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Title:
USE OF A DRIVER ASSISTANCE SYSTEM FOR PASSING THROUGH A CAR WASH SYSTEM OF AN AUTOMATED MOTOR VEHICLE IN A CRASH TEST FOR THE MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/012779
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of a driver assistance system for passing through a car wash system of an automated motor vehicle in a crash test for the motor vehicle, crash-avoiding driver assistance systems of the motor vehicle being deactivated while the driver assistance is activated.

Inventors:
DUWENSEE TOBIAS (DE)
ENGELMANN BRUNO (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/065624
Publication Date:
January 18, 2024
Filing Date:
June 12, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
G01M17/007; B60S3/04
Foreign References:
DE102013209242A12014-11-20
EP3403896A12018-11-21
DE102013220703A12015-04-16
DE102016009552A12017-02-16
DE102015011498A12016-03-03
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Claims:
Patentansprüche Verwendung eines Fahrassistenzsystems zum Durchfahren einer Waschstraße eines automatisierten Kraftfahrzeugs in einem Crashtest für das Kraftfahrzeug, wobei bei aktiviertem Fahrassistenzsystem crashvermeidende Fahrassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs deaktiviert sind. Verwendung nach Anspruch 1 , wobei bei aktiviertem Fahrassistenzsystem, insbesondere alle, passiven Sicherheitssysteme des Kraftfahrzeugs aktiviert sind. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Verwendung umfasst:

- Bereitstellen des automatisierten Kraftfahrzeugs an einem Kraftfahrzeugprüfstand,

- Aktivieren des Fahrassistenzsystems, sodass die crashvermeidenden Assistenzsysteme des Kraftfahrzeugs deaktiviert sind, und

- Durchführen des Crashtests mit aktiviertem Fahrassistenzsystem. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die crashvermeidenden Fahrassistenzsysteme einen Notbremsassistenten und/oder ein Fahrassistenzsystem zum Durchführen eines automatisierten Ausweichmanövers umfassen. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Verwendung eine visuelle Anzeige eines aktuellen Status des Fahrassistenzsystems in dem Kraftfahrzeug umfasst. Verwendung nach Anspruch 5, wobei der aktuelle Status die Zustände aktiv, inaktiv und/oder aktivierbar umfasst. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Fahrassistenzsystem über ein in dem Kraftfahrzeug installiertes Zentraldisplay mittels einer Nutzereingabe aktivierbar und/oder deaktivierbar ist. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Fahrassistenzsystem aus einem Prüfstandmodus des Kraftfahrzeugs heraus aktivierbar ist. Verwendung nach Anspruch 8, wobei ein Anfahren des Kraftfahrzeugs aus eigenem Antrieb bei aktiviertem Fahrassistenzsystem verhindert wird und/oder eine Zeitspanne, für die das Fahrassistenzsystem nach der Aktivierung davon aktiv bleibt, im Vergleich zu einer Aktivierung aus einem Nicht- Prüfstandmodus heraus länger ist, wenn das Fahrassistenzsystem aus dem Prüfstandmodus des Kraftfahrzeugs heraus aktiviert wird. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Fahrassistenzsystem aktivierbar ist, wenn in einem Getriebe des Kraftfahrzeugs kein Gang eingelegt ist und das Kraftfahrzeug stillsteht.

Description:
VERWENDUNG EINES FAHRASSISTENSSYSTEMS ZUM DURCHFAHREN EINER WASCHSTRASSE EINES AUTOMATISIERTEN KRAFTFAHRZEUGS IN EINEM CRASHTEST FÜR DAS KRAFTFAHRZEUG

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verwendung eines Fahrassistenzsystems zum Durchfahren einer Waschstraße eines automatisierten Kraftfahrzeugs in einem Crashtest für das Kraftfahrzeug.

Zur Erfüllung von Zulassungsanforderungen führen Hersteller von Kraftfahrzeugen, insbesondere von Automobilen, Crashtests durch. Dazu werden fabrikneue Kraftfahrzeuge auf einer Crashbahn, z.B. auf bis zu 80 km/h, beschleunigt und dann gegen ein Hindernis, wie z.B. eine Wand, gefahren.

