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Title:
USE OF DIPROPYLENEGLYCOLMONOMETHYL ETHER IN HAIR SHAPING COMPOUNDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1987/005500
Kind Code:
A1
Abstract:
Use of dipropyleneglycolmonomethyl ether in a quantity of 2 to 25% by weight as a swelling and penetrating agent in hair shaping compounds based on a keratin-softening agent or an oxidizing agent. The use of dipropyleneglycolmonomethyl ether effects a significant increase in the action of hair shaping compounds while ensuring the same or better physiological compatibility.

Inventors:
GREICHE JOUSSEF (DE)
HARTMANN PETER (DE)
KOEHLER JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP1987/000126
Publication Date:
September 24, 1987
Filing Date:
March 04, 1987
Export Citation:
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Assignee:
WELLA AG (DE)
International Classes:
A45D7/04; A61K8/34; A61Q5/04; C11D3/20; C11D3/43; (IPC1-7): A61K7/06; A61K7/09
Foreign References:
DE1955823A11971-05-13
US4218435A1980-08-19
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Claims:
P a t e n t a n s p r Ü c h
1. Verwendung von D i propy leng Lykolmonomet hyLether in einer Konzentration von 2 bis 25 Gewichtsprozent als Quell und Penetrat onsstoff in Haarverformungs¬ mitteln auf der Basis eines keratinerweichenden Wirkstoffes oder eines oxidierenden Wirkstoffes.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ke rat i nerwei chende Wirkstoff ein Salz oder Ester einer Mercapto ca rbonsäure, Cystein, ein Cystei nderi vat, Thi oglyce r n, Cysteamin, ein Sulfit oder eine starke Base ist.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Salz der Mer captoca rbonsäure das Ammonium¬ salz der ThiogLykoL oder Thiomi Ichsäure ist.
4. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Me r captoca rbonsäureester der Monothi og LykoL säureg Lyko Les te r oder g Lyce r i ne ster ist.
5. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sulf t das Ammonium oder Natr umsulfit oder das Salz der schwefligen Säure mit einem organischen Amin ist.
6. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die starke Base ausgewählt ist aus Lithium, Natrium, Kalium, Guanidin und Tet raa l kylammoπi um hydroxid.
7. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Salz der Mer captoca rbonsäure, das Thio glycerin, das Cysteamin und das Cystein in einer Menge von 2 bis 15 Gewichtsprozent verwendet werden.
8. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sulfit und die starke Base in einer Menge von 2 bis 10 Gewichtsprozent verwendet werden.
9. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Me r captoc a rbonsäureest er in einer Menge von 10 bis 40 Gewichtsprozent verwendet wird.
10. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oxidierende Wirkstoff ausgewählt ist aus Wasserstof peroxid und A L ka L i bromat .
11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der oxidierende Wirkstoff in einer enge von 0,5 b s 10,0 Gewichtsprozent verwendet wird.
Description:
B e s c h r e i b u n g

Verwendung von Dipropylenglykolmonomethylether in HaarVerformungsmitteln

Die vorliegende Er indung betrifft die Verwendung von D i p ropy lenglyko I onomethy lether als Quell- und Penet rat i ons s toff in Haa rverformungsmi tte In .

Für die dauerhafte Verformung von menschlichen Haaren werden die Haare zunächst mit einem das Haarkeratin erweichenden Haa rverfo rmungsm tte l behandelt. Man verwendet hierzu im allgemeinen AIkal i hydroxi de oder reduzierend wirkende S chwe e l erbi ndungen, die entweder zur Gruppe der Sulfite beziehungsweise Hydrogensulf te oder zur Gruppe der Mer captoca rbonsäuren gehören. Diese Substanzen sind imstande, das Keratin des mensch¬ lichen Haares in seiner Struktur zu erweichen und eine Verformung der Haare zu ermöglichen.

Im Anschluß an die Erweichung des Haarkeratins wird das Haar mit Wasser gespült und im Falle einer Verfor¬ mungsbehand lung mit reduzierend wirkenden Verformungs¬ mitteln durch Behandlung mit einem Verformungsmittel auf der Basis eines oxidierenden Wirkstoffes, vorzugs¬ weise Bromat oder Wasserstoffperoxid, fixiert. Hierbei werden die zuvor gespaltenen Di su L f i dbrückenbi ndungen des Haarkeerat i ns in der dem Haar verliehenen neuen Form iederverknüpft. Anschließend wird das Haar mit Wasser gespült.

