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Title:
USED OF CROSS-LINKED POLYVINYLPYRROLIDONE AS A DISINTEGRANT IN COMPACT, PARTICULATE DETERGENTS AND CLEANING AGENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/066612
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of cross-linked polyvinylpyrrolidone in a specific particle composition as a disintegrant in compact, particulate detergents and cleaning agents. The invention further relates to the corresponding particle composition and to the compact, particulate detergents as such, to a method for producing the compact, particulate detergents and cleaning agents, and to a method for producing the specific particle composition.

Inventors:
MEFFERT HELMUT (DE)
BERTLEFF WERNER (DE)
KERBER MICHAEL (DE)
SPANG PETER (DE)
BAUR RICHARD (DE)
GOMEZ MARCOS (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/002644
Publication Date:
September 13, 2001
Filing Date:
March 09, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
MEFFERT HELMUT (DE)
BERTLEFF WERNER (DE)
KERBER MICHAEL (DE)
SPANG PETER (DE)
BAUR RICHARD (DE)
GOMEZ MARCOS (DE)
International Classes:
C08F2/22; C08F26/06; C11D3/37; C08F26/10; C11D17/06; (IPC1-7): C08F26/06; C08F2/22
Foreign References:
US4956430A1990-09-11
EP0175335A11986-03-26
EP0508358A11992-10-14
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung einer PartikelZusammensetzung, enthaltend Partikel aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon als Sprengmittel in kompakten, teilchenförmigen Waschund Reinigungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß A höchstens 10 Gew.% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 63 ym, B höchstens 30 Gew.% und mindestens 0, 1 Gew.% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer 1000 Mm und C mindestens 10 Gew.% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 200 Fm aufweisen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die PartikelZusammensetzung mit der Partikelgrößenverteilung gemäß den Merkmalen A, B und C direkt durch ein Poly merisationsverfahren oder durch Klassieren der aus der Polymerisation und Trocknung erhaltenen Polyvinylpyrrolidon festkörper erhalten wird.
3. PartikelZusammensetzung, enthaltend Partikel aus quer vernetztem Polyvinylpyrrolidon mit einer Partikelgrößen verteilung, in der A höchstens 10 Gew.% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 63 Fm, B höchstens 30 Gew.% und mindestens 0, 1 Gew.% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer 1000 gm und C mindestens 10 Gew.% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 200 Wm aufweisen.
4. Kompakte, teilchenförmige Waschund Reinigungsmittel, enthaltend in Mengen von 0, 5 bis 20 Gew.% bezogen auf die Gesamtmasse eine PartikelZusammensetzung gemäß Anspruch 3.
5. Verfahren zur Herstellung von kompakten, teilchenförmigen Waschund Reinigungsmittel, enthaltend quervernetztes Poly vinylpyrrolidon als Sprengmittel, indem man eine Partikel Zusammensetzung gemäß Anspruch 3 in Mengen von 0, 5 bis 20 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht mit den pulver förmigen Inhaltsstoffen von Waschmitteln vermischt und anschließend das Gemisch durch Verdichten in eine kompakte Form überführt.
6. Verfahren zur Herstellung einer PartikelZusammensetzung gemäß Anspruch 3 durch Popcornpolymerisation, wobei man Popcornpolymerisate bildende Reaktionsmischungen aus NVinyl Pyrrolidon und Vernetzer unter Ausschluß von Sauerstoff und Polymerisationsinitiatoren bei Temperaturen bis zu 200°C polymerisiert, die Popcornpolymerisation als Fällungspoly merisation in Wasser oder in Substanz durchführt und die Partikelgröße der Popcornpolymeren durch Einleiten eines Inertgasstroms in die Reaktionsmischung regelt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man 0, 01 bis 100 1 Inertgas pro Stunde und 1 Reaktionsmischung in die Reaktionsmischung einleitet.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Popcornpolymerisation in Gegenwart eines Reduktions mittels durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man mit dem Einleiten des Inertgases in die Reaktionsmischung vor der Zugabe des Reduktionsmittels beginnt.,.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, daß man als Inertgas Stickstoff verwendet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekenn zeichnet, daß man als Vernetzer N, N'Divinylethylenharnstoff einsetzt.
Description:
Verwendung von quervernetztem Polyvinylpyrrolidon als Sprengmit- tel in kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmitteln Beschreibung Die Erfindung betrifft die Verwendung von quervernetztem Poly- vinylpyrrolidon in einer spezifischen Partikel-Zusammensetzung als Sprengmittel in kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reini- gungsmitteln, die Partikel-Zusammensetzung und die kompakten, teilchenförmigen Waschmittel selbst, ein Verfahren zur Herstel- lung der kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmittel, sowie ein Verfahren zur Herstellung der spezifischen Partikel-Zu- sammensetzung.

Kompakte Wasch-und Reinigungsmittelformulierungen werden mit Hilfe unterschiedlicher Agglomerierungs-, Kompaktierungs-oder Tablettierungstechnologien hergestellt. Im Fall von Wasch-und Reinigungsmittelkompaktprodukten, die beispielsweise in Form von Tabletten vorliegen, ist es schwierig, die Balance zwischen ausreichender Festigkeit und hinreichend rascher Auflösung bzw. raschem Zerfall bei der Einwirkung von Wasser herzustellen.

So müssen beispielsweise Waschmitteltabletten, die in die Ein- spülkammer der Waschmaschine dosiert werden, beim Zusammenbringen mit Wasser innerhalb eines Zeitraums von weniger als einer Minute zerfallen. Bei einem leichten Kompaktierungsgrad von Waschmittel- tabletten wird zwar eine zufriedenstellende Zerfallsgeschwindig- keit bei der Anwendung erreicht, jedoch oftmals nicht die ge- wünschte Bruchhärte bzw. Abriebfestigkeit. So hergestellte Tabletten weisen nur eine geringe Bruchfestigkeit auf und neigen zum Abbröckeln und zerbrechen beim Transport.

Auf der anderen Seite führt ein zu starkes Kompaktieren oder Pressen bei der Herstellung von Waschmitteltabletten zu unbefrie- digend langen Zerfalls-bzw. Auflösezeiten der Waschmitteltablet- ten bei der Anwendung.