Crash-Schutzfunktionen des Kraftfahrzeugs, wie z.B. eine Crash-Erkennung, eine Auslösungsfunktion von Airbags usw., die den passiven Sicherheitssystemen zuzuordnen sind, müssen dabei aktiv sein. Das heißt, diesbezüglich wird ein Zustand der Schutzfunktionen hergestellt, den das Kraftfahrzeug auch in einem späteren Einsatz im Feld aufweist bzw. den ein Nutzer des Kraftfahrzeugs vorfindet.

Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Vorrichtung und/oder ein Verfahren anzugeben, welche jeweils geeignet sind, den oben genannten Stand der Technik zu bereichern.

Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Die Unteransprüche haben Weiterbildungen der Offenbarung zum Inhalt.

Danach wird die Aufgabe durch eine Verwendung eines Fahrassistenzsystems zum Durchfahren einer Waschstraße eines automatisierten Kraftfahrzeugs in einem Crashtest für das Kraftfahrzeug gelöst, wobei bei aktiviertem Fahrassistenzsystem crashvermeidende Fahrassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs deaktiviert sind. Mit anderen Worten, es wird vorgeschlagen eine eigentlich für einen anderen Zweck gedachte Kundenfunktion, hier das Fahrassistenzsystem zum Durchfahren einer Waschstraße bzw. ein sog. Waschstraßen-Modus, für den Crashtest zu nutzen.

Eine solches Fahrassistenzsystem ist in Grundzügen beispielsweise in der DE 102016 009 552A1 beschrieben, welche ein Verfahren zur Vorbereitung eines Fahrzeuges für eine Autowäsche in einer Waschstraße betrifft. Der in der DE 10 2016 009 552 A1 beschriebene Waschstraßen-Modus des Fahrzeuges umfasst eine Vielzahl von Vorgängen, die zur Sicherung des Fahrzeuges vor eindringendem Waschwasser oder vor Beschädigung des Fahrzeuges durchgeführt werden müssen. Zu diesen Waschstraßen-Modus zählt zunächst das Schließen von Seitenfenstern und Dachöffnungen, wobei die Position der geöffneten Seitenfenster und der Dachöffnung in dem Steuergerät abgespeichert werden. Gleichzeitig werden die Seitenspiegel eingeklappt und falls das Fahrzeug damit ausgestattet ist, eine Einparkhilfe oder sowie ein Regensensor deaktiviert.

Weiterhin ist eine solches Fahrassistenzsystem in Grundzügen beispielsweise in der DE 10 2015 011 498 A1 beschrieben, welche ein Verfahren zur Durchführung eines Fahrprogramms für ein Fahrzeug beschriebt, bei welchem ein Waschstraßenmodus manuell durch Betätigung des Fahrprogrammschalters oder durch eine Zweihandbedienung unter Betätigung des Bedienknopfes der elektrischen Parkbremse und Betätigung des Zündschlosses oder einer Sprachbedienung oder einer Menü-geführte Bedienung mittels einer fahrzeugseitigen Anzeigeeinrichtung und/oder einer App-gesteuerten Bedienung mittels eines mobilen elektronischen Endgerätes erfolgt. Die Aktivierung dieses Waschstraßenmodus ermöglicht eine automatische Deaktivierung von ausgewählten Komfortfunktionen des Fahrzeuges bzw. die Ausgabe von Informationen an den Fahrer. Zu diesen Komfortfunktionen gehört z.B. das Deaktivieren eines Sicherungsmechanismus, das Schließen der Parkbremse oder automatisches Einlegen der Parksperre, Deaktivierung der automatischen Funktionen der Scheibenwischer und Deaktivierung einer Ultraschalloder Radarbasierten Einparkhilfe. Gleichzeitig werden mechanische Bauteile, wie beispielsweise Seitenfenster oder ein Schiebedach oder das Dach eines Cabrios in den geschlossenen Zustand verfahren. Das vorliegende Fahrassistenzsystem unterscheidet sich dabei von den oben beschriebenen Fahrassistenzsystemen dadurch, dass bei aktiviertem Fahrassistenzsystem crashvermeidende Fahrassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs deaktiviert sind. Zusätzlich können auch die oben mit Bezug zu DE 10 2015 011 498 A1 und/oder DE 10 2016 009 552 A1 bei dem Fahrassistenzsystem verwirklicht sein. Davon abweichend können je nach Art des Crashs (z.B. Heck- oder Frontalcrash) verschiedene Stellungen von Fensterscheiben und/oder Seitenspiegeln einstellbar sein bzw. eingestellt werden. Entscheidend ist jedoch, dass sich das Fahrassistenzsystem gemäß der vorliegenden Offenbarung auch eignet, um einen Crashversuch, bei dem es insbesondere zu einem Frontalcrash des Kraftfahrzeugs mit einem Hindernis kommen kann, durchzuführen, da durch die Deaktivierung der crashvermeidenden Fahrassistenzsysteme kein automatisierter Eingriff des Kraftfahrzeugs in eine Quer- und/oder Längsführung des Kraftfahrzeugs erfolgt, welcher den Crash bzw. die Kollision verhindern würde.

