwei, drei oder vier Alkylreste

substituiert sein kann, Alkoxycarbonylaminoalkyl, 9-Fluorenylmethoxy- carbonyl(Fmoc)aminoalkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl sowie gegebenenfalls substituiertes Arylalkyl oder Hetaryl alkyl, wobei als Substituenten genannt seien Halogen, Hydroxy, Alkyl, Alkoxy, Nitro oder Amino, stehen,

R 2 , R 4 und R 6 unabhängig voneinander für Wasserstoff, geradkettiges oder ver¬ zweigtes Alkyl mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen, Hydroxyalkyl, Alkanoyloxy- alkyl, Alkoxyalkyl, Aryloxyalkyl, Alkylthioalkyl, Alkylsulfinylalkyl, Alkylsulfonylalkyl, Carboxyalkyl, Alkoxycarbonylalkyl, Arylalkoxycarbonyl,

Alkyl, Carbamoylalkyl, Aminoalkyl, Alkylaminoalkyl, Dialkylaminoalkyl, Alkoxycarbonylaminoalkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl sowie gegebenenfalls substituiertes Aryl, Arylalkyl oder Hetarylalkyl, wobei als Substituenten genannt seien Halogen, Hydroxy, Alkyl, Alkoxy, Nitro oder Amino, stehen,

sowie deren optische Isomere und Racemate.

Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I),

in welcher

R 1 , R 3 und R 5 unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C r C 8 - Alkyl, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-

Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Isopentyl, sec.-Pentyl, Hexyl, Isohexyl, sec.-Hexyl,

Heptyl, Isoheptyl, sec.-Heptyl, tert.-Heptyl, Oktyl, Isooktyl, sec.-Oktyl,

Hydroxy-C j -Cg-alkyl, insbesondere Hydroxymethyl, 1-Hydroxyethyl, C 1 -C 4 -

Alkanoyloxy-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Acetoxymethyl, 1-Acetoxyethyl, C j - C 4 -Alkoxy-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Methoxymethyl, 1-Methoxyethyl, Aryl-

C 1 -C 4 -alkyloxy-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Benzyloxymethyl, 1-Benzyloxy- ethyl, Mercapto-C j -Ce-alkyl, insbesondere Mercaptom ethyl, C ] -C 4 -Alkylthio-

C C 6 -alkyl, insbesondere Methylthioethyl, C 1 -C 4 -Alkylsulfιnyl-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Methylsulfinylethyl,C ] -C -Alkylsulfonyl-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Methylsulfonylethy^Carboxy-C^C 8 -alkyl, insbesondere

Carboxymethyl, Carboxyethyl, C 1 -C 4 -Alkoxycarbonyl-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylethyl, C j -C 4 - Arylalkoxycarbonyl-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Benzyloxycarbonylmethyl, Carbamoyl-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Carbamoylmethyl, Carbamoylethyl, Amino-C^C 8 -alkyl, insbesondere Aminopropyl, Aminobutyl, C C 4 -

Alkylamino-C j -C 8 -alkyl, insbesondere Methylaminopropyl, Methylamino- butyl, C ] -C 4 -Dialkylamino-C ] -C 6 -alkyl, insbesondere Dimethylaminopropyl, Dimethylaminobutyl, Guanido-C j -Cg-alkyl, insbesondere Guanidopropyl, C C 4 -Alkoxycarbonylamino-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere tert.-Butoxycarbonyl- aminopropyl, tert.-Butoxycarbonylaminobutyl, 9-Fluorenylmethoxy- carbonyl(Fmoc)amino-C 1 -C 6 -alkylinsbesondere9-Fluorenylmethoxycarbonyl- (Fmoc)aminopropyl, 9-Fluorenylmethoxycarbonyl (Fmoc)aminobutyl, C 2 -C 8 - Alkenyl, insbesondere Vinyl, Allyl, Butenyl, C 3 -C 7 -Cycloalkyl, insbesondere Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, C 3 -C 7 -Cycloalkyl-C r C 4 -alkyl, insbesondere Cyclopentylmethyl, Cyclohexylmethyl, Cycloheptylmethyl,

Phenyl-C 1 -C 4 -alkyl, insbesondere Phenylmethyl das gegebenenfalls durch

Reste aus der Reihe Halogen, insbesondere Fluor, Chlor Brom oder Iod,

. Hydroxy, C r C 4 - Alkoxy, insbesondere Methoxy oder Ethoxy, C 1 -C 4 -Alkyl, insbesondere Methyl, substituiert sein kann,

R 2 , R 4 und R 6 unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C j -C 8 - Alkyl, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec- Butyl, tert. -Butyl, Pentyl, Isopentyl, sec.-Pentyl, Hexyl, Isohexyl, sec.-Hexyl, Heptyl, Isoheptyl, sec.-Heptyl, tert.-Heptyl, Oktyl, Isooktyl, sec.-Oktyl, Hydroxy-C r C 6 -alkyl, insbesondere Hydroxymethyl, 1 -Hydroxy ethyl, C r C 4 - Alkanoyloxy-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Acetoxymethyl, 1-Acetoxyethyl, C r

C 4 -Alkoxy-C C 6 -alkyl, insbesondere Methoxymethyl, 1 -Methoxy ethyl, Aryl- C 1 -C 4 -alkyloxy-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Benzyloxymethyl, 1-Benzyloxy- ethyl, Mercapto-C r C 6 -alkyl, insbesondere Mercaptomethyl, C 1 -C 4 -Alkylthio- C r C 6 -alkyl, insbesondere Methylthioethyl, C r C 4 -Alkylsulfιnyl-C r C 6 -alkyl, insbesondere Methylsulfinylethyl,C 1 -C 4 -Alkylsulfonyl-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Methylsulfonylethyl, Carboxy-C 1 -C 6 alkyl, insbesondere Carboxymethyl, Carboxyethyl, C 1 -C 4 -Alkoxycarbonyl-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylethyl, C C 4 -Aryl-

alkoxycarbonyl-C r C 6 -alkyl, insbesondere Benzyloxycarbonylmethyl, Carb- amoyl-C^Cg-alkyl, insbesondere Carbamoylmethyl, Carbamoyl ethyl, Amino- C j -C 6 -alkyl, insbesondere Aminopropyl, Aminobutyl, C 1 -C 4 -Alkylamino-C ] - C 6 -alkyl, insbesondere Methylaminopropyl, Methyl aminobutyl, C C 4 - Dialkylamino-C r C 6 -alkyl, insbesondere Dimethylaminopropyl, Dimethyl- aminobutyl, C 2 -C 8 -Alkenyl, insbesondere Vinyl, Allyl, Butenyl, C 3 -C 7 - Cycloalkyl, insbesondere Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, C 3 -C 7 - Cycloalkyl-C j -C 4 -alkyl, insbesondere Cyclopentylmethyl, Cyclohexylmethyl, Cycloheptylmethyl, Phenyl, Phenyl-C r C 4 -alkyl, insbesondere Phenylmethyl das gegebenenfalls durch Reste aus der Reihe Halogen, insbesondere Fluor,

Chlor Brom oder lod, Hydroxy, C r C 4 - Alkoxy, insbesondere Methoxy oder Ethoxy, C 1 -C 4 -Alkyl, insbesondere Methyl, substituiert sein kann,

sowie deren optische Isomere und Racemate.

Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in welcher

R , R und R unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C,-C 8 - Alkyl, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec- Butyl, Pentyl, Isopentyl, sec.-Pentyl, Hexyl, Isohexyl, sec.-Hexyl, Heptyl, Isoheptyl, sec.-Heptyl, Oktyl, Isooktyl, sec.-Oktyl, Hydroxy-C j -C 6 -alkyl, insbesondere Hydroxymethyl, 1 -Hydroxy ethyl, C 1 -C 4 -Alkanoyloxy-C 1 -C 6 - alkyl, insbesondere Acetoxymethyl, 1-Acetoxy ethyl, C 1 -C 4 -Alkoxy-C ] -C 6 - alkyl, insbesondere Methoxymethyl, 1 -Methoxy ethyl, Aryl-C 1 -C 4 -alkyloxy- C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Benzyloxymethyl, 1-Benzyloxy ethyl, C j -C 4 - Alkoxycarbonylamino-C j -C 6 -alkyl, insbesondere tert.-Butoxycarbonylamino- propyl, tert.-Butoxycarbonylaminobutyl, C 2 -C 8 -Alkenyl, insbesondere Vinyl, Allyl, C 3 -C 7 -Cycloalkyl, insbesondere Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl,

C 3 -C 7 -Cycloalkyl-C 1 -C -alkyl, insbesondere Cyclopentylmethyl, Cyclohexylmethyl, Cycloheptylmethyl, Phenyl-C 1 -C 4 -alkyl, insbesondere Phenylmethyl das gegebenenfalls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene der oben angegebenen Reste substituiert sein kann,

R 2 , R 4 und R 6 unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C ] -C 8 - Alkyl, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec- Butyl, tert. -Butyl, Pentyl, Isopentyl, sec.-Pentyl, Hexyl, Isohexyl, sec.-Hexyl, Heptyl, Isoheptyl, sec.-Heptyl, tert.-Heptyl, Oktyl, Isooktyl, sec.-Oktyl, Hydroxy-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Hydroxymethyl, Aryl-C 1 -C 4 -alkyloxy-C 1 -

C 6 -alkyl, insbesondere Benzyloxymethyl, 1-Benzyloxyethyl, Carboxy-C j -C 6 - alkyl, insbesondere Carboxymethyl, Carboxyethyl, C 1 -C 4 -Alkoxycarbonyl-C 1 - C 6 -alkyl, insbesondere Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylethyl, C ] -C 4 - Aryl-Carbonyl-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Benzyloxycarbonylmethyl, CJ- J- Alkylamino-C j -Cg-alkyl, insbesondere Methylaminopropyl,

Methylaminobutyl, C 1 -C 4 -Dialkylamino-C 1 -C 6 -alkyl, insbesondere Dimethylaminopropyl, Dimethylaminobutyl, C 2 -C 8 -Alkenyl, insbesondere Vinyl, Allyl, Butenyl, C 3 -C 7 -Cycloalkyl, insbesondere Cyclopentyl, Cyclo¬ hexyl, Cycloheptyl, C 3 -C 7 -Cycloalkyl-C 1 -C 4 -alkyl, insbesondere Cyclopentyl - methyl, Cyclohexylmethyl, Cycloheptylmethyl, Phenyl, Phenyl-C 1 -C 4 -alkyl, insbesondere Phenylmethyl, das gegebenenfalls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene der oben angegebenen Reste substituiert sein kann,

sowie deren optische Isomere und Racemate.

Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in welcher

R 1 , R 3 und R 5 unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C r C 8 - Alkyl, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec- Butyl, Pentyl, Isopentyl, sec.-Pentyl, Hexyl, Isohexyl, sec.-Hexyl, Heptyl, Isoheptyl, sec.-Heptyl, Oktyl, Isooktyl, sec.-Oktyl C 2 -C 8 -Alkenyl, insbesondere Allyl, C 3 -C 7 -Cycloalkyl-C ] -C 4 -alkyl, insbesondere Cyclohexyl - methyl, Phenyl-C 1 -C 4 -alkyl, insbesondere Phenyl methyl,

R 4 und R 6 unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C ] -C 8 -Alkyl, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl,

Pentyl, Isopentyl, sec.-Pentyl, Hexyl, Isohexyl, sec.-Hexyl, Heptyl, Isoheptyl, sec.-Heptyl, Oktyl, Isooktyl, sec.-Oktyl, C 2 -C 8 - Alkenyl, insbesondere Vinyl, Allyl, C 3 -C 7 -Cycloalkyl-C C 4 -alkyl, insbesondere Cyclohexylmethyl, Phenyl-

C r C 4 -alkyl, insbesondere Phenylmethyl das gegebenenfalls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene der oben angegebenen Reste substituiert sein kann, sowie deren Isotope und Racemate.

Alle Verbindungen der allgemeinen Formel (I), können in optisch aktiven, stereoisomeren Formen oder als racemische Gemische vorliegen. Vorzugsweise werden jedoch die optisch aktiven, stereoisomeren Formen der Verbindungen der allgemeinen Formel ( I ) erfindungsgemäß verwendet.

Im einzelnen seien folgende Verbindungen der allgemeinen Formel ( I ) genannt, in welcher die Reste R 1 bis R 6 die folgende Bedeutung haben:

(I)

Me = Methyl

95/2

- 12 -

Die Verbindungen der allgemeinen Formel ( I ) sind teilweise bekannt (durch Isolierung, vgl. z.B.: R. Zocher et al, J. Antibiotics 45 (1992) S. 1273-1277 [Enniatine A, B und C]; _

Hiroshi Tomoda et al. J. Antibiotics 45 (1992) S. 1207-1215 [Enniatine A, A 1? B, B,, D, E und F]; JP-Patent 02 229 177 A2; ref. CA. 114 (23): 227 487k; durch Synthese, vgl. z.B.: P. Quitt et al, Helv. Chimica Acta 46 (1963) S. 1715-1720; P. Quitt et al, Helv. Chimica Acta 47 (1964) S. 166-173 [Enniatin A]; Pl. A. Plattner et al, Helv. Chimica Acta 46 (1963) S. 927-935 [Enniatin B]; Yu. A. Ovchinnikov et al. Tetrahedron Lett. 2 (1971) S. 159-162; R. W. Roeske et al. Biochem. Biophys. Res. Commun. 57 (1974) S. 554-561 [Beauvericin]; Yu. A. Ovchinnikov et al. Zh. Obshch. Khim. 42 (10) (1972) S. 2320-2334; ref. CA. 78, 58 77 k; DE 43 17 458) oder können nach den dort angegebenen Verfahren erhalten werden.