Dieses vorstehend beschriebene Verfahren zur dauerhaften Haarverformung weist jedoch erhebliche Nachtei le auf. So ist es zur Erzielung einer ausreichenden Haarver¬ formung oft erforderlic , die oben genannten keratin¬ erweichenden Wirkstoffe in relativ hohen Konzentrationen einzusetzen. Ferner sind bestimmte keratinerweichende ΛC rkstoffe, wie beispielswei se Sulfite und Monothio-

g lykolsäureester, in Haarverformungsmitteln, welche auf einen pH-Wert von etwa 6 eingestellt sind, erst bei gle chzeitiger Anwendung von Temperaturen oberhalb von 60 Grad C in ausreichendem Maße wirksam.

Durch die Erhöhung von Temperatur und W rkstoffkonzen- tration w rd die physiologische Verträglichkeit der verwendeten Haarverformungsmittel jedoch erheblich beeinträchtigt. Die Folgen können Hautirritationen, Brennerscheinungen und bei längerer Einwirkung sogar Verätzungen der Kopfhaut sein.

Man hat daher stets nach Möglichkeiten gesucht, bei Mitteln zι r dauerhaften Haarverformung durch eine entsprechende Zusammensetzung und Anwendungsweise eine möglichst starke Wirksamkeit bei gleichzeitig guter physiologischer Verträglichkeit zu erreichen. Was die physiologische Verträglichkeit betrifft, so werden bezüglich der Zusammensetzung der Präparate geringere Wirkstoffkonzentrationen und die Einstellung auf pH-Werte, die dem natürlichen pH-Wert der Haut und der Haare entsprechen angestrebt. Gleichzeitig ist man hinsichtlich ihrer Anwendung um kürzere Einwirkungs¬ zeiten und das Arbeiten bei Raumtemperatur bemüht.

Damit man mit solchen Präparaten dennoch eine starke Wirksamkeit bei gleichzeitiger guter physiologischer Verträglichkeit erzielen kann, werden diesen oft be¬ stimmte Hi lfsstoffe zugefügt, welche unter der Bezeich¬ nung Quell- und Penetrationsstoffe bekannt sind. Diese Substanzen s nd imstande, das Eindringen der Wirkstoffe in das Skieroprotein des Haares zu begünstigen und so die Wirksamkeit der Präparate in denen sie enthalten sind zu steigern.

Beispielsweise läßt sich bei Verwendung alkalischer Präparate durch Zusatz dieser Verbindungen eine gute Haarverformung erzielen, auch wenn das Verformungs-

mittel nur eine vergleichsweise geringe Konzentration an kerat inerweichendem Wirkstoff enthält.

Die in Mitteln zur dauerhaften Haarverformung bisher verwendeten Quell- und Penetrationsstof e weisen jedoch verschiedene Nachtei le auf, so daß die erzielten Er¬ gebnisse nicht immer zufr edenstellend sind. So sind diese Stoffe entweder in Wasser schwer löslich, wie beispielsweise Melamin, oder aber physiologisch unver¬ träglich, was zum Beispiel für Formamid zutrifft. Andere derartige Stoffe, wie beispielsweise Alkali¬ beziehungsweise Ammoni umth i ocyanat e, werden durch nachfolgende Oxidationsbehandlungen unter Bi ldung unerwünschter Nebenprodukte zersetzt oder sie sind relativ leicht verseifbar, wie dies zum Beispiel bei Harnstoff der Fall ist. Alkohole, wie z. B. Isopropanol, setzen die Hautverträglichkeit des Mittels herab.

Verwendet man beispielsweise Harnstoff in einem sauren Haarve rformungsmi tte l (pH = 6,0) auf Sulfitbasis, so steigt der pH-Wert des Mittels während der Lagerung durch Verseifung des Harnstoffs unter Bi ldung von A moni umca rbσnat allmählich auf pH 7 und darüber an, so daß die Verformungswirksamkeit des Mittels verloren¬ geht. Setzt man den Harnstoff in einem alkalischen Haarverformungsmi tte l vom pH 12 auf der Basis einer Mer captoverbi ndung ein, so tritt ebenfalls allmählich Verseifung des Harnstoffs unter Bi ldung von A monium- carbonat ein. Hierbei wird jedoch sekundär die Kohlen¬ säure duch das Alkali des Mittels gebunden und somit infolge einer Senkung des pH-Wertes die Wirksamkeit des Haarverformungsmittels verringert.