Kompakte bzw. ultrakompakte Wasch-und Reinigungsmittel sind bei- spielsweise aus EP-A-340013, EP-A-0518888, DE-A-19649560 und DE-A-19649565 bekannt.

Aus der Technologie der pharmazeutischen Tablettenherstellung sind zahlreiche Möglichkeiten bekannt, Tabletten gewünschter Festigkeit und Zerfallszeit herzustellen. Als hauptsächlich wirk- same Mechanismen, die den Zerfall von Tabletten bewirken, werden die Netzung, Kapillareffekte (Wicking) und Quellung beschrieben,

vgl. Drug Development and Industrial Pharma, Band 6 (5) 511-536 (1980).

Unter den beschriebenen Produkten, die zu einer verbesserten Lös- lichkeit von Tabletten führen, werden auch chemisch vernetzte, quellende Produkte wie mikrokristalline vernetzte Carboxymethyl- cellulose, vernetzte Na-Carboxymethylstärke oder vernetztes Poly- vinylpyrrolidon (siehe auch Volker Bühler, Kollidon-Polyvinyl- pyrrolidone for the pharmaceutical industry, BASF August 1993, S.

156 f.) genannt.

Aufgrund des Anteils von nichtionischen Tensiden und anderen niedrigschmelzenden wachsartigen, plastisch verformbaren Massen in Waschmitteln ist der Zusatz von Tablettensprengmitteln, welche aus der Pharmazie bekannt sind, zu kompakten Wasch-und Reini- gungsmitteln, speziell bei kompakten Waschmitteln zum Waschen von Wäsche selten erfolgreich.

US 5, 360, 567 offenbart kompakte Waschmitteltabletten, die als Binder/Sprengmittel u. a. quervernetztes Polyvinylpyrrolidon der Marken Kollidon CL (R) oder Polyplasdone XL (R) enthalten können. Un- ter diesen Marken werden Partikel-Zusammensetzungen aus Partikeln aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon verstanden, die eine Par- tikelgrößen-Verteilung von ca. 30 Mm bis 170 pm und eine mittlere Partikelgröße X50 von ca. 75 pm bis 100 pm aufweisen. Durch Ein- stellung der Partikelgrößenverteilung aller Inhaltststoffe der kompakten Waschmittel vor der Kompaktierung auf eine Größe von 200 bis 2000 m, wird zwar ein verbessertes Auflöseverhalten der Waschmitteltabletten erreicht, die ereichten Ergebnisse sind aber noch nicht berfriedigend. Das Verfahren hat weiterhin den Nach- teil, daß alle Inhaltstoffe der Waschmitteltablette auf eine be- stimmte Teilchengröße eingestellt werden müssen.

Weitere kompakte Waschmitteltabletten mit quervernetztes Polyvi- nylpyrrolidon der Marken Kollidon CL (R) oder Polyplasdone XL (R) als Binder/Sprengmittel sind in US 6, 025, 315 und US 5, 407, 594 be- schrieben. Auch hier sind die erreichten Auflösegeschwindigkeiten in Wasser bei der Menge der verwendeten Sprengmittel noch nicht befriedigend.

EP 1036839 beschreibt die Verwendung von von quervernetztem Poly- vinylpyrrolidon als Zusatz zu kompakten, teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmitteln zur Erhöhung ihrer Zerfallsgeschwindigkeit beim Zusammenbringen mit Wasser, wobei die Partikel des querver- netzten Polyvinylpyrrolidons eine Korngröße von 50 bis 400 Am aufweisen. Durch diese spezifische Korngrößenverteilung von 50 bis 400 tm, die beispielsweise durch Klassierung von Polyvi-

nylpyrrolidon, welches in einer breiten Korngrößenverteilung an- fällt, eingestellt werden kann, werden sehr schnelle Auflösege- schwindigkeiten der kompakten, teilchenförmigen Waschmittel er- reicht, jedoch muß dazu noch eine hohe Menge an Sprengmittel ein- gesetzt werden.

Ferner ist aus DE 197 10 254 Al bekannt, daß kompakte Wasch-und Reinigungsmittel (wasch-und reinigungsaktive Formkörper) eine erhöhte Zerfallsgeschwindigkeit aufweisen, wenn sie Sprengmittel, welche aus der Pharmazie bekannt und in der Lage sind, die Poro- sität bzw. Kapillarität der Formkörper zu erhöhen und ein hohes Adsorptionsvermögen für Wasser besitzen, in einer speziellen, granulierten Form enthalten. Die auf diese Weise hergestellten kompakten Wasch-und Reinigungsmittel zeigen zwar eine erhöhte, aber eine noch nicht ausreichend hohe Zerfallsgeschwindigkeit, insbesondere bei kompakten Wasch-und Reinigungsmitteln, die zur Erhöhung der Form-und Bruchfestigkeit mit höheren Preßdrücken verdichtet wurden. Ferner weisen die auf diese Weise hergestell- ten kompakten Wasch-und Reinigungsmittel den Nachteil auf, daß das Sprengmittel vor der Kompaktierung in einem aufwendigen Ver- fahrensschritt in eine granulierte Form überführt werden muß.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Sprengmittel zur Verfügung zu stellen, die die Zerfallsgeschwindigkeit von kompak- ten, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmitteln weiter erhö- hen, nur in geringen Mengen eingesetzt werden müssen und die wei- teren, vorstehend genannten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung ei- ner Partikel-Zusammensetzung, enthaltend Partikel aus querver- netztem Polyvinylpyrrolidon als Sprengmittel in kompakten, teil- chenförmigen Wasch-und Reinigungsmitteln, wobei A höchstens 10 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvi- nylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 63 Am, B höchstens 30 Gew.-% und mindestens 0, 1 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer 1000 pm und C mindestens 10 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Poly- vinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 200 ym aufweisen.

Durch die Verwendung dieser Partikel-Zusammensetzung, enthaltend Partikel aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit der spezifi- schen Partikelgrößenverteilung gemäß den Merkmalen A, B und C als Sprengmittel in kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reini- gungsmitteln werden bei geringer Einsatzmenge der Sprengmittel und hoher Bruchkraft der kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmittel sehr schnelle Auflösungszeiten in Wasser er- reicht.

