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Title:
VALVE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/063707
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a valve device for influencing a fluid stream, comprising a main body (2) which has a valve recess (40) to receive a movably mounted valve body (41) and through which at least two fluid channels (10, 11, 12, 13) pass which assume an angle of less than 180 degrees and in each case have on an end region facing the valve recess (40) a valve seat (34) which is designed for sealing contact on a valve body (41). The valve device also has a driving device (9), which comprises an actuator (60) and a movably mounted valve body (41) associated with the actuator (60), wherein the actuator (60) is designed for initiation of an actuating movement onto the valve body (41), wherein the main body (2) has a coupling geometry (42, 43, 44) which is designed for coupling of the driving device (9) in at least two different orientations.

Inventors:
SCHUSTER TOBIAS (DE)
BÜHLER ANDREAS (DE)
WALZ MATTHIAS (DE)
ENGELHARDT JENS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/073914
Publication Date:
April 20, 2017
Filing Date:
October 15, 2015
Export Citation:
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Assignee:
FESTO AG & CO KG (DE)
International Classes:
F16K31/163; F15B13/00; F16K11/052; F16K27/00; F16K27/02
Foreign References:
AU580545B31989-01-30
US5711346A1998-01-27
DE202006006825U12007-08-30
DE202013003049U12013-05-06
EP0235451A11987-09-09
DE9402093U11994-03-31
EP1593893A12005-11-09
EP1069356A22001-01-17
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE MAGENBAUER & KOLLEGEN PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Ventileinrichtung zur Beeinflussung eines Fluidstroms, mit einem Grundkörper (2) , der eine Ventilausnehmung (40) zur Aufnahme eines beweglich gelagerten Ventilkörpers (41) aufweist und der von wenigstens zwei Fluidkanälen (10, 11, 12, 13) durchsetzt ist, die sich zwischen der Ventilausnehmung (40) und Anschlussausnehmungen (16, 17, 18, 19) in Außenflächen (4, 5, 6, 7) des Grundkörpers (2) erstrecken, wobei die beiden Fluidkanäle (10, 11, 12, 13) einen Winkel von weniger als 180 Grad, insbesondere von 90 Grad, einnehmen und jeweils an einem der Ventilausnehmung (40) zugewandten Endbereich einen Ventilsitz (34) aufweisen, der für eine abdichtende Anlage eines Ventilkörpers (41) ausgebildet ist, mit einer Antriebseinrichtung (9) , die einen Aktor (60) und einen dem Aktor (60) zugeordneten, beweglich gelagerten Ventilkörper (41) umfasst, wobei der Aktor (60) für eine Einleitung einer

Stellbewegung auf den Ventilkörper (41) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) eine Koppelgeometrie (42, 43, 44) aufweist, die für eine Ankopplung der Antriebseinrichtung (9) in wenigstens zwei unterschiedlichen Ausrichtungen ausgebildet ist, so dass der Ventilkörper (41) in Abhängigkeit von der Ausrichtung der Antriebseinrichtung (9) gegenüber dem Grundkörper (2) in wenigstens einer

Schließstellung in abdichtender Anlage mit dem Ventilsitz (34) wenigstens eines der Fluidkanäle (10, 11, 12, 13) steht.

2. Ventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) als Quader, insbesondere als Kubus, ausgebildet ist, dass die Ventilausnehmung (40) mit der Koppelgeometrie (42, 43, 44) als Aufnahmeschacht an einer Oberseite (3) des Grundkörpers (2) angeordnet ist und dass die Anschlussausnehmungen (16, 17, 18, 19) an Außenflächen (4, 5, 6, 7) des Grundkörpers (2) , die an die Oberseite (3) des Grundkörpers (2) angrenzen, ausgebildet sind.

3. Ventileinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidkanäle (10, 11, 12, 13) im Grundkörper (2) jeweils paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und dass jeder der Fluidkanäle (10, 11, 12, 13) an einem der Ventilausnehmung (40) zugewandten Endbereich einen Ventilsitz (34) aufweist.

4. Ventileinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (41) ein formstabiles Betätigungselement (52) , das an einem ersten Endbereich (54) mit dem Aktor (60) gekoppelt ist und das an einem zweiten Endbereich (55) mit wenigstens einem Dichtmittel (63) aus einem gummielastischen Material versehen ist, umfasst.

5. Ventileinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (52) wenigstens eine zwischen dem ersten und dem zweiten Endbereich (54, 55) angeordnete Lagerausnehmung (56, 57, 58) aufweist, die für einen formschlüssigen Eingriff einer quer zum Betätigungselement (52) ausgerichteten Lagerplatte (47) ausgebildet ist, um mit dem Betätigungselement (52) ein Schwenklager zu bilden.

6. Ventileinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (60) für eine Einleitung einer Schwenkbewegung auf den Ventilkörper (41) ausgebildet ist und/oder dass eine Schwenkachse (62) des Schwenklagers entlang einer längsten Kante (61) der Lagerausnehmung (56, 57, 58) oder entlang einer Verbindungslinie zwischen mehreren Lagerausneh- mungen (56, 57, 58) erstreckt ist.

7. Ventileinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerplatte (47) zur Aufnahme in der Koppelgeometrie (42, 43, 44) des Grundkörpers (2) zwischen

Grundkörper (2) und Antriebseinrichtung ( 9 ) ausgebildet ist.

8. Ventileinrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmittel (63) ausgehend vom zweiten Endbereich (55) des Betätigungselements (52) bis zu einer dem Dichtmittel (63) zugewandten Oberfläche der Lagerplatte (47) erstreckt ist, insbesondere die dem Dichtmittel (63) zugewandte Oberfläche der Lagerplatte (47) überdeckt.

9. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (52) quaderförmig ausgebildet ist und dass das Dichtmittel (63) am zweiten Endbereich (55) des Betätigungselements (52) als Kreiszylinderabschnitt mit einer quer zu einer größten Oberfläche des Betätigungselements (52) ausgerichteten Zylinderachse ausgebildet ist.

10. Ventileinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmittel (63) eine schräg zur Zylinderachse des Kreiszylinderabschnitts ausgerichtete, insbesondere eben ausgebildete, Dichtfläche (64, 65) aufweist.

11. Ventileinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Fluid- kanäle (10, 11, 12, 13) in einer Kanalhülse (20, 21, 22, 23) ausgebildet ist, die lösbar im Grundkörper (2) aufgenommen ist und diesen durchsetzt und die an einem der Ventilausneh- mung (40) zugewandten Endbereich den Ventilsitz (34) und/odei an einem der Ventilausnehmung (40) abgewandten Endbereich einen Koppelabschnitt (36) für eine fluiddichte Kopplung mit einem gegenüberliegend anbringbaren Grundkörper (2) oder einer gegenüberliegend anbringbaren Kanalhülse (20, 21, 22, 23) umfasst .

12. Ventileinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (9) ein Zylindergehäuse (80) mit einer Ausnehmung (83) und einen linearbeweglich abdichtend in der Ausnehmung (83) aufgenommenen Kolben (89) umfasst, wobei der Kolben (89) mit der Ausnehmung (83) wenigstens einen Arbeitsraum (98) bildet, der füi eine Druckbeaufschlagung mit einem Arbeitsfluid ausgebildet ist .

13. Ventileinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (89) an einer Kolbenstange (90) aufgenommen ist, die mit dem Ventilkörper (41) bewegungsgekoppelt ist und die in wenigstens einer im Zylindergehäuse (82) ausgebildeten Führungsausnehmung (93) geführt ist.

14. Ventileinrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylindergehäuse (80) aus spiegelsymmetrisch ausgebildeten Gehäuseteilen (82) gebildet ist und/oder dass die Kolbenstange (90) beidseitig in den Gehäuseteilen (82) linearbeweglich geführt ist.

Description:
Ventileinrichtung

Die Erfindung betrifft eine Ventileinrichtung zur Beeinflussung eines Fluidstroms, mit einem Grundkörper, der eine Ven- tilausnehmung zur Aufnahme eines beweglich gelagerten Ventil - körpers aufweist und der von wenigstens zwei Fluidkanälen durchsetzt ist, die sich zwischen der Ventilausnehmung und Anschlussausnehmungen in Außenflächen des Grundkörpers erstrecken, wobei die beiden Fluidkanäle einen Winkel von weniger als 180 °, insbesondere von 90°, einnehmen und jeweils an einem der Ventilausnehmung zugewandten Endbereich einen Ventilsitz aufweisen, der für eine abdichtende Anlage eines Ventilkörpers ausgebildet ist, mit einer Antriebseinrichtung, die einen Aktor und einen dem Aktor zugeordneten, beweglich gelagerten Ventilkörper umfasst, wobei der Aktor für eine Einleitung einer Stellbewegung auf den Ventilkörper ausgebildet ist.

Aus der EP 1 069 356 A2 ist ein modulares Ventil und Verteilersystem für strömende Medien bekannt, das aus mehreren aneinanderfügbaren Komponenten besteht, die jeweils das gleiche quaderförmige Grundgehäuse aufweisen, das in paarweise einander gegenüberliegenden Seitenflächen mit gleich gestalteten Öffnungen versehen ist, einen geschlossenen Boden und eine offene Oberseite aufweist, die durch einen Deckel verschlossen wird und bei dem Innenräume von jeweils zwei aneinander gefügten Grundgehäusen durch korrespondierende Öffnun- gen miteinander in Verbindungen stehen und die Öffnungen in den Seitenflächen bedarfsweise durch Blinddeckel verschlossen oder als Anschlussöffnung verwendet werden können.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Ventileinrichtung mit einem verbesserten Funktionsumfang bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird für eine Ventileinrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei ist vorgesehen, dass der Grundkörper eine Koppelgeometrie aufweist, die für eine Ankopplung der Antriebseinrichtung in wenigstens zwei unterschiedlichen Ausrichtungen ausgebildet ist, sodass der Ventilkörper in Abhängigkeit von der Ausrichtung der Antriebseinrichtung gegenüber dem Grundkörper in wenigstens einer Schließstellung in abdichtender Anlage mit dem Ventilsitz wenigstens eines der Fluidkanäle steht.

Hierdurch kann die Ventileinrichtung an unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich der Beeinflussung von Fluidströmen durch die wenigstens zwei Fluidkanäle angepasst werden. Beispielsweise kann die Antriebseinrichtung bei vorgegebener Strömungsrichtung für das Fluid durch den Grundkörper wahlweise für ein Verschließen eines Fluidkanals verwendet werden, durch den das Fluid in die Ventilausnehmung einströmt, oder für ein Verschließen eines Fluidkanals verwendet werden, durch den das Fluid aus der Ventilausnehmung ausströmt.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn im Grundkörper wenigstens drei, insbesondere vier, Fluidkanäle vorgesehen sind, sodass durch die entsprechende Ausrichtung der Antriebseinrichtung und die Anbringung der Antriebseinrichtung an der Koppelgeometrie des Grundkörpers eine Auswahl vorgenommen werden kann, welcher der Fluidkanäle mit Hilfe des Ventilkörpers zumindest zeitweilig verschlossen werden kann, um dadurch eine ge- wünschte Beeinflussung und Verteilung eines durch die Fluidkanäle strömenden Fluids zu ermöglichen.

Wahlweise kann vorgesehen sein, dass die Stellbewegung des Aktors auf den Ventilkörper ausschließlich für eine Ansteue- rung eines einzigen Fluidkanals und des daran vorgesehenen Ventilsitzes vorgesehen ist, sodass in diesem Fall eine Bewegung des Ventilkörpers zwischen einer Öffnungsstellung, in der ein Fluidstrom durch den jeweiligen Fluidkanal ermöglicht wird, und einer Schließstellung, in der die abdichtende Anlage mit dem Ventilsitz des Fluidkanals gewährleistet ist, vorgesehen werden kann. Alternativ können wenigstens zwei der Fluidkanäle mit dem Ventilkörper und dem Aktor derart zusammenwirken, dass eine wechselweise Blockierung beziehungsweise Freigabe der jeweiligen Fluidkanäle ermöglicht wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Ventilkörper mit Hilfe des Aktors in drei unterschiedliche Stellungen gebracht werden kann, nämlich eine erste Schließstellung gegenüber dem ersten Fluidkanal, eine zweite Schließstellung gegenüber dem zweiten, gegenüberliegend zum ersten Fluidkanal angeordneten Fluidkanal, und eine Neutralstellung, in der eine fluidisch kommunizierende Verbindung zwischen den beiden Fluidkanälen und gegebenenfalls vorgesehenen weiteren Fluidkanälen vorgesehen ist.

Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, kann auch wenigstens einer der Fluidkanäle mit einem Verschlussstopfen verschlossen werden. Dies ist insbesondere bei mehr als zwei Fluidkanälen im Grundkörper und einer Kopplung mehrerer Ventileinrichtungen zu einem Ventilsystem von Interesse, da durch diese Maßnahme in Kombination mit einer entsprechenden Ausrichtung der jeweiligen Antriebseinrichtungen gegenüber dem jeweiligen Grundkörpern ein vorgebbares Schaltverhalten für das Ventilsystem und ein daraus resultierendes Strömungsverhalten für ein Arbeitsfluid, insbesondere eine Flüssigkeit oder Druckluft oder ein Prozessgas, bewirkt werden kann.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche .

Zweckmäßig ist es, wenn der Grundkörper als Quader, insbesondere als Kubus ausgebildet ist und wenn die Ventilausnehmung mit der Koppelgeometrie als Aufnahmeschacht an einer Oberseite des Grundkörpers angeordnet ist und wenn die Anschlussaus - nehmungen an Außenflächen des Grundkörpers, die an die Oberseite des Grundkörpers angrenzen, ausgebildet sind. Durch die Ausgestaltung des Grundkörpers als Quader lassen sich mehrere Ventileinrichtungen in vorteilhafter Weise zu einem Ventilsystem zusammenfassen. Dabei werden Fluidkanäle benachbarter Ventileinrichtungen miteinander verbunden, um eine fluidische Schaltung zu bilden, die eine Beeinflussung eines Fluidstroms in vorgebbarer Weise durch die einzelnen Ventileinrichtungen ermöglicht. Durch die Ausgestaltung der Ventilausnehmung als Aufnahmeschacht an der Oberseite des Grundkörpers ist ein vorteilhafter Zugriff auf die Ventilausnehmung und den darin aufgenommenen Ventilkörper möglich. Hierdurch wird eine Veränderung der Ausrichtung der Antriebseinrichtung gegenüber dem Grundkörper vereinfacht, da für diese Veränderung der Ausrichtung lediglich die Antriebseinrichtung vom Grundkörper abgenommen werden muss und in eine neue Funktionsposition mit der Koppelgeometrie des Grundkörpers verbunden wird. Dies kann erfolgen, ohne dass hierzu eine aufwendige Demontage des Grundkörpers oder ein Ausbau der Ventileinrichtung aus einem Ventilsystem mit mehreren Ventileinrichtungen erforderlich ist. Vielmehr ist es ausreichend, die mechanischen Verbindungen zwischen der Antriebseinrichtung und dem Grundkörper zu lösen und die Antriebseinrichtung, insbesondere in vertikaler Richtung nach oben, vom Grundkörper abzunehmen und dabei den Ventilkörper aus der Ventilausnehmung des Grundkörpers zu entnehmen .

Durch die Anordnung der Anschlussausnehmungen an den seitlichen Außenflächen des Grundkörpers wird eine Erstellung eines Ventilsystems aus mehreren Ventileinrichtungen ermöglicht, bei dem sämtliche Antriebseinrichtungen gut zugänglich bleiben, da sie wahlweise in vertikaler Richtung nach oben oder in vertikaler Richtung nach unten von dem in einer beispielhaft horizontal ausgerichteten Ebene erstreckten Ventilsystem demontiert und möglicherweise in neuer Ausrichtung gegenüber dem jeweiligen Grundköper montiert werden können.

Vorteilhaft ist es, wenn die Fluidkanäle im Grundkörper jeweils paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und wenn jeder der Fluidkanäle an einem der Ventilausnehmung zugewandten Endbereich einen Ventilsitz aufweist. Dementsprechend umfasst der Grundkörper wenigstens vier Fluidkanäle, die den Grundkörper kreuzförmig durchsetzen und von denen jeder in Zusammenwirkung mit dem Ventilkörper eine Blockierung eines Fluid- stroms erlaubt. Hierdurch wird eine besonders universelle Nutzbarkeit der Ventileinrichtung, insbesondere in einem aus mehreren Ventileinrichtungen gebildeten Ventilsystem, gewährleistet. Nicht benötigte Fluidkanäle können gegebenenfalls durch geeignete Stopfen verschlossen werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Ventilköper ein formstabiles Betätigungselement, das an einem ersten Endbereich mit dem Aktor gekoppelt ist und das an einem zweiten Endbereich mit wenigstens einem Dichtmittel aus einem gummielastischen Bereich versehen ist, umfasst. Die Aufgabe des formstabilen Betätigungselements besteht darin, eine vom Aktor vorzugsweise außerhalb des Grundkörpers bereitgestellte Stellbewegung in die Ventilausnehmung des

Grundkörpers zu übertragen. Dabei ist das Betätigungselement derart ausgebildet, dass es hierbei ohne elastische Deformation, die die Funktion der Ventileinrichtung beeinträchtigen könnte, der vom Aktor bereitgestellten Stellbewegung folgt. Um eine vorteilhafte Abdichtung des Ventilkörpers am jeweiligen Ventilsitz zu gewährleisten ist dem formstabilen Betätigungselement, das insbesondere plattenförmig ausgebildet sein kann, an einem zweiten Endbereich ein Dichtmittel zugeordnet, das aus einem gummielastischem Material hergestellt ist und das die gewünschte Dichtwirkung gegenüber dem jeweiligen Ventilsitz gewährleistet. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das formstabile Betätigungselement vollständig von dem gleichen gummielastischen Material, insbesondere in einstückiger Weise, umschlossen ist, das auch das Dichtmittel am zweiten Endbereich bildet. Damit kann bei einem Betrieb der Ventileinrichtung ein Fluidkontakt zwischen dem Betätigungselement und dem Arbeitsfluid vermieden werden. Dies erlaubt eine Auswahl des Materials für das Betätigungselement aus einer großen Gruppe von Materialien, da keine Rücksicht auf eventuelle chemische oder physikalische Wechselwirkungen mit dem Arbeitsfluid beachtet werden müssen.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Betätigungselement wenigstens eine zwischen dem ersten und dem zweiten Endbereich angeordnete Lagerausnehmung aufweist, die für einen formschlüssigen Eingriff einer quer zu Betätigungselement ausgerichteten Lagerplatte ausgebildet ist, um mit dem Betätigungselement ein Schwenklager zu bilden. Im Interesse einer einfachen Aufbauweise für die Ventileinrichtung und einer kompakten Gestaltung für den Grundkörper und den Ventilkörper ist vorge- sehen, den Ventilkörper für die Bereitstellung der Ventilfunktion mit einer Schwenkbewegung gegenüber dem Grundkörper zu bewegen. Hierzu bildet das Betätigungselement in Wechselwirkung mit einer Lagerplatte ein Schwenklager aus, wobei die Lagerplatte die wenigstens eine am Betätigungselement ausgebildete Lagerausnehmung durchsetzt. Hierdurch wird eine Begrenzung einer Beweglichkeit des Betätigungselements auf genau einem Freiheitsgrad der Bewegung, nämlich die Schwenkbewegung um die Schwenkachse, gewährleistet. Exemplarisch ist vorgesehen, dass durch das Zusammenwirken von Betätigungselement und Lagerplatte ein Schneidenlager gebildet wird, wobei wenigstens eine Kante der Lagerausnehmung während der

Schwenkbewegung eine Abwälzbewegung auf der Lagerplatte durchführt .

Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Aktor für eine Einleitung einer Schwenkbewegung auf den Ventilkörper ausgebildet ist und/oder dass eine Schwenkachse des Schwenklagers entlang einer längsten Kante der Lagerausnehmung oder entlang einer Verbindungslinie zwischen mehreren Lagerausnehmungen erstreckt ist. Für die Einleitung der Schwenkbewegung auf den Ventilkörper durch den Aktor ist es nicht erforderlich, dass der Aktor selber bereits eine Schwenkbewegung durchführt. Vielmehr ist es ausreichend, wenn eine kinematische Kopplung zwischen dem Aktor und dem Betätigungselement eine Umsetzung der vom Aktor bereitgestellten Bewegung, insbesondere einer Linearbewegung, in die für das Betätigungselement vorgesehene Schwenkbewegung ermöglicht. Rein exemplarisch ist vorgesehen, dass der Aktor als Linearsteiler ausgebildet ist, der formschlüssig und spielbehaftet in ein Ausnehmung des ersten Endbereichs des Betätigungselements eingreift und aufgrund der spielbehafteten Eingriffs die gewünschte Umsetzung der Linearbewegung in die Schwenkbewegung des Betätigungselements erlaubt. Dabei kann der Aktor insbesondere als fluidischer Aktor oder elektrischer Aktor, beispielsweise als Spindelantrieb mit einem Elektromotor und einer Gewindespindel oder als Magnetantrieb, ausgebildet sein. Die Schwenkachse des Schwenklagers wird bei einer Ausgestaltung des Schwenklagers als Schneidenlager durch diejenige Kante der Lagerausnehmung bestimmt, die die Lagerausnehmung durchsetzt. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um die längste Kante der Lagerausnehmung. Ergänzend oder alternativ kann vorgesehen sein, dass sich die Schwenkachse entlang einer Verbindungslinie zwischen mehreren Lager- ausnehmungen erstreckt, wobei auch hier davon ausgegangen wird, dass das Betätigungselement mit der Lagerplatte ein Schneidenlager bildet.

Vorteilhaft ist es, wenn die Lagerplatte zur Aufnahme in der Koppelgeometrie des Grundkörpers zwischen Grundkörper und Antriebseinrichtung ausgebildet ist. Somit erfolgt bei geeigneter Ausgestaltung der Koppelgeometrie des Grundkörpers und der Lagerplatte eine Festlegung der Lagerplatte am Grundkörper aufgrund der Festlegung der Antriebseinrichtung am Grundkörper, weitere Maßnahmen zur Gewährleistung der Lagerfunktion sind in diesem Fall nicht erforderlich.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Dichtmittel ausgehend vom zweiten Endbereich des Betätigungselements bis zu einer dem Dichtmittel zugewandten Oberfläche der Lagerplatte erstreckt ist, insbesondere die dem Dichtmittel zugewandte Oberfläche der Lagerplatte überdeckt. Durch diese Ausgestaltung des Dichtmittels kann in Zusammenwirkung mit der Koppelgeometrie im Grundkörper und der Gestaltung der Antriebseinrichtung in vorteilhafter Weise eine Dichtwirkung für die Ventilausneh- mung gegenüber einer Umgebung der Ventileinrichtung erzielt werden, ohne dass hierzu weitere Dichtmittel im Bereich der Koppelgeometrie erforderlich sind. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die dem Dichtmittel zugewandet Oberfläche der Lagerplatte zumindest nahezu vollständig, insbesondere vollständig, vom Dichtmittel überdeckt ist und wenn das Dichtmittel vorzugsweise einstückig ausgebildet ist. Bei einer Anbringung eines derartig ausgebildeten Dichtmittels am Grundkörper wird davon ausgegangen, dass das Dichtmittel an einem umlaufenden Rand der Ventilausnehmung im Bereich der Koppel - geometrie abdichtend anliegt und durch die Lagerplatte und die Antriebseinrichtung gegen diesen Rand gepresst wird. Somit dichtet das Dichtmittel zusammen mit dem Grundkörper die Ventilausnehmung mit Ausnahme der Fluidkanäle gegenüber der Umgebung ab .

Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Betätigungselement quaderförmig ausgebildet ist und das Dichtelement am zweiten Endbereich des Betätigungselements als Kreiszylinderabschnitt mit einer quer zu einer größten Oberfläche des Betätigungselements ausgerichteten Zylinderachse ausgebildet ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Ventilsitze der Fluidkanäle in parallel zueinander ausgerichteten oder senkrecht zueinander ausgerichteten Ebenen angeordnet sind und jeweils einen zumindest im Wesentlichen kreiszylindrischen Querschnitt aufweisen, sodass das Dichtelement eine zu diesem Querschnitt korrespondierende Geometrie in Form des Kreiszylinderabschnitts aufweist. Ferner ist vorgesehen, dass die Schwenkachse für die Schwenkbewegung des Ventilkörpers in einer Ebene liegt, die durch die größte Oberfläche des Betätigungselements bestimmt wird. Ferner ist die Schwenkachse quer und beabstandet zu Mittelachsen der Fluidkanäle ausgerichtet. Dementsprechend ist für eine vorteilhafte Schaltfunktion des Ventilkörpers bezüglich des wenigstens einen Ventilsitzes in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass der Kreiszylinderabschnitt eine Zylinderachse aufweist, die quer zur größten Oberfläche des Betätigungselements ausgerichtet ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Dichtungselement eine schräg zur Zylinderachse des Kreiszylinderabschnitts ausgerichtete, insbesondere eben ausgeführte, Dichtfläche aufweist. Durch die schräge Ausrichtung der Dichtfläche gegenüber der Zylinderachse wird gewährleistet, dass die bei der Schwenkbewegung des Ventilkörpers aus einer Neutralstellung in eine abdichte Funktionsstellung stattfindende Verkippung des Ventilkörpers in der Weise ausgeglichen wird, dass die Dichtfläche in der Schließstellung parallel zu dem jeweiligen Ventilsitz ausgerichtet ist und flächig abdichtend an diesem anliegt.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass wenigstens einer der Fluidka- näle in einer Kanalhülse ausgebildet ist, die lösbar im