Es wurde bereits versucht, diese vorerwähnten Nachtei le durch den Einsatz neuerer Quell- und Penet rat i onsstoffe, wie zum Bei spiel I i da zo l i di n-2-on , zu beheben. In diesem Zusammenhang wi rd Bezug genommen auf die eigene deutsche Patentschrift 26 14 723. Infolge neuerer

Untersuchungen sind jedoch Bedenken ge_,en die physiolo¬ gische Verträglichkeit des I i dazo l i din-2-ons erhoben worden .

Ein weiteres Problem des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur dauerhaften Haarverformung ist ein schlechter Halt der Frisur aufgrund einer ungenügenden oxidativen Fi ierung.

Alle Versuche, eine schnelle und zuverlässige Fixierung bei gleichzeitig niedriger Konzentration an oxidierendem Wirkstoff zu erzielen, konnten bisher nicht befriedigen.

Es bestand daher die Aufgabe, die Wirkung der vorstehend genannten Haar e rformungsmi tte l zu steigern, ohne hierdurch ihre ph siologische Verträglichkeit zu ver- sch lechtern.

Bei Fortführung der Untersuchung nach geeigneten Quell- und Penetrationsstoffen wurde nunmehr gefunden, daß durch e ne Verwendung von 2 bis 25 Gewichtsprozent D i p rop leng lyko Imonometh lether in Haarverformungsmi tte In gemäß der vorliegenden Erfindung eine gegenüber bis¬ herigen Mitteln gesteigerte Wirkung sowohl im sauren als auch alkalischen pH-Bereich bei gleichguter oder besserer ph siologischer Verträglichkeit erzielt wird.

Aus der Literatur G. A. Nowak, Die kosmetischen Präparate ( 1975), Seiten 385 und ?86 st es zwar bekannt, Di- propylenglykolether in einer Konzentration von 0,05 bis 0,15 Gewichtsprozent Kaltwellösungen als Lösungsver¬ mittler in Verbindung mit anderen Lösungsverm tt le rn zuzusetzen. Eine quell- und penet rat i onsfö rdernde Wirkung des D i p ropy leng lykoImonomet hylethers ist bei diesen geringen Konzentrationen nicht feststellbar.

Der wirkungssteigernde Effekt von Dipropylenglykol- monomet h le t he r ist auch deshalb überraschend, wei l

ähnliche Glykolether, wie zum Beispiel Propy leng lyko l- monomethylether, Tripropylenglykolmonomethylether und Diethylenglykolmonobutylether, einen derartigen Effekt nicht hervorrufen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung von D i p ropy lengl koImonomethy lether in e ner Konzentration von 2 b s 25 Gewichtsprozent als Quell- und Penetrationsstoff in Haarverformungsmi tte In auf der Basis eines keratinerweichenden Wirkstoffes oder eines oxidierenden Wirkstoffes.

Handelt es sich bei den Haarverformungsmitteln um solche auf der Basis eines keratinerweichenden Wirk¬ stoffes, so wird der D i prop leng lykolmono ethylether vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 15 Gewic tsprozent verwendet. Bei Haarverformungsmitteln auf der Basis eines ox dierenden Wirkstoffes hingegen wird der Di - propylenglykolmonomethylether vorzugswe se in einer Konzentration von 2 bis 10 Gewichtsprozent verwendet.

Der verwendete Dipropylenglykolmonomethylether ist leicht wasserlöslich, physiologisch verträglich und gegen Reduktion, Oxidation und Versei l ung beständig.

Die dauerhafte Haarverformung erfolgt bei Verwendung vcn reduzierend wirkenden Verformungsmitteln üblicher¬ weise in zwei Stufen. Zunächst werden durch die Ein¬ wirkung eines geeigneten keratinerweichenden Mittels die Di su l fi dbrücken des Haarkeratins reduktiv gespalten. Das Haar wird sodann in seine neue Form gebracht und mit Wasser gespült. Anschließend w rd das Haar mit einem Haarve rformungsmi tte _ auf der Basis eines oxi¬ dierenden Wirkstoffes behandelt und so durch Wiederher¬ stellung der Disulfidbrückenbindungen in der neμen Form fi xiert. Sodann wird das Haar zur Entfernung der überschüssigen Menge des oxidierenden Wirkstoffes erneut mit Wasser gespült.