Das heißt, es wurde ein Modus bzw. ein bereits im Kraftfahrzeug vorhandenes Fahrassistenzsystem ausfindig gemacht, in welchem bzw. bei welcher zukünftige Crashversuche unter Labor- bzw. Versuchsbedingungen ablaufen können. In diesem Modus sind die crashvermeidenden Assistenzsysteme deaktiviert (z.B. Notbremsung, Ausweichung, etc.).

Der Kunde kann diesen Modus bei dem Kraftfahrzeug im Feld nutzen, um sich beispielsweise durch eine Waschanlage ziehen zu lassen. Weder unternimmt das Fahrzeug ein Ausweichmanöver vor seitlichen Waschbürsten in der Waschanlage bzw. Waschstraße, noch erfolgt eine Notbremsung, wenn sich z.B. eine Waschbürste und/oder ein Fön auf das Fahrzeug von vorne zu bewegt.

Nachfolgend werden mögliche Weiterbildungen der oben beschrieben Verwendung des Fahrassistenzsystems im Detail erläutert.

Bei aktiviertem Fahrassistenzsystem können, insbesondere alle, passiven Sicherheitssysteme des Kraftfahrzeugs aktiviert sein. Die oben beschriebenen crashvermeidenden Sicherheitssysteme können der aktiven Sicherheit bzw. den aktiven Sicherheitssystemen des Kraftfahrzeugs zugeordnet werden. Unter crashvermeidenden Sicherheitssysteme sind vorliegend solche zu verstehen, die präventiv vor einem Crash eingreifen und weiter bevorzugt ausschließlich solche, die automatisiert einen aktiven Eingriff in die Quer- und/oder Längsführung des Kraftfahrzeugs vornehmen.

Unter passiven Sicherheitssystemen können solche verstanden werden, die unmittelbar bei einem Crash eingreifen bzw. auslösen (sog. Crash-Funktionen), wie beispielweise Airbags und/oder Gurtstraffer, jedoch auch solche, die eine gewisse kurze Zeit nach dem Crash eingreifen bzw. auslösen (sog. Post-Crash-Funktionen), wie beispielsweise ein automatisches bzw. automatisiertes Absetzen eines Notrufs und/oder ein automatisches bzw. automatisiertes Durchführen einer Bremsung des Kraftfahrzeugs nach dem Crash.

Die Verwendung kann ein Bereitstellen des automatisierten Kraftfahrzeugs an einem Kraftfahrzeugprüfstand, ein Aktivieren des Fahrassistenzsystems, sodass die crashvermeidenden Assistenzsysteme des Kraftfahrzeugs deaktiviert sind, und ein Durchführen des Crashtests bzw. des Versuchs mit aktiviertem Fahrassistenzsystem umfassen.

Die crashvermeidenden Fahrassistenzsysteme können einen Notbremsassistenten und/oder ein Fahrassistenzsystem zum Durchführen eines automatisierten Ausweichmanövers umfassen.

Unter einem Notbremsassistenten kann ein Fahrassistenzsystem verstanden werden, dass bei einer drohenden Kollision automatisiert eine Bremsung des Kraftfahrzeugs, d.h. einen aktiven Eingriff in die Längsführung des Kraftfahrzeugs, durchführt.