Die Verbindungen der Formel (I) können nach dem von U. Schmidt et al. für makro- cyclische Peptidalkaloide angewendeten Verfahren (vgl. z.B.: U. Schmidt et al. in Synthesis (1991) S. 294-300 [Didemnin A, B und C]; Angew. Chem. 96 (1984) S.

723-724 [Dolasta-tin 3]; Angew. Chem. 102 (1990) S. 562-563 [Fenestin A]; Angew. Chem. 97 (1985) S. 606-607 [Ulicyclamid]; J. Org. Chem. 47 (1982) S. 3261-3264) dargestellt werden.

Die Verbindungen der Formel (I) werden, wie in der PCT-Anmeldung WO 93/25 543 beschrieben, hergestellt, indem man

a) caboxy-aktivierte offenkettige Hexadepsipeptide der allgemeinen Formel (Ha)

(Ha )

in welcher

A für eine gegenüber der Aktivesterschutzgruppe selektiv entfernbare Amino- schutzgruppe, wie Benzyl oder Benzyloxycarbonyl, steht und

R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , R 5 und R 6 die oben angegebene Bedeutung haben,

in Gegenwart eines geeigneten Hydrierkatalysators, in Gegenwart eines basischen Reaktionshilfsmittels und in Gegenwart eines Verdünnungsmittels unter Hochverdün¬ nungsbedingungen cyclisiert, oder

b) offenkettige Hexadepsipeptide der allgemeinen Formel ( Ilb )

( Üb ) in welcher

R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , R 5 und R 6 die oben angegebene Bedeutung haben,

in Gegenwart geeigneter Kupplungsreagenzien, in Gegenwart eines basischen Reak¬ tionshilfsmittels und in Gegenwart eines Verdünnungsmittels unter Hochver¬ dünnungsbedingungen cyclisiert. Die Verfahrensbedingungen, die Ausgangsverbin- düngen und ihre Herstellung wird in der angegebenen PCT-Anmeldung

WO 93/25 543 beschrieben.

Die Wirkstoffe eignen sich bei günstiger Warmblütertoxizität zur Bekämpfung von parasitischen Protozoen, die in der Tierhaltung und Tierzucht bei Nutz-, Zucht-, Zoo- , Labor-, Versuchs- und Hobbytieren vorkommen. Sie sind dabei gegen alle oder einzelne Entwicklungsstadien der Schädlinge sowie gegen resistente und normal sensible Stämme wirksam. Durch die Bekämpfung der parasitischen Protozoen sollen Krankheit, Todesfälle und Leistungsminderungen (z.B. bei der Produktion von Fleisch, Milch, Wolle, Häuten, Eiern, Honig usw.) vermindert werden, so daß durch

den Einsatz der Wirkstoffe eine wirtschaftlichere und einfachere Tierhaltung möglich ist.

Zu den parasitischen Protozoen zählen:

Mastigophora (Flagellata) wie z.B. Trypanosomatidae z.B. Trypanosoma b. brucei, T.b. gambiense, T.b. rhodesiense, T. congolense, T. cruzi, T. evansi, T. equinum, T. lewisi, T. percae, T. simiae, T. vivax, Leishmania brasiliensis, L. donovani, L. tropica, wie z.B. Trichomonadidae, z.B. Trichomonas vaginalis, Tritrichomonas foetus, wie z.B. Diplomonadina, z.B. Giardia lamblia, G. canis.

Sarcomastigophora (Rhizopoda) wie Entamoebidae z.B. Entamoeba histolytica, Hartmanellidae z.B. Acanthamoeba sp, Hartmanella sp.

Apicomplexa (Sporozoa) wie Eimeridae z.B. Eimeria acervulina, E. adenoides, E. alabahmensis, E. anatis, E. anseris, E. arloingi, E. ashata, E. auburnensis, E. bovis, E. brunetti, E. canis, E. chinchillae, E. clupearum, E. columbae, E. contorta, E. crandalis, E. debliecki, E. dispersa, E. ellipsoidales, E. falciformis, E. faurei, E. flavescens, E. gallopavonis, E. hagani, E. intestinalis, E. irresidua, E. labbeana,E. leucarti, E. magna, E. maxima, E. media, E. meleagridis, E. meleagrimitis, E. mitis, E. necatrix, E. ninakohlyakimovae, E. ovis, E. parva,E. pavonis, E. perforans, E. phasani, E. piriformis, E. praecox, E. residua, E. scabra, E. spec, E. stiedai, E. suis, E. tenella, E. truncata, E. truttae, E. zuernii, Globidium spec, Isospora belli, I. canis, I. felis, I. ohioensis, I. rivolta, I. spec, I. suis, Cystisospora spec, Cryptosporidium spec. wie Toxoplasmadidae z.B. Toxoplasma gondii, wie Sarcocystidae z.B. Sarcocystis bovicanis, S. bovihominis, S. ovicanis, S. ovifelis, S. spec, S. suihominis wie Leucozoidae z.B. Leucozytozoon simondi, wie Plasmodiidae z.B. Plasmodium berghei, P. falciparum, P. malariae, P. ovale, P. vivax, P. spec, wie Piroplasmea z.B. Babesia argentina, B. bovis, B. canis, B. spec, Theileria parva, Theileria spec, wie Adeleina z.B. Hepatozoon canis, H. spec.

Ferner Myxospora und Microspora z.B. Glugea spec. Nosema spec.

Ferner Pneumocystis carinii, sowie Ciliophora (Ciliata) wie z.B. Balantidium coli, Ichthiophthirius spec, Trichodina spec, Epistylis spec.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind auch wirksam gegen Protozoen, die als Parasiten bei Insekten auftreten. Als solche seien genannt Parasiten des Stammes Microsporida, insbesondere der Gattung Nosema. Besonders genannt sei Nosema apis bei der Honigbiene.

Zu den Nutz- und Zuchttieren gehören Säugetiere wie z.B. Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Ziegen, Kamele, Wasserbüffel, Esel, Kaninchen, Damwild, Rentiere, Pelztiere wie z.B. Nerze, Chinchilla, Waschbär, Vögel wie z.B. Hühner, Gänse, Puten, Enten, Tauben, Vogelarten für Heim- und Zoohaltung. Ferner gehören dazu Nutz- und Zierfische.

Zu Labor-und Versuchstieren gehören Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Goldhamster, Hunde und Katzen.

Zu den Hobbytieren gehören Hunde und Katzen.

