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Title:
USE OF WATER-SOLUBLE COPOLYMERIZATES OBTAINED FROM MONOETHYLENICALLY UNSATURATED CARBOXYLIC ACIDS AND VINYLIMIDAZOLE (DERIVATIVES) AS WATER-SOFTENING AGENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1990/014314
Kind Code:
A1
Abstract:
Water-soluble copolymerizates obtained by polymerization of the following characteristic monomers: (a) 99 to 50 wt.% of monoethylenically unsaturated carboxylic acids with 3 to 8 carbon atoms or their salts and (b) 1 to 50 wt.% of N-vinylimidazole or substituted N-vinylimidazoles, their salts or quaternizing products, and having K-values of 10 to 50, are used as water-softening agents to reduce the deposit of boiler scale and water hardening agents in water-conducting systems.

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Inventors:
DENZINGER WALTER (DE)
HARTMANN HEINRICH (DE)
GOUSETIS CHARALAMPOS (DE)
GOECKEL ULRICH (DE)
RULAND ALFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP1990/000752
Publication Date:
November 29, 1990
Filing Date:
May 10, 1990
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
International Classes:
C02F1/00; C02F5/00; C02F5/08; C02F5/10; C02F5/12; C02F5/14; C08F20/02; C08F26/06; C08F220/04; C08F220/06; C08F222/02; C08F226/06; (IPC1-7): C02F1/00; C02F5/12; C02F5/14
Foreign References:
US3634366A1972-01-11
EP0276464A21988-08-03
US4243591A1981-01-06
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von wasserlöslichen Copolymerisaten, die als charakte¬ ristische Monomere (a) 99 bis 50 Gew.% monoethylenisch ungesättigte Carbonsäuren mit 3 bis 8 CAtomen oder deren Salze und (b) 1 bis 50 Gew.% an Monomeren der Formel in der Rl, R2, R3 = H, Cχ~ bis C4Alkyl, Phenyl und Benzyl bedeuten, deren Salze oder Quaternierungsprodukte einpolymerisiert enthalten und die KWerte von 10 bis 50 (bestimmt nach H. Fikentscher in 1 %iger wäßriger Lösung bei pH 7 und 25°C) haben, als Wasserbehandlungsmittel.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Copoly¬ merisate als weitere Gruppe von Monomeren (c) 0 bis 20 Gew.% andere, mit den Monomeren (a) und (b) copolymeri sierbare monoethylenisch ungesättigte Monomere einpolymerisiert enthalten.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Copolymerisate (a) 95 bis 70 Gew.% Acrylsäure, Methacrylsäure und/oder Maleinsäure und (b) 5 bis 30 Gew.% NVinylimidazol einpolymerisiert enthalten.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Copolymerisate in Mengen von 0,1 bis 100 ppm, bezogen auf das zu behandelnde wäßrige Medium, eingesetzt werden.
5. Verwendung der wasserlöslichen Copolymerisate nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in wasserführenden Systemen als Belagsverhinderer.
6. Scaleinhibitoren, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus wasserlöslichen Copolymerisaten bestehen, die als charakteristische Monomere (a) 99 bis 50 Gew.% monoethylenisch ungesättigte Carbonsäuren mit 3 bis 8 CAtomen oder deren Salze und (b) 1 bis 50 Gew.% an Monomeren der Formel in der Rl, R2, R3 = H, CI~ bis C Alkyl, Phenyl und Benzyl bedeuten, deren Salze oder Quaternierungsprodukte einpolymerisiert enthalten und die KWerte von 10 bis 50 (bestimmt nach H. Fikentscher in 1 %iger wäßriger Lösung bei pH 7 und 25°C) haben.
Description:
Verwendung von wasserl ösl i chen Copo .ymeri saten aus monoethy leni sch ungesättigten Carbonsäuren und Vinyl i idazol (deri vaten) al s Wasserbe¬ handl ungsmitte l

Beschre ibung

Di e Erf i ndung betri fft di e Verwendung von wasserlösl ichen Copolymeri saten aus monoethyleni sch ungesättigten Carbonsäuren und Vinyl imi dazolen al s Wasserbehandlungsmi ttel und Scale-inhibitoren .

Aus der US-PS 3 810 834 ist bekannt, daß man hydrolisierte Poly alein- säureanhydride, die vor der Hydrolyse ein Molekulargewicht von 300 bis 5000 haben, oder deren wasserlösliche Salze als Wasserbehandlungsmittel einsetzen kann, um die Kesselsteinbildung weitgehend zu unterdrücken bzw. zu verhindern. Die dafür geeigneten Polymerisate werden durch Poly erisie- ren von Maleinsäureanhydrid in Toluol unter Verwendung von Benzoylperoxid und anschließende Hydrolyse des so erhaltenen Polymaleinsäureanhydrids hergestellt. Da die Polymerisation des Maleiπsäureanhydrids nicht voll¬ ständig und die Abtrennung von nichtpolymerisiertem Maleinsäureanhydrid vom Polymerisat schwierig ist, enthalten die Polymaleinsäuren noch beträchtliche Mengen an Maleinsäure.

Aus der US-PS 3 755 264 sind niedrigmolekulare Copoly erisate bekannt, die 85 bis 99 Mol% Maleinsäureanhydrid und zur Ergänzung auf 100 Mol% Acryl- säure, Vinylacetat, Styrol oder deren Mischungen einpolymerisiert enthal¬ ten. Die Copolymerisate werden durch Copolymerisieren von Maleinsäurean¬ hydrid in trockenen organischen Lösemitteln mit den genannten Monomeren bei Temperaturen von 100 bis 145°C in Gegenwart von Peroxiden hergestellt. Als Peroxide kommen beispielsweise Di-tertiär-Butylperoxid, Acetylperoxid, Oicumylperoxid, Diisopropylpercarbonat und insbesondere Benzoylperoxid in Betracht. Die Anhydridgruppen des Copolymerisats können nach der Polymeri¬ sation zu Säuregruppen hydrolysiert bzw. in die Salze überführt werden. Die wasserlöslichen Copolymerisate werden zur Verhinderung der Kessel¬ steinabscheidung verwendet. Die nach diesem Verfahren erhältlichen Produkte weisen einen sehr hohen Gehalt an nichtpolymerisiertem Malein¬ säureanhydrid auf.

