Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
USE OF SPECIAL ALKYL GLYCOSIDES AS AUXILIARIES IN THE PRETREATMENT OF TEXTILES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1992/022698
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns the use of alkyl glycosides of the formula R?1�-O-G�n?, in which R?1� is an alkyl group with 8 to 14 C-atoms, G is a glycose unit and n is a number from 1 to 3, as surfactant auxiliaries in the pretreatment of textiles. The use of these alkyl glycosides gives flat-shaped textile articles, yarn or flock with a high degree of whiteness, high absorbency and/or a high degree of desizing.

Inventors:
WAHLE BERND (DE)
SCHAD JOERG (DE)
WEUTHEN MANFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP1992/001287
Publication Date:
December 23, 1992
Filing Date:
June 09, 1992
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
International Classes:
D06L1/00; D06L1/14; D06L3/00; C11D1/68; D06L3/02; D06L3/06; D06L4/10; D06L4/13; D06L4/20; D06M11/38; (IPC1-7): D06L1/14; D06L3/00; D06M11/38
Domestic Patent References:
WO1988002041A11988-03-24
Foreign References:
US3598865A1971-08-10
US3640998A1972-02-08
DE1905523A11969-09-25
Attorney, Agent or Firm:
Henkel, Kommanditgesellschaft Auf Aktien (Postfach 10 11 00, D�sseldorf, DE)
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verwendung von Alkylglykosiden der al lgemeinen Formel I R1 0 (G)n ( I) in der R1 einen Alkylrest mit 8 bis 14 CAtomen, G eine Gly koseeinheit und n eine Zahl von 1 bis 3 bedeuten als tensidi sches Hilfsmittel in der textilen Vorbehandlung von natürli¬ chen und/oder synthetischen textilen Flächengebilden, Garnen oder Flocken.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Alkyl¬ glykoside der allgemeinen Formel I, in der R* einen gerad¬ kettigen Alkylrest mit 8 bis 12 CAtomen, vorzugsweise einen geradkettigen Alkylrest mit im wesentlichen 10 CAtomen be¬ deutet, verwendet werden.
3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß Alkylglykoside der allgemeinen Formel I, in der n eine Zahl zwischen 1,1 und 1,4 bedeutet, verwendet werden.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß Alkylglykoside der allgemeinen Formel I, in der G eine Glucoseeinheit bedeutet, verwendet werden.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Alkylglykoside der allgemeinen Formel I in Form von Lösungen oder Dispersionen verwendet werden.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Alkylglykoside der allgemeinen Formel I in Form ihrer Lösung oder Dispersionen in solchen Mengen verwen¬ det werden, daß der Aktivsubstanzgehalt pro Vorbehandlungs¬ flotte im Bereich von 0,1 bis 10 g liegt.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Alkylglykoside der allgemeinen Formel I als tensidisches Hilfsmittel beim Entschlichten, beim Abkochen und/oder beim Bleichen verwendet werden.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Alkylglykoside der allgemeinen Formel I in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder Dispersionen in alkalischen Abkochflotten in Mengen von 0,25 bis 7,5 g bezogen auf Ak tivsubstanzgehalt pro Liter Abkochflotte verwendet werden.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Alkylglykoside der allgemeinen Formel I in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder Dispersionen in Entschlich¬ tungflotten in Mengen von 1 bis 4 g bezogen auf Alkylglyko sidAktivsubstanz pro Liter Entschlichtungsflotte verwendet werden.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Alkylglykoside der allgemeinen Formel I in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder Dispersionen in Bleich¬ flotten in Mengen von 0,25 bis 7,5 g bezogen auf Alkylglyko sidAktivsubstanz pro Liter Bleichflotte verwendet werden.
Description:
Verwendung von Alkylgly osiden als TextllhUfsmittel

Die Erfindung betrifft die Verwendung von speziellen Alkylglykosi¬ den als tensidisches Hilfsmittel in der textilen Vorbehandlung von textilen Flächengebilden, Garnen oder Flocken.