Zu den Fischen gehören Nutz-, Zucht-, Aquarien- und Zierfische aller Altersstufen, die in Süß-und Salzwasser leben. Zu den Nutz-und Zuchtfischen zählen z.B. Karpfen, Aal, Forelle, Weißfisch, Lachs, Brachse, Rotauge, Rotfeder, Döbel, Seezunge, Scholle, Heilbutt, Japanese yellowtail (Seriola quinqueradiata), Japanaal (Anguilla japonica), Red seabream (Pagurus major), Seabass (Dicentrarchus labrax), Grey mullet (Mugilus cephalus), Pompano, Gilthread seabream (Sparus auratus), Tilapia spp, Chichliden-Arten wie z.B. Plagioscion, Channel catfish. Besonders geeignet sind die erfindungsgemäßen Mittel zur Behandlung von Fischbrut, z.B. Karpfen von 2 bis 4 cm Körperlänge. Sehr gut geeignet sind die Mittel auch in der Aalmast.

Die Anwendung kann sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch erfolgen.

Die Anwendung der Wirkstoffe erfolgt direkt oder in Form von geeigneten

Zubereitungen enteral, parenteral, dermal, nasal.

Die enterale Anwendung der Wirkstoffe geschieht z.B. oral in Form von Pulver, Zäpfchen, Tabletten, Kapseln, Pasten, Tränken, Granulaten, Drenchen, Boli, medikiertem Futter oder. Trinkwasser. Die dermale Anwendung geschieht z.B. in Form des Tauchens (Dippen), Sprühens (Sprayen), Badens, Waschens, Aufgießens (pour-on and spot-on) und des Einpuderns. Die parenterale Anwendung geschieht z.B. in Form der Injektion (intramusculär, subcutan, intravenös, intraperitoneal) oder durch Implantate.

Geeignete Zubereitungen sind:

Lösungen wie Injektionslösungen, orale Lösungen, Konzentrate zur oralen Verabrei- chung nach Verdünnung, Lösungen zum Gebrauch auf der Haut oder in Körper¬ höhlen, Aufgußformulierungen, Gele;

Emulsionen und Suspension zur oralen oder dermalen Anwendung sowie zur Injektion; Halbfeste Zubereitungen;

Formulierungen, bei denen der Wirkstoff in einer Salbengrundlage oder in einer Öl in Wasser oder Wasser in Öl Emulsionsgrundlage verarbeitet ist;

Feste Zubereitungen wie Pulver, Premixe oder Konzentrate, Granulate, Pellets, Tabletten, Boli, Kapseln; Aerosole und Inhalate, wirkstoffhaltige Formkörper. Injektionslösungen werden intravenös, intramuskulär und subcutan verabreicht.

Injektionslösungen werden hergestellt, indem der Wirkstoff in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst wird und eventuell Zusätze wie Lösungsvermittler, Säuren, Basen, Puffersalze, Antioxidantien, Konservierungsmittel zugefügt werden. Die Lösungen werden steril filtriert und abgefüllt.

Als Lösungsmittel seien genannt: Physiologisch verträgliche Lösungsmittel wie Wasser, Alkohole wie Ethanol, Butanol, Benzylalkohol, Glycerin, Kohlenwasser- Stoffe, Propylenglykol, Polyethylenglykole, N-Methylpyrrolidon, sowie Gemische derselben.

Die Wirkstoffe lassen sich gegebenenfalls auch in physiologisch verträglichen pflanz¬ lichen oder synthetischen Ölen, die zur Injektion geeignet sind, lösen.

Als Lösungsvermittler seien genannt: Lösungsmittel, die die Lösung des Wirkstoffs im Hauptlösungsmittel fördern oder sein Ausfallen verhindern. Beispiele sind Polyvinylpyrrolidon, polyoxyethyliertes Rhizinusöl, polyoxyethylierte Sorbitanester.

Konservierungsmittel sind: Benzylalkohol, Trichlorbutanol, p-Hydroxybenzoesäure- ester, n-Butanol.

Orale Lösungen werden direkt angewendet. Konzentrate werden nach vorheriger Verdünnung auf die Anwendungskonzentration oral angewendet. Orale Lösungen und Konzentrate werden, wie oben bei den Injektionslösungen beschrieben, hergestellt, wobei auf steriles Arbeiten verzichtet werden kann.

Lösungen zum Gebrauch auf der Haut werden aufgeträufelt, aufgestrichen, einge¬ rieben, aufgespritzt, aufgesprüht oder durch Tauchen (Dippen), Baden oder Waschen aufgebracht. Diese Lösungen werden, wie oben bei den Injektionslösungen beschrieben, hergestellt.

Es kann vorteilhaft sein, bei der Herstellung Verdickungsmittel zuzufügen. Verdickungsmittel sind: Anorganische Verdickungsmittel wie Bentonite, kolloidale Kieselsäure, Aluminiummonostearat, organische Verdickungsmittel wie Cellulose- derivate, Polyvinylalkohole und deren Copolymere, Acrylate und Metacrylate.

Gele werden auf die Haut aufgetragen oder aufgestrichen oder in Körperhöhlen eingebracht. Gele werden hergestellt, indem Lösungen, die wie bei den Injektions¬ lösungen beschrieben hergestellt worden sind, mit soviel Verdickungsmittel versetzt werden, daß eine klare Masse mit salbenartiger Konsistenz entsteht. Als Ver¬ dickungsmittel werden die weiter oben angegebenen Verdickungsmittel eingesetzt.

Aufgießformulierungen werden auf begrenzte Bereiche der Haut aufgegossen oder aufgespritzt, wobei der Wirkstoff entweder die Haut durchdringt und systemisch wirkt oder sich auf der Körperoberfläche verteilt.

Aufgießformulierungen werden hergestellt, indem der Wirkstoff in geeigneten haut¬ verträglichen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen gelöst, suspendiert oder emulgiert wird. Gegebenenfalls werden weitere Hilfsstoffe wie Farbstoffe, resorptionsfördernde Stoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, Haftmittel zugefügt.

Als Lösungsmittel seien genannt: Wasser, Alkanole,Glycole, Polyethylenglycole, Polypropylenglycole, Glycerin, aromatische Alkohole wie Benzylalkohol, Phenyl- ethanol, Phenoxyethanol, Ester wie Essigester, Butylacetat, Benzylbenzoat, Ether wie Alkyl englykol alkyl ether wie Dipropylenglykolmonomethylether, Diethylengly- kolmono-butylether, Ketone wie Aceton, Methylethylketon, aromatische und/oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, pflanzliche oder synthetische Öle, DMF, Dime- thylacetamid, N-Methylpyrrolidon, 2-Dimethyl-4-oxy-methylen- 1 ,3 -dioxolan.

Farbstoffe sind alle zur Anwendung am Tier zugelassenen Farbstoffe, die gelöst oder suspendiert sein können.

Resorptionsfördernde Stoffe sind z.B. DMSO, spreitende Öle wie Isopropylmyristat, Dipropylenglykolpelargonat, Silikonöle, Fettsäureester, Triglyceride, Fettalkohole.

Antioxidantien sind Sulfite oder Metabisulfite wie Kaliummetabisulfit, Ascorbinsäure, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Tocopherol.