Grundkörper aufgenommen ist und diesen durchsetzt und an einem der Ventilausnehmung zugewandten Endbereich den Ventilsitz und/oder an einem der Ventilausnehmung abgewandten Endbereich einen Koppelabschnitt für eine fluiddichte Kopplung mit einem gegenüberliegen anbringbaren Grundkörper oder einer gegenüberliegend anbringbaren Kanalhülse umfasst. Durch die Ausführung der Fluidkanäle als Kanalhülsen, die vorzugsweise einen kreiszylindrischen Querschnitt aufweisen und insbesondere rotationssymmetrisch ausgebildet sind, wird eine Herstellung des Grundkörpers und der Kanalhülsen vereinfacht. Hierbei wird der präzise herzustellende Ventilsitz an einer Außengeometrie der Kanalhülse angeformt und es ist nicht erforderlich, den Ventilsitz an einer Innengeometrie in der Ventilausnehmung herzustellen. An dem der Ventilausnehmung abgewandten Endbereich weist die Kanalhülse einen Koppelabschnitt auf, der für eine fluiddichte Anlage an einem Koppel- abschnitt einer gegenüberliegenden Kanalhülse oder eines Grundkörpers vorgesehen ist.

Zweckmäßig ist es, wenn die Antriebseinrichtung ein Zylindergehäuse mit einer Ausnehmung und einen linearbeweglich abdichtend in der Ausnehmung aufgenommenen Kolben umfasst, wobei der Kolben mit der Ausnehmung wenigstens einen Arbeits - räum bildet, der für eine Druckbeaufschlagung mit einem Ar- beitsfluid ausgebildet ist. Vorzugsweise sind die Ausnehmung und der abdichtend darin aufgenommene Kolben quer zur

Schwenkachse für den Ventilkörper ausgerichtet, sodass bei einer Linearbewegung des Kolbens längs der Ausnehmung die gewünschte Schwenkbewegung des Ventilkörpers um die Schwenkachse hervorgerufen werden kann. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Kolben an einer Kolbenstange aufgenommen ist, die mit dem Ventilkörper bewegungsgekoppelt ist und die in wenigstens einer im Zylindergehäuse ausgebildeten Führungsaus- nehmung geführt ist. Durch diese Führung der Kolbenstange für den Kolben wird eine Stabilisierung der Bewegung des Kolbens gewährleistet, sodass die bei der Schließbewegung des Ventilkörpers auftretende Reaktionskräfte nicht zu einer unerwünschten Relativbewegung des Kolbens gegenüber dem Zylindergehäuse führen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Zylindergehäuse aus spiegelsymmetrisch ausgebildeten Gehäuseteilen gebildet ist und dass die Kolbenstange beidseitig in den Gehäuseteilen linearbeweglich geführt ist. Durch diese Maßnahme kann eine einfache Herstellweise für das Zylindergehäuse gewährleistet werden, ferner ist eine zuverlässige Führung der Kolbenstange und des darin aufgenommenen Kolbens, insbesondere für die Durchführung der Stellbewegung, sichergestellt . Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Hierbei zeigt: eine perspektivische Darstellung einer Ventilem- richtung mit einem quaderförmigen Grundkörper, der von mehreren Fluidkanälen durchsetzt ist und an dessen Oberseite eine Antriebseinrichtung angeordnet ist. eine Explosionsdarstellung der Ventileinrichtung gemäß der Figur 1, in der die Ventilausnehmung im Grundkörper, der zur Aufnahme in der Ventilausnehmung vorgesehene Ventilkörper, eine zur Lagerung des Ventilkörpers vorgesehene Lagerplatte und mehrere Kanalhülsen zur Ausbildung der Fluidkanäle er kennbar sind, eine Vorderansicht der Ventileinrichtung gemäß der Figur 1, eine schematische Schnittdarstellung des Grundkörpers mit darin aufgenommenen Kanalhülsen und Blind stopfen in einer ersten Konfiguration,

Figur 5 eine schematische Schnittdarstellung des Grundkörpers und der darin aufgenommenen Kanalhülsen und Blindstopfen in einer zweiten Konfiguration,

Figur 6 eine schematische Darstellung des Grundkörpers und der darin aufgenommenen Ventilhülsen und Blindstop fen in einer dritten Konfiguration, Figur 7 eine schematische Schnittdarstellung des Grundkörpers und darin aufgenommener Kanalhülsen in einer vierten Konfiguration, und

Figur 8 eine Schnittdarstellung ein Ventileinrichtungen mit einer detaillierten Darstellung der Antriebseinrichtung, des Ventilkörpers und der Kanalhülsen.

Die in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellte Ventileinrichtung 1 umfasst einen exemplarisch kubisch ausgebildeten Grundkörper 2 mit einer Oberseite 3 und jeweils rechtwinklig zur Oberseite 3 ausgerichteten und an die Oberseite 3 angrenzenden Außenflächen 4, 5, 6 und 7. Parallel zur Oberseite 3 ist eine in den Figuren 1 und 2 nicht sichtbare Unterseite 8 vorgesehen, die an die Außenflächen 4 bis 7 angrenzt. Auf die Oberseite 3 des Grundkörpers 2 ist eine Antriebseinrichtung 9 aufgesetzt, die eine im Wesentlichen kubische Außengeometrie aufweist und die insbesondere in der Figur 8 näher dargestellt wird und nachstehend auch näher beschrieben wird.

Exemplarisch ist vorgesehen, dass an jeder der Außenflächen 4 bis 7 jeweils ein Fluidkanal 10, 11, 12, 13 an einer An- schlussausnehmung 16, 17, 18, 19 ausmündet, wobei jeder der Fluidkanäle 10 bis 13 für eine wahlweise Zufuhr oder Abfuhr eines Arbeitsfluids , insbesondere einer Flüssigkeit oder eines Gases, bevorzugt Druckluft, vorgesehen ist. Wie aus den Darstellungen der Figuren 1 und 2, insbesondere jedoch aus den Darstellungen der Figuren 4 bis 7, entnommen werden kann, nehmen jeweils benachbarte Fluidkanäle 10 und 11, 11 und 12, 12 und 13 zueinander einen Winkel von weniger als 180°, exemplarisch 90° ein. Ferner ist erkennbar, dass bei der Ausführungsform des Grundkörpers 2 gemäß dem in der Zeichnung dargestellten, exemplarischen Ausführungsbeispiel die Fluidkanäle 10 und 12 sowie 11 und 13 jeweils paarweise gegenüber liegend angeordnet sind. Ferner ist vorgesehen, dass Mittelachsen der Fluidkanäle 10 bis 13 beispielhaft in einer gemeinsamen Ebene, die parallel zur Oberseite 3 und zur Unterseite 8 ausgerichtet ist, angeordnet sind.

