Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
VACUUM PUMP DRIVE WITH STAR-DELTA SWITCHOVER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/118723
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a vacuum pump drive (12) comprising at least one electric motor (18) which is connected to the rotor (14) of a vacuum pump (13) via a drive shaft (16), a frequency converter (20) which is electrically connected to the motor (18) and which supplies a motor input voltage to the motor, and a switchover device (22) with at least one electric switch (24, 26). The switchover device (22) is designed to connect the motor windings in a star or delta shape depending on the switching position of the switch (24, 26) in order to change the motor characteristic curve. The vacuum pump drive also comprises a measuring device (32) with sensors for detecting physical operating variables of the vacuum pump (13) and a controller (30) which is electrically or optically connected to the switchover device (22) and the measuring device (32) and which is designed to actuate the at least one switch (24, 26) on the basis of the measured value of the operating variable of the vacuum pump (13) in order to produce the star-delta switchover.

Inventors:
SEBASTIAN WALZEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/050255
Publication Date:
July 13, 2017
Filing Date:
January 06, 2017
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
LEYBOLD GMBH (DE)
International Classes:
F04C25/02; H02P1/32; H02P23/00
Domestic Patent References:
WO2008135532A12008-11-13
WO2014183142A12014-11-20
Other References:
ANONYMOUS: "Frequenzumrichter Frequency Converters Drehzahlvariable Verdichter und Vakuumpumpen Compressors and Vacuum Pumps with Variable Speed Drive G-Serie G-Series Seitenkanal Side Channel", 1 January 2007 (2007-01-01), XP055355727, Retrieved from the Internet [retrieved on 20170316]
Attorney, Agent or Firm:
DOMPATENT VON KREISLER SELTING WERNER - PARTNERSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN UND RECHTSANWÄLTEN MBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Vakuumpumpenantrieb (12) mit mindestens einem Elektromotor (18), der über eine Antriebswelle (16) mit dem Rotor (14) einer Vakuumpumpe (13) verbunden ist, einem elektrisch mit dem Motor (18) verbundenen und diesen mit einer Motoreingangsspannung versorgenden Frequenzumrichter (20), einer Umschalteinrichtung (22) mit mindestens einem elektrischen Schalter (24, 26), wobei die Umschalteinrichtung (22) dazu ausgebildet ist, die Motorwindungen in Abhängigkeit von der Schaltstellung des Schalters (24, 26) zur Veränderung der Motorkennlinie als Stern oder als Dreieck zu verschalten, einer Messvorrichtung (32) mit Sensoren (33) zur Erfassung von physikalischen Betriebsgrößen der Vakuumpumpe (13) und einer Steuereinrichtung (30), die elektrisch oder optisch mit der Umschalteinrichtung (22) und der Messvorrichtung (32) verbunden und dazu ausgebildet ist, den mindestens einen Schalter (24, 26) in Abhängigkeit von dem gemessenen Wert der Betriebsgröße der Vakuumpumpe (13) zu betätigen, um die Stern-Dreieck-Umschaltung zu bewirken.

2. Vakuumpumpenantrieb (12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Betriebsgröße um die Temperatur der Vakuumpumpe (13), den Innendruck der Vakuumpumpe (13) und/oder die Drehzahl der Vakuumpumpe (13) handelt. Vakuumpumpenantrieb (12) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (30) und/oder der Frequenzumrichter (20) dazu ausgebildet sind, bei Betätigen des mindestens einen Schalters (24, 26) zwischen zwei Kennlinien des Elektromotors (18) umzuschalten.

Vakuumpumpe (13) mit einem Pumpenstator, einem Pumpenrotor (14) und einem Vakuumpumpenantrieb (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

Verfahren zum Antreiben einer Vakuumpumpe (13) mit einem Vakuumpumpenantrieb (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Elektromotor (18) die Antriebswelle (16) des Vakuumpumpenrotors (14) antreibt, der Frequenzumrichter (20) den Elektromotor (18) mit einer Motoreingangsspannung versorgt, die Sensoren (33) der Messvorrichtung (32) mindestens eine physikalische Betriebsgröße der Vakuumpumpe (13) erfassen und die Steuereinrichtung (30) den mindestens einen Schalter (24, 26) der Umschalteinrichtung (22) in Abhängigkeit von dem gemessenen Wert der Betriebsgröße betätigt, so dass die Motorwindungen des Elektromotors (18) in Abhängigkeit von der Stellung des Schalters (24, 26) als Stern oder als Dreieck verschaltet werden, um dadurch die Motorkennlinie zu verändern. 6, Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Betriebsgröße um die Temperatur der Vakuumpumpe (13), den Innendruck der Vakuumpumpe, die Gaszusammensetzung innerhalb der Pumpe und/oder die Drehzahl der Vakuumpumpe handelt

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (30) bei Überschreiten eines Grenzwertes der physikalischen Betriebsgröße den Frequenzumrichter (20) und/oder den Elektromotor (18) von einer ersten Motorkennlinie auf eine zweite Motorkennlinie umschaltet.