Die zur Durchführung der ersten, reduzierenden Ver¬ fahrensstufe verwendeten Haarverformungsmittel enthalten als verformungswirksamen kerat nreduzierenden Wirkstoff Cystein, ein Cystei nde ri vat, wie zum Beispiel N-Acetyl-L- cystein, Thi og lyce ri n, Cysteamin oder Salze von Mercapto- ca rbonsäuren, wie beispielswe se Ammonium- oder Guanidin- salze der Thi og lyko l säure oder Th omi Ich säure, in einer Konzentration von etwa 2 bis 15 Gew chtsprozent. In der Regel sind diese Mittel alkalisch eingestellt, (pH = 7 bis 10), um eine Haarerweichung und damit ein rasches Eindringen des haarkeratinreduzierenden Wirkstoffes in das Innere des Haares zu ermöglichen. Die erforderl che Alkalität wird hierbei vor allem durch die Zugabe von Ammoniak, organischen Aminen, Ammonium- und A l ka l ca rbonat oder Ammonium- und Alkali- h drogencarbonat erreicht. Es kommen aber auch neutral oder sauer eingestellte Haarver ormungsmittel (pH = 6,5 bis 7,0) in Betracht, d e in wäßrigem Medium einen wirksamen Gehalt an Sulfiten oder Mercapto- ca rbonsä ureeste rn aufweisen. Im ersteren Falle werden vorzugsweise Natrium- oder Ammoniumsulfit oder das Salz der schwefligen Säure mit einem organischen Amin, wie zum Beispiel Monoet hano lami n und Guanidin, in einer Konzentration von etwa 2 bis 0 Gewichtsprozent (berechnet als SO.,) verwendet. Im letzteren Falle kommen insbesondere Monothi ogl ko Isäureglyko lester oder -glycerinester n einer Konzentration von etwa 10 b s 40 Gewichtsprozent zur Anwendung.

In den Haarverformungsmitteln können auch Gemische der vorstehend genannten keratinerwe chenden Wirkstoffe verwendet werden.

Die praktische Durchführung der dauerhaften Haarver¬ formung erfolgt im allgemeinen in der Weise, daß man das Haar wäscht, mit einem Handtuch frottiert, gegebenen¬ falls m t einem Teil des Haarverformungsmittels vor¬ feuchtet, in einzelne Strähnen aufteilt und auf Wickler

wickelt. Der Durchmesser der Wickler beträgt hierbei, je nachdem ob eine Dauerwellung oder eine Haarent¬ kräuselung gewünscht wird, entweder etwa 5 bis 13 Mi llimeter oder etwa 15 bis 35 Mi llimeter. Auf das aufgewickelte Haar wird anschließend eine fü die Haarverformung ausreichende Menge des Verformungsm ttels, im allgemeinen etwa 80 g, aufgetragen.

Nach einer für die dauerhafte Verformung des Haares ausreichenden Einwirkungszeit, welche je nach Haarbe¬ schaffenheit, dem pH-Wert und der Verformungsw rksam¬ keit r.es Verformungsrrittels sowie in Abhängigkeit von der Anwendungstemperatur etwa 5 bis 30 Minuten beträgt, wi rd das Verformungsmittel mit Wasser ausgespült und das Haar in einer zweiten Verfahrensstufe oxidativ fixiert. Das Haarverformungsmittel auf der Basis eines oxidierenden Wirkstoffes wird hierbei in einer Menge von etwa 80 bis 100 Gramm verwendet.

Für die Fixierung kann jeder beliebige, bisher in Hάar e rformungsmi t te In verwendete oxidierende Wirkstoff eingesetzt werden. Beispiele für solche oxidierende Wirkstoffe sind A l ka l i bromate, wie zum Beispiel Kalium- und Nat r i umbromat , oder Wasserstoffperoxid. Die Kon¬ zentration des oxidierenden Wirkstoffes ist in Abhängig¬ keit von Anwendur.gszei t (in der Regel 5 bis 15 Minuten) und Anwendungstemperatur unterschiedlich. Normaler¬ wei se wird er in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 10,0 Ge ichtsprozent verwendet. Das Haarverformungs¬ mittel auf der Basis eines oxidierenden Wirkstoffes kann selbstverständlich weitere für solche Mittel übliche Zusätze, w e zum Beispiel schwache Säuren oder Peroxidstabi .isatoren, enthalten.