Ziel der textilen Vorbehandlung ist eine möglichst einfache und schonende Entfernung von Begleitstoffen der textilen Flächenge¬ bilde, Garne oder Flocken, die die Veredlungsgänge, wie Färben, Drucken, optisches Aufhellen oder Ausrüsten, stören. So darf bei¬ spielsweise für die Färberei die vorbehandelte Ware keine stören¬ den Mengen an Schmutz, Präparationen, Schlichten und natürlichen Faserbegleitstoffen enthalten. Gleichzeitig muß die Ware einen genügend hohen Weißgrad aufweisen und gleichmäßiges und hohes Farbstoffaufnahmevermögen und Saugfähigkeit zeigen. Synthetische textile Flächengebilde oder Garne enthalten in der Regel Spinn¬ präparationen, Schlichte und Schmutz, die durch Waschprozesse ent¬ fernt werden sollen. Natürliche textile Flächengebilde und Garne sind noch viel schwieriger von den störenden Begleitstoffen, wie Schlichte, Präparationen, Wachse, Pektine etc. zu trennen. Hierfür dient neben der Entschlichtung in erster Linie das alkalische Ab¬ kochen. Entschlichtung und Bleiche sind als Vorbehandlungsprozesse für synthetische und/oder natürliche Fasern geeignet, werden aber

meist alleine oder in Kombination mit dem alkalischen Abkochen bei natürlichen Fasern gewählt. Bei den besprochenen Vorbehandlungen: Waschen, alkalisches Abkochen, Entschlichtung und Bleiche wird zunächst das Textilgut mit einer chemikalienhaltigen Flotte in Berührung gebracht, die Tenside enthält. Diese Tenside haben die Aufgabe ein Benetzen und Durchdringen der Textilien zu ermöglichen und Schlichte, Präparationen, Schmutz aller Art und Faserbegleit¬ stoffe vom Textilgut zu entfernen. Derartige Tenside müssen alka- listabil und temperaturbeständig sein, sich mit anderen Vered¬ lungschemikalien, wie Oxidationsmittel, in der Bleiche und Ent¬ schlichtung vertragen und eine hohe Faseraffinität zum Entlüften von textilen Materialien besitzen. Darüberhinaus sollen die Tensi¬ de umweitvertraglieh sein, das heißt biologisch gut abgebaut wer¬ den, und keine toxische Wirkung gegenüber Wasserorganismen be¬ sitzen.

Alkylglykoside werden in jüngster Zeit aufgrund ihrer biologischen Verträglichkeit und ihrer bekannten Netzeigenschaften vermehrt in Haushaltswasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt. Haushaltswasch¬ mittel, die Alkylglykoside in Kombination mit wenigstens einem üblichen anionischen Tensid enthalten, werden in der europäischen Patentanmeldung EP 70 074 beschrieben. Des weiteren sind aus der europäischen Patentanmeldung EP 105 556 flüssige Waschmittel be¬ kannt, die Alkyglykoside, bestimmte andere nichtionische Tenside und anionische Tenside enthalten. Aus der internationalen Patent¬ anmeldung WO 86/2943 sind alkylglykosidhaltige Flüssigwaschmittel bekannt, die übliche anionische Tenside enthalten.

An Tenside für die textile Vorbehandlung werden jedoch deutlich höhere Anforderungen als an Haushaltswaschmittel gestellt. So müssen Tenside für die textile Vorbehandlung eine größere Chemi-

kalien- und Temperaturbeständigkeit aufweisen und zudem in kür¬ zerer Zeit mehr und vor allen Dingen auch noch andere störende Begleitstoffe der textilen Flächengebilde, Garne und Flocken als Schmutz wie Schlichte, Präparationen, Pektine etc. lösen.

Aus der internationalen Patentanmeldung W090/06353 ist ein flüs¬ siges, wäßriges Waschmittelkonzentrat für gewerbliche Wäschereien bekannt, das ein Alkylglucosid der Formel R-0-G x mit R=C8"^14 A ^~ kylrest und x=l,2 bis 5 und als Builderkomponenten Natriumhydro¬ xid, Natriumsilikat und Natrium-nitrilotriacetat enthält. Die in verdünnter Form angewendeten Waschmittelkonzentrate zeigen in ge¬ werblichen Betrieben bei Wasserhärten von 0 °dH für haushaltstypi¬ sche Anschmutzungen vom Typ Staub-Wollfett, Blut, Milchkakao, Staub-Hausfett gute Waschergebnisse. In der textilen Vorbehandlung müssen jedoch auch andere Schmutzarten und auch in höheren An- schmutzungsgraden als Haushaltswäsche entfernt werden. Abgesehen davon, gilt es in der textilen Vorbehandlung auch Schlichten, Prä¬ parationen, Pektine, Hemicellulosen, (Baumwoll)Wachse, Metallsalze und ähnliches zu lösen.

Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein für die textile Vorbehandlung geeignetes tensidisches Hilfsmittel zur Ver¬ fügung zu stellen, welches Chemikalien- und alkalistabil ist, ein hohes Netz- und Disperigervermögen zeigt und den damit behandelten Textilmaterialien eine ausgezeichnete Saugfähigkeit und in Kombi¬ nation mit einem Bleichmittel einen hohen Weißgrad verleiht. Zudem sollte das tensidische Hilfsmittel in hohem Maß umweitvertraglieh, das heißt nicht toxisch und in kürzester Zeit biologisch vollstän¬ dig abbaubar sein.

Die Aufgabe wurde gelöst durch die Verwendung von Alkylglykosiden der allgemeinen Formel I

R 1 - 0 - (G) n (I)

in der R 1 einen Alkylrest mit 8 bis 14 C-Atomen, G eine Glykose- einheit und n eine Zahl von 1 bis 3 bedeuten als tensidisches Hilfsmittel in der textilen Vorbehandlung von natürlichen und/oder synthetischen textilen Flächengebilden, Garnen oder Flocken.

Unter dem Begriff der textilen Flächengebilde werden im Rahmen der Erfindung Web-, Strick-, Wirkware und Vliese verstanden. Der Be¬ griff der textilen Vorbehandlung umfaßt das Waschen, alkalische Abkochen, Bleichen und Entschlichten. Der Begriff Alkylglykoside soll wie üblich die Alkyl onoglykoside (n = 1) als auch deren Ge¬ mische mit Alkyloligoglykosiden bezeichnen, deren Oligo erisie- rungsgrad nicht höher als n = 3 ist.

Die erfindungsgemäß verwendeten Alkylglykoside sind an sich be¬ kannte Verbindungen, deren Herstellung in zahlreichen Druckschrif¬ ten, wie in den US-Patentschriften 3547828, 3772269, 3839318 und den europäischen Patentanmeldungen EP 301 298, EP 357969, EP 362671 sowie der deutschen Offenlegungsschrift DE 3927919 beschrieben wird. Dabei können die als Alkylglykoside bezeichneten Reaktionsprodukte aus Glykosen und Alkoholen entweder durch di¬ rekte Umsetzung mit einem Überschuß des Alkohols und einer Säure als Katalysator oder durch Umacetalisierung unter Mitverwendung eines niederen Alkohols als Lösungsmittel und Reaktionspartner hergestellt werden. Bei den erfindungsgemäß verwendeten Alkylgly¬ kosiden handelt es sich um Reaktionsprodukte aus den Glykosen Glu- cose, Fructose, Manπose, Galactose, Talose, Gulose, AIlose, AI-

