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Title:
VACUUM CHAMBER SYSTEM COMPRISING A DEEP AND A SHALLOW VACUUM CHAMBER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/076744
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a vacuum chamber system for purifying DNA or RNA, comprising at least one vacuum chamber (6, 7) open towards the top and limited by a peripheral edge (14), and a frame (20) that can be placed onto the edge (14) of the vacuum chamber (6, 7) to be flush with said edge and that is adapted to receive a filter plate or a membrane plate. The inventive vacuum chamber system is further characterized in that the frame is guided on the vacuum chamber (6, 7) by means of a guide device (23, 35).

Inventors:
HEIMBERG WOLFGANG (DE)
GAUCHEL RAINER (DE)
KAGERER DIETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/003976
Publication Date:
October 18, 2001
Filing Date:
April 06, 2001
Export Citation:
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Assignee:
MWG BIOTECH AG (DE)
HEIMBERG WOLFGANG (DE)
GAUCHEL RAINER (DE)
KAGERER DIETER (DE)
International Classes:
B01L3/00; B01L9/00; (IPC1-7): B01L3/00
Foreign References:
US5620894A1997-04-15
US5824224A1998-10-20
Attorney, Agent or Firm:
Ganahl, Bernhard (Hausen 5b Kirchheim bei München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Vakuumkammervorrichtung zum Aufreinigen von DNA oder RNA mit zumindest einer Vakuumkammer (6,7), die nach oben offen und durch einen um laufenden Rand (14) begrenzt ist, einen Rahmen (20), der bündig abschließend auf den Rand (14) der Vakuumkam mer (6,7) aufsetzbar ist, und der zur Aufnahme von einer Filterplatte oder einer Membranplatte ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen mittels einer Führungseinrichtung (23,35) an der Vakuumkammer (6,7) geführt ist.
2. Vakuumkammervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkammervorrichtung (1) eine tiefe Vakuumkammer (6) und eine fla che Vakuumkammer (7) aufweist, und die Führungseinrichtung ein Hebelmechanismus ist, mit dem der Rahmen (20) ge führt vom Rand (14) der einen Vakuumkammer auf den Rand (14) der anderen Va kuumkammer und wieder zurück versetzt werden kann.
3. Vakuumkammervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelmechanismus ein Parallellenker (23) ist.
4. Vakuumkammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumkammer (n) (6,7) eine Öffnung (10,11) aufweist bzw. aufweisen, an die eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, um einen Unterdruck an der Vakuum kammer (6,7) anzulegen.
5. Vakuumkammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein Dichtungselement (19), das am oberen Rand der Vakuumkammer (6,7) ange ordnet ist.
6. Vakuumkammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein Dichtungselement, das die Verbindung zwischen der auf dem Rahmen (20) auf liegenden Filterplatte oder der Membranplatte abdichtet.
7. Vakuumkammervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung ein Schwenkgelenk (35) ist.
8. Vakuumkammervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung mit einem Motor verbunden ist, zum automatischen Bewegen des Rahmens (20).
Description:
VAKUUMKAMMERVORRICHTUNG MIT TIEFER UND FLACHER VAKUUMKAMMER Vakuumkammervorrichtung Die Erfindung betrifft eine Vakuumkammervorrichtung zum Aufreinigen von DNA oder RNA.

Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufreinigen von Plasmid-DNA oder-RNA ist beispielsweise aus der WO 97/08306 bekannt. Es gibt auch diverse Abwandlungen von diesem Verfahren, die z. B. zum Aufreinigen von PCR-Produkten verwendet wer- den. Diese bekannten Aufreinigungsverfahren beruhen auf dem gleichen Prinzip, dass zunächst eine lysierte Lösung mittels einer Filterplatte gefiltert wird, wobei die Lösung durch ein Vakuum durch die Filterplatte gesaugt wird. Hierbei bleiben nicht zu untersuchende Zelikomponenten wie Zellwand, Proteine, usw. in der Filterplatte zu- rück und die zu untersuchenden DNA oder RNA-Proben werden in einer Membran- platte gesammelt.