Description:
Vakuumpumpenantrieb mit Stern-Dreieck-Umschaltuna

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Antreiben einer Vakuumpumpe.

Vakuumpumpen sind typischerweise als Rotationsvakuumpumpen mit einem Pumpenstator und einem Pumpenrotor ausgebildet. Eine Rotation des Pumpenrotors gegenüber dem Pumpenstator bewirkt eine Veränderung des Drucks. Der Pumpenrotor wird über eine Antriebswelle von einem Elektromotor angetrieben.

Beispielsweise ist aus US 2004/0195994 AI bekannt, die Motorwindungen des Elektromotors als Stern oder als Dreieck zu verschalten, um die Motorkennlinie und dadurch das zur Verfügung stehende Drehmoment des Motors zu verändern. Dadurch ist es möglich, bei geringerer Drehzahl ein größeres Drehmoment zur Verfügung zu stellen. Eine Besonderheit besteht bei dieser Variante darin, dass jede der beiden Kennlinien nur in einem Arbeitspunkt betrieben wird, so dass der Motor nur in zwei verschiedenen Arbeitspunkten betrieben werden kann.

Anstatt den Elektromotor eines Vakuumpumpenantriebs lediglich in zwei verschiedenen Arbeitspunkten betreiben zu können, hat es sich durchgesetzt, die Elektromotoren mit einem Frequenzumrichter anzusteuern. Der Frequenzumrichter erzeugt in einem Gleichspannungszwischenkreis aus einer Wechselspannung eines Energieversorgungsnetzes zunächst eine gleich gerichtete Spannung, aus der dann eine synthetische Wechselspannung variabler Frequenz als Motoreingangsspannung erzeugt wird. Die Motordrehzahl hängt dabei von der Frequenz der Motoreingangsspannung ab. Das Drehmoment des Motors bleibt über einen weiten Drehzahlbereich konstant.

Bei Vakuumpumpen besteht in Abhängigkeit vom aktuellen Betriebszustand der Pumpe die Notwendigkeit, die Antriebseigenschaften über einen weiten Betriebsbereich anzupassen. Die Möglichkeiten der Anpassung der Leistungsdaten des Antriebs an den Betriebszustand der Pumpe sind jedoch technisch begrenzt z.B. aufgrund des maximal vom Antriebsumrichter lieferbaren Stromes. Ebenfalls die verfügbare Netzspannung stellt ein begrenzendes Element dar. Durch die Umschaltung des Motors kann in einigen Betriebszuständen der Pumpe beispielsweise eine vorhandene Spannungsreserve genutzt werden, wenn der Umrichter keinen zusätzlichen Strom mehr liefern kann. Dieser zusätzliche Leistungsbedarf entsteht vorwiegend bei starken Druck- oder Temperaturänderungen sowie in Abhängigkeit von den geförderten Medien. Weiterhin kann die Notwendigkeit zur Reduzierung des Motorstromes entstehen, wenn Medien mit hoher Temperatur in die Pumpe gelangen und somit der Pumpenrotor thermisch entlastet werden muss. Auch bei der Einleitung von explosiven Medien muss der Arbeitspunkt verändert und damit die Rotortemperatur verringert werden.

In DE 10 2013 009 036 AI wird eine Antriebseinheit für eine Zerkleinerungsvorrichtung mit einem Stern-/Dreieck-umschaltbaren Motor und einem Antriebsstromrichter zur Regelung oder Steuerung einer physikalischen Größe des Motors beschrieben. Die Stern-Dreieck-Umschaltung erfolgt durch eine Steuereinheit unter Berücksichtigung mindestens einer in der Antriebseinheit erfassten Größe.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vakuumpumpenantrieb und ein entsprechendes Verfahren zu schaffen, um bei wechselnden Betriebsdaten innerhalb der Vakuumpumpe die Kennlinie des antreibenden Elektromotors anzupassen.

