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Patent Searching and Data


Title:
USE OF A UREA-BASED MAINTENANCE PRODUCT FOR UNLOADED INNER SPACES IN MECHANICAL APPLIANCES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/146168
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of a maintenance product for unloaded inner spaces in mechanical appliances, in particular cleaning appliances, which are closed during operation, said maintenance product having a content of urea, electrolytes, complexing agents and surfactants and, where appropriate, other constituents, characterised in that the maintenance product contains (a) 5 to 70 wt% urea, (b) 5 to 70 wt% one or more electrolytes, (c) 0.1 to 35 wt% one or more surfactants, and (d) 0.01 to 40 wt% one or more complexing agents. This use means that the integrated parts in the cleaning appliances are completely freed from dirt and also prevents the development of unpleasant odours.

Inventors:
BECKER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/053120
Publication Date:
August 16, 2018
Filing Date:
February 08, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BBT BERGEDORFER BIOTECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
C11D3/04; C11D3/20; C11D3/32; C11D3/33; C11D17/00
Domestic Patent References:
WO2012035156A12012-03-22
Foreign References:
DE102015110425A12016-12-29
DE102013007024A12014-10-30
US20110152156A12011-06-23
EP0256148A11988-02-24
EP1600497A12005-11-30
Attorney, Agent or Firm:
DR. FELIX LETZELTER, LL.M. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verwendung eines Pflegemittels für unbeladene Innenräume von im Betrieb geschlossenen maschinellen Einrichtungen, insbesondere

Reinigungseinrichtungen, mit einem Gehalt an Harnstoff, Elektrolyten,

Komplexbildnern und Tensiden sowie gegebenenfalls weiteren Bestandteilen, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel

(a) 5 bis 70 Gew.-% Harnstoff,

(b) 5 bis 70 Gew. -% eines oder mehrerer Elektrolyte,

(c) 0, 1 bis 35 Gew.-% eines oder mehrerer Tenside und

(d) 0,01 bis 40 Gew.-% eines oder mehrerer Komplexbildner

enthält.

2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel

(a) 10 bis 60 Gew.-%, insbesondere 20 bis 45 Gew.-% Harnstoff,

(b) 5 bis 60 Gew. -%, insbesondere 10 bis 50 Gew. -% Elektrolyte,

(c) 0,5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-% Tenside,

und/oder

(d) 0,5 bis 35 Gew. -%, insbesondere 0,5 bis 25 Gew. -% Komplexbildner enthält.

3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrolyte als Alkali- oder Erdalkalisalze, insbesondere als Natriumsalze, vorliegen.

4. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Komplexbildner als Nitrilotriacetat (NTA),

Ethylendiamintriacetat (TED), Ethylendiamintetraacetat (EDTA),

Methylglycidinacetat (MGDA) und/oder als Citrat, insbesondere jeweils als Natriumsalz, vorliegen.

5. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel kationische, anionische, amphotere und/oder nicht-ionische Tenside, insbesondere nicht-ionische Tenside, enthält.

6. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel einen oder mehrere Stabilisatoren, vorzugsweise in einer Menge von 0, 1 bis 20 Gew. -%, insbesondere in einer Menge von 1 bis 10 Gew. -%, enthält.

7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabilisatoren in Form von Glykol, Propylenglykol, Polyalkylenglykol, insbesondere

Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol, Glycerol, Sorbitol und/oder Mannitol vorliegen.

8. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel einen oder mehrere Duftstoffe enthält, insbesondere in einer Menge von bis zu 0, 1 Gew. -%.

9. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel einen pH-Regler zur Einstellung eines in der Pflegelauge des jeweiligen Prozesses gewünschten pH-Wertes enthält, mit dem insbesondere ein pH-Wert von 7 bis 12, insbesondere von 8 bis 11, einstellbar ist.

10. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel Enzyme, insbesondere in Form von

Proteasen, Lipasen, Amylasen und/oder Cellulasen, enthält.

11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das

Pflegemittel 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, Enzyme enthält.

12. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel ein oder mehrere Bleichmittel enthält, insbesondere in einer Menge von 0, 1 bis 20 Gew.-%.

13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das

Pflegemittel 0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere 1,0 bis 10 Gew. -% Bleichmittel enthält.

14. Verwendung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bleichmittel als Perverbindung vorliegen.

15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die

Perverbindung als Persulfat und/Percarbonat, insbesondere als Natriumsalz, vorliegt.

16. Verwendung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirksamkeit des Bleichmittels durch Einbezug eines Aktivators verbessert wird, insbesondere in Form von Tetraacetylendiamin (TAED).

17. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel Builder (Gerüstsubstanzen) enthält, insbesondere in Form von Aluminiumsilikaten, Zeolithen, Alginaten, Polyacrylaten und/oder Polyacetalen.

18. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel in fester Form, insbesondere in pulveriger Form, in granulierter Form, in Form von Tabs oder von Pellets, eingesetzt wird.

19. Verwendung nach Anspruch 18, bei das Pflegemittel in Form von Pellets vorliegt, in die Bleichmittel und Enzyme einbezogen sind, dadurch

gekennzeichnet, dass die Enzyme und die Bleichmittel in unterschiedlichen Pellets getrennt, jeweils in einer Harnstoffmatrix, vorliegen, wobei die Mischung dieser beiden unterschiedlichen Pellets die Rahmenbedingungen und Ausgestaltungen der vorhergehenden Ansprüche erfüllt.

20. Verwendung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Pellets in zylindrischer Form eines Durchmessers von 1 bis 5 mm, insbesondere von 2 bis 4 mm, und einer Länge von 3 bis 10 mm, insbesondere von 4 bis 7 mm, vorliegen.

21. Verwendung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel in geschlossenen Einrichtungen,

insbesondere Reinigungseinrichtungen, die während des Betriebs gegenüber ihrer Umgebung vollständig geschlossen sind, zur Maschinenpflege, insbesondere von Geschirrspülmaschinen, von Textilwaschmaschinen und von Kaffeemaschinen, zur Pflege von Melkanlagen, insbesondere der Leitungen von Melkanlagen, sowie von Verarbeitungsanlagen in milchverarbeitenden Betrieben, herangezogen wird .

22. Verwendung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das

Pflegemittel vorab in einem flüssigen Medium dispergiert wird, das insbesondere auf Wasser und/oder einem oder mehreren mit Wasser mischbaren nicht- wässrigen Lösungsmitteln beruht.