Unter Sprengmittel werden insbesondere Zusatzstoffe zu kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmittel verstanden, die die Zerfallsgeschwindigkeit der kompakten, teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel beim Zusammenbringen mit Wasser im Vergleich zu sprengmittelfreien Wasch-und Reinigungsmitteln erhöhen.

Unter kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmitteln werden erfindungsgemäß wasch-oder reinigungsaktive Formkörper, insbesondere Tabletten wie Waschmitteltabletten, Geschirrspül- mitteltabletten, Bleichmitteltabletten, Fleckensalztabletten oder Wasserenthärtungstabletten, insbesondere Waschmitteltabletten für Wäsche für den Gebrauch im Haushalt, insbesondere für den maschinellen Gebrauch, verstanden. Der Begriff"Formkörper"ist nicht auf die Tablettenform beschränkt. Prinzipiell ist jede Raumform, wie beispielsweise Tabletten, Kugeln, Stränge, Ringe, Riegel oder Schuppen möglich, die den Ausgangsstoffen gegebenen- falls aufgrund eines äußeren Behältnisses aufgezwungen werden kann.

Die erfindungsgemäße Partikel-Zusammensetzung enthält Partikel aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit der spezifischen Par- tikelgrößenverteilung. Die erfindungsgemäße Partikel-Zusammenset- zung kann gegebenenfalls weitere Additive enthalten. Diese Addi- tive können den Partikeln aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit der spezifischen Partikelgrößenvertzeilung beigemischt werden oder die Partikel können bereits aus quervernetztem Polyvinylpyr- rolidon und weiteren Additiven bestehen, so daß Mehrstoff-Parti- kel aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon und Additive vorlie- gen. In dieser bevorzugten Ausführungsform der Mehrstoffpartikel weisen die Mehrstoffpartikel vorzugsweise die erfindungsgemäße Partikelgrößenverteilung gemäß den Merkmalen A, B und C auf.

Als Additive kommen insbesondere die aus der pharmazeutischen Ta- blettierung bekannten Hilfsstoffe, wie beispielsweise mikrokri- stalline Cellulosen, Cellulosederivate, Stärken, anorganische Salze und Mineralien in Frage.

Vorzugsweise werden erfindungsgemäße Partikel-Zusammensetzungen verwendet, die aus Partikeln aus quervernetztem Polyvinylpyrroli- don mit der spezifischen Partikelgrößenverteilung bestehen und somit keine Additive enthalten.

Die erfindungsgemäßen Partikel-Zusammensetzungen enthalten, bzw. vorzusgweise bestehen aus Partikeln aus quervernetztem Polyvinyl- pyrrolidon, die eine Partikelgrößenverteilung aufweisen, in der A höchstens 10 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvi- nylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 63 mm, B höchstens 30 Gew.-% und mindestens 0, 1 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer 10 0 0 ELm und C mindestens 10 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Poly- vinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 200 pm aufweisen.

Vorteilhaft lassen sich erfindungsgemäß Partikel-Zusammensetzun- gen verwenden, die Partikel aus quervernetztem Polyvinylpyrroli- don enthalten bzw. vorzugsweise aus Partikel aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon bestehen, die eine Partikelgrößenverteilung aufweisen, in der A'höchstens 10 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 5 Gew.-%, beson- ders bevorzugt höchstens 4 Gew.-%, insbesondere höchstens 3 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 63 mm, B'höchstens 30 Gew.-% und mindestens 0, 1 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 20 Gew.-% und mindestens 0, 5 Gew-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer 1000 pm, C'mindestens 10 Gew.-% und höchstens 60 Gew.-%, vorzugsweie höchstens 40 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Poly- vinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 200 pm aufweisen und D mindestens 5 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 10 Gew.-% und höchstens 50 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 40 Gew.-%, beson- ders bevorzugt höchstens 30 Gew.-% der Partikel des querver- netzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer als 200 Lm und kleiner als 400 Fm aufweisen.

Besonders bevorzugt sind Partikelzusammensetzungen, die Partikel aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon enthalten bzw. vorzugs- weise aus Partikeln aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon beste- hen, die eine Partikelgrößenverteilung aufweisen, in der A'höchstens 10 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 5 Gew.-%, beson- ders bevorzugt höchstens 4 Gew.-%, insbesondere höchstens 3 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 63 mm, B'höchstens 30 Gew.-% und mindestens 0, 1 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 20 Gew.-% und mindestens 0, 5 Gew-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer 1000 Am, C'mindestens 10 Gew.-% und höchstens 60 Gew.-%, vorzugsweie höchstens 40 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Poly- vinylpyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 200 Rm aufweisen, D mindestens 5 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 10 Gew.-% und höchstens 50 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 40 Gew.-%, beson- ders bevorzugt höchstens 30 Gew.-% der Partikel des querver- netzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer als 200 Rm und kleiner als 400 Fm aufweisen, E mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 15 Gew.-% und höchstens 50 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 40 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Parti- kelgröße größer als 400 pm und kleiner als 630 pm aufweisen und Ç ; F mindestens 4 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 10 Gew.-% und höchstens 40 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 30 Gew.-%, der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Parti- kelgröße größer als 630 Rm und kleiner als 1000 pm aufweisen.

Ganz besonders vorteilhaft lassen sich erfindungsgemäß Partikel- zusammensetzungen verwenden, die Partikel aus quervernetztem Po- lyvinylpyrrolidon enthalten bzw. vorzugsweise aus Partikel aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon bestehen, die eine Partikel- größenverteilung aufweisen, in der A''höchstens 3 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvinyl- pyrrolidons eine Partikelgröße kleiner 63 µm,

B''höchstens 30 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 20 Gew.-% und mindestens 10 Gew.-%, der Partikel des quervernetzten Polyvi- nylpyrrolidons eine Partikelgröße größer 1000 Am, C''mindestens 10 Gew.-% und höchstens 30 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße klei- ner 200 pm aufweisen, D'mindestens 10 Gew.-% und höchstens 20 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer als 200 pm und kleiner als 400 E ! m aufweisen, E'mindestens 20 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew.-% und höchstens 40 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Poly- vinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer als 400 jim und kleiner als 630 im aufweisen und F'mindestens 15 Gew.-% und höchstens 30 Gew.-% der Partikel des quervernetzten Polyvinylpyrrolidons eine Partikelgröße größer als 630 pm und kleiner als 1000 lm aufweisen.

Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Partikel-Zusammensetzungen weisen eine Partikelgrößen-Verteilung gemäß der Merkmale A, B und C, vorzugsweise gemäß der Merkmale A', B', C'und D, besonders bevorzugt gemäß der Merkmale A', B', C', D, E und F, insbesondere gemäß der Merkmale A'', B'', C'', D', E'und F', sowie eine mitt- lere Partikelgröße X50 größer 200 pm auf.

Die erfindungsgemäßen Partikel-Zusammensetzungen, die Partikel aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit der spezifischen Par- tikelgrößenverteilung enthalten, lassen sich durch verschiedene Verfahren herstellen.

Für die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Parti- kel-Zusammensetzung ist das Herstellverfahren nicht kritisch.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Partikel-Zusammensetzungen mit der erfindungsgemäßen Partikelgrößenverteilung kann bei- spielsweise durch entsprechendes Klassieren von, in an sich be- kannter Weise mit breiter Partikelgrößenverteilung durch Polyme- risation, wie beispielsweise Popcorn-Polymerisation und Trocknung hergestellten, Polyvinylpyrrolidonfestkörpern erfolgen.

Die Herstellung von quervernetztem Polyvinylpyrrolidon durch Pop- cornpolymerisation von N-Vinyl-Pyrrolidon ist beispielsweise in US 3933766 und in darin zitierten Schriften beschrieben.

Die Trocknung des erhlatenen quervernetzten Polyvinylpyrrolidon kann in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Walzen- trocknung erfolgen.

Das anschließende Klassieren der Polyvinylpyrrolidonfestkörper kann beispielsweise durch Sieben oder Sichten erfolgen und so die erfindungsgemäße Partikelgrößenverteilung eingestellt werden.

Ferner ist es beispielsweise möglich, die erfindungsgemäße Parti- kel-Zusammensetzung mit der erfindungsgemäßen Partikelgrößenver- teilung durch Granulieren von Partikel-Zusammensetzungen aus Par- tikeln aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit kleineren Par- tikelgrößen, wie beispiesweise Partikel-Zusammensetzungen der Marken Kollidon CL (R) oder Polyplasdone XL (R), die eine Partikel- größen-Verteilung von ca. 30 (am bis 170 pm und eine mittlere Par- tikelgröße von 75 pm bis 100 jlm aufweisen, einzustellen.

Dabei läßt sich die erfindungsgemäße Partikelgrößen-verteilung direkt einstellen, gegebenenfalls wird die Partikelgrößen-Vertei- lung der erfindungsgemäße Partikel-Zusammensetzung durch einen anschließenden Klassierungsschritt eingestellt.

Weiterhin läßt sich die erfindungsgemäße Partikel-Zusammensetzung aus Partikeln aus quervernetzem Polyvinylpyrrolidon mit der er- findungsgemäßen Partikelgrößenverteilung auch direkt durch die Polymerisation herstellen. Die Einstellung der erfindungsgemäßen Partikelgrößen-Verteilungen der erfindungsgemäßen Partikel-Zusam- mensetzungen erfolgt dabei direkt während der Polymerisation. Ein Aufgrariulierungsschritt oder Klassierungsschritt kann hierbei entfallen.

Bevorzugt erfolgt die Herstellung der erfindungsgemäßen Partikel- Zusammensetzung durch Polymerisation und anschließender Klassie- rung auf die spezielle Partikelgrößenverteilung oder durch di- rekte Herstellung der erfindungsgemäßen Partikel-Zusammensetzung in der spezielle Partikelgrößenverteilung während der Polymerisa- tion, da bei diesen Verfahren der aufwendigere Schritt der Granu- lierung entfällt.

Besonders bevorzugt erfolgt die Herstellung der erfindungsgemäßen Partikel-Zusammensetzung durch direkte Herstellung der erfin- dungsgemäßen Partikel-Zusammensetzung in der spezielle Partikel- größenverteilung während der Polimerisation.

Demgemäß betrifft die Anmeldung weiterhin ein Verfahren zur Her- stellung der erfindungsgemäßen Partikel-Zusammensetzungen durch Popcornpolymerisation, wobei man Popcornpolymerisate bildende Re-

aktionsmischungen aus N-Vinyl-Pyrrolidon und Vernetzer unter Aus- schluß von Sauerstoff und Polymerisationsinitiatoren bei Tempera- turen bis zu 200°C polymerisiert, die Popcornpolymerisation als Fällungspolymerisation in Wasser oder in Substanz durchführt und die Partikelgröße der Popcornpolymeren durch Einleiten eines In- ertgasstroms in die Reaktionsmischung regelt.

Bei einem vorgegebenen Volumen der Reaktionsmischung, daß je nach Dimension des Verfahrens und Ausführungsform des Reaktors unter- schiedlich sein kann, wird die Partikelgrößen-Verteilung vor al- lem durch den Parameter der Menge des Inertgasstromes einge- stellt.

Die Partikelgröße der Popcornpolymerisate wird durch die Menge des Inertgasstromes geregelt, der durch die Polymerisationslösung geleitet wird. Wird dem Reaktionsansatz wenig Inertgas zugeführt, so entstehen in der Regel grobe Popcornpolymerisate, wird die Po- lymerisationslösung mit viel Inertgas durchströmt, so entstehen feinere Popcorn-polymerisate.

In Abhängigkkeit von verschiedenen Rahmenbedingungen wie z. B.

Kesselgröße, Temperatur und Druck, können keine exakten Bedingun- gen für die Einstellung einer bestimmten Partikelgröße für die Popcornpolymmerisate angegeben werden. Die für den Einzelfall richtige Menge an Inertgasstrom, die durch die Reaktionsmischung geleitet werden muß, kann durch wenige einfache Versuche leicht ermittelt werden.

Je größer das Volumen der Reaktionsmischung, um so geringer ist der Inertgasstrom, gemessen in 1 Inertgas pro Stunde und 1 Reak- tionsmischung, der benötigt wird um eine vergleichbare Partikel- größenverteilung zu erreichen, wie bei einem kleineren Volumen der Reaktionsmischung.

Bei Verfahren im Bereich von 1 bis 2000 Liter Volumen der Reakti- onsmischung benötigt man typischerweise 0, 01 bis 100, vorzugs- weise 0, 05 bis 30 und insbesondere 0, 1 bis 20 Liter Inertgas pro Stunde und Liter Reaktionsmischung.