Anschließend werden die Wickler entfernt, das Haar mit Wasser ausgespült und in üblicher Weise weiter¬ behandelt. In der Regel wird das Haar im Anschluß an eine Dauerverformung zur Wasserwelle gelegt. Im

- δ -

Falle einer Haa rent räuse lung kann auch so verfahren werden, daß man das oxidierend wirkende Verformungs¬ mittel bei gewickeltem Haar abspült und das Haar an¬ schließend, ohne abzuwickeln, direkt am Wickler trocknet.

Bei der Haa rent krause lung ist es ebenfalls möglich, starke Basen, wie beispielsweise Lithium-, Natrium-, Kalium-, Guanidin- oder Tet raa l kylammoni umhydroxid in einer Konzentration von 2 bis 8 Ge ichtsprozent als keratinerweichenden Wirkstoff in den Ver¬ formungsmitteln einzusetzen, wobei dann das Haar ohne die Anwendung von Wicklern durch mehrmaliges Kämmen während der Einwirkungszeit geglättet wird.

Sowohl die auf einem keratinerweichenden Wirkstoff basierenden Haarver ormungsmittel als auch die auf einem oxidierenden Wirkstoff basierenden Haarverformungs¬ mittel i'önnen in Form einer wäßrigen Lösung oder einer Emulsion sowie in verdickter Form auf wäßriger Basis, insbesondere als Creme, Gel oder Paste, vorliegen. Ebenfalls ist es möglich, diese Mittel gemeinsam mit einem Treibgas unter Druck n Aerosoldosen abzufüllen und daraus als Schaum zu entnehmen.

Selbstverständlich können sowohl die auf einem keratin¬ erweichenden Wirkstoff basierenden als auch die auf einem oxid erenden Wirkstoff basierenden Haarverformungs¬ mittel alle für derartige Mittel üblichen und bekannten Zusatzstoffe, zum Beispiel Verdi ckungsmi ttel , wie beisp elswe se Kaolin, Bentonit, Fettsäuren, höhere Fet ta l koho le, Stärke, Polyac ry Isäure und deren Derivate, Ce l lu losede ri vate, Alginate, Vaseline oder Paraffinöl, Netzmittel oder Emulgatoren aus den Klassen der an¬ ionischen, kat ioni s chen, amphoteren oder ni chtionogenen oberflächenakt ven Substanzen, beispielsweise Fett¬ alkoholsulfate, Fet ta l koho Lethe rsu l fate, AI ky Isu Ifonate, Al kyIbenzo IsuL ate, quartäre Ammoniumsalze, Alk lbetaine, oxethylierte Fettalkohole, oxethylierte Alkylphenole,

Fet t säureal kano Lami de oder oxethylierte Fet tsäureester, ferner Trübungsmi 11 e l , wie zum Beispiel Polyethylen- glykolester, oder Alkohole, wie beispielsweise Et anol, Propanol, Isopropanol oder Glycerin, Lösungsverm tt Ler, Stabi lisatoren, Puffersubstanzen, Parfümöle, Farbstoffe sowie haarkonditionierende und haarpflegende Bestand¬ tei le, wie zum Beispiel kationische Polymere, Lanolin- derivate, Cholesterin, Pantothensäure oder Betain, enthalten. Die erwähnten Bestandtei le werden in den für solche Zwecke üblichen Mengen verwendet, zum Beispiel die etzmittel und Emulgatoren in Konzentrationen von etwa 0,2 bis 30 Gewichtsprozent, während die Ver- dickungsmittel in einer Menge von etwa 1,0 bis 25 Gew chtsprozent in diesen Mitteln enthalten sein können.

Durch die Verwendung von D p ropy lenglykolmonomet hy lethe r in den beschriebenen Haarverformungsmitteln wird die Wirkung dieser f.ittel wesentlich erhöht. Die hierdurch mögliche Verringerung der kerat nwei chenden Wirkstoff¬ menge und/oder des pH-Wertes (auf pH 6,5 bis 8,0) gestattet eine schnelle und zugleich schonende Haarver¬ formungsbehandlung. Die Verwendung von D i p ropy leng ly o l - onometh let her ist besonders vorteilhaft bei Verfor¬ mungsmitteln, welche als keratinerweichenden Wirkstoff Cystein, Sulfit oder ein Salz der Thioglykolsäure enthalten. Der pH-Wert dieser Mittel liegt bevorzugt bei 6,5 bis 9,5.