Der erfindungsgemäße Vakuumpumpenantrieb ist definiert durch Anspruch 1. Die erfindungsgemäße Vakuumpumpe ist definiert durch Anspruch 4 und das erfindungsgemäße Verfahren ist definiert durch Anspruch 5.

Erfindungsgemäß ist eine zum Beispiel elektronisch ausgebildete Steuereinrichtung elektrisch und/oder optisch mit einer Umschalteinrichtung und mit einer Messvorrichtung verbunden. Die Umschalteinrichtung weist mindestens einen elektrischen Schalter auf und ist dazu ausgebildet, die Motorwindungen in Abhängigkeit von der Schalterstellung als Stern oder als Dreieck zu verschalten. Die Messvorrichtung ist mit Sensoren zur Erfassung von physikalischen Betriebsgrößen der Vakuumpumpe, wie zum Beispiel der Pumpentemperatur, dem Vakuumpumpendruck und/oder der Drehzahl der Vakuumpumpe versehen. Die Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von der gemessenen Betriebsgröße der Vakuumpumpe eine Betätigung des Schalters der Umschalteinrichtung zu bewirken, um dadurch die Stern-Dreieck-Umschaltung der Motorwindungen in Abhängigkeit von dem gemessenen Wert der Betriebsgröße zu erzielen.

Die Umschaltung erfolgt automatisch, das heißt beispielsweise sobald ein vorgegebener Grenzwert für die betreffende Betriebsgröße überschritten oder unterschritten wird. Dies wird von der Steuereinrichtung automatisch erkannt, in dem die betreffende Betriebsgröße kontinuierlich gemessen und überwacht, das heißt mit mindestens einem Grenzwert verglichen wird. Sobald der Grenzwert überschritten oder unterschritten wird, erfolgt die Umschaltung automatisch.

Die Umschaltung von der Sternverschaltung zur Dreiecksverschaltung beziehungsweise von der Dreiecksverschaltung zur Sternverschaltung der Motorwindungen bewirkt eine Veränderung der Motorkennlinie aus Motorspannung und Motorstrom. Beispielsweise kann für den Betriebszustand des Anlaufens oder bei Druckänderungen in Abhängigkeit von der Drehzahl die Sternschaltung gewählt werden. Dabei wird der Motor mit einer höheren Spannung und einem kleineren Strom betrieben, was wiederum zu einer Reduzierung der Verlustleistung im Motor, im speziellen im Pumpenrotor führt. Bei Überschreitung einer bestimmten Drehzahl oder Unterschreitung eines bestimmten Druckes würde dann die Umschaltung auf die Dreieckschaltung erfolgen um genügend Spannungsreserve für die weitere Beschleunigung der Vakuumpumpe bei geringerem Druck zu haben.

Unter einer Sternschaltung wird insbesondere auch eine Doppel-Sternschaltung verstanden. In entsprechender Weise wird unter einer Dreieckschaltung insbesondere auch eine Doppel-Dreieckschaltung verstanden.

Der in DE 10 2013 009 036 AI beschriebene Antrieb für eine Zerkleinerungsvorrichtung berücksichtigt lediglich eine in der Antriebseinheit erfasste physikalische Größe des Motors. Die Erfindung sieht hingegen vor mindestens einen Betriebsparameter der Vakuumpumpe, wie zum Beispiel den Vakuumpumpendruck, die Temperatur und/oder die Drehzahl zu erfassen und die Stern-Dreieck-Umschaltung automatisch in Abhängigkeit von diesem Betriebsparameter vorzunehmen. Es werden also gerade nicht lediglich physikalische Größen des Motors, wie zum Beispiel die Motorspannung, der Zwischenkreisstrom oder die Temperatur von Bauelementen des Antriebsstromrichters erfasst. Durch das Erfassen und Überwachen mindestens eines Betriebsparameters der Vakuumpumpe wird der entscheidende Vorteil geschaffen, einen veränderten Betriebszustand der Vakuumpumpe direkt und unmittelbar zu erfassen und die Motorkennlinie automatisch anzupassen. Die Drehmomentanpassung ist dadurch sicherer, zuverlässiger und schneller.

Bei einem Vakuumpumpenantrieb sind die bestimmenden Betriebsgrößen nicht ausschließlich innerhalb der Antriebseinheit vorhanden sondern befinden sich überwiegend innerhalb der von der Antriebseinheit angetriebenen Vakuumpumpe.