Aus der Darstellung der Figur 2 ist zu entnehmen, dass die Fluidkanäle 10 bis 13 beispielhaft jeweils als Ausnehmungen in Kanalhülsen 20, 21, 22, 23 ausgebildet sind. Die Kanalhül sen 20 bis 23 sind zumindest im Wesentlichen rotationssymmet risch zu Kanalachsen 26, 27 ausgebildet und sind rein exemplarisch jeweils mit einem Außengewinde 28 versehen, das ein Einschrauben in ein korrespondierendes Innengewinde 29 ermög licht, das in Kanalausnehmungen 30, 31, 32, 33 des Grundkörpers 2 vorgesehen ist.

Ferner ist exemplarisch vorgesehen, dass die Kanalhülsen 20 bis 23 an einem ersten Endbereich mit einem Ventilsitz 34 versehen sind, der exemplarisch als Stirnfläche eines Kegelabschnitts mit längs der Kanalachse 26 beziehungsweise 27 verlaufender Kegelachse ausgebildet ist, wobei der Kegelabschnitt vom jeweiligen Fluidkanal 10 bis 13 durchsetzt wird. Beispielhaft ist vorgesehen, dass der Ventilsitz 34 als ring förmige Kontaktfläche 35 ausgebildet ist, die jeweils in einer quer zur Kanalachse 26 beziehungsweise 27 ausgerichteten nicht dargestellten Ebene angeordnet ist. An einem dem Ventilsitz 34 entgegengesetzten Endbereich der Kanalhülsen 20 bis 24 ist jeweils eine exemplarisch als Abschnitt einer Kegelhülse ausgebildete Anschlussgeometrie 36 vorgesehen, die ebenfalls vom jeweiligen Fluidkanal 10 bis 13 durchsetzt ist Beispielhaft umfasst die Anschlussgeometrie 36 ausgehend von einer stirnseitigen Ringfläche 37 einen längs der Kanalachse 26 beziehungsweise 27 zurückversetzten Ringbund 38, der zur Aufnahme eines Dichtelements, beispielsweise eines in der Figur 8 dargestellten O-Rings 39 vorgesehen ist und der die jeweilige Anschlussausnehmung 16, 17, 18 oder 19 berandet .

Im Grundkörper 2 ist gemäß der Darstellung der Figur 2 ausgehend von der Oberseite 3 eine schachtartig ausgebildete Ven- tilausnehmung 40 vorgesehen, die rein exemplarisch in einer zur Oberseite 3 parallelen, nicht dargestellten Querschnittsebene einen quadratischen Querschnitt aufweist. Die Ventil- ausnehmung erstreckt sich ausgehend von der Oberseite 3 bis kurz vor die Unterseite 8, wie dies insbesondere aus der Figur 8 entnommen werden kann und dient zur Aufnahme des in den Figuren 2 und 8 näher dargestellten Ventilkörpers 41. Benachbart zur Oberseite 3 ist die Ventilausnehmung 40 von einer Koppelausnehmung 42 berandet, die exemplarisch einen ersten rahmenförmigen Absatz 43 umfasst, der gegenüber der Oberseite des Grundkörpers 3 versetzt angeordnet ist und die ferner einen zweiten rahmenförmigen Absatz 44 umfasst, der gegenüber dem ersten rahmenförmigen Absatz 43 versetzt angeordnet ist. Beide Absätze 43, 44 sind jeweils parallel zur Oberseite 3 ausgerichtet und weisen in einer nicht dargestellten, parallel zur Oberseite 3 ausgerichteten Querschnittsebene exemplarisch einen quadratischen Querschnitt auf. Beispielhaft ist vorgesehen, dass der Absatz 44 zur Aufnahme eines Teilbereichs des Ventilkörpers 41 ausgebildet ist, während der Absatz 43 zur Aufnahme eines ersten Abschnitts 45 und eines zweiten Abschnitts 46 einer Lagerplatte 47 ausgebildet ist.

Die Kanalhülsen 20 bis 23 sind derart auf den Grundkörper 2 und die Ventilausnehmung 40 abgestimmt, das die jeweiligen Ventilsitze 34 um einen vorgebbaren Betrag längs der Kanalachsen 26, 27 über Innenwände 48, 49, 50, 51 der Ventilaus- nehmung 40 in diese hineinragen, sodass eine abdichtende Anlage des Ventilkörpers 41 an den jeweiligen Ventilsitzen 43 ermöglicht wird. Der Ventilkörper 40 umfasst ein exemplarisch plattenförmig ausgebildetes, formstabiles Betätigungselement 52, dessen größte Oberfläche 53 in einer in den Figuren 2 und 8 dargestellten Neutralstellung für den Ventilkörper 41 quer zur Oberseite 3 des Grundkörpers 2 ausgerichtet ist. Das Betätigungselement 52 ist derart ausgebildet, dass es sich in einer Montageposition, wie sie in der Figur 8 dargestellt ist, zum einen bis nahezu an das untere Ende der Ventilaus- nehmung 40 erstreckt und zum anderen über die Oberseite 3 des Grundkörpers 2 hinaus erstreckt. Dabei bildet derjenige Teil des Betätigungselements 52, der über die Oberseite 3 des Grundkörpers 2 hinaus erstreckt ist, einen ersten Endbereich 54, während ein entgegengesetzter Bereich des Betätigungselements, der in die Ventilausnehmung 40 hineinragt einen zweiten Endbereich 55 bildet. Das Betätigungselement 52 weist beispielshaft insgesamt vier Ausnehmungen 56, 57, 58 und 59 auf, von denen die Ausnehmungen 56, 57 und 58 als Lageraus- nehmungen ausgebildet sind, die für eine formschlüssige, spielbehaftete Aufnahme der Abschnitte 55, 46 der Lagerplatte 47 ausgebildet sind. Demgegenüber ist die Ausnehmung 59 als Koppelausnehmung für einen Eingriff eines Aktors 60 vorgesehen, wie er in der Figur 8 dargestellt ist und nachstehend näher beschrieben wird.

