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Patent Searching and Data


Title:
VALUE DOCUMENT AND/OR SECURITY DOCUMENT AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/089050
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a value document and/or security document comprising a first layer and at least one second layer connected via an adhesive substance layer to the first layer. The forgery-proof design of the value document and/or security document is increased in that the adhesive force between the adhesive substance layer and the first layer and/or the adhesive force between the adhesive substance layer and the second layer is different in at least two different regions. Furthermore, a method for producing such a value document and/or security document is proposed.

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Inventors:
SEIJO-BOLLIN HANS-PETER (DE)
LEOPOLD ANDRE (DE)
MAERTENS DETLEF (DE)
GAHLBECK JEFFRY (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/000504
Publication Date:
August 12, 2010
Filing Date:
January 28, 2010
Export Citation:
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Assignee:
BUNDESDRUCKEREI GMBH (DE)
SEIJO-BOLLIN HANS-PETER (DE)
LEOPOLD ANDRE (DE)
MAERTENS DETLEF (DE)
GAHLBECK JEFFRY (DE)
International Classes:
G09F3/02; B42D15/10; C09J7/38
Foreign References:
US20060234014A12006-10-19
US4937040A1990-06-26
GB1461041A1977-01-13
US4070774A1978-01-31
DE2731789A11979-01-25
US20060234014A12006-10-19
US4937040A1990-06-26
US4070774A1978-01-31
GB1461041A1977-01-13
Other References:
"Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Electronic Release", 2008
Attorney, Agent or Firm:
KEIL & SCHAAFHAUSEN (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Wert- und/oder Sicherheitsdokument (1 , 1\ 1 ") mit einer ersten Schicht (10) und mindestens einer über eine Klebstoffschicht (30, 30', 30") mit der ersten Schicht (10) verbundenen zweiten Schicht (20, 20'), dadurch gekennzeichnet, dass die Haftkraft zwischen der Klebstoffschicht (30, 30', 30") und der ersten Schicht (10) und/oder die Haftkraft zwischen der Klebstoffschicht (30, 30', 30") und der zweiten Schicht (20, 20') in zumindest zwei verschiedenen Bereichen (31 , 31 ", 31 ", 32, 32', 32") unterschiedlich ist.

2. Wert- und/oder Sicherheitsdokument nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass in den zumindest zwei verschiedenen Bereichen (31 , 31 ", 32, 32") die Dicke der Klebstoffschicht (30, 30") unterschiedlich ist.

3. Wert- und/oder Sicherheitsdokument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht in einem ersten Bereich (31 ) der zumindest zwei verschiedenen Bereiche eine Dicke von etwa 0,5 μm bis etwa 5 μm auf- weist und in einem zweiten Bereich (32) der zumindest zwei verschiedenen Bereiche eine Dicke von etwa 3 μm bis etwa 20 μm, wobei die Dicke der Klebstoffschicht in dem ersten Bereich (31 ) kleiner ist als in dem zweiten Bereich (32).

4. Wert- und/oder Sicherheitsdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht (30') in den zumindest zwei verschiedenen Bereichen (31 ', 32') eine unterschiedliche Zusammensetzung aufweist.

5. Wert- und/oder Sicherheitsdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht (30') in den zumindest zwei verschiedenen Bereichen (31 ', 32') einen unterschiedlichen Vernetzungsgrad aufweist.

6. Wert- und/oder Sicherheitsdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils der Klebstoffschicht (30") zugewandte Oberfläche (21 ) der ersten Schicht und/oder der zweiten Schicht (20) in den zumindest zwei verschiedenen Bereichen eine unterschiedli- che Oberflächenstruktur (22) aufweist.

7. Wert- und/oder Sicherheitsdokument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die der Klebstoffschicht (30") zugewandte Oberfläche (21 ) der ersten Schicht und/oder der zweiten Schicht in mindestens einem der zumindest zwei verschiedenen Bereiche mindestens eine Prägung (22) aufweist.