Unter einem Fahrassistenzsystem zum Durchführen eines automatisierten Ausweichmanövers bzw. einem Ausweichassistent kann ein Fahrassistenzsystem verstanden werden, bei einer drohenden Kollision automatisiert eine Richtungsänderung des Kraftfahrzeugs mittels einer Lenkung, d.h. einen aktiven Eingriff in die Querführung des Kraftfahrzeugs, durchführt.

Weiterhin können auch Fahrassistenzsystem wie ein ABS (Antiblockiersystem) und/oder ein ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) des Kraftfahrzeugs deaktiviert sein.

Unter einem elektronischen Stabilitätsprogramm kann ein elektronisches Fahrassistenzsystem verstanden werden, das durch das Abbremsen einzelner Räder des Kraftfahrzeugs dem Ausbrechen des Kraftfahrzeugs entgegenwirken soll. Dieser Fahrassistent wird auch ESC (Electronic Stability Control) genannt bzw. Fahrdynamikregelung. Unter einem Antiblockiersystem kann ein Fahrassistenzsystem verstanden werden, das verhindert, dass die Räder des Kraftfahrzeugs bei einer Bremsung blockieren. Dies kann durch wiederholten Absenken und Anheben des Bremsdrucks erfolgen.

Die Verwendung kann ein visuelles Anzeigen bzw. Ausgeben eines aktuellen Status des Fahrassistenzsystems in dem Kraftfahrzeug umfassen.

Der aktuelle Status des Fahrassistenzsystems kann die Zustände aktiv, inaktiv und/oder aktivierbar umfassen.

Das Fahrassistenzsystem kann über ein in dem Kraftfahrzeug installiertes Zentraldisplay mittels einer Nutzereingabe aktivierbar und/oder deaktivierbar sein.

Das Fahrassistenzsystem kann aus einem Prüfstandmodus des Kraftfahrzeugs heraus aktivierbar sein.

Denkbar ist, dass ein Anfahren des Kraftfahrzeugs aus eigenem Antrieb bei aktiviertem Fahrassistenzsystem verhindert wird, wenn das Fahrassistenzsystem aus dem Prüfstandmodus des Kraftfahrzeugs heraus aktiviert wird. Zusätzlich oder alternativ, kann eine Zeitspanne, für die das Fahrassistenzsystem nach der Aktivierung davon aktiv bleibt, im Vergleich zu einer Aktivierung aus einem Nicht- Prüfstandmodus heraus länger sein, wenn das Fahrassistenzsystem aus dem Prüfstandmodus des Kraftfahrzeugs heraus aktiviert wird.

Mit anderen Worten, der Prüfstandmodus kann ein Modus sein, welcher das Kraftfahrzeug bei dessen Aktivierung in einen Zustand versetzt, in dem dieses aus eigenem Antrieb nicht anfahren kann. Dies dient vorwiegend einer Arbeitssicherheit für Arbeiter am Prüfstand. Das Fahrassistenzsystem kann gestartet werden, wenn dieser Prüfstandmodus aktiv ist, sodass sowohl die crashvermeidenden Fahrassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs deaktiviert sind als auch das Anfahren des Kraftfahrzeugs aus eigenem Antrieb durch den Prüfstandmodus verhindert wird.

Dies hat den Vorteil, dass das Fahrassistenzsystem für den Einsatz am Prüfstand nicht verändert werden muss. Weiterhin kann sich eine Dauer, für die das Fahrassistenzsystem aktiviert bleibt, bevor es automatisiert deaktiviert wird, verlängern, wenn der Prüfstandmodus zum Zeitpunkt der Aktivierung des Fahrassistenzsystems aktiv ist.

Das Fahrassistenzsystem kann, insbesondere ausschließlich dann, aktivierbar sein, wenn in einem Getriebe des Kraftfahrzeug kein Gang eingelegt ist und das Kraftfahrzeug stillsteht.

