ACHTER MARTIN (DE)
WO2003000612A1 | 2003-01-03 |
DE102012009388A1 | 2012-12-06 | |||
FR2911301A1 | 2008-07-18 | |||
US20020092601A1 | 2002-07-18 |
Ansprüche 1. Verfahren zum Einkleben von Fahrzeugscheiben (11) in einen von einer Fahrzeugkarosserie (12) definierten Rahmen (13), umfassend die folgenden Schritte: - Bereithalten einer Fahrzeugscheibe (11) - Aufbringen einer aus Klebstoffmaterial gebildeten Klebstoffraupe (14) auf den Rahmen (13) und/oder die Fahrzeugscheibe (11) und - Einsetzen der Fahrzeugscheibe (11) in den Rahmen (13), wobei das Klebstoffmaterial der Klebstoffraupe (14) vor, während oder nach dem Aufbringen auf den Rahmen (13) und/oder die Fahrzeugscheibe (11) und/oder vor, während oder nach dem Einsetzen der Fahrzeugscheibe (11) in den Rahmen (13) mittels elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV- Licht aktiviert und ein Vernetzungsprozess ausgelöst wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dad u rch geken nzeich net, dass eine Bestrahlung mit elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Licht zur Aktivierung des Klebstoffmaterials nach eingesetzter Fahrzeugscheibe in den von der 3. Fahrzeugkarosserie definierten Rahmen (13) durch die Fahrzeugscheibe (11) hindurch erfolgt. 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dad u rch geken nzeich net, d ass es sich bei dem zum Einsatz gelangenden Klebstoffmaterial um einen Einkomponentenklebstoff handelt, der vor oder beim Durchführen des vorliegenden Verfahrens nicht mit einer weiteren Materialkomponente vermischt zu werden braucht. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da d u rch g eken nzeich net, dass es sich bei dem verwendeten Klebstoffmaterial um einen mehrkomponentigen, insbesondere einen zweikomponentigen Klebstoff handelt. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dad u rch geken nzeich net, dass die Aktivierung mittels elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Licht nach dem Einsetzen der Fahrzeugscheibe (11) in den Rahmen (13) erfolgt, vorzugsweise in einem Zeitraum von 0 bis 300 Sekunden nach dem Einsetzen der Fahrzeugscheibe in den Rahmen (13). 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dad u rch geken nzeich net, dass eine großflächige Bestrahlung der durch die Fahrzeugscheibe (11) bzw. durch den Rahmen (13) definierten Fläche erfolgt. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dad u rch geken nzeich net, dass die Klebstoffraupe mit einer entlang der Klebstoffraupe (14) geführten Bestrahlungsquelle bestrahlt wird. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dad u rch geken nzeich net, dass eine Aushärtungszeit, in der bereits 80 % einer endgültigen Abzugskraft erzielt wird, weniger als 30 Minuten, vorzugsweise weniger als 10 Minuten, insbesondere weniger als 5 Minuten beträgt. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dad u rch geken nzeich net, dass als Bestrahlungsquelle zur Bestrahlung des Klebstoffmaterials bzw. der Klebstoffraupe (14) mit elektromagnetischer Strahlung UV-Lampen bzw. Stroboskoplampen oder Laser, insbesondere Halbleiter bzw. Dioden-Laser zum Einsatz gelangen. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dad u rch geken nzeich net, dass die Bestrahlung kontinuierlich, intermittierend oder gepulst erfolgt. |
Scheiben eines Kraftfahrzeuges
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einkleben von Fahrzeugscheiben in einen von einer Fahrzeugkarosse definierten Rahmen mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Herkömmlicherweise werden Fahrzeugscheiben in der Erstmontage oder auch im Ersatzteil-Geschäft dadurch eingesetzt, dass eine Klebstoffraupe aus
zweikomponentigem Klebstoffmaterial in einen von einer Fahrzeugkarosse definierten Rahmen eingebracht und anschließend eine bereitgehaltene
Fahrzeugscheibe aufgepresst wird. Nach Aushärtung des zweikomponentigen Klebstoffmaterials ist die Fahrzeugscheibe im Normalfall hinreichend zuverlässig im Rahmen montiert.