Die Verwendung von niedrigmolekularen Polymerisaten der Acrylsäure zur Wasserbehandlung bzw. als Scale-inhibitor ist beispielsweise aus der US-PS 3 904 522 und der US-PS 3 514 376 bekannt. Aus der US-PS 3 709816 ist bekannt, daß Acryla idopropansulfonsäure enthaltende Copolymerisate als Wasserbehandlungsmittel geeignet sind. Beispielsweise kommen Copoly¬ merisate aus 2-Acrylamidopropansulfonsäure und Acrylamid in Betracht, das teilweise hydrolisiert ist. Nachteilig ist dabei, daß unvermeidlich Rest- monomeraπteile von Acrylamid in Polymeren verbleiben, wodurch ihre Ver-

wendung nur stark eingeschränkt empfohlen werden kann. Homopolymerisate der Acrylsäure zeigen dagegen befriedigende Wirkung nur gegenüber relativ leicht zu unterdrückenden Belagsarten, wie z.B. Calciumcarbonat.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Wasserbe¬ handlung solche Polymerisate zur Verfügung zu stellen, die die Wirksamkeit der bisher verwendeten Polymerisate auf Basis von Acrylsäure erreichen oder sogar übertreffen und die gleichzeitig eine bessere Löslichkeit bei hohen Calciumionenkonzentrationen haben als die bisher verwendeten Poly- acrylate. Vor allem sollen besonders hartnäckige Belagsprobleme in wasser¬ führenden Systemen, wie die Bildung von Calciumphosphat und die Abschei¬ dung von Silikatniederschlägen, wirksam unterdrückt werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung von wasser- löslichen Copolymerisäten, die als charakteristische Monomere

(a) 99 bis 50 Gew.% monoethylenisch ungesättigte Carbonsäuren mit 3 bis 8 C-Atomen oder deren Salze und

(b) 1 bis 50 Gew.% an Monomeren der Formel

C N

C C-Rl (I),

R3" T I CH=CH 2 in der Ri, R2, R3 = H, C* * .- bis Cή-Alkyl, Pheπyl und Benzyl bedeuten, deren Salze oder Quaternierungsprodukte

einpolymerisiert enthalten und die K-Werte von 10 bis 50 (bestimmt nach H. Fikentscher in 1 %iger wäßriger Lösung bei pH 7 und 25°C) haben, als Wasserbehandlungsmittel .

Copolymeri ' sate der oben beschriebenen Art sind im Prinzip bekannt. So wird beispielsweise in der US-PS 3 634 366 ein Copolymerisat aus Acrylsäure und l-Vinyl-2-methyl-imidazol beschrieben. Die Copolymerisate werden durch Copolymerisieren der Monomeren in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren hergestellt. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate enthalten als charakteristische Monomere der Gruppe (a) monoethylenisch unsättigte Carbonsäuren mit 3 bis 8 C-Atomen oder deren Salze. Zu diesen Monomeren gehören beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Dimethylacrylsäure, Ethacrylsäure, Maleinsäure, Citraconsäure, Methylenmalonsäure, Allylessig- säure, Vinylessigsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Mesakonsäure und Itakon¬ säure. Aus dieser Gruppe von Moπomeren verwendet man vorzugsweise Acryl- säure, Methacrylsäure oder Maleinsäure sowie Mischungen der genannten

Carbonsäuren, insbesondere Mischungen aus Acrylsäure und Maleinsäure zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate. Diese Monomeren können entweder in Form der freien Säuren oder in partiell oder vollständig neutralisierter Form in den Copolymerisaten vorliegen. Diese Monomeren werden gegebenenfalls mit Alkalimetallbasen, Ammoniak oder Aminen neutralisiert. Von den genannten Basen haben Natronlauge, Kalilauge und Ammoniak besondere praktische Bedeutung. Die Neutralisation kann eben¬ so gut auch mit Aminen, wie Ethanola in, Diethanola in oder Triethanolarnin vorgenommen werden. Die Monomeren der Gruppe (a) sind zu 99 bis 50, vorzugsweise 95 bis 70 Gew.% am Aufbau der Copolymerisate beteiligt.

Die Copolymerisate enthalten als charakteristische Monomere der Gruppe (b) Verbindungen der Formel

in der Ri, R2, R3 = H, Cχ~ bis C4-Alkyl, Phenyl und Benzyl

bedeuten sowie die Salze oder Quaternierungsprodukte der Verbindungen der Formel I einpolymerisiert. Zur Salzbildung neutralisiert man die Monomeren der Formel I mit Säuren, z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Amidosulfonsäure oder p-Toluolsulfonsäure. Die Quaternisierung der Verbindungen der Formel I kann mit den üblichen Quaternisierungsmitteln vorgenommen werden, z.B. Dimethylsulfat, Diethylsulfat, Methylchlorid, Ethylchlorid, Butyl- chlorid, Ethylhexylchlorid, n-Dodecylchlorid und Benzylchlorid. Auch eine nachträgliche Quaternisierung von Copolymerisaten, die eine Verbindung der Formel I einpolymerisiert enthalten, mit üblichen Quaternisierungsmitteln ist möglich.

Geeignete ' Verbindungen der Formel I sind beispielsweise 1-Vinylimidazol, l-Vinyl-2-methyl-imidazol, l-Vinyl-4-methyl-imidazol, l-Vinyl-5-meth l- imidazol, l-Vinyl-2-ethyl-imidazol, l-Vinyl-2-propyl-imidazol, 1-Vinyl- 2-phenyl-imidazol, l-Vinyl-4, 5-benz-imidazol und l-Vinyl-2-benz-imidazol . Zur Herstellung der Copolymerisate können die genannten Verbindungen ent¬ weder allein oder in Mischung untereinander der Copolymerisation unter- worfen werden, vorzugsweise verwendet man aus dieser Gruppe von Monomeren 1-Vinylimidazol. Der Anteil der Monomeren der Gruppe (b) am Aufbau der Copolymerisate beträgt 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.%.