8. Wert- und/oder Sicherheitsdokument nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die der Klebstoffschicht zugewandte Oberfläche der ersten Schicht und/oder der zweiten Schicht in mindestens einem der zumindest zwei verschiedenen Bereichen einer Plasma- oder Corona-Behandlung unterzogen wurde.

9. Wert- und/oder Sicherheitsdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (20) ein Sicher- heitsmerkmal, vorzugsweise ein Volumenhologramm oder ein Prägehologramm aufweist.

10. Verfahren zur Herstellung eines Wert- und/oder Sicherheitsdokuments nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die erste Schicht und die zweite Schicht bereitgestellt wird, danach die Klebstoffschicht, ggf. zunächst unvemetzt, vorzugsweise mittels Rakeln, Drucken, Düsen oder Sprühen, auf die erste Schicht und/oder die zweite Schicht aufgebracht wird und anschließend die erste Schicht und die zweite Schicht so übereinander gelegt werden, dass die Klebstoffschicht zwischen den beiden Schichten angeordnet ist.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Klebstoffschicht nach dem Aufbringen mechanisch, beispielsweise mittels einer Walze oder eines Stempels, strukturiert wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Vernetzung der Klebstoffschicht unter Anwendung eines Abschattungsmit- tels, insbesondere einer Quarzglas-Schablone (40), gegenüber der zur Vernetzung verwendete elektromagnetische Strahlung, vorzugsweise im UV- Wellenlängenbereich, erfolgt.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht und/oder die zweite Schicht (20') vor dem Aufbringen des Klebstoffs oder vor dem Übereinanderlegen der ersten Schicht (10) und der zweiten Schicht (20') in mindestens einem der zumindest zwei verschiedenen Bereiche auf der der Klebstoff seh icht zugewandten Oberfläche strukturiert wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeich- net, dass die der Klebstoffschicht zugewandte Oberfläche der ersten Schicht und/oder der zweiten Schicht vor dem Aufbringen des Klebstoffs oder vor dem Übereinanderlegen der ersten Schicht und der zweiten Schicht in mindestens einem der zumindest zwei verschiedenen Bereiche einer Plasma- oder Corona- Behandlung unterzogen wird.

Description:
Wert- und/oder Sicherheitsdokument und Verfahren zur Herstellung desselben

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument mit einer ersten Schicht und mindestens einer über eine Klebstoffschicht mit der ersten Schicht verbundenen zweiten Schicht sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments.

Wert- und/oder Sicherheitsdokumente werden in der Regel mit schichtförmigen Sicherheitsmerkmalen versehen, die auf einer im Folgenden als erste Schicht bezeichneten Trägerschicht des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments angeordnet sind und eine zweite Schicht ausbilden. Solche folienartigen Sicherheitsmerkmale haben in der Regel die Eigenschaft, dass sie auf der einen Seite leicht verifizierbar und auf der anderen Seite schwer nachzuahmen sind. Eine Möglichkeit der Fälschung von Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten besteht deshalb darin, aus einem oder mehreren gestohlenen Dokumenten ein solches schichtförmiges Sicherheitsmerkmal heraus- oder abzulösen und in ein gefälschtes Dokument einzubringen. Beispiele für derartige Sicherheitsmerkmale sind Overlay-Folien, z.B. TKO-Folien (Transparent-Kinegram-Overlay-Folien), Photopolymerfolien, die mit Volumenhologrammen versehen sein können, oder Folien mit Prägehologrammen. Derartige mit Sicherheitsmerkmalen versehene zweite Schichten werden häufig auf der ersten Schicht (Trägerschicht) mittels Klebstoff, beispielsweise mittels thermisch oder UV-härtbarem Klebstoff, z.B. Acrylate, Epoxide oder Mischungen derselben, befestigt.

Bei Untersuchungen von gefälschten Dokumenten hat sich gezeigt, dass es bei herkömmlichen schichtartigen Sicherheitsmerkmalen einem Fälscher häufig gelingt, diese in ihrer Gesamtheit von dem Originaldokument zerstörungsfrei abzuheben, wenn ein Teil des Sicherheitsmerkmals ohne Schäden abgelöst werden kann. Es wird daher zur Erhöhung der Fälschungssicherheit der Wert- und Sicherheitsdokumente angestrebt, das zerstörungsfreie Ablösen eines schichtförmigen Sicherheitsmerkmals zu erschweren.

