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Patent Searching and Data


Title:
USE OF SPECIFICALLY TREATED FRUIT PULPS AND NATURAL EXTRACTS AS STRAIGHTS FOR THE HEALTHY NUTRITION OF YOUNG ANIMALS AND PREGNANT ANIMALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/052990
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of fruit pulps and/or extraction or pressing residues with a high polyphenol content for the preparation of a straight in liquid-viscous form and/or in solid form for rearing young animals and feeding pregnant animals, where the extract or pressing residue used is preferably derived from pressed red and white grapes, from elderberry and blueberry pulp, from the pulp of blackcurrants and redcurrants, from apple and sea buckthorn berries and is used individually or as a mixture. If appropriate, the straight is fed in combination with traditional feedstuffs and has health-promoting properties so that the use of antibiotics and other chemotherapeuticals as additives for the foodstuffs in animal rearing and animal keeping can be dispensed with. The use preferably relates to the use for livestock, pets and domestic animals, in particular in the rearing of young animals. The abovementioned pulps and/or extracts or pressing residues, being natural straights, are preferably added to the animals' feed and/or drinking water or applied directly in the form of ready-to-use formulations, such as, for example, as granules or pellets. The use of the straight stabilizes the animals' health and generally promotes their health status. The straight is preferably employed for improving the health status of convalescent animals and bad doers.

Inventors:
EBNER LOTHAR (DE)
TOMASCHEWSKI GEORG (DE)
ILLIGER JANA (DE)
SEIFERT HEINZ (DE)
THIEME HANS-JOACHIM (DE)
PETER HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/061684
Publication Date:
May 08, 2008
Filing Date:
October 30, 2007
Export Citation:
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Assignee:
PROTEKUM UMWELTINSTITUT GMBH O (DE)
EBNER LOTHAR (DE)
TOMASCHEWSKI GEORG (DE)
ILLIGER JANA (DE)
SEIFERT HEINZ (DE)
THIEME HANS-JOACHIM (DE)
PETER HARALD (DE)
International Classes:
C12F3/06; A23K1/16; A23K1/18; A23K10/38
Foreign References:
DE10313077A12004-11-04
EP1419701A12004-05-19
EP1323354A22003-07-02
FR2390109A11978-12-08
EP1129627A12001-09-05
GB1554534A1979-10-24
DE10057976A12002-05-29
DE10155301A12003-06-05
Attorney, Agent or Firm:
ZIEBIG, Marlene, K. et al. (10179 Berlin, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verwendung eines speziell behandelten Tresters und/oder naturbelassenen Extrakt- oder Pressrückstandes mit hohem Polyphenolanteil als Einzelfuttermittel in viskos-flüssiger und/oder fester Form für die Aufzucht von Jungtieren und zur Fütterung von trächtigen Tieren.

2. Verwendung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Trester aus Obst und Wildfrüchten, vorzugsweise aus gekelterten roten und weißen Weintrauben, aus Trestern von Holunderbeeren und Heidelbeeren, aus Trestern roter und schwarzer Johannisbeeren, den Trestern von äpfeln und/oder Sanddornbeeren stammt.

3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Trester-Extrakt mit einem Polyphenolanteil von > 60% verwendet wird.

4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Trester als Einzelfuttermittel als Extrakt in Reinform in viskos-flüssiger, als getrockneter Extraktions- /Pressrückstand und/oder als formulierter Feststoff verwendet wird.

5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Einzelfuttermittel als Zusatzstoff mit konventionellen Tierfuttern und/oder im Trinkwasser verwendet wird.

6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Einzelfuttermittel mit einem

konventionellen Futtermittel und/oder Trinkwasser mit 1 bis 40 Gew. %, bezogen auf das Gewicht des Futters/Trinkwassers, verwendet wird, vorzugsweise mit 1 bis 20 Gew. % als Trester- Extrakt und mit bis zu 40 Gew. % als Pressrückstand.

7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Einzelfuttermittel in Abhängigkeit vom Polyphenolgehalt in g GAE (Gallussäure-Einheiten) bestimmt nach FOLIN-CIOCALTEU mit einer Dosierung von 20-200 mg GAE je kg Gewicht des Tiergewichtes verwendet wird.

8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Einzelfuttermittel in sprühgetrockneter Form, in Granulatform und/oder in gefriergetrockneter fester Form, vorzugsweise auf einem anorganischen oder organischen Trägermaterial natürlichen Ursprungs, verwendet wird.

9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Einzelfuttermittel als Feststoff aus dem naturbelassenen, viskos-flüssigen Extrakt, welcher durch Extraktion von Trestern mit Wasser und/oder Ethanol hergestellt wird, durch Sprühtrocknung, im Fließbett oder durch Gefriertrocknung unter Einsatz eines anorganischen oder organischen Trägermaterials gewonnen und verwendet wird.

10.Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Einzelfuttermittel mit dem Futter vermischt verwendet wird.

11.Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Aufzucht von Säugetieren, vorzugsweise Rindern, Schweinen, Pferden und Schafen.

12. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Aufzucht von Nagetieren, vorzugsweise Kaninchen.

13. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Verbesserung des Gesundheitszustandes von Jungtieren, die Rekonvaleszenten und Kümmerer sind.

14. Tierfuttermittel umfassend 1 bis 20 Gew. % eines

Einzelfuttermittels in flüssig-viskoser Form und/oder als Feststoff, wobei das Einzelfuttermittel aus Trester-Extrakten von gekelterten roten und weißen Weintrauben, aus Trestern von Holunderbeeren und Heidelbeeren, aus Trestern roter und schwarzer Johannisbeeren, aus den Trestern von äpfeln und Sanddornbeeren oder Gemischen davon hergestellt wird, welche durch Extraktion der Trester mit Wasser und/oder Ethanol gewonnen werden.

15. Tierfuttermittel umfassend 1 bis 40 Gew. % eines

Einzelfuttermittels in flüssig-viskoser Form und/oder als Feststoff, wobei das Einzelfuttermittel aus Tresterpressrückständen von gekelterten roten und weißen Weintrauben, aus Trestern von Holunderbeeren und Heidelbeeren, aus Trestern roter und schwarzer Johannisbeeren, aus den Trestern von äpfeln und Sanddornbeeren oder Gemischen davon hergestellt wird.

16. Tierfuttermittel nach einem der Ansprüche 14 oder 15 enthaltend 1 bis 40 Gew. % Einzelfuttermittel und konventionelle Futterstoffe.

Description:

Verwendung von speziell behandelten Trestern und naturbelassenen Extrakten als Einzelfuttermittel für die gesunde Ernährung von Jungtieren und trächtigen Tieren

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Trestern als Extrakt- oder Pressrückstand mit hohem Polyphenolanteil zur Herstellung eines Einzelfuttermittels in flüssig-viskoser Form und/oder in fester Form zur Aufzucht von Jungtieren und zur Fütterung von trächtigen Tieren, wobei der verwendete Extrakt bzw. Pressrückstand bevorzugt aus gekelterten roten und weißen Weintrauben, aus Trestern von Holunderbeeren und Heidelbeeren, aus Trestern schwarzer und roter Johannisbeeren, aus Trestern von äpfeln und Sanddornbeeren stammt und einzeln oder im Gemisch verwendet wird. Das Einzelfuttermittel wird ggf. in Kombination mit konventionellen Futtermitteln verabreicht und hat gesundheitsfördernde Eigenschaften, so dass auf die Verwendung von Antibiotika und anderen Chemotherapeutika als Zusätze für die Futtermittel in der Tieraufzucht und Tierhaltung verzichtet werden kann. Die Verwendung betrifft bevorzugt den Einsatz bei Nutz-, Heim- und Haustieren, insbesondere bei der Aufzucht von Jungtieren. Die genannten Extrakte werden als natürliche Einzelfuttermittel bevorzugt dem Futter und/oder Trinkwasser der Tiere zugesetzt oder direkt in Form fertiger Formulierungen, wie z.B. als Granulat oder Pellet angewandt. Durch die Verwendung des Einzelfuttermittels wird die Gesundheit der Tiere stabilisiert und allgemein der Gesundheitsstatus gefördert. Das Einzelfuttermittel wird vorzugsweise zur Verbesserung des Gesundheitszustandes bei Rekonvaleszenten und Kümmerern eingesetzt.

Weltweit wurde in den letzten Jahren eine große Anzahl von Früchten auf ihre sekundären Pflanzenstoffe, die phenolischen Inhaltsstoffe untersucht. Die phenolischen Verbindungen sind in den Früchten in der Regel an Zuckermoleküle gebunden und liegen in glycosidischer Form vor. Die Verbindungen lassen sich von ihrer chemischen Struktur den nachstehenden Stoffklassen zuordnen.

Phenolcarbonsäuren:

Die Gerbsäuren/Phenolcarbonsäuren und Zimtsäurederivate sind ein nicht unerheblicher Bestandteil der Früchte. In den Obst- und Wildfrüchte werden neben den Fruchtsäuren besonders Phenolcarbonsäuren Säuren wie 4-Hydroxy- benzoesäure, 3,4-Dihydroxybenzoesäure, Gallussäure, Vanillinsäure, Syringasäure, Kaffeesäure, Ferulasäure, Sinapinsäure gefunden.

Den Flavonolen wird eine besondere gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Als sekundäre Pflanzenstoffe sind sie Inhaltsstoffe vieler Obst- und Gemüsesorten. Wichtige Vertreter sind Myricetin, Quercetin, Kampferöl, Isorhamnetin.

Die Anthocyane sind die natürlichen Farbstoffe, die in vielen Obstsorten enthalten sind. Sie sind in ihrer chemischen Struktur den Flavonolen sehr ähnlich. In den roten Weintrauben finden wir in hoher Konzentration das Cyanidin, aber auch das Pelargonidin und das Delphinidin.

Das Catechin ist ein weit verbreiteter sekundärer Pflanzenstoff. Auch diese Verbindung ist in den Obstextrakten enthalten. Von seiner Struktur ist es dem Flavonol Quercetin ähnlich, sozusagen sein Reduktionsprodukt.

Die Cyanidine und die Pro-Cyanidine sind wertvolle Inhaltsstoffe von Pflanzen, wir finden sie besonders in den roten Weintrauben.

Die sekundären Pflanzenstoffe werden bekanntermaßen von den Pflanzen in der Schale konzentriert. Untersuchungen US-amerikanischer Autoren an Apfelsorten bestätigen eindeutig, dass im Fruchtfleisch wesentlich geringere Mengen an Bioflavonoiden vorhanden sind als in den Schalen [1]. In ähnlicher Weise haben spanische Wissenschaftler rote Weintrauben auf die Gehalte an Bioflavonoiden untersucht und ebenfalls gefunden, dass die wichtigsten Inhaltsstoffe in den Schalen konzentriert sind [2]. Es finden sich dort das Myricetin, das Quercetin, die

Syringasäure, die Vanillinsäure, die Gallussäure, die Protecatechusäure, das Kampferöl, das Isorhamnetin und die p-Hydroxybenzoesäure.

Jedoch sind die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe aus den Schalen der Pflanzen schwer zu gewinnen. Die Schalen von Obst- und Gemüsepflanzen bestehen in der Hauptmenge aus Strukturen mit Zellulosecharakter. In der Regel sind die Inhaltsstoffe in den Zellulosepflanzenzellen eingeschlossen. Die Inhaltsstoffe müssen sozusagen aus den Zellwänden freigelegt werden.

Es wurde nun gefunden, dass speziell physikalisch und enzymatisch behandelte Trester als Extrakt- oder Pressrückstand, bevorzugt aus gekelterten roten und weißen Weintrauben, aus Trestem von Holunderbeeren und/oder Heidelbeeren, aus Trestern schwarzer und roter Johannisbeeren sowie aus Trestern von äpfeln und/oder Sanddornbeeren, jeweils einzeln oder im Gemisch in naturbelassener flüssig-viskoser Form bzw. getrocknet und/oder als formulierter Feststoff (z.B. sprühgetrocknet, granuliert oder gefriergetrocknet) bereits in geringen Mengen als Einzelfuttermittel (z.B. als Zusatzstoff im Tierfutter) bei der Aufzucht von Jungtieren und zur Fütterung von trächtigen Tieren besonders geeignet sind.

Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass die glykosidische Struktur der Inhaltsstoffe insbesondere der Extrakte von großer Bedeutung ist, da dadurch die Biovertügbarkeit der Stoffe wesentlich erhöht ist. Erfindungsgemäß wird das Einzelfuttermittel bevorzugt aus einem Trester-Extrakt entwickelt, der durch ein schonendes Verfahren der Firma PROTEKUM Umweltinstitut GmbH, Oranienburg, DE gewonnen werden kann. Dieses Extraktionsverfahren führt zur Bereitstellung eines naturbelassenen Extraktes aus Trestern, wobei als Extraktionsmittel bevorzugt Wasser und Gemische von Wasser mit bestimmten aliphatischen Alkoholen eingesetzt wird [3,4]. Da das Verfahren sehr schonend ist, weil im wesentlichen bei Raumtemperatur gearbeitet wird, können die Inhaltsstoffe in gewünschter essentieller glykosidischer Form bereitgestellt werden.

Die Erfindung betrifft deshalb die Verwendung eines Tresters als Extrakt- oder Pressrückstand mit hohem Polyphenolanteil in flüssig-viskoser Form und/oder in fester Form, wobei der Extrakt bevorzugt aus Obst und Wildfrüchten, insbesondere aus gekelterten roten und weißen Weintrauben, aus Trestern von Holunderbeeren, Heidelbeeren, aus Trestern schwarzer und roter Johannisbeeren, aus Trestern von äpfeln und/oder Sanddornbeeren stammt und einzeln oder im Gemisch als Einzelfuttermittel eingesetzt wird. Aus den Rückständen werden Einzelfuttermittel zubereitet und insbesondere in Kombination mit konventionellen Futtermitteln und/oder im Trinkwasser verwendet. Die Extrakt- und Pressrückstände aus den Trestern besitzen stabilisierende und gesundheitsfördernde Eigenschaften und sind hervorragend für die Aufzucht von Jungtieren und zur Fütterung von trächtigen Tieren geeignet.

Vorzugsweise kommen die Einzelfuttermittel bei Rekonvaleszenten und Kümmerern zum Einsatz. Unter Rekonvaleszenten versteht man Jungtiere, die sich in der Genesungsphase nach einer Erkrankung befinden. Als Kümmerer werden schwache Tiere bezeichnet, die ihren gleichaltrigen Geschwistern gegenüber im Wuchs erheblich zurückgeblieben sind und dies oft später nicht mehr völlig aufholen. Sie sind deshalb anfällig für negative Einflüsse, wie z.B. Krankheiten oder Stress, so dass ständig die Gefahr besteht, dass sie eingehen könnten.

Durch die erfindungsgemäße Verwendung kann überraschend auf pharmazeutische Mittel, wie z.B. Antibiotika und Chemotherapeutika als Zusätze für Futtermittel in der Tieraufzucht und Tierhaltung vollständig verzichtet werden. Die Gesundheit insbesondere der Rekonvaleszenten und Kümmerer kann stabilisiert und verbessert sowie allgemein der Gesundheitsstatus von Jungtieren während der Aufzucht gefördert werden. Die erfindungsgemäß verwendeten Trester - als Extrakt- oder Pressrückstände umfassen bevorzugt die folgenden Inhaltsstoffe:

Anthocyane - nämlich Cyanidin, Delphinidin, Pelargonidin Flavonoide - nämlich Myricetin, Quercetin, Kampferöl und Catechin

Phenolcarbonsäuren - nämlich Gallussäure, Protecatechusäure, p-

Hydroxybenzoesäure, Vanillinsäure,

Zimtsäurederivate - nämlich Kaffeesäure, Syringasäure, Ferulasäure, in glykosidischer Form. Da für alle diese Inhaltsstoffe charakteristisch ist, dass sie phenolische Gruppen enthalten, besitzen die bevorzugten Trester-Extrakte einen Polyphenolanteil > 60 %.

Die erfinderische Anwendung der Trester als Einzelfuttermittel erfolgt z.B. in Reinform ohne weitere Formulierungshilfsmittel in naturbelassener flüssig-viskoser oder in fester Form wie z.B. lediglich getrocknet oder in Pulverform, als Granulat oder Pellet oder in jeder anderen Darreichungsform bzw. Formulierung, die in der Tierhaltung üblich ist, so z.B. auf einem geeigneten niedermolekularen oder höhermolekularen anorganischen oder organischen Träger natürlichen Ursprungs.

Die Formulierung bereitet keine Schwierigkeiten und Formulierungshilfsstoffe und Additive sind dem Fachmann bekannt. Weiterhin können die Trester als Extraktoder Pressrückstand auch als so genannter (Futtermittel-) Prämix den Futtermitteln zugesetzt werden. Vorzugsweise werden sie als Zusatzstoffe in Tierfuttergemischen und/oder im Trinkwasser verwendet.

Die Menge an Extrakt oder in einer entsprechender Mischung liegt bevorzugt im Bereich von 10 bis 200 g/kg Futtermittel und/oder Trinkwasser. Das heißt bevorzugt werden 1 bis 20 Gew. % des jeweiligen Trester- Extrakts oder eines Gemischs bezogen auf das Gewicht des Futters/Trinkwassers verwendet. Typische Konzentrationen liegen insbesondere zwischen 10 und 100 g/kg Futtermittel/Trinkwasser, vorzugsweise zwischen 10 und 30 g/kg oder 50 und 100 g/kg.

Es werden erfindungemäß bevorzugt Tierfuttermittel bereitgestellt, die 1 bis 10% des Einzelfuttermittels umfassen, welches aus den Trester-Extrakten gewonnen wird.

Einzelfuttermittel, die aus den Pressrückständen gewonnen werden, sind mit einem höheren Anteil des Einzelfuttermittels, vorzugsweise bis zu 40 %, in einem Tierfuttermittel enthalten.

Bevorzugt werden Tierfuttermittelgemische bereitgestellt, die (neben konventionellen Futterstoffen) 1 bis 10 % des Einzelfuttermittels als Extrakt umfassen. Sie werden insbesondere zur Aufzucht von Jungtieren bzw. zur Fütterung trächtiger Tiere eingesetzt.

Die erfindungsgemäßen Einzelfuttermitte an sich bzw. im Gemisch mit konventionellen Tierfuttermitteln werden bevorzugt bei Nutztieren eingesetzt, z.B. bei Säugetieren wie Rindern, Schweinen, Schafen, Pferden und Nagetieren, vorzugsweise Kaninchen sowie bei der Haltung von Haustieren, vorzugsweise bei Hunden und Katzen.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugt erfolgt die Verwendung der Einzelfuttermittel bei der Aufzucht von Jungtieren, insbesondere bei Rekonvaleszenten und Kümmerern. Die Mittel können allein oder im Gemisch mit den Futtermitteln/Trinkwasser verwendet werden. Die Angabe g/kg Futtermittel ist in den angegebenen Breiten universell für die relevanten Tierarten.

Die Verabreichungsdauer während der Aufzucht ist abhängig von der Tierart und dem Schwächegrad. Vorbehaltlich möglicher Wartezeiten erfolgt die Gabe während der Aufzucht bzw. bei Rekonvaleszenten und Kümmerern bis eine vollständige Genesung und Angleichung an gleichaltrige Tiere erreicht wird. In der Regel wird das Einzelfuttermittel bei der Aufzucht 30-50 Tage gefüttert.

überraschend konnten rekonvaleszente Tiere gesundheitlich stabilisiert werden. Anfangs stark untergewichtige Tieren entwickelten sich ohne Verluste zu marktfähigen Tieren. Von den rekonvaleszenten Tieren wurde das Gewicht aufgeholt und Gesunde, im Verhalten normale Tiere, kamen zur Normalschlachtung. So wurde z.B. bei Schweinen eine Verbesserung des

Gesundheitszustandes bei Rekonvaleszenten und Kümmerern festgestellt, denen nur geringe überlebenschancen eingeräumt wurden, die jedoch nach dem Füttern mit den Extrakten zu Tieren bis zur normalen Schlachtreife heranwuchsen. überraschend zeigte sich, dass auch z.B. normalgewichtige Ferkel, die im Verlauf ihrer Aufzucht mit dem Einzelfutterfutter gefüttert wurden, wesentlich höhere Gewichtszunahmen hatten, als Ferkel die nicht das spezielle Einzelfuttermittel erhielten. Darüber hinaus zeigte sich ebenfalls überraschend, dass die Ferkel, die mit dem Einzelfuttermittel gefüttert wurden, schon nach 2-4 Wochen über eine gesündere Darmflora verfügten (wie aus mikrobiologischen Untersuchungen hervorgeht). Die Fütterung mit den erfindungsgemäßen Einzelfuttermitteln hatte keinen Einfluss auf die Fleischqualität nach der Schlachtung.

Die Verabreichungsdauer bei trächtigen Tieren erfolgt in 2 Phasen. Einmal in der Brunstphase und zum anderen in der Endphase der Trächtigkeit. Erreicht wird eine gute Entwicklung der Föten und ein guter Gesundheitsstatus der Neugeborenen und der Muttertiere.

Der Gehalt an Polyphenolen in dem Extrakt wird nach FOLIN-CIOCALTEU bestimmt. Bei diesem photometrischen Verfahren wird auf die Gallussäure normiert, so dass die Angaben dann in g Gallussäureeinheiten (GAE) pro kg angegeben werden. In der internationalen Literatur werden auf diese Weise die Mengen an Inhaltsstoffen in Weinen, besonders in Rotweinen, bestimmt [5]. Diese Gallussäureeinheiten (GAE) geben auch das antioxidative Potential des Extraktes wieder.

Eine Dosierung der erfindungsgemäß verwendeten Extrakte kann bevorzugt auch in Abhängigkeit vom Polyphenolgehalt in g GAE (Gallussäure-Einheiten) bestimmt nach FOLIN-CIOCALTEU erfolgen. Bevorzugt werden die Mittel mit einer Dosierung von 20-200 mg GAE je kg Gewicht des Tiergewichtes eingesetzt.

Die Anwendung erfolgt in verschiedenen Ausführungen. Zur Herstellung erfindungsgemäßer flüssig-viskoser und fester Einzelfuttermittel-Zubereitungen für

einen Einsatz per se, im Trinkwasser und/oder im konventionellen Futtermittel können alle dem Fachmann geläufigen Methoden genutzt werden, beispielsweise die Sprüh-, Wirbelschicht- oder Wurstertrocknung. Zur bevorzugten Anwendung mit konventionellen festen Futtermitteln wird das jeweilig gewonnene Einzelfuttermittel einzeln oder ein Gemisch dem Futter und/oder Trinkwasser von Nutz-, Heim- und Haustieren zugesetzt.

In einer Ausführungsvariante werden erfindungsgemäße Einzelfuttermittel nach Extraktion vorzugsweise mit Wasser und/oder Ethanol durch schonendes Eindampfen im Vakuum gewonnen, wobei man die flüssig-viskosen Produkte erhält. Da diese für die Dosierung in Tierfuttermitteln nur begrenzt geeignet sind, werden die erfindungsgemäßen Mittel neben der flüssig-viskosen und getrockneten Form insbesondere auch als sprühgetrocknete, granulierte und/oder gefriergetrocknete Feststoffe in naturbelassener Form (als Glycoside) als Einzelfuttermittel bereitgestellt. Die Formulierungen sind steril und besitzen lange Lagerfristen, so dass sie für den Einsatz als Einzelfuttermittel und für Tierfuttergemische gut geeignet sind.

Vorzugsweise werden pulverförmige Einzelfuttermittel aus den flüssig-viskosen Extrakten durch Sprühtrocknung auf Trägern bereitgestellt. Alternativ erfolgt eine Bereitstellung als Granulat aus den flüssig-viskosen Extrakten, welches vorzugsweise durch Fließbetttrocknung auf geeigneten Trägem hergestellt wird. In einer weiteren Variante werden die erfindungsgemäßen Extrakte als Feststoffe, die durch Gefriertrocknung gewonnen werden, eingesetzt.

Als geeignete Trägermaterialien kommen bevorzugt folgende zum Einsatz:

Niedermolekulare anorganische Träger:

Salze, wie z.B. Natriumchlorid, Calciumcarbonat, Natriumsulfat und Magnesiumsulfat; Kieselgur oder Kieselsäuren wie z.B. Siliziumdioxide oder Kieselgele bzw. Kieselsäurederivate, wie z. B. Silikate.

Organische Träger:

Zucker, wie z. B. Glucose, Fructose, Saccharose, Dextrine; Stärkeprodukte, insbesondere Maisstärke und Cellulosepräparate; oder auch Maisspindelmehl, gemahlene Reishüllen, Weizengrießkleie oder Getreidemehle, wie z. B. Weizen-, Roggen-, Gersten- und Hafermehl oder -Kleie oder Gemische davon.

Das Trägermaterial kann in dem erfindungsgemäß verwendeten Extrakt der gekelterten roten und weißen Weintrauben, den Trestern der Holunderbeeren, den Heidelbeeren, den Trestern der schwarzen und roten Johannisbeeren, den Trestern der äpfel, den Sanddornbeeren bezogen auf Trockenbasis, in einem Anteil von etwa 10 bis 85 Gew.-%, vorzugsweise etwa 20 bis 85 Gew.-%, enthalten sein.

Erfindungsgemäß werden ganz besonders bevorzugt die Extraktions- und Pressrückstände der Trester als Einzelfuttermittel verwendet, bevorzugt die Rückstände der roten und weißen Weintrauben, der Holunderbeeren, der Heidelbeeren, der schwarzen und roten Johannisbeeren, der äpfel, der Sanddornbeeren, die schonend getrocknet wurden. Sie werden im Sinne der Erfindung als Einzelfuttermittel eingesetzt oder mit den üblichen Futtermitteln kombiniert. Die verbleibenden Inhaltsstoffe wurden durch die Extraktionsverfahren soweit aufgeschlossen, dass sie sehr gut bioverfügbar sind.

Eine bevorzugte Anwendungsvariante besteht darin, dass ein Prämix bereitet wird, indem die formulierten Feststoffe und/oder die getrockneten Extraktions- und Pressrückstände bevorzugt der gekelterten roten und weißen Weintrauben, den Trestern der Holunderbeeren, der Heidelbeeren, den Trestern der schwarzen und roten Johannisbeeren, den Trestern der äpfel und den Trestern der Sanddornbeeren mit konventionellen Futtermitteln in den berechneten Dosierungen homogen gemischt und dann für den Einsatz als Futtermittel pelletiert werden.

Die Vorteile des erfindungsgemäß eingesetzten Trester-Extraktes liegen darin, dass die enthaltenen sekundären Pflanzen inhaltsstoffe ihre Wirkungen als bioaktive Substanzen entfalten und ein weites Spektrum an Effekten umfassen. Dabei spielen folgende Wirkungen eine besondere Rolle: antibakteriell, fungizid, antiviral immunomodulierend, antiinflammatorisch antioxidatives Potential,

Fänger von freien Radikalen und aggressiven Sauerstoffformen, anticariogen (koronare Herzerkrankung, CHD) antithrombotisch, Schutz der Blutgefäße anticancerogen, antimutagen antiallergene Wirkung, anti-Histamin-Wirkung

Hemmung der LDL-Oxidation

Unterstützung der Vitamin C-Wirkung antidiabetisch.

Ein Beispiel soll nachstehend anhand der Gewichtszunahme von Ferkeln die erfindungsgemäße Verwendung verdeutlichen:

Es wurden 37 untergewichtige Ferkel über 30 Tage mit dem Einzelfuttermittel Extrakt aus gekelterten roten Weintrauben gefüttert. Sie erhielten neben dem normalen Futter täglich 2 Gew. % des Extraktes bezogen auf die Tagesdosis in Pulverform.

Zum Vergleich wurde eine normalgewichtige Kontrollgruppe von 17 Tieren ohne dieses Einzelfuttermittel gefüttert.

Die untergewichtigen Tiere, die mit dem erfindungsgemäßen Einzelfuttermittel zusätzlich gefüttert wurden, zeigten deutlich bessere Gewichtszunahmen als die normalgewichtigen Vergleichstiere. Die mit dem Einzelfuttermittel gefütterten Ferkel wiesen im Durchschnitt eine um 10 % höhere Gewichtszunahme auf.

Literatur

[1] Burda, S.; W. Ofeszek, CY. Lee: Phenolic Compounds and their [2] changes in apples during maturation and Gold storage; ύ.-Aghc.

Food ehem. 38 (1990) 945-948 [3] B. F de Simon; T. Hernandez, I. Estrella: Relationship between chemical strueture and biosynthesis and aecumulation of certain phenolic Compounds in grape wine during ripening; Z. Lebensm.-

Unters. Forsch. 195 (1992) 124-8 [4] Tomaschewski, G.; L. Ebner, M.- Müller: Patent-Nr. DE 197 20 767

AI v. 07.05.1997 : Pharmazeutisches Produkt, insbesondere zur

Therapie und Prophylaxe von Herz-Kreislauf Erkrankungen [5] Tomaschewski, G., L. Ebner: Extrakt aus roten Weintrauben,

Gewinnung und Einsatz in „Functional Foods".; Wiss. Beiträge FH

Wildau, 2004, S 74-81 [6] V.L. Singleton, J.A. Rossi jr.: Calorimetry of total phenolics with phosphomolybdiephophotungstie aeid reagents; Am. J. Enol. Vitic 16

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