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Patent Searching and Data


Title:
USE OF SPECIFIC OLIGOPEPTIDES FOR STIMULATING THE NATURAL PIGMENTATION PROCESS IN CUTANEOUS APPENDAGES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/000867
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to the use of specific oligopeptides for stimulating the natural pigmentation process in cutaneous appendages, in particular human hair and hair follicles, to the use of cosmetic agents comprising specific oligopeptides for stimulating the natural pigmentation process in cutaneous appendages, and to a method for stimulating the natural pigmentation process using specific oligopeptides or cosmetic agents containing specific oligopeptides.

Inventors:
GIESEN MELANIE (DE)
FUHRMANN GUIDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/060870
Publication Date:
January 07, 2016
Filing Date:
May 18, 2015
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
International Classes:
A61P17/14; A61K8/64; A61Q5/10
Domestic Patent References:
WO2009068688A22009-06-04
WO2005116068A12005-12-08
WO2007024899A22007-03-01
Foreign References:
DE102007033650A12009-01-22
US20030086893A12003-05-08
JP2009035525A2009-02-19
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Claims:
Patentansprüche:

1. Kosmetische, nicht-therapeutische Verwendung mindestens eines Oligopeptids, welches mindestens eine Aminosäuresequenz der Formel (I) umfasst,

(H)NH-(A)a-(B)b-Glu-Glu-Glu-(C)c-(D)d-(E)e-(F)f-CO-(OH) (l)

worin

A, B, C, D, E und F, jeweils unabhängig voneinander, für die Aminosäuren Leu, Tyr, lle, Arg, Val, Ser, Thr und Asp stehen,

a, b, c, d, e und f, jeweils unabhängig voneinander, für die ganzen Zahlen 0 oder 1 stehen, die Amino-Gruppe nicht protoniert und/oder protoniert vorliegt und die Carboxy-Gruppen nicht deprotoniert und/oder deprotoniert vorliegen,

zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden.

2. Verwendung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Melanogenese, insbesondere im Haarfollikel, stimuliert wird.

3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Oligopeptid 5 bis 15 Aminosäuren, vorzugsweise 6 bis 13 Aminosäuren, bevorzugt 7 bis 12 Aminosäuren, insbesondere 8, 9 oder 10 Aminosäuren, umfasst.

4. Verwendung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Oligopeptid ein mittleres Molekulargewicht Mw von 400 bis 2.000 Da, vorzugsweise von 450 bis 1.500 Da, bevorzugt von 500 bis 1.200 Da, insbesondere von 550 bis 1.000 Da aufweist.

5. Verwendung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Formel (I) B für die Aminosäure Tyr steht, C für die Aminosäure lle steht, D für die Aminosäure Arg steht, E für die Aminosäure Val steht, F für die Aminosäure Leu steht, a für die ganze Zahl 0 steht und b, c, d, e und f jeweils für die ganze Zahl 1 stehen.

6. Verwendung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Aminosäuresequenz der Formel (I) A für die Aminosäure Leu steht, B für die Aminosäure Tyr steht, C für die Aminosäure lle steht, D für die Aminosäure Arg steht, E für die Aminosäure Val steht, F für die Aminosäure Leu steht und a, b, c, d und e jeweils für die ganze Zahl 1 stehen.

7. Verwendung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens 0, 1 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 1 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 2,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt mindestens 5 Gew.-% und insbesondere mindestens 10 Gew.-% aller Oligopeptide eine Aminosäuresequenz der Formel (I) aufweisen, in welcher B für die Aminosäure Tyr, C für die Aminosäure lle, D für die Aminosäure Arg, E für die Aminosäure Val und F für die Aminosäure Leu steht, a für die ganze Zahl 0 steht und b, c, d, e und f jeweils für die ganze Zahl 1 stehen.

8. Verwendung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Oligopeptid in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise von 0,002 bis 2,8 Gew.-%, bevorzugt von 0,005 bis 2,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,008 bis 2,3 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht einer Zusammensetzung, enthaltend das mindestens eine Oligopeptid, gegebenenfalls einen Träger sowie gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe, verwendet wird.

9. Kosmetische, nicht-therapeutische Verwendung eines kosmetischen Mittels zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden, wobei das kosmetische Mittel in einem kosmetisch verträglichen Träger mindestens ein Oligopeptid, umfassend mindestens eine Aminosäuresequenz der Formel (I)

(H)NH-(A)a-(B)b-Glu-Glu-Glu-(C)c-(D)d-(E)e-(F)f-CO-(OH) (l)

worin

A, B, C, D, E und F, jeweils unabhängig voneinander, für die Aminosäuren Leu, Tyr, lle, Arg, Val, Ser, Thr und Asp stehen,

a, b, c, d, e und f, jeweils unabhängig voneinander, für die ganzen Zahlen 0 oder 1 stehen, die Amino-Gruppe nicht protoniert und/oder protoniert vorliegt und die Carboxy-Gruppen nicht deprotoniert und/oder deprotoniert vorliegen,

enthält.

10. Kosmetisches, nicht-therapeutisches Verfahren zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Hautanhangsgebilden, insbesondere der Melanogenese und/oder der Pigmentierung des Haares, zur Verhinderung und/oder der Verringerung der Haarergrauung und/oder zur Repigmentierung von ergrautem Haar, welches die nachfolgenden Verfahrensschritte umfasst:

a) Bereitstellen eines Oligopeptids, welches mindestens eine Aminosäuresequenz der Formel (I)

(H)NH-(A)a-(B)b-Glu-Glu-Glu-(C)c-(D)d-(E)e-(F)f-CO-(OH) (l)

worin

A, B, C, D, E und F, jeweils unabhängig voneinander, für die Aminosäuren Leu, Tyr, lle, Arg, Val, Ser, Thr und Asp stehen,

a, b, c, d, e und f, jeweils unabhängig voneinander, für die ganzen Zahlen 0 oder 1 stehen, die Amino-Gruppe nicht protoniert und/oder protoniert vorliegt und die Carboxy-Gruppen nicht deprotoniert und/oder deprotoniert vorliegen,

enthält, b) Topische Applikation des in Verfahrensschritt a) bereitgestellten mindestens einen Oligopeptids auf Hautanhangsgebilde, insbesondere Haare,

c) Belassen des in Verfahrensschritt b) applizierten mindestens einen Oligopeptids auf den Hautanhangsgebilden, insbesondere Haaren, für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 2 Stunden,

d) gegebenenfalls Ausspülen des in Verfahrensschritt c) auf den Hautanhangsgebilden, insbesondere den Haaren, belassenen kosmetischen Mittels.

WO 2016/0 0867 iNATlONAL SEARCH REPORT Illtem

PCT/EP2015/060870

Box o. I Nucleotide and/or amino acid sequence(s) (Continuation of item l.c of the first sheet)

1. With regard to any nucleotide and/or amino acid sequence disclosed in the international application, the international search was carried out on the basis of a sequence listmg:

a. ^ forming part of the international application as filed:

/ST.25 text file.

an image file.

b. furnished together with the international application under PCX Rule 13ter.1 (a) for the purposes of international search only in the fonn of an Annex C/ST.25 text file.

c. I I furnished subsequent to the international filing date for the purposes of international search only:

I I in the fonn of an Annex C/ST.25 text file (Rule 13ter.1 (a)).

