STAHL HANS
FLOEDER DIRK
WO2000009268A1 | 2000-02-24 |
US4589980A | 1986-05-20 | |||
US2312466A | 1943-03-02 | |||
US5443158A | 1995-08-22 | |||
US6068131A | 2000-05-30 |
1. | Verwendung von Reagenzien, die Fettsäurealkylester der Formel R, CO (O) R2 enthalten, in der R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Kohlenwas serstoffrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, als Flotationshilfs mittel zur Beeinflussung der Oberflächeneigenschaften von zu flotie renden Feststoffen. |
2. | Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Flotationshilfsmittel enthaltenen Fettsäurealkylester durch Veresterung von Fettsäuren oder Umeste rung vegetabilischer Öle hergestellt sind. |
3. | Verwendung von ReagenzienGemischen, die 1 bis 100 % Fettsäurealkylester des Anspruchs 1 enthalten, als Flotationshilfs mittel. |
4. | Verwendung von Reagenzien, die vorzugsweise 20 bis 50 % Fettsäurealkylester des Anspruchs 1 enthalten, als Flotationshilfs mittel. |
5. | Verwendung der Reagenzien nach einem der Ansprüche 1 bis 4 bei der pneumatischen Flotation als Flotationshilfsmittel insbesondere als unpolare Komponente (Sammler) insbesondere bei der Kohleflo tation. |
6. | Verwendung von Fettsäurealkylestern des Anspruchs 1 in der Flotation zur Modifikation der Schaumstruktur. |
7. | Verwendung von Fettsäurealkylestern des Anspruchs 1 zur Flota tion in Gemischen von Fettsäuren als Lösungsvermittler. |
Zur Sortierung feinstkörniger verunreinigter Gemische von Kohlen, Erzen und anderen Feststoffen hat sich die Flotation durchgesetzt.
Dabei wird die unterschiedliche Benetzbarkeit verschiedener Stoffe als Trennmerkmal genutzt und durch Zugabe von Flotationsreagen- zien zur Feststofftrübe verstärkt. So werden durch Zugabe einer Rea- genzkomponente die Oberflächen des zu flotierenden Minerals hydrophobiert, so dass sich dort die in die Trübe eingebrachten Luft- blasen anlagern, die in der Regel den Wertstoff aufschwimmen las- sen, wonach die an der Flüssigkeitsoberfläche gebildete feststoffbe- ladene Schaumschicht getrennt von den restlichen Feststoffen abge- zogen wird.
In der Vergangenheit wurden zur Flotation von Primär-Rohstoffen wie z. B. Steinkohle Steinkohlenteeröle als Sammler-und Schäumer- Flotationsreagenzien eingesetzt, die einen hohen Anteil biologisch nicht oder nur schwer abbaubarer Substanzen wie Phenole enthiel- ten. Im Laufe der Zeit wurden die als Flotationsreagenzien einge- setzten Steinkohlenteeröle mit hohem aromatischen Anteil durch aliphatische Alkohole und unpolare Kohlenwasserstoff-Fraktionen aus der Petrochemie ersetzt. Auch heute noch sind insbesondere interna- tional bei der Kohleflotation einfache Alkohole mit niedrigen Flamm- punkten wie z. B. Methylisobutylcarbinol (MIBC) und einige andere Alkohole sowie Polyglykole, und auch Petroleum, Kerosine oder Gas- Öle als Flotationsreagenzien im Einsatz, die aber alle biologisch nur schwer abbaubar sind, wodurch der Einsatz derartiger Reagenzien hinsichtlich der Umweltverträglichkeit beeinträchtigt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zwecks Verwendung als Flotationshilfsmittel Reagenzien zu finden, die biologisch abbaubar und dennoch geeignet sind, die Oberflächeneigenschaften der flotativ zu sortierenden Feststoffe insbesondere bei der Durchführung der Flotation wirkungsvoll zu beeinflussen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit als Flotationshilfsmittel verwendeten Reagenzien gelöst, die im Anspruch 1 gekennzeichnet sind. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter- ansprüchen angegeben.