Aus der Druckschrift DE 10 2005 061 126 A1 ist ein Etikett bekannt, das eine erhöhte Fälschungssicherheit besitzt. Das bekannte Etikett weist ein Trägerlaminat auf, das sich aus zumindest zwei beispielsweise als Lackschichten ausgebildeten Trägerschichten zusammensetzt, wobei auf einer der äußeren Seiten der Trägerschichten eine Kleberbeschichtung angeordnet ist. Zwischen den Trägerschichten des Trägerlaminats ist eine nicht vollflächig aufgetragene Trennschicht vorhanden, welche die Interlaminathaftung zwischen den beiden Trägerschichten herabsetzt. Die Haftkräfte der Trennschicht zu zumindest einer der Trägerschichten sind geringer als die Haftkräfte der anderen Trägerschicht zur ersten. Das bekannte Etikett besteht somit aus zwei nicht mittels Kleber ver- bundenen Trägerschichten. Das bekannte Etikett kann, falls es gelingt, dieses vollständig mit beiden Trägerschichten entlang der äußeren Kleberschicht von einer Unterlage zu lösen, nach wie vor für eine Fälschung verwendet werden.

Das Gebrauchsmuster DE 299 02 725 U1 schlägt ein Etikett vor, das mindes- tens eine Abdecklage aufweist. Auf der Unterseite der Abdecklage ist eine Farbschicht angeordnet. Auf der der Abdecklage gegenüber liegenden Seite der Farbschicht sind Haftmittel vorgesehen, die als Klebstoffschicht oder Klebstoffband ausgebildet sind und zur Befestigung des Etiketts an einer Trägerschicht dienen. Ferner sind zwischen der Farbschicht und der Abdecklage oder der Farbschicht und den Haftmitteln abschnittsweise adhäsionsvermindernde Adhä- sionskrafteinstellmittel vorgesehen, welche zum lokalen selektiven Einstellen der Adhäsionskraft zwischen den entsprechenden Schichten dienen. Beim Fälschungsversuch reißt das Etikett an den Stellen, an denen das Adhäsions- krafteinstellmittel vorgesehen ist, zwischen den entsprechenden Schichten, so dass ein vollständiges Ablösen erschwert wird. Dieses Etikett ist Vergleichs- weise kompliziert aufgebaut, weist aufgrund der vielen übereinander liegenden Schichten eine große, unvorteilhafte Dicke auf und ermöglicht ebenfalls das Ablösen des gesamten Etiketts von dem Träger in einem Stück.

Aus der Druckschrift DE 27 31 789 A1 ist eine Klebeplakette bekannt, welche auf einer Trägerunterlage angebracht werden kann und zur Unterbindung von Fälschungen dient. Diese Klebeplakette besteht aus zwei Schichten, wobei mindestens eine Schicht aus einem zähen, reißfesten und plastisch verformbaren Material besteht, während die andere Schicht aus einem dieser Schicht gegenüber dehnungssteiferen Material gebildet ist, das bei geringer Verformung bruch- und reißempfindlich ist. Eine solche Klebeplakette kann als eine Einheit von dem Träger abgezogen werden. Hierbei verformt sich jedoch die zähere Schicht bei Zug-, Biege- und Torsionsbeanspruchung derart, dass sie in den ursprünglichen Zustand nicht zurückverformbar ist. Die Abmessungen dieser Schicht sind somit verändert, so dass bei der versuchten Entfernung die dehnungssteifere, ggf. harte oder spröde Schicht ebenfalls beschädigt wird und ggf. bricht oder reißt. Bei einer derartigen Klebeplakette muss ggf. das Material mindestens einer Schicht verändert und in ihrer Dehnungssteifigkeit entsprechend angepasst werden, was vielfach nicht erwünscht ist.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein einfach aufgebautes Wert- und/oder Sicherheitsdokument zu schaffen, bei dem das zerstörungsfreie Separieren einer an einer ersten Schicht mittels Klebstoff befestigten zweiten Schicht erschwert wird. Zudem besteht die Aufgabe darin, ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zur Herstellung eines derartigen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments anzugeben.