Die Copolymerisate können zur Modifizierung als weitere Gruppe von Mono- meren (c) andere, mit den Monomeren (a) und (b) copolymerisierbare mono-

ethylenisch ungesättigte Monomere einpolymerisiert enthalten. Diese Mono¬ meren werden nur in einer solchen Menge in die Copolymerisate aus (a) und (b) einpolymerisiert, daß noch wasserlösliche Copolymerisate vorliegen. Die Menge an Monomeren (c) kann daher in einem weiten Bereich schwanken. Sofern die Monomeren (c) zur Modifizierung in die Copolymerisate einpoly¬ merisiert werden, beträgt ihr Anteil am Aufbau der Copolymerisate bis zu 20 Gew.%. Zur Modifizierung können beispielsweise Ester, Amide und Nitrile der unter .(a) angegebenen Carbonsäuren eingesetzt werden. Bevorzugte Verbindungen dieser Art sind beispielsweise Acrylsäuremethylester, Acryl- säureethylester, Methacrylsäuremethylester, Methacrylsäureethylester, Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat, Hydroxybutylacrylat, Hydroxy- ethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Maleinsäuremonomethylester, Maleinsäuredi ethylester, Maleinsäuremonoethylester, Maleinsäurediethyl- ester, Acrylamid, Methacrylamid, N-Dimethylacrylamid, N-tert.-Butylacryl- amid, Dimethylaminopropylmethacryla id, Acrylamidoglykolsäure, Acrylnitril und Methacrylnitril. Außerdem eignen sich als Monomere der Gruppe (c) Sulfosäuregruppen enthaltende Monomere, z.B. Vinylsulfonsäure, Allyl- sulfonsäure, Methallylsulfonsäure, Styrolsulfoπsäure, Acrylsäure-(3-sulfo- propyl)ester, Methacrylsäure-(3-sulfopropyl)ester und Acrylamidomethyl- propansulfonsäure sowie Phosphonsäuregruppen enthaltende Monomere, wie Vinylphosphonat, Allylphosphonat und Acrylamidomethanpropaπphosphonsäure. Geeignete Monomere der Gruppe (c) sind außerdem N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam, N-Vinylformamid, N-Vϊnyl-N-methylformamid, N-Vinyl- acetamid, N-Vinyl-N-methylacetamid, N-Vinyl-2-methylimidazolin, Diallyl- di-methyl-ammoniumchlorid, Vinylacetat und Viπylpropionat. Es ist selbstverständlich auch möglich, Mischungen aus den genannten Monomeren der Gruppe (c) einzusetzen, z.B. Acrylester und Vinylacetat oder Acrylamid und Hydroxyethylacrylat. Von den Monomeren der Gruppe (c) die zur Modifizierung der Copolymerisate aus (a) und (b) verwendet werden, kommen Vinylsulfonsäure, Acrylamidomethanpropansulfonsäure, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylformamid, Dimethyldiallylammoniumchlorid und Vinylacetat bevorzugt in Betracht. Die Monomeren der Gruppe (c) sind - sofern sie überhaupt zur Modifizierung in den Copolymerisaten aus (a) und (b) enthalten sind - vorzugsweise in Mengen bis zu 10 Gew.% einpolymerisiert.

Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Copolymerisaten, die

(a) 95 bis 70 Gew.% Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure oder Mischungen der genannten Carbonsäuren und

(b) 5 bis 30 Gew.% N-Vinylimidazol sowie

(c) 0 bis 10 Gew.% Vin lsulfonsäure, Acrylamidomethylpropansulfonsäure, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylformamid, Dimethyldiallylammoniumchlorid oder Hydroxypropylacrylat

einpolymerisiert enthalten. Die Copolymerisate werden vorzugsweise in vollständig oder teilweise neutralisierter Form verwendet. Die Copolymeri¬ sate haben K-Werte von 10 bis 50, vorzugsweise 15 bis 40 (bestimmt nach H. Fikentscher an 1 gew.%igen Lösungen der Natriumsalze der Copolymerisate bei pH 7 und 25°C).

Die Copolymerisate können nach allen bekannten kontinuierlichen oder dis¬ kontinuierlichen Verfahren der Substanz-, Fällungs-, Suspensions- und Lösungspolymerisation in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren herge¬ stellt werden, die unter den Polymerisationsbedingungen Radikale bilden, z.B. anorganische und organische Peroxide, Persulfate, Azoverbindungen und die sogenannten Redoxkatalysatoren.

Als radikalbildende Initiatoren sind vorzugsweise alle diejenigen Verbindungen geeignet, die bei der jeweils gewählten Polymerisations- temperatur eine Halbwertszeit von weniger als 3 Stunden aufweisen. Falls man die Polymerisation zunächst bei niedrigerer Temperatur startet und bei höherer Temperatur zu Ende führt, so ist es zweckmäßig, mit mindestens 2 bei verschiedenen Temperaturen zerfallenden Initiatoren zu arbeiten, nämlich zunächst einen bereits bei niedrigerer Temperatur zerfallenen Initiator für den Start der Polymerisation einzusetzen und dann die

Hauptpolymerisatioπ mit einem Initiator zu Ende zu führen, der bei höherer Temperatur zerfällt. Man kann wasserlösliche sowie wasserunlösliche oder Mischungen von wasserlöslichen und wasserunlöslichen Initiatoren ein¬ setzen. Die in Wasser unlöslichen Initiatoren sind dann in der organischen Phase löslich. Für die im folgenden angegebenen Temperaturbereiche kann man beispielsweise die dafür aufgeführten Initiatoren verwenden.