Eine solche Membranplatte besteht aus mehreren, vertikal angeordneten, röhrchen- förmigen Reaktionsgefäßen, die an ihrem unteren Ende mit einer Silika-Membran verschlossen sind. Die in der Membranplatte befindliche Probenflüssigkeit wird wie- derum mittels Vakuum aus den einzelnen Reaktionsgefäßen gesaugt, wobei die zu untersuchenden DNA oder RNA-Proben von der Silika-Membran gebunden werden.

Hierbei sind in der Regel noch Reinigungs-und Trocknungsschritte durchzuführen.

Die an der Silika-Membran gebundenen DNA oder RNA-Proben werden mittels eines Elusionspuffers gelöst und wiederum mittels Vakuum aus der Membranplatte gesaugt und in einer Mikrotiterplatte gesammelt.

Zum Durchführen des Verfahrens sind Vakuumkammervorrichtungen bekannt, die zumindest eine Vakuumkammer aufweisen, die nach oben offen und durch einen umlaufenden Rand begrenzt ist. Auf diesen Rand der Vakuumkammer kann ein Rahmen aufgesetzt werden, in dem eine Filterplatte oder eine Membranplatte einge- setzt werden kann. Durch Anlegen eines Vakuums in der Vakuumkammer werden dann die entsprechenden Substanzen durch die Filterplatte oder aus der Membran- platte in die Vakuumkammer gesaugt und in entsprechenden Reaktionsgefäßen, die in einer Membranplatte oder einer Mikrotiterplatte ausgebildet sind, aufgefangen.

Diese Vakuumkammervorrichtung wird in der Regel manuell bedient. Sie wird jedoch auch in Vorrichtungen zum automatischen Durchführen von chemischen oder biolo- gischen Reaktionen eingesetzt. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der WO 99/26070 bekannt. Diese Vorrichtung weist einen Greifarm auf, der die einzelnen Platten und den Rahmen greifen und versetzen kann. Beim automatischen Versetzen des Rahmens ergeben sich jedoch in der Praxis erhebliche Probleme, da der Rah- men nicht immer exakt in der richtigen Position auf die Vakuumkammer aufgesetzt wird. Hierdurch kann es sein, dass der Rahmen nicht dicht mit der Vakuumkammer abschließt und zwischen Rahmen und der Vakuumkammer beim Anlegen von Vaku- um Luft angesaugt wird, wodurch die eigentliche Funktion, das Ansaugen von chemi- schen Substanzen nicht ausgeführt wird.

Weiterhin besteht das Problem, dass sich oftmals Chemikalienreste am Rand der Vakuumkammer absetzten und den Rahmen mit der Vakuumkammer verkleben. Da der Greifarm zum Handhaben der Rahmen nur begrenzte Hubkraft aufbringen kann, kann der Rahmen manchmal nicht von der Vakuumkammer gelöst werden. Hierdurch kann das automatisch ablaufende Verfahren erheblich beeinträchtigt werden.

Der Begriff"Vakuum"wird bei der Beschreibung im Sinne von Unterdruck und nicht im streng physikalischen Sinne als nahezu luftleere Raum gebraucht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vakuumkammervorrichtung zu schaffen, die in ein vollautomatisches Verfahren zum Ausführen chemischer oder biologischer Reaktionen integriert werden kann und einen sicheren Verfahrensablauf gewährleistet.

Die Aufgabe wird durch eine Vakuumkammervorrichtung mit den Merkmalen des An- spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran- sprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Vakuumkammervorrichtung zum Aufreinigen von DNA oder RNA weist zumindest eine Vakuumkammer auf, die nach oben offen und durch einen umlaufenden Rand begrenzt ist. Ein Rahmen ist bündig abschließend auf den Rand der Vakuumkammer aufsetzbar und zur Aufnahme einer Filterplatte oder einer Mem- branplatte ausgebildet.

Die erfindungsgemäße Vakuumkammervorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Rahmen mittels einer Führungseinrichtung an der Vakuumkammer geführt ist.