Lichtschutzmittel sind z.B. Stoffe aus der Klasse der Benzophenone oder Novantisolsäure. Haftmittel sind z.B. Cellulosederivate, Stärkederivate, Polyacrylate, natürliche

Polymere wie Alginate, Gelatine. Emulsionen können oral, dermal oder als Injektionen angewendet werden.

Emulsionen sind entweder vom Typ Wasser in Öl oder von Typ Öl in Wasser. Sie werden hergestellt, indem man den Wirkstoff entweder in der hydrophoben oder in der hydrophilen Phase löst und diese unter Zuhilfenahme geeigneter Emulgatoren und gegebenenfalls weiterer Hilfsstoffe wie Farbstoffe, resorptionsfördernde Stoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, viskositätserhöhende Stoffe, mit dem Lösungsmittel der anderen Phase homogenisiert.

Als hydrophobe Phase (Öle) seien genannt: Paraffmöle, Silikonöle, natürliche Pflanzenöle wie Sesamöl, Mandelöl, Rizinusöl, synthetische Triglyceride wie Capryl/Caprinsäure-bigl cerid, Triglyceridgemisch mit Pflanzenfettsäuren der Ketten¬ länge C 8 . 12 oder anderen speziell ausgewählten natürlichen Fettsäuren, Partialgly- ceridgemische gesättigter oder ungesättigter, eventuell auch hydroxylgruppenhaltiger

Fettsäuren, Mono-und Diglyceride der C 8 /C 10 -Fettsäuren.

Fettsäureester wie Ethylstearat, Di-n-butyryl-adipat, Laurinsäurehexylester, Dipro- pylenglykolpelargonat, Ester einer verzweigten Fettsäure mittlerer Kettenlänge mit gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge C 16 -C j8 , Isopropylmyristat, Isopropylpalmi- tat, Capryl/Caprinsäureester von gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge C l2 -C 18 , Isopropylstearat, Ölsäureoleylester,Ölsäuredecylester, Ethyloleat, Milchsäureethyl- ester, wachsartige Fettsäureester wie Dibutylphthalat, Adipinsäurediisopropylester, letzterem verwandte Estergemische u.a. Fettalkohole wie Isotridecylalkohol, 2-Octyl- dodecanol, Cetylstearylalkohol, Oleylalkohol.

Fettsäuren wie z.B. Ölsäure und ihre Gemische.

Als hydrophile Phase seien genannt:

Wasser, Alkohole wie z.B. Propylenglycol, Glycerin, Sorbitol und ihre Gemische.

Als Emulgatoren seien genannt: nichtionogene Tenside, z.B. polyoxyethyliertes Rizinusöl, polyoxyethyliertes Sorbi- tanmonooleat, Sorbitanmonostearat, Glycerinmonostearat, Polyoxyethylstearat, Alkylphenolpolyglykolether;

ampholytische Tenside wie Di-Na-N-lauryl-ß-iminodipropionat oder Lecithin;

anionaktive Tenside, wie Na-Laurylsulfat, Fettalkoholethersulfate, Mono/Dialkyl- polyglykoletherorthophosphorsäureester-monoethanolaminsalz; kationaktive Tenside wie Cetyltrimethylammoniumchlorid.

Als weitere Hilfsstoffe seien genannt:

Viskositätserhöhende und die Emulsion stabilisierende Stoffe wie Carboxymethyl- cellulose, Methylcellulose und andere Cellulose-und Stärke-Derivate, Polyacrylate, Alginate, Gelatine, Gummiarabicum, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Copolymere aus Methylvinylether und Maleinsäureanhydrid, Polyethylenglykole, Wachse, kolloidale Kieselsäure oder Gemische der aufgeführten Stoffe.

Suspensionen können oral, dermal oder als Injektion angewendet werden. Sie werden hergestellt, indem man den Wirkstoff in einer Trägerflüssigkeit gegebenenfalls unter Zusatz weiterer Hilfsstoffe wie Netzmittel, Farbstoffe, resorptionsfördernde Stoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel suspendiert.

Als Trägerflüssigkeiten seien alle homogenen Lösungsmittel und Lösungsmittelge¬ mische genannt.

Als Netzmittel (Dispergiermittel) seien die weiter oben angegebenen Tenside genannt.

Als weitere Hilfsstoffe seien die weiter oben angegebenen genannt. Halbfeste Zubereitungen können oral oder dermal verabreicht werden. Sie unter¬ scheiden sich von den oben beschriebenen Suspensionen und Emulsionen nur durch ihre höhere Viskosität.

Zur Herstellung fester Zubereitungen wird der Wirkstoff mit geeigneten Trägerstoffen gegebenenfalls unter Zusatz von Hilfsstoffen vermischt und in die gewünschte Form gebracht.

Als Trägerstoffe seien genannt alle physiologisch verträglichen festen Inertstoffe. Alle solche dienen anorganische und organische Stoffe. Anorganische Stoffe sind z.B. Kochsalz, Carbonate wie Calciumcarbonat, Hydrogencarbonate, Aluminium¬ oxide, Kieselsäuren, Tonerden, gefälltes oder kolloidales Siliciumdioxid, Phosphate.

Organische Stoffe sind z.B. Zucker, Zellulose, Nahrungs- und Futtermittel wie Milch¬ pulver, Tiermehle, Getreidemehle und -schrote, Stärken.

Hilfsstoffe sind Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Farbstoffe, die bereits weiter oben aufgeführt worden sind.

Weitere geeignete Hilfsstoffe sind Schmier-und Gleitmittel wie z.B. Magnesium- stearat, Stearinsäure, Talkum, Bentonite, zerfallsfördernde Substanzen wie Stärke oder quervernetztes Polyvinylpyrrolidon, Bindemittel wie z.B. Stärke, Gelatine oder lineares Polyvinylpyrrolidon sowie Trockenbindemittel wie mikrokristalline Cellulose.

Die Wirkstoffe können in den Zubereitungen auch in Mischung mit Synergisten oder mit anderen Wirkstoffen vorliegen.

Anwendungsfertige Zubereitungen enthalten den Wirkstoff in Konzentrationen von 10 ppm bis 20 Gewichtsprozent, bevorzugt von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent.

Zubereitungen die vor Anwendung verdünnt werden, enthalten den Wirkstoff in Konzentrationen von 0,5 bis 90 Gewichtsprozent, bevorzugt von 1 bis 50 Gewichts¬ prozent.

Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Mengen von etwa 0,5 bis etwa

50 mg, bevorzugt 1 bis 20 mg, Wirkstoff je kg Körpergewicht pro Tag zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen.

Die Wirkstoffe können auch zusammen mit dem Futter oder Trinkwasser der Tiere verabreicht werden.

Futter- und Nahrungsmittel enthalten 0,01 bis 250 ppm, vorzugsweise 0,5 bis 100 ppm des Wirkstoffs in Kombination mit einem geeigneten eßbaren Material.