Temperatur: 40 bis 60°C:

Acetylcyclohexansulfonylperoxid, Diacetylperoxidicarbonat, Dicyclohexyl- peroxidicarbonat, Di-2-ethylhexylperoxidicarbonat, tert.-Butylperneode- canoat, 2, 2'-Azobis-(4-methoxi-2, 4-dimethylvaleronitril), 2,2'-Azobis- (2-methyl-N-phenylpropionamidin)dihydrochlorid, 2, 2'-Azobis(2-methyl- propionamidin)dihydrochlorid

Temperatur: 60 bis 80°C:

Tert.-Butylperpivalat, Dioctanoylperoxid, Dilauroylperoxid, 2,2'-Azobis- (2,4-dimethylvaleronitril)

Temperatur: 80 bis 100°e:

Dibenzoylperoxid, tert.-Butylper-2-ethylhexanoat, tert.-Butylpermaleinat,

2, 2'-Azobis-(isobutyronitril), Dimethyl-2,2'-azobisisobutyrat

Temperatur: 100 bis 120°C:

Bis-(tert.-butylperoxid)-cyclohexan, tert.-Butylperoxi isopropylcarbonat, tert.-Butylperacetat

Temperatur: 120 bis 140°C: 2,2-Bis-(tert.-butylperoxi)-butan, Dicumylperoxid, di-tert.-amylperoxid, Di-tert.-butylperoxid

Temperatur: >140°C: p-Methanhydroperoxid, Penanhydroperoxid, Cu olhydroperoxid, tert.-Butyl- hydroperoxid

Verwendet man zusätzlich noch Salze oder Komplexe von Schwermetallen, z.B. Kupfer-, Kobalt-, Mangan-, Eisen-, Nickel- und Chromsalze oder organische Verbindungen wie Benzoin, Dimethylanilin, Ascorbinsäure zusammen mit mindestens einem der oben angegebenen Initiatoren, so können die Halb¬ wertszeiten der angegebenen radikalbildenden Initiatoren verringert werden. So kann man beispielsweise tert.-Butylhydroperoxid unter Zusatz von 5 ppm Kupfer-II-acetylacetonat bereits so aktivieren, daß bereits bei 100°C polymerisiert werden kann. Die reduzierende Komponente von Redox- katalysatoren kann auch beispielsweise von Verbindungen wie Natriumsulfit, Natriumbisulfit, Natriumformaldehydsulfoxylat und Hydrazin gebildet werden. Bezogen auf die bei der Polymerisation eingesetzten Monomeren verwendet man 0,01 bis 20, vorzugsweise 0,05 bis 10 Gew.% eines Polymeri¬ sationsinitiators oder einer Mischung mehrerer Polymerisationsinitiatoren. Als Redoxkomponenten setzt man 0,01 bis 5 % der reduzierend wirkenden Verbindungen zu. Schwermetalle werden im Bereich von 0,1 bis 100 ppm, vorzugsweise 0,5 bis 10 ppm eingesetzt. Oft ist es von Vorteil, eine Kombination aus Peroxid, Reduktionsmittel und Schwermetall als Redoxkata- lysator einzusetzen. Die Copolymerisation der wesentlichen Monomeren (a) und (b) kann auch durch Einwirkung von ultravioletter Strahlung, gege¬ benenfalls in Gegenwart von UV-Initiatoren, durchgeführt werden. Für das Polymerisieren unter Einwirkung von UV-Strahlen setzt man die dafür üblicherweise in Betracht kommenden Fotoinitiatoren bzw. Sensibilisatoren ein. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Verbindungen wie Benzoin und Benzoiπether, α-substituierte Beπzoinverbindungen, wie o-Meth lolben- zoin und o-Methylolbenzoinether, o-Methylbenzoin oder o-Phenylbenzoin. Auch sogenannte Triplett-Sensibilisatoren, wie Benzyldiketale, können ver¬ wendet werden. Als UV-Strahlungsquellen dienen beispielsweise neben

energiereichen UV-Lampen, wie Kohlenbogenlampen, Quecksilberdampflampen oder Xenonlampen auch UV-arme Lichtquellen, wie Leuchtstoffröhren mit hohem Blauantei1.

Um Polymerisate mit niedrigem K-Wert herzustellen, wird die Polymerisation zweckmäßigerweise in Gegenwart von Reglern durchgeführt. Geeignete Regler sind beispielsweise Mercaptoverbindungen, wie Mercaptoethanol, Mercapto- propanol, Mercaptobutanol, Mercaptoessigsäure, Mercaptopropionsäure, Butyl ercaptan und Dodecyl ercaptan. Als Regler eignen sich außerdem Allylverbindungen, wie Allylalkohol, Aldehyde, wie Formaldehyd, Acet- aldehyd, Propionaldehyd, n-Butyraldehyd und Isobutyraldehyd, Ameisensäure, Propionsäure, hypophosphorige Säure und phosphorige Säure. Falls die Poly¬ merisation in Gegenwart von Reglern durchgeführt wird, benötigt man davon 0,05 bis 20 Gew.%, bezogen auf die bei der Polymerisation eingesetzten Monomeren. Um Copolymerisate mit K-werten von 30 bis 50 herzustellen, kann es gegebenenfalls zweckmäßig sein, die Copolymerisation zusätzlich in Gegenwart von Monomeren durchzuführen, die mindestens zwei ethylenisch ungesättigte, nichtkonjugierte Doppelbindungen im Molekül aufweisen. Bei dieser Gruppe von Monomeren handelt es sich beispielsweise um Vernetzer, wie Methyleπbisacryla id, Ester von Acrylsäure und Methacrylsäure mit mehrwertigen Alkoholen, z.B. Glykoldiacrylat, Glycerintriacrylat, Glykol- dimethacrylat, Glycerintrimethacrylat, sowie mindestens zweifach mit Acrylsäure oder Methacrylsäure veresterte Polyole ,wie Pentaerythrit und Glukose. Geeignete Vernetzer sind außerdem Divinylbenzol, Divinyldioxan, Pentaerythrittriallylether und Peπtaallylsucrose. Falls bei der Copoly¬ merisation vernetzer eingesetzt werden, so beträgt ihre Menge bis zu 5 Gew.%, bezogen auf die gesamten Monomeren.