Die obige Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung im Wesentlichen dadurch gelöst, dass die Haftkraft zwischen Klebstoffschicht und der ersten Schicht und/oder die Haftkraft zwischen der Klebstoffschicht und der zweiten Schicht in zumindest zwei verschiedenen Bereichen unterschiedlich ist.

Hierbei werden unter verschiedenen Bereichen solche Bereiche oder Abschnitte der Schichtstruktur bzw. der Klebstoffschicht verstanden, die lateral, d.h. entlang der Raumrichtungen, in der die Schichten ihre größte Ausdehnung aufweisen, an unterschiedlichen Orten derart lokalisiert sind, dass sie sich nicht überschneiden. Ferner wird davon ausgegangen, dass die Klebstoffschicht auf der gesamten Oberfläche der zweiten Schicht angeordnet ist. Vorzugsweise ist außerdem auf und/oder in der zweiten Schicht ein Sicherheitsmerkmal, beispielsweise ein Volumen- oder Prägehologramm, vorgesehen.

Durch eine solche partielle Variation der Haftkraft des Klebstoffs bzw. der Klebekraft entlang der lateralen Ausdehnung der ersten Schicht bzw. der zweiten Schicht wird die zweite Schicht (Overlay-Folie) bei dem Versuch, diese abzuziehen, sehr wahrscheinlich beschädigt, da erfindungsgemäß Klebeflächen mit Bereichen entstehen, in denen die Haftkraft der Klebstoffschicht stärker bzw. schwächer ist. Zieht man z.B. die zweite Schicht ausgehend von einem Bereich mit starker Haftkraft der Klebstoffschicht mit einer entsprechend hohen Kraft und gelangt dann zu einem Bereich, in dem nur eine geringe Haftkraft vorliegt, so wird die Abziehbewegung ruckartig fortgesetzt und die zweite Schicht mit hoher Geschwindigkeit gezogen, so dass diese vermutlich bis zum Reißen belastet wird. Wenn im Verlauf eines Ablösevorgangs ein Übergang von geringer zu hoher Haftkraft erreicht wird, kann es ebenfalls zu einem Abreißen der zweiten Schicht kommen.

In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Dicke der Klebstoffschicht in den zumindest zwei verschiedenen Bereichen unterschiedlich. Hierbei ist jedoch in den verschiedenen Bereichen jeweils zumindest eine ge- wisse (ggf. geringe) Schichtdicke des Klebstoffs vorhanden. Die Dicke der Kleb- stoffschicht wird im Wesentlichen in die Raumrichtung gemessen, die sich senkrecht zu den lateralen Richtungen erstreckt.

Dieses Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beruht auf der Erkennt- nis, dass die Zerstörung der Klebeverbindung in der Klebstoffschicht einerseits durch Kohäsionsbruch (die Verbindung reißt innerhalb der Klebeschicht) oder andererseits durch Adhäsionsbruch (die Verbindung reißt an den Grenzflächen zu der angrenzenden ersten Schicht und/oder der angrenzenden zweiten Schicht) erfolgt. Die Klebstoff Schicht kann nun derart strukturiert werden, dass die Dicke der Klebstoffschicht variiert. Für ideal glatte Klebstoffschichten beträgt die Schichtdicke mit der optimalen, d.h. größten, Haftkraft etwa 1 μm. Wenn die Klebstoffschicht nun in bestimmten Bereichen eine Schichtdicke von über einem 1 μm aufweist, so erhöht sich in diesen Bereichen die Wahrscheinlichkeit eines Kohäsionsbruchs. Bei einer Schichtdicke von deutlich unter 1 μm erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Adhäsionsbruchs. Somit ist die Haftkraft dann, wenn die Dicke der Klebstoffschicht in den übrigen Bereichen deutlich über oder unter 1 μm liegt, in den übrigen Bereichen deutlich kleiner. Zudem wirkt sich eine unterschiedliche Klebeschichtdicke auf die Reißdehnung aus, die in der Regel zwischen 5% und 100% liegt. Eine dünnere Klebstoffschicht reißt schneller als eine dickere Klebstoffschicht.