Ein solches Futter-und Nahrungsmittel kann sowohl für Heilzwecke als auch für prophylaktische Zwecke versendet werden.

Die Herstellung eines solchen Futter- oder Nahrungsmittels erfolgt durch Mischen eines Konzentrats oder einer Vormischung, die 0,5 bis 30 %, vorzugsweise 1 bis

20 Gew.-% eines Wirkstoffs in Mischung mit einem eßbaren organischen oder

anorganischen Träger enthält mit üblichen Futtermitteln. Eßbare Träger sind z.B. Maismehl oder Mais-und Sojabohnenmehl oder Mineralsalze, die vorzugsweise eine geringe Menge eines eßbaren Staubverhütungsöls, z.B. Maisöl oder Sojaöl, enthalten. Die hierbei erhaltene Vormischung kann dann dem vollständigen Futtermittel vor seiner Verfütterung an die Tiere zugesetzt werden.

Beispielhaft sei der Einsatz bei der Coccidiose genannt:

Für die Heilung und Prophylaxe etwa der Coccidiose bei Geflügel, insbesondere bei Hühnern, Enten, Gänsen und Truthähnen, werden 0,1 bis 100 ppm, vorzugsweise 0,5 bis 100 ppm eines Wirkstoffs mit einem geeigneten eßbaren Material, z.B. einem nahrhaften Futtermittel, gemischt. Falls gewünscht, können diese Mengen erhöht werden, besonders wenn der Wirkstoff vom Empfänger gut vertragen wird. Entsprechend kann die Verabreichung über das Trinkwasser erfolgen.

Für die Behandlung von Einzeltieren, z.B. im Falle der Behandlung der Coccidiose bei Säugetieren oder der Toxoplasmose, werden vorzugsweise Wirkstoffmengen von 0,5 bis 100 mg/kg Körpergewicht täglich verabreicht, um die gewünschten

Ergebnisse zu erzielen. Trotzdem kann es zeitweilig notwendig sein, von den genannten Mengen abzuweichen, insbesondere in Abhängigkeit vom Körpergewicht des Versuchstieres oder der Art der Verabreichungsmethode, aber auch wegen der Tiergattung und seiner individuellen Reaktion auf den Wirkstoff oder der Art der Formulierung und der Zeit oder dem Abstand, zu dem er verabreicht wird. So kann es in gewissen Fällen genügen, mit weniger als der vorstehend genannten Mindestmenge auszukommen, während in anderen Fällen die genannte obere Grenze überschritten werden muß. Bei der Verabreichung größerer Mengen kann es zweckmäßig sein, diese im Verlauf des Tages in mehrere Einzeldarreichungen zu unterteilen.

Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen Verbindungen wirksam gegenüber verschiedenen zu den Helminthen (Würmern) zählenden Fischparasiten.

Zu den Parasiten bei Fischen gehören aus dem Unterreich der Protozoen Spezies des Stammes der Ciliata, z.B. Ichthyophthirius multifiliis, Chilodonella cyprini,

Trichodina spp, Glossatella spp, Epistylis spp. des Stammes der Myxosporidia, z.B. Myxosoma cerebralis, Myxidium spp, Myxobolus spp, Heneguya spp, Hoferellus spp, der Klasse der Mikrosporidia z.B. Glugea spp, Thelohania spp, Pleistophora spp, aus dem Stamm der Plathelminthen: Trematoden; Monogenea z.B. Dactylogyrus spp, Gyrodactylus spp, Pseudodactylogyrus spp, Diplozoon spp, Cestoden, z.B. aus den Gruppen der Caryphyllidea (z.B. Caryophyllaeus laticeps), Pseudophyllidea (z.B. Diphyllobothrium spp.), Tetraphyllidea (z.B. Phyllobothrium spp.) und Protocephalida (z.B. Arten der Gattung Proteocephalus) und aus dem Stamm der Arthropoda verschiedene parasitische Crustaceen, insbesondere aus den Unterklassen der Branchiura (Fischläuse) und Copepoda (Ruderfußkrebse) sowie den Ordnungen der Isopoda (Asseln) und Amphipoda (Flohkrebse).

Die Behandlung der Fische erfolgt entweder oral, z.B. über das Futter oder durch Kurzzeitbehandlung, "medizinisches Bad", in das die Fische eingesetzt und in dem sie eine Zeitlang (Minuten bis mehrere Stunden) z.B. beim Umsetzen von einem Zuchtbecken zum anderen gehalten werden.

Es kann aber auch eine vorübergehende oder dauernde Behandlung des Lebensraums der Fische (z.B. ganzer Teichanlagen, Aquarien, Tanks oder Becken), in denen die Fische gehalten werden, erfolgen.

Der Wirkstoff wird in Zubereitungen verabreicht, die den Anwendungen angepaßt sind.

Die Konzentration des Wirkstoffs liegt in den Zubereitungen bei 1 ppm bis 10 Gew.-%.

Bevorzugte Zubereitungen zur Kurzzeitbehandlung in der Anwendung als "medizi¬ nisches Bad" z.B. bei der Behandlung beim Umsetzen der Fische oder zur Behandlung des Lebensraums (Teichbehandlung) der Fische sind Lösungen des

Wirkstoffs in einem oder mehreren polaren Lösungsmitteln, die bei Verdünnen mit Wasser alkalisch reagieren.

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Zur Herstellung dieser Lösungen wird der Wirkstoff in einem polaren, wasser¬ löslichen Lösungsmittel gelöst, welches entweder alkalisch reagiert oder dem eine alkalische wasserlösliche -Substanz zugefügt wird. Letztere wird vorteilhaft ebenfalls im Lösungsmittel gelöst, kann aber auch in dem Lösungsmittel suspendiert sein und sich erst im Wasser lösen. Dabei soll das Wasser nach Zusatz der Wirkstofflösung einen pH-Wert von 7 bis 10, vorzugsweise aber einen pH- Wert von 8 bis 10 haben.

Die Konzentration des Wirkstoffes kann im Bereich von 0,5 bis 50 % liegen, vor¬ zugsweise aber in einem Bereich von 1 bis 25 %.

Als Lösungsmittel kommen alle wasserlöslichen Lösungsmittel in Betracht, in denen der Wirkstoff in genügender Konzentration löslich ist und die physiologisch unbe¬ denklich sind.

Dies sind Ethylalkohol, Isopropylalkohol, Benzylalkohol, Glycerin, Propylenglykol, Polyethylenglykole, Poly(oxoethylen)-poly(oxypropylen)-Polymere, basische Alko¬ hole wie Mono-, Di- und Triethanolamin, Ketone wie Aceton oder Methylethylketon, Ester wie Milchsäureethylester, ferner N-Methylpyrrolidon, Dimethylacetamid, Dime- thylformamid, ferner Dispergier- und Emulgiermittel wie polyoxyethyliertes Rizinusöl, Polyethylenglykol-Sorbitan-Monooleat, Polyethylenglykolstearat, oder Polyethylenglykolether, Polyethylenglykol-Alkylamine.

