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Title:
UTILIZATION OF ALKYL HYDROGEN FUMERATES FOR TREATING PSORIASIS, PSORIATIC ARTHRITIS, NEURODERMATITIS AND REGIONAL ENTERITIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/049858
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the utilization of one or more alkyl hydrogen fumerates of general formula (I) in which R is a C¿1-5? alkyl, optionally mixed with a dialkyl fumerate of formula (II), and optional common pharmaceutical auxiliary agents and carriers for producing a pharmaceutical preparation in the form of microtablets or micropellets. The inventive hydrogen fumerates are used in order to treat psoriasis, psoriatic arthritis, neurodermatitis and regional enteritis.

Inventors:
JOSHI RAJENDRA K (CH)
STREBEL HANS-PETER (CH)
Application Number:
PCT/EP1998/007956
Publication Date:
October 07, 1999
Filing Date:
December 08, 1998
Export Citation:
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Assignee:
FUMAPHARM AG (CH)
JOSHI RAJENDRA K (CH)
STREBEL HANS PETER (CH)
International Classes:
A61K9/50; A61K31/19; A61K9/20; A61K31/194; A61K31/22; A61K31/225; A61P17/00; A61P17/06; A61P19/02; A61P43/00; (IPC1-7): A61K31/19; A61K9/50
Foreign References:
EP0312697A21989-04-26
DE3834794A11990-04-19
Other References:
NIBBERING P.H. ET AL: "Effects of monomethylfumarate on human granulocytes.", JOURNAL OF INVESTIGATIVE DERMATOLOGY, (1993) 101/1 (37-42). ISSN: 0022-202X CODEN: JIDEAE, United States, XP002107171
ALTMEYER P. ET AL: "[Systemic therapy of psoriasis ]. SYSTEMISCHE THERAPIE DER PSORIASIS.", THERAPIE UND ERFOLG DERMATOLOGIE, (1997) 27/6 (380-384). ISSN: 0939-0448 CODEN: TEDEFX, Germany, XP002107172
NIBBERING, P.H. ET AL: "Intracellular signalling by binding sites for the antipsoriatic agent monomethylfumarate on human granulocytes", BR. J. DERMATOL. (1997), 137(1), 65-75 CODEN: BJDEAZ;ISSN: 0007-0963, XP002107173
SEBOEK, BELA ET AL: "Antiproliferative and cytotoxic profiles of antipsoriatic fumaric acid derivatives in keratinocyte cultures", EUR. J. PHARMACOL., ENVIRON. TOXICOL. PHARMACOL. SECT. (1994), 270(1), 79-87 CODEN: EPEPEG, XP002107174
Attorney, Agent or Firm:
SCHWABE, Hans-Georg (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Verwendung einer oder mehrerer Alkylhydrogenfumarate der allgemeinen Formel in der R ein Cl5Alkyl ist, gegebenenfalls im Gemisch mit Dialkylfumarat der Formel H. COOCrC.Alkyl /CC\ x C,C5AlkylOOC H und ggf. üblicher pharmazeutischer Hilfsund Trägerstoffe zur Herstellung einer pharmazeutischen Zubereitung in Form von Mikrotabletten oder Mikropellets zur Behandlung der Psoriasis, der psoriatischen Arthritis, Neurodermitis und Enteritis regionalis Crohn.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um das Methylhydrogenfumarat handelt.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um das Methylhydrogenfumarat im Gemisch mit Dimethylfumarat handelt.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Herstellung einer pharmazeu tischen Zubereitung zur peroralen Verabreichung in Form von Mikrotabletten oder Mikropellets, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesamtgewicht der Wirk stoffe 20 bis 300 mg beträgt.
5. Verwendung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuberei tung 10 bis 290 Gewichtsteile Methylhydrogenfumarat und 290 bis 10 Gewichts teile Dimethylfumarat enthält.
6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung einer pharmazeutischen Zubereitung zur peroralen Verabreichung, dadurch gekenn zeichnet, daß die Mikrotabletten oder Mikropellets mit einem magensaftresisten ten Überzug versehen sind.
7. Verwendung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrotabletten oder Mikropellets eine Größe von 300 bis 2000, um haben.
Description:
Verwendung von Alkvlhvdrogenfumaraten zur Behandlung von Psoriasis. psoria- tischer Arthritis, Neurodermitis und Enteritis regionalis Crohn Die Erfindung betrifft die Verwendung der freien Säureform bestimmter Fumarsäure- monoalkylester (Alkylhydrogenfumarate) allein oder in Verbindung mit einem Dialkylfu- marat zur Herstellung einer pharmazeutischen Zubereitung in Form von Mikrotabletten zur Behandlung der Psoriasis, psoriatischen Arthritis, Neurodermitis und Enteritis regionalis Crohn.