Bei der Substanzpolymerisation werden die Monomeren zusammen mit den Radikalbildnern erhitzt, wobei es meistens erforderlich ist, das Reak¬ tionsgut auf Temperaturen oberhalb des Erweichungspunkts zu erhitzen, um die Masse fließfähig zu halten. Zweckmäßigerweise erfolgt die Herstellung kontinuierlich, um die hohe Polymerisationswärme sicher abführen zu können. Dabei werden meistens Polymere mit K-Werten in dem Bereich von 10 bis etwa 30 erhalten. Zur Herstellung von Copolymerisaten mit K-werten von mehr als 30 bis 50 kann man sich der Fällungs- oder Suspensionspolymerisa¬ tion bedienen. Bei der Fällungspolymerisation sind die Monomeren im Ver¬ dünnungsmittel löslich und die gebildeten Copolymeren unlöslich und fallen daher aus. Bei der Suspensionspolymerisation sind Monomere und Polymere im Verdünnungsmittel unlöslich. Um ein Zusammenkleben der Copolymerisatteil- chen zu vermeiden, führt man die Copolymerisation zweckmäßigerweise in Gegenwart von Schutzkolloiden durch. Die Copolymerisate können nach Abschluß der Copolymerisation durch Abfiltrieren und Trocknen in fester Form isoliert werden. Die bevorzugte Polymerisationsmethode ist die

Lösungspolymerisation, bei der Monomere und Copolymere im Lösemittel gelöst sind. Besonders geeignete Lösemittel für die Lösungspolymerisation sind Wasser, sekundäre Alkohole und Mischungen aus Wasser und sekundären Alkoholen. Sofern man Wasser als Lösemittel verwendet, muß die Polymerisation in Gegenwart von Reglern durchgeführt werden, weil sonst Copolymerisate mit zu hohem K-Wert entstehen. Polymerisiert man dagegen die Monomeren in sekundären Alkoholen, so kann auf die Mitverwendung von Reglern verzichtet werden, weil bekanntlich sekundäre Alkohole regelnd wirken.

Bei den genannten Polymerisationsverfahren wird die Polymerisation so geführt, daß die Polymerkonzentration 5 bis 80, vorzugsweise 10 bis 60 Gew.% beträgt. Die geeigneten Polymerisationstemperatureπ betragen 20 bis 250, vorzugsweise 40 bis 180°C. In der Praxis liegen die besonders bevorzugten Temperaturen bei der Copolymerisation bei 60 bis 130°C. Sofern die Polymerisationstemperatur oberhalb des Siedepunkts des Lösemittels bzw. Lösemittelgemisches liegt, wird die Copolymerisation unter Druck durchgeführt. Wenn man die Copolymerisation in einem organischen Löse¬ mittel durchführt, wird das Reaktionsgemisch nach Abschluß der Copolymeri- sation und gegebenenfalls einer Neutralisation einer Wasserdampfdestilla- tion unterworfen, bei der das organische Lösemittel abdestilliert. Selbst¬ verständlich ist es auch möglich, das organische Lösemittel aus dem Reak¬ tionsgemisch abzudestiliieren und dann Wasser zuzusetzen, um eine Copoly- merisatlösung zu erhalten. Falls gewünscht, wird das Copolymerisat neutralisiert. Die so erhältlichen wäßrigen Copolymerisatlösungeπ können direkt als Wasserbehandlungsmittel zur Verminderung der Kesselsteinab¬ scheidung und der Wasserhärteausscheidung in wasserführenden Systemen verwendet werden. Möglich ist die Kombination der erfindungsgemäßen Poly¬ meren mit anderen Dispergiermittel, wie Phosphonaten, Phosphonoalkan- carbonsäuren etc.

Die Wirkungsweise der Copolymerisate als sog. Belagsverhinderer für die Wasserbehandlung besteht darin, die Bildung von Kristallen der Härtebild¬ nersalze, wie Calciumcarbonat, Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat, Calcium-, Barium- oder Strontiumsulfat, Calciu phosphat (Apatit) und ähnliche im unterstöchiometrisehen Dosierungsbereich zu verhindern oder die Bildung dieser Niederschläge so zu beeinflussen, daß keine harten und steinartigen Beläge entstehen, sondern leicht ausschwemmbare, im Wasser fein verteilte Ausscheidungen gebildet werden. Auf diese Weise werden die Oberflächen von z.B. Wärmeaustauschern, Rohren oder Pumpenbauteilen von Belägen freigehal¬ ten und deren Korrosionsπeigung vermindert. Insbesondere wird die Gefahr von Lochfraßkorrosion unter diesen Belägen verringert. Ferner wird das Aufwachsen von Mi roorganismen auf diesen Metalloberflächen erschwert. Durch den Einfluß der Belagsverhinderer kann die Lebensdauer von solchen

Anlagen erhöht und Stillstandzeiten zur Reinigung von Anlagenteilen erheb¬ lich reduziert werden. Die hierzu benötigten Mengen von Belagsverhinderer betragen 0,1 bis 100, vorzugsweise 0,5 bis 25 ppm, bezogen auf die jeweilige Wassermenge. Bei den wasserführenden Systemen handelt es sich z.B. um offene oder geschlossene Kühlkreisläufe, beispielsweise von Kraftwerken oder chemischen Anlagen, wie Reaktoren, Destillationsappara¬ turen und ähnlichen Bauteilen, bei denen Wärme abgeführt werden muß. Der Einsatz dieser Belagsverhinderer kann auch in Boilerwässern und Dampf¬ erzeugern, vorzugsweise im Bereich von Wassertemperaturen unterhalb 150°C erfolgen. Eine bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäß zu verwendenden Belagsverhinderer ist ferner die Entsalzung von Meer- und Brackwasser durch Destillation oder Membranverfahren, wie z.B. die umgekehrte Osmose oder Elektrodialyse. So wird z.B. beim sog. MSF-Destillationsverfahrens (Multistage Flash Evaporation) zur Meerwasserentsalzung eingedicktes Meer- wasser mit erhöhter Temperatur im Umlauf gefahren. Die Belagsverhinderer unterbinden dabei wirksam die Ausscheidung von Härtebildnern, wie z.B. Brucit und deren Anbacken an Anlagebauteile.

Bei Membranverfahren kann die Schädigung der Membranen durch auskristalli- sierende Härtebildner wirksam verhindert werden. Auf diese weise ermög¬ lichen diese Belagsverhinderer höhere Eindickuπgsfaktoren, verbesserte Ausbeute an Reinwasser und längere Lebensdauer der Membranen. Eine weitere Anwendung der Belagsverhinderer ist z.B. beim Eindampfen von Zuckersäften aus Rohr- oder Rübenzucker gegeben. Im Gegensatz zu oben beschriebenen Anwendungen werden hier dem Zuckerdüπnsaft zur Reinigung z.B. Calcium- hydroxid, Kohlendioxid, Schwefeldioxid oder gegebenenfalls Phosphorsäure zugesetzt. Nach Filtration im Zuckersaft verbleibende schwerlösliche Calciu salze, wie z.B. Calciumcarbonat, -sulfat oder -phosphat, fallen dann während des Eindampfprozesses aus und können als steinharte Beläge auf Wärmetauscheroberflächen auftreten. Dies gilt ebenso auch für Zucker¬ begleitstoffe, wie Kieselsäure oder Calciumsalze organischer Säuren, wie z.B. Oxalsäure.