Es ist daher notwendig die Stern-Dreieck Umschaltung nicht ausschließlich aufgrund von Daten, die innerhalb der Antriebseinheit ermittelt wurden umzuschalten, sondern als Grundlage für die Umschaltung die Betriebsdaten der Vakuumpumpe zu nutzen beispielsweise den Gasdruck, die Gaszusammensetzung oder die Gastemperatur.

Diese Betriebsdaten hängen beispielweise von der Art und dem Zustand der zu fördernden Gase ab, womit eine automatische Anpassung der Motorkennlinie auf verschiedene Arten von Gasen (z.B. Wasserstoff, Helium, Argon usw.) und / oder in Abhängigkeit von deren Temperatur möglich ist. Diese können nicht innerhalb der Antriebseinheit erfasst werden. Stattdessen müssen die Betriebsdaten direkt in der Pumpe als bestimmende Größen herangezogen werden.

Bei der in DE 10 2013 009 036 AI beschriebenen Umschaltung sind also ausschließlich die Betriebsdaten der Antriebseinheit für die Umschaltung bestimmend, wohingegen bei dem hier vorgestellten Verfahren die Betriebsdaten innerhalb der angetriebenen Vakuumpumpe überwiegend bestimmend für die Umschaltung sind.

Im Folgenden wird anhand der Figur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Die Figur zeigt eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels.

Die Vakuumpumpe 13 des Ausführungsbeispiels weist einen Pumpenrotor 14 auf, der über eine Antriebswelle 16 mechanisch zur Drehmomentübertragung mit einem Elektromotor 18 des Vakuumpumpenantriebs 12 verbunden ist. Der Elektromotor 18 wird von einem Frequenzumrichter 20 mit einer dreiphasigen Wechselspannung als Motoreingangsspannung versorgt. Der Frequenzumrichter 20 generiert die Motoreingangsspannung aus einer in der Figur nicht dargestellten Netzversorgungsspannung.

Eine Umschalteinrichtung 22 weist zwei elektrische Schalter 24, 26 auf, die jeweils auf genau eine Phase der dreiphasigen elektrischen Verbindungsleitung 28 zwischen dem Frequenzumrichter 20 und dem Elektromotor 18 wirken. In Abhängigkeit von der Stellung der beiden elektrischen Schalter 24, 26 werden die Windungen des Antriebsmotors als Stern oder als Dreieck verschaltet. In Energieflussrichtung aus Richtung des Spannungsversorgungsnetzes und in Richtung des Elektromotors 18 ist die Umschalteinrichtung 22 also zwischen dem Frequenzumrichter 20 und dem Elektromotor 18 angeordnet und wirkt dort auf die elektrische Verbindungsleitung 28 zwischen dem Frequenzumrichter 20 und dem Elektromotor 18.

Eine Steuereinrichtung 30 ist elektrisch oder optisch mit den Schaltern 24, 26 der Umschalteinrichtung 22 verbunden. Die Steuereinrichtung 30 ist zudem elektrisch oder optisch mit einer Messvorrichtung 32 verbunden. Die Messvorrichtung 32 ist mit Sensoren 33 versehen, die jeweils eine Betriebsgröße der Vakuumpumpe 13, wie zum Beispiel die Temperatur oder die Drehzahl des Pumpenrotors 14 oder den von dem Pumpenrotor 14 erzeugten Druck messen. Die Messwerte der jeweils erfassten Betriebsgröße werden von der Messvorrichtung 32 an die Steuereinrichtung 30 übertragen.

Die Steuereinrichtung 30 überwacht die gemessenen Betriebsgrößen kontinuierlich, in dem diese mit gespeicherten Referenzwerten und/oder Grenzwerten verglichen werden. Bei Überschreiten oder Unterschreiten eines kritischen Wertes ist die Steuereinrichtung 30 dazu ausgebildet, die Schalter 24, 26 zu betätigen, so dass automatisch anhand der Betriebsgröße ein Ändern des Betriebszustandes der Vakuumpumpe 12 erkannt wird und die Motorkennlinie durch Umschaltung der Motorwindungen vom Stern zum Dreieck beziehungsweise vom Dreieck zum Stern gewechselt wird.

Durch die erfindungsgemäße Umschaltung kann der elektrische Antriebsmotor 18 automatisch bei wechselnden Betriebszuständen der Vakuumpumpe 13 zwischen zwei Motorkennlinien umgeschaltet werden. Dies ermöglicht eine optimale Auslegung des Antriebstranges und damit beispielsweise eine Steigerung der Antriebsleistung bei gleicher Baugröße des Vakuumpumpenantriebs 12 oder eine Verkleinerung der Komponenten bei gleicher Antriebsleistung.