Die Aktivierung des Klebstoffmaterials erfolgt nach dem Stand der Technik also dadurch, dass zwei Komponenten eines Klebstoffmaterials miteinander vermischt werden. Dies ist zwar ein erprobter Vorgang, aus mehreren Gründen aber doch nachteilig bzw. fehleranfällig. Zunächst muss der Mischvorgang sehr gut durchgeführt werden, um eine vollständige Durchmischung sicherzustellen. Es müssen zwei Komponenten eines Klebstoffmaterials bereitgehalten werden. Nach der Durchmischung der zwei Komponenten des Klebstoffmaterials ist das
Klebstoffmaterial aktiviert und beginnt zu vernetzen, so dass daran anschließend sehr schnell und strukturiert gearbeitet werden muss. Schließlich ist der Prozess hinsichtlich einer Qualitätssicherung nur schlecht zu protokollieren bzw. zu überwachen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren anzugeben, bei dem das Einkleben einer Fahrzeugscheibe in einen von einer Fahrzeugkarosse definierten Rahmen noch einfacher und zuverlässiger durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass nach folgenden Schritten gearbeitet wird :
Bereithalten einer Fahrzeugscheibe, Aufbringen einer aus Klebstoffmateriell gebildeten Klebstoffraupe auf den Rahmen und/oder die Fahrzeugscheibe und Einsetzen der Fahrzeugscheibe in den Rahmen, wobei das
Klebstoffmaterial der Klebstoffraupe vor, während oder nach dem
Aufbringen auf den Rahmen und/oder die Fahrzeugscheibe und/oder vor, während oder nach dem Einsetzen der Fahrzeugscheibe in den Rahmen mittels elektromagnetischer Strahlung insbesondere UV-Licht aktiviert und ein Verletzungsprozess ausgelöst wird.
In Abgrenzung zum Stand der Technik wird vorliegend der Vernetzungsprozess nicht durch das Zusammenmischen von zwei Komponenten, sondern durch elektromagnetische Strahlung, insbesondere UV-Licht aktiviert. Dabei kann die Aktivierung des Klebstoffmaterials der Klebstoffraupe wie schon erwähnt, zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden, nämlich vor dem Aufbringen der Klebstoffraupe auf den Rahmen und/oder die Fahrzeugscheibe. Alternativ kann es auch während des Aufbringens der Klebstoffraupe auf den Rahmen und/oder die Fahrzeugscheibe erfolgen. Schließlich kann das Klebstoffmaterial der
Klebstoffraupe auch nach dem Aufbringen der Klebstoffraupe auf den Rahmen und/oder die Fahrzeugscheibe aktiviert werden. Weiterhin ist es auch möglich die Aktivierung des Klebstoffmaterials der
Klebstoffraupe vor, während oder nach dem Einsetzen der Fahrzeugscheibe in den Rahmen auszulösen.
In einer möglichen Ausgestaltung erfolgt eine Bestrahlung mit UV-Licht zur Aktivierung des Klebstoffmaterials nach eingesetzter Fahrzeugscheibe in den von der Fahrzeugkarosserie definierten Rahmen durch die Fahrzeugscheibe hindurch. Diese Ausgestaltung ermöglicht ein relativ sicheres und unproblematisches Handling; die Fahrzeugscheibe kann nämlich in aller Ruhe in den Rahmen eingesetzt werden, wobei zwischen Rahmen und Fahrzeugscheibe die noch nicht aktivierte Klebstoffraupe angeordnet ist. Erst wenn die Fahrzeugscheibe korrekt platziert und ggf. nachjustiert ist, wird das Klebstoffmaterial der Klebstoffraupe durch die strahlungsdurchlässige, insbesondere UV-durchlässige Fahrzeugscheibe hindurch aktiviert.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung handelt es sich bei dem zum Einsatz gelangenden Klebstoffmaterial um einen Einkomponenten-Klebstoff, der vor oder beim Durchführen des vorliegenden Verfahrens nicht mit einer weiteren Materialkomponente vermischt zu werden braucht. Hierdurch kann erheblicher Aufwand eingespart werden. Die Prozesssicherheit wird darüber hinaus erhöht.