Als Basen zur Einstellung des alkalischen pH-Wertes seien genannt organische Basen wie basische Aminosäuren wie L-bzw. D, L-Arginin, L-bzw. D, L-Lysin, Methyl- glucoseamin, 2-Amino-2-hydroxymethylpropandiol-(l,3) ferner wie N,N,N',N'-tetra- kis-(2-hydroxypropyl)-ethylendiamin oder Polyether-Tetrol auf der Basis Ethylendi- amin (M.G. 480-420), anorganische Basen, wie Ammoniak oder Natriumcarbonat - gegebenenfalls unter Zugabe von Wasser.

Die Zubereitungen können auch 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-% anderer Formulierhilfsstoffe wie Antioxydantien, Tenside, Suspensionsstabilisatoren und Verdickungsmittel wie z.B. Methylcellulose, Alginate, Polysaccharide, Galakto- mannane und kolloidale Kieselsäure enthalten. Der Zusatz von Farbe, Aroma und Aufbaustoffen zur Tierernährung ist ebenfalls möglich. Auch Säuren, die mit der

vorgelegten Base zusammen ein Puffersystem bilden oder den pH der Lösung reduzieren, sind hier zu nennen.

Die Konzentration des Wirkstoffs bei der Anwendung hängt ab von Art und Dauer der Behandlung, sowie Alter und Zustand der behandelten Fische. Sie beträgt z.B. bei Kurzzeitbehandlung 2 bis 50 mg Wirkstoff pro Liter Wasser, bevorzugt 5 bis

10 mg pro Liter, bei einer Behandlungsdauer von 3 bis 4 Stunden. Bei der Behand¬ lung von jungen Karpfen wird z.B. mit einer Konzentration von 5 bis 10 mg/1 und einer Behandlungsdauer von ca. 1 bis 4 Stunden gearbeitet.

Aale werden mit Konzentrationen von ca. 5 mg/1 ca. 4 Stunden behandelt.

Bei längerer Behandlungsdauer oder bei Dauerbehandlung kann die Konzentration entsprechend niedriger gewählt werden.

Bei Teichbehandlungen können 0,1 bis 5 mg Wirkstoff pro Liter Wasser verwendet werden.

Zubereitungen zur Anwendung als Futterzusatz sind z.B. wie folgt zusammengesetzt:

Beispiel A

Coccidiose bei Hühnern

9 bis 11 Tage alte Küken wurden mit 80 000 sporulierten Oozysten von stark viru¬ lenten Stämmen von Eimeria acervuline, E. maxima und E. tenella, den Krankheits¬ erregern der intestinalen Coccidiose infiziert.

Von 3 Tage vor der Infektion bis 8 Tage nach der Infektion (Ende des Versuchs) wurde Wirkstoff in der angegebenen Konzentration im Futter der Tiere eingemischt verabreicht.

Die Zahl der Oozysten im Kot wurde mit Hilfe der McMaster-Kammer bestimmt [siehe Engelbrecht und Mitarbeiter "Parasitologische Arbeitsmethoden in Medizin und Veterinärmedizin", S. 172, Akademie-Verlag, Berlin (1965)].

Als wirksam werden diejenigen Dosen angesehen, die die Ausscheidung von Oozysten und/oder klinische Symptome der Coccidiose einschließlich der Mortalität vollständig oder in hohem Maße verhüteten. In der folgenden Tabelle werden die wirksamen Dosen angegeben:

Tabelle 1

Coccidiose bei Hühnern

Oocystenausscheidung Gewichtszu¬ Blutaus¬ in [%] nahme scheidung

Dosis Sterberate im Vergleich zur in [%] mit dem

Beispiel- in [ppm] tot/einge¬ unbehandelten im Vergleich Kot Nr. setzt infizierten Kontrolle zur nicht in¬ Tag 5 post fizierten inf. unbehandelten Kontrolle

E.ac. E.ma. E.ten. unbehan- delte 0 0/6 100 100 100 71 6.0 infizierte Kontrolle

5 100 0/3 16 39 26 98 2.0

50 0/3 100 100 100 90 4.0

6 100 0/3 17 33 46 96 6.0

50 0/3 12 22 69 89 6.0

250 0/3 0 0 0 > 100 0.0

100 0/3 0 0 0 > 100 0.0

7 50 0/6 12 0 9 > 100 1.5

25 0/3 67 0 45 89 6.0

10 0/3 61 25 58 94 6.0

12 50 0/3 100 100 44 100 0.0

E.ac. = Eim ϊria acervuli na; E.ma. = E lmeπa m axima; E.te n. = Eim eria tenella

Herstellungsbeisniele

Beispiel 1:

Cyclo(-N-me * myl-L-isoleucyl-D-lactyl-N-meti yl-L-isoleucyl-D-lactyl-N-methyl-L-iso- leucyl-D-lactyl-)

Verfahren A:

In eine schnell gerührte Suspension von 1,5 g 10%iger Palladium/Kohle in 550 ml absolutem Dioxan, das 12 ml Ethanol und 160 mg (1.08 mMol) 4-Pyrrolidino-pyridin enthält, werden bei 95 °C Innentemperatur 0.99 g (1.08 mMol) Z-(-L-MeIle-D-Lac- ) 3 -O-Pfp in 50 ml absolutem Dioxan im Verlauf von 6 Stunden gleichmäßig eingespritzt. Dabei leitet man Wasserstoff durch die Reaktionslösung. Anschließend werden weitere 4 Stunden bei 95°C und 12 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt. Man filtriert und engt den gesamten Reaktionsansatz im Vakuum ein. Der farblose ölige Rückstand wird in Chloroform aufgenommen und zweimal mit 5 %iger Zitronensäure, zweimal mit NaHCO 3 -Lösung sowie zweimal mit Wasser gewaschen. Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet und anschließend das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert. Das zurückbleibende Rohprodukt kann über eine Kieselgelsäule (Kieselgel 60 - Merck, Korngröße: 0,04 bis 0,063 mm) mit dem Fließmittel Toluol:Essigsäureethylester (4: 1) chromato- graphisch vorgereinigt werden (Reinheit 84 %). Danach erfolgt die präparative

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HPLC-Reinigung.Man erhält 710 mg (36,8 % der Theorie) Cyclo(-N-methyl-L- isoleucyl-D-lactyl-N-methyl-L-isoleucyl-D-lactyl-N-methyl-L- isoleucyl-D-lactyl-).