Das oben Beschriebene lässt sich wie nachfolgend dargelegt zusammenfassen, wobei die nachfolgenden Ausführungen auf eine die Offenbarung nicht limitierende konkrete Umsetzung bezogen sind: Es wurde ein mit dem Waschstraßenmodus ein Modus identifiziert, in welchem alle Crash und postcrashseitigen Funktionen aktiv sind und abgesichert werden können, welcher simpel gestartet werden kann und eindeutig den Status „aktiv“ als Feedback für den Prüfstandsmitarbeiter visualisieren kann. Der Waschstraßenmodus kann sich z.B. über eine Toucheingabe im Zentraldisplay aktivieren und/oder deaktivieren lassen. Dies gilt sowohl für den Kunden in der Waschstraße aus dem Modus „Fahren“ heraus, als auch für den Prüfstand aus dem Prüfstandmodus heraus. Optional kann eine Aktivierbarkeit des Waschstraßenmodus signalisierendes Pop-Up im Zentraldisplay des Kraftfahrzeugs erscheinen, wenn ein neutraler Gang eingelegt ist und das Fahrzeug stillsteht. Denkbar ist, dass über das Pop-Up direkt in ein Menü gesprungen werden kann, um den Waschstraßenmodus aktivieren zu können. Die Statusanzeige „Waschstraße aktiv“ kann z.B. im Display des Kombiintruments erfolgen und/oder es kann eine Kammerleuchte integriert werden und entsprechend aufleuchten. Der Waschstraßenmodus kann für den Crash für einen längeren Zeitraum, z.B. für mindestens 3 Stunden, aktiv bleiben, wenn dieser aus dem Prüfstandmodus heraus gestartet wird. Dies kann nötig sein, da es auf der Crashbahn bzw. am Prüfstand schnell zu unplanmäßigen Verzögerungen kommen kann. Während dieser Zeit kann der Ladezustand der Bordnetzbatterie und des HV-Systems (hoch Volt Systems) überwacht werden und es kann, wenn nötig, nachgeladen werden. Zu keiner Zeit kann das Auto damit aus eigenem Antrieb losfahren. Im Feld kann der Waschstraßenmodus aus dem Modus „Fahren“ heraus gestartet werden und nach einer kürzeren Zeitspanne, z.B. nach 35 Minuten, deaktiviert werden, sodass sich das Kraftfahrzeug in dem n sog. Zustand „Wohnen“ befindet. So kann im Feld ein zu tiefes Entladen der Batterie vermieden werden.

Nachfolgend wird eine Ausführungsform mit Bezug zu Figur 1 beschrieben.

Fig. 1 zeigt schematisch ein Ablaufdiagramm einer Verwendung eines Fahrassistenzsystems zum Durchfahren einer Waschstraße eines automatisierten Kraftfahrzeugs in einem Crashtest für das Kraftfahrzeug.

Wie sich aus dem in Figur 1 darstellten Ablaufdiagramm ergibt, weist die Verwendung der Fahrassistenzfunktion bzw. des Fahrassistenzsystems im Wesentlichen drei Schritte S1 - S3 auf.

Das verwendete Fahrassistenzsystem des Kraftfahrzeug weist die Eignung auf, bei bzw. nach dessen Aktivierung das Kraftfahrzeug, insbesondere für einen vorbestimmten Zeitraum, in einen solcher Zustand zu versetzen, dass das Kraftfahrzeug eine Waschstraße durchfahren kann. In dem aktivierten Zustand bzw. bei aktivierter Fahrassistenzfunktion sind dafür crashvermeidende Fahrassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs deaktiviert.

Es wurde festgestellt, dass sich dieser Zustand jedoch nicht ausschließlich dafür eignet, mit dem Kraftfahrzeug die Waschstraße zu durchfahren, sondern auch einen Crashtest für bzw. mit dem Kraftfahrzeug durchzuführen, bei welchem das Kraftfahrzeug beispielsweise einem Frontalcrash unterzogen wird.