Beispielhaft ist vorgesehen, dass die Ausnehmungen 57, 58 und 59 jeweils als Ausklinkungen, also als randseitig offene Ausnehmungen am Betätigungselement 52 ausgebildet sind. Die Ausnehmung 56 ist exemplarisch in der Art einer Ausstanzung als geschlossene Kontur ausgebildet. Ferner ist vorgesehen, dass eine Kante 61 der Ausnehmung 56, die deren längste Kante darstellt, auf einer gemeinsamen Achse mit nicht bezeichneten Kanten der Ausnehmungen 57 und 58 liegt und eine Schwenkachse 62 für eine Schwenkbewegung des Ventilkörpers 41 gegenüber der Lagerplatte 47 und dem Grundkörper 2 bestimmt.

Wie aus der Figur 8 entnommen werden kann, durchsetzen die beiden Abschnitte 45 und 46 der Lagerplatte 47 das Betätigungselement 52, sodass die Kante 61 der Ausnehmung 56 und die korrespondierenden Kanten der Ausnehmungen 57 und 58 zusammen mit der Lagerplatte 47 eine Schneidenlagerung bilden, die eine Schwenkbewegung um eine normal zur Darstellungsebene der Figur 8 ausgerichtete Schwenkachse ermöglichen. Ferner ist der Figur 8 zu entnehmen, dass das Betätigungselement 52 am zweiten Endbereich 55 mit einem Dichtmittel 63 aus gummielastischem Material versehen ist und zusammen mit diesem Dichtmittel 63 den Ventilkörper 41 bestimmt. Rein exemplarisch ist vorgesehen, dass der Ventilkörper 41 spiegelsymmetrisch ausgebildet ist, sodass sich das Dichtmittel 63 in gleichartiger Weise in einander entgegengesetzten Richtungen erstreckt. Beispielhaft ist das Dichtmittel 63, wie insbesondere aus der Darstellung der Figur 2 entnommen werden kann, längs der Kanalachse 26 kreiszylindrisch ausgebildet und weist jeweils schräg zur Kanalachse 26, die im eingebauten Zustand des Ventilkörpers 41 in der Ventilausnehmung 40 auch die Zylinderachse für den Kreiszylinderabschnitt des Dichtmittels 63 bildet, ausgerichtete Dichtflächen 64, 65 auf. Die einander entgegengesetzten Dichtflächen 64 und 65 nehmen einen spitzen Winkel 66 zueinander ein, der derart auf die Gestaltung des Ventilkörpers 41 und die Anordnung der Lagerplatte 47 angepasst ist, dass bei der Schwenkbewegung des Ventilkörpers 41 um die Schwenkachse 62 ausgehend von der in Figur 8 dargestellten Neutralstellung eine flächig Anlage der jeweiligen Dichtfläche 64 beziehungsweise 65 an dem jeweils gegenüberliegenden Ventilsitz 34 der zugeordneten Kanalhülse 20 bis 23 gewährleistet ist. Bei einer nicht dargestellten Variante des Dichtmittels sind die Dichtflächen jeweils von randseitig umlaufenden Dichtlippen begrenzt, die derart flexibel ausgestaltet sind, dass sie jeweils an dem Ventilsitz anliegen, der demjenigen Ventilsitz gegenüberliegt, an dem das Dichtmittel abdichtend angepresst wird. Die Aufgabe dieser Dichtlippen liegt insbesondere in der Stabilisierung der Position des Ventilkörpers gegenüber den Ventilsitzen.

Ferner ist vorgesehen, dass sich das Dichtmittel 63 ausgehend von den Dichtflächen 64, 64 bis zu einer dem Dichtmittel 63 zugewandten Oberfläche 67 der Lagerplatte 47 erstreckt und diese Oberfläche 67 zumindest nahezu vollständig überdeckt. Rein exemplarisch ist vorgesehen, dass dieser Bereich 74 des Dichtmittels 63 plattenförmig ausgebildet ist und an den rah- menförmigen Absatz 44 derart angepasst ist, dass dieser zumindest nahezu vollständig durch das Dichtmittel 63 ausgefüllt wird. In Zusammenwirkung mit einer vom rahmenförmigen Absatz 44 in Richtung der Antriebseinrichtung 9 abragenden Dichtkante 68 und einer von der Antriebseinrichtung 9 über die Lagerplatte 47 auf das Dichtmittel 63 übertragenen Kompressionskraft wird durch den plattenförmigen Bereiche 74 eine abdichtende Anlage des Dichtmittel 63 an der umlaufenden Dichtkante und somit eine Abdichtung der Ventilausnehmung 40 gegenüber der Umgebung ermöglicht.

Die beiden Abschnitte 45, 46 der Lagerplatte 47 sind derart aufeinander abgestimmt, dass sie das Betätigungselement 52 formschlüssig aufnehmen können, indem sie jeweils die Ausnehmungen 56, 57 und 58 im Betätigungselement 52 durchsetzen. Rein exemplarisch gewährleisten die beiden Abschnitte 45, 46 somit eine spielbehaftete formschlüssige Kopplung für das Betätigungselement 52 mit einem Freiheitsgrad der Bewegung, nämlich der Schwenkbewegung um die Schwenkachse 62. Rein exemplarisch ist der erste Abschnitt 45 der Lagerplatte 47 mit einer an den rahmenförmigen Absatz 43 angepassten, insbesondere quadratischen, Außengeometrie versehen. In Eckbereichen des ersten Abschnitts 45 sind jeweils Aussparungen 69 vorgesehen, die zur Freistellung von im Grundkörper 2 vorgesehenen Gewindebohrungen 70 dienen. Ferner ist der erste Abschnitt 45 mit zwei Ausklinkungen 71, 71 versehen, die jeweils rechteckig ausgeführt sind, sodass der erste Abschnitt 44 einen zentral angeordneten Steg 73 aufweist, der zur Aufnahme in der Ausnehmung 56 des Betätigungselements 52 vorgesehen ist. Dieser Steg 73 erstreckt sich nicht ganz bis zu einer dem zweiten Abschnitt benachbarten Außenkante des ersten Abschnitts 45 und ermöglicht damit, wie auch die beiden Ausklinkungen 71, 71 eine gegensinnige Montage des U- förmig ausgebildeten zweiten Abschnitts 46 der Lagerplatte 47, ohne dass dadurch die quadratische Hüllkurve für die Lagerplatte 47 beeinträchtigt wird. Durch die gegensinnige Montage der beiden Abschnitte 45, 46 der Lagerplatte 47 wird einerseits eine vorteilhafte spielbehaftete Verriegelung des Betätigungselements 52 des Ventilkörpers 41 an der Lagerplatte 47 gewährleistet, zum anderen ist hiermit eine nahezu vollflächige Abstützung des plattenförmigen Bereichs 74 des Dichtmittels 63 gewährleistet, sodass auch ein hoher Fluiddruck in der Ventilausnehmung nicht zu einer unerwünschten Deformation dieses Bereichs des Dichtmittels 63 führt.