In der praktischen Anwendung bei nicht ideal glatten Klebstoffschichten werden in den mindestens zwei verschiedenen Bereichen der Klebstoffschicht zumindest ein erster und ein zweiter Bereich unterschieden, wobei die Klebstoff- schicht in dem ersten Bereich eine Dicke von etwa 0,5 μm bis etwa 5 μm aufweist, vorzugsweise von etwa 3 μm bis etwa 4 μm, während die Klebstoffschicht in dem zweiten Bereich eine Dicke von etwa 3 μm bis etwa 20 μm aufweist. Hierbei ist die Dicke der Klebstoffschicht in dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich so gewählt, dass die Dicke der Klebstoffschicht in dem ersten Be- reich kleiner ist als in dem zweiten Bereich. In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Klebstoffschicht in den zumindest zwei verschiedenen Bereichen eine unterschiedliche Zusammensetzung auf. Beispielsweise können in den zwei verschiedenen Bereichen je- weils verschiedene Klebstoffe unterschiedlicher Haftkraft verwendet werden, wobei die Zusammensetzung der Klebstoffschicht in ein und demselben Bereich vor allem in die Raumrichtung, die senkrecht zu den lateralen Richtungen verläuft, im Wesentlichen gleich ist. Zur Herstellung einer derartigen Klebstoffschicht, beispielsweise mittels eines Druckverfahrens wie Offset-Druck, werden die Klebstoffe in nebeneinander angeordneten Schichten in Laufrichtung einer Walze aufgebracht. Bei der Verwendung von Druckverfahren kann in einem bestimmten, möglichst kleinen Abschnitt im Übergangsbereich zwischen den Bereichen mit unterschiedlicher Zusammensetzung der Klebstoffe eine Mischung der nebeneinander vorliegenden Klebstoffe erfolgen. Beispielsweise können die folgenden Klebstoffe mit unterschiedlicher Haftkraft nebeneinander verwendet werden: a) Polytec PBond UV-PL 1721 b) Polytec PBond UV-PL 0920

Die mit a) und b) bezeichneten Klebstoffe sind Acrylatkleber. Bei Verwendung in einem erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokument hat ein Bereich, welcher den Klebstoff a) aufweist, eine geringere Haftkraft und eine höhere Reißdehnung als ein Bereich mit dem Klebstoff b). Ein Bereich mit dem Klebstoff b) zeigt demnach eine höhere Haftkraft und eine geringere Reißdehnung als ein Bereich mit dem Klebstoff a).

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Klebstoffschicht in den zumindest zwei verschiedenen Bereichen einen unterschiedlichen Vernetzungsgrad auf. Unterschiedliche Vernetzungsgrade desselben Klebers verursachen in der Schicht unterschiedliche Elastizitäten und Reißdehnungen sowie unterschiedliche Kohäsions- und Adhäsionskräfte. Somit ist das Reißverhalten der Klebstoffschicht in den verschiedenen Bereichen unterschiedlich.

Alternativ oder zusätzlich zu den obigen Ausführungsbeispielen kann die erste Schicht und/oder die zweite Schicht auf ihrer jeweils der Klebstoffschicht zugewandten Oberfläche in den zumindest zwei verschiedenen Bereichen eine unterschiedliche Oberflächenstruktur aufweisen. Beispielsweise kann man in die erste Schicht und/oder die zweite Schicht Strukturen und Prägungen einbringen, welche durch den verwendeten Klebstoff verfüllt werden. In diesem speziellen Fall ergeben sich durch die unterschiedliche Strukturierung der Oberflächen unterschiedliche Dicken der Klebstoffschicht mit den oben bereits erläuterten Folgen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die der Klebstoffschicht zugewandte Oberfläche der ersten Schicht und/oder der zweiten Schicht in mindestens einem der zumindest zwei verschiedenen Bereiche einer Plasma- oder Corona-Behandlung unterzogen wurde. Die Plasma- oder Corona-Behandlung variiert die Adhäsionskraft des Klebers auf der jeweiligen Oberfläche örtlich, so dass die Haftkraft unterschiedlich ist.

Für die vorliegende Erfindung geeignete Klebstoffe sind insbesondere Acry- latklebstoffe. Weitere geeignete Klebstoffe können der Literatur entnommen werden, beispielsweise Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Electronic Release 2008. Der Inhalt dieser Quelle wird hiermit in die Offenbarung aufgenommen.

Die obige Aufgabenstellung wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung eines oben beschriebenen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments gelöst, bei dem zunächst die erste und die zweite Schicht bereitgestellt wird, danach die Klebstoff schicht, ggf. zunächst unvernetzt, vorzugsweise mittels Rakeln, Drucken, Düsen oder Sprühen, auf die erste Schicht und/oder die zweite Schicht aufgebracht wird und anschließend die erste Schicht und die zweite Schicht so übereinander gelegt werden, dass die Klebstoffschicht zwischen diesen angeordnet ist. Dieses Herstellungsverfahren ist besonders einfach und kostengünstig.

Ggf. schließt sich an das Aufeinanderlegen von erster und zweiter Schicht eine Temperbehandlung und/oder eine Bestrahlung des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments mittels elektromagnetischer Strahlung zur Aushärtung, Verfestigung oder Vernetzung des Klebstoffs an. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann Druck in eine Raumrichtung, die senkrecht zu den lateralen Richtungen verläuft, auf- gebracht werden.

In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Klebstoffschicht nach dem Aufbringen mechanisch, beispielsweise mittels einer Walze oder eines Stempels, strukturiert. Durch diese Strukturierung wird nach Fertigstellung des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments eine Variation der Haftkraft in den unterschiedlich strukturierten Bereichen erreicht.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann in dem Fall, in dem der Klebstoff zunächst unvemetzt aufgebracht wurde, der Klebstoff unter Anwendung eines Abschattungsmittels, insbesondere einer Quarzglas-Schablone, gegenüber der zur Vernetzung verwendeten elektromagnetischen Strahlung, vorzugsweise im UV-Wellenlängenbereich, vernetzt werden. Durch die Abschattung beispielsweise mittels der Quarzglas-Schablone kann in den abgeschatteten Bereichen die Strahlungsdosis verringert werden, so dass dort ein geringerer Vernetzungsgrad erreicht wird als in den übrigen Bereichen der Klebstoff Schicht. Es versteht sich hierbei, dass die Gesamtdosis so gewählt werden muss, dass keine unvemetz- ten Bestandteile des Klebers nach dem Fertigungsschritt erhalten bleiben. Lediglich der Vernetzungsgrad ist in den verschiedenen Bereichen unterschiedlich. Das Abschattungsmittel kann beispielsweise Muster wie Länderwappen, Logo, Schriftzug usw. ausbilden. Altemativ oder zusätzlich kann die erste Schicht und/oder die zweite Schicht vor dem Aufbringen des Klebstoffs oder vor dem Aufeinanderlegen der ersten Schicht und der zweiten Schicht auf der der Klebstoff zugewandten Oberfläche strukturiert, z.B. geprägt, werden. Diese Strukturen bilden beispielsweise Vertiefungen, die nach dem Aufbringen der jeweils anderen Schicht durch den Klebstoff verfüllt werden, so dass sich unterschiedliche Dicken der Klebstoffschicht in den verschiedenen Bereichen ergeben.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die der Klebstoffschicht zugewandte Oberfläche der ersten Schicht und/oder der zweiten Schicht vor dem Aufbringen des Klebstoffs oder vor dem Aufeinanderlegen der ersten Schicht und der zweiten Schicht in mindestens einem der zumindest zwei verschiedenen Bereiche einer Plasma- oder Corona-Behandlung unterzogen werden. Die Plasma- oder Corona-Behandlung in den entsprechenden Bereichen bewirkt, wie oben bereits erläutert, eine Variation der Haftkraft in den entsprechenden Bereichen.

Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und den Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbezügen.