Verfahren B;

Zu einer Lösung von 500 mg (0,81 mMol) H-(L-MeIle-D-Lac) 3 -OH in 500 ml Methylenchlorid werden bei 0°C 262 mg (2,03 mMol) N,N-Diisoproρylethylamin ("Hünig's Base") sowie 240 mg (0,97 mMol) Bis(2-oxo-3-oxazolidinyl)-phospho- niumsäurechlorid (BOP-Cl) zugegeben und 24 Stunden gerührt. Anschließend wird erneut auf 0°C abgekühlt und mit 262 mg (2,03 mMol) N,N-Diisopropylethylamin ("Hünig's Base") sowie 240 mg (0,97 mMol) Bis(2-oxo-3-oxazolidinyl)-phospho- niumsäurechlorid (BOP-Cl) versetzt. Nach weiteren 24 Stunden Rühren bei Raum¬ temperatur wird die Reaktionslösung zweimal mit Wasser geschüttelt, die organische Phase abgetrennt und nach dem Trocknen über Natriumsulfat im Vakuum eingeengt. Das zurückbleibende Rohprodukt wird über eine Kieselgelsäule (Kieselgel 60 - Merck, Korngröße: 0,04 bis 0,063 mm) mit dem Fließmittel Toluol: Essig- säureethylester (4:1) chromatographiert. Man erhält 370 mg (76,2 % der Theorie)

Cyclo( N-methyl-L-isoleucyl-D-lactyl-N-methyl-L-isoleucyl-D-lactyl- N-methyl-L- isoleucyl-D-lactyl-).

Fp.: 210-212°C

1H-NMR (400 MHz, CDC1 3 , δ): 0,87 (t, 9H, -CH 2 -CH 3 ; J = 7,3 Hz); 0,98; 1,44 (2d, 18H, -CH-CH 3 ; J = 6,5 Hz); 1,35-1,41 (br. m, 3H, -CH-CH 3 ); 2,02-2,04 (br. m, 6H, -

CH 2 -CH 3 ); 3,03 (s, 9H, -N-CH 3 ); 4,45 (m, 3H, N-CH-CO); 5,57-5,62 (m, 3H, O-CH- CO) ppm

13 C-NMR (100 MHz, CDC1 3 , δ): 10,9; 16,0; 16,6 (-CH 3 ); 24,8 (-CH 2 -); 33,3 (-CH-); 33,9 (-N-CH 3 ); 61,9 (-N-CH-); 66,4 (-O-CH-); 169,3 (-CO-N-); 169,9 (-CO-O-) ppm

FAB-MS m/z (%): 598 (M + +H 2); 597 (37); 541 (42); 524 (14); 182 (100)

Analog können die in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführten Verbindungen der Formel ( I ) als LDLDLD - Stereoisomere hergestellt werden.

Tabelle 2

Beispiele für Verbindungen der allgemeinen Formel ( I )

Bsp.

Nr. R 1 R 2 R 3 R 4 R 3 R 6 Physikalische Daten a )

7 -Me -Me -CHMeCH j Me -Me -CHMeCH j Me -Me 10,6; 10,7; 13,5; 15,4; 15,9; 16,0; 16,8; 17,1 (-CH j ); 24,4; 24,5 (-CH j -); 30,9; 31,5 (- CH-); 32,8; 33,9; 34,2 (-N- CH 3 ); 56,2; 59,9; «0,5 (-N- CH-); 66,0 66,3 67,7 (-0-CH- ); 168,7 169,7; 170,1 (-CO-N- ); 169,0; 170,0; 170,4 (-CO- O-)

8 -Me -Me -CHMeCH j Me -Me -H -Me 499 (M*, 100); 428 (38); 312 (28'); 213 (62); 182 (73); 140' (49)

9 -Me -Me -CHMeCH j Me -Me -Me -Me 31,8; 33,8; 34,6 (-N-CH 3 ) 168,1; 168,7; 169,9 (-CO-N-); 170,0; 170,4; 170,5; (-C0-0-); 513 (M + ,42); 440 (22); 255 (29); 213 (60); 182 (75); 141 (82); 58 (100)

10 -Me -Me -CHMeCH j Me -Me -CH j CH j -Me -Me 30,1; 33,9; 34,8 (-N-CH j ); 168,6; 168,7; 169,9 (-CO-N-); 170,0, 170,3; 170,4 (-CO-0-); 541 (M ' - 87); 468 (41); 354 (18); 255 (42); 213 (41); 182 (100); 141 (90)

11 -Me -Me -CHMeCH2Me -Me -CHMe2 -Me 30,9; 31,2,; 33,9 (-N-CH3); 168,5; 168;6; 169,7 (-C0-N-); 169,9; 170,1; 170,4 (-CO-0-); 541 (M*, 81); 468 (39); 255 (49); 213 (36); 182 (100); 141 (68)

12 -Me -Me -CHMeCH j Me -Me -CH j -CHMβ j -Me 29,9; 33,9; 34,9 (-N-CH 3 ); 168,4; 168,7; 169,9 -CO-N-); 170,0; 170,3; 170,5 (-CO-0); 555 (M*, 45); 499 (49); 428 (12); 255 (40); 182 (100); 141 (42)

Bsp. R 1 R 2 R 3 R 4 R 5 R« Physikalische

Nr. Daten * ">

18 -(CH j ) j -Me -Me -CHMeCH j Me -Me -CHMeCH j Me -Me 17,0; 16,6; 16,2; 15,8; 15,6;

13,8; 10,8; 10,6; (-CH 3 );

32,3; 31,0 (-CH-); 34,2; 33,5;

33,2 (-N-CH 3 ); 30,5; 24,7;

24,5; 19,4

(-CH j -); 61,6; 60,1; 59,0

(-N-CH-);

67,5; 66,4, 66,2 (-O-CH-);

170,1; 169,6; 169,0 (-CO-

N-)170,3; 170,0; 169,3, (-CO-

O-)

19 -CH j CHMβ j -Bn -CH j CHMe j -Me -CH j CHMe j -Bn 23,0; 22,9; 21,7; 16,3 (-CH j ); 24,9; 24,5; 24,4 (-CH-); 33,1; 31,4; 30,1 (-N-CH j ); 37,5; 37,4; 37,2; 36,7 (-CH j -); 37,5 (2x -CH j -Ph); 56,8; 54,6; 54,4 (-N-CH-); 70,3; 67,2 (-0-CH-); 135,6; 129,6; 128,4; 126,8 (arom.- CH); 169,5; 168,8 (-CO-N-); 170,6; 170,4; 170,3 (-CO-O-)

20 -CH j CHMe j -Chm -CH j CHMe j -Me -CH j CHMe j -Me 24,9; 22,9; 22,7; 21,8; 16,9; 16,6 (-CH j ); 33,8; 25,0; 24,9 (-CH-); 3 ^; 32,1; 31,7 (-N-CH j ); 38,2; 37,5; 37,2; 33,6; 32,6; 26,3; 26,1; 26,0 (- CH j -); 56,1; 55,7; 55,4; (-N-CH-); 68,3; 67,2; 66,9 (-θ-CH-);170,6; 169,5; 169,4 (-CO-N-); 170,5; 169,4 (-CO-0-)

a) 13 C-NMR (100 MHz, CDC1 3 , δ) [in ppm]; FAB-MS bzw. El-MS m/Z (%)