Flotationsreagenzien, welche die in Anspruch 1 angegebenen Fett- säurealkylester enthalten bzw. aus Gemischen solcher Ester beste- hen, haben den Vorteil, dass sie biologisch abbaubar und damit um- weltverträglich sind. Außerdem werden beim Einsatz von Gemischen solcher Flotationsreagenzien, die 1 bis 100 % des in Anspruch 1 an- gegebenen Fettsäurealkylesters enthalten, die arbeits-, lagerung- und transportrelevanten Aspekte beim Umgang mit diesen Chemika- lien verbessert.
Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung sind die im Flotati- onsreagenz bzw. im Flotationshilfsmittel enthaltenen Fettsäureal- kylester durch Veresterung von Fettsäuren oder Umesterung vegeta- bilischer Öle, z. B. Rapsöl hergestellt worden.
Überraschenderweise ist die Effizienz der erfindungsgemäß einge- setzten umweltfreundlichen Flotationsreagenzien, siehe nachfolgende Versuche Nr. 2, gegenüber den bisher eingesetzten schwer abbaubaren Reagenzien bezogen auf das Trennergebnis bzw.
Sortierergebnis hoch, wie sich aus nachfolgenden Vergleichsversu- chen ergibt : Vergleichsuntersuchungen am Kohlesichterstaub des Bergwerkes Auguste Victoria .. ."z_ ., G , c. e.. Ja., scie. küinu 1 ert o ie"ün. räktron-äMase :, Q (fässe.,'ct C ert ;. fa.. ehaltRs h . Rea"enz ; Dos r. F k _.. .."P 1. Versuche mit Gasöl/MIBC GO+MIBC 220 g/t Konz. 1 27, 00 27, 00 5, 34 5, 34 GO+MIBC 330g/t Konz. 2 51, 77 78, 77 6, 44 6, 06 Berge 21, 23 100, 00 77, 33 21, 19 2. Versuche mit EKOFOL B 7 2. Versuche mit EKOFOL B 7 EKOFOL B 7 220 g/t Konz. 1 75, 70 75, 70 6, 92 6, 92 EKOFOL B 7 330g/t Konz. 2 6, 33 82, 03 19, 09 7, 86 Berge 17, 97 100, 00 85, 79 21, 87 3. Versuche mit kommerzieilem Vergleichsreagenz 3. Versuche mit kommerziellem Vergleichsreagenz EKOFOL 440 220 g/t Konz. 1 73, 58 73, 58 7, 48 7, 48 EKOFOL 440 330g/t Konz. 2 10, 28 83, 86 19, 35 8, 94 Berge 16, 14 100, 00 85, 39 21, 28 GO = Gas-ÖI, MIBC = Methylisobutylcarbinol EKOFOL = Markenzeichen für Flotationshilfsmittel der Firma EKOF Flotation GmbH Verglichen wurden durch die drei Versuchsreihen jeweils Reagen- zien-Systeme, die 30 % einer unpolaren Komponente enthalten.
Das heißt : 30 % GO 70 % MIBC (Versuch Nr. 1) ; EKOFOL B 7 : 30 % Rapsölmethylester, 70 % Alkohole und Ester (Versuch Nr. 2) ; EKOFOL 440 : 30 % unpolare Fraktion aus der Petrochemie, 70 % Al- kohole und Ester (Versuch Nr. 3).
Der erfindungsgemäße Einsatz von Fettsäurealkylestern (im Beispiel Rapsölmethylester Versuch Nr. 2) zeigt im Vergleich zu international gebräuchlichen Mischungen (Versuch Nr. 1) ein deutlich höheres Ausbringen von Kohle und höhere Aschegehalte in den Bergen. Über- raschenderweise sind die Aschewerte der Flotationskonzentrate im- mer noch geringer und das Ausbringen an Kohle immer noch gering- fügig höher als beim Einsatz des jahrzehntelang optimierten EKOFOL 440 (Versuch Nr. 3).