Dies ist unter anderem darin begründet, dass die crashvermeidenden Fahrassistenzsysteme beispielsweise einen Notbremsassistenten und/oder ein Fahrassistenzsystem zum Durchführen eines automatisierten Ausweichmanövers umfassen können. Diese sind in der Waschstraße deaktiviert, sodass keine automatisierte Reaktion des Kraftfahrzeugs auf sich dem Kraftahrzeug nähernde und/oder das Kraftahrzeug kontaktierende Elemente bzw. Teile der Waschstraße erfolgt. Bei dem Crashtest bedeutet dies, dass keine präventive Reaktion des Kraftfahrzeugs auf das Hindernis erfolgt, mit dem das Kraftfahrzeug kollidiert.

Dabei ist vorteilhaft, dass bei aktivierter Fahrassistenzfunktion, insbesondere alle, passiven Sicherheitssysteme des Kraftfahrzeugs aktiviert sind, sodass diese bei dem Crashtest geprüft bzw. abgesichert werden können.

Mit anderen Worten, die vorliegend vorgeschlagene Verwendung betrifft eine Zweckentfremdung einer Kundenfunktion, nämlich der oben beschriebenen Fahrassistenzfunktion zum Durchfahren der Waschstraße, die im Rahmen der vorgeschlagenen Verwendung auf einem Crashprüfstand zum Einsatz kommt.

In einem ersten Schritt S1 der Verwendung erfolgt ein Bereitstellen des automatisierten Kraftfahrzeugs an einem Kraftfahrzeugprüfstand und ein Versetzen des Kraftfahrzeugs in einen Prüfstandmodus, in dem ein Anfahren des Kraftfahrzeugs aus eigenem Antrieb bei aktivierter Fahrassistenzfunktion verhindert wird bzw. nicht möglich ist. Das Kraftfahrzeug wird ferner in einen Zustand versetzt, in dem die Fahrassistenzfunktion aktivierbar ist, d.h. in einem Getriebe des Kraftfahrzeug ist kein Gang eingelegt (z.B. Stellung „Neutral“ bei einem Automatikgetriebe) und das Kraftfahrzeug steht still (d.h. das Kraftfahrzeug fährt nicht). Denkbar ist, dass in diesem Zustand mittels einer visuellen Anzeige signalisiert bzw. ausgegeben wird, dass sich die Fahrassistenzfunktion aktuell in einem deaktivierten Zustand befindet, aber aktivierbar ist. Dies kann z.B. über ein Pop-Up in einem in dem Kraftfahrzeug installierten Zentraldisplay erfolgen.

In einem zweiten Schritt S2 der Verwendung erfolgt ein Aktivieren der Fahrassistenzfunktion aus dem Prüfstandmodus des Kraftfahrzeugs heraus, sodass das Anfahren des Kraftfahrzeugs aus eigenem Antrieb auch bei aktivierter Fahrassistenzfunktion weiterhin nicht möglich ist. Die Fahrassistenzfunktion kann z.B. über das in dem Kraftfahrzeug installierte Zentraldisplay mittels einer Nutzereingabe aktiviert werden. Denkbar ist, dass in diesem Zustand mittels der visuellen Anzeige signalisiert bzw. ausgegeben wird, dass sich die Fahrassistenzfunktion aktuell in einem aktivierten Zustand befindet. Da die Fahrassistenzfunktion aus dem Prüfstandmodus des Kraftfahrzeugs heraus aktiviert wird, ist eine Zeitspanne, für die die Fahrassistenzfunktion nach der Aktivierung davon aktiv bleibt, im Vergleich zu einer Aktivierung aus einem Nicht- Prüfstandmodus (z.B. durch einen Kunden im Feld) heraus länger. Dadurch kann der Crashtest, der meist länger dauert als das Durchfahren der Waschstraße, ohne Unterbrechung durchgeführt werden. Die crashvermeidenden Assistenzsysteme des Kraftfahrzeugs sind nach der Aktivierung deaktiviert und die passiven Sicherheitssysteme des Kraftfahrzeugs sind aktiviert.

In einem dritten Schritt S3 der Verwendung erfolgt ein Durchführen des Crashtests mit aktivierter Fahrassistenzfunktion auf dem Kraftfahrzeugprüfstand, d.h. mit deaktivierten crashvermeidenden Assistenzsystemen des Kraftfahrzeugs und aktivierten passiven Sicherheitssystemen des Kraftfahrzeugs. Bezugszeichenliste

S1 -S3 Schritte der Verwendung