Bei Verfahren im Bereich von 1, 5 1 Reaktionsmischung beträgt der Inertgasstrom vorzugsweise 2 bis 20 1 Inertgas/h und Liter Reak- tionsmischung, insbesondere 4 bis 13 1 Inertgas/h und Liter Reak- tionsmischung um die erfindungsgemäßen Partikel-Zusammensetzungen aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit der spezifischen Par- tikelgrößen-Verteilung zu erhalten.

Bei Verfahren im Bereich von 1500 1 Reaktionsmischung beträgt der Inertgasstrom vorzugsweise 0, 2 bis 1, 2 1 Inertgas/h und Liter Re- aktionsmischung, insbesondere 0, 3 bis 1, 0 1 Inertgas/h und Liter Reaktionsmischung um die erfindungsgemäßen Partikel-Zusammenset- zungen aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit der spezifi- schen Partikelgrößen-Verteilung zu erhalten.

Als Inertgas können Edelgase wie Helium, Neon oder Argon verwen- det werden. Auch Kohlendioxid ist geeignet. Vorzugsweise wird Stickstoff verwendet.

In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt dieses Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Partikel-Zusammensetzungen aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit der spezifischen Partikel- größen-Verteilung durch Polymerisation von N-Vinyl-Pyrrolidon in Gegenwart von 0, 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Menge des eingesetzten Monomers N-Vinyl-Pyrrolidon, einer mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen enthaltenden Verbindung als Vernetzer unter Ausschluß von Polymerisatinitiatoren und Sau- erstoff zu Popcorn-Polymerisaten.

Die Popcornpolymerisation kann beispielsweise durch Erhitzen von N-Vinylpyrrolidon und geringen Mengen, z. B. 0, 4 bis 1, 2 Gew.-% eines Vernetzers wie N, N'-Divinylethylenharnstoff, in wäßrigem Medium in Gegenwart von Alkali gestartet werden. Zum Starten der Popcornpolymerisation verwendet man vorzugsweise frisch destil- liertes N-Vinylpyrrolidon. | Die Polymerisationstemperatur kann in einem weiten Bereich va- riiert werden, z. B. von etwa 20 bis 200, vorzugsweise 50 bis 150°C. Die Popcornpolymerisation gelingt besonders leicht in dem Temperaturbereich von etwa 60 bis 150°C in Abwesenheit von Sauer- stoff und Polymerisationsinitiatoren.

Als Vernetzer werden Verbindungen eingesetzt, die mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen im Molekül enthalten.

Besonders geeignet sind beispielsweise Alkylenbisacrylamide wie Methylenbisacrylamid und N, N'-Acryloylethylendiamin, N, N'-Diviny- lethylenharnstoff, N, N'-Divinylpropylenharnstoff, Ethyliden- bis-3- (N-vinylpyrrolidon), N, N'-Divinyl-diimidazolyl (2, 2') butan und lBl'-bis-(3, 3'-vinylbenzimidazolyl-2-on) 1, 4-butan. Andere ge- eignete Vernetzer sind beispielsweise Alkylenglykoldi (meth) acry- late wie Ethylenglykoldiacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat, Te- traet-hylenglykolacrylat, Tetraethylenglykoldimethacrylat, Die-

thylenglykolacrylat, Diethylenglykolmethacrylat, aromatische Di- vinylverbindungen wie Divinylbenzol und Divinyltoluol sowie Viny- lacrylat, Allylacrylat, Allylmethacrylat, Divinyldioxan, Pentae- rythrittriallylether sowie Gemische der Vernetzer. Die Vernetzer werden in Mengen von 0, 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 4 Gew.-%, be- zogen auf die bei der Polymerisation eingesetzten Monomere N-Vi- nyl-pyrrolidon verwendet.

Vorzugsweise verwendet man als Vernetzer N, N'-Divinylethylenharn- stoff.

Die Popcornpolymerisation wird nach bekannten Verfahren durchge- führt, z. B. als Fällungspolymerisation oder durch Polymerisieren in Substanz. Bekannt ist beispielsweise eine Arbeitsweise, bei der man-wie in der EP-B-0 177 812 beschrieben-die Popcornpo- lymerisation dadurch startet, daß man eine Mischung aus 99, 6 bis 98, 8 Gew.-% N-Vinylpyrrolidon und 0, 4 bis 1, 2 Gew.-% einer min- destens zwei ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen aufweisen- den Verbindung als Vernetzer auf eine Temperatur in dem Bereich von 100 bis 150 °C in Abwesenheit von Sauerstoff und Polymerisati- onsinitiatoren erhitzt.

Diese Polymerisation wird vorzugsweise durch Anwesenheit geringer Mengen an Natronlauge oder Kalilauge initiiert. Innerhalb einer kurzen Zeit bildet sich ein polymerisationsfähiges Popcornpolyme- risat, das bei Zugabe weiteren N-Vinyl-Pyrrolidons und weitere Zugabe des Vernetzers die Popcornpolymerisation dieser Monomeren ohne Induktionsperiode startet und vervollständigt, wobei man er- findungsgemäß zur Regelung der Partikelgröße der entstehenden Popcornpolymerisate einen Inertgasstrom vorzugsweise in die im Polymerisationsgefäß vorgelegten Monomeren bereits vor Beginn der Popcornpolymerisation leitet. Mit dem Einleiten des Inertgas- stroms wird jedoch spätestens während der Induktionsperiode der Polymerisation begonnen, wobei der Inertgasstrom während der ge- samten Dauer der Popcornpolymerisation durch die Reaktionsmi- schung geleitet wird.