Es ist natürlich aber auch denkbar, ein Klebstoffmaterial einzusetzen, das mehrkomponentig, insbesondere zweikomponentig vorgesehen ist. Hier kann die Aktivierung einer Komponente des mehrkomponentigen Klebstoffmaterials mit elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Licht eine anfängliche
Vernetzung auslösen, die bereits einen sicheren Halt der Fahrzeugscheibe im Rahmen gewährleistet. Eine weitere überlagerte Vernetzung basierend auf den Zwei- oder Mehrkomponenten des zwei- oder mehrkomponentigen Klebstoffs kann darüber hinaus noch eine überlagerte Vernetzung bewirken, so dass jeweils unterschiedliche Zielstellungen verfolgt werden können, wie beispielsweise eine einerseits rasch und zuverlässige, leicht kontrollierbare Vernetzung, versus beispielsweise eine besonderes dauerhafte und langlebige Vernetzung.
Es wird bevorzugt, wenn die Aktivierung mittels elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Licht, nach dem Einsetzen der Fahrzeugscheibe in den Rahmen erfolgt, vorzugsweise in einem Zeitraum von 0 bis 300 Sekunden nach dem Einsetzen der Fahrzeugscheibe in den Rahmen.
In einer ersten möglichen Ausgestaltung erfolgt eine großflächige Bestrahlung, der durch die Fahrzeugscheibe bzw. durch den Rahmen definierte Fläche, so dass beispielsweise alle Abschnitte der Klebstoffraupe simultan mit
elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Licht bestrahlt werden.
Im Gegensatz hierzu ist es aber auch denkbar, dass die Klebstoffraupe mit einer entlang der Klebstoffraupe geführten Bestrahlungsquelle bestrahlt wird. Insofern ist es denkbar, eine Bestrahlungsquelle vorzusehen, die einmal um den Rand der Fahrzeugscheibe, der Klebstoffraupe folgend herumgeführt wird.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass eine Aushärtungszeit in der bereits 80 % einer endgültigen Abzugskraft erzielt wird, weniger als 30 Minuten, vorzugsweise weniger als 10 Minuten, insbesondere weniger als 5 Minuten beträgt. Unter einer Abzugskraft wird dabei die Kraft verstanden, die aufgebracht werden muss, um die
Fahrzeugscheibe entgegen die durch die Klebstoffraupe bereitgestellte Haltekraft herauszuziehen.
Als Bestrahlungsquelle können unterschiedliche, natürliche oder künstliche Lichtquellen zum Einsatz gelangen, insbesondere UV-Lampen, bzw.
Stroboskoplampen oder Laser, insbesondere Halbleiter bzw. Dioden-Laser.
Die Bestrahlung kann kontinuierlich, intermittierend oder gepulst erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird rein beispielhaft am Einsetzen einer als Frontscheibe ausgebildeten Fahrzeugscheibe in den Fig. 1 und 2 erläutert.
In Fig. 1 ist eine in einen Rahmen 13 einer Fahrzeugkarosse 12 eingesetzte Fahrzeugscheibe 11 veranschaulicht. In Fig. 2 ist der Einsetzvorgang in den Rahmen 13 veranschaulicht. Zunächst wird eine umlaufende Klebstoffraupe 14 in den Rahmen 13 eingebracht. Anschließend wird eine bereitgehaltene
Fahrzeugscheibe 11 auf die Klebstoffraupe 14 in den Rahmen 13 eingelegt und auf die Klebstoffraupe 14 aufgepresst. Schließlich wird zur Aktivierung des Klebstoffmaterials der Klebstoffraupe die Klebstoffraupe 14 mit
elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Strahlung aktiviert und so ein Vernetzungsprozess initiiert. Bereits nach kurzer Zeit, beispielsweise nach 30 Minuten kann ein ausreichend sicherer Halt der Fahrzeugscheibe innerhalb des Rahmens 13 erzielt sein, um einem bestimmungsgemäßen Gebrauch zu genügen.
Bezuaszeichenliste
11 Fahrzeugscheibe
12 Fahrzeugkarosse
13 Rahmen
14 Klebstoffraupe