Durch die Führungseinrichtung ist die Position des Rahmens bezüglich der Vakuum- kammer eindeutig festgelegt, so dass es selbst bei einem automatischen Betrieb kei- ne Fehipositionierung des Rahmens bezüglich der Vakuumkammer auftreten kann, wodurch die Funktion der Vakuumkammer beeinträchtigt werden würde.

Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Vakuumkam- mervorrichtung eine tiefe und eine flache Vakuumkammer auf, wobei die Führung- einrichtung als Parallellenker ausgebildet ist, mit dem der Rahmen zwischen einer

Position, bei der er auf der tiefen Vakuumkammer aufliegt, und einer Position, bei der er auf der flachen Vakuumkammer aufliegt, geschwenkt werden kann.

Das Vorsehen des Parallellenkers erlaubt das Umsetzen des Rahmens mit einer darauf aufliegenden Membranplatte, da der Rahmen sich hierbei immer in einer hori- zontalen Stellung befindet.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform ist der Parallellenker mit einem Motor verbunden, so dass die Vakuumkammervorrichtung selbsttätig den Rahmen zwischen den beiden Vakuumkammern verschwenken kann. Mit einem sol- chen Motor können größere Kräfte als von einem Greifarm einer Handhabungsvor- richtung aufgebracht werden, so dass der Rahmen auch sicher versetzt werden kann, falls er von Chemikalienresten an der Vakuumkammer gehalten werden sollte.

Gemäß einer weiteren, vereinfachten Ausführungsform der Erfindung ist lediglich ei- ne einzige Vakuumkammer vorgesehen, an welcher der Rahmen mittels eines Scharniergelenks schwenkbar befestigt ist. Der Rahmen kann mit einer motorisch betätigbaren Schwenkeinrichtung verbunden sein.

Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der in den Zeichnungen darge- stellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In denen zeigen : Fig. 1 die erfindungsgemäße Vakuumkammervorrichtung in einer perspektivischen Ansicht, Fig. 2 die Vakuumkammervorrichtung aus Fig. 1 in perspektivischer Ansicht ohne Seitenwandabdeckung, Fig. 3 die Vakuumkammern der Vorrichtung aus Fig. 1 ohne Rahmen und Füh- rungsmechanismus in perspektivischer Ansicht mit Blickrichtung von oben,

Fig. 4 die Vakuumkammern aus Fig. 3 in einer Schnittdarstellung, Fig. 5 den Rahmen mit der Führungseinrichtung und einen Antriebsmechanismus in perspektivischer Darstellung, Fig. 6 den Rahmen, die Führungseinrichtung und den Antriebsmechanismus in per- spektivischer Darstellung mit Blickrichtung von unten, und Fig. 7 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vakuumkammer- vorrichtung in perspektivischer Ansicht.

Die Fig. 1 bis 6 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vaku- umkammervorrichtung 1. Diese Vakuumkammervorrichtung 1 weist einen Grundkör- per 2 auf, der in der Draufsicht eine rechteckige Form besitzt und mit zwei Längssei- tenwandungen 3 und zwei Stirnseitenwandungen 4 ausgebildet ist. Zwischen den beiden Längsseitenwandungen 3 ist eine Trennwandung 5 angeordnet, die parallel zu den Stirnseitenwandungen 4 verläuft. Diese Trennwandung 5 unterteilt den Grundkörper 2 in zwei Vakuumkammern 6,7. Die in den Fig. 1 bis 4 auf der linken Seite von der Trennwandung 5 angeordnete Vakuumkammer 6 weist eine Boden- wandung 8 auf, die bündig mit dem unteren Rand der Längsseitenwandungen 3 und der Stirnseitenwandung 4 abschließt. Die in den Fig. 1 bis 4 auf der rechten Seite angeordnete Vakuumkammer 7 weist eine Bodenwandung 9, auf die gegenüber der Bodenwandung 8 ein Stück nach oben versetzt angeordnet ist (Fig. 4). Die linksseitig angeordnete Vakuumkammer 6 ist somit tiefer als die rechtsseitig angeordnete Va- kuumkammer 7.

In beiden Bodenwandungen 6,7 ist jeweils eine Öffnung 10,11 eingebracht, an die eine Vakuumpumpe (nicht dargestellt) mittels einer Vakuumleitung angeschlossen ist.