Ähnliches gilt für Verfahren, die sich an die Zuckergewinnung anschließen, so z.B. die Alkoholgewinnung aus Rückständen der Zuckerproduktion.

Die erfindungsgemäß als Belagsverhinderer einsetzbaren Copolymerisate sind in der Lage, die obengenannten Belagsbildungen weitgehend zu unterbinden, so daß Stillstandszeiten der Anlagen zur Reinigung, z.B. durch Auskochen, wesentlich verringert werden können. Ein wesentlicher Gesichtspunkt hier¬ bei ist ferner die beträchtliche Energieeinsparung durch Vermeidung der genannten wärmeisolierenden Beläge.

Die in den beschriebenen Anwendungen nötigen Mengen des Belagsverhinderers sind unterschiedlich, betragen jedoch zwischen 0,1 und 100 ppm, bezogen auf eingesetztes Kühlwasser, Boilerwasser, Prozeßwasser oder z.B. Zucker¬ saft.

Die erfindungsgemäß zu verwendenden Produkte weisen eine bessere Disper- gierung gegenüber Härtebildnersalzen, wie Ca-Carbonat, Ca-Sulfat und Ca- Phosphat auf und sind ferner besser verträglich mit Ca-Ionen als Homopoly- merisate der Acrylsäure.

Die K-Werte der Copolymerisate wurden nach H. Fikentscher, Cellulose- chemie, Band 13, 48 bis 64 und 71 bis 74 (1932) in wäßriger Lösung bei einem pH-Wert von 7, einer Temperatur von 25°C und einer Polymerkonzentra¬ tion des Natriumsalzes des Copolymerisats von 1 Gew.% bestimmt. Die Angaben in Prozent beziehen sich auf das Gewicht der Stoffe.

Beispiele

Herstellung der Copolymerisate

Copolymerisat 1

In einem Reaktor, der mit Kühler, Thermometer, Zulaufvorrichtungen, Stickstoffeinlaß und -auslaß versehen ist, wird eine Lösung von 1,9 g phosphoriger Säure in 370 g Wasser zum Sieden erhitzt. Innerhalb von 4 Stunden gibt man dazu gleichmäßig 590 g Acrylsäure, eine Lösung von 63,6 g N-Vinylimidazol in 100 g Wasser, eine Lösung von 54 g 2-Mercapto- ethanol in 50 g Wasser, eine Lösung von 6,4 g Natriumpersulfat und 0,6 g 2, 2'-Azobis(2-methylpropionamidin)dihydrochlorid in 125 g Wasser und hält das Reaktionsgemisch während der Zulaufzeit beim schwachen Sieden. Nach Beendigung der Monomer- und Initiatorzugabe wird das Reaktionsgemisch noch 1 Stunde zum Sieden erhitzt, dann mit 620 g 50 %iger wäßriger Natronlauge bis zu einem pH-Wert von 7,5 neutralisiert. Der Trocknungsrückstand beträgt 44 %, der K-Wert des Copolymerisates 39.

Copolymerisat 2

Man verfährt wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch 524 g Acryl¬ säure und 127,2 g N-Vinylimidazol und neutralisiert nach Beendigung der Copolymerisation die wäßrige Copolymerisatlösung durch Zusatz von 540 g 50 %iger wäßriger Natronlauge bis zu einem pH-Wert von 7,3. Der Trock¬ nungsrückstand beträgt 45 %, der K-Wert des Copolymerisates 47,5.

Copolymerisat 3 '

In einem Reaktor aus Stahl, der für das Arbeiten unter Druck ausgelegt ist, werden 1028,5 g einer Mischung aus 75 Gew.% Isopropanol und 25 Gew.% 5 Wasser sowie 72 g 30 %iges Wasserstoffperoxid vorgelegt. Der Reaktor wird 3 mal mit Stickstoff bis zu einem Druck von 3 bar abgepresst und wieder entspannt. Der Reaktor wird dann druckdicht verschlossen und der Inhalt des Reaktors unter Rühren auf eine Temperatur von 120°C erhitzt. Sobald diese Temperatur erreicht ist, werden 508 g eines Gemisches aus 75 %

10 Isopropanol und 25 % Wasser, 1758,5 g Acrylsäure und 189,5 g N-vinyl- imidazol und separat davon innerhalb von 8 Stunden gleichmäßig eine Mischung aus 122 g 30 %igem Wasserstoffperoxid und 250 g Isopropanol zudosiert. Der Druck im Polymerisationsreaktor wird während der Polymeri¬ sation bei 3 bar konstant gehalten. Nach Beendigung der Initiatorzugabe

15 wird das Reaktionsgemisch noch 2 Stunden auf 120°C erhitzt und danach unter Abdestiliieren einer Teilmenge Isopropanol entspannt und an¬ schließend durch Einleiten von Wasserdampf restliches Isopropanol abdestilliert. Das Reaktionsgemisch wird danach auf 50°C abgekühlt und durch Zusatz von 1850 g 50 %iger wäßriger Natronlauge neutralisiert. Der

20 pH-wert der wäßrigen Lösung beträgt 8, der Trocknungsrückstand 46,5 % und der K-wert des Copolymerisats 30,2. Copolymerisat 4

In dem Reaktor, in dem das Copolymerisat 3 hergestellt wurde, werden 25 1028,5 g Isopropanol und 78,6 g 30 %iges Wasserstoffperoxid vorgelegt, 3 mal mit 3 bar Stickstoff zum Inertisieren abgepresst und darin nach dem druckdichten Verschließen des Reaktors auf 120°C erhitzt, wobei sich ein Druck von 3 bar einstellt. Sobald der Reaktorinhalt eine Temperatur von 120°C hat, dosiert man gleichmäßig innerhalb von 5 Stunden eine Mischung 30 aus 908 g Isopropanol, 1516 g Acrylsäure, 189,5 g N-Vinylimidazol und

189,5 g Acrylamidomethylpropansulfonsäure und getrennt davon innerhalb von 6 Stunden eine Lösung von 133 g 30 %igem Wasserstoffperoxid in 270 g Isopropano.l. zu. Nach Beendigung der Initiatorzugabe wird das Reaktionsge¬ misch noch 2 Stunden bei 120°C nachpolymerisiert, danach entspannt und 5 Isopropanol abdestilliert. Das Reaktionsgemisch wird auf 50°C abgekühlt und mit 1950 g 50 %iger wäßriger Natronlauge bis zu einem pH-Wert von 8,1 neutralisiert. Der Feststoffgehalt der wäßrigen Lösung beträgt 45,1 %, der K-Wert des Copolymerisats 33,2.