I I on paper or in the form of an image file (Rule 13fer.l(b) and Administrative Instructions, Section 713).

2. I I In addition, in the case that more than one version or copy of a sequence listmg has been filed or furnished, the required

Statements that the Information in the subsequent or additional copies is identical to that forming part of the application as filed or does not go beyond the application as filed, as appropriate, were furnished.

3. Additional comments:

Fonn PCT/ISA/210 (continuation of first sheet (1)) (January 2015)

Description:
"Verwendung von speziellen Oligopeptiden zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden "

Die vorliegende Erfindung betrifft eine kosmetische nicht-therapeutische Verwendung mindestens eines speziellen Oligopeptids zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden, insbesondere in menschlichen Haaren und Haarfollikeln.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine kosmetische, nicht-therapeutische Verwendung eines kosmetischen Mittels, welches mindestens ein spezielles Oligopeptid enthält, zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden, insbesondere in menschlichen Haaren und Haarfollikeln.

Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein kosmetisches nicht-therapeutisches Verfahren zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Hautanhangsgebilden, insbesondere der Melanogenese und/oder der Pigmentierung des Haares, zur Verhinderung und/oder der Verringerung der Haarergrauung und/oder zur Repigmentierung von ergrautem Haar, bei welchem ein spezielles Oligopeptid auf Hautanhangsgebilde, insbesondere menschlichen Haare und Haarfollikel, appliziert und nach einer bestimmten Einwirkzeit ausgespült wird.

Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein kosmetisches nicht-therapeutisches Verfahren zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Hautanhangsgebilden, insbesondere der Melanogenese und/oder der Pigmentierung des Haares, zur Verhinderung und/oder der Verringerung der Haarergrauung und/oder zur Repigmentierung von ergrautem Haar, bei welchem ein kosmetisches Mittel, enthaltend mindestens ein spezielles Oligopeptid, auf Hautanhangsgebilde, insbesondere menschliche Haare und Haarfollikel, appliziert und nach einer bestimmten Einwirkzeit ausgespült wird.

Haare besitzen neben ihren eigentlichen physiologischen Aufgaben in Form der Wärmeisolierung und des Lichtschutzes eine nicht zu unterschätzende psychosoziale Funktion. Sie sind unter anderem ein Mittel der zwischenmenschlichen Kommunikation und stellen ein Zeichen der eigenen Individualität dar. Veränderungen, wie beispielsweise die Ergrauung, können zu Beeinträchtigungen des Selbstbewusstseins der betroffenen Personen führen. Es besteht daher bei Verbrauchern der Wunsch, ergraute Haare zu kolorieren.

Hierzu können die Haare beispielsweise mit Hilfe von chemischen Colorationen behandelt werden, welche aufgrund ihrer chemischen Aggressivität eine mangelnde Verträglichkeit (Jucken, Brennen, Stechen) aufweisen können und zu einer Schädigung der Haare bei dauerhafter Anwendung führen können. Darüber hinaus muss bei Verwendung derartiger Colorationen der Haaransatz regelmäßig nachgefärbt werden, um eine einheitliche Haarfarbe zu gewährleisten.

Weiterhin sind im Stand der Technik Produkte bekannt, in welchen biologische Produkte als Farbstoffe zur Grauabdeckung eingesetzt werden. Diese Produkte weisen jedoch nicht immer eine zufriedenstellende Leistung auf.

Um die zuvor angeführten Nachteile zu vermeiden, erscheint es daher wünschenswert, den Ergrauungsprozess direkt an der Haarwurzel bzw. in den Haarfollikeln zu beeinflussen um auf diese Weise eine Repigmentierung der menschlichen Haare bzw. eine Verminderung oder sogar eine Beseitigung der Haarergrauung zu erreichen.

Die Pigmentierung im Haarfollikel erfolgt durch die Synthese von Melanin, einem Farbstoff, welcher in den Melanosomen der Melanocyten produziert und gespeichert wird. Melanin ist für die natürliche Haarfarbe verantwortlich, wobei die Haarfarbe durch die Anteile von zwei verschiedenen Arten von Melanin, dem Eu- und Pheomelanin, gesteuert wird. Die Synthese des Melanins, welche auch als Melanogenese bezeichnet wird, wird durch ein definiertes komplexes Set molekularer Signale gesteuert. Bei der Melanogenese erfolgt zunächst die Umsetzung von Tyrosin mit dem Enzym Tyrosinase in L-Dihydroxyphenylalanin (auch als L-DOPA bezeichnet), welches anschließend über mehrere weitere Zwischenstufen zu verschiedenen Melaninpigmenten umgesetzt wird. Die Beeinflussung bzw. Störung der Melanogenese in ergrauten Haarfollikeln kann beispielsweise durch die Modifizierung der Funktion der molekularen Signale entstehen. Eine Folgeerscheinung dieser Modifizierung ist die Verminderung der Melaninsynthese, welche zum Ergrauen des Follikels führt. Zu dem komplexen Set molekularer Signale, welche die Melanogenese beeinflussen, gehören unter anderem die Expression von MCR1 (Melanocortinrezeptor 1 ), gp100 sowie ckit. MCR1 und ckit sind Rezeptoren, welche Schlüsselsignale der Melanogenese durch die Bindung ihrer Liganden alpha- melanocyte stimulating hormone und stem cell factor ins Zellinnere weiterleiten. Gp100 ist ein Protein der Melanosomenmembran und reguliert darüber hinaus weitere melanogneserelevante Proteine. Da diese Parameter von essentieller Bedeutung bei der Haarfollikelpigmentierung sind, kann durch die Beeinflussung dieser Signale die Melaninsynthese in den Haarfollikelzellen aufrechterhalten bzw. sogar reaktiviert werden. Durch den Einsatz geeigneter Wirkstoffformulierungen ist es daher möglich, die Pigmentierung und damit die Jugendlichkeit der Haare zu erhalten.

Aus dem Stand der Technik sind bereits Wirkstoffe bekannt, welche zu einer Stimulierung der Pigmentierung von Haut und Haaren führen. So beschreibt die Offenlegungsschrift WO 91/07945 A1 die Verwendung von Xanthinen als Wirkstoffe. Darüber hinaus ist aus der Offenlegungsschrift DE 10 2009 044 964 A1 auch der Einsatz von Carnitin oder dessen Derivaten in Kombination mit Purin oder dessen Derivaten zur Pigmentierung von menschlichen Haaren bekannt Es besteht im Stand der Technik jedoch weiterhin ein Bedarf für die Bereitstellung hochpotenter Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen, welche die Melanogenese im Haarfollikel beeinflussen und zu einer Repigmentierung von menschlichen Haaren führen.

Der vorliegenden Anmeldung lag die Aufgabe zugrunde, Wirkstoffe bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik vermeiden bzw. vermindern und welche zu einer signifikanten Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses, insbesondere im Haar bzw. im Haarfollikel, führen. Weiterhin sollen sich diese Wirkstoffe problemlos in kosmetische Zusammensetzungen einarbeiten lassen, ohne zu Stabilitätsproblemen oder Inkompatibilitäten mit anderen Inhaltsstoffen zu führen.

Es wurde nun überraschend gefunden, dass die Verwendung von mindestens einem speziellen Oligopeptid zu einer Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden, wie menschlichen Haaren und Haarfollikeln, insbesondere zu einer signifikant gesteigerten Synthese von Melanin in den Hautanhangsgebilden, führt, und auf diese Weise eine hervorragende Repigmentierung der menschlichen Haare bzw. eine Verhinderung der Ergrauung von menschlichen Haaren erreicht werden kann.

Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine kosmetische, nicht-therapeutische Verwendung mindestens eines Oligopeptids, welches mindestens eine Aminosäuresequenz der Formel (I) umfasst,

(H)NH-(A) a -(B)b-Glu-Glu-Glu-(C)c-(D)d-(E)e-(F)f-CO-(OH) (l)

worin

A, B, C, D, E und F, jeweils unabhängig voneinander, für die Aminosäuren Leu, Tyr, lle, Arg, Val, Ser, Thr und Asp stehen,

a, b, c, d, e und f, jeweils unabhängig voneinander, für die ganzen Zahlen 0 oder 1 stehen, die Amino-Gruppe nicht protoniert und/oder protoniert vorliegt und die Carboxy-Gruppen nicht deprotoniert und/oder deprotoniert vorliegen,

zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden.

Die Verwendung der zuvor genannten speziellen Oligopeptide führt zu einer Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden, insbesondere in menschlichen Haaren und Haarfollikeln, welche sich in einer signifikant gesteigerten Synthese von Melanin in den Hautanhangsgebilden manifestiert. Zudem lassen sich diese speziellen Oligopeptide ohne Probleme in kosmetische Mittel zur Repigmentierung menschlicher Haare einarbeiten und führen nicht zu Inkompatibilitäten bzw. Unverträglichkeiten mit den in diesen Mitteln eingesetzten Inhaltsstoffen, so dass bei Verwendung der zuvor beschriebenen speziellen Oligopeptiden eine hohe Lagerstabilität der kosmetischen Mittel gewährleistet wird. Unter dem Begriff „Oligopeptid" im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden Kondensationsprodukte von Aminosäuren verstanden, welche durch Peptid-Bindungen Säureamid- artig verknüpft sind und 3 bis 25 Aminosäuren umfassen.

Weiterhin wird unter dem Begriff „Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses" im Rahmen der vorliegenden Erfindung die positive Beeinflussung der durch den Alterungsprozess abnehmenden natürlichen Farbgebung/Färbung/Pigmentierung von Hautanhangsgebilden, insbesondere die positive Beeinflussung des durch den Alterungsprozess abnehmenden natürlichen, d.h. biologischen, Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden verstanden. Hierunter fällt jedoch nicht die positive Beeinflussung der durch Krankheit bedingten abnehmenden natürlichen Farbgebung/Färbung/Pigmentierung von Hautanhangsgebilden.

Darüber hinaus beschreibt der Begriff„Hautanhangsgebilde" im Rahmen der vorliegenden Erfindung Haare und Haarfollikel, wie Körperhaar, Barthaar und Kopfhaar, vorzugsweise Barthaar und Kopfhaar, insbesondere Kopfhaar bzw. die entsprechenden Haarfollikel.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldungen werden die in dem erfindungsgemäß verwendeten Oligopeptid enthaltenen Aminosäuren mit dem sogenannten 3-Letter-Code abgekürzt. Im Folgenden sind die im Rahmen der vorliegenden Anmeldung verwendeten Aminosäuren sowie deren Abkürzungen im 3-Letter-Code aufgeführt:

Glu = Glutaminsäure; Leu = Leucin; Tyr = Tyrosin; lle = Isoleucin; Arg = Arginin; Val = Valin; Ser = Serin; Thr = Threonin; Asp = Asparaginsäure.

In obiger Formel (I) sowie in allen nachstehenden Formeln bedeutet das eingeklammerte Wasserstoffatom der Aminogruppe ebenso wie die eingeklammerte Hydroxygruppe der Säurefunktion, dass die betreffenden Gruppen als solche vorhanden sein können (dann handelt es sich um ein Oligopeptid mit der betreffenden Anzahl an Aminosäuren wie beispielsweise in der obigen Formel (I)) dargestellt. In diesem Fall können die Amino-Gruppe frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch auch möglich, dass die Aminosäuresequenz in einem Oligopeptid vorliegt, welches noch weitere Aminosäuren umfasst. In diesem Fall sind der/die eingeklammerte(n) Bestandteil(e) der obigen Formel (I) sowie aller nachstehenden Formeln durch den oder die weiteren Aminosäurereste ersetzt, deren Amino-Gruppen frei oder protoniert und deren Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen können. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird durch die erfindungsgemäße Verwendung des mindestens einen speziellen Oligopeptids der natürliche Pigmentierungsprozess des Haares stimuliert. Unter der Bezeichnung„Haare" sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl keratinische Fasern als solche als auch die Haarfollikel, insbesondere menschliche keratinische Fasern und Haarfollikel, zu verstehen. Bevorzugt bezeichnet dieser Begriff menschliche Kopf- und Barthaare sowie deren Haarfollikel.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es besonders bevorzugt, wenn durch die erfindungsgemäße Verwendung des mindestens einen speziellen Oligopeptids mindestens ein Teilschritt des natürlichen Pigmentierungsprozesses stimuliert wird. Diese Stimulation betrifft insbesondere die Regulation solcher molekularer Signale, welche den biologischen bzw. natürlichen Pigmentierungsprozess beeinflussen. Bevorzugt ist die Regulation des biologischen bzw. natürlichen Pigmentierungsprozesses durch Genregulation, wie beispielsweise die Regulation auf Expressionsebene, und/oder durch Enzymregulation, wie beispielsweise die Regulation auf Aktivitätsebene, und/oder durch die Regulation auf Hormonebene. Die Stimulierung eines Teilschritts des natürlichen Pigmentierungsprozesses kann im Rahmen dieser Ausführungsform beispielsweise durch die Genregulation oder die Enzymregulation der Tyrosinase erfolgen.

Weiterhin ist es im Rahmen einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung des mindestens einen speziellen Oligopeptids die Pigmentierung des Haares stimuliert und/oder verbessert wird. Unter dem Begriff der„Stimulierung bzw. Verbesserung" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere die Verbesserung, Erhöhung und/oder Stimulierung der Transports der Melanosomen in die den Haarfollikel umgebende Keratinozyten sowie weiterhin die mit dem Auge oder entsprechend geeigneten Messmethoden wahrnehmbare Pigmentierung des einzelnen Haares, einer Auswahl von Haaren, insbesondere einem Areal behaarter Haut, insbesondere der Kopfhaut, oder des gesamten Kopf- und/oder Barthaares, verstanden.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird durch die erfindungsgemäße Verwendung des mindestens einen speziellen Oligopeptids die Melanogenese, insbesondere im Haarfollikel, stimuliert. Unter Stimulierung der Melanogenese, bevorzugt der Melanogenese im Haarfollikel, ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt die Stimulierung, Erhöhung, Anregung bzw. Verbesserung der Melaninsynthese in den Melanocyten (bevorzugt der Melanocyten im Haarfollikel) zu verstehen. Dies wird beispielsweise durch eine Erhöhung der Genexpression von Signalmolekülen wie MCR1 (Melanocortinrezeptor 1 ), gp100 sowie ckit erreicht. Insbesondere wird die Melanogenese im Haar bzw. Haarfollikel der behaarten Kopfhaut und/oder des Bartes, insbesondere der behaarten Kopfhaut und/oder des Bartes des Menschen, stimuliert. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn durch die erfindungsgemäße Verwendung des mindestens einen speziellen Oligopeptids die Haarergrauung verhindert und/oder verringert wird. Unter dem Begriff der„Haarergrauung" ist im Sinne der vorliegenden Erfindung die optisch durch die Mischung weißer und pigmentierter Haare wahrnehmbare Haarergrauung, die Pigmentverdünnung in einem einzelnen Haar, sowie die Ergrauung eines einzelnen Haares, durch den natürlichen Alterungsprozess zu verstehen. Hierunter fällt jedoch nicht die krankhafte oder krankheitsbedingte Ergrauung der Haare.

Eine Verhinderung der Haarergrauung erfolgt insbesondere bei noch nicht ergrauten Haaren. Dahingegen kann eine Verringerung der Haarergrauung sowohl bei bereits ergrautem als auch bei noch nicht ergrauten Haaren stattfinden. Bei bereits ergrauten Haaren werden Haarfollikel, in welchen die Melanogenese nicht, nicht mehr oder nicht vollständig funktioniert bzw. gestört oder reduziert ist, wieder zur Melanogenese angeregt/stimuliert, während in nicht ergrauten Haaren/Haarfollikeln eine Störung, Reduktion bzw. Herunterregulation der Melanogenese verhindert bzw. vermindert wird.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung des mindestens einen speziellen Oligopeptids das ergraute Haar repigmentiert wird.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn die Verwendung topisch erfolgt. Unter einer topischen Anwendung wird erfindungsgemäß das Auftragen auf die Hautanhangsgebilde, insbesondere die Kopfhaut sowie die Gesichtshaut, verstanden.

Es ist bevorzugt, wenn das erfindungsgemäß verwendete mindestens eine Oligopeptid 5 bis 15 Aminosäuren, vorzugsweise 6 bis 13 Aminosäuren, bevorzugt 7 bis 12 Aminosäuren, insbesondere 8, 9 oder 10 Aminosäuren umfasst.

Je nachdem, ob weitere Aminosäuren an die Aminosäuresequenz Glu-Glu-Glu gebunden sind und je nach Art dieser Aminosäuren kann die Molmasse des erfindungsgemäß verwendeten Oligopeptids variieren. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung mindestens eines Oligopeptids, welches ein mittleres Molekulargewicht M w von 400 bis 2.000 Da, vorzugsweise von 450 bis 1.500 Da, bevorzugt von 500 bis 1.200 Da, insbesondere von 550 bis 1.000 Da aufweist. Das mittlere Molekulargewicht M w des mindestens einen Oligopeptids kann beispielsweise durch Gelpermeationschromatographie (GPC) mit Polystyrol als internem Standard gemäß DIN 55672-3 bestimmt werden.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das mindestens eine Oligopeptid einen Tyrosingehalt von weniger als 6%, vorzugsweise von weniger als 5 %, bevorzugt von weniger als 4 %, insbesondere von weniger als 3 %, auf. Die Verwendung von mindestens einem Oligopeptid führt trotz des geringen Anteils an Tyrosin, welches als Ausgangsstoff in der Melaninsynthese dient, zu einer hervorragenden Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Form der Erhöhung der Melaninsynthese und damit zu einer besonders effektiven Repigmentierung von ergrauten Haaren. Die Bestimmung des Tyrosingehalts der erfindungsgemäß verwendeten Oligopeptide kann mithilfe verschiedener Analyseverfahren, wie dem Edman-Abbau (P. Edman, A method forthe determination ofamino acid sequence in peptides.; Arch. Biochem.. 22, 1949, Seite 475) oder mittels HPLC-Verfahren (Cohen, et al,„Compositional Protein Analysis using 6-Aminoquinolyl-N-Hydroxasuccinimyl Carbamate, a Novel Derivatization Reagent", Techniques in Protein Chemistry IV, 1993, Seiten 289 bis 298) bestimmt werden.

Wie aus der zuvor angeführten Formel (I) ersichtlich ist, besteht das erfindungsgemäß verwendete mindestens eine Oligopeptide nicht allein aus der Peptidsequenz Gu-Glu-Glu, sondern weist weitere, an diese Sequenz gebundene Aminosäuren auf. Die erfindungsgemäße Verwendung mindestens eines speziellen Oligopeptids führt zu einer signifikanten Stimulierung der Melaninsynthese und somit zu einer Verminderung bzw. Vermeidung der Haarergrauung. Besonders bevorzugt verwendete Oligopeptide bzw. in den bevorzugten Oligopeptiden enthaltene Aminosäuresequenzen werden nachstehend beschrieben:

Ein bevorzugt verwendetes Oligopeptid ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Aminosäuresequenz der Formel (I) B für die Aminosäure Tyr steht, a, c, d, e und f jeweils für die ganze Zahl 0 stehen und b für die ganze Zahl 1 steht. Oligopeptide im Rahmen dieser Ausführungsform enthalten daher die Aminosäuresequenz (H)NH-Tyr-Glu-Glu-Glu-CO(OH).

Ein weiteres bevorzugt verwendetes Oligopeptid ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Aminosäuresequenz der Formel (I) C für die Aminosäure lle steht, a, b, d, e, und f jeweils für die ganze Zahl 0 stehen und c für die ganze Zahl 1 steht. Die Aminosäuresequenz von Oligopeptiden im Rahmen dieser Ausführungsform lautet daher (H)NH-Glu-Glu-Glu-Ile-CO(OH).

Darüber hinaus ist ein weiteres bevorzugt verwendetes Oligopeptid dadurch gekennzeichnet, dass in der Aminosäuresequenz der Formel (I) B für die Aminosäure Tyr steht, C für die Aminosäure lle steht, a, d, e und f jeweils für die ganze Zahl 0 stehen und b und cjeweils für die ganze Zahl 1 stehen. Oligopeptide im Rahmen dieser Ausführungsform enthalten daher die Aminosäuresequenz (H)NH- Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-CO(OH).

Zudem enthält ein weiteres verwendetes Oligopeptid zusätzlich die Aminosäure Arginin (Arg), welche über ihre Aminofunktion an die Aminosäure Isoleucin (lle) gebunden ist. Es ist daher im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, wenn in der Aminosäuresequenz der Formel (I) B für die Aminosäure Tyr steht, C für die Aminosäure lle steht, D für die Aminosäure Arg steht, a, e und f jeweils für die ganze Zahl 0 stehen und b, c und d jeweils für die ganze Zahl 1 stehen. Das gemäß dieser Ausführungsform in den erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mitteln enthaltene Oligopeptid enthält daher die Aminosäuresequenz (H)NH-Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg- CO(OH).

Darüber hinaus kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass ein bevorzugt verwendetes Oligopeptid zusätzlich die Aminosäure Valin (Val) aufweist, welche über ihre Aminofunktion an die Aminosäure Arginin (Arg) gebunden ist. Es ist daher im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, wenn in der Aminosäuresequenz der Formel (I) B für die Aminosäure Tyr steht, C für die Aminosäure lle steht, D für die Aminosäure Arg steht, E für die Aminosäure Val steht, a und f jeweils für die ganze Zahl 0 stehen und b, c, d und e jeweils unabhängig für die ganze Zahl 1 stehen. Das gemäß dieser Ausführungsform in den erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mitteln enthaltene Oligopeptid enthält daher die Aminosäuresequenz (H)NH-Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg-Val-CO(OH).

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das verwendete Oligopeptid zusätzlich die Aminosäure Leucin (Leu), welche über ihre Aminofunktion an die Aminosäure Valin (Val) gebunden ist. Es ist daher im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, wenn in der Formel (I) B für die Aminosäure Tyr steht, C für die Aminosäure lle steht, D für die Aminosäure Arg steht, E für die Aminosäure Val steht, F für die Aminosäure Leu steht, a für die ganze Zahl 0 steht und b, c, d, e und f jeweils für die ganze Zahl 1 stehen. Das gemäß dieser ganz besonders bevorzugten Ausführungsform in den erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mitteln enthaltene Oligopeptid enthält daher die Aminosäuresequenz (H)NH-Tyr-Glu- Glu-Glu-Ile-Arg-Val-Leu-CO(OH).

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das verwendete Oligopeptid zusätzlich die Aminosäure Leucin (Leu), welche über ihre Carbonsäurefunktion an die Aminosäure Tyrosin (Tyr) gebunden ist. Es ist daher im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, wenn in der Aminosäuresequenz der Formel (I) A für die Aminosäure Leu steht, B für die Aminosäure Tyr steht, C für die Aminosäure lle steht, D für die Aminosäure Arg steht, E für die Aminosäure Val steht, F für die Aminosäure Leu steht und a, b, c, d und e jeweils für die ganze Zahl 1 stehen. Das gemäß dieser ganz besonders bevorzugten Ausführungsform in den erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mitteln enthaltene Oligopeptid enthält daher die Aminosäuresequenz (H)NH-Leu-Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg-Val-Leu- CO(OH).

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es jedoch auch möglich, zwei voneinander verschiedene Oligopeptide zu verwenden, welche den vorstehend genannten Kriterien genügen, sich jedoch in mindestens einer Aminosäure voneinander unterscheiden. Daher kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, wenn zwei voneinander verschiedene Oligopeptide verwendet werden, wobei

i) das erste Oligopeptid a) mindestens eine Aminosäuresequenz der Formel (I) umfasst, in welcher A für die Aminosäure Leu, B für die Aminosäure Tyr, C für die Aminosäure lle, D für die Aminosäure Arg, E für die Aminosäure Val und F für die Aminosäure Leu steht und a, b, c, d, e und f jeweils für die ganze Zahl 1 stehen, und

ii) das zweite Oligopeptid b) mindestens eine Aminosäuresequenz der Formel (I) umfasst, in welcher B für die Aminosäure Tyr, C für die Aminosäure lle, D für die Aminosäure Arg, E für die Aminosäure Val und F für die Aminosäure Leu steht, a für die ganze Zahl 0 steht und b, c, d, e und f jeweils für die ganze Zahl 1 stehen.

Im Rahmen dieser Ausführungsform ist es besonders bevorzugt, wenn das Oligopeptid a) die Aminosäuresequenz (H)NH-Leu-Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg-Val-Leu-CO(OH) und das Oligopeptid b) die Aminosäuresequenz (H)NH-Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg-Val-Leu-CO(OH) aufweist. Die erfindungsgemäße Verwendung von zwei voneinander verschiedenen Oligopeptiden a) und b) führt zu einer hervorragenden Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Form der Melaninsynthese und somit zu einer signifikanten Steigerung des Melaningehalts in den Haarfollikeln. Durch die Erhöhung des Melaningehalts kann die Ergrauung der Haare vermieden bzw. vermindert oder sogar beseitigt werden.

Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Oligopeptide, welche den vorstehend genannten Bedingungen genügen, können vorteilhafterweise aus keratinischen Materialien gewonnen werden. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass diese Oligopeptide in hohen Anteilen, bezogen auf den gesamten keratinischen Peptidgehalt vorliegen. Ganz besonders bevorzugt ist es daher, dass ein möglichst hoher Anteil aller erfindungsgemäß verwendeten keratinischen Oligopeptide den vorstehend genannten Bedingungen genügt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden daher Oligopeptide verwendet, in welchen mindestens 0, 1 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 1 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 2,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt mindestens 5 Gew.-% und insbesondere mindestens 10 Gew.-% aller Oligopeptide eine Aminosäuresequenz der Formel (I) aufweisen, in welcher B für die Aminosäure Tyr, C für die Aminosäure lle, D für die Aminosäure Arg, E für die Aminosäure Val und F für die Aminosäure Leu steht, a für die ganze Zahl 0 steht und b, c, d, e und f jeweils für die ganze Zahl 1 stehen. Die vorstehend genannten Bedingungen betreffen den Gesamtgehalt an Peptiden in den erfindungsgemäß verwendeten Oligopeptiden, welche aus keratinischen Materialien stammen und welche die Aminosäuresequenz der Form (H)NH-Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg-Val-Leu-CO(OH) aufweisen. Erfindungsgemäß bevorzugt wird das mindestens eine Oligopeptid in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise von 0,002 bis 2,8 Gew.-%, bevorzugt von 0,005 bis 2,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,008 bis 2,3 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht einer Zusammensetzung, enthaltend das mindestens eine Oligopeptid, gegebenenfalls einen Träger sowie gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe, verwendet. Die Verwendung des mindestens einen Oligopeptids in den zuvor genannten Mengen resultiert in einer signifikanten Erhöhung der Melaninsynthese durch eine Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses. Darüber hinaus kommt es bei Verwendung dieser Mengen des mindestens einen Oligopeptids nicht zu negativen Wechselwirkungen mit gegebenenfalls weiteren eingesetzten Inhaltsstoffen, so dass die Zusammensetzungen trotz Einsatz des mindestens einen Oligopeptids eine hohe Stabilität aufweisen.

Die zuvor genannte Gesamtmenge des mindestens einen Oligopeptid bezieht sich hierbei auf eine Zusammensetzung, welche neben dem mindestens einen Oligopeptid bevorzugt mindestens einen kosmetisch verträglichen Träger sowie gegebenenfalls weitere in kosmetischen Zusammensetzungen übliche Inhaltsstoffen aufweist.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine kosmetische, nicht-therapeutische Verwendung eines kosmetischen Mittels zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden, wobei das kosmetische Mittel in einem kosmetisch verträglichen Träger mindestens ein Oligopeptid, umfassend mindestens eine Aminosäuresequenz der Formel (I)

(H)NH-(A) a -(B)b-Glu-Glu-Glu-(C)c-(D)d-(E)e-(F)f-CO-(OH) (l)

worin

A, B, C, D, E und F, jeweils unabhängig voneinander, für die Aminosäuren Leu, Tyr, lle, Arg, Val, Ser, Thr und Asp stehen,

a, b, c, d, e und f, jeweils unabhängig voneinander, für die ganzen Zahlen 0 oder 1 stehen, die Amino-Gruppe nicht protoniert und/oder protoniert vorliegt und die Carboxy-Gruppen nicht deprotoniert und/oder deprotoniert vorliegen,

enthält.

Der Einsatz von kosmetischen Mittel mit speziellen Oligopeptiden führt zu einer Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden, insbesondere in menschlichen Haaren bzw. Haarfollikeln, in Form einer gesteigerten Synthese des natürlichen Haarfarbstoffs Melanin. Auf diese Weise wird eine effektive Verminderung der Haarergrauung bzw. sogar eine Vermeidung der Haarergrauung gewährleistet.

Die erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mittel liegen bevorzugt in Form von Haarbehandlungsmitteln vor. Haarbehandlungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Haarfärbemittel, Blondiermittel, Haarshampoos, Haarkonditionierer, konditionierende Shampoos, Haarsprays, Haarspülungen, Haarkuren, Haarpackungen, Haar-Tonics, Dauerwell- Fixierlösungen, Haarfärbeshampoos, Haarfärbemittel, Haarfestiger, Haarlegemittel, Haarstyling- Zubereitungen, Fönwell-Lotionen, Schaumfestiger, Haargele, Haarwachse oder deren Kombinationen. Besonders bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet sind, dass sie als Shampoo, Haar-Tonics, Haarkur, Haarspülung, Haarschaum, Haarfestiger, Haarspray, Haargel und/oder Haarfärbemitte konfektioniert sind . Im Hinblick auf die Tatsache, dass Verbraucher oft die Anwendung mehrerer unterschiedlicher Mittel und/oder mehrere Anwendungsschritte scheuen, ist die erfindungsgemäße Verwendung solcher kosmetischer Mittel bevorzugt, welche der Verbraucher ohnehin anwendet. Bevorzugt verwendete kosmetische Mittel sind daher Shampoos, Konditioniermittel oder Haar-Tonics.

Die erfindungsgemäß verwendeten Mittel enthalten einen kosmetischen Träger. Erfindungsgemäß bevorzugt ist der kosmetische Träger wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch.

Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 30 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.

Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend einen Ci-C4-Alkohol in einer Gesamtmenge von 3 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen.

Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösungsmittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Ethyldiglykol, 1 ,2-Propylenglykol, n-Propanol, n-Butanol, n-Butylenglykol, Glycerin, Diethylenglykolmonoethylether, und Diethylenglykolmono-n-butylether, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösungsmittel, wobei das Lösungsmittel in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 20 Gew.-% , insbesondere von 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten ist.

Die erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mittel können zusätzlich mindestens einen konditionierenden Stoff, ausgewählt aus der Gruppe von kationischen Polymeren, katonischen Tensiden, Siliconen, Fettstoffen sowie deren Mischungen, enthalten. Unter dem Begriff„konditionie- rende Stoffe" sind erfindungsgemäß solche Substanzen zu verstehen, welche auf keratinische Materialien, insbesondere auf die Haare, aufziehen und die physikalischen und sensorischen Eigenschaften sowohl der Haare als auch des Produktes als solchem verbessern. Konditionierungsmittel glätten die oberste Schicht der Haare und machen sie weich und geschmeidig.

Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung als konditionierende Stoffe einsetzbaren kationischen Polymere weisen in der Haupt- und/oder Seitenkette eine Gruppe auf, welche "temporär" oder "permanent" kationisch sein kann. Als "permanent kationisch" werden erfindungsgemäß solche Polymere bezeichnet, welche unabhängig vom pH-Wert des Mittels eine kationische Gruppe aufweisen. Dies sind in der Regel Polymere, welche ein quartäres Stickstoffatom, beispielsweise in Form einer Ammoniumgruppe, enthalten. Bevorzugte kationische Gruppen sind quartäre Ammoniumgruppen. Insbesondere solche Polymere, bei welchen die quartäre Ammoniumgruppe über eine C1-4- Kohlenwasserstoffgruppe an eine aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren Derivaten aufgebaute Polymerhauptkette gebunden ist, haben sich als besonders geeignet erwiesen.

Bevorzugte kationische Polymere sind ausgewählt aus der Gruppe von Poly(methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid) (INCI: Polyquaternium-37), quaternisierten Cellulose-Derivaten (INCI: Polyquaternium 10), kationischen Alkylpolyglycosiden, kationisertem Honig, kationischen Guar-Derivaten, polymeren Dimethyldiallylammoniumsalzen und deren Copolymeren mit Estern und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure, Copolymeren des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoalkylacrylats und -methacrylats, Vinylpyrrolidon-Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymeren, quaterniertem Polyvinylalkohol, Polyquaternium 2, Polyquaternium-7, Polyquaternium 17, Polyquaternium 18, Polyquaternium 24, Polyquaternium 27 sowie deren Mischungen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es bevorzugt sein, wenn das/die kationische(n) Polymer(e) in einer Gesamtmenge von 0,05 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0,2 bis 3,5 Gew.-%, insbesondere von 0,25 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mittels, enthalten sind.

Als konditionierende Stoffe eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls kationische Tenside aus der Gruppe der quartären Ammoniumverbindungen und/oder der Esterquats und/oder der Amidoamine.

Bevorzugt verwendete kationische Tenside sind ausgewählt aus der Gruppe von Alkyltrimethyl- ammoniumchloriden mit vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Dialkyldimethyl- ammoniumchloride mit vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Trialkylmethyl- ammoniumchloride mit vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Cetyltrimethylam- moniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldi- methylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid, Tricetylmethylammoniumchlorid, Quaternium-27, Quaternium-83, N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditalgacyloxyethyl)ammonium- methosulfat, N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(distearoyloxyethyl)ammonium- methosulfat, N,N- Dimethyl-N,N-distearoyloxyethyl-ammoniumchlorid, N,N-Di-(2-hydroxyethyl)-N,N- (fettsäureesterethyl)-ammoniumchlorid sowie deren Mischungen.

Das/die kationische(n) Tensid(e) sind in den erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mitteln bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt von 1 ,5 bis 30 Gew.-%, insbesondere von 2 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten.

Weiterhin kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt sein, wenn die erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mittel als konditionierenden Stoff mindestens ein Silicon enthalten, welches ausgewählt ist aus der Gruppe von

(i) Polyalkylsiloxanen, Polyarylsiloxanen, Polyalkylarylsiloxanen, welche flüchtig oder nicht flüchtig, geradkettig, verzweigt oder cyclisch, vernetzt oder nicht vernetzt sind;

(ii) Polysiloxanen, welche in ihrer allgemeinen Struktur eine oder mehrere organofunktionelle Gruppen enthalten, die ausgewählt sind unter:

a) substituierten oder unsubstituierten aminierten Gruppen;

b) (per)fluorierten Gruppen;

c) Thiolgruppen;

d) Carboxylatgruppen;

e) hydroxylierten Gruppen;

f) alkoxylierten Gruppen;

g) Acyloxyalkylgruppen;

h) amphoteren Gruppen;

i) Bisulfitgruppen;

j) Hydroxyacylaminogruppen;

k) Carboxygruppen;

I) Sulfonsäuregruppen; und

m) Sulfat- oder Thiosulfatgruppen;

(iii) linearen Polysiloxan(A)- Polyoxyalkylen(B)- Blockcopoylmeren vom Typ (A-B) n mit n > 3;

(iv) gepfropften Siliconpolymeren mit nicht siliconhaltigem, organischen Grundgerüst, die aus einer organischen Hauptkette bestehen, welche aus organischen Monomeren gebildet wird, die kein Silicon enthalten, auf die in der Kette sowie gegebenenfalls an mindestens einem Kettenende mindestens ein Polysiloxanmakromer gepfropft wurde;

(v) gepfropften Siliconpolymeren mit Polysiloxan-Grundgerüst, auf das nicht siliconhaltige, organische Monomere gepfropft wurden, welche eine Polysiloxan-Hauptkette aufweisen, auf die in der Kette sowie gegebenenfalls an mindestens einem ihrer Enden mindestens ein organisches Makromer gepfropft wurde, das kein Silicon enthält;

oder deren Gemischen.

Bevorzugte Silicone sind ausgewählt aus Siliconen der Formel Si-I

(CH 3 )3Si-[0-Si(CH3)2]x-0-Si(CH 3 )3 (Si-I),

in welcher x für eine Zahl von 0 bis 100, vorzugsweise von 0 bis 50, weiter bevorzugt von 0 bis 20, insbesondere 0 bis 10, steht. Diese Silicone werden nach der INCI-Nomenklatur als DIMETHICONE bezeichnet.

Bevorzugte Silicone weisen bei 20°C Viskositäten von 0,2 bis 2 mm 2 s auf, wobei Silicone mit Viskositäten von 0,5 bis 1 mm 2 s besonders bevorzugt sind.

Besonders bevorzugte erfindungsgemäß verwendete kosmetische Mittel enthalten ein oder mehrere aminofunktionelle Silicone. Unabhängig davon, welche aminofunktionellen Silicone eingesetzt werden, sind erfindungsgemäß verwendete kosmetische Mittel bevorzugt, welche ein aminofunktionelles Silicon enthalten dessen Aminzahl oberhalb von 0,25 meq/g, vorzugsweise oberhalb von 0,3 meq/g, insbesondere oberhalb von 0,4 meq/g, liegt. Bevorzugt verwendete kosmetische Mittel enthalten das/die aminofunktionelle(n) Silicon(e) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 8 Gew.-%, bevorzugt 0,25 bis 7,5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 5 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.

Auch der Einsatz der nach der INCI-Nomenklatur als CYCLOMETHICONE bezeichneten cyclischen Dimethicone ist erfindungsgemäß bevorzugt. Insbesondere cyclische Dimethiconen mit der Formel Si-Il haben sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung als vorteilhaft erwiesen

Me

In obiger Formel (Si-Il) steht z für eine Zahl von 3 bis 200, vorzugsweise von 3 bis 10, weiter bevorzugt von 3 bis 7, insbesondere für 3, 4, 5 oder 6.

Als besonders geeignet im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die erfindungsgemäße Verwendung von kosmetischen Mitteln, welche das/die Silicon(e) in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,25 bis 7 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten.

Der Einsatz von Fettstoffen als konditionierende Stoffe ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls möglich. Hierbei haben sich insbesondere Fettstoffe aus der Gruppe von pflanzlichen Ölen, wie Sonnenblumenöl, Olivenöl, Sojaöl, Rapsöl, Mandelöl, Jojobaöl, Orangenöl, Weizenkeimöl, Pfirsichkernöl und den flüssigen Anteilen des Kokosöls, Lanolin und seinen Derivaten, flüssigen Paraffinölen, Isoparaffinölen und synthetischen Kohlenwasserstoffen, Di-n-alkylethern mit insgesamt 12 bis 36 Kohlenstoffatomen, z. B. Di-n-octylether und n-Hexyl-n-octylether, Carbonsäuren, besonders linearen und/oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Cs so-Carbonsäuren, Alkoholen, besonders gesättigten, ein- oder mehrfach ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkoholen mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen, welche mit 1 bis 75, insbesondere 5 bis 20 Ethylenoxid-Einheiten ethoxyliert und/oder mit 3 bis 30, insbesondere 9 bis 14 Propylenoxid- Einheiten propoxyliert sein können, Esterölen, wie Estern von C6-3o-Carbonsäuren mit C2-3o-Alkoho- len, Hydroxycarbonsäurealkylestern, Dicarbonsäureestern, wie Di-n-butyladipat, sowie Diolestern, wie Ethylenglykoldioleat oder Propylenglykoldi(2-ethylhexanoat), symmetrischen, unsymmetrischen oder cyclischen Estern der Kohlensäure mit Alkoholen, z. B. Glycerincarbonat oder Dicaprylyl- carbonat (Cetiol ® CC), Mono,- Di- und Tricarbonsäureestern von gesättigten und/oder ungesättigten linearen und/oder verzweigten Carbonsäuren mit Glycerin, welche mit 1 bis 10, insbesondere 7 bis 9 Ethylenoxid-Einheiten ethoxyliert sein können, z. B. PEG-7 Glyceryl Cocoate, bewährt.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn der/die Fettstoffe) in den erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Mitteln in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,25 bis 7 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten sind.

Aus ästhetischen Gründen werden„klare" Produkte von Verbrauchern oft bevorzugt. Bevorzugte erfindungsgemäß verwendete kosmetische Mittel sind daher dadurch gekennzeichnet, dass sie transparent bzw. transluzent sind. Unter transparent oder transluzent wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Zusammensetzung verstanden, welche einen NTU-Wert von unter 100 aufweist. Der NTU-Wert (Nephelometrie Turbidity Unit, Nephelometrischer Trübungswert; NTU) ist eine in der Wasseraufbereitung verwendete Einheit für Trübungsmessungen in Flüssigkeiten. Sie ist die Einheit einer mit einem kalibrierten Nephelometer gemessenen Trübung einer Flüssigkeit.

Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendung des kosmetischen Mittels mit mindestens einem speziellen Oligopeptid gilt mutatis mutandis das zu der erfindungsgemäßen Verwendung von speziellen Oligopeptiden Gesagte.

Darüber hinaus ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein kosmetisches, nichttherapeutisches Verfahren zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Hautanhangsgebilden, insbesondere der Melanogenese und/oder der Pigmentierung des Haares, zur Verhinderung und/oder der Verringerung der Haarergrauung und/oder zur Repigmentierung von ergrautem Haar, welches die nachfolgenden Verfahrensschritte umfasst:

a) Bereitstellen eines Oligopeptids, welches mindestens eine Aminosäuresequenz der Formel (I)

(H)NH-(A) a -(B)b-Glu-Glu-Glu-(C)c-(D)d-(E)e-(F)f-CO-(OH) (l)

worin

A, B, C, D, E und F, jeweils unabhängig voneinander, für die Aminosäuren Leu, Tyr, lle, Arg, Val, Ser, Thr und Asp stehen,

a, b, c, d, e und f, jeweils unabhängig voneinander, für die ganzen Zahlen 0 oder 1 stehen, die Amino-Gruppe nicht protoniert und/oder protoniert vorliegt und die Carboxy-Gruppen nicht deprotoniert und/oder deprotoniert vorliegen,

enthält, b) Topische Applikation des in Verfahrensschritt a) bereitgestellten mindestens einen Oligopeptids auf Hautanhangsgebilde, insbesondere Haare,

c) Belassen des in Verfahrensschritt b) applizierten mindestens einen Oligopeptids auf den Hautanhangsgebilden, insbesondere Haaren, für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 2 Stunden,

d) gegebenenfalls Ausspülen des in Verfahrensschritt c) auf den Hautanhangsgebilden, insbesondere den Haaren, belassenen kosmetischen Mittels.

Das erfindungsgemäße Verfahren resultiert in einer Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden, insbesondere in menschlichen Haaren bzw. Haarfollikeln, in Form einer gesteigerten Synthese des natürlichen Haarfarbstoffs Melanin. Auf diese Weise wird eine effektive Verminderung der Haarergrauung bzw. sogar eine Vermeidung der Haarergrauung gewährleistet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieses Gegenstands wird das kosmetische Mittel in Verfahrensschritt c) für einen Zeitraum von 1 Minute bis 1 ,5 Stunden, vorzugsweise von 2 Minuten bis 1 Stunde, insbesondere von 3 Minuten bis 30 Minuten, auf den Haaren belassen.

Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Einsatz der speziellen Oligopeptide gilt mutatis mutandis das zu der erfindungsgemäßen Verwendung von speziellen Oligopeptiden sowie der erfindungsgemäßen Verwendung von kosmetischen Mitteln mit speziellen Oligopeptiden Gesagte.

Schließlich ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein kosmetisches, nichttherapeutisches Verfahren zur Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Hautanhangsgebilden, insbesondere der Melanogenese und/oder der Pigmentierung des Haares, zur Verhinderung und/oder der Verringerung der Haarergrauung und/oder zur Repigmentierung von ergrautem Haar, umfassend die nachfolgenden Verfahrensschritte:

a) Bereitstellen eines kosmetischen Mittels, umfassend in einem kosmetisch verträglichen

Träger mindestens ein Oligopeptid, welches mindestens eine Aminosäuresequenz der Formel

(I)

(H)NH-(A) a -(B)b-Glu-Glu-Glu-(C)c-(D)d-(E)e-(F)f-CO-(OH) (l)

worin

A, B, C, D, E und F, jeweils unabhängig voneinander, für die Aminosäuren Leu, Tyr, lle, Arg, Val, Ser, Thr und Asp stehen,

a, b, c, d, e und f, jeweils unabhängig voneinander, für die ganzen Zahlen 0 oder 1 stehen, die Amino-Gruppe nicht protoniert und/oder protoniert vorliegt und die Carboxy-Gruppen nicht deprotoniert und/oder deprotoniert vorliegen, enthält,

b) Topische Applikation des in Verfahrensschritt a) bereitgestellten kosmetischen Mittels auf Hautanhangsgebilde, insbesondere Haare,

c) Belassen des in Verfahrensschritt b) applizierten kosmetischen Mittels auf den Hautanhangsgebilden, insbesondere Haaren, für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 2 Stunden, und

d) Ausspülen des in Verfahrensschritt c) auf den Hautanhangsgebilden, insbesondere den Haaren, belassenen kosmetischen Mittels.

Das erfindungsgemäße Verfahren resultiert in einer Stimulierung des natürlichen Pigmentierungsprozesses in Hautanhangsgebilden, insbesondere in menschlichen Haaren bzw. Haarfollikeln, in Form einer gesteigerten Synthese des natürlichen Haarfarbstoffs Melanin. Auf diese Weise wird eine effektive Verminderung der Haarergrauung bzw. sogar eine Vermeidung der Haarergrauung gewährleistet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dieses Gegenstands wird das kosmetische Mittel in Verfahrensschritt c) für einen Zeitraum von 1 Minute bis 1 ,5 Stunden, vorzugsweise von 2 Minuten bis 1 Stunde, insbesondere von 3 Minuten bis 30 Minuten, auf den Haaren belassen.

Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Einsatz von kosmetischen Mitteln mit speziellen Oligopeptide gilt mutatis mutandis das zu der erfindungsgemäßen Verwendung von speziellen Oligopeptiden, der erfindungsgemäßen Verwendung von kosmetischen Mitteln mit speziellen Oligopeptiden sowie dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Einsatz von speziellen Oligopeptiden Gesagte.

Die folgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung, ohne sie jedoch darauf einzuschränken:

Beispiele:

Zur Untersuchung des Melaningehalts wurden dreidimensionale organotypische Haarfollikelkulturen aus dermalen Papillenzellen, Haarfollikelmelanocyten und Outer Root Sheath Keratinozyten verwendet, welche gemäß dem in der Offenlegungsschrift EP 1 455 854 A1 beschriebenen Verfahren hergestellt wurden. Diese Kulturen wurden über einen Zeitraum von 7 Tagen mit den in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzungen E-l, E-Il und E-Ill behandelt (die Gewichtsangaben in Gew,-% beziehen sich auf das Gesamtgewicht der verwendeten Oligopeptid-Mischung, enthaltend mindestens ein spezielles Oligopeptid sowie Wasser). Als Vergleich (V) dienen unbehandelte Zellkulturen.

* erfindungsgemäß

** enthaltend - bezogen auf ihr Gesamtgewicht - mindestens 10 Gew.-% einer Mischung aus Oligopeptiden aus 8 Aminosäuren mit der Aminosäuresequenz Nhh-Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg-Val- Leu-COOH und Oligopeptiden aus 9 Aminosäuren mit der Aminosäuresequenz Nhh-Leu-Tyr-Glu- Glu-Glu-Ile-Arg-Val-Leu-COOH und einem Tyrosingehalt von weniger als 3 %

Nach 7 Tagen wurden die Haarfollikelkulturen homogenisiert und das Melanin unter Verwendung einer 1 M NaOH-Lösung, welche 10 Vol.-% DMSO, bezogen auf das Gesamtvolumen der Extraktionslösung, enthielt, bei 100 °C für 45 Minuten extrahiert. Aliquots dieser Extrakte wurden anschließend in eine 96well-Zellkulturplatte überführt und die Extinktion bzw. die optische Dichte bei einer Wellenlänge von 492 nm mit einem Spektralphotometer Spektramax plus 384 der Firma Molecular Devices (USA) gemessen. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte mit Hilfe der Software Softmax Pro der Firma Molecular Devices (USA).

In Tabelle 2 ist der Melaningehalt aller Haarfollikelkulturen dargestellt. Der Melaningehalt der unbehandelten Haarfollikelkulturen V dient als Referenzwert und entspricht 100 %.

* erfindungsgemäß

Die Verwendung von speziellen Oligopeptiden führt zu einer signifikant erhöhten Synthese von Melanin und somit zu einer signifikanten Stimulation des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Haarfollikeln. Durch die Verwendung von speziellen Oligopeptiden kann daher sowohl die Ergrauung der Haare vermieden bzw. vermindert werden als auch eine Repigmentierung, d. h. Verminderung bzw. Beseitigung der Haarergrauung, erreicht werden.

Sequenzprotokoll:

<210> 1

<21 1 > 3

<212> PRT

<213> Artificial

<220>

<223> Peptide

<400> 1

Glu Glu Glu

1

<210> 2

<21 1 > 4

<212> PRT

<213> Artificial

<220>

<223> Peptide

<400> 2

Tyr Glu Glu Glu

1

<210> 3

<21 1 > 4

<212> PRT

<213> Artificial

<220>

<223> Peptide

<400> 3

Glu Glu Glu lle

1

<210> 4

<21 1 > 6

<212> PRT

<213> Artificial

<220>

<223> Peptide

<400> 4 Tyr Glu Glu Glu lle Arg

1 5

<210> 5

<21 1 > 7

<212> PRT

<213> Artificial

<220>

<223> Peptide

<400> 5

Tyr Glu Glu Glu lle Arg Val 1 5

<210> 6

<21 1 > 8

<212> PRT

<213> Artificial

<220>

<223> Peptide

<400> 6

Tyr Glu Glu Glu lle Arg Val Leu 1 5

<210> 7

<21 1 > 9

<212> PRT

<213> Artificial

<220>

<223> Peptide

<400> 7

Leu Tyr Glu Glu Glu lle Arg Val Leu 1 5