Wie Vergleichsuntersuchungen gezeigt haben, kann in Verformungsmitteln auf der Basis von Am oni umthi oglyko tat als reduzierenden Wirkstoff der Wirkstoffgehalt durch Zusatz von 10 Prozent D i p ropy lenglyko Imonomethy le her um über 30 Prozent gesenkt werden, ohne daß die Well¬ wirksamkeit dieser Mittel hierdurch verringert wird.

Weiterhin kann durch die Verwendung von Dipropylen- gLyko lmonometh let her in s L f i tha 11 i gen Haarverformungs-

mittein die Wellstabi lität gegenüber herkömmlichen Verformungsmitteln auf der Basis von Sulfit, welche als Quell- und Penetrationsstoff zum Beispiel Harnstoff oder Isopropanol enthalten, um etwa 20 Prozent gesteigert werden.

Ebenfalls ermöglicht die Verwendung von Dipropylen- glyko Imonometh lether in der zweiten, auf einem oxi¬ dierenden Wirkstoff basierenden, Stufe der Haarver¬ formung, insbesondere bei bromatha It i gen Mitteln, eine schnellere und zuverlässigere Fixierung. Gleich¬ zeitig werden Griff, Kämmbarkeit, Krausenstär e und Elastizität des Haares deutlich verbessert. Der pH-Wert dieser Haarverformungsmittel auf der Basis von Bromat beträgt vorzugsweise 6,0 bis 7,5.

Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der. Erfindung näher erläutern, ohne ihn hierauf zu beschranken.

B e i s p i e l e

VERWENDUNG IN MITTELN AUF DER BASIS EINES KERATINER¬ WEICHENDEN WIRKSTOFFES

B e i s p i e l 1 : Verwendung von Dipropy leng lykol- monomethy lether in einem flüssigen Dauerwellmittel auf Thioglykolatbasis

3,0 g Dipropy leng lykolmono ethylether 21,0 g Ammoni umth i oglyko lat (50-prozentige wäßrige Lösung ) 5,0 g Ammoniumhydrogencarbonat

0,8 g Octylphenol mit 20 MoL Ethylenoxid oxethyliert 0,2 g Parfümöl

70,0 g Wasser

100,0 g

Der pH-Wert der Lösung beträgt 8,0.

Das Haar wird mit einem mi lden Shampoo gewaschen. Anschließend wi rd das handtucht rockene Haar mit etwa der Hälfte der obigen Wellflüssigkeit vorgefeuchtet, auf Dauerwellwickler mit e nem Durchmesser von 7 bis 10 Millimetern gewickelt und m t der restlichen Dauer¬ well f l üss i g ke i t nachgefeuchtet. Anschließend werden die Haare mit einer Plastikfolie abgedeckt.

Nach etwa 15 Minuten wird das gewickelte Haar mit Wasser gründlich gespült und oxidativ fixiert.

B e i s p i e l 2: Verwendung von Dipropylenglykol- monomethylethεr in einem flüssigen Dauerwellmittel auf Thiolactatbasis

10,0 g D i p ropy leng Lyko l monomet hy let her

26.0 g Ammoni umt h i o l act at (50-prozentige wäßrige

Lösung ) 3,0 g n-P ropano l 0,1 g Benzy La L koho l 0,8 g Cet y It ri met hy lammon i umch lo ri d, 25-prozentige wäßrige Lösung

60.1 g Wasser

100,0 g

Der pH-Wert der Lösung beträgt 7,0.

Die Anwendung der Daue rwe l l f L üss i gkei t erfolgt gemäß Beispiel 1.