Um die Popcornpolymerisation ohne Lösemittel, d. h. in Substanz, durchzuführen, wird das Monomergemisch aus N-Vinyl-Pyrrolidon und Vernetzer durch Einleiten von Stickstoff inertisiert und an- schließend auf eine Temperatur in dem Bereich von 100 bis 200, vorzugsweise 150 bis 180°C erhitzt. Es ist vorteilhaft, auch wäh- rend der Polymerisation weiter einen schwachen Stickstoffstrom durch die Monomeren zu leiten. Ausschluß von Sauerstoff wird auch dadurch erreicht, daß man den Ansatz bei einem Druck polymeri- siert, der unter dem Atmosphärendruck liegt und bei dem die Mono- meren sieden. Man kann jedoch die Popcornpolymerisation unter

vermindertem Druck und gleichzeitigem Einleiten eines Inertgases durchführen. Je nach Art der eingesetzten Monomeren und der ge- wählten Temperatur polymerisiert die Mischung innerhalb von 1 bis 20 Stunden. Beispielsweise bilden sich bei der Polymerisation von N-Vinylcarbonsäureamiden-Pyrrolidon mit 2 Gew.-% N, N'-Divinyle- thylenharnstoff bei 150°C unter Rühren mit einem kräftigen Ruhr- werk und einem Druck von 310mbar und Einleiten von Stickstoff nach 2, 5 Stunden die ersten PolymerisatPartikel, deren Menge langsam zunimmt, bis nach 10 Stunden Polymerisationszeit das Re- aktionsgemisch aus einem Pulver besteht.

Zur Herstellung der Popcornpolymerisate wird jedoch die Fällung- polymerisation in Wasser bevorzugt. Die Konzentration der Monome- ren wird dabei zweckmäßigerweise so gewählt, daß das Reaktionsge- misch über die gesamte Reaktionsdauer hinweg gut gerührt werden kann. Bei einer zu hohen Konzentration der Monomeren in Wasser, z. B. bei 95 Gew.-%, werden die Polymerisatkörner klebrig, so daß ein Rühren schwieriger wird als in verdünnterer wäßriger Lösung.

Um die Reaktion in den üblichen Rührkesseln durchzuführen, wählt man beispielsweise Monomerkonzentrationen, bezogen auf die wäß- rige Mischung, von etwa 5 bis 30, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%.

Falls kräftiger Rührwerke zur Verfügung stehen, kann die Mono- merkonzentration der wäßrigen Lösung auch bis auf 50 Gew.-%, ge- gebenenfalls auch darüber erhöht werden. In einigen Fällen kann es zweckmäßig sein, die Popcornpolymerisation mit einer relativ konzentrierten Lösung zu beginnen und dann im Verlauf der Reak- tion Wasser zur Verdünnung zuzusetzen.

Die Popcornpolymerisation wird bevorzugt bei pH-Werten oberhalb von 6 durchgeführt, um eine eventuell mögliche Hydrolyse der Mo- nomeren zu vermeiden. Die Einstellung des pH-Wertes kann durch Zugabe geringer Mengen an Basen wie Natriumhydroxid oder Ammoniak oder der üblichen Puffersalze wie Soda, Natriumhydrogencarbonat oder Natriumphosphat erfolgen. Gegebenenfalls kann der Ausschluß von Sauerstoff dadurch erreicht werden, daß man das zu polymeri- sierende Gemisch zum Sieden erhitzt und zusätzlich einen Inert- gasstrom zur Regelung der Partikelgröße der Popcornpolymerisate durch das Reaktionsgemisch leitet.

In einigen Fällen kann es auch vorteilhaft sein, dem Reaktionsge- misch zur völligen Entfernung von gelöstem Sauerstoff geringe Mengen-z. B. 0, 1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren-eines Reduktionsmittels wie Natriumsulfit, Natriumpyrosulfit, Natrium- dithionit, Ascorbinsäure oder Mischungen der Reduktionsmittel, zuzusetzen.

Daher betrifft die vorliegende Erfindung weiterhin das erfin- dungsgemäße Verfahren, wobei man die Popcornpolymerisation in Ge- genwart eines Reduktionsmittels durchführt.

Das zugesetzte Reduktionsmittel hat einen Effekt auf die Parti- kelgrößenverteilung der resultierenden Popcornpolimerisate. In Falle des Zusetzen eines Reduktionsmittels ist also ein weiterer Parameter vorhanden, den der Fachmann zur Einstellung der ge- wünschen erfindungsgemäßen Partikelgrößenverteilung durch Routi- neversuche einstellen muß. In der Regel führt eine höhere Menge an Reduktionsmittel zu kleineren Polymerpartikeln.

Vorzugsweise beginnt man mit dem Einleiten des Inertgases in die Reaktionsmischung vor der Zugabe des Reduktionsmittels.

Die Popcornpolymerisate können aus der wäßrigen Lösung isoliert und gereinigt werden. Die Popcornpolymerisate fallen üblicher- weise mit einer Ausbeute von etwa 90 bis > 99% der theoretischen Ausbeute an. Sie können aus der wäßrigen Suspension durch Fil- trieren oder Zentrifugieren mit anschließendem Auswaschen mit Wasser und Trocknen in üblichen Trocknern wie Umluft-oder Va- kuumtrockenschrank, Schaufeltrockner, Taumeltrockner, Wirbel- schichttrockner oder Stromtrockner isoliert werden. Die Popcorn- polymerisate sind in Wasser und allen Lösemitteln praktisch nicht löslich und quellen darin auch nur geringfügig.

Die quervernetzten Polyvinyl-Pyrrolidon-Partikel fallen dabei di- rekt in der erfindungsgemäßen Partikel-Zusammensetzung mit der speziellen erfindungsgemäßen Partikelgrößen-Verteilung an.

Ferner betrifft die Erfindung kompakte, teilchenförmige Wasch- und Reinigungsmittel, die die erfindungsgemäßen Partikel-Zusam- mensetzungen in Mengen von 0, 5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0, 5 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0, 5 bis 5 Gew.-% enthalten.

Kompakte, teilchenförmige Wasch-und Reinigungsmittel wurden bereits vorstehend erklärt. Bevorzugte kompakte, teilchenförmige Wasch-und Reinigungsmittel sind Formkörper, die sich zum Waschen von Wäsche eignen, also kompakte, teilchenförmige Wasch-und Reinigungsmittel, die neben der erfindungsgemäßen Partikel-Zusam- mensetzung als Sprengmittel die üblichen Inhaltsstoffe von Wasch- mitteln für Wäsche enthalten.

Die erfindungsgemäßen kompakten, teilchenförmige Wasch-und Reinigungsmittel werden in an sich bekannter Weise durch Inform- bringen, insbesondere durch Kompaktieren oder Verdichten, vor- zugsweise durch Verpressen der pulverförmigen Bestandteile (Er-

findungsgemäße Partikel-Zusammensetzung als Sprengmittel und üb- liche Inhaltsstoffe von Wasch-oder Reinigungsmitteln, Bleichmit- teln und Wasserenthärtern) hergestellt ("Tablettierung : Stand der Technik", SÖFW-Journal, 1996, 122. Jahrgang., S. 1016-1021).