trose, Idose, Arabinose, X lose, Lyxose und Ribose und Alkoholen mit 8 bis 14 C-Atomen, wobei die Glykosen miteinander glykosidisch verknüpft sein können. Die Anzahl der miteinander verknüpften Gly¬ kosen wird durch den sogenannten Oligomerisierungsgrad charakteri¬ siert, der in der allgemeinen Formel I als n dargestellt ist. Der Oligomerisierungsgrad n kann als analytisch zu ermittelnde Größe auch gebrochene Zahlenwerte annehmen; er liegt in der Regel bei Werten von 1 bis 3 und insbesondere zwischen 1,1 und 1,4. Die von den genannten Glykosen abgeleiteten Glykoseeinheiten werden in der allgemeinen Formel I als G bezeichnet. Bevorzugt im Sinne der Er¬ findung leitet sich G von der Glucose ab. R* bezeichnet in der allgemeinen Formel I einen Alkylrest mit 8 bis 14 C-Atomen. Zweck¬ mäßigerweise leitet sich R* ab von geradkettigen Alkoholen mit 8 bis 14 C-Atomen, die als Fettalkohole bekanntermaßen aus nach¬ wachsenden Rohstoffen zugänglich sind. Brauchbar sind auch Verbin¬ dungen der allgemeinen Formel I, in der R 1 einen verzweigten Al¬ kylrest mit 8 bis 14 C-Atomen darstellt, der sich von verzweigten Alkoholen ableitet. Die verzweigten Alkohole sind beispielsweise als sogenannte Oxoalkohole mittels Oxosynthese zugänglich. Selbst¬ verständlich kann R auch Mischungen, von Alkylresten mit 8 bis 14 C-Atomen darstellen. Derartige Mischungen können sich insbeson¬ dere von den in der Fettchemie üblichen technischen Mischungen von geradkettigen Alkoholen mit 8 bis 14 C-Atomen ableiten. Bevorzugt im Sinne der Erfindung werden Alkylglykoside der allgemeinen For¬ mel I, in der R- einen geradkettigen Alkylrest mit 8 bis 12 C-Ato¬ men bedeutet. Insbesondere bevorzugt sind Alkylglykoside der all¬ gemeinen Formel I, in der R- einen geradkettigen Alkylrest mit im wesentlichen 10 C-Atomen bedeutet. Im Sinne der Erfindung bedeutet in diesem Zusammenhang der Begriff "im wesentlichen", daß R* zu 80 bis 100 % den n-Decylrest repräsentiert. Demnach kann sich R von Alkoholmischungen ableiten, die in Mengen von 80 bis 100 Gew.-%

n-Decylalkohol enthalten und in Mengen von 0 bis 20 Gew.- einen Alkohol mit 8 bis 14 C-Atomen, vorzugsweise mit 8 C-Atomen.

Ganz besonders bevorzugt werden Alkylglykoside der allgemeinen Formel I, in der G für eine Glucoseeinheit, n eine Zahl zwischen 1,1 und 1,4 und R- einen geradkettigen Alkylrest mit im wesent¬ lichen 10 C-Atomen bedeutet.

Die erfindungsgemäß zu verwendenden Alkylglykoside können bedingt über das Herstellungsverfahren geringe Mengen, vorzugsweise unter 2 Gew.-%, an nicht umgesetzten Alkoholen mit 8 bis 14 C-Atomen enthalten, was sich nicht nachteilig auf die Verwendung auswirkt.

Die Alkylglykoside können in einfacher Weise als Lösungen oder als Dispersionen in den Vorbehandlungsflotten verwendet werden. Als Lösungsmittel oder Dispergiermittel können Wasser und/oder organi¬ sche Lösungsmittel, vor allem n-Butanol, 2-Ethylhexanol und/oder Glycerin, verwendet werden. Bevorzugt werden wäßrige Lösungen oder wäßrige Dispersionen von Alkylglykosiden, die in Mengen von 50 bis 100 Gew.-% Wasser als Lösungsmittel oder Dispergiermittel und or¬ ganische Lösungsmittel in Mengen von 0 bis 50 Gew.-% - bezogen auf Lösungs- und Dispergiermittel - enthalten. Unter den wäßrigen Dis¬ persionen von Alkylglykosiden werden auch die dem Fachmann als "Paste" bekannten Produkte verstanden. In der Regel werden die Alkylglykoside in Form ihrer Lösungen oder Dispersionen in solchen Mengen verwendet, daß der Aktivsubstanzgehalt an Alkylglykosid in einem Liter der entsprechenden Vorbehandlungsflotte in dem Bereich von 0,1 bis 10 g pro Liter liegt.

Für das Waschen von synthetischen textilen Flächengebilden, Garnen oder Flocken werden die wäßrigen Lösungen oder Dispersionen der

Alkylglykoside der allgemeinen Formel I in solchen Mengen in die Waschflotte gegeben, daß der Aktivsubstanzgehalt an Alkylglykosid in der Waschflotte in dem Bereich von 0,5 bis 2,5 g pro Liter Waschflotte liegt. Gegebenenfalls können übliche Sequestriermittel in Mengen von 0,5 bis 2,5 g pro Liter Waschflotte vom Typ der Phosphonate, Gluconate und/oder Polyacrylate und insbesondere Phosphonate wie Securon^ 540 der Henkel KGaA, in Mischung mit Al¬ kylglykosiden verwendet werden. Bevorzugt im Sinne der Erfindung werden die Alkylglykoside für das Waschen von synthetischen texti¬ len Flächengebilden, Garnen oder Flocken vor allem aus Polyester, Polyamid, Viskose, Acetatfasern und/oder Polyacrylnitril verwen¬ det. Das Waschen wird unter üblichen Temperaturbedingungen, vor¬ zugsweise bei 40 bis 80 °C durchgeführt.