Es zeigen schematisch:

Figur 1 Ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments in einem Querschnitt, Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments in einem Querschnitt,

Figur 3 einen Schritt der Herstellung des in Figur 2 gezeigten zweiten Aus- führungsbeispiels und

Figur 4 ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments in einem Querschnitt.

In dem in Figur 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments 1 ist eine erste Schicht (Trägerschicht) 10 über eine Klebstoffschicht 30 mit einer zweiten Schicht (Overlay- Folie) 20 verbunden. Die Klebstoffschicht weist einen ersten Bereich 31 mit einer verglichen mit zweiten Bereichen 32 geringeren Dicke auf. Wenn bei- spielsweise die Klebstoffschicht in den zweiten Bereichen 32 eine Schichtdicke von 1 μm mit einer optimalen Haftkraft aufweist, dann ist die Haftkraft im ersten Bereich 31 , der eine geringere Dicke aufweist, gegenüber dem zweiten Bereich 32 verringert.

Bei dem in Figur 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments 1 ' weist die zwischen der ersten Schicht 10 und der zweiten Schicht 20 angeordnete Klebstoffschicht 30' über ihre gesamte laterale Ausdehnung im Wesentlichen die gleiche Dicke auf. Allerdings hat sie in dem ersten Bereich 31 ' eine andere Zusammensetzung als in den zweiten Bereichen 32'. Alternativ kann die Klebstoffschicht in dem ersten Bereich 31 ' auch einen anderen Vernetzungsgrad aufweisen als in den zweiten Bereichen 32'. Unter einem unterschiedlichen Vernetzungsgrad wird erfindungsgemäß auch eine unterschiedliche Kettenlänge der beteiligten Moleküle der Klebstoffe verstanden. Unterschiedliche Kettenlängen können dadurch erzielt werden, dass bei der Härtung eines Klebstoffs, bspw. auf Acrylatbasis, die Dosis der UV-Bestrahlung und der Zeitraum der UV-Bestrahlung variiert wird. Durch die UV-Bestrahlung wird die radikalische Polymerisation initiiert.

Um einen unterschiedlichen Vernetzungsgrad zu erreichen, wird, wie in Figur 3 dargestellt ist, die Vernetzung der noch unvemetzten Klebstoff seh icht 33 nach dem Aufeinanderlegen der ersten Schicht 10 und der zweiten Schicht 20 unter Anwendung einer Quarzglas-Schablone 40 durchgeführt. Bei einer Bestrahlung mittels elektromagnetischer Strahlung im UV-Wellenlängenbereich, die durch eine Strahlungsquelle 50 auf die Schichtstruktur aufgebracht wird, erfolgt mittels der Quarzglas-Schablone 40 eine Abschattung der Strahlung in einem darunter liegenden ersten Bereich 31 ' der Klebstoffschicht 33. In den zweiten Bereichen 32' gelangt die elektromagnetische Strahlung ohne Abschattung zu der Klebstoffschicht 33.

In einem weiteren, in Figur 4, dargestellten Ausfϋhrungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments 1 " weist die zweite Schicht 20' in ihrer der Klebstoffschicht 30" zugewandten Oberfläche 21 eingeprägte Abschnitte 22 auf. Beim Zusammenfügen der ersten und der zweiten Schicht 10, 20' (Kaschieren) wird der Klebstoff in den zweiten Bereichen 32" in die Vertiefungen bzw. Einprägungen 22 in der Oberfläche 21 hineingedrückt, so dass die Klebstoffschicht 30" in diesen zweiten Bereichen 32" eine größere Dicke aufweist als in den ersten Bereichen 31 ".

Bezugszeichenliste:

1 , 1 ', 1 " Wert- und/oder Sicherheitsdokument

10 erste Schicht, Trägerschicht

20, 20' zweite Schicht, Overlay-Folie

21 Oberfläche

22 Einprägung 30, 30', 30" Klebeschicht

31 , 31 ', 31 " erster Bereich der Klebstoffschicht

32, 32", 32" zweiter Bereich der Klebstoffschicht 33 unvemetzte Klebstoffschicht

40 Quarzglas-Schablone 50 Strahlungsquelle




 
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