An der Innenfläche der die tiefe Vakuumkammer 6 begrenzenden Stirnseitenwan- dung 4 und an der die tiefe Vakuumkammer 6 begrenzenden Fläche der Trennwan- dung 5 sind jeweils identische Ausnehmungen 12 eingebracht, die nach unten durch einen horizontalen Absatz 13 begrenzt sind. Diese Ausnehmungen 12 erstrecken sich vom oberen Rand 14 des Grundkörpers 2 bis in eine Tiefe von etwa 5 cm. Die Absätze 13 sind etwa 1-2 cm oberhalb der oberen Oberfläche der Bodenwandung 8 angeordnet. Diese Ausnehmungen 12 dienen zur Aufnahme einer Membranplatte (nicht dargestellt), die in die tiefe Vakuumkammer 6 eingesetzt werden kann. Eine solche Membranplatte besteht aus einer in der Draufsicht rechteckigen Fassung, an welcher rohrförmige Reaktionsgefäße angeordnet sind. Die Reaktionsgefäße sind vertikale Röhrchen mit einem Durchmesser von z. B. 6 mm und einer Länge von typi- scherweise 30-40 mm. Am unteren Ende der Röhrchen ist eine etwa trichterförmige Spitze angeordnet, die sich nach unten hin verjüngt und an dem unteren Ende eine Öffnung mit einem Durchmesser von z. B. 1 mm besitzt. An dem Verbindungsbereich zwischen dem Röhrchen und der Spitze ist eine Silika-Membran angeordnet, die das Röhrchen nach unten hin abschließt. Eine Membranplatte umfasst in der Regel 96 röhrchenförmig ausgebildete Reaktionsgefäße.

An der die flache Vakuumkammer 7 begrenzenden Stirnseitenwandung 4 und an der die flache Vakuumkammer 7 begrenzenden Innenfläche der Trennwandung 5 sind wiederum Ausnehmungen 15 eingebracht, die nach unten hin wiederum durch einen horizontalen Absatz 16 begrenzt sind. Die Ausnehmungen 15 erstrecken sich vom oberen Rand 14 des Grundkörpers 2 bis in eine Tiefe von etwa 1,5-2 cm und dienen zur Aufnahme von Mikrotiterplatten, die im Vergleich zu den Membranplatten wesent- lich dünner sind.

An den Längsseitenwandungen 3 sind Abdeckplatten 17 angebracht, die in Fig. 2 zur besseren Veranschaulichung der Erfindung weggelassen sind.

An den oberen Stirnflächen der Längsseitenwandungen 3 und der Stirnseitenwan- dungen 4 und der Trennwandung 5 sind durchgehende Nuten 18 (Fig. 2) zur Auf- nahme eines Dichtungselementes 19 (Fig. 1), eingebracht.

Es ist ein Rahmen 20 vorgesehen, der aus zwei Längsstegen 21 und zwei Querste- gen 22 ausgebildet ist. Die Querstege 22 sind etwa genauso lang wie die Stirnsei- tenwandungen 4 bzw. die Trennwandung 5 und die Länge der Längsstege entspricht dem Abstand zwischen den Stirnseitenwandungen 4 und der dazwischen angeord- neten Trennwandung 5. Der Rahmen 20 kann somit bündig auf dem oberen Rand einer der beiden Vakuumkammern 6,7 aufliegen, wobei die Kontaktfläche zwischen dem Rahmen 20 und dem Grundkörper 2 durch das Dichtungselement 19 abgedich- tet ist.

Der Rahmen ist mittels eines Parallellenkers 23 am Grundkörper 2 befestigt. Der Parallellenker 23 weist vier Lenkerstangen 24 auf, die mit einem Ende gelenkig an der Unterseite des Rahmens 20 und mit dem anderen Ende gelenkig an der Außen- fläche der Längsseitenwandung 3 befestigt sind.