B e s p Verwendung von Dipropylenglykol- monomethy lether in einem Dauerwell¬ mittel auf Thi og lykolsäureester- basi s

Komponente A. 14,0 g Monothiog Lykolsäureg lyceri nester

Komponente B, 8,0 g Dipropy Lengl kol ono e hylether

0,5 g StearyLalkohoL

0,1 g OLeylalkohol

0,1 g Nat riumlaury Lsu Lfat

0,5 g Stearylalkohol mit 10 Mol

Ethylenoxid oxethyliert

0,5 g Parfümö l

90,3 g Wasser

100,0 g

Unmittelbar vor Gebrauch werden die Komponenten A und B miteinander vermischt. Der pH-Wert der gebrauchs¬ fertigen Zubereitung beträgt 6,3. Das vorgewaschene und handtuchtrockene Haar wird auf DauerweLIwi ck ler (Durchmesser 7 bis 10 Millimeter) gewickelt und an¬ schließend mit dem gesamten DauerweL Imi ttel gut durch¬ feuchtet. Die weitere Behand'.ung erfolgt wie in Beispiel 1 beschr i eben .

B e i s p i e l 4: Verwendung von DipropylenglykoL- monomethylether in einem flüssigen Dauerwel LmitteL auf Sulfitbasis

11,0 g Di prop Leng lykoImonomethylether

20,0 g wäßrige Ammoni umsu lfi t Lösung (34-prozentig)

15,6 g schweflige Säure (mit 5 Prozent S0-,-Gehalt)

3,0 g I sopropanol

0,1 g Parfümöl

0,2 g OctylphenoL mit 20 MoL Ethylenoxid oxethyliert

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50,1 g Wasser

100,0 g

Der pH-Wert der Lösung beträgt 6,7.

Die Haare werden mit etwa der Hälfte der obigen Dauer- wellflüssigkeit vorgefeuchtet, auf Wickler gewickelt und mit der restlichen Dauerwellflüssigkeit nachge¬ feuchtet. Sodann deckt man die Haare mit einer Plastik¬ folie ab und führt mit Hi lfe einer Trockenhaube (einge¬ stellt auf 55 Grad Celsius) 6 Minuten lang Wärme zu. Anschl eßend werden die Haare mit Wasser gespült, oxidativ fixiert und wie üblich nac behandelt.

5: Verwendung von Dipropy leng Lykol monomethy let her in einem Haar¬ verformungsschaum

3,0 g Dipropylenglykolmonomethylether 23,7 g Ammoni umthi ogLyko Lat (50-prozent ge wäßrige Lösung)

3,0 g Ammoni umca rbonat

5.0 g Ammoni umhydrogenca rbonat

1,5 g KokosfettsäuremonoethanoLamid

5,0 g Isooct y Lpheno L mit 10 Mol Ethylenoxid ox¬ ethyliert

1,5 g Isop ropano L

0,2 g Parfümö L

1,0 g Kokosfett säuredi met hy Lam noes si gsäurebetai n 56,1 g Wasser

100,0 g

Der pH-Wert der Lösung beträgt 8,8.

Abfüllung: 94, g der vorstehenden Wirks^offlösung

werden gemeinsam mit 0,3 g Di st i ckstoffmonoxid und 5,0 g eines 1 : 1 Gemisches aus Propan und Butan in einem Druckbehälter abgefüllt. Der Innendruck beträgt 2,7 bar bei 20 Grad C.

Das gewaschene, handtuchtrockene Haar wird auf Dauerwell¬ wickler mit einem Durchmesser von 7 bis 10 i llimetern gewickelt. Sodann wird das Verformungsm ttel aus dem ruckbehälter mittels einer Auftragdüse auf das Haar aufgeschäumt. Nach einer Einwirkungszeit von 15 Minuten wird das Verformungsmi tt e L aus dem Haar gespült und das Haar oxidativ fix ert.

B e i s p i e l 6: Verwendung von Dipropy Leng lykol- mono;iιethylether in einer Haarent¬ krause luπgscreme auf Thi og Lykolat- basi s

6,0 g Di prop Leng lykolmonomet hylethe r

18,0 g Ammoni umth i og Lyko Lat, 50-prozentige wäßrige Lösung

3,2 g Ammoniak (25-prozentig)

5,0 g Cety Lalkohol.