Description:
Verwendung eines Pflegemittels auf Harnstoffbasis für unbeladene Innenräume maschineller Einrichtungen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Pflegemittels für unbeladene

Innenräume von im Betrieb geschlossenen maschinellen Einrichtungen, insbesondere Reinigungseinrichtungen, mit einem Gehalt an Harnstoff,

Elektrolyten, Komplexbildnern und Tensiden sowie gegebenenfalls weiteren Bestandteilen.

Die Erfindung geht zunächst aus von der oben bezeichneten allgemeinen

Verwendungslehre unter Einbezug eines Pflegemittels für unbeladene Innenräume von im Betrieb geschlossenen maschinellen Einrichtungen, insbesondere zur Pflege des unbeladenen Innenraums von Geschirrspülmaschinen. Sie stellt demzufolge nicht auf den Reinigungsvorgang ab, der abläuft, wenn z. B. die Geschirrspülmaschine mit Geschirr zur Reinigung beladen ist. Die im

Zusammenhang mit dem Maschinenreiniger bzw. Maschinenpflegemittel gewonnenen Erkenntnisse werden im Rahmen der Erfindung in technisch sinnvoller Weise verallgemeinert, wie nachfolgend noch gezeigt. Geschlossene Einrichtungen der bezeichneten Art haben regelmäßig harte Oberflächen, insbesondere aus Edelstahl oder aus Gummi- oder Kunststoffen. Bei den unterschiedlichen Benutzungshandlungen, sei es die Reinigung oder die Pflege (der unbeladenen Einrichtung), bilden sich häufig durch das herangezogene Leitungswasser kalk- oder fetthaltige Ablagerungen. Bei Verwendung phosphatfreier Reinigungsmittel für das maschinelle Geschirrspülen können nicht nur auf dem zu reinigenden Geschirr, sondern vor allem im Innenraum der Geschirrspülmaschine Beläge von Kalk bzw. Silikat entstehen. Schließlich kommt es an Türdichtungen, Schlauchanschlüssen und strömungsarmen Zonen von Geschirrspülmaschinen nach einiger Benutzungszeit zu Schmutzablagerungen. Diese bestehen im Wesentlichen aus partikelförmigen fetthaltigen Speiseresten, die von den üblichen Reinigungsmitteln nicht wieder freigesetzt werden. So bilden sich auch "Anlauffarben ", wie Verfärbungen der Edelstahlbereiche der

Geschirrspülmaschinen oder auch des Geschirrs aus Edelstahl. Solche

Verunreinigungen zeigen eine gräuliche Erscheinung, insbesondere auf den normalerweise blanken Edelstahlteilen der Geschirrspülmaschine.

Die angesprochenen Ablagerungen von Schmutz stellen zudem einen Nährboden für unerwünschte Fäulnisprozesse dar. Diese werden durch unangenehmen Geruch, insbesondere beim Öffnen der Geschirrspülmaschinen bei längerem Nichtgebrauch, deutlich. Schließlich werden die weiteren Materialien des

Innenraums der Geschirrspülmaschine durch eine langzeitige Einwirkung dieser Schmutzablagerungen beschädigt.

Bei der Entwicklung von Pflegemitteln für die unbeladenen Geschirrspülmaschinen kommt es nicht nur darauf an, dass Kalk und Schmutz hinlänglich entfernt werden, sondern dass auch eine Trocknung erfolgt. Der Innenraum der

Geschirrspülmaschine, einschließlich der Sprüharme, Wasserpumpe, Leitungen, Filter, Geschirrkörbe und Besteckkörbe etc. , sollen nach der Pflege möglichst trocken sein, so dass die Geschirrspülmaschine nicht nur gesäubert, sondern den Edelstahloberflächen des Innenraums der Geschirrspülmaschine auch deutlicher Glanz vermittelt wird und demzufolge die Anforderungen an Hygiene und Pflege wünschenswert befriedigt werden. Dies trifft nur zu, wenn der Innenraum der Geschirrspülmaschine nach der Anwendung des Maschinenpflegemittels weitgehend trocken ist, d. h. frei von anhaftenden Wassertropfen. Dieses

Kriterium wurde bisher nur erfüllt, wenn spezielle Tenside herangezogen werden. Eine übergreifende Forderung ist es bei den hier dargestellten Pflegemitteln, dass diese auch aus ökologischen Gründen schnell und vollständig abbaubar und unter ökologischen Gesichtspunkten unbedenklich sind . Dieser Grundsatz bezieht sich auf alle Inhaltsstoffe von Maschinenpflegemitteln. Es wurden in der Vergangenheit vielfältige Vorschläge unterbreitet, bei denen insbesondere Citronensäure und hochwertige schwach schäumende, nichtionische Tenside einbezogen wurden. In diesem Zusammenhang sei auf die EP 0 256 148 AI verwiesen. Das daraus bekannte granulierte oder pulverförmige

Reinigungsmittel besteht aus 50 Teilen Citronensäure, 0,1 bis 6 Teilen schwach schäumendem, nicht ionischem Tensid sowie 30 bis 50 Teilen Amidosulfonsäure und/oder Aluminiumsulfat und 0 bis 200 Teilen Wasser oder wässrigem

einwertigen Alkohol. Eine vorteilhafte Weiterbildung dieses Reinigungsmittels enthält zusätzlich 0,1 bis 3 Teile Korrosionsinhibitoren, um die durch die große Menge an Citronensäure bedingten Korrosionseffekte zu mindern. Zu verweisen ist auch auf einen Maschinenreiniger, insbesondere für Geschirrspülmaschinen, der sich aus der EP 1 600 497 AI ergibt. Hierbei handelt es sich zwar um einen neutralen bis alkalischen Reiniger zur Reinigung harter Oberflächen. Ein Vorteil soll es sein, ein integriertes Enthärter- und Klarspülsystem einzubeziehen. Das integrierte Enthärtersystem stellt ein kompliziertes Gemisch aus Polyacrylsulfonat und Polyacrylat-Copolymer dar. Das Klarspülersystem soll vorzugsweise auf einem nicht-ionischen Tensid beruhen. Schließlich sollen die Reiniger-, Enthärter- und Klarspülsysteme in getrennten Einheiten vorliegen können. Es ist bevorzugt, dass das Pflegemittel 5 bis 60 Gew.-%, insbesondere 15 bis 40 Gew.-%,

Pentanatriumtripolyphosphat enthält. Ein derartiges Erzeugnis ist im Hinblick auf den Umweltschutz bedenklich.