Die Anlenkpunkte zwischen den Lenkerstangen 24 und dem Grundkörper 2 sind am unteren Randbereich der Längsseitenwandungen 3 jeweils etwa in der Mitte zwi- schen einer der beiden Stirnseitenwandungen 4 und der Trennwandung 5 angeord- net. Die Anlenkpunkte am Rahmen besitzen den gleichen Abstand wie die Anlenk- punkte am Grundkörper 2. Die Länge der Lenkerstangen 24 ist derart bemessen, dass der Rahmen zwischen einer Stellung, bei der er am oberen Rand der tiefen Va- kuumkammer 6 aufliegt, und einer Stellung, bei der er am oberen Rand der flachen Vakuumkammer 7 aufliegt, hin und her geschwenkt werden kann. Die Bewegung des Rahmens 20 ist somit exakt geführt und es ist hierdurch immer eine korrekte Positio- nierung des Rahmens auf eine der beiden Vakuumkammern 6 oder 7 gewährleistet.

Der innere Randbereich des Rahmens 20 ist mit einer umlaufenden Aussparung 25 ausgebildet, in der eine umlaufende Nut 26 zur Aufnahme eines Dichtungselementes

(nicht dargestellt) eingebracht ist. In diese Aussparung 25 kann eine Filterplatte oder eine Membranplatte eingesetzt werden, die durch das Dichtungselement gegenüber dem Rahmen 20 abgedichtet ist, so dass beim Anlegen eines Vakuums die entspre- chenden Substanzen durch die Filterplatte bzw. aus der Membranplatte gesaugt werden.

In den Fig. 5 und 6 ist ein Antriebsmechanismus 27 zum Betätigen des Parallellen- kers 23 dargestellt. Zwei einander gegenüberliegende Lenkerstangen 24 sind an ih- ren vom Rahmen 20 entfernten Enden mit einer Welle 28 drehfest verbunden. Auf die Welle 28 ist benachbart zu den Lenkerstangen 24 jeweils ein Lager aufgesetzt.

Die Lager sind jeweils in einer Bohrung 29 am entsprechenden Anlenkpunkt in der Längsseitenwandung 3 angeordnet sind (Fig. 3). Die Welle 28 ist somit drehbar in der Bohrung 29 gelagert. Auf der Welle 28 ist ein Antriebszahnrad 30 drehfest befestigt.

An das Antriebszahnrad 30 ist eine Getriebeeinheit 31 mit ihrem Abtriebszahnrad 32 gekoppelt. Die Getriebeeinheit 31 ist mit einem Elektromotor 33 verbunden, der in einem Lagerbock 34 befestigt ist.

Wird der Elektromotor 33 unter Strom geschaltet, so dreht er vermittels der Getriebe- einheit 31 die Welle 28. Durch die Drehbewegung der Welle 28 werden die damit verbundenen Lenkerstangen 24 bewegt, so dass der gesamte Parallellenker 23 den Rahmen 20 von einer auf einer der beiden Vakuumkammern 6,7 aufliegenden Stel- lung in eine Stellung verschwenkt in der er auf der anderen der beiden Vakuumkam- mern 7,6 aufliegt. Bei Erreichen der Endstellung des Schwenkvorganges wird der Motor durch Detektion der geänderten Stromabnahme von einer Steuereinrichtung abgeschaltet.

Der Antriebsmechanismus 27 ist im Bereich unterhalb der Bodenwandung 9 der fla- chen Vakuumkammer 7 angeordnet.

Bei der erfindungsgemäßen Vakuumkammervorrichtung 1 kann somit der Rahmen automatisch von einer der beiden Vakuumkammern 6,7 auf die andere Vakuum- kammer 7,6 verschwenkt werden, wobei sichergestellt ist, dass der Rahmen 20 in einer korrekten Position auf dem oberen Rand der jeweiligen Vakuumkammer 6,7 aufliegt und so eine vollständige Abdichtung zwischen dem Rahmen 20 und der je- weiligen Vakuumkammer 6,7 gewährleistet ist.

Nachfolgend werden die einzelnen Schritte eines Verfahrens zum Aufreinigen von Plasmid-DNA oder RNA mit der erfindungsgemäßen Vakuumkammervorrichtung er- läutert : -eine Membranplatte wird in die tiefe Vakuumkammer 6 eingesetzt.