1,0 g . Paraff i nöl

4,0 g OleylalkohoL, mit 20 MoL Ethylenoxid oxethyliert

0,8 g kolloidale Kieselsäure

0,5 g Parfümö L

61,5 g Wasser

100,0 g

Der pH-Wert der Creme liegt bei 9,5

Die Ent räuse lungsc re e wird auf das Haar aufgetragen und gleichmäß g vertei lt. Während einer Einwirkungszeit von etwa 10 Minuten w rd das Haar mehrmals glattge¬ kämmt. Anschließend wi rd mit Wasser ausgespült und

oxidativ fixiert

B e i s p i e l 7: Verwendung von Di propy leng Ly o I - monomethy Lether in einer Haarent- k räuse Lungscreme auf Laugenbasis

2,0 g D i propy Leng lyko Lmonomet hy Let he r

2,0 g Natriumhydroxid

8,0 g Cety L st ea ry La l koho L

1,0 g Nat r i umlaury Lsu lfat

5,0 g Kaolin

0,2 g Parfümö l

81 ,8 g Wasser

100,0 g

Der pH-Wert der Creme beträgt 12,8.

Man trägt die Er t krause Lungs creme auf das krause Haar auf und vertei lt sie dort gleichmäßig. Sodann wird das Haar während einer Einwirkungszeit von etwa 10 Minuten mehrmals glattgekämmt und danach gründlich mit Wasser ausgespült.

VERWENDUNG IN HAAR E F0RMUNGSMITTELN AUF DER BASIS EINES OXIDIERENDEN WIRKSTOFFES

B e i s p i e l 8: Verwendung von Di propy Leng LykoL- monomethy Lether in einem wasser¬ st offperoxi dha Lt i gen Haarverfor- mungsmi 11eL

2,00 g D propy Leng lyko Lmonomet y lether

5,00 g Wasser toffperoxid, 50-prozentige wäßrige

Lösung 3,00 g Kokosfett säureami dop ropy Ldi met hylami noess i g- säurebetain, 30-prozentige wäßrige Lösung

0 , 1 0 g P a r f ümö L

0,30 g Ammoni umdi h drogenphosphat

1,0 g Zitronensäure

0,2 g Ethylendiamintetraessigsäure

88,4 L, Wasser

100,00 g

Der pH-Wert der Lösung beträgt 2,8.

Nach dem Abspülen eines Haarverfo r mungsmittels auf der Basis eines kerat nreduzierenden Wirkstoffes werden etwa 80 g des obigen oxidierenden Haarverformungsmittels mit Hilfe eines Schwammes auf das Haar aufgeschäumt. Nach einer Einwirkungszeit von etwa 5 Minuten wird abgewickelt und die restliche Flüssigkeitsmenge (20 Gramm ) gleichmäßig auf das Haar vertei lt. Nach etwa 3 Minuten wird des Haar erneut mit Wasser gespült.

B e i s p i e l 9: Verwendung von Dipropy Leng LykoL monomethy Lether in einem bromat' haltigen Haa rverformungsm ttel n Schaumform

6,0 g Di p ropy Leng lyko Lmonomet hyle her

8,0 g Nat ri umbromat

0,3 g Parfü öl

1,0 g OctylphenoL mit 20 MoL Ethylenoxid oxethyliert

84,7 g Wasser

100,0 g

Der pH-Wert der Lösung beträgt 6,8.

Die Anwendung erfolgt gemäß Beispiel 8.

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B e i s p e l 10: Verwendung von Di propy Leng LykoL- monomethy Lether in einem bromat- haltigen Haa rverformungsmi tte L in Schaumform

25,0 g Di propy Leng lykoLmonomet hyLether

9,5 g Nat ri umbromat

1,7 g Ste - r i nsäuredi ethano lami d

8,0 g Cet Lsteary La l kohol mit 30 Mol Ethylenoxid oxethyliert

1,0 g Kokosfettsäuredi met hylami noessi gsäurebetai n

0,2 g Parfümöl 54, 6 g Wasser

100,0 g

Der pH-Wert der Zubereitung beträgt 6,3.

Abfüllung: 93,5 g der vorstehenden Wi rkstoff Lösung werden gemeinsam mit 0,5 g D i st i ckstoffmonox i d und 6,0 g Isobutan in einen D ruckbehä Lter abgefüllt. Der Innendruck beträgt 2,7 bar bei 20 Grad C.

Nach dem Ausspülen eines Haarverformungsmittels auf der Basis eines keratinreduzierenden Wirkstoffes wird das obige, oxidierende Haarverformungsmittel aus dem Druckbehälter mittels einer Auftragsdüse auf das Haar aufgeschäumt. Nach etwa 10 Minuten wird abgewickelt und mit etwas Schaum nachbehande Lt . Nach weiteren 3 Minuten wird das Haar gründlich gespült.