0 Copolymerisat 5

In dem Reaktor, in dem das Copolymerisat 1 hergestellt wurde, legt man eine Lösung von 1,9 g phosphoriger Säure in 370 g Wasser vor und erhitzt die Lösung zum Sieden. Dann gibt man innerhalb von 4 Stunden gleichmäßig

573,3 g Acrylsäure und eine Lösung von 106 g l-vinyl-3-methylimidazolium- chlorid in 58 g Wasser, eine Lösung von 54 g 2-Mercaptoethanol in 50 g Wasser und eine Lösung von 6,4 g Natriumpersulfat und 0,64 g 2,2'-Azobis- (2-methylpropionamidin)hydrochlorid in 125 g Wasser zu. Nach Beendigung der Initiator- und Monomerzugabe wird das Reaktionsgemisch noch 2 Stunden auf eine Temperatur von 100°C erhitzt, dann auf 50°C abgekühlt und durch Zugabe von 590 g 50 %iger wäßriger Natronlauge neutralisiert. Der Fest- stoffgehalt- der wäßrigen Lösung beträgt 44,5 %. Das Copolymerisat hat einen K-Wert von 17,7.

Copolymerisat 6

In dem Reaktor, in dem das Copolymerisat 1 hergestellt wurde, legt man eine Lösung von 1,9 g phosphoriger Säure in 370 g destilliertem Wasser vor und erhitzt sie auf eine Temperatur von 95°C. Dazu fügt man dann gleichmäßig innerhalb .von 4 Stunden eine Lösung von 508,8 g Acrylsäure, 35 g Wasser und 127,2 g N-Vinylimidazol, eine Lösung von 54 g Mercapto- ethanol in 50 g Wasser und separat davon eine Lösung von 3,2 g Natriumper¬ sulfat und 3,2 g 2,2'-Azobis(2-methylpropionamidin)hydrochlorid in 130 g Wasser. Man erhält eine wäßrige Lösung eines Copolymerisates mit einem Feststoffgehalt von 45,6 % und einem K-Wert von 20,3.

Copolymerisat 7

In dem Reaktor, in dem das Copolymerisat 3 hergestellt wurde, legt man 1028,5 g Isopropanol und 78,6 g 30 %iges Wasserstoffperoxid vor, presst den Reaktor 3 mal mit 3 bar Stickstoff zum Inertisieren ab und erhitzt nach dem druckdichten Verschließen den Reaktoriπhalt auf eine Temperatur von 120°C. Dabei stellt sich ein Druck von 3 bar ein. Sobald die Temperatur von 120°C erreicht ist, fügt man gleichmäßig innerhalb von 5 Stunden eine Mischung von 1327 g Acrylsäure, 529 g Isopropanol, 189,5 g N-Vinylimidazol, 379 g einer 25 %igen wäßrigen Acrylamidomethylpropan- sulfonsäurelösung und 758 g einer 25 %igen wäßrigen Acryla idlösung und separat davon in 6,5 Stunden eine Lösung von 133 g 30 %igem wasserstoff- peroxid in 271 g Isopropanol zu. Nach Beendigung der Initiatorzugabe wird das Reaktionsgemisch noch 1 Stunde bei einer Temperatur von 120°C gerührt und danach unter Abdestiliieren von Isopropanol langsam entspannt. Anschließend leitet man wasserdampf in das Reaktionsgemisch, um das Isopropanol abzudestiliieren. Man leitet solange Wasserdampf ein, bis das Reaktioπsgemisch eine Temperatur von 100°C erreicht hat. Dann wird es auf 50°C abgekühlt und durch Zugabe von 1200 g einer 50 %igen wäßrigen Natronlauge neutralisiert. Die Lösung hat einen pH-Wert von 8 und einen Feststoffgehalt von 43,4 %. Der K-Wert des Copolymerisates beträgt 24,5.

Copolymerisat 8

In dem Reaktor, in dem das Copolymerisat 3 hergestellt wurde, legt man 1028 g einer Mischung aus 75 % sek.-Butanol und 25 % Wasser und 78,6 g 5 30 %igem Wasserstoffperoxid vor, presst den Reaktor 3 mal mit 3 bar Stick¬ stoff zum ' Inertisieren ab und erhitzt den Reaktorinhalt nach dem druck¬ dichten Verschließen des Reaktors auf eine Temperatur von 120°C. Sobald diese Temperatur erreicht ist, dosiert man innerhalb von 5 Stunden eine Lösung von 908 g sek.-Butanol, 1326,5 g Acrylsäure, 189,5 g N-Vinyl-

10 imidazol und 379 g Acrylamidomethylpropansulfonsäure und innerhalb von 6,5 Stunden gleichmäßig eine Lösung von 133 g 30 %igem Wasserstoffperoxid in 270 g einer Mischung aus 70 Gew.% sek.-Butanol und 30 Gew.% Wasser zu. Nach Beendigung der Initiatorzugabe wird das Reaktionsgemisch noch 2 Stunden bei 120°C nachpolymerisiert, dann langsam entspannt, wobei das

15 sek.-Butanol abdestilliert. Durch Einleiten von asserdampf wird das rest¬ liche sek.-Butanol bis zu einer Innentemperatur von 100°C abdestilliert. Der Reaktorinhalt wird dann auf 50°C abgekühlt und durch Zugabe von 1500 g 50 %iger wäßriger Natronlauge neutralisiert. Man erhält eine Copolymeri¬ satlösung mit einem pH-Wert von 7 und einem Feststoffgehalt von 51,6 %. 20 Der K-Wert des Copolymerisats beträgt 22,6.