Wie ferner aus der Figur 8 entnommen werden kann, umfasst die Antriebseinrichtung 9 einen exemplarisch als fluidischen Linearantrieb ausgebildeten Aktor 60, der in einem zweigeteilten Zylindergehäuse 80 aufgenommen ist, das zwei spiegelbildlich zu einer Trennebene 81 angeordnete, identisch ausgebildete Gehäuseteile 82 umfasst. Exemplarisch ist vorgesehen, dass jedes der Gehäuseteile eine von der Trennebene 81 ausgehende, bis zu einer Innenwand 84 erstreckte Ausnehmung 83 um- fasst. Ferner ist ausgehend von der Innenwand 84 ein in Richtung der Trennebene 81 erstreckter Ringabschnitt 85, insbesondere einstückig, am Gehäuseteil 82 angeformt der rotationssymmetrisch zu einer Ringachse 86 ausgerichtet ist und eine normal zur Ringachse 86 ausgerichtete Stirnfläche 87 aufweist. Rein exemplarisch wird davon ausgegangen, dass die Ausnehmung 83 ebenfalls kreisförmig ausgebildet ist und rotationssymmetrisch zur Ringachse 86 gestaltet ist.

Für die Bereitstellung einer Linearbewegung längs der Ringachse 86 umfasst der Aktor 60 einen abdichtend an einer kreiszylindrisch ausgebildeten Innenwand 88 der Ausnehmung 83 anliegenden Kolben 89, der an einer längs der Ringachse 86 erstreckten Kolbenstange 90 festgelegt ist, die sich in beide Ausnehmungen 83 der Gehäuseteile 82 erstreckt. Beispielhaft ist vorgesehen, dass die Kolbenstange 90 mit einem ersten Endbereich 91 durch den Kolben 89 geführt ist und mit einem zweiten Endbereich 92 in einem Gleitlager 93 linearbeweglich aufgenommen ist, das seinerseits im Ringabschnitt 85 festgelegt ist. Die beispielhaft rotationssymmetrisch ausgebildete Kolbenstange 90 weist zwischen den beiden Endbereichen 91, 92 einen ersten Ringbund 94 sowie einen zweiten Ringbund 95 auf, die einen zentralen Kolbenstangenabschnitt 96 beranden, der für eine formschlüssige, spielbehaftete Aufnahme in der auch als Koppelausnehmung bezeichneten Ausnehmung 59 im Betätigungselement 52 vorgesehen ist. Ferner liegt der Kolben 89 an einer nicht bezeichneten Außenkante des ersten Ringbunds 94 in formschlüssiger Weise an, während an einer entgegengesetzten, nicht bezeichneten Außenkante des zweiten Ringbunds 95 ein Federteller 99 in formschlüssiger Weise anliegt, der zur Abstützung einer Rückstellfeder 97 vorgesehen ist, die exemp- larisch als vorgespannte Wendelfeder ausgebildet ist und sich mit einem zweiten Endbereich an der Innenwand 84 des Gehäuseteils 82 abstützt.

Rein exemplarisch ist der Aktor 60 als einfachwirkender Pneumatikzylinder ausgebildet, wobei eine Druckbeaufschlagung eines durch die Ausnehmung 83 im Gehäuseteil 82 sowie vom Kolben 89 größenvariabel begrenzten Arbeitsraums 98 zu einer Verlagerung des Kolbens 89 und der Kolbenstange 90 unter Kompression der Rückstellfeder 97 längs der Ringachse 86 führt. Durch diese Verlagerung erfolgt eine Bewegungseinkopplung von einem der beiden Ringbunde 94, 95 auf das Betätigungselement 52, das hierdurch um seine in Figur 2 gezeigte Schwenkachse 62 verschwenkt wird und hierdurch jeweils eine abdichtende Anlage einer der in Figur 8 näher dargestellten Dichtflächen 64, 65 an einem jeweils gegenüberliegend angeordneten Ventilsitz 34 ermöglicht. Bei Aufhebung der Druckbeaufschlagung des Arbeitsraums 89 führt die Rückstellfeder 97 zu einer Rückstellbewegung für den Kolben 89 und die Kolbenstange 90 in die Ruheposition, wie sie in der Figur 8 links dargestellt ist, wobei hier ebenfalls eine Bewegungseinleitung über den jeweiligen Ringbund 94, 95 auf das Betätigungselement 52 stattfindet, sodass der Ventilkörper 41 wieder zurück in die Neutralstellung bewegt wird.

Rein exemplarisch ist vorgesehen, dass die Kanalhülsen 20 bis 23 jeweils benachbart zum Ventilsitz 34 eine Ringnut 24 aufweisen, die zur Aufnahme eines Dichtelements, insbesondere eines in der Figur 8 dargestellten O-Rings 25 vorgesehen ist, mit dem eine abdichtende Aufnahme der Kanalhülsen 20 bis 23 in den Kanalausnehmungen 30 bis 33 des Grundkörpers 2 gewährleistet werden kann. An einem entgegengesetzten Endbereich der Kanalhülsen 20 bis 23 kann die jeweilige Anschlussgeomet- rie unter Zuhilfenahme eines Verbindungselements 100, bei dem es sich beispielsweise um einen zweigeteilten Ring mit der in Figur 8 im Schnitt dargestellten Profilierung handelt und der nicht dargestellte Befestigungsmittel zur Fixierung der bei- den Ringhälften aufweist, mit einer benachbarten Kanalhülse 20 bis 23 vorgesehen werden.

Aus den Figuren 4 bis 7 sind unterschiedliche Anschlusskonfigurationen für die in den Figuren 1, 2, 3 und 8 dargestellte Ventileinrichtung 1 gezeigt, wobei durch die Auswahl von Kanalhülsen 20 bis 23 und Endstopfen 101 eine variable Fluid- führung für die jeweilige Ventileinrichtung gewährleistet werden kann.