Übliche Inhaltsstoffe von kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmitteln sind beispielsweise ionische, nichtionische, kationische, amphotere und zwitterionische Tenside, anorganische und organische, wasserlösliche oder wasserunlösliche Builder- substanzen und Cobuilder, Bleichmittel, insbesondere Peroxy- bleichmittel, aber auch Aktivchlorverbindungen, welche vor- teilhafterweise umhüllt sind, Bleichaktivatoren und Bleich- katalysatoren, Enzyme und Enzymstabilisatoren, Schauminhibitoren, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren, optische Aufheller, Substanzen, welche das Wiederanschmutzen von Textilien verhindern, sogenannte soil repellents, sowie übliche anorgani- sche Salze wie Sulfate und organische Salze wie Phosphonate, optische Aufheller, Farb-und Duftstoffe oder Korrosions- inhibitoren.

Bevorzugte Waschmittel sind sogenannte Kompaktwaschmittel, die als Inhaltsstoffe mindestens ein Tensid und mindestens einen Builder enthalten.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmittel wird die erfindungsgemäße Partikel- Zusammensetzung, vorzugsweise in Mengen von 0, 5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0, 5 bis 10 Gew.-%, ganz besonders besonders bevorzugt 0, 5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des herge- stellten wasch-und reinigungsaktiven Formkörpers, den : pulverigen üblichen Inhaltsstoffen von Wasch-oder Reinigungsmitteln, Bleichmitteln und Wasserenthärtern oder deren pulverförmigen Vor- stufen bzw. Teilkomponenten vor dem abschließenden Kompaktie- rungs-oder Tablettierungsschritt zugesetzt. Die pulverigen, üb- lichen Inhaltsstoffe von Wasch-oder Reinigungsmitteln, Bleich- mitteln und Wasserenthärtern, deren Vorstufen bzw. Teilkomponen- ten liegen beispielsweise als Pulver, Granulat oder in Form von Strängen vor. Sie haben Teilchengrößen in dem Bereich von beispielsweise 200 Mm bis 3 mm, vorzugsweise 250 Mm bis 2 mm.

Nach dem Mischen der pulverigen, üblichen Inhaltsstoffe von Wasch-oder Reinigungsmitteln, Bleichmitteln und Wasserent- härtern bzw. ihrer Teilkomponenten mit der erfindungsgemäßen Par- tikel-Zusammensetzung erfolgt, ggf. nach weiteren Mischschritten, eine Verarbeitung der Mischung zu aggregierten, kompakten Form- körpern unter Erhöhung der Dichte, z. B. durch Extrudieren oder Verpressen der Mischung. Man erhält so beispielsweise Tabletten,

Kugeln, Stränge, Ringe oder Schuppen. Man kann die Mischung dabei vorteilhaft so portionieren, daß man z. B. Tabletten oder Kugeln in einer solchen Größe herstellt, daß für einen Waschgang in einer Waschmaschine beispielsweise nur ein bis drei Tabletten oder Kugeln erforderlich sind. Der Durchmesser der Formkörper aus den konfektionierten Mischungen beträgt beispielsweise 1 bis 50 mm, vorzugsweise 2 bis 35 mm.

Die erfindungsgemäße Partikel-Zusammensetzung führt selbst in ge- ringen Mengen zu einer beträchtlichen Steigerung der Zerfallsge- schwindigkeit von kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reini- gungsmitteln beim Zusammenbringen mit Wasser. Auch bei bruchfe- sten, stark verdichteten Formkörpern wird innerhalb weniger Se- kunden der Zerfall erreicht. Dadurch ist es nicht nur möglich die kompakten, teilchenförmigen Wasch-und Reinigungsmittel mittels einer Dosiervorrichtung direkt in die wäßrige Flotte eines ma- schinellen Verfahrens zu geben sondern auch die kompakten, teil- chenförmigen Wasch-und Reinigungsmittel direkt in der Einspül- rinne der handelsüblichen Haushaltsmaschinen, insbesondere der Waschgeräte, zu plazieren. Die geringere Menge an zugesetzten Sprengmittel-Polymeren führt zu einer geringeren ökologischen Be- lastung des Abwassers.

Die nachstehenden Beispiele verdeutlichen die Erfindung Beispiel 1 Herstellung einer Partikel-Zusammensetzung aus Partikeln aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit der erfindungsgemäßen Par- tikelgrößen-Verteilung im Liter-Maßstab In einer Rührapparatur wurden 1375 g destilliertes Wasser, 115 g N-Vinylpyrrolidon, 2, 6 g N, N'-Divinylethylen-harnstoff und 0, 05 g Natriumhydroxid vorgelegt und unter Rühren mit einer Drehzahl von 60 UpM auf 60°C erhitzt. Die Lösung wurde schon während der Auf- heizperiode bis zum Abschluß der Polymerisation mit Stickstoff durchströmt, der mit Hilfe eines Rohres, das bis zum Boden der Rührapparatur reichte, in die Reaktionsmischung eingeführt wurde.

Die Strömungsgeschwindigkeit betrug 6 l/h (4, 8 [l/h und Liter Re- aktionsmischung]). Nachdem die Temperatur der Reaktionsmischung 60°C erreicht hatte, wurden 130 mg Natriumdithionit zugesetzt. Die Mischung wurde auf 60°C gehalten. Die Popcornpolymerisation begann nach ca. 20 Minuten und war nach 5 Stunden beendet. Die viskose Suspension wurde anschließend abfiltriert und mit Wasser gewa- schen (ca. 2000 ml), um Verunreinigungen wie lösliches Polymer und restliche Monomere zu entfernen. Die Ausbeute an Popcornpoly- merisat betrug 97%.