Vorzugsweise werden die Alkylglykoside der allgemeinen Formel I als tensidisches Hilfsmittel beim Entschlichten, beim alkalischen Abkochen und/oder beim Bleichen verwendet.

Beim Entschlichten von natürlicher und/oder synthetischer Webware werden die Alkylglykoside in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder Dispersionen in solchen Mengen in der Flotte verwendet, daß die Menge an Alkylglykosid-Aktivsubstanz im Bereich von 1 bis 4 g pro Liter Entschlichtungsflotte liegt. Wenn erforderlich, können die Alkylglykoside in Kombination mit üblichen Enzymen wie A ylasen in üblichen Mengen beim Entschlichten verwendet werden. Die Enzyme werden dann in der Regel in Mengen von 2 bis 15 g pro Liter Ent¬ schlichtungsflotte in Kombination mit den Alkylglykosiden verwen¬ det. Die Entschlichtung wird auf herkömmliche Weise durchgeführt. Die erhaltene Webware zeigt ausgezeichnete Entschlichtungsgrade.

Beim Bleichen werden die Alkylglykoside in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder Dispersionen in solchen Mengen verwendet, daß der Aktivsubstanzgehalt im Bereich von 0,25 bis 7,5 g pro Liter Bleichflotte liegt. Bevorzugt im Sinne der Erfindung werden die Alkylglykoside für das Bleichen von natürlichen und/oder synthe¬ tischen textilen Flächengebilde, Garne oder Flocken und hierbei ganz besonders für die wäßrige alkalische Bleiche von Baumwolle, Baumwolle/Polyester, Baumwolle/Polyacrylnitril, Bau woll/Viskose oder Baumwolle/Polyamid verwendet. Diese Bleichflotten enthalten als bleichendes Agenz Wasserstoffperoxid oder Verbindungen, die in Wasser Wasserstoffperoxid bilden. Der pH-Wert dieser Bleichmittel wird mit Alkalien, vorzugsweise Natriumhydroxid und/oder Kaliumhy¬ droxid, auf mindestens 9 eingestellt. Üblicherweise enthalten die Bleichflotten pro Liter 5 bis 100 ml 35 gew.-%iges Wasserstoffper¬ oxid, 0,5 bis 50 g Natriumhydroxid und/oder Kaliumhydroxid, 2,5 bis 50 ml Stabilisatoren, insbesondere Natrium- und/oder Kalium¬ silikatlösungen, 0,1 bis 1,0 g Magnesiumsalze, insbesondere Magne¬ siumsulfat, 0,5 bis 10 g Sequestriermittel vom Typ der Phosphona¬ te, Gluconate und/oder Polyacrylate und insbesondere Phosphonate wie Securon R 540 Henkel KGaA, wobei der Rest zu einem Liter mit Wasser aufzufüllen ist. Die Bleiche wird bei Temperaturen zwischen 20 (Kaltbleiche) und 120 °C (Heißbleiche), vorzugsweise zwischen 70 und 120 °C durchgeführt. Bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Alkylglykoside beim Bleichen wird zum einen eine sehr gute Flottenaufnahme, das heißt große Mengen an aufgenommener Bleich¬ flotte auf die textilen Flächengebilde, Garne oder Flocken, und zum anderen ein sehr hoher Weißgrad erhalten. Zudem sind die tex¬ tilen Flächengebilde, Fasern oder Flocken nach der Bleiche in An¬ wesenheit von Alkylglykosiden durch eine sehr gute Saugfähigkeit gekennzeichnet und zeigen ein gleichmäßiges und hohes Farbstoff¬ aufnahmevermögen.