Es lässt sich demzufolge feststellen, dass bisher noch kein befriedigendes Reinigungsmittel zur Pflege unbeladener Innenräume von im Betrieb

geschlossenen maschinellen Einrichtungen, insbesondere

Reinigungseinrichtungen, im Stand der Technik vorgeschlagen wurde, das die oben angesprochenen Anforderungen in dem wünschenswerten Umfang erfüllt.

Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, die oben angesprochenen Probleme des Standes der Technik zu beheben bzw. hier Abhilfe zu schaffen.

Hierbei wurde zunächst der technische Gedanke ermittelt, ein spezielles

Pflegemittel für unbeladene Innenräume von im Betrieb geschlossenen

Geschirrspülmaschinen heranzuziehen. Nachdem sich diese Zielsetzung in der Praxis erfolgreich mit den erfindungsgemäß gewonnenen Erkenntnissen umsetzen ließ, erfolgte eine Abstraktion auf die allgemeine Lehre der Verwendung eines Pflegemittels für unbeladene Innenräume von im Betrieb geschlossenen maschinellen Einrichtungen, insbesondere Reinigungseinrichtungen, wie

Geschirrspülmaschinen und Textilwaschmaschinen, aber auch anderen Maschinen bzw. Leitungen, in denen ein Gut im geschlossenen Zustand in der Maschine bzw. Leitung zubereitet bzw. befördert wird, dieses abgenommen bzw. abgeführt und bei vielfachem Wiederholen dieses Vorgangs eine Maschinen- bzw.

Leitungsreinigung zweckmäßig oder erforderlich ist. Hierbei handelt es sich insbesondere um Kaffeemaschinen, aber auch um Verarbeitungsanlagen im Bereich der Genussmittel und Nahrungsmittel bzw. Lebensmittel . Hierbei sollen auch einbezogen sein Verarbeitungsanlagen in Molkereien sowie in

milchverarbeitenden Betrieben, Melkanlagen, Getränke herstellende und diese abfüllende Betriebe. Allgemein betrifft die Erfindung demzufolge auch die erfindungsgemäße Verwendung in Produktionsabfüll-, Transport- und

Lagerungseinrichtungen, insbesondere im Zusammenhang mit Behältnissen der Nahrungsmittel- und Genussmittelindustrie, wobei hier wiederverwendbare Flaschen beliebigerArt, insbesondere Bier-, Milch-, Sprudel- und Saftflaschen und dergleichen im Vordergrund stehen. Im Falle der Pflege von Leitungen werden diese zur erfindungsgemäßen Pflege vorzugsweise in einen geschlossenen

Kreislauf überführt.

Fachmännisch wird der bei der Pflege geeignete Temperaturbereich eingestellt, der zweckmäßigerweise zwischen 20 und 100°C, insbesondere 30 bis 70°C, liegt, wenngleich bei Druckbeaufschlagung auch höhere Temperaturen geeignet sein könnten.

Demzufolge ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung eines Pflegemittels für unbeladene Innenräume von im Betrieb geschlossenen maschinellen

Einrichtungen, insbesondere Reinigungseinrichtungen, mit einem Gehalt an Harnstoff, Elektrolyten, Komplexbildnern und Tensiden sowie gegebenenfalls weiteren Bestandteilen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Pflegemittel (a) 5 bis 70 Gew.-% Harnstoff, (b) 5 bis 70 Gew.-% eines oder mehrerer Elektrolyte, (c) 0, 1 bis 35 Gew.-% eines oder mehrerer Tenside und (d) 0,01 bis 40 Gew. -% eines oder mehrerer Komplexbildner enthält. Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Verwendungslehre besteht darin, dass das Pflegemittel dadurch

gekennzeichnet ist, dass es (a) 10 bis 60 Gew.-%, insbesondere 20 bis 45 Gew. - % Harnstoff, (b) 5 bis 60 Gew. -%, insbesondere 10 bis 50 Gew. -% Elektrolyte, (c) 0,5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-% Tenside, und/oder (d) 0,5 bis 35 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 25 Gew.-% Komplexbildner enthält.

Harnstoff ist ein wesentlicher Bestandteil des erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittels. Auf Harnstoff basierende Reinigungsmittel sind seit Längerem bekannt, nicht jedoch als Bestandteil von Pflegemitteln im Sinne der vorliegenden Erfindung. Harnstoff wurde in der Vergangenheit für den Fall, dass er in einem Reinigungsmittel eingesetzt wird, mit Elektrolyten, Tensiden, Komplexbildnern und gegebenenfalls Enzymen gemischt. Der Harnstoff zeigt hier vielfältige

Vorteile, wie auch im vorliegenden Fall. Er ist ein neutrales, duftloses, nichttoxisches Produkt mit guter Wasserlöslichkeit, das zum Beispiel durch den humanen Organismus als Endprodukt ausgeschieden und als umweltfreundliches Produkt eingestuft wird. In der Umwelt zerlegt er sich durch chemischen Abbau in unbedenkliche Verbindungen. Im vorliegenden Fall zeichnet er sich dadurch aus, dass er in funktionellem Miteinander mit den weiteren bezeichneten Bestandteilen (b) bis (d) und weiteren nachfolgend dargestellten fakultativen Bestandteilen zu einer herausragenden Pflegewirkung beim erfindungsgemäßen Einsatz führt.

Ein wesentlicher Bestandteil des erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittels sind Elektrolyte. Diese beeinflussen die physikochemischen Parameter, insbesondere die Ionenstärke, was für die Pflegewirkung des Mittels im Hinblick auf das

Aufbrechen von inter- und intramolekularen Bindungen, z. B. bei den Proteinen und Kohlenwasserstoffen, von Bedeutung ist. Vorzugsweise handelt es sich bei den Elektrolyten um Alkali- und Erdalkalisalze, insbesondere Alkalisalze, wie Natriumsalze. Besondere Beispiele sind Natriumsulfat, Natriumchlorid,

Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat und Natriumacetat. Hierbei sind Mischungen aus Natriumcarbonat und Natriumbicarbonat besonders geeignet, da sie zusätzlich einen wünschenswerten pH-Wert für die zweckgerichtete Anwendung einstellen lassen, so beispielsweise im Falle der Pflege einer Geschirrspülmaschine und einer Textilwaschmaschine auf einen vorteilhaften pH-Wert von 7 bis 12. Diese Liste ließe sich im Sinne der Erfindung beliebig fortsetzen.