-Der Rahmen 20 wird von der flachen Vakuumkammer 7 auf die Tiefe Vakuum- kammer 6 geschwenkt.

-Eine Filterplatte wird auf den Rahmen 20 aufgesetzt.

-Eine lysierte Bakterienlösung wird auf die Filterplatte pipetiert.

-An der tiefen Vakuumkammer 6 wird ein Vakuum angelegt, wodurch die lysierte Bakterienlösung durch die Filterplatte gesaugt wird. Hierbei bleibt sogenannter Zellabfall (Zellwande, Proteine, genomische DNA oder RNA) an der Filterplatte hängen und es wird lediglich die Puffer-Lösung mit der darin gelösten Plasmid- DNA oder-RNA in der Vakuumkammer in den Reaktionsgefäßen der Membran- platte gesammelt.

-Die Filterplatte wird entfernt.

-Der Rahmen wird auf die flache Vakuumkammer 7 geschwenkt.

Die Membranplatte wird aus der tiefen Vakuumkammer 6 herausgenommen.

-Der Rahmen wird von der flachen Vakuumkammer 7 auf die tiefe Vakuumkammer 6 geschwenkt.

-Die Membranplatte wird auf den Rahmen 20 gesetzt.

-An die tiefe Vakuumkammer 6 wird ein Vakuum angelegt, wodurch die Pufferlö- sung aus der Membranplatte gesaugt wird und die Plasmid-DNA oder-RNA an die Silika-Membran der Membranplatte gebunden wird. Die Pufferlösung wird durch die Öffnung 10 in der Bodenwandung 8 abgesaugt.

-In die Reaktionsgefäße der Membranplatte wird ein Waschpuffer pipetiert.

-Durch Anlegen von Vakuum in der tiefen Vakuumkammer 6 wird die Waschlösung abgesaugt. Dieser Waschvorgang kann ein oder mehrere Male wiederholt werden.

-Die Membranplatte wird durch Anlegen von Vakuum getrocknet, indem Luft durch die Silika-Membran gesaugt wird.

-In die flache Vakuumkammer 7 wird eine Mikrotiterplatte eingesetzt.

-Der Rahmen 20 wird zusammen mit der Membranplatte von der tiefen Vakuum- kammer 6 auf die flache Vakuumkammer 7 verschwenkt.

-Elusionspuffer wird in die Reaktionsgefäße der Membranplatte pipetiert. Hierdurch wird die Plasmid-DNA oder RNA gelöst.

-An die flache Vakuumkammer 7 wird ein Vakuum angelegt, wodurch die gelöste Plasmid-DNA oder-RNA von den Silika-Membran abgezogen wird und in die Va- kuumkammer 7 gesaugt wird. Die Plasmid-DNA oder RNA wird in den Reaktions- gefäßen der Mikrotiterplatten aufgefangen.

Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vakuumkammervorrichtung 1 in eine Vor- richtung zum automatischen Durchführen von chemischen und/oder biologischen Reaktionen integriert. Bei einer solchen Vorrichtung werden die Filterplatte, Mem- branplatte und Mikrotiterplatte automatisch von einem Greifarm bewegt und die ein- zelnen Pipetiervorgänge werden von einer automatischen Pipetiereinrichtung ausge- führt. Der Greifarm und die Pipetiereinrichtung sind in der Regel an Roboterarmen befestigt, die üblicherweise in allen drei Dimensionen beweglich ausgebildet sind.

Das Versetzen des Rahmens erfolgt durch den Antriebsmechanismus 27.

Da in der flachen Vakuumkammer 7 die Mikrotiterplatte unmittelbar unter der Mem- branplatte angeordnet ist oder lediglich ein geringer Abstand dazwischen ausgebildet ist, besteht keine Gefahr, dass die herabfallenden Tropfen beim Auftreten in einem Reaktionsgefäß der Mikrotiterplatte in ein benachbartes Reaktionsgefäß spritzen.

Durch die unterschiedlich tiefen Vakuumkammern können somit sowohl die wesent- lich dickeren Membranplatten als auch die dünnen Mikrotiterplatten mit geringem Ab- stand unter den darüber angeordneten Filterplatten bzw. Membranplatten angeordnet werden.