Pharmazeutische Zubereitungen, die nach Verabreichung bei ihrem biologischen Abbau in den Zitronensäurezyklus einmünden oder diesem angehören, gewinnen meist in hoher Dosierung immer mehr an therapeutischem Wert, da man mit ihrer Hilfe kryptogenetisch bedingte Krankheiten zu lindern oder zu heilen vermag.

So hemmt Fumarsäure das Wachstum des Ehrlich-Ascites-Tumors bei Mäusen, vermin- dert die toxischen Effekte von Mitomycin C und Aflatoxin (K. Kuroda, M. Akao, Bio- chem. Pharmacol. 29,2839-2844 (1980)/Gann. 72,777-782 (1981)/Cancer Res. 36, 1900-1903 (1976)) und besitzt eine antipsoriatische sowie antimikrobielle Wirkung (C.

N. Huhtsnen, J. Food Sci. 48,1574 (1983)/M. N. Islam, US-A-4 346 118/C. A. 97, 161317b (1982)).

Hohe Verabreichungsdosen von bisher hierfür bekannten Fumarsäurederivaten wie Di- hydroxyfumarsäure, Fumaramid und Fumaronitril besitzen bei parenteraler, dermaler, insbesondere aber peroraler Verabreichung eine derart unzumutbare Nebenwirkungsrate und hohe Toxizität (P. Holland, R. G. White, Brit. J. Dermatol. 85,259-263 (1971)/ M. Hagedorn, K. W. Kalkoff, G. Kiefer, D. Baron, J. Hug, J. Petres, Arch. Derm. Res. 254,67-73 (1975)), daß bisher meist von einer solchen Therapie abgesehen werden mußte. In der EP-A-0 188 749 sind bereits Fumarsäurederivate (Salze) und diese enthaltende pharmazeutische Zubereitungen zur Behandlung der Psoriasis beschrieben.

Aus der DE-A-25 30 372 sind pharmazeutische Zubereitungen zur Behandlung der Psori- asis bekannt, die eine Mischung aus Fumarsäure und weiteren Fumarsäurederivaten ent- halten. Ein Anteil an Fumarsäure ist obligatorisch.

Die DE-A-26 21 214 beschreibt Arzneimittel zur Behandlung der Psoriasis, die Fumar- säuremonoethylester und dessen Mineralsalze als Wirkstoff enthalten. Weiterhin be- schreibt die Europäische Patentanmeldung 0 312 697 die Verwendung verschiedener Fu- marsäuremonoalkylestersalze zur Therapie von Psoriasis, der psoriatischen Arthritis, der Neurodermitis sowie des der Enteritis regionalis Crohn.

Aus der Publikation"Hautarzt (1987) 279-285"ist die Verwendung von Fumarsäure- monoethylestersalzen (Ca, Zn, Mg) und Fumarsäuredimethylester für die Psoriasisbe- handlung bekannt.

Da in einer psoriatischen Epidermis die Aktivität der Phospholipase A2 verändert ist, liegt eine mögliche Erklärung des Wirkungsmechanismus der erfindungsgemäßen Zube- reitungen darin, daß dieses Enzym durch Fumarsäure stimuliert wird.

Es wurde nunmehr überraschend gefunden, daß eine Behandlung der Psoriasis auch mit Alkylhydrogenfumarate selbst ohne Salzbildung durch eine pharmazeutische Zubereitung erzielt werden kann, die die freie Säureform eines oder mehrerer Cl 5-Alkylhydrogenfu- marate und ggf. übliche pharmazeutisch verträgliche Hilfs-und Trägerstoffe enthält und in Form von Mikrotabletten oder Mikropallets vorliegt. Gegebenenfalls können diese Zu- bereitungen außerdem ein oder mehrere Dialkylfumarate enthalten.

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen in Form von Mikrotabletten oder Mikropellets gestatten die Verabreichung der freien Säure anstelle ihrer Salze ohne Auftreten der bekannten Nebenwirkungen, insbesondere ohne Ausbildung von Ulcera. Dies beruht ver- mutlich darauf, daß die Mikrotabletten oder Mikropellets eine gleichmäßige Verteilung im Magen gestatten, wodurch lokale, reizende Konzentration des Monoalkylhydrogenfu- marats als freie Säure vermieden werden.

Zur peroralen Verabreichung sind besonders Zubereitungen geeignet, die die freie Säure des Alkylhydrogenfumarats in einer Menge von 20 bis 300 mg enthalten, wobei das Gesamtgewicht der Wirkstoffe 100 bis 300 mg beträgt.

Für den systemischen Einstieg in die Behandlung bzw. den Ausstieg ist eine niedrige Do- sierung vorteilhaft, die beispielsweise 100 bis 120 mg Wirkstoff enthält, beispielsweise 30,0 mg bis 35,0 mg Dimethylfumarat und 70 bis 90 mg Methylhydrogenfumarat.