Bei der Wahl der erfindungsgemäß in Betracht kommenden Tenside besteht keine relevante Einschränkung. Tenside sind zentrale Inhaltsstoffe des

erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittels. Sie erhöhten im funktionellen Zusammenwirken insbesondere mit Harnstoff die Pflegeaktivität im Hinblick auf eine verstärkte Entfernung von Fetten und Ölen. Insbesondere ist ihre Aufgabe die Schmutzablösung (Primärwaschvermögen) und zusammen mit den anderen Bestandteilen des Pflegemittels die Verhinderung der Wiederablagerung des Schmutzes. Sie erfüllen dabei insbesondere folgende Aufgaben : gute biologische Abbaubarkeit und ökologische Verträglichkeit, möglichst wenig empfindlich gegenüber hartem Wasser sowie gute technische Eigenschaften, insbesondere gute Verarbeitbarkeit, günstiges Schaumverhalten sowie gute Verfügbarkeit zu ökonomisch annehmbaren Bedingungen. (Bei üblichen Textilwaschvorgängen zeigen Tenside ein gutes Primär- und Sekundärwaschvermögen, wobei sich dies dadurch erweist, dass die Wiederablagerung von Schmutz auf der Faser des Textils verhindert wird.) Hierbei überrascht es, dass diese Eigenschaften durch die erfindungsgemäß in einem pelletisierten Pflegemittel ausgebildete

Harnstoffmatrix erheblich gefördert werden.

Grundsätzlich kommen für die Zwecke der Erfindung insbesondere in Frage nichtionische Tenside, wie Polyalkylenglykolether, Fettalkoholethoxylate (FAEO), Fettalkoholpropoxylate (FAPO) und dergleichen, kationische Tenside,

insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen, anionische Tenside, die zum Beispiel durch Umsetzung von Fettalkoholethoxylaten mit Natriumchloracetat erhalten werden, so beispielsweise Partialester von Di- oder Polyhydroxyalkanen, und/oder amphotere bzw. zwitterionische Tenside, wie Betaine und Sultaine bzw. Derivate hiervon, die eine negativ und eine positiv geladene funktionelle Gruppe enthalten.

Ein weiterer zwingender Bestandteil des erfindungsgemäß verwendeten

Pflegemittels sind Komplexbildner. Komplexbildner, auch Chelatbildner, sind chemische Verbindungen, die mit Metallionen Chelatkomplexe bilden. Sie führen zu einer Maskierung von (unerwünschten) chemischen Eigenschaften von

Metallionen. Hierbei handelt es sich um Liganden, die zwei oder mehr

Bindungsstellen aufweisen. Hierdurch können besonders stabile Komplexe mit mehrwertigen Metallionen gebildet werden. Besonders bevorzugte Beispiele sind Nitrilotriacetat (NTA), Ethylendiamintriacetat (TED), Ethylendiamintetraacetat (EDTA), Methylglycidinacetat (MGDA), aber auch Oxalate, Maleate, Tartrate und/oder Citrate, dies insbesondere in Form von Natriumsalzen. Bei der Wahl bevorzugt herangezogener Enzyme unterliegt die Erfindung keinen strikten Einschränkungen. Diese erfolgt jeweils nach der Verwendung des erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittels. Vorzugsweise können hierbei ein oder mehrere der folgenden Enzyme bzw. Gemische hiervon eingesetzt werden : Protease, Amylase, Lipase, Cellulase, Hemicellulase, Mannanase, Pektinspaltendes Enzym, Perhydrolase und/oder Oxidase. Wird das Pflegemittel zur Pflege von Geschirrspülmaschinen oder Textilwaschmaschinen herangezogen, dann wählt der Fachmann die hier jeweils besonders geeigneten Enzyme, jeweils einzeln oder im Gemisch, unter Proteasen, Lipasen, Amylasen und Cellulase aus. Zu den Wirkungen der bevorzugten Enzyme : Die Proteasen dienen der

Beseitigung von Eiweiß-haltigem Schmutz, Amylasen dem Entfernen von Stärkehaltigen Anschmutzungen, Lipasen dem Spalten natürlicher Fette, Cellulasen, dem Abbau von Cellulose zu ihrem Grundbestandteil in Form der wasserlöslichen ß- Glucose. Die im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendungslehre

herangezogenen Enzyme liegen in dem Pflegemittel zweckmäßigerweise in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew. -%, vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew. -%, insbesondere von 0, 1 bis 3 Gew.-%, vor.

Von besonderer Bedeutung im Rahmen der Erfindung ist der Einbezug von

Bleichmitteln, dies insbesondere bei der alkalischen Anwendung des

erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittels. Bleichmittel oxidieren die im

Schmutz des zu reinigenden Materials, insbesondere Wäscheschmutz und

Geschirrschmutz, vorkommenden organischen Farbstoffe und entfärben sie dadurch. Sie tragen zudem zur Hygiene und Entfernung von Geruchsschmutz bei. Für die Zwecke der Erfindung haben sich unter den Bleichmitteln solche auf Sauerstoffbasis, insbesondere Perverbindungen, als besonders geeignet erwiesen. Hierzu zählen Perborate, Peroxyacetate, Persulfate und/oder Percarbonate, dies insbesondere in Form von Natriumsalzen. Um die Wirksamkeit des Bleichmittels zu fördern, empfiehlt sich der Einbezug eines Bleichaktivators, dies insbesondere in Form von Tetraacetylethylendiamin (TAED). Die Bleichaktivatoren erlauben eine niedrigere Pflegetemperatur als sie zur Erzielung der vollen Aktivität von Bleichmitteln in der jeweiligen Pflegeflotte ansonsten erforderlich wäre.

Bleichmittel, erfindungsgemäß vorzugsweise Peroxyverbindungen, entfalten im Beisein von Bleichaktivatoren beispielsweise ihre Reinigungswirkung noch bei 40°C. Weitere mögliche Aktivatoren sind Nonanoyloxibenzolsulfonat (NOBS) , Dodekanoyloxybenzolsulfonat (LOBS), das dem NOBS analog ist, und die Dekanoyloxybenzoesäure (DOBA). Das LOBS eignet sich insbesondere beim Reinigen bzw. Pflegen mit kühlerem Leitungswasser.

Die Bleichmittel, wie insbesondere oben dargestellt, sind in dem erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittel vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 20 Gew.-% vorhanden, insbesondere von 0,5 bis 15 Gew.-% und besonders bevorzugt von 1,0 bis 10 Gew.-%.

Im Hinblick auf den wünschenswerten pH-Bereich in dem jeweiligen

Pflegemedium wird dem erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittel

zweckmäßigerweise ein pH-Regler einverleibt. Im Falle einer alkalisch

einzustellenden Pflegeflotte bzw. Pflegelauge handelt es sich bei dem pH-Regler insbesondere um ein Alkalimittel. Vorzugsweise liegt dieses in Form eines alkalisch wirksamen Alkali- und/oder Erdalkalisalzes und/oder eines Alkali- und/oder Erdalkalihydroxids vor. Als Alkalimetall wird in diesen Verbindungen Natrium bevorzugt. Besonders bevorzugt ist es, wenn das alkalisch wirksame Pflegemittel eine Mischung aus Natriumhydrogencarbonat und Natriumcarbonat enthält. Dabei werden besonders vorteilhafte Ergebnisse erzielt, wenn diese Mischung so zusammengestellt ist, dass auf 1 Gewichtsteil Natriumcarbonat etwa 2 bis 4, insbesondere 2,8 bis 3,3 Gewichtsteile Natriumhydrogencarbonat entfallen. Mit dieser Mischung lässt sich beim Einsatz des Pflegemittels in der Pflegeflotte ein vorteilhafter pH-Wert von 8 bis 12, insbesondere etwa 9 bis 10, einstellen.

Bei anderen Anwendungsfällen, bei denen der pH-Wert zur Erzielung guter Pflegeleistungen im sauren Bereich liegt, dies insbesondere im Hinblick auf eine begünstigte Auflösung von Kalkablagerungen, wird vorzugsweise ein saurer pH- Wert von 1 bis 6, insbesondere von 2 bis 4, eingestellt.

In Einzelfällen ist es vorteilhaft, dem erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittel Stabilisatoren einzuverleiben, insbesondere in einer Menge von 0,1 bis 20 Gew.- %, wobei der Bereich von 1 bis 10 Gew.-% bevorzugt ist, insbesondere von 1 bis 5 Gew.-%. Besonders geeignete Stabilisatoren liegen in Form von Glykol,

Propylenglykol, Polyalkylenglykol, insbesondere Polyethylenglykol,

Polypropylenglykol, Glycerol, Sorbitol und/oder Mannitol vor. Weniger im Hinblick auf technische Effekte, eher auf einen angenehmen Geruch, werden dem erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittel ein oder mehrere

Duftstoffe einbezogen, insbesondere in einer Menge bis zu 0,1 Gew.-%. Diese können natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein und sollen demzufolge einen angenehmen Duft vermitteln. Bevorzugte Duftstoffe sind Limonenterpene sowie Orangenterpene.

In Einzelfällen kann als vorteilhafter Bestandteil des erfindungsgemäß

verwendeten Pflegemittels auch ein Builder (Gerüstsubstanz) eingesetzt werden, dies insbesondere in Form von Aluminiumsilikaten, Zeolithen, Alginaten,

Polyacrylaten und/oder Polyacetalen. Builder können im Rahmen der Erfindung verschiedene Funktionen erfüllen, so leisten sie einen Beitrag zur Beseitigung der Wasserhärte und sind insbesondere in der Lage, mit den Härtebildnern des Wassers, nämlich Calcium- und Magnesiumionen, zu reagieren und sie für die Dauer des Pflegevorgangs zu binden. Zudem unterstützen sie die Wirkung der Tenside und können einen Beitrag zur Einstellung eines alkalischen pH-Wertes der Pflegeflotte leisten. Bei der einbezogenen Menge an Stabilisatoren unterliegt die Erfindung keiner relevanten Einschränkung. Bevorzugt ist eine Menge von 0,1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 7 Gew.-%.

Wie für den Fachmann ohne Weiteres erkennbar, können vielfältige andere Pflegemittelbestandteile, die nicht zwingend sind, aber im Einzelfall vorteilhaft sein können, in dem erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittel enthalten sein, insbesondere Korrosionsinhibitoren gegen Metallkorrosionen, Inhibitoren zur Verhinderung der Wiederablagerung bereits abgelösten Schmutzes, Soil release- Polymere zur Erleichterung der Entfernung von Fett- und Grillschmutz,

Schauminhibitoren zur Schaumsteuerung, Farbübertragungsinhibitoren zur Verminderung von Farbübertragungen, beliebige Füllstoffe, vorwiegend zur Strukturverbesserung des Pflegemittels, aber auch antibakterielle, antimykotische und/oder antimikrobielle Additive, insbesondere im Falle einer flüssigen

Zubereitung.

Bei einem sachgerechten Verständnis der vorliegenden Erfindung ist es

erkennbar, dass ein eingesetzter Pflegemittelbestandteil eine Doppelfunktion aufweisen und demzufolge im Rahmen der Erfindung doppel-funktionelle

Wirkungsbeiträge leisten kann. Dies kann beispielsweise bei den optional heranzuziehenden Buildern der Fall sein. Dennoch müssen diese doppel- funktionellen Pflegemittelbestandteile grundsätzlich die erfindungsgemäß gesetzten quantitativen Rahmenbedingungen einhalten. Handelt es sich beispielsweise bei einem Pflegemittelbestandteil um einen Komplexbildner, der zudem gleichzeitig ein Elektrolyt mit hohem quantitativen Maximalwert ist, dann muss dennoch die quantitative Rahmenbedingung für einen Komplexbildner eingehalten werden, nämlich mit 0,01 bis 40 Gew.-% bzw. der obere Grenzwert von 40 Gew.-% darf nicht überschritten werden. Gleichzeitig muss die

Rahmenbedingung für den Elektrolyten eingehalten werden. Ein weitergehender übergeordneter Gedanke liegt darin, dass der Fachmann erkennt, welches die Hauptfunktion des jeweiligen Reinigungsmittelbestandteils ist, so dass er damit im Sinne der Erfindung eine vorteilhafte Zuordnung vornimmt.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung werden erfindungsgemäß Enzyme und Bleichmittel einbezogen. Hierbei ist es zweckmäßig, die Enzyme und die

Bleichmittel auf zwei unterschiedliche Pelletarten zu verteilen. Die

Unterschiedlichkeit besteht im Wesentlichen darin, dass in einem Pellet das Enzym und in einem anderen Pellettyp das Bleichmittel enthalten ist. Die

Mischung dieser beiden Pellettypen erfüllt dann weiterhin die erfindungsgemäßen qualitativen und quantitativen Rahmenbedingungen. In beiden Pellettypen ist stets Harnstoff als Matrix enthalten. Die beiden Pellettypen werden mit dem später beschriebenen Herstellungsverfahren, bei dem Druck und Wärme entstehen, gesondert hergestellt. Das bedeutet, dass die Bleichmittel während der Herstellung auf die Enzyme nicht abbauend einwirken, sondern die

Wirksamkeit der Enzyme nach der Herstellung der Enzym-haltigen Pellets unbeeinträchtigt aufrechterhalten ist. Es ist demzufolge vorteilhaft, dass die weiteren erfindungsgemäß zwingenden Bestandteile und auch die optionalen Bestandteile in beiden Pellettypen enthalten sind, dies vorzugsweise in

weitgehender (angenäherter) quantitativer Übereinstimmung. Grundsätzlich ist es nicht ausgeschlossen, noch weitere Pellets, die dem übergeordneten Gedanken der Erfindung qualitativ und quantitativ folgen, nämlich Trennung der Enzyme und Bleichmittel, herzustellen. Wenngleich nicht bevorzugt und im Regelfall zweckmäßigerweise auszuschließen, können in dem erfindungsgemäß

verwendeten pelletisierten Pflegemittel insbesondere optionale Bestandteile in Form von Pulvern, Granulaten oder Tabletten vorliegen. Im Ergebnis gilt es als bevorzugt, lediglich zwei unterschiedliche Pellettypen erfindungsgemäß herzustellen, was den Verfahrensaufwand optimiert. Diese bilden dann, vorzugsweise allein, das erfindungsgemäß pelletisierte Reinigungsmittel.

Ergänzend zu den Begriffen "Enzym-haltige Pellets" bzw. "Bleichmittel-haltige Pellets" : Die Bleichmittel-haltigen Pellets könnte man als "Enzym-freie Pellets" und umgekehrt die "Enzym-haltigen Pellets" als "Bleichmittel-freie Pellets" bezeichnen. Die Erfindung darf jedoch nicht zu eng ausgelegt werden. Man muss den Begriff "Enzym-frei" bei verständnisbereiter Bewertung der Erfindung so verstehen, dass die entsprechend bezeichneten Bleichmittel-haltigen Pellets keine nennenswerten Mengen eines Enzyms enthalten, insbesondere keines Enzyms, das z. B. üblicherweise in Pflegemitteln verwendet wird. Die Enzymkonzentration in den Enzym-freien Pellets sollte daher insbesondere kleiner als 5 Gew. -%, vorzugsweise kleiner als 1 Gew.-% und insbesondere kleiner als etwa 0,5 Gew. -% sein, ganz besonders bevorzugt kleiner als 0, 1 Gew. -%. Entsprechende

Erwägungen gelten für die Bleichmittelkonzentration im Zusammenhang mit den "Bleichmittel-freien Pellets". In diesem Zusammenhang sei auf die vorhergehend angesprochenen weiteren bevorzugten Anwendungen der erfindungsgemäßen Lehre verwiesen.

Nachdem die erfindungsgemäß einzubeziehenden zwei Arten von Pellets

(einerseits Enzym-freie Pellets und andererseits Bleichmittel-freie Pellets) eingehend beschrieben wurden, bleibt der Hinweis, welche bevorzugte Form sie haben können. Es gilt als bevorzugt, dass die Pellets in zylindrischer Form eines Durchmessers von 1 bis 5 mm, insbesondere von 2 bis 4 mm, und einer Länge von 3 bis 10 mm, insbesondere von 4 bis 7 mm, vorliegen. Hierbei ist

anzumerken, dass die Kalibrierung der jeweiligen Pellets bei der Anwendung in Pflegemitteln vorrangig unter dem Gesichtspunkt der Fließfähigkeit bei der Dosierung aus dem Vorratsbehälter in die jeweiligen Maschinen vorgenommen wird. Dabei ergibt es sich, dass ein Durchmesser von etwa 3 mm sowie eine Länge von 5 bis 6 mm bei den zylindrischen Formen der Pellets zu bevorzugen sind . Dickere Pellets kühlen zudem schlechter ab, während sich längere Pellets vor dem Abkühlen verbiegen und zu einem Verhaken beim Ausgießen neigen und zudem die Dosierung stören.

Das Mengenverhältnis zwischen den "Enzym-freien Pellets" und den "Bleichmittelfreien Pellets", insbesondere wenn keine weiteren Pellets einbezogen sind, unterliegt keiner kritischen Festlegung. Als Richtlinie könnte man angeben, dass vorzugsweise in dem pelletisierten Pflegemittel auf 30 bis 70 Gew. -%,

insbesondere 40 bis 60 Gew. -%, Enzym-haltige Pellets 70 bis 30 Gew.-%, insbesondere von 60 bis 40 Gew. -% Enzym-freie bzw. Bleichmittel-haltige Pellets entfallen.

Grundsätzlich sind zur Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten

pelletisierten Pflegemittels die üblichen Pelletisierverfahren geeignet. Besonders bevorzugt ist es, dass die Mischung der Ausgangsmaterialien nach einem Strang- Pressgranulationsverfahren pelletiert wird, insbesondere unter Druck und unter Verwendung von Flachmatrizenpressen, wobei die Enzym-haltigen Pellets und die Bleichmittel-haltigen Pellets gesondert hergestellt werden. Dabei ist es bevorzugt, dass die jeweilige Mischung der Ausgangsmaterialien der Bleichmittel-haltigen Pellets und der Enzym-haltigen Pellets unter den Druckbedingungen des

Verfahrens auf eine Temperatur von etwa 50 bis 70°C, insbesondere etwa 55 bis 65°C, erwärmt wird, wobei der einbezogene Harnstoff erweicht bzw. in einen pastösen Zustand überführt wird und nach dem Abkühlen Pellets mit einer Harnstoffmatrix erzeugt werden.

Zum besseren Verständnis des Pelletisierverfahrens sollen die nachfolgenden Erläuterungen dienen :

Beim Pelletieren lässt sich - in Kombination mit vorgeschalteten

Konditionierverfahren - dies im vorliegenden Fall ohne Produktveränderungen, vornehmlich die mechanische Stabilität der Feststoffe erhöhen und eine Reihe weiterer Veredelungseffekte gezielt einstellen. Es ist möglich durch Veränderung der Verfahrensparameter, wie Druck, Temperatur, Verweilzeit und

Maschinenkonstruktion, sowie durch die Zugabe funktioneller Hilfsstoffe den zu behandelnden Produkten spezifische Stoffwerte (Dichte) zu vermitteln, wobei im vorliegenden Fall chemisch-strukturelle Veränderungen weitgehend

ausgeschlossen sind .

Beim Pelletieren ist es unter bestimmten Voraussetzungen (Produkt-,

Prozessbindungen) möglich, eine glatte glänzende Oberfläche zu schaffen. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung erfährt das Pelletisierungsverfahren bei der Strang-Pressgranulation (Pelletieren) durch den Einsatz einer

Flachmatrizenpresse.

Überraschend ist es, dass der Harnstoff bei der Pelletisierung zwar erhitzt wird, so beispielsweise auf 60 bis 80° C, dies unter erheblicher Druckeinwirkung, wobei er offenbar aus seinem spröden festen Aggregatszustand in einen mehr oder weniger pastösen Aggregatszustand überführt wird und sich letztlich im

Verfahrensendprodukt als ein ausgezeichnetes "Klebemittel" erweist. Man hätte hier vom Harnstoff erwarten können, dass er unter den Bedingungen des starken Drucks sowie der erhöhten Temperatur beim Pelletieren weitgehend zerstört wird und die wünschenswerte Wirkung bei der späteren Anwendung verliert. Dies ist überraschenderweise nicht der Fall. Demzufolge werden zusammen mit Harnstoff hervorragende trockene, pulvrige Komponenten, die üblicherweise in

Pflegemitteln notwendige Bestandteile darstellen, in das Verfahrensenderzeugnis inkorporiert, ohne dass die funktionellen Wirkungen der Einzelbestandteile bzw. der Gesamtkombination der Verbindungen in den verschiedenen Einsatzbereichen verloren gehen. In der Tat ist das zunächst pulvrige Gemisch des Harnstoffs mit den weiteren angesprochenen Komponenten nach dem Erkalten in seiner chemischen Struktur unverändert.

Die erhaltenen pelletisierten Pflegemittel sind bezüglich ihrer Dimension nicht wesentlich beschränkt. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass die Pellets, die aus einem austretenden Strang z. B. insbesondere durch

Brecheinrichtungen gewonnen werden, beispielsweise einen Durchmesser von etwa 3 mm und eine Länge von etwa 6 mm aufweisen. Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass verschiedene notwendige oder auch fakultativ einsetzbare Bestandteile in dem Harnstoffgerüst integriert sind. Bei einer späteren

Anwendung erweist es sich, dass aufgrund der guten Löslichkeit von Harnstoff, beispielsweise in Wasser, in den verschiedenen relevanten Anwendungsbereichen, so insbesondere als Pflegemittel von Geschirrspülmaschinen, sich das

Harnstoffgerüst sehr schnell auflöst und damit auch die weiteren Wirkbestandteile des Pflegemittels mehr oder weniger "schlagartig" freigesetzt werden, was bedeutsame Vorteile hat. Die Bestandteile kommen unmittelbar zur Wirkung. Die Vorteile, die mit der Erfindung verbunden sind, erweisen sich in der gewerblichen Nutzung, aber auch im Haushaltsbereich. Das erfindungsgemäß verwendete Pflegemittel, insbesondere pelletisierte

Pflegemittel, ist vielfältigen Verwendungen zugänglich, insbesondere als

Pflegemittel für Geschirrspülmaschinen, Textilwaschmaschinen und

Kaffeemaschinen. Diese Aufzählung ist nicht erschöpfend . Der besondere Wert der erfindungsgemäßen Verwendungslehre liegt darin, dass das einbezogene Pflegemittel zur allgemeinen Maschinenreinigung geschlossener Beförderungsund Reinigungssysteme, die während des Betriebs gegenüber ihren Umgebungen vollständig geschlossen sind, eingesetzt wird, insbesondere als Pflegemittel von Geschirrspülmaschinen und Textilwaschmaschinen.

Unter geschlossenen Systemen bzw. Einrichtungen werden nach der Erfindung Einrichtungen verstanden, die während des Betriebs vollständig gegenüber ihrer Umgebung abgeschlossen sind, z. B. Geschirrspülmaschinen, Waschmaschinen etc. Bei den bezeichneten geschlossenen Systemen wird das Pflegemittel in der Maschine bzw. Leitung zur Erzielung der Pflegewirkung während des

Pflegebetriebs insbesondere umgewälzt.

Das erfindungsgemäß verwendete Pflegemittel, insbesondere pelletisierte

Pflegemittel, liegt zunächst, wie ersichtlich, in fester Form vor. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass es zur weitergehenden Verwendung in einem flüssigen Medium dispergiert wird, insbesondere beruhend auf Wasser und/oder einer oder mehreren nicht-wässrigen Lösungsmitteln, um in dieser flüssigen Form unmittelbar eingesetzt zu werden. Bei geeigneten nichtwässrigen Lösungsmitteln handelt es sich z. B. um ein- oder mehrwertige Alkohole, Alkanolamine oder Glykolether, dies auch in Mischung . Bevorzugt sind Ethanol, n- oder i-Propanol, Butanol, Glykol, Propanol oder dergleichen.

Im Ergebnis ist festzustellen, dass die erfindungsgemäß verwendeten

Pflegemittel, insbesondere pelletisierten Pflegemittel, von erheblichem Nutzen sind, das Herstellungsverfahren keinerlei negative Einwirkungen auf deren wünschenswerte Funktionalität in den Anwendungen hat und darüber hinaus eine große Zahl von Vorteilen beobachtbar ist, nämlich : Geringere Staubbelastung, geringeres Lagervolumen durch hohes Schüttgewicht, weniger Lagerverluste, keine Entmischung, gute Homogenisierung durch Mischung, bessere

Fließeigenschaften, bessere Dosierfähigkeit, besseres Handling beim Transport, bessere Verwertbarkeit, besseres Auflöseverhalten, was besonders überraschend ist, keine Veränderung der chemischen Strukturen durch Druck und Wärme, Veredelung von Fertigprodukten und Wirtschaftlichkeit von Produktionsverfahren.

Als besonderer Vorteil der Erfindung ist es herauszustellen, dass die Enzyme bei dem erfindungsgemäßen Pflegemittel in einer festen Harnstoff-Matrix

eingebunden sind, so dass das Pflegemittel bei seiner Handhabung nicht die negativen Auswirkungen von Enzymen auf den Anwender zeigt. Die besonderen Vorteile, die mit der vorliegenden Erfindung verbunden sind, wurden vorstehend im Einzelnen dargestellt. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die erfindungsgemäße Lehre bei der Anwendung zur Pflege der oben bezeichneten maschinellen Einrichtungen einen wünschenswerten Reinigungs- bzw. Pflegeeffekt zeigt, wobei insbesondere die Edelstahl- und Kunststoffflächen des Innenraums gepflegt werden. Zudem werden Korrosionseffekte vermieden und eine

unangenehme Geruchsbildung beim Öffnen der Reinigungseinrichtung

ausgeschlossen. Zudem genügt die erfindungsgemäße Lehre den heutzutage geltenden hohen ökologischen Anforderungen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen noch näher erläutert: Beispiel

Es wurde anhand der nachfolgenden Rezepturen in der nachfolgend geschilderten Weise ein pelletisiertes Maschinengeschirrpflegemittel gemäß der Erfindung (beruhend auf enzymfreien Pellets und enzymhaltigen Pellets) hergestellt.

1. Rezeptur zur Herstellung der enzymfreien Pellets:

Natriumcarbonat 16,5 %

- Natriumbicarbonat 7,1 %

- hochdisperse Kieselsäure (Sipernat) 0,6 %

- Nichtionisches schaumarmes Tensid

Plurafac LF901 (polymeres Fettalkoholalkoxylat) 2,0 %

- Trinatriumcitrat 10,0%

- Natriumpercarbonat 10,2 %

- TEAD (Tetraacetylethylendiamin) 1,0 %

- Trilon M® (MGDA) (Komplexbildner) 5,0 Gew.-% - Harnstoff, grob 38,0 %

- Harnstoff, fein 9,6 %

2. Rezeptur zur Herstellung der enzymhaltigen Pellets

Natriumcarbonat 22 %

- Natriumbicarbonat 10,5 %

- hochdisperse Kieselsäure (Sipernat) 0,6 %

- Nichtionisches schaumarmes Tensid (Plurafac LF901) 2,0 %

- Trinatriumcitrat 10,0%

- Protease (Savinase) 1,2 %

- Amylase (Termamyl) 0,6 %

- Lipase (Lipolase) 0,5 %

- Trilon M® (MGDA) (Komplexbildner) 5,0 Gew.-%

- Harnstoff, grob 38,0 %

- Harnstoff, fein 9,6 %

Bei den nachfolgend beschriebenen Versuchen wurden jeweils fünf Kilogramm der beiden angesprochenen Grundrezepturen zur Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten Pflegemittels zunächst in Pulverform herangezogen. Die

Ausgangspulvermischung wurde in einem speziellen elektrischen Mischgerät gut durchmischt, um ein homogenes Material zu erhalten.

In der nachfolgend beschriebenen Weise wurden die beiden Ausgangsrezepturen des Maschinenpflegemittels für Geschirrspülmaschinen zu Pellets verarbeitet, wobei die allgemeinen Angaben der vorausgehenden Beschreibung fachmännisch berücksichtigt wurden :

Zu der Flachmatrizenpresse (kleinkalibrige Flachmatrizenpresse mit drei

Millimeter-Presslöchern in der Matrize und einer Pelletlänge von etwa sechs Millimeter) lässt sich ergänzend Folgendes sagen : Das Kernstück einer

Flachmatrizenpressen sind Matrize und Kollerrollen. Diese sind die eigentlichen Pressorgane und für die Herstellung von Pellets verantwortlich. Die Matrize beschreibt eine kreisrunde Scheibe mit einer kollerbaren Aufklammer, in der Presskanäle vorliegen. Die Form, Anordnung und Länge der Presskanäle sind bestimmend für die Qualität der Pellets. Die rotierenden Kollerrollen drücken den auf der fest eingespannten Matrize liegenden Materialteppich in die Presskanäle. Es entsteht ein Endlosstrang, der aus jedem der Presskanäle herausdrückt. Dieser wird in Pellets geschnitten.

Bei optimalem Versuchsverlauf und bei nachgemessener Erhitzung der Maschine und des gepressten Pulvermaterials auf 60°C produzierte die Pelletiermaschine ausgezeichnet aussehende Pellets in den Auffangbehälter. Der Versuch wurde bei einer Menge von etwa 1,5 kg gestoppt und das Material wurde ausgebreitet und bei Raumtemperatur an der Luft gekühlt. Bei späteren Versuchen wurde ein Wendelkühlapparat benutzt, bei dem die Pellets per Vibration bewegt werden. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, was unter praktischen Gesichtspunkten eine Optimierung darstellt, einen Wendelkühlapparat zu benutzen, in dem die Pellets per Vibration bewegt werden. Hierbei erfolgt die Abkühlung auf

Raumtemperatur langsam und ohne zusätzliche Temperierungsmaßnahmen. Die Pellets waren ausgezeichnet und haben ihre Struktur langfristig aufrechterhalten.

Das oben beschriebene erfindungsgemäß verwendete pelletisierte Pflegemittel wurde in einer unbeladenen verschmutzten Geschirrspülmaschine mit üblichem Geschirr bei einer Temperatur von 50°C getestet. Das Innere des

Geschirrreinigers zeigte nach dem Pflegevorgang in der Geschirrspülmaschine schmutzfreie und glänzende Oberflächen. Die Siebe und der Abfluss des

Geschirrreinigers waren frei von Ballastschmutz/Fett.

Aus den obigen Versuchen ist zu schließen, dass der Zusammenhalt des stabilen pelletierten Pflegemittels in beiden Fällen durch den Harnstoff hervorgerufen wurde. Der Harnstoff nahm bei beiden Versuchen bei der Erwärmung einen mehr plastischen (pastösen), klebenden Aggregatszustand an, je mehr er in Richtung seiner Schmelztemperatur erhitzt wurde. In dieser "Klebematrix" können offenbar problemlos die anderen Rezepturanteile, die sonst nicht pelletisierbar wären, sondern durch spezielle Kleber unterstützt werden müssten, in langfristig haltbare Pellets inkorporiert werden.

Es wurde ein ergänzender Versuch durchgeführt. H ierbei wurden die Pellets mit Wasser benetzt. Die "Klebematrix" des Harnstoffs zerfiel umgehend und die übrigen Bestandteile lösten sich zügig in Wasser. Es war daraus zu schließen, dass der Harnstoff neben seinen anderen Funktionen in den Pflegemitteln (unter anderem die tensidische Wirkung) überraschenderweise die zusätzliche Funktion eines exzellenten "Klebers" aufweist, der sonstige Klebemittel, die bei üblichen Pelletierungen herangezogen werden, im vorliegenden Fall überflüssig macht.

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