In Fig. 4 ist ein weiteres, vereinfachtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemä- ßen Vakuumkammervorrichtung 1 dargestellt. Diese Vakuumkammervorrichtung weist lediglich eine einzige Vakuumkammer 6 auf, die im Aufbau der tiefen Vakuum- kammer des obigen Ausführungsbeispieles entspricht und entsprechender Weise zwei Längsseitenwandungen 3, zwei Stirnseitenwandungen 4 mit den entsprechen- den Ausnehmungen 12 aufweist. Der Rahmen 20 ist bei diesem Ausführungsbeispiel am oberen Rand einer Stirnseitenwandung 4 mittels eines Scharniergelenkes 35 an-

gelenkt. Das Scharniergelenk 35 stellt in diesem Ausführungsbeispiel die Führung- einrichtung an Stelle des oben verwendeten Parallellenkers dar, denn durch das Vor- sehen des Scharniergelenkes kann der Rahmen 20 zwischen einer Position, bei der er exakt auf der Vakuumkammer 6 aufliegt und einer aufgeklappten Position ver- schwenkt werden, bei der eine Membranplatte oder Mikrotiterplatte in die Vakuum- kammer 6 eingesetzt werden kann. Falls eine Mikrotiterplatte in die Vakuumkammer 6 eingesetzt wird, ist es zweckmäßig, zunächst einen Abstandshalter auf die Boden- wandung 8 der Vakuumkammer aufzusetzen, auf der die Mikrotiterplatte aufliegt. Der Abstandhalter ist beispielsweise aus Kunststoff in Form eines Gittergerüstes mit einer Dicke von 2-3 cm ausgebildet.

Das oben erläuterte Verfahren kann mit dieser Vakuumkammervorrichtung in ent- sprechender Weise durchgeführt werden, wobei die Platten, aus welchen die Sub- stanzen gesaugt werden müssen, oben auf den Rahmen 20 aufgelegt werden und die entsprechenden Platten, in denen die Substanzen aufgefangen werden, in die Vakuumkammer eingesetzt werden. Das Verschwenken des Rahmens 20 kann durch die Greifeinrichtung der Vorrichtung zum automatischen Ausführen chemischer und/oder biologischer Reaktionen ausgeführt werden. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, einen motorgetriebenen Antriebsmechanismus vorzusehen, der selbsttätig den Rahmen auf und zuschwenkt.

Die Erfindung ist nicht auf die oben angegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.

Wesentlich ist, dass der Rahmen geführt in seiner Position auf die Vakuumkammer gebracht werden kann, so dass eine Abdichtung zwischen der Vakuumkammer und dem Rahmen gewährleistet ist. Grundsätzlich sind auch beliebige andere Mechanis- men denkbar, mit welchen ein Rahmen von der Vakuumkammer abgenommen und auf diese wieder aufgesetzt werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Vakuumkam- mervorrichtung kann nicht nur Plasmid-DNA oder RNA aufgereinigt werden, sondern können auch andere DNA oder RNA-Proben, insbesondere durch das PCR- Verfahren hergestellte Proben, aufgereinigt werden. Wesentlich für die Erfindung ist auch, dass der Rahmen sicher automatisch betätigbar ist.

Bezugszeichenliste 1 Vakuumkammervorrichtung 2 Grundkörper 3 Längsseitenwandung 4 Stirnseitenwandung 5 Trennwandung 6 Vakuumkammer (tief) 7 Vakuumkammer (flach) 8 Bodenwandung 9 Bodenwandung 10 Öffnung 11 Öffnung 12 Ausnehmung 13 Absatz 14 oberer Rand 15 Ausnehmung 16 Absatz 17 Abdeckplatte 18 Nut 19 Dichtungselement 20 Rahmen 21 Längssteg 22 Quersteg 23 Parallellenker 24 Lenkerstange 25 Aussparung 26 Nut 27 Antriebsmechanismus 28 Welle

29 Bohrung 30 Antriebszahnrad 31 Getriebeeinheit 32 Abtriebszahnrad 33 Motor 34 Lagerbock 35 Scharniergelenk