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Title:
VARIABLE TRANSMISSION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/064205
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a variable transmission (1), comprising an input shaft (21) and an output shaft (20), a pair of friction shells (30, 31) that, with their concave surfaces (37), are located opposite one another. The friction shells (30, 31) are mounted in a manner that enables them to rotate about their respective central axis (50, 51) and are at least radially coupled to the input shaft (21) and to the output shaft (20). The variable transmission also comprises a friction wheel means device (40), which is mounted between the friction shells (30, 31) in a manner that enables it to be displaced about a rotation axis (I), has a pair of friction wheels (41, 42) rotationally mounted therein, and which ensures a power flux with a transmission ratio between the friction shells that can vary during a rotation about the rotation axis (I), whereby a respective friction wheel (41, 42) can, via its bearing surface, be brought into contact with a corresponding friction shell (30, 31) on the input side and on the output side. The invention is characterized in that the friction wheels (41, 42) can be displaced along the rotation axis (II) thereof at their respective distance from the friction wheel means device (40).

Inventors:
HUETTLIN HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/011165
Publication Date:
July 14, 2005
Filing Date:
October 06, 2004
Export Citation:
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Assignee:
HUETTLIN HERBERT (DE)
International Classes:
F16H15/30; F16H61/664; (IPC1-7): F16H15/30
Foreign References:
DE1235094B1967-02-23
BE528958A
US4235127A1980-11-25
US3654692A1972-04-11
DE1183763B1964-12-17
Attorney, Agent or Firm:
Dammertz, Ulrich (Goltsteinstrasse 19, Düsseldorf, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verstellbares Getriebe (1), mit einer Antriebswelle (21) und einer Abtriebswelle (20), einem Paar Reibschalen (30,31), die sich mit ihren kon kaven Flächen (37) einander gegenüberliegen, wobei die Reibschalen (30,31) um ihre jeweilige Mittelachse (50,51) drehbar angeordnet und jeweils mit der Antriebswelle (21) und der Abtriebswelle (20) zumindest radial gekoppelt sind, und mit einer zwischen den Reibschalen (30,31) um eine Drehachse (I) verstellbar angeordneten Reibradmitteleinrichtung (40), die ein Paar darin drehbar gelagerte Reibräder (41,42) aufweist und einen Kraftfluss mit bei einer Drehung um die Drehachse (I) veränderlichem Übersetzungsverhältnis zwi schen den Reibschalen gewährleistet, wobei ein Reibrad/ein jeweiliges Reibrad (41,42) mit seiner Lauffläche mit einer entsprechenden Reibschale (30,31) auf der Antriebsseite und auf der Abtriebsseite in Kontakt bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibräder (41,42) in ihrem jewei ligen Abstand zu der Reibradmitteleinrichtung (40) entlang ihrer Drehachse (II) verstellbar sind.
2. Getriebe (1) nach Anspruch 1, bei dem die Reibräder in der Reibradmitteleinrichtung (40) jeweils mittels eines Aufnahmeringkörpers (51) gelagert sind, der in der Reibrad mitteleinrichtung (40) im wesentlichen parallel zu der Drehachse (II) der Reibräder (41,42) verschiebbar aufge nommen ist.
3. Getriebe (1) nach Anspruch 2, bei dem zwischen den Aufnahmeringkörpern (51) und einer mittleren Trennwand der Reibradmitteleinrichtung (40) jeweils ein Druckraum (54a, 54b) gebildet ist, wobei eine Veränderung des Druckes in dem Druckraum (54) eine Verschiebung des Aufnahmeringkör pers (51) relativ zu der Reibradmitteleinrichtung (40) im wesentlichen parallel zu der Drehachse (II) der Reibräder (41,42) bewirkt.
4. Getriebe (1) nach Anspruch 3, bei dem ein Fluid in den jeweiligen Druckraum (54a, 54b) von einer externen Versor gungseinrichtung eingespeist wird, wobei der Druckraum (54a, 54b) mit der externen Versorgungseinrichtung durch eine Schlauchverbindung oder durch einen an der Reibradmit teleinrichtung (40) vorgesehenen Drehrohrverteiler (81) miteinander verbunden ist.
5. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem die Aufnahmeringkörper (51) jeweils durch eine Federein richtung in Richtung der Reibradmitteleinrichtung (40) vorgespannt sind.
6. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, bei dem die Reibräder an den Aufnahmeringkörpern (51) jeweils mit tels einer AxialRadialLagereinrichtung (52) gelagert sind.
7. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Drehachse (I) der Reibradmitteleinrichtung (40) von zu mindest der Mittelachse (50) der antriebsseitigen Reibscha le (31) einen seitlichen Versatz (A) aufweist.
8. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Reibräder (41,42) radial miteinander gekoppelt sind.
9. Getriebe (1) nach Anspruch 8, bei dem die Reibräder (41,42) mittels einer Kronenkopfverbindung, einer Zapfwel lenverbindung oder einer NutFederVerbindung (61) radial miteinander gekoppelt sind.
10. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Reibräder (41,42) in der Reibradmitteleinrichtung (40) einander gegenüberliegend gelagert aufgenommen sind, wobei die Drehachsen (II) der Reibräder (50,51) zueinander ko axial sind.
11. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem die an einem Außenumfang eines jeweiligen Reibrades vorgesehene Lauffläche bezogen auf die Mitte ihres Kontakt bereiches mit einer entsprechenden Reibschale einen Durchmesser im wesentlichen zumindest größer als der Radius der konkaven Fläche (37) der Reibschale aufweist.
12. Getriebe (1) nach Anspruch 11, bei dem die Lauffläche eines jeweiligen Reibrades (41,42) in Anpassung an die konkave Fläche (37) der Reibschalen (30,31) eine konische Balligkeit aufweist.
13. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem die Breite der Lauffläche senkrecht zu ihrer Umfangs richtung einen Wert von ungefähr 5 bis 20 %, vorzugsweise 11 bis 13 % des Umfangs der konkaven Fläche (37) in einer Ebene, in der die Drehachse der Antriebswelle (21) und/oder der Abtriebswelle (20) verläuft, aufweist.
14. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem die Flächennormalen (N1, N1,, N2) jeweils bezogen auf die Mitte eines Kontaktbereichs eines Reibrades (41,42) mit einer entsprechenden Reibschale miteinander einen Winkel (5, 5') einschließen.
15. Getriebe (1) nach Anspruch 14, bei dem der Winkel (d, b') im wesentlichen 90° beträgt.
16. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei dem die Reibradmitteleinrichtung (40) derart zwischen den Reibschalen (30, 31) positionierbar ist, dass die jeweili gen Drehrichtungen von Antriebswelle (21) und Abtriebswelle (20) übereinstimmen, um einen Vorwärtsgang vorzusehen.
17. Getriebe nach Anspruch 16, bei dem beide Reibräder (41,42) auf der gleichen Seite einer Ebene, in der die Mittelachse zumindest der antriebsseitigen Reibschale liegt und die im wesentlichen parallel zu der Drehachse (I) der Reibradmitteleinrichtung (40) ist, mit einer entsprechenden Reibschale auf der Antriebsseite und auf der Abtriebsseite in Kontakt bringbar sind, wobei in dieser Position der Reibräder ihre Drehachsen (II) im wesentlichen parallel zu der Drehachse der Antriebswelle (21) und/oder der Abtriebs welle (20) sind.
18. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, bei dem die Reibradmitteleinrichtung (40) derart zwischen den Reibschalen (30,31) positionierbar ist, dass die Drehrich tung der Abtriebswelle (20) gegensinnig zu der Drehrichtung der Antriebswelle (21) ist, um einen Rückwärtsgang vorzuse hen.
19. Getriebe (1) nach Anspruch 18, bei dem nur eines der beiden Reibräder auf der gleichen Seite einer Ebene, in der die Mittelachse zumindest der antriebsseitigen Reibschale liegt und die im wesentlichen parallel zu der Drehachse (I) der Reibradmitteleinrichtung (40) ist, mit den Reibschalen (30,31) auf der Antriebsseite und auf der Abtriebsseite in Kontakt bringbar ist, wobei in dieser Position des Reibra des seine Drehachse (II) im wesentlichen orthogonal zu der Drehachse der Antriebswelle und/oder der Abtriebswelle ist.
20. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 19, bei dem mindestens eine der beiden Reibschalen (30,31) mit Ma gnetfeldWicklungen zum Verstellen der Reibradmittelein richtung (40) um die Drehachse (I) versehen sind.
21. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 20, bei dem die konkave Fläche (37) zumindest einer der beiden Reibschalen (30,31) und/oder eine Lauffläche zumindest ei nes der beiden Reibräder eine Oberflächenstrukturierung aufweisen.
22. Getriebe (1) nach Anspruch 21, bei dem im Bereich eines Scheitelpunkts einer jeweiligen Reibschale (30,31), wel cher Bereich durch einen Nulldurchmesser definiert ist, ei ne glatte Oberfläche ausgebildet ist.
23. Getriebe (1) nach Anspruch 21 oder Anspruch 22, bei dem die konkave Fläche (37) zumindest einer der beiden Reibschalen (30, 31) und/oder die Lauffläche zumindest ei nes der beiden Reibräder sandgestrahlt und/oder glasperlengestrahlt sind.
24. Getriebe (1) nach Anspruch 21 oder Anspruch 22, bei dem die Oberflächenstrukturierung der konkaven Fläche (37) der Reibschalen (30,31) und der Lauffläche eines entspre chenden Reibrades aus einer Spitzzahnstruktur gebildet ist, deren Zähne radial in bezug auf die Reibschalen (30,31) und im wesentlichen parallel zu einer Normalen bezogen auf einen Kontaktbereich der Lauffläche mit einem entsprechen den Reibrad (41,42) verlaufen.
25. Getriebe (1) nach Anspruch 24, bei dem sich die mit einander kämmenden Zähne der Spitzzahnstrukturen nur im Be reich ihrer Zahnflanken berühren.
26. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 25, bei dem die Oberflächenstrukturierung der Reibschalen (30,31) darin entlang einer Mehrzahl von Bereichen eines bestimmten Durchmessers ausgebildet ist, welcher Durchmesser jeweils in einer Ebene liegt, die senkrecht zur jeweiligen Mit telachse (50,51) der Reibschalen (30,31) ist, wobei die Oberflächenstrukturierung der Reibschalen (30,31) komple mentär zu einer Oberflächenstrukturierung der Lauffläche eines entsprechenden Reibrades (41,42) ist.
27. Getriebe (1) nach Anspruch 26, bei dem die Oberflä chenstrukturierung der Reibschalen (30,31) aus mandelför migen Vertiefungen oder mandelförmige Noppen und die Ober flächenstrukturierung der Lauffläche eines entsprechenden Reibrades (41,42) aus mandelförmigen Noppen oder mandel förmigen Vertiefungen gebildet sind, wobei die Noppen und die Vertiefungen komplementär zueinander sind.
28. Getriebe (1) nach Anspruch 26, bei dem die Oberflä chenstrukturierung der Reibschalen (30,31) aus halbkugel förmigen Vertiefungen oder halbkugelförmigen Noppen und die Oberflächenstrukturierung der Lauffläche eines entsprechen den Reibrades (41,42) aus halbkugelförmigen Noppen oder halbkugelförmigen Vertiefungen gebildet sind, wobei die Noppen und die Vertiefungen komplementär zueinander sind.
29. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 28, bei dem mittels einer Dosierung eines Druckes in den jeweiligen Druckräumen (54a, 54b) Kupplungseffekte realisierbar sind.
30. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 29, bei dem zumindest die konkave Fläche (37) zumindest einer der beiden Reibschalen (30,31) aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildet ist.
31. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 30, bei dem zumindest die Lauffläche zumindest eines der beiden Reibräder aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildet ist.
32. Getriebe (1) nach Anspruch 30 oder Anspruch 31, bei dem der faserverstärkte Kunststoff ein CFKMaterial ist.
33. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 32, bei dem die konkave Fläche (37) zumindest einer der beiden Reibschalen (30,31) und/oder die Lauffläche zumindest ei nes der beiden Reibräder (41,42) aus einer molybdänbe schichteten Metallegierung besteht.
34. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 33, bei dem auf zumindest einem der beiden Reibräder ein Radring aufgesetzt ist, mit dem das Reibrad (41,42) an der ent sprechenden Reibschale (30, 31) abrollt.
35. Getriebe (1) nach Anspruch 34, bei dem der Radring ei nen größeren Durchmesser als das entsprechende Reibrad (41, 42) aufweist.
36. Getriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 35, bei dem zumindest ein Reibrad mit einer Mehrzahl von Gleitele menten versehen ist, die in dem Reibrad seitlich aneinander angrenzend und senkrecht zur Umfangsrichtung der Lauffläche verschieblich gelagert sind und die Außenseite der Laufflä che bilden.
37. Getriebe (1) nach Anspruch 36, bei dem die Gleitele mente in dem Reibrad im wesentlichen in radialer Richtung des Reibrades verschieblich gelagert sind.
Description:
Verstellbares Getriebe Die Erfindung betrifft ein verstellbares Getriebe.

Verstellbare Getriebe sind für zahlreiche Gebiete der Tech- nik insbesondere dort bekannt, wo eine variable Übertragung von Drehbewegungen, d. h. eine Über-oder eine Untersetzung von Bedeutung ist. Der Einsatz solcher Getriebe ist im all- gemeinen für Kraftfahrzeuge bekannt, um die Drehbewegung einer mit einem Motor gekoppelten Antriebswelle an eine mit z. B. den Antriebsrädern gekoppelte Abtriebswelle zu über- tragen. Derartige Getriebe können als stufenlose Getriebe, d. h. sogenannte CVT-Getriebe ausgeführt sein. Des weiteren werden verstellbare Getriebe im Kraftfahrzeug auch als Dif- ferentialgetriebe eingesetzt.

Aus der DE 39 40 919 AI ist eine Antriebsnabe mit einem stufenlos verstellbaren Reibradgetriebe bekannt, wobei ein Kraftschluß in dem Getriebe zwischen zwei Toroid-Scheiben durch eine Mehrzahl von Reibrädern erzielt wird. Die Über- setzung der Antriebsnabe lässt sich stufenlos verstellen, indem die Reibräder in ihrer Neigung relativ zu den Toroid- Scheiben mittels eines Gestänges verdreht werden.

Die WO 99/56037 offenbart ein stufenlos variables bzw. ver- stellbares Reibwalzen-Übersetzungsgetriebe, bei dem der Kraftschluß zwischen einer Eingangs-und einer Ausgangswel- le durch das Abwälzen einer Mehrzahl von Reibrädern an je- weiligen Toroid-Platten erzielt wird. Das Übersetzungsge- triebe verfügt über einen Zahnradverstellmechanismus, durch den sich der Neigungswinkel der Reibräder in bezug auf die Toroid-Platten und damit das Übersetzungsverhältnis verän- dern lässt.

Die US 4 963 122 offenbart ein stufenlos variables Diffe- rentialgetriebe, bei dem zwei Reibräder in einem Ringzahn- rad gehalten sind und jeweils mit sogenannten Ausgangsplat- ten, d. h. Toroid-Scheiben in Reibeingriff sind. Die Reibrä- der lassen sich in ihrem Reibungswinkel relativ zu den To- roid-Scheiben verstellen, so dass sich jeweils verschiedene Drehzahlen an den beiden Abtriebswellen des Differentialge- triebes einstellen können und damit das Differentialgetrie- be seinen Zweck erfüllt.

Die DE 320346 und die DE 1235094 offenbaren jeweils ein verstellbares Getriebe gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Bei den voranstehend genannten herkömmlichen Getriebearten sind zum Erzielen eines hohen übertragbaren Drehmoments stets eine Mehrzahl von kranzförmig um die Drehachse ange- ordneten Reibrädern vorhanden. Dies bringt einen relativ hohen konstruktiven Aufwand mit sich und vergrößert zudem die Außenabmessungen des Getriebegehäuses. Des weiteren ist den genannten Druckschriften gemein, dass der erzielbare Bereich für eine Unter-bzw. Übersetzung vergleichsweise gering ist.

Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verstellbares Getriebe anzugeben, das mit konstruktiv ein- fachen Mitteln eine möglichst große Über-bzw. Untersetzung ermöglicht und kompakte Außenabmessungen aufweist.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein verstellbares Getriebe mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteil- hafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der ab- hängigen Ansprüche.

Das erfindungsgemäße Getriebe zeichnet sich durch einen sehr kompakten und konstruktiv einfachen Aufbau aus, da nur ein Paar Reibschalen, d. h. zwei Reibschalen zum Einsatz kommen, die sich mit ihrer jeweils konkaven Fläche einander gegenüberliegen. Hierbei sind die Reibschalen in einem Ge- häuse des Getriebes so gelagert aufgenommen, dass sie um ihre jeweilige Mittelachse drehbar sind. Das Getriebe weist eine Antriebswelle und eine Abtriebswelle auf, die jeweils mit einer der beiden Reibschalen zur Übertragung einer Drehbewegung zumindest radial gekoppelt sind.

Zwischen den beiden Reibschalen ist eine Reibradmittelein- richtung um eine Drehachse verstellbar angeordnet, mittels der in geeigneter Weise ein Kraftfluss zwischen den Reib- schalen erzielt wird. Die Reibradmitteleinrichtung kann mit beiden Reibschalen in Kontakt gebracht werden, wobei bei einer Verdrehung der Reibradmitteleinrichtung um die Dreh- achse das Übersetzungsverhältnis und auch die Richtung des übertragenen Kraftflusses des erfindungsgemäßen Getriebes in einem großen Bereich einstellbar ist. Übersetzungsver- hältnis ist als übergeordneter Begriff zu verstehen, der sowohl eine Übersetzung ins Schnelle als auch eine Unter- setzung ins Langsame einschließt. Der Aufbau der Reibrad- mitteleinrichtung und ihre Wechselwirkung mit den beiden Reibschalen ist nachfolgend noch im einzelnen erläutert.

Zweckmäßigerweise sind die beiden Reibschalen im wesentli- chen halbkugelförmig ausgebildet. Die Antriebswelle und/oder die Abtriebswelle können koaxial zur jeweiligen Mittelachse der Reibschalen angeordnet sein, woraus eine besonders kompakte Bauform des Getriebes resultiert. Indem die Antriebswelle und die Abtriebswelle jeweils mit der ihr zugeordneten Reibschale zumindest radial gekoppelt sind, ist eine Übertragung der Drehbewegung von der Antriebswelle auf die ihr zugeordnete Reibschale und von der anderen der beiden Reibschalen auf die ihr zugeordnete Abtriebswelle gewährleistet.

Alternativ zu der koaxialen Anordnung von Antriebswelle und Abtriebswelle in bezug auf die jeweilige Mittelachse'der Reibschalen ist es auch möglich, Antriebswelle und/oder Ab- triebswelle abhängig vom Einsatzzweck des Getriebes axial versetzt zu der jeweiligen Mittelachse der Reibschalen an- zuordnen. Hierdurch bleibt jedoch die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Getriebes unberührt.

Die jeweiligen Endabschnitte der Antriebswelle und der Ab- triebswelle können unmittelbar an den entsprechenden Reib- schalen befestigt sein, so dass eine absolut verlustfreie Drehübertragung von der Antriebswelle auf die ihr zugeord- nete Reibschalen bzw. von der jeweils anderen Reibschale auf die Abtriebswelle gewährleistet ist. Die jeweiligen Endabschnitte der Antriebswelle und der Abtriebswellen kön- nen an den entsprechenden Reibschalen bspw. geeignet ange- schweißt oder aber einstückig daran angeformt sein.

Ein wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Getriebes ist durch ein Paar Reibräder gegeben, die in der Reibradmit- teleinrichtung geeignet gelagert sind, und die in ihrem je- weiligen Abstand zu der Reibradmitteleinrichtung entlang ihrer Drehachse verstellt werden können. Durch diese Ver- stellbarkeit können die Reibräder mit ihrer Lauffläche wahlweise in Kontakt mit der konkaven Fläche einer jeweili- gen Reibschale gebracht werden. Anders ausgedrückt ist die Reibradmitteleinrichtung derart zwischen den beiden Reib- schalen angeordnet, dass eines der beiden Reibräder mit der antriebsseitigen Reibschale und das andere der beiden Reib- räder mit der abtriebsseitigen Reibschale in Kontakt sein kann. Des weiteren kann auch nur eines der beiden Reibräder in Kontakt mit der antriebsseitigen Reibschale und mit der abtriebsseitigen Reibschale gebracht sein, wohingegen das jeweils andere Reibrad keinen Kontakt zu den Reibschalen hat. Durch die genannte Verschiebung der Reibräder entlang ihrer Drehachse relativ zu der Reibradmitteleinrichtung und ein daraus resultierendes Anpressen der Reibräder von innen gegen die Reibschalen können wahlweise auch Kupplungseffek- te wie gewünscht eingestellt werden. Da hierbei die Reib- schalen in dem Getriebegehäuse ortsfest gelagert sein kön- nen, ist auch eine Abdichtung des Getriebegehäuse wesent- lich vereinfacht.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann zwischen den beiden Reibschalen ein Lagerungsflansch angeordnet sein, in dem die Reibradmitteleinrichtung um die Drehachse verstellbar gelagert ist. Der Lagerungsflansch kann die Form einer Scheibe haben, die in ihrer Mitte eine an die Reibradmitteleinrichtung angepasste Ausnehmung aufweist und somit eine erforderliche Bewegungsfreiheit der Reibradmit- teleinrichtung für eine Verstellung des Getriebes sicher- stellt.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Reibräder radial miteinander gekoppelt sein. Diese Kopplung lässt sich bspw. mittels einer sog. Kronenkopfverbindung, einer Zapfwellenverbindung, einer Nut-Feder-Verbindung oder dergleichen erzielen. Zweckmäßigerweise können die Reibrä- der an einer dem jeweils anderen Reibrad zugewandten Seite ein Wellenelement aufweisen, welche in einen Mittenbereich der Reibradmitteeinrichtung hineinragen und miteinander ra- dial gekoppelt sind. Die voranstehend genannte Kronenkopf- verbindung, die Zapfwellenverbindung oder die Nut-Feder- Verbindung ist hierbei an den sich gegenüberliegenden Stirnabschnitten der jeweiligen Wellenelemente ausgebildet.

Zweckmäßigerweise sind die Reibräder in der Reibradmit- teleinrichtung einander gegenüberliegend gelagert aufgenom- men, wobei die Mittelachsen der Reibräder zueinander koaxi- al sind. Eine solche Anordnung der Reibräder zueinander stellt in konstruktiv einfacher Weise die voranstehend ge- nannte radiale Kopplung der Reibräder miteinander sicher, wonach eine Übertragung einer Drehbewegung von einem Reib- rad auf das jeweils andere Reibrad sichergestellt ist. Zu- sätzlich führt diese Anordnung der Reibräder vorteilhaft zu einer gleichmäßigen Einleitung der durch das Verstellen der Reibräder hervorgerufenen Druckkräfte in das Gehäuse an ge- genüberliegende Stellen.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Reib- radmitteleinrichtung derart in dem Getriebegehäuse gelagert aufgenommen sein, dass die Drehachse, um die die Reibrad- mitteleinrichtung verdreht werden kann, orthogonal zu einer Ebene ist, in der die Mittelachsen der Reibschalen verlau- fen. Vorteilhafterweise kann die Drehachse von zumindest der Mittelachse der antriebsseitigen Reibschale einen seit- lichen Versatz aufweisen.

In einem Ausgangszustand der Reibradmitteleinrichtung neh- men die Reibräder jeweils einen kleinen Abstand zu der Reibradmitteleinrichtung ein, wobei keines der beiden Reib- räder in Kontakt mit einer entsprechenden Reibschale ist.

Erst bei einer Vergrößerung des Abstandes der Reibräder zu der Reibradmitteleinrichtung entlang ihrer Drehachse gelan- gen die Reibräder in einen Kontakt mit den entsprechenden Reibschalen. Durch eine geeignet gewählte Verstellung der Reibräder in Richtung der Reibschalen lässt sich gezielt ein Kraftfluss in dem Getriebe herstellen bzw. die Anpress- kraft der jeweiligen Reibräder an eine entsprechende Reib- schale regulieren. Der seitliche Versatz zwischen der Dreh- achse der Reibradmitteleinrichtung von zumindest der Mit- telachse der antriebseitigen Reibschale stellt dabei ein Anpressen des Reibrades bzw. der Reibräder an die konkave Fläche der Reibräder in nur jeweils einem Flächenbereich sicher.

Für die voranstehend genannte Verstellung der Reibräder entlang ihrer Drehachse können sie in der Reibradmittelein- richtung jeweils mittels eines Aufnahmeringkörpers gelagert sein, der in der Reibradmitteleinrichtung parallel zu der Achse entlang der die Reibräder verstellbar sind, ver- schiebbar aufgenommen ist. Der Aufnahmeringkörper kann hierbei aus einem hochfesten und gleichzeitig leichtem Ma- terial hergestellt sein, wie bspw. Titan, hochfester Stahl mit ggf. geeigneter Legierung, CFK-Kunststoff oder derglei- chen. Zwischen den Aufnahmeringkörpern und einer mittleren Trennwand der Reibradmitteleinrichtung kann jeweils ein Druckraum gebildet sein, wobei eine Veränderung des Druckes in den Druckraum eine Verschiebung des Aufnahmeringkörpers relativ zu der Reibradmitteleinrichtung parallel zu der Achse bewirkt. Da die Reibräder an den Aufnahmeringkörpern gelagert sind, bewirkt die Verschiebung der Aufnahmering- körper parallel zu der Drehachse der Reibräder die genannte Verstellung des Abstandes der Reibräder relativ zu der Reibradmitteleinrichtung.

Der Druckraum zwischen den Aufnahmeringkörpern und der mittleren Trennwand der Reibradmitteleinrichtung lässt sich wahlweise in einen Überdruckzustand und/oder in einen Un- terdruckzustand versetzen. Für einen Überdruckzustand wird der Druckraum vorzugsweise mit einem Fluid wie z. B. ein Hy- drauliköl von einer externen Versorgungseinrichtung ge- speist, wobei dies über eine Schlauchverbindung oder über einen an der Reibradmitteleinrichtung vorgesehenen Dreh- rohrverteiler erfolgen kann, durch den ein jeweiliger Druckraum und die externe Versorgungseinrichtung miteinan- der verbunden sind. Wenn das Fluid mit einem voreingestell- ten Überdruck in den jeweiligen Druckraum geleitet wird, so werden die in der Reibradmitteleinrichtung aufgenommenen Aufnahmeringkörper entlang der Drehachse der Reibräder re- lativ zu der Reibradmitteleinrichtung nach außen gedrückt bzw. verschoben, wodurch die jeweiligen Reibräder in Kon- takt mit den entsprechenden Reibschalen gebracht werden.

Die radiale Kopplung zwischen den beiden Reibschalen in Form der Kronenkopfverbindung oder dergleichen ist dabei so ausgestaltet, dass eine Übertragung der Drehbewegung von einem Reibrad auf das jeweils andere Reibrad auch in dem Zustand weiterhin gewährleistet ist, in dem der jeweilige Abstand der Reibräder zu der Reibradmitteleinrichtung ver- größert ist. Des weiteren lässt sich eine Verstellung auch nur eines der beiden Reibräder vornehmen, wobei z. B. der Abstand des jeweils andere Reibrades zu der Reibradmit- teleinrichtung unverändert bleibt. Dies ist bei der Ein- stellung eines Vorwärt-bzw. Rückwärtsganges von Bedeutung, was nachstehend noch im einzelnen erläutert ist.

Wenn die Reibräder wie voranstehend erläutert mittels einer Druckbeaufschlagung der Druckräume von der Reibradmit- teleinrichtung nach außen, d. h. in Richtung der jeweiligen Reibschalen verstellt werden und dabei in Anlage mit den entsprechenden Reibschalen gelangen können, ist durch den seitlichen Versatz der Drehachse von zumindest der Mit- telachse der antriebsseitigen Reibschale gewährleistet, dass die Reibräder bei einem eingestellten Vorwärtsgang des Getriebes nur an einer Stelle gegen die konkaven Flächen der entsprechenden Reibschalen gedrückt werden, wobei die Reibräder in einem Bereich, der der Kontaktstelle mit der Reibschale um ungefähr 180° entgegengesetzt ist, einen deutlichen Abstand von der jeweiligen Reibschale aufweisen.

Anders ausgedrückt ist durch den seitlichen Versatz der Drehachse zu zumindest der Mittelachse der antriebsseitigen Reibschale sichergestellt, dass die Reibräder bei einem einstellten Vorwärtsgang nur an einer gezielten Stelle mit den jeweiligen Reibrädern in Kontakt sind, ohne dass es an einem jeweiligen Reibrad zu unerwünschten Schleifkontakten oder dergleichen mit einer Reibschale kommt, was einen nachteiligen Verschleiss und einen verminderten Wirkungs- grad des Betriebes zur Folge hätte.

Der Druckraum zwischen den jeweiligen Aufnahmeringkörpern und der mittleren Trennwand lässt sich ebenfalls in einen Unterdruckzustand versetzen, wobei der Druckraum entspre- chend vakuumiert wird. Infolge dessen wird ein entsprechen- der Aufnahmeringkörper parallel zu der Drehachse der Reib- räder in Richtung der Reibradmitteleinrichtung verschoben, so dass ein Abstand eines entsprechenden Reibrades zu der Reibradmitteleinrichtung verringert wird. Durch ein geeig- netes"Besaugen"des Druckraums wird somit ein Abstand zwi- schen dem entsprechenden Reibrad und einer daran angrenzen- den Reibschale vergrößert, so dass das Reibrad im Ergebnis keinen Kontakt mehr zu der Reibschale hat.

Durch eine geeignete Dosierung des Druckes in den jeweili- gen Druckräumen lassen sich die Reibräder gezielt gegen die Reibschalen anpressen, so dass dadurch auch Kupplungseffek- te erzielt werden können. Der Kraftfluss in dem Getriebe ist somit veränderlich, wobei das erzielte Über-bzw. Un- tersetzungsverhältnis auf einen neuen Wert eingestellt wird. Zweckmäßigerweise ist hierbei an den Oberflächen der Reibschalen und der Reibräder jeweils nur eine relativ fei- ne Strukturierung ausgebildet, so dass eine Verdrehung der Reibradmitteleinrichtung um ihre Drehachse möglich ist, oh- ne dass dabei die Reibräder entlang ihrer Drehachse wesent- lich zu verschieben sind.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Reibräder auf den Aufnahmeringkörpern jeweils mittels einer Axial-Radial-Lagereinrichtung gelagert sein. Hierdurch ist eine vorteilhafte Aufnahme von Kräften jeweils aus ver- schiedenen Richtungen in die Lagereinrichtungen sicherge- stellt, was einen wartungsfreien Betrieb des erfindungsge- mäßen Getriebes in Verbindung mit einer langen Lebensdauer möglich macht.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Aufnahmeringkörper, an denen die jeweiligen Reibräder gela- gert sind, durch eine Federeinrichtung in Richtung der Reibradmitteleinrichtung vorgespannt sein. Hierdurch nehmen die Aufnahmeringkörper in einem Ausgangszustand der Reib- radmitteleinrichtung, wenn in dem jeweiligen Druckraum kein Druck anliegt, einen minimalen Abstand zu der Reibradmit- teleinrichtung ein. Falls die Druckkammer mit einem Über- druck beaufschlagt werden, wird die Kraft der Federvorspan- nung ohne weiteres überwunden und die Aufnahmeringkörper nach außen verschoben, so dass das jeweilige Reibrad in ei- nen Kontakt mit einer Reibschale kommt. Bei einem"Besau- gen"einer Druckkammer, d. h. bei einem Anlegen eines Unter- druckes darin unterstützt die Vorspannung mittels der Fe- dereinrichtung eine Verschiebung der Aufnahmeringkörper zu- rück in die Reibradmitteleinrichtung.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die an einem Außenumfang eines jeweiligen Reibrades vorgesehene Lauffläche bezogen auf die Mitte ihres Kontaktbereiches mit einer entsprechenden Reibschale einen Durchmesser aufwei- sen, der im wesentlichen größer als der Radius der konkaven Fläche der Reibschale ist. Der Durchmesser der Lauffläche kann maximal einen Wert annehmen, der annähernd das Doppel- te des Radius der Reibschale beträgt. Dieser relativ große Durchmesser der Lauffläche bewirkt vorteilhaft einen mini- malen Verschleiß der Lauffläche und somit eine hohe Lebens- dauer des Getriebes. Des weiteren ermöglicht der große Durchmesser der Lauffläche ein großes Übersetzungsverhält- nis des Getriebes.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Brei- te der Lauffläche senkrecht zu ihrer Umfangsrichtung einen Wert von ungefähr 5 bis 20 % des Umfangs der konkaven Flä- che in einer Ebene, in der die Drehachse der Antriebswelle und/oder der Abtriebswelle verläuft aufweisen. Vorzugsweise beträgt die Breite der Lauffläche 11 bis 13 % des Umfangs der konkaven Fläche. Hierdurch ist vorteilhaft eine Flä- chenberührung anstatt einer Linienberührung zwischen der Lauffläche und der konkaven Fläche sichergestellt, so dass ein optimaler Kraftfluss zwischen den Reibrädern und den Reibschalen erzielt wird.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Flächennormalen jeweils bezogen auf die Mitte eines Kon- taktbereiches eines Reibrades mit einer entsprechenden Reibschale miteinander einen Winkel einschließen, der vor- zugsweise 90° beträgt. Durch einen solchen Winkel lässt sich mittels eines geeigneten Verstellens bzw. Verdrehens der Reibradmitteleinrichtung zwischen den beiden Reibscha- len ein vorteilhaft großes Übersetzungsverhältnis erzielen.

Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße Getriebe mit einer Ölschmierung betrieben. Hierbei kann der kugelförmige Hohlraum, der zwischen den beiden Reibschalen gebildet ist, vollständig mit einem geeigneten Schmieröl gefüllt sein, so dass die Reibschalen und auch die jeweiligen Lagereinrich- tungen der Reibschalen mit dem Schmieröl benetzt sind. Des weiteren kann hierbei auch die Reibradmitteleinrichtung vollständig in das Schmieröl eingetaucht sein. Da somit die Reibräder in das Schmieröl eingetaucht sind, ist eine Schmierung bzw. eine reibungsarme Lagerung derselben ohne weiteres gewährleistet. Insbesondere ist durch das Schmier- öl oder dergleichen auch ein klemmfreies und reibungsarmes Verschieben der jeweiligen Aufnahmeringkörper in der Reib- radmitteleinrichtung gegeben.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Getriebes liegt in seinem großen Über-bzw. Untersetzungsverhältnis.

Dieses große Verhältnis resultiert daraus, dass ein kleinstmöglicher Durchmesser ("Nulldurchmesser"), bei dem das antriebsseitige Reibrad in Kontakt mit der antriebssei- tigen Reibschale steht, einhergeht mit einem größtmöglichen Durchmesser, bei dem das abtriebsseitige Reibrad in Kontakt mit der abtriebsseitigen Reibschale steht. In diesem Fall ist eine große Untersetzung ins Langsame gewährleistet. In gleicher Weise geht ein größtmöglicher Durchmesser, bei dem das antriebsseitige Reibrad in Kontakt mit der antriebssei- tigen Reibschale steht, einher mit einem kleinstmöglichen Durchmesser, bei dem das abtriebsseitige Reibrad in Kontakt mit der abtriebsseitigen Reibschale steht. Dies führt zu einer vorteilhaft großen Übersetzung ins Schnelle.

Der vorteilhaft große Wert für das erzielbare Über-bzw.

Untersetzungsverhältnis des erfindungsgemäßen Getriebes re- sultiert aus der Halbkugelform der beiden Reibschalen, so dass der sogenannte Nulldurchmesser, d. h. der voranstehend genannte kleinstmögliche Durchmesser, bei dem die jeweili- gen Reibräder in Kontakt mit der ihnen zugeordneten Reib- schale treten kann, einen kleinstmöglichen Wert annimmt. In diesem Zusammenhang ist ein wesentliches Merkmal der Erfin- dung, dass die Reibschalen um ihre jeweilige Mittelachse drehbar angeordnet sind.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die Mit- telachsen der beiden Reibschalen zueinander koaxial ange- ordnet, so dass die beiden Reibschalen um eine gemeinsame Achse drehen. Die Ausgestaltung der Reibschalen und die An- ordnung der Reibradmitteleinrichtung zwischen den beiden Reibschalen ist hierbei geeignet so gewählt, dass sich bei einer geometrisch einfachen Form des Getriebegehäuses al- lein durch eine geeignete Verdrehung der Reibradmittelein- richtung um die Drehachse ein sogenannter"Vorwärtsgang" bzw. ein sogenannter"Rückwärtsgang"einstellen lassen, wo- bei eine Beibehaltung der Drehrichtung bzw. eine Drehrich- tungsumkehr der Abtriebswelle in bezug auf die Antriebswel- le erfolgt.

Bei eingestelltem Vorwärtsgang des Getriebes kann ein je- weiliges Reibrad mit einer entsprechenden Reibschale auf der Antriebsseite und auf der Abtriebsseite auf der glei- chen Seite einer Ebene, in der die Mittelachse zumindest der antriebsseitigen Reibschale liegt und die im wesentli- chen parallel zu der Drehachse der Reibradmitteleinrichtung ist, in Kontakt gebracht werden, wobei in dieser Position der Reibräder ihre Drehachsen im wesentlichen parallel zu der Drehachse der Antriebswelle und/oder der Abtriebswelle sind. Dies hat zur Folge, dass die Drehrichtung der An- triebswelle mit der Drehrichtung der Abtriebswelle überein- stimmt, was z. B. bei einem Kraftfahrzeug einem Vorwärtsgang entspricht.

Bei einem eingestellten Rückwärtsgang des Getriebes findet eine Drehrichtungsumkehr zwischen Antriebswelle und Ab- triebswelle statt. Hierbei ist nur eines der beiden Reibrä- der mit sowohl der Reibschale auf der Antriebsseite als auch mit der Reibschale auf der Abtriebsseite in Kontakt gebracht, wobei das jeweils andere Reibrad keinen Kontakt mit den Reibschalen hat und sich somit in einem Freilauf befindet. Das Reibrad, welches den Kraftfluss sicherstellt, ist dabei auf der gleichen Seite einer Ebene, in der die Mittelachse zumindest der antriebsseitigen Reibschale liegt und die im wesentlichen parallel zu der Drehachse zu der Reibradmitteleinrichtung ist, mit den jeweiligen Reibscha- len in Kontakt gebracht. In dieser Position des Reibrades ist seine Drehachse im wesentlichen orthogonal zu der Dreh- achse der Antriebswelle und/oder der Abtriebswelle. Hierbei wird zweckmäßigerweise von der voranstehend genannten Ver- stellmöglichkeit der Reibräder relativ zu der Reibradmit- teleinrichtung bzw. der Verschiebung der Aufnahmeringkörper innerhalb der Reibradmitteleinrichtung parallel zu den Drehachsen der Reibräder Gebrauch gemacht. Im einzelnen wird der Druckraum, der an den Aufnahmeringkörper des Reib- rades angrenzt, das bei dem eingestellten Rückwärtsgang die Kraftübertragung sicherstellt, in einem Überdruckzustand versetzt, so dass das entsprechende Reibrad sowohl gegen die Reibschale auf der Antriebsseite als auch gegen die Reibschale auf der Abtriebsseite gepresst wird. Demgegen- über wird der Druckraum, der an den Aufnahmeringkörper des sich in einem Freilauf befindlichen Reibrades angrenzt, in einen Unterdruckzustand z. B. mittels eines Besaugens ge- bracht, wodurch dieses Reibrad einen minimalen Abstand zu der Reibradmitteleinrichtung annimmt und sich somit ein ausreichender Abstand zu den jeweiligen Reibschalen ein- stellt.

Die Positionierung bzw. die Verdrehung der Reibradmit- teleinrichtung um die Drehachse zwischen den beiden Reib- schalen lässt sich z. B. mittels einer Stange oder derglei- chen erzielen, die an der Reibradmitteleinrichtung befe- stigt ist und aus dem Getriebegehäuse nach außen führt. Ei- ne Drehung der Stange bewirkt eine entsprechende Verdrehung der Reibradmitteleinrichtung, und damit aufgrund einer ge- änderten Kontaktstelle der beiden Reibräder an den jeweili- gen Reibschalen ein geändertes Übersetzungsverhältnis.

In weiterer vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist anstelle der Stange zum Verstellen der Reibradmittelein- richtung zumindest eine der beiden Reibschalen mit Magnet- feld-Wicklungen versehen, mit denen ein geeignetes Magnet- feld zum Verstellen der Reibradmitteleinrichtung erzeugt werden kann. Vorzugsweise weisen hierbei die beiden Reib- schalen an ihrer Außenseite eine Hohlkammer auf, in der die Magnetfeld-Wicklungen jeweils aufgenommen sind.

Das übertragbare Moment des erfindungsgemäßen Getriebes lässt sich zweckmäßigerweise dadurch erhöhen, dass die kon- kave Fläche zumindest einer der beiden Reibschalen und/oder eine Lauffläche zumindest eines der beiden Reibräder eine Oberflächenstrukturierung aufweisen. Hierdurch wird der Kraftschluß zwischen den aufeinander abrollenden Flächen zusätzlich durch einen Formschluss überlagert, was letzt- lich zu einem erhöhten Kraftfluss in dem Getriebe führt.

Die Oberflächenstrukturierung der jeweiligen Flächen kann bspw. aus mandelförmigen Noppen bzw. mandelförmigen Vertie- fungen, aus halbkugelförmigen Noppen bzw. aus halbkugelför- migen Vertiefungen, sogenannten Kelchen oder aus einer Spitzzahnstruktur oder dergleichen bestehen, was im Ergeb- nis dazu führt, dass sich zwischen den aufeinander abrol- lenden Flächen ein vorteilhafter Formschluss einstellt.

Hierbei wirkt sich die voranstehend genannte Verstellmög- lichkeit zum axialen Verschieben der Reibräder vorteilhaft aus, so dass bei einem Verdrehen der Reibradmitteleinrich- tung um die Drehachse die Reibräder kurzzeitig von den Reibschalen abgesetzt werden, so dass der Formschluss auf- gehoben und dadurch ein Verdrehen der Reibradmitteleinrich- tung ohne übermäßige Reibung ermöglicht wird. Durch das kurzzeitige Absetzen der Reibräder von den Reibschalen mit- tels einer geeigneten Steuerung des Druckes in den jeweili- gen Druckräumen lassen sich die voranstehend genannten Kupplungseffekte auch bei der Oberflächenstrukturierung der Reibräder und Reibschalen in Form der Noppen, Kelche oder dergleichen ohne weiteres erzielen. Zu beachten hierbei ist, dass das Maß der jeweiligen Vertiefungen in den Ober- flächen nicht zu groß gewählt ist, um einen klemmfreien Schräganlauf der Strukturierungen zu gewährleisten.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist im Bereich eines Scheitelpunkts einer jeweiligen Reibschale, welcher durch den voranstehend genannten Nulldurchmesser definiert ist, eine glatte Oberfläche bzw. keine Oberflächenstruktu- rierung ausgebildet. Es versteht sich, dass eine Positio- nierung der Reibradmitteleinrichtung derart, dass eines der beiden Reibräder in dem Bereich des Scheitelpunkts einer Reibschale zum stehen kommt, auszuschließen ist, da bei dieser Position eine Drehung der Reibschale das Reibrad nicht wie gewünscht in eine Drehung versetzt.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann zumindest eine der beiden Reibschalen an ihrer konkaven Fläche, die dem entsprechenden Reibrad zugewandt ist, mit einem faser- verstärkten Kunststoff ausgekleidet sein, wozu sich insbe- sondere ein CFK-Material, d. h. ein kohlenfaserverstärkter Kunststoff eignet. Nachfolgend wird der faserverstärkte Kunststoff beispielhaft nur als das CFK-Material bezeich- net. Ohne weiteres ist es möglich, auch die vollständige Reibschale im wesentlichen aus einem solchen CFK-Material auszubilden. In gleicher Weise kann auch die Lauffläche zu- mindest eines der beiden Reibräder mit einem CFK-Material versehen sein. Alternativ dazu kann das Reibrad auch voll- ständig aus dem CFK-Material hergestellt sein.

Beim Einsatz des CFK-Materials bei zumindest einer der bei- den Reibschalen oder bei zumindest einem der beiden Reibrä- der wird für den Werkstoff des damit in Kontakt tretenden Bauelementes vorzugsweise ein anderes Material gewählt. An- ders ausgedrückt werden für die jeweiligen Werkstoffe des Reibrades bzw. der Reibschale unterschiedliche Materialien als Reibpartner gewählt. Dies wirkt sich positiv auf einen störungsfreien Betrieb des Getriebes und auf seine zu er- wartende Lebensdauer aus.

Im Falle der Verwendung des CFK-Materials für die Reibscha- len bzw. die Reibräder kann auf eine Schmierung der Reibrä- der in Kontakt mit den Reibschalen verzichtet werden. An- ders ausgedrückt ist der zwischen den beiden Reibschalen gebildete kugelförmige Hohlraum nicht mit einem Schmieröl gefüllt, so dass die Reibräder mit ihren Laufflächen trok- ken an den konkaven Flächen der Reibschalen abrollen. Ent- sprechend sind die übrigen Lagereinrichtungen in dem Ge- triebegehäuse wie oben erläutert fremdgeschmiert. Des wei- teren ist insbesondere auch eine geeignete Schmierung der Aufnahmeringkörper relativ zu der Reibradmitteleinrichtung sicherzustellen.

Alternativ oder ergänzend zu dem CFK-Material kann die kon- kave Fläche zumindest einer beiden Reibschalen und/oder die Lauffläche zumindest eines der beiden Reibräder auch mit einer molybdänbeschichteten Metallegierung versehen sein.

Dieser Werkstoff zeichnet sich durch seine exzellente Härte aus. In Verbindung z. B. mit Titan ergibt sich eine Reibpaa- rung, die ggf. ohne eine Fremdschmierung auskommt.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist auf eines der beiden Reibräder ein sogenannter Radring aufgesetzt, mit dem das Reibrad an der entsprechenden Reibschale ab- rollt. Der Radring weist zweckmäßigerweise einen größeren Durchmesser als das Reibrad auf. Im Ergebnis steht der Rad- ring mit seiner Innenseite nur dort mit einer Außenfläche des Reibrades in Kontakt, wo er an seiner Außenseite an der Reibschale abrollt. Ohne die voranstehend erläuterte Ausge- staltung von Reibrädern und Reibschalen wesentlich zu ver- ändern, ist somit ein solcher Radring lediglich zwischen Reibrad und Reibschalen geschoben und übernimmt im Betrieb des Getriebes die Funktion eines sogenannten vermittelnden Rades. Um eine sichere Führung des Radrings an dem Reibrad zu gewährleisten, ist der Radring in seiner Breite im we- sentlichen übereinstimmend mit dem Reibrad ausgebildet, so dass eine Außenfläche des Reibrades im wesentlichen voll- ständig mit einer Innenfläche des Reibrades in Kontakt ist.

Der Radring ist also ohne zusätzlich vorgesehene Fixierung allein durch den montierten Zustand des Getriebes sicher an dem entsprechenden Reibrad geführt, auch wenn die Reibrad- mitteleinrichtung zur Veränderung des Übersetzungsverhält- nisses verdreht wird. Gleiches gilt für ein axiales Zurück- stellen der Reibräder, da die Reibräder jeweils bspw. nur um einige Zehntel mm axial von den entsprechenden Reibscha- len wegbewegt werden, ohne dass dabei die Radringe außer Führung geraten.

Der Radring kann bspw. aus einem Hartgummi oder dergleichen bestehen, falls das Reibrad bzw. die entsprechenden Reibrä- der aus einem Stahl hergestellt sind. Im allgemeinen ist in bezug auf den Kontakt zwischen Radring und Reibschale ein relativ weiches Material mit einem relativ harten Material in Berührung, oder umgekehrt.

An der Innenseite des Radringes, die in Kontakt mit einer Außenfläche des Reibrades ist, kann eine Profilierung vor- gesehen sein, die mit einer Oberflächenstrukturierung des Reibrades komplementär ausgebildet ist. In gleicher Weise kann die Außenseite des Radringes, die an der konkaven Flä- che einer entsprechenden Reibschale abrollt, eine Profilie- rung aufweisen, die komplementär zu einer ggf. vorgesehenen Oberflächenstrukturierung der konkaven Fläche der Reibscha- le ausgebildet ist.

Falls die beiden Reibschalen in Form einer Halbkugel ausge- bildet sind, sind die Laufflächen der jeweiligen Reibräder zweckmäßigerweise mit einer sogenannten konischen Ballig- keit ausgebildet. Die Lauffläche weist somit auf einer ih- rer Seiten einen größeren Durchmesser auf als auf der ande- ren Seite. Dies hat zur Folge, dass die Lauffläche der Reibräder an die Kontur der entsprechenden Reibschale ange- passt ist. Im Ergebnis sind somit die internen Reibungen an der Kontaktfläche zwischen der Lauffläche eines Reibrades und der Reibschale vollständig eliminiert bzw. auf ein Min- destmaß herabgesetzt. Ohne weiteres kann die voranstehend erläuterte konische Balligkeit der Laufflächen auch gleich- zeitig mit einer möglichen Oberflächenstrukturierung der Laufflächen vorgesehen sein.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist zumindest ein Reibrad mit einer Mehrzahl von Gleitelementen versehen.

Diese Gleitelemente sind seitlich aneinander angrenzend an einem Außenumfang des Reibrades aufgenommen und darin senk- recht zur Umfangsrichtung der Lauffläche des Reibrades ver- schieblich gelagert. In Umfangsrichtung der Lauffläche je- doch sind die Gleitelemente nicht verschieblich, um wie ge- wünscht einen Kraftfluss zwischen Reibrad und Reibschale sicherzustellen, wenn das Reibrad an der Reibschale ab- rollt. In einem Ausgangszustand sind die Gleitelemente in ihrer Lagerung bspw. zentrisch aufgenommen und können sich in beide Richtungen ihrer Verschieblichkeit gegen einen An- schlag bewegen. Vorteilhaft sind die Gleitelemente in ihrer Lagerung durch Federeinrichtungen von beiden Seiten in ih- rer zentrischen Position vorgespannt.

Bei einer Verdrehung der Reibradmitteleinrichtung um ihre Drehachse wird das Gleitelement, das beim Abrollen des Reibrades jeweils in Kontakt mit der konkaven Fläche der Reibschale ist, in seine seitliche Anschlagsposition ver- schoben, was einen geringeren Verschleiss der Kontaktfläche zwischen Reibrad und Reibschale bewirkt, wobei jedoch wegen der Nicht-Verschieblichkeit der Gleitelemente in Umfangs- richtung der Lauffläche der genannte Kraftfluss gewährlei- stet ist. Des weiteren können die Gleitelemente in ihren Lagerungen in radialer Richtung des Reibrades verschieblich aufgenommen sein, so dass sie bei einer Drehung der Reibrä- der infolge der Fliehkraft nach außen bewegt werden. Hier- durch werden die Gleitelemente, die an ein mit der Reib- schale in Kontakt stehendes Gleitelement angrenzen, nach außen bewegt, so dass die wirksame Eingriffsfläche zwischen der Lauffläche des Reibrades und der konkaven Fläche der Reibschale vorteilhaft vergrößert wird. Dieser Effekt stellt sich insbesondere bei einer Oberflächenstrukturie- rung der Lauffläche bzw. der konkaven Fläche ein.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden un- ter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.

Figur 1 zeigt einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Getriebes bei eingestelltem Vorwärtsgang mit ei- ner Untersetzung ins Langsame. Figur 2 zeigt das Getriebe von Figur 1 bei eingestelltem Vorwärtsgang mit einer Übersetzung ins Schnelle.

Figur 3 zeigt das Getriebe von Figur 1 bei eingestelltem Rückwärtsgang mit einer Untersetzung ins Langsa- me.

Figur 4 zeigt das Getriebe von Figur 1 bei eingestelltem Rückwärtsgang mit einer Übersetzung ins Schnelle.

Figur 5 zeigt einen Längsschnitt des Getriebes entlang der Linien A-A von Figur 1 mit einer Verstell- stange zum Verstellen einer Reibradmitteleinrich- tung.

Figur 6 zeigt das erfindungsgemäße Getriebe in einer teilweise freigelegten perspektivischen Seitenan- sicht bei eingestelltem Vorwärtsgang mit einer Untersetzung ins Langsame.

Figur 7 zeigt das Getriebe von Figur 6 bei eingestelltem Rückwärtsgang mit einer Untersetzung ins Langsa- me.

In den nachfolgenden Figuren 1 bis 7 sind bevorzugte Aus- führungsformen des erfindungsgemäßen Getriebes im einzelnen erläutert. Gleiche Bauteile sind hierbei mit gleichen Be- zugsziffern versehen und zur Vermeidung von Wiederholungen lediglich einmal erläutert.

Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemä- ßes verstellbares Getriebe 1. Ein Gehäuse 2 des Getriebes 1 besteht im wesentlichen aus einem oberen Gehäuseteil 3 und aus einem unteren Gehäuseteil 4, die jeweils kreiszylin- drisch ausgebildet sind. In einem Bereich des oberen Gehäu- seteils 3 und des unteren Gehäuseteils 4, welche Bereiche sich gegenüberliegen, ist jeweils ein umlaufender Flansch 5,6 ausgebildet. Zwischen dem oberen Gehäuseteil 3 und dem unteren Gehäuseteil 4 ist des weiteren ein Lagerungsflansch 7 aufgenommen, der in Anpassung an die Form des oberen Ge- häuseteils 3 und des unteren Gehäuseteils 4 vorzugsweise kreisförmig ausgebildet ist. In einem Außenbereich des La- gerungsflansches 7 ist eine Mehrzahl von Durchgangsbohrun- gen 8 ausgebildet, die jeweils mit einem Gewinde versehen sind. Wenn der obere Gehäuseteil 3 und der untere Gehäuse- teil 4 jeweils auf dem Lagerungsflansch 7 aufgesetzt sind, lassen sich die genannten Teile mittels geeigneter Ver- schraubungen 9, die in das Gewinde der Durchgangsbohrungen 8 eingreifen, geeignet miteinander verbinden. Die Funktion des Lagerungsflansches 7 ist weiter unten noch im einzelnen erläutert.

Der obere Gehäuseteil 3 bzw. der untere Gehäuseteil 4 wer- den in gleicher Weise von einem oberen Gehäusedeckel 10 bzw. von einem unteren Gehäusedeckel 11 verschlossen, wobei die beiden Deckel, 10,11 mittels einer geeigneten Ver- schraubung mit einer jeweiligen Stirnseite des oberen Ge- häuseteils 3 bzw. des unteren Gehäuseteils 4 verschraubt sind. Sowohl der obere Gehäuseteil 3 als auch der untere Gehäuseteil 4 sind ursprünglich in Form einer Zylinderbuch- se ausgebildet, so dass sich innerhalb dieser Teile bei je- weils aufgesetzten Gehäusedeckeln ein abtriebsseitiger Hohlraum 12 und ein antriebsseitiger Hohlraum 13 bildet. In einer zentrischen Mitte des oberen Gehäusedeckels 10 und des unteren Gehäusedeckels 11 ist jeweils eine Ausnehmung 14,15 ausgebildet, durch die hindurch eine Abtriebswelle 20 bzw. eine Antriebswelle 21 geführt ist. In dem oberen Gehäusedeckel 10 und dem unteren Gehäusedeckel 11 sind je- weils Radiallagereinrichtungen 22 eingepasst, mittels derer die Abtriebswelle 20 und die Antriebswelle 21 in dem Ge- triebe 1 gelagert aufgenommen sind.

Die Abtriebswelle 20 und die Antriebswelle 21 weisen an ih- ren jeweiligen Stirnseiten 23,24 einen radial verbreiter- ten Flanschabschnitt 25,26 auf. Zwischen einer jeweiligen Unterseite des oberen Gehäusedeckels 10 bzw. des unteren Gehäusedeckels 11 und einer jeweiligen oberen Fläche des Flanschabschnitts 25 bzw. des Flanschabschnitts 26 ist eine Axiallagereinrichtung 27 eingepasst, wodurch die Abtriebs- welle 20 und die Antriebswelle 21 gegenüber den jeweiligen Gehäusedeckeln 10, 11 auch in axialer Richtung gelagert sind. Am Innenrand der Ausnehmungen 14,15 des oberen Ge- häusedeckels 10 bzw. des unteren Gehäusedeckels 11 ist je- weils eine Wellendichteinrichtung 28 eingepasst, die sich mit einer Dichtlippe an die Abtriebswelle 20 bzw. die An- triebswelle 21 anlegt. Dadurch ist wirksam ein Eindringen von Schmutzpartikeln in das Innere des Getriebes 1 als auch ein Austreten von Schmiermitteln aus dem Getriebe heraus verhindert.

Ein wesentliches Konstruktionsmerkmal des erfindungsgemäßen Getriebes 1 ist durch ein Paar Reibschalen gebildet, näm- lich eine abtriebsseitige obere Reibschale 30 und eine an- triebsseitige untere Reibschale 31. Beide Reibschalen 30, 31 sind vorzugsweise in Form einer Halbkugel ausgebildet.

Im einzelnen ist die obere Reibschale 30 in dem abtriebs- seitigen Hohlraum 12 aufgenommen und darin mittels eines radialen Rollen-, Kugel-oder Nadellager 32 gelagert, das in einem an den Lagerungsflansch 7 angrenzenden Bereich des oberen Gehäuseteils 3 eingepasst ist. In dem antriebsseiti- gen Hohlraum 13 ist spiegelbildlich zur oberen Reibschale die untere Reibschale 31 aufgenommen, wobei diese in dem unteren Gehäuseteil 4 ebenfalls durch ein radiales Rollen-, Kugel-oder Nadellager 32 gelagert aufgenommen ist. Die Ausgestaltung der unteren Reibschale 31 ist vorzugsweise achsensymmetrisch zur oberen Reibschale 30, wobei die je- weiligen Mittelachsen der oberen Reibschale 30 und der un- teren Reibschale 31 koaxial zueinander sind. Beide Reib- schalen 30, 31. können mit der Abtriebswelle 20 bzw. der An- triebswelle 21 geeignet mittels einer Schweißverbindung oder dergleichen verbunden sein, so dass zwischen der An- triebswelle bzw. der Abtriebswelle und den entsprechenden Reibschalen eine radial gekoppelte bzw. eine drehfeste Ver- bindung besteht. Alternativ hierzu können die entsprechen- den Reibschalen auch einstückig an den jeweiligen Endab- schnitten von Antriebswelle bzw. Abtriebswelle ausgebildet sein. Die identische Ausbildung der unteren Reibschale 31 und der oberen Reibschale 30 bringt signifikante Kostenein- sparung bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Getriebes 1 mit sich.

Die Darstellung von Figur 1 verdeutlicht, dass sich die beiden Reibschalen 30,31 einander mit ihren konkaven Flä- chen 37 gegenüberliegen. Die obere Reibschale 30 als auch die untere Reibschale 31 weisen jeweils eine Mittelachse 50,51 auf. Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform sind die beiden Reibschalen 30, 31 koaxial zueinander ange- ordnet, so dass die Mittelachsen 50,51 der Reibschalen aufeinanderliegen. Aus der voranstehend erläuterten Lage- rung der beiden Reibschalen 30,31 in dem Getriebegehäuse folgt, dass sich die beiden Reibschalen 30,31 innerhalb des Getriebegehäuses 2 jeweils um ihre Mittelachsen 50,51 drehen. Da die obere und untere Reibschale 30,31 wie vor- anstehend erläutert die Form einer Halbkugel aufweisen, wird somit zwischen den beiden Reibschalen ein kugelförmi- ger Hohlraum gebildet. In diesem Hohlraum ist eine Reibrad- mitteleinrichtung 40 aufgenommen, die an dem Lagerungs- flansch 7 drehbar befestigt ist. Hierbei ist eine Drehachse I, um den die Reibradmitteleinrichtung drehbar verstellbar ist, von der Mittelachse 50 der oberen Reibschale 30 als auch der Mittelachse 51 der unteren Reibschale 31 seitlich versetzt. Dieser seitliche Versatz ist in Figur 1 durch"0" bezeichnet.

Die Reibradmitteleinrichtung 40 dient zur Aufnahme eines Paars Reibräder, nämlich eines abtriebsseitigen Reibrades 41 und eines antriebsseitigen Reibrades 42. Zur Vereinfa- chung wird nachfolgend die Reibradmitteleinrichtung 40 nur kurz als"Küken"bezeichnet. Die Reibräder 41,42 sind in ihrem jeweiligen Abstand zu dem Küken 40 entlang ihrer Drehachse II (Figur 2) verstellbar. Hierzu sind an den ent- gegengesetzten Seiten des Kükens 40 jeweils Aufnahmering- körper 51 aufgenommen, die in dem Küken 40 parallel zu der Drehachse II der Reibräder verstellbar sind. Die Reibräder 30,31 sind durch geeignete Lagereinrichtungen an den frei- en Endabschnitten der jeweiligen Aufnahmeringkörper 51 ge- lagert. Zweckmäßigerweise sind diese Lagereinrichtungen als Axial-Radial-Lagereinrichtungen 52 ausgebildet, so dass Kräfte aus verschiedenen Richtungen von den Reibrädern 30, 31 in die Aufnahmeringkörper 51 geleitet werden können.

Zwischen einer Stirnseite der Aufnahmeringkörper 51, die der Axial-Radial-Lagereinrichtung 52 entgegengesetzt ist, und einer mittleren Trennwand 53 des Kükens 40 sind jeweils Druckräume 54a, 54b ausgebildet, die z. B. mit einem Fluid gespeist oder alternativ mittels einer Vakuumierung besaugt werden können. Die Speisung der Druckräume 54a, 54b erfolgt zweckmäßigerweise durch ein Hydrauliköl oder dergleichen, dass z. B. durch eine externe Versorgungseinrichtung bereit- gestellt wird. Die Zuführung des Hydrauliköls an die Druck- räume 54 kann mittels einer Schlauchverbindung oder aber auch durch einen Drehrohrverteiler 81 (Figur 5) erfolgen, der an der Reibradmitteleinrichtung 40 vorgesehen ist.

Als eine weitere Maßnahme zur effizienten Steigerung der übertragbaren Momente und auch zur Einstellung eines Frei- laufzustandes der Reibräder bzw. eines Vorwärts-und Rück- wärtsganges des Getriebes können die Aufnahmeringkörper 51 relativ zu dem Küken 40 parallel zu der Drehachse II ver- schoben werden. In einem Ausgangszustand befinden sich die Aufnahmeringkörper 51 in einem eingefahrenen Zustand in dem Küken 40, wobei die Reibräder 41,42 einen minimalen Ab- stand zu dem Küken einnehmen und dabei keinen Kontakt zu den Reibrädern 30,31 haben. In diesem Zustand befinden sich die Reibräder 41,42 in einem Freilauf. Wenn ein Fluid in Form eines Hydrauliköls oder dergleichen mit Überdruck in die Druckräume 54 geleitet wird, so werden die Aufnahme- ringkörper 51 parallel zu der Achse aus dem Küken 40 heraus verschoben. Im Ergebnis nimmt der Abstand der Reibräder 41, 42 zu dem Küken zu, wobei die Reibräder 41,42 in Kontakt mit einem entsprechenden Reibrad 30,31 gebracht werden können. In Abhängigkeit von dem Überdruck in den Druckräu- men 54a, 54b werden die Reibräder 41,42 somit von innen gegen die konkaven Flächen 37 der Reibräder 30,31 ge- drückt, so dass daraus die notwendigen Reibkräfte zwischen Reibrädern und Reibschalen resultieren bzw. eingestellt werden können. Der voranstehend genannte seitliche Versatz A der Drehachse 1 von zumindest der Mittelachse 51 der an- triebsseitigen Reibschale 31 bewirkt bei einem Anpressen der Reibräder gegen die Reibschalen, dass eine Lauffläche eines jeweiligen Reibrades nur an einer Stelle einen Roll- kontakt mit einer entsprechenden Reibschale hat. Dadurch können nachteilige Schleifkontakte oder dergleichen an an- deren Stellen der Lauffläche verhindert werden, die anson- sten zu einem übermäßigen Verschleiß der Reibräder und/oder zu einem verminderten Wirkungsgrad des Getriebes 1 führen würden. Analog zu einem Überdruckzustand lässt sich ein jeweiliger Druckraum 54a, 54b auch in einen Unterdruckzustand verset- zen, wobei der Druckraum mittels einer Vakuumierung besaugt wird. Infolge des Unterdruckzustands wird der Aufnahmering- körper 51 in das Küken 40 hinein zurückgezogen, so dass sich dadurch der Abstand eines entsprechenden Reibrades zu dem Küken 40 verringert, bzw. sich der Abstand zu einer entsprechenden Reibschale 30,31 vergrößert. Die Verstel- lung der jeweiligen Reibräder 41,42 lässt sich unabhängig voneinander durchführen. Dies bedeutet, dass die beiden Reibräder 41,42 unabhängig voneinander entweder durch ei- nen Überdruckzustand in einem Druckraum 54a, 54b gegen eine entsprechende Reibschale gedrückt sind, oder aber durch ei- nen Unterdruckzustand in einem Druckraum 54a, 54b in einen Freilauf gebracht ist, in dem sie keinen Kontakt zu einer entsprechenden Reibschale haben.

Eine Veränderung des Druckes in den Druckräumen 54a, 54b bewirkt eine Verschiebung eines entsprechenden Aufnahme- ringkörpers 51 relativ zu der Reibradmitteleinrichtung 40 parallel zu der Drehachse II der Reibräder und damit eine Verstellung des Abstandes der Reibräder 30,31 zu der Reib- radmitteleinrichtung 40. Falls die Druckräume 54a, 54b in einen Überdruckzustand versetzt werden, wobei ein Hydrau- liköl mit einem hohen Druck in die Druckräume 54 geleitet wird, werden die Aufnahmeringkörper 51 entlang der Drehach- se II von dem Küken 40 weg nach außen verschoben, so dass dadurch der Abstand der Reibräder 30,31 zu dem Küken 40 vergrößert wird. Hierdurch werden die Reibräder 30,31 ge- gen eine entsprechende Reibschale gedrückt, was einen ge- wünschten Kraft-und ggf. einen Formfluß zwischen den Reib- rädern und den Reibschalen sicherstellt. Analog dazu lassen sich die Druckräume auch in einen Unterdruckzustand verset- zen, z. B. mittels einer geeigneten Vakuumierung, so dass die Aufnahmeringkörper 51 in Richtung der Reibradmittelein- richtung nach innen verschoben werden, so dass sich dadurch ein Abstand der Reibräder 30,31 zu dem Küken 40 verrin- gert. Entsprechend werden die Reibräder 30,31 von den je- weiligen Reibschalen abgesetzt und dadurch in einen Frei- lauf gebracht. Die Verstellung des Abstandes der Reibräder zu dem Küken kann entweder für beide Reibräder gleichzeitig oder aber alternativ dazu nur gezielt für eines der beiden Reibräder erfolgen.

Jedes der beiden Reibräder 30,31 weist an einer dem je- weils anderen Reibrad zugewandten Seite ein Wellenelement 55 auf, welche Wellenelemente in einem Mittenbereich 56 der Reibradmitteleinrichtung 40 hineinragen und miteinander ra- dial gekoppelt sind. Diese radiale Kopplung ist wie in Fi- gur 1 gezeigt, durch eine Kronenkopfverbindung erzielt.

Hierbei sind in einem der beiden Wellenelemente ein sog.

Kronenkopf und in dem jeweils anderen der Wellenelemente an den Kronenkopf angepasst entsprechende Ausnehmungen bzw.

Vertiefungen ausgebildet. Alternativ zu den hier gezeigten Kronenkopfverbindung lässt sich die radiale Kopplung der beiden Wellenelemente bzw. der beiden Reibräder miteinander in gleicher Weise auch durch eine Nut-Feder-Verbindung, ei- ne Zapfwellenverbindung oder dergleichen erzielen.

Die voranstehend genannte radiale Kopplung der beiden Reib- räder miteinander durch die Kronenkopfverbindung ermöglicht vorteilhaft, dass die Reibräder in ihrem Abstand zu der Reibradmitteleinrichtung 40 entlang ihrer Drehachse II ver- stellt werden können, ohne dass dabei die Übertragung einer Drehbewegung von einem Reibrad auf das jeweils andere Reib- rad aufgrund der radialen Kopplung beeinträchtigt wird. Für eine sichere Betriebsweise des Getriebes 1 ist dabei ledig- lich sicherzustellen, dass die Bauelemente, die die radiale Kopplung herbeiführen, wie z. B. Nut und Feder der genannten Nut-Feder-Verbindung, ausreichend lang dimensioniert sind, so dass diese Elemente bei einer Vergrößerung des Abstandes der Reibräder zueinander bzw. zu dem Küken nicht außer Ein- griff geraten.

In einem Körper der jeweiligen Aufnahmeringkörper 51 sind angrenzend zu der Stirnseite, die der Axial-Radial- Lagereinrichtung 52 entgegengesetzt ist, eine O- Ringdichtung 57 eingefasst, die ein Austreten eines Fluides aus dem Druckraum 54a, 54b in Richtung des Axial-Radial- Lagers 52 wirkungsvoll verhindert. Die O-Ringdichtung 57 verhindert in gleicher Weise ein Hineinsaugen von Luft oder dergleichen in den Druckraum, wenn davon Unterdruckzustand angelegt wird.

Die Drehachse I des Kükens 40 verläuft orthogonal zu einer Ebene, in der die Mittelachsen in der Reibschalen 30,31 verlaufen. Wesentlich hierbei ist, dass die Drehachse I von zumindest der Mittelachse 51 der antriebsseitigen Reibscha- le 31 seitlich versetzt ist. Dieser seitliche Versatz 1 trägt entscheidend für eine sichere Funktionsweise des Ge- triebes 1 bei.

Nachstehend ist unter Bezugnahme auf die Figur 5 im einzel- nen erläutert, wie sich eine Verstellung des Kükens 40 um die Drehachse I vollziehen lässt, um das Übersetzungsver- hältnis des Getriebes 1 wie gewünscht zu verändern.

Figur 5 zeigt einen Längsschnitt des Getriebes 1 entlang der Linie A-A von Figur 1. Der Lagerungsflansch 7 ist zwi- schen dem oberen Gehäuseteil 3 und dem unteren Gehäuseteil 4 aufgenommen und erstreckt sich über eine Breite des Ge- triebes 1, d. h. in der hier gezeigten Ausführungsform senk- recht zu den Mittelachsen 50,51 der beiden Reibschalen 30, 31. Der Lagerungsflansch 7 kann die Form einer kreisrunden Platte aufweisen. In einem mittigen Bereich des Lagerungs- flansches 7 ist eine (nicht gezeigte) Ausnehmung ausgebil- det, die an die Außenabmessungen des Kükens 40 angepasst ist. Somit kann das Küken 40 in der Ausnehmung des Lage- rungsflansches 7 aufgenommen sein.

In dem Lagerungsflansch in Form der Platte 7 sind des wei- teren Innenbohrungen ausgebildet, die sich von beiden Sei- ten der Ausnehmung radial zu einem Rand des Lagerungsflan- sches 7 erstrecken. An einem Gehäusekörper des Kükens 40 sind an entgegengesetzten Seiten davon jeweils Stangen 74 befestigt, die in den jeweiligen Innenbohrungen aufgenommen sind. Sowohl die Innenbohrungen als auch die Stange 74 wei- sen einen kreisförmigen Querschnitt auf. Hierbei ist ein Außendurchmesser der Stangen 74 geeignet auf den Innen- durchmesser der Innenbohrungen abgestimmt, so dass in Ver- bindung mit einer geeigneten Schmierung der Stangen 74 in- nerhalb der Innenbohrungen eine reibungsarme Verdrehbarkeit der Stangen 74 sichergestellt ist. Das Küken 40 ist somit mittels der Stangen 74 verdrehbar innerhalb des Lagerungs- flansches 7 gelagert.

Alternativ zu dem Lagerungsflansch 7 kann das Küken 40 in- nerhalb des Kugelhohlraumes zwischen den beiden Reibschalen 30,31 auch durch zwei Stege gelagert aufgenommen sein, die sich jeweils seitlich in den Kugelhohlraum hinein erstrek- ken und als Aufnahmeführung für das Küken 40 dienen. Diese Stege können bspw. an einer Innenwandung des Getriebegehäu- ses angebracht oder angeformt sein.

Zum Verstellen der Positionierung des Kükens 40 innerhalb des Hohlraums zwischen den beiden Reibschalen 30,31 ist eine der beiden Stangen 74 entsprechend lang ausgebildet, so dass sie seitlich aus dem Gehäuse 2 des Getriebes 1 he- rausführt. An einem freien Ende 75 der Stange 74 ist ein Hebel 76 oder dergleichen befestigt, durch den die Stange 74 verdreht und damit die Positionierung des Kükens 40 ver- stellt werden kann. Zusätzlich kann das freie Ende 75 der Stange 74 durch einen Steg 77 abgestützt werden, um ggf. auftretende Kräfte und Momente in das Getriebegehäuse ein- zuleiten und dadurch ein klemmfreies Verdrehen der Stange 74 sicherzustellen. In dem Bereich, bei dem die Stange 74 seitlich aus dem Gehäuse 2 herausführt, weist die entspre- chende Innenbohrung des Lagerungsflansches 7 einen Absatz auf, in dem eine Axial-/Radiallagereinrichtung 77 zum rei- bungsarmen Abstützen der Stange 74 eingepasst ist. Der He- bel 76 ist mit (nicht gezeigten) weiteren geeigneten Mit- teln gekoppelt, so dass sich der Hebel 76 und damit die Stange 74 in Abhängigkeit des gewünschten Übersetzungsver- hältnisses des Getriebes 1 entsprechend verdrehen lässt.

Innerhalb der Stange 74 ist ein sogenannter Drehrohrvertei- ler 81 ausgebildet, der im einzelnen einen Durchgangskanal 84 und einen Durchgangskanal 85 umfasst. Die Durchgangska- näle 84,85 münden an einer Seite jeweils in den Druckraum 54a bzw. 54b. An dem jeweils anderen Ende münden die Durch- gangskanäle 84,85 an entsprechenden Anschlüssen 82,83.

Diese Anschlüsse 82,83 stehen mit einer (nicht gezeigten) externen Versorgungseinrichtung in Verbindung. Die externe Versorgungseinrichtung kann ein Hydrauliköl mit einem Über- druck bereitstellen, so dass das Hydrauliköl durch die Durchgangskanäle 84,85 in die entsprechenden Druckräume 54a, 54b geleitet wird. Ein Austreten des Hydrauliköl aus den Druckräumen 54a, 54b ist durch U-Ringdichtungen 57 ver- hindert, die in einer Gleitfläche der Aufnahmeringkörper relativ zu dem Küken 40 eingefasst sind. Falls die Druck- räume 54a, 54b wie voranstehend erläutert, in einen Über- druckzustand gebracht sind, werden die Aufnahmeringkörper 51 nach außen gedrückt, was die Reibräder 41,42 in Kontakt mit den jeweiligen Reibschalen bringt. In Umkehrung hierzu kann durch die externe Versorgungseinrichtung in den Druck- räumen 54a, 54b auch ein Unterdruck erzeugt werden, was die Aufnahmeringkörper 51 in den Mittenbereich 56 des Kükens 40 hineinverschiebt. Hierdurch werden die Reibräder in ihren Freilauf versetzt.

Alternativ zu dem Drehrohrverteiler 81 können die Druckräu- me 54a, 54b auch mit der externen Versorgungseinrichtung auch über flexible Schläuche oder dergleichen in Verbindung stehen, da das Küken 40 um die Drehachse I um maximal 180° verdreht wird.

In Abwandlung zu der Ausführungsform von Figur 5 kann das Getriebe 1 anstatt mit einer Stange zum Verstellen des Kü- kens 40 an der Außenseite der Reibschalen mit sogenannten Magnetfeld-Wicklungen versehen sein. Zweckmäßigerweise sind hierzu die beiden Reibschalen 30,31 an ihrer Außenseite mit einer (nicht gezeigten) Hohlkammer versehen, in denen die Magnetfeld-Wicklungen jeweils aufgenommen sind. Durch die Magnetfeld-Wicklungen wird ein sogenanntes Ring- Magnetfeld erzeugt, was in Wechselwirkung mit dem Küken 40 tritt. Durch die gezielte Ansteuerung einer jeweiligen Ma- gnetfeld-Wicklung lässt sich somit ein gezieltes Verdrehen des Kükens 40 um die Drehachse I und damit eine Veränderung des Übersetzungsverhältnisses erzielen. In diesem Falle kann auf eine Herausführung der mechanisch-elektrisch betä- tigten Stange 74 aus dem Gehäuse 2 nach außen verzichtet werden.

Zur Energieversorgung kann eine elektrische Kabelverbindung vorgesehen sein, die durch eine jeweils in der Antriebswel- le 21 als auch in der Abtriebswelle 20 ausgebildete axiale Durchgangsbohrung hindurch geführt ist. An der jeweiligen Stirnseite der Durchgangsbohrung, welche Stirnseiten der konvexen Außenseite der Reibschalen 30,31 gegenüberliegt, ist die Kabelverbindung jeweils in Richtung der Reibschalen 30,31 geführt und dort mittels einer geeigneten Verbin- dung, wie z. B. ein Stecker oder dergleichen an einen Kabel- baum angeschlossen, der zu den einzelnen Magnetfeld- Wicklungen führt.

Am entgegengesetzten Ende der Abtriebswelle 20 bzw. der An- triebswelle 21 kann die Kabelverbindung über einen herkömm- lichen Wellenschleifkontakt an einen elektrischen Drehver- teiler angeschlossen sein. Somit ist für die Kabelverbin- dung bzw. die Magnetfeld-Wicklungen eine elektrische Strom- zufuhr in bekannter Weise von außen sichergestellt.

Das Getriebegehäuse 2 ist vorzugsweise mit einem (nicht ge- zeigten) geeigneten Schmiermittel gefüllt, so dass das Ge- triebe 1 mit einer Ölschmierung betrieben wird. Das Schmiermittel füllt den abtriebsseitigen Hohlraum 12 als auch den antriebsseitigen Hohlraum 13 vollständig aus, so dass die beiden Reibschalen 30,31 und das Küken 40 voll- ständig in das Schmiermittel eingetaucht sind. Dies gewähr- leistet eine reibungsarme Lagerung bzw. Verdrehbarkeit der jeweiligen beweglichen Bauelemente, die innerhalb des Ge- triebegehäuses angeordnet sind.

Nachfolgend ist im einzelnen die Funktionsweise des erfin- dungsgemäßen Getriebes ausführlich erläutert.

Die Funktionsweise des Getriebes 1 beruht bei einem einge- stellten Vorwärtsgang, d. h. bei gleicher Drehrichtung der Abtriebswelle 20 in bezug zu der Drehrichtung der Antriebs- welle 21, