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Title:
USE OF TECHNICAL-GRADE OCTADECANOIC ACID ESTERS AS A PREFERABLY EXTERNAL LUBRICANT IN THE MANUFACTURE OF PVC BOTTLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/029412
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention lies in the field of lubricants for thermoplastics and concerns the use of high-purity penta-erythrityl and/or glyceryl esters of technical-grade octadecanoic acid as preferably external lubricants in the manufacture of PVC bottles. The degree of esterification of the esters is 80 to 95 %.

Inventors:
WEDL PETER (DE)
BRAND ERNST-UDO (DE)
KLAMANN JOERG-DIETER (DE)
FLEISCHER ERWIN (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/001831
Publication Date:
December 22, 1994
Filing Date:
June 06, 1994
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
WEDL PETER (DE)
BRAND ERNST UDO (DE)
KLAMANN JOERG DIETER (DE)
FLEISCHER ERWIN (DE)
International Classes:
B29C33/60; C08K5/10; C08K5/103; C10M105/40; (IPC1-7): C10M105/40; C08K5/10
Foreign References:
FR2371480A11978-06-16
EP0003156A11979-07-25
EP0439395A11991-07-31
US4332702A1982-06-01
FR2365603A11978-04-21
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von Pentaerythrit und/oder Glycerinestern der tech¬ nischen Octadecansäure mit einer Reinheit von mindestens 90 Gew.%, die einen Verseterungsgrad von 80 bis 95 % aufweisen, als vorzugs¬ weise externes Gleitmittel für die Herstellung von PVC Flaschen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Penta erythritund/oder Glycerinester mit einem Veresterungsgrad von 80 bis 90 % verwendet werden.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Ester der technischen Octadecansäure mit der Zusammensetzung 0 bis 4 Gew.% Palmitinsäure 0 bis 2 Gew.% Heptadecansäure 90 bis 99 Gew.% Octadecansäure 0 bis 3 Gew.% Ölsäure 0 bis 3 Gew.% Arachinsäure und ggf. untergeordneten Mengen anderer Fettsäuren verwendet werden.
4. 4 Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ester des Pentaerythrits der Zusammensetzung 75 bis 95 Gew.% Pentaerythrit 1 bis 25 Gew.% Dipentaerythrit verwendet werden.
5. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Penta erythritund/oder Glycerinester in Mengen von 0,2 bis 1,5 phr ver¬ wendet werden, vorzugsweise 0,2 bis 0,8 phr.
6. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pen¬ taerythrit und/oder Glycerinester als vorzugsweise externes Gleit mittel für die Herstellung von mit Calcium und/oder Zinkseifen stabilisierten PVC Flaschen verwendet werden.
7. Verfahren zur Herstellung von PVC Flaschen, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man vor der Plastifzierung der PVC Masse dieser als vorzugsweise externes Gleitmittel Pentaerythrit und/oder Glycerin¬ ester der technischen Octadecansäure mit einer Reinheit von minde¬ stens 90 Gew.%, die einen Veresterungsgrad von 80 bis 95 % aufwei¬ sen, einträgt.
8. Gleitmittel mit vorzugsweise externer Gleitwirkung für die Her¬ stellung von PVCFlaschen, dadurch gekennzeichnet, daß es Penta¬ erythrit und/oder Glycerinester einer technischen Octadecansäure mit einer Reinheit von mindestens 90 Gew.% sind, die einen Vereste¬ rungsgrad von 80 bis 95 aufweisen.
Description:
"Verwendung von technischen Octadecansäureeste n als vorzugsweise externes Gleitmittel für PVC - Flaschen"

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Gleitmittel für thermopla¬ stische Kunststoffe und betrifft die Verwendung von Pentaerythrit- und/oder Glycerinester der technischen Octadecansäure mit einer hohen Reinheit als vorzugsweise externes Gleitmittel für die Her¬ stellung von PVC - Flaschen. Die Ester weisen einen Veresterungs¬ grad von 80 bis 95 % auf. Des weiteren betrifft die Erfindung die Herstellung von PVC - Flaschen sowie vorzugsweise externe Gleitmit¬ tel für diese.

Bei der Verarbeitung von PVC-Rezepturen werden hohe Anforderungen an das rheologische Verhalten der Foriranasse gestellt. Während des Aufschmelzvorgangs im Extruder muß die Formmasse vor Friktion ge¬ schützt werden. Auch während der thermischen Homogenisierung im Schneckenzylinder muß ein gleichmäßiger Fluß gewährleistet sein. Im Schneckenzylinder und während des Durchströmens durch das Werkzeug dürfen keine Friktionsspitzen auftreten. Hinzu kommt, daß die für die Formung von Flaschen erforderlichen Blasvorgänge oft mit hohem Materialdurchsatz ablaufen. Stundenleistungen von 400 bis 500 kg sind keine Seltenheit; sie sind dann jedoch mit hohen thermischen und rheologischen Anforderungen an die Rezeptur der Blasmassen ver¬ bunden. Um die hohen Anforderungen zu erfüllen, werden interne

Gleitmittel zur Verminderung der Friktionsspitzen in der Schmelze (z.B. gehärtetes Ricinusöl) und externe Gleitmittel zur Reduzierung der Wandhaftung der Schmelze an den heißen schmelzeführenden Teil¬ chen des Blasautomaten eingesetzt. Aufgrund der bedingten Unver¬ träglichkeit der externen Gleitmittel kommt es jedoch gerade bei PVC-Flaschen zu störenden Trübungen.

Aus der deutschen Patentschrift DE-C-2619836 ist es bekannt, daß Ester von Polyolen wie Glycerin, Pentaerythrit oder Propandiol mit Behensäure als inneres und äußeres Gleitmittel gleichermaßen für PVC - Massen geeignet sind. Aufgrund der zufriedenstellenden orga- noleptischen Prüfungen wird vorgeschlagen, derartige Ester zur Her¬ stellung von Behältern für Nahrung und Getränke zu verwenden. Bei den getesteten Estern handelt es sich ausschließlich um Vollester, d.h. die Hydroxylgruppen der Polyole sind vollständig mit Behensäu¬ re verestert. Diese Produkte sind aber alle aufgrund der hohen Preise für die Behensäure zu teuer. Aus diesem Grund wird in der europäischen Offenlegungsschrift EP-A-439395 vorgeschlagen, Ester einer Fettsäuremischung zu verwenden, die neben Palmitin-, Stearin- und Arachinsäure nur 30 bis 50 Gew.% Behensäure enthält. Nach der europäischen Offenlegungsschrift sind diese Ester sowohl als inter¬ nes als auch als externes Gleitmittel für die Herstellung von PVC - Flaschen geeignet, so daß die Einsatzmenge an internen Gleitmitteln wie Glycerinmonoester der Stearinsäure oder gehärtetes Ricinusöl reduziert werden kann. Auf der einen Seite ist dies tatsächlich ein Vorteil, da die Glycerinmonoester der Stearinsäure als internes Gleitmittel bei der Herstellung von PVC - Flaschen Probleme auf¬ grund ihrer großen Flüchtigkeit bereiten können. Aufgrund der höhe¬ ren Flüchtigkeit entstehen nämlich häufig Beläge auf den gekühlten formgebenden Werkzeugen und in der Düse des Blaswerkzeuges. Auf der anderen Seite ist die Möglichkeit zur Reduzierung der Einsatzmenge beispielsweise an preisgünstigem Glycerinmonoester durch die Ester

gemäß der europäischen Offenlegungsschrift eine verhältnismäßig teure Lösung. Abgesehen davon ist es den Anwendern häufig lieber, selber nach den Gegebenheiten vor Ort ein externes und internes Gleitmittel zusammenzumischen als ein Gleitmittel mit interner und externer Wirkung mit einem weiteren internen Gleitmittel.

Aufgabe der Erfindung war es, ein Gleitmittel zu entwickeln, das bei geringster Flüchtigkeit eine gute, vorzugsweise externe Gleit¬ mittelwirksamkeit aufweist, ohne die Transparenz der hergestellten PVC-Flaschen negativ zu beeinflussen. Gelichzeitig sollte das Pro¬ dukt im Vergleich zu den zur Zeit verwendeten Standardsystemen wirtschaftliche Vorteile bieten (z.B. Behensäureester).

Überraschenderweise ist es gelungen, diese Vielzahl an (Teil) Auf¬ gaben zu lösen, indem man als externes Gleitmittel Pentaerythrit- und/oder Glycerinester einer technischen Octadecansäure verwendet. Gleichzeitig müssen im Sinne der Erfindung die Glycerinester einen bestimmten, ausgewählten Veresterungsgrad aufweisen, damit die (Teil) Aufgaben erfüllt werden können.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Penta- erythrit- und/oder Glycerinestern der technischen Octadecansäure mit einer Reinheit von mindestens 90 Gew.%, die einen Veresterungs¬ grad von 80 bis 95 % aufweisen, als vorzugsweise externes Gleitmit¬ tel für die Herstellung von PVC - Flaschen.

Die im Sinne der Erfindung verwendeten Pentaerythrit- und/oder Gly¬ cerinester können nach an und für sich bekannten Methoden der orga¬ nischen Chemie durch Veresterung von Pentaerythrit und/oder Glyce- rin technischer Octadecansäure hergestellt werden, vorzugsweise in Gegenwart von Veresterungskatalysatoren und/oder bei erhöhten Tem¬ peraturen im Bereich von 50 bis 250 °C. Selbstverständlich kann man

die Ester auch durch die bekannte Umesterung herstellen. Wichtig und entscheidend im Sinne der Erfindung ist es dabei zum einen, daß die Um- beziehungsweise Veresterung so durchgeführt wird, daß die Ester einen Veresterungsgrad zwischen 80 bis 95 %, vorzugsweise zwischen 80 bis 90 %, aufweisen. Der Veresterungsgrad ist dabei der in % ausgedrückte Quotient aus veresterten Hydroxylgruppen des Pen- taerythrits und/oder Glycerins zu theoretisch zu veresternden Hy¬ droxylgruppen des Pentaerythrits und/oder Glycerins. Der Vereste¬ rungsgrad wird zum einen über die bei der Ver- und/oder Umesterung eingesetzte Menge an Reaktanten gesteuert und kann zusätzlich über die Hydroxylzahl gemäß DIN 53240 geprüft werden.

Besonders bevorzugt im Sinne der Erfindung wird eine möglichst rei¬ ne technische Octadecansäure mit einem Reinheitsgrad von 90 - 99 %. Der Anteil ausgedrückt in Gew.-% bezieht sich auf die gewichtsmäßi¬ ge Zusammensetzung der möglichst reinen technischen Octadecansäure. Diese möglichst reine technische Octadecansäure kann, wie in der organsichen Chemie üblich, durch fraktionierte Destillation der technischen Stearinsäure erhalten werden, die wiederum bei der Spaltung und Destillation und/oder Härtung von natürlichen Fetten und Ölen, zum Beispiel aus Rindertalg, anfällt. Die technische Oc¬ tadecansäure kann auch aus petrochemisehen Rohstoffen gewonnen wer¬ den.

Besonders bevorzugt im Sinne der Erfindung wird eine möglichst rei¬ ne technische Octadecansäure der folgenden Zusammensetzung:

0 bis 4 Gew.% Pal itinsäure

0 bis 2 Gew.% Heptadecansäure 90 bis 99 Gew.% Octadecansäure

0 bis 3 Gew.% Ölsäure

0 bis 3 Gew.% Arachinsäure. Der Anteil ausgedrückt in Gew.% bezieht sich auf die gewichtsmäßige

Zusammensetzung der möglichst reinen technischen Octadecansäure. Diese kann gegebenenfalls noch geringe Mengen anderer Fettsäuren enthalten.

Sofern Pentaerythritester der technischen Octadecansäure im Sinne der Erfindung verwendet werden sollen, ist es bevorzugt, Ester des Pentaerythrits der Zusammensetzung

75 bis 99 Gew.% Pentaerythrit und 1 bis 25 Gew.% Dipentaerythrit - bezogen auf techni¬ sches Pentaerythrit - zu verwenden.

Die Pentaerythritester können ebenso wie die Glyerinester der tech¬ nischen Octadecansäure alleine oder in Mischung miteinander verwen¬ det werden, wobei Mischungen in jedem beliebigen Mischungsverhält¬ nis möglich sind.

Die Pentaerythrit- und/oder Glycerinester der technischen Octade¬ cansäure werden in üblichen Mengen vorzugsweise als externes Gleit¬ mittel verwendet. In der Regel beträgt die Zusatzmenge 0,2 bis 1,5 phr, vorzugsweise 0,2 bis 0,8 phr. Der Ausdruck "phr" bedeutet, daß auf 100 Gewichtsteile PVC 0,2 bis 1,5 Gewichtsteile der beschriebe¬ nen Ester zugegeben werden. Die Pentaerythrit- und/oder Glycerin¬ ester werden auf übliche Weise dem PVC beigemischt. Im Sinne der Erfindung wird zur Herstellung der PVC-Flaschen vorzugsweise Poly¬ vinylchlorid (PVC), mit K-Werten im Bereich von 50 - 65, einge¬ setzt. Das zu verarbeitende Material kann in Form von dry blend oder Granulat vorliegen. Das PVC kann übliche weitere Additive ent¬ halten, so werden besonders gute Effekte im Sinne der Erfindung erzielt, wenn das PVC für die Flaschenherstellung mit an und für sich bekannten Calcium- und/oder Zinkseifen, vorzugsweise von Mono- carbonsäuren mit 8 bis 34 C-Atomen stabilisiert ist. Die Calcium-

und/oder Zinkseifen wirken dabei neben weiteren Co-Stabilisatoren als Stab lisator gegen thermische Zersetzung des PVC's. Für die PVC-Form assen geeignete Co-Stabilisatoren sind insbesondere 1,3- Diketone beispielsweise gemäß DE-AS 2600516, DE-AS 2728862 oder DE-AS 2728865, alpha-Ketoenolester beispielsweise gemäß FR-PS 2383987, alpha-Acyllactone beispielsweise gemäß DE-AS 2645870, substituierte 1,4 Dihydropyridindicarbonsäuren- (3,5) beispielsweise gemäß DE-AS 2436007 sowie gegebenenfalls in 1-, 2- und/oder 3-Stellung substituierte PyrrolVerbindungen bei¬ spielsweise gemäß EP-A 0022087 und/oder Hydrotalcite beispiels¬ weise gemäß DE 3019632. Der Einsatz von epoxidiertem Sojaöl neben den Stabilisatoren und Co-Stabilisatoren ist üblich. Selbstver¬ ständlich kann das PVC aber auch mit OrganozinnVerbindungen stabi¬ lisiert sein. Weitere typische Additive, die in PVC enthalten sein können, sind interne Gelichmittel (z.B. gehärtetes Ricinusöl), Schlagzähigkeitsverbesserer (z.B. Methacrylat/Butadien/Styrol- Mischpolymerisate), Fließfähigkeitsverbesserer (z.B. Methacrylsäu- reester) und so weiter, die in üblichen Mengen vorliegen.

Durch die Verwendung der Pentaerythrit- und/oder Glyerinester der technischen Octadecansäure können PVC-Flaschen mit guter Transpa¬ renz hergestellt werden. Bei der Verwendung treten aufgrund der geringen Flüchtigkeit der genannten Ester keine Beläge in den ge¬ kühlten formgebenden Werkzeugen und der Düse des Blaswerkzeuges auf. Außerdem zeigen die genannten Ester vorzugsweise eine gute externe Gleitwirkung, so daß die Friktion in der PVC-Schmelze redu¬ ziert wird und eine Grenzphasenschmierung vorhanden ist. Die gerin¬ ge Flüchtigkeit der genannten Ester ist mit denen der Behensäure- vollester vergleichbar, liegt aber im Vergleich zu technischen Ste- arinsäurepartial- und Vollester mit einem Pal itinsäureanteil von 20 bis 40 Gew.% sehr viel besser. Schließlich sind die Ester auch noch in ihrer organoleptischen Beschaffenheit sehr gut, so daß sie

für PVC-Flaschen, die in der Nahrungsmittelindustrie gebraucht wer¬ den, verwendet werden können.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfah¬ ren zur Herstellung von PVC - Flaschen, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Plastifizierung des PVC's die beschriebenen Ester als vorzugsweise externe Gleitmittel zu der zu plastifizierenden PVC - Masse in üblicher Weise einmischt. Wie bereits beschrieben, kann das PVC weitere Additive enthalten. Anschließend erfolgt die Verar¬ beitung der PVC-Masse auf an und für sich bekannte Art und Weise durch Hohlkörperblasen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind vorzugswei¬ se externe Gleitmittel für die Herstellung von PVC - Flaschen, da¬ durch gekennzeichnet, daß Pentaerythrit- und/oder Glycerinester der technischen Octadecansäure mit Reinheiten von mindestens 90 Gew.% eingesetzt werden, die einen Veresterungsgrad von 80 bis 95 % auf¬ weisen.

Beispiele

A) Herstellung der Ester

Als technische Octadecansäure wurde eine Qualität folgender Zusam¬ mensetzung gewählt:

C-KettenVerteilung: C16 < 4 %

C18 92 - 97 %

C20 < 3 %

C22 < 2,5 %

A.l) Glycerin-2,5 octadecanat (Veresterungsgrad: 83,3)

Ein Dreihalsrundkolben mit Rührer, Thermometer und absteigendem Liebigkühler wurde mit 60,2 g (0,654 Mol) Glycerin, 469,2 g (1,635 Mol) Octadecansäure der obigen Zusammensetzung und 0,1 g Sn-oxalat als Katalysator beschickt. Das Gemisch wurde unter Rühren auf 210 °C erhitzt und leichtes Vakuum angelegt, das innerhalb von 4 h auf 20 mbar verstärkt wurde. Das Reaktionsprodukt hatte jetzt eine SZ von 0,4. Die Schmelze wurde auf 90 °C abgekühlt, mit Fil- terhilfsmittel versetzt und filtriert.

Man erhielt ein gelblich wachsiges Produkt mit folgenden Kennzah¬ len:

Tropfpunkt: 58,2 °C; Säurezahl SZ nach DIN 53402 = 0,26; Versei- fungszahl VZ nach DIN 53401 = 189,1 (berechnet 183); Hydoxylzahl 0HZ nach DIN 53240 = 34,1 (berechnet 37).

A.2) Pentaerythrit-3,5 octadecanat (Veresterungsgrad : 87,5)

Analog Beispiel A.l) wurden 63,1 g (0,464 Mol) Pentaerythrit und 466,1 g (1,624 Mol) Octadecansäure der obigen Zusammensetzung umge¬ setzt. Man erhielt ein gelbliches, wachsiges Produkt mit einem Tropfpunkt von 71,4 °C, SZ = 1,02, VZ = 177,3 (berechnet 173), OEZ = 93,8 (berechnet 104).

(Das eingesetzte Pentaerythrit hat einen Gehalt von mindestens 98 % an Monopentaerythrit).

A.3) Glycerin-2,5 octadecanat/Pentaerythrit-3,5-octadecanat

Man stellte eine Mischung aus 80 Teilen A.l) und 20 Teilen A.2) her. Man erhielt eine gelblich wachsige Masse mit folgenden Kenn¬ daten: Tropfpunkt 56,1 °C, SZ = 1,3; VZ = 187,8 (berechnet 183); 0HZ 31,3 (berechnet 35).

Vergleichsprodukte

V.l) Glycerin-2,5 behenat

Analog Beispiel A.l wurden 41,0 g (0,446 Mol) Glycerin und 379,0 g (1,115 Mol) Behensäure mit einer Reinheit von etwa 90 Gew.% mitein¬ ander umgesetzt. Man erhielt eine gelbliche, wachsige Masse mit einem Tropfpunkt von 71,2 °C; SZ = 1,35; VZ = 154,5 (berechnet 156); 0HZ = 27,8 (berechnet 31).

V.2) Glycerin-2,3 stearatbehenat (Veresterungsgrad : 76,6%)

Analog Beispiel A.l) wurden 68,9 g (0,749 Mol) Glycerin und 512,1 g

(1,72 Mol) einer Fettsäuremischung aus 80 Gew.% Stearinsäure und 20 Gew.% Behensäure aus V.l) miteinander umgesetzt. Man erhielt ein gelbliches, wachsiges Produkt mit einem Tropfpunkt von 60,5 °C, SZ = 1,2; VZ = 176,7 (berechnet 176); OHZ = 58,2 (berechnet 53).

V.3) Technisches Glycerin-tristearat

Als Vergleichsprodukt V.3 wurde handelsübliches Glycerin-tri-stea- rat verwendet, wobei die Fettsäuremischung zwischen 60 bis 80 Gew.% reine Stearinsäure und zwischen 20 bis 40 Gew.% Palmitinsäure ggf. neben untergeordneten Mengen anderer Fettsäuren enthält.

B) Flüchtigkeit

Es wurde die Flüchtigkeit der erfindungsgemäß verwendeten Ester im Vergleich zu anderen Estern im Brabender Feuchtigkeitsbestimmer Type 890500 getestet. Dazu wurden 10 g der PrüfSubstanz 2 und 4 Stunden im Ofen bei 160°C (einer Temperatur, die auch bei der Pla¬ stifizierung von PVC auftritt) aufbewahrt und nach 2 bzw. 4 Stunden zur Bestimmung des Masseverlustes direkt verwogen. Der Quotient aus Masseverlust und eingesetzten 10 g ergibt die Flüchtigkeit. Je hö¬ her der prozentuale Wert, desto schlechter ist die Flüchtigkeit und desto größer ist die Gefahr, daß sich Beläge auf den formgebenden Werkzeugen bilden.

Es wurden folgende Werte gefunden:

Beispiel AI A2 A3 VI V2 V3

2 Std 0,2 % 0,2 % 0,4 % 0,2 % 0,7 % 0.9 % 4 Std 0,5 % 0,4 % 0,8 % 0,4 % 1,3 % 1,7 %

Man kann aus der Aufstellung entnehmen, daß die erfindungsgemäß verwendeten technischen Octadecansäureester vergleichbare Flüchtig¬ keiten wie die wesentlich teureren Behensäurevollester haben, aber eine sehr viel geringere Flüchtigkeit als Glycerinester auf Basis technischen Stearinsäure/Behensäure (Beispiel V2) bzw. auf Basis von technischer Stearinsäure (Beispiel V3).

C) Externe Gleitmittelwirkung/Transparenz

Es wurden PVC - Massen der in Tabelle 1 wiedergegebenen Zusammen¬ setzung getestet.

Tabelle 1 PVC - Massen

B.l) B.3) V.B.l) V.B.2)

Suspensions-PVC; K-Wert 58 100 100 100 100

Polymethylmethacrylat als Fließmittel (Kane-ACE 8 8 8 8 B 28AR)

Methylmethacrylat-Ethyl- acrylat-Copolymer (Para- 1 1 1 1 loidR K 120 N)

Sojaölepoxid 5 5 5 5

Zin -ethy1hexanoat 0,1 0,1 0,1 0,1

technisches Calciumstearat 0,5 0,5 0,5 0,5

Rizinusöl, gehärtet 2,5 2,5 2,5 2,5

oxidiertes Polyethylenwachs 0,2 0,2 0,2 0,2

A.l) 0,6 - - -

A.3) - 0,6 - -

.l) - - 0,6

V.2) - - - 0,6

Stearoylbenzoylmethan 0,2 0,2 0,2 0,2

Die Transparenz wurde an 4 mm dicken Preßplatten mittels Transpa¬ renzmeßgerät der Firma Dr. Bruno Lange GmbH, Neuss, gegenüber Luft ermittelt, wobei nach dem Absorptionsverfahren gearbeitet wurde, sowie auch visuell beurteilt.

Die Gleitmittelwirkung wurde als Plastifizierzeit in einem Meßkne- terversuch mit Hilfe eines Plastographen der Firma Haake, Haake- Rheometer System 90, bei einer Kammertemperatur von 140°C und einer Kneterdrehzahl von 20 min-1 bestimmt. Die Untersuchungen erfolgten jeweils an 48 g der PVC Masse nach Tabelle 1. Die Ergebnisse sind zusammen mit der Transparenz in Tabelle 2 zusammengefaßt. Dabei ist die externe Gleitmittelwirkung um so besser, je größer die Plasti¬ fizierzeit (in Minuten) ist.

Tabelle 2 Transparenz / Plastifizierzeit

Transparenz Plastifizierzeit

Beispiel Lichtdurchlässigkeit (%) visuell in Minuten

B.l) 43 transparent 3:06

B.3) 42 transparent 2:58

B.V.l) 41 transparent 3:01

B.V.2) 42 transparent 2:58

Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, daß die mit den erfindungsgemäßen externen Gleitmitteln versehenen PVC-Massen eine vergleichbare

Transparenz mit den Behensäurevollester (V.B.l) haben. Die gemes¬ sene Gleitmittelwirksamkeit in Form der Plastifizierzeit liegt im Vergleich zu den Behensäureestern für die erfindungsgemäßen Glyce¬ rinester auf Basis der technischen Octadecansäure in einem ver¬ gleichbaren Rahmen, obgleich man man eigentlich annehmen sollte, daß die Ester mit längerer Fettsäure (Behensäure) zu merkbar länge¬ ren Plastifizierzeiten führen sollten.