Copolymerisat 9

In dem Reaktor, in dem das Copolymerisat 3 hergestellt wurde, werden

25 1028,5 g eines Gemisches aus 75 % Isopropanol und 25 % Wasser und 78,6 g 30 %iges Wasserstoffperoxid vorgelegt, 3 mal mit 3 bar Stickstoff zum inertisieren abgepresst und nach dem druckdichten Verschließen des Reaktors auf eine Temperatur von 130°C erhitzt. Bei dieser Temperatur fügt man innerhalb von 6 Stunden eine Mischung aus 1706 g Acrylsäure, 189,5 g 0 N-Vinylimidazol und 961 g eines Gemisches aus 75 % Isopropanol und 25 % Wasser und getrennt davon innerhalb von 8 Stunden eine Lösung von 133 g 30 %igem Wasserstoffperoxid und 251 g eines Gemisches aus 75 % isopropanol und 25 % Wasser zu. Nach Beendigung des Iπitiatorzugabe wird das Reak¬ tionsgemisch noch 2 Stunden unter Rühren bei 130°C nachpolymerisiert und 5 vorsichtig unter Abdestiliieren von isopropanol entspannt. Nach dem Druck¬ ausgleich mit der Atmosphäre leitet man Wasserdampf ein, um das restliche isopropanol zu entfernen. Danach wird das Reaktionsgemisch auf eine Tempe¬ ratur von 50°C abgekühlt und mit 1890 g einer 50 %igen wäßrigen Natron¬ lauge bis zu einem pH-Wert von 8,1 neutralisiert. Man erhält eine Copoly- 0 erisatlösung mit einem Feststoffgehalt von 51,2 %. Der K-Wert des Copolymerisates beträgt 26,4.

Copolymerisat 10 (Vergleich)

Handelsübliches Homopolymerisat der Acrylsäure mit einem K-Wert von 30.

Die oben beschriebenen Copolymerisate wurden auf ihre Eignung aus Wasser¬ behandlungsmittel folgenden Testen unterworfen:

CaS0 4 -Test

500 ml einer gesättigten CaSO^-Lösung wird bei 200°C im Trockenschrank auf 200 g eingedampft. Man läßt die Mischung über Nacht stehen und filtriert am nächsten Tag durch einen Membranfilter (0,45 μπ ) .

50 ml des Filtrats wird mit einer wäßrigen 0,2 M-Lösung von Na 2 H 2 EDTA (EDTA = Ethylendiamintetraessigsäure) titriert und der noch gelöste Ca-Anteil bestimmt. Die Inhibierung bei Zugabe von I ppm Polymer wird berechnet gegen einen Blindversuch ohne Polymerzugabe.

mg CaS0 auf Filter (mit 1 ppm Polymer) % inhibierung: 100 I 1 mg CaSOj * . auf Filter (Blindversuch ohne Polymer)

Es wird eine wäßrige Prüflösung aus den Komponenten A und B hergestellt:

A = 3,36 g NaHC0 3 /l B = 1,58 g CaCl 2 • 2H 2 0/1 und 0,88 g MgS0 4 /l

Je 100 ml der obigen Lösungen werden in eine 250 ml Flasche pipetiert mit 5 ppm Dispergiermittel versetzt, zugeschlossen und 16 Stunden bei 86°C gelagert. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur und Filtration wird die Lösung zur Bestimmung des gelösten Ca-Anteils mit einer 0,2 M-Lösuπg von Na 2 H 2 EDTA titriert.

mg CaO auf Filter (mit Polymer)

% Inhibierung: 100 l _ mg CaO auf Filter (Blindversuch ohne Polymer)

Es werden 100 ml einer Lösung mit folgenden Konzentrationen hergestellt:

1,095 g/1 CaCl 2 • 6H 0 0,019 g/1 Na 2 HP0 4 • 2H 2 0 2 ppm Polymer

Der pH-Wert wird mit einem Borax-Puffer auf 8,6 eingestellt. Die Lösung wird nun 3 Stunden bei 70°C gerührt und 24 Stunden stehen gelassen. Nach dieser Zeit wird die Lichtdurchlässigkeit (LD, Weißlicht) mit einem Photo¬ meter gemessen. Der Photometer wird vorher mit destilliertem Wasser auf 100 % LD eingestellt.

100 - LD mit 2 ppm Polymer \

% inhibierung: { 1 - jx 100

100 - LD einer Blindprobe ohne Polymer/

Ca-Ionenverträglichkeit

Es werden 200 ml einer Lösung mit folgender Zusammensetzung hergestellt:

1,565 g CaCl 2 6H 2 0/1 3 g KC1/1

45 ppm Polymer

Der pH-Wert wird mit NaOH auf 9 eingestellt und die Lösung anschließend 30 Minuten gekocht. Die abgekochte Lösung wird nun mit destilliertem Wasser auf 200 ml aufgefüllt und die Lichtdurchlässigkeit (LD) gemessen (LD für dest. Wasser = 100 %) . Je höher der LD-Wert desto besser ist die Verträglichkeit des Produktes gegenüber Ca-Ionen.

Die Prüfergebnisse sind in der Tabelle angegeben.

% Inhibierung LD % eisp. Copolymeri¬ K-Wert CaS0 4 CaC0 3 Ca 3 (P0 ) 2 (Polymer¬ sat Nr. trübung)

1 1 39 35 53 58 83

2 2 47,5 42 45 72 92

3 3 30 47 49 66 97

4 4 33 27 43 63 91

5 5 17,7 39 55 73 -

6 6 20,3 48 39 70 -

7 7 24,5 41 23 78 -

8 8 22,6 51 30 72 100

9 9 26,4 39 56 77 97

Vergleichsbeisp.10 (Homopolymerisat 30 29 45 61 <60 der Acrylsäure

Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, haben die Copolymerisate 2, 3, 5 und 9 bei allen Tests eine verbesserte Wirksamkeit gegenüber dem Homopoly- merisat der Acrylsäure. Diese Copolymerisate sind insbesondere zur Behand¬ lung von solchen wasserführenden Systemen geeignet, die hohe Ca-Ionenkon- zentrationen aufweisen, z.B. bei der Zuckersäfte!ndampfung.

Die Copolymerisate 1, 4, 6, 7 und 8 sind bei 3 von 4 Tests besser als das Homopolymerisat der Acrylsäure.