Siebanalyse :

Beispiel 1 Partikelgröße ; e [Rm] Anteil [%] > 500 72, 0 250-500 13, 6 < 250 14, 4 Beispiel 2 Herstellung einer Partikel-Zusammensetzung aus Partikeln aus quervernetztem Polyvinylpyrrolidon mit der erfindungsgemäßen Par- tikelgrößen-Verteilung im 1000 Liter-Maßstab In einem Rührkessel wurden 1375 kg destilliertes Wasser, 115 kg N-Vinylpyrrolidon, 2, 6 kg N, N'-Divinylethylen-harnstoff und 1 kg 5%-ige Natronlauge vorgelegt und unter Rühren mit einer Drehzahl von 60 UpM auf 75°C erhitzt, wobei die Lösung während des Erhit- zens und der Polymerisation mit Stickstoff durchströmt wurde, der am Boden des Polymerisationsgefäßes in die Reaktionsmischung ge- leitet wurde. Die Strömungsgeschwindigkeit betrug 1150 1/h (0, 8 [l/h und Liter Reaktionsmischung]). Nachdem die Temperatur des Reaktionsgemisches auf 75°C angestiegen war, gab man 26 g Natrium- dithionit-gelöst in 30 ml Wasser-zu. Die Mischung wurde auf 75°C gehalten und fortwährend gerührt. Die Popcornpolymerisation begann nach ca. 20 Minuten und war nach 6 Stunden beendet. Die viskose Suspension wurde nun abfiltriert und mit Wasser gewa- schen, um Verunreinigungen wie lösliches Polymer und nicht poly- merisierte Monomere zu entfernen. Die Ausbeute an Popcorn-Polyme- risat betrug 94%.

Siebanalyse : Beispiel 2 Partikelgröße [pm] Anteil [%] > 500 50 250-500 30 < 25020 Siebanalyse in weiteren Siebschritten :

Beispiel 2 < Anteil [%] >1000 16 630-1000 24 400-630 35 200-400 11 63-200 14 < 63 0, 1 Beispiele 3 Herstellung von kompakten, teilchenförmigen Waschmitteln Aus einem pulverförmigen, granulierten Waschmittel der unten angegebenen Zusammensetzung A (Schüttdichte ca. 770 g/l) und ver- schiedenen Partikel-Zusammensetzungen aus Partikeln aus querver- netztem Polyvinylpyrrolidon als Sprengmittel ~ Beispiel 3. 1 : Erfindungsgemäße Partikel-Zusammensetzung herge- stellt gemäß Beispiel 2 ; Beispiel 3. 2 : Vergleichsbeispiel mit einem handelsüblichen Pop- cornpolymer auf Basis von Polyvinylpyrrolidon und einer mitt- leren Teichengröße kleiner als 100 Wm ; Beispiel 3. 3 : Vergleichsbeispiel, direkt übernommen aus EP 1036839, Beispiel 1) wurden in einem Mischer homogene Gesamtmischungen hergestellt, die jeweils mit einer in der Technik üblichen Exzenterpresse (Fa.

Korsch, Typ EK 0 DMS) unter den in der Tabelle angegebenen Bedin- gungen zu Tabletten von ca. 3 g (Durchmesser 20 mm) verpreßt wur- den.

Die Mischungen der Beispiele 3. 1 und 3. 2 enthielten jeweils 2 Gew.-%, die Mischung von Beispiel 3. 3 enthielt 5 Gew.-% der Par- tikel-Zusammensetzung aus Partikeln quervernetzten Polyvinylpyr- rolidon, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Mischung.

Die Härte der Tabletten wurde mit Hilfe eines Tablettentest- geräts der Fa. Kraemer, Darmstadt, bestimmt. Das Gerät mißt die horizontale Kraft, die erforderlich ist, um eine Tablette zu zerbrechen.

Die Tabletten wurden bezüglich des Auflöseverhaltens in Wasser getestet (siehe Tabelle 1). Zur Bestimmung des Auflöseverhaltens in Wasser wurde ein Zerfallzeit-Testgerät der Fa. Erweka benutzt.

Dazu wurden die Tabletten in einem Zerfalltestkorb mit Siebboden in einem temperierten Wasserbad bewegt (30 Auf-und Abwärts-Bewe- gungen pro Minute mit einer Hubhöhe von 20 mm). Man bestimmte die Zeit, nach der sich kein Rückstand mehr auf dem Siebboden befand.

Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.

Waschmittel der Zusammensetzung A (alle Angaben in Gew.-%) Alkylbenzolsulfonat 8 Kalikokosseife 1, 2 Nichtionisches Tensid 6 (l Mol C13/CJ. 5-Fettalkohol, umgesetzt mit 7 Mol Ethylenoxid Zeolith A 35 Natriumcarbonat 8 Natriummetasilikat x 5, 5 H2O 6 Natriumcitrat 4 Natriumpercarbonat 18 Tetraacetylethylendiamin (TAED) 5 Komplexbildner 0, 3 (Ethylendiamintetra- methylenphosphonat) Copolymer Acrylsäure/ Maleinsäure 70 : 30, Molmasse 70000 4 Natriumsulfat 3 Übrige Bestandteile 2, 5 (Duftstoffe, Schaumdämpfer, Enzyme, opt. Aufheller) Schüttdichte ca. 770 g/l Teichengröße ca. 700-1000 pm Tabelle 1 Eigenschaften der Waschmitteltabletten

Beispiel 3. 1 Beispiel 3. 2 Beispiel 3. 3 (Vergleichs- (Vergleichs- beispiel) beispiel) Verwendete Par-hergestellt handelsübliches gemäß Beisp. 1 tikel-Zusammen-nach Popcornpolymer EP 1036839 setzung als Beispiel 2 Sprengmittel Menge an einge- setztem PVP in 2 2 5 [Gew.-%] Preßkraft 9, 0 5, 98 6, 48 in [kN] Preßdruck 14, 5 in [MPa] Bruchkraft <3 in [N] Auflöse- < 30 Sekunden < 15 Minuten < 5'Sekunden verhalten in Wasser Es ist zu sehen, daß durch Zusatz der erfindungsgemäßen Partikel- Zusammensetzung ein deutlich schnellerer Zerfall der Waschmittel- tabletten erreicht wird. Im Vergleich zu EP 1036839 sind deutlich geringere Mengen an quervernetztem Polyvinylpyrrolidon als Sprengmittel ausreichend um einen vergleichbar schnellen Zerfall zu erreichen. Dies hat den Vorteil, daß die ökologische Belastung des Abwassers deutlich geringer ist. f I