Für die therapeutische Dosierung nach der Einstiegsphase kann beispielsweise eine Do- sierung von 190-210 mg Wirkstoff z. B. in Form von 120,0 mg Dimethylfumarat und 90,0 mg Monoethylfumarat zur Anwendung kommen.

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen werden peroral in Form von Mikrotabletten oder in Kapseln befindlichen Mikrotabletten oder Mikropellets verabreicht, wobei sich die festen Einzeldosisarzneiformen im Magen innerhalb weniger Minuten lösen und das aktive Prinzip gleichmäßig verteilt aus der Arzneiform freisetzen. Zum systematischen Einstieg bzw. Ausstieg ist eine niedrige Dosierung erforderlich, für die therapeutische Dosierung nach der Einstiegsphase eine höhere Dosierung.

Die Mikrotabletten der vorliegenden Erfindung werden gemäß der im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt wie dem Granulieren, Sieben, Extrusion/Spheronisation usw.. Sie können zusätzlich zum Wirkstoff übliche Hilfs-und Trägerstoffe wie Stärke, Lactose, PVP und dergleichen enthalten. Die Mikrotabletten bzw.-pellets haben vorzugs- weise eine Größe von 300-2000 ym, stärker bevorzugt 500-1500, um und noch stärker bevorzugt von 1000 m. Zur vereinfachten Verabreichung der Einzeldosis können die Mikrotabletten bzw.-pellets in Kapseln z. B. Gelatinekapseln gefüllt werden. Wahlweise können die Mikrotabletten bzw.-pellets mit einem magensaftresistenten Überzug versehen sein. Dieser kann gemäß üblicher Verfahren auf die Tabletten aufgebracht werden z. B. mittels Aufleeren oder Aufsprühen in einem Wirbelschichtapparat oder als Filmcoat.

Beispiel Herstellung. von Mikropellets in Kapseln enthaltend 50,0 mg Methylhydrogenfumarat, entsprechend insgesamt 44,6 mg Fumarsäure 5.000 kg Methylhydrogenfumarat werden zerkleinert und mittels eines Siebes 400 unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen (Atemmaske, Handschuhe, Schutzanzug etc.) homogenisiert. Daneben werden 2 1 einer 20% (m/V) Polyvinylpyrrolidon (Kollidon K30)-Lösung in Ethanol vorbereitet. 7,250 kg Nonpareilles Pellets werden in einem Dragierkessel vorgelegt und mit einem Teil der Kollidon K-30-Lösung besprüht bis diese leicht feucht werden. Das Wirkstoffgemisch wird danach portionsweise zugegeben bis zum Auftrocknen der Pellets. Diese Vorgehensweise der Befeuchtung/Auftrocknung wird bis zur endgültigen Zugabe des Wirkstoffgemisches weitergeführt. Die Pellets werden letztlich bis zum vollständigen Austrocknen bewegt. Die Pellets werden danach in Hart- gelatinekapseln abgefüllt (126,5 mg Pellets/Kapsel).

Es wurde festgestellt, daß die erfindungsgemäßen Zubereitungen eine den bekannte Fu- marsäurederivate als Salze enthaltenden Präparaten vergleichbare Wirkung gegen die verschiedensten klinischen Erscheinungsformen der Psoriasis, der psoriatischen Arthritis, der Neurodermitis sowie der Enteritis regionalis Crohn (Morbus Crohn) aufweisen, jedoch frei von den für die Verabreichung der freien Saure bekannten Nebenwirkungen sind.

Untersuchung der akuten Toxizität Die akute Toxizität wurde vor der klinischen Prüfung an Ratten mit Methylhydrogenfu- marat peroral untersucht. Die Resultate zeigten eine sehr geringe Toxizität der eingesetz- ten Fumarsäuren (s. Tabelle 2).

Tabelle 1 : Akute Toxizitätsstudie (oral) an der Ratte Geschlecht Methylhydrogenfumarat LD50 männlich 2606.8 weiblich 1777.8 "LowestLethal männlich 2150 Dose"in mg/kg weiblich 1470 Pharmazeutische Äquivalenz Vergleich der pharmakokinetischen Daten von Fumaderm forte (Bsp. 4 aus EP-Patent 0 312 697 B1) und Monomethylfumarat bzw. Monoethylfumarat als Calciumsalz.

Tabelle 2 : Äquivalenz Verabreichte Spezies Dosis Methylhydrogenfumarat- Substanz [mg/kg K. G] spiegel (C", a,) [pg/ml] Fumadermforte Ratte 30 8.99 Methylhydrogen-Ratte 100 m : 69.9 fumarat f : 84.8 Methylhydrogenfu-Ratte 100 m : 51.3 marat Calciumsalz f : 107.0 Fumaderm forte : Die Mischung enthält 120 mg Dimethylfumarat, 87 mg Mono- ethylfumarat Calciumsalz, 5 mg Monoethylfumarat Magnesium- salz, 3 mg Monoethylfumarat Zinksalz