Für das alkalische Abkochen von baumwo11haltigen textilen Flächen¬ gebilde, Garne oder Flocken, vorzugsweise für reine Baumwolle wer¬ den Alkylglykoside in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder Disper¬ sionen in solchen Mengen verwendet, daß der Aktivsubstanzgehalt im Bereich von 0,25 bis 7,5 g pro Liter Abkochflotte liegt. Die Ab¬ kochflotten sind allesamt alkalisch auf einen pH-Wert von 10 bis 14 eingestellt. Zweckmäßigerweise werden pro Liter Abkochflotte 0,25 bis 7,5 g, bezogen auf Aktivsubstanzgehalt, Alkylglykoside in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder Dispersionen in Mischung mit 2 bis 100 g Alkalien, vorzugsweise Natriumhydroxid und/oder Kalium¬ hydroxid, 0 bis 5 g Sequestriermittel der bereits beschriebenen Art verwendet. Das alkalische Abkochen kann auf herkömmliche Wei¬ se, vorzugsweise zwischen 95 und 120 °C erfolgen. Durch die Ver¬ wendung von Alkylglykosiden beim Abkochen können im Kontinuebe- reich sehr hohe Flottenaufnahmen erreicht werden, die kurze Kon¬ taktzeiten ermöglichen.

Für kontinuierliche Prozesse der textilen Vorbehandlung können Zugaben an üblichen Entschäumern wie Silikone, Mineralöle und/oder Phosphorsäureester vorteilhaft sein.

Durch die erfindungsgemäße Verwendung der Alkylglykosiden wird in allen Fällen der textilen Vorbehandlung eine sehr gute Flotten¬ aufnahme erreicht, die kurze Kontaktzeiten zwischen zu behandeln¬ dem Material und Vorbehandlungsbädern ermöglicht. Hinweise zur technischen Vorbehandlung, die sich in erster Linie nach dem Tex¬ tilgut und nach der gewünschten Art der Vorbehandlung richten sind auch in Ullmann's Encyklopädie der technischen Chemie, Band 23, Seiten 29-31, Verlag Chemie, Weinheim 1983, zu entnehmen.

B e i s p i e l e

A) Herstellung des Alkylqlv osids

Durch DirektSynthese gemäß der deutschen Offenlegungsschrift DE 3833780 wurde aus Decanol und wasserfreier Glucose eine 50 gew.-%ige Paste an Alkylglucosid mit einem Oligomerisierungsgrad n von 1,25 erhalten.

B) Anwendunqstechπische Beispiele

Beispiel 1; Entschlichten

Mit Stärke geschlichteter Baumwollköper wurde auf einer Labor-Kon- tinueanlage mit einer Flotte imprägniert, die pro Liter 5 g Enzym (Enzylase R HT, der Firma Diamalt) 5 g Alkylglucosid nach Beispiel A) enthielt. Die Imprägniertemperatur betrug 70 °C, die Flottenauf¬ nahme 100 %. Zur Vervollständigung der Reaktion wurde in einem Kontinue-Dämpfer 8 Minuten bei Sattdampf (102 °C) gedämpft. An¬ schließend wurde auf einer Kontinue-Waschmaschine (6 Waschabteile) heiß ausgewaschen und auf einem Spannrahmen getrocknet.

Die Ermittlung des Entschlichtungsgrades erfolgte durch Einlegen einer Gewebeprobe in eine Jodlösung mit einer Stoffmengenkonzen¬ tration von c = 0,005 mol/1. Die Jodlösung wird folgendermaßen zubereitet: 10 g KJ wurden in 100 ml H2O gelöst, 0,635 g Jod zu¬ gefügt, umgeschüttelt und bis zur vollständigen Auflösung des Jods

gerührt. Mit Wasser wurde anschließend auf 800 ml und zum Schluß mit Ethanol auf 1 Liter aufgefüllt.

Nach einer Einlegzeit von 1 Minute in die Jodlösung wurde die Ge¬ webeprobe mit kaltem Wasser kurz gespült, mit einem Filterpapier abgetupft und sofort mit der Violettskala nach TEGEWA verglichen. Diese Skala ist in Noten von 1-9 unterteilt, wobei die Note 9 völlige Schlichtefreiheit dokumentiert und ab der Note 6 eine aus¬ reichend entschlichtete Ware vorliegt. Für die nach Beispiel B 1) enschlichtete Ware wurde mit Hilfe der Violettskala die Note 9 ermittelt, d. h. es befand sich keine Schlichte mehr auf der Ware.

Beispiel 2: Abkochen

Entschlichteter Baumwollköper wurde auf einer Labor-Kontiπueanlage mit einer Flotte imprägniert, die pro Liter 40 g NaOH (100 gew.-%ig)

2 ml Phosphonat (Securon R 540, Henkel KGaA)

5 g Alkylglucosid nach Beispiel A) enthielt. Die Imprägniertemperatur betrug 70 °C, die Flottenauf¬ nahme 80 %. Nach dem Imprägnieren und Abquetschen wurde 5 Minuten bei 102 °C kontinuierlich gedämpft. Das abschließende Auswaschen und Neutralisieren erfolgte auf einer Kontinue-Waschmaschine mit 6 Waschabteilen, wobei das erste Waschabteil mit einer Flotte vor¬ geschärft war, die pro Liter 6,6 g NaOH (100 gew.-%ig) 0,8 g Alkylglucosid nach Beispiel A) 0,3 ml Phosphonat (Securon R 540, Henkel KGaA) enthielt. Für die Auswertung des Versuches wurde die Sauggeschwin¬ digkeit der alkalisch abgekochten Webware gegenüber Wasser

nach dem Steighöhenverfahren (DIN 53924) ermittelt. Es resultier¬ ten folgende Werte:

Steighöhe in mm

nach 15 Sekunden 13 nach 30 Sekunden 16 nach 60 Sekunden 20

Beispiel 3: Bleichen

Mit Stärke gechlichteter BaumwolInessei wurde, wie unter Beispiel B 2) beschrieben, alkalisch abgekocht und ausgewaschen, jedoch nicht neutralisiert. Anschließend erfolgte eine Zwischentrocknung auf dem Spannrahmen, bevor die Ware mit einer Flotte imprägniert wurde, die pro Liter

0,15 g MgS0 10 H 2 0 12 ml Natriumsilikatlösung (38 °Bέ)

6 g NaOH (100 gew.-%ig)

5 g Alkylglucosid nach Beispiel A)

2 g Phosphonat (Securon R 540, Henkel KGaA) 40 ml H2O2 (35 gew.-%ig) enthielt. Die Imprägniertemperatur betrug 20 °C, die Flottenauf¬ nahme 100 %.

Nach dem Abquetschen wurde 8 Minuten bei 102 °C in einem Kontinue- dämpfer gedämpft und anschließend in einer Kontinue-Waschanlage heiß gespült und neutralisiert. Das erste Waschabteil der Konti- nue-Waschanlage wurde mit einer Flotte vorgeschärft, die pro Liter 1 g NaOH (100 gew.-%ig) 0,8 g Alkylglucosid nach Beispiel A)

0,3 g Phosphonat (Securon R 540, Henkel KGaA) enthielt. Zum Abschluß wurde die Ware auf einem Spannrahmen ge¬ trocknet. Die Auswertung des Versuches umfaßte die Ermittlung des Entschlichtungsgrades, des Weißgrades und der Sauggeschwindigkeit gegenüber Wasser.

a) Ermittlung des Entschlichtungsgrades

Die Ermittlung des Entschlichtungsgrades erfolgte durch Einlegen einer Geweprobe in die unter Beispiel B 1) beschriebene Prüflö¬ sung, anschließendes Ausspülen mit kaltem Wasser, Abtupfen mit einem Filterpapier und sofortigem Vergleichen mit der Violettska¬ la. Bei der alkalisch abgekochten und anschließend gebleichten Ware ergab sich die Note 8-9, d. h. die Ware war nahezu schlicht¬ frei. b) Ermittlung des Weißqrades

Die Messung des Weißgrades erfolgte in % Remission auf dem Elre- pho-Gerät der Firma Zeiss unter Verwendung des Filters R46. Weißgrad des vorbehandelten Ware in % Remission: 84,4 c) Ermittlung der Sauggeschwindigkeit der vorbehandelten Ware ge¬ genüber Wasser

Diese Ermittlung erfolgte nach der DIN-Methode 53924 (Steighöhen¬ verfahren) und es resultierten folgende Ergebnisse: Steighöhe in mm nach 15 Sekunden 18 nach 30 Sekunden 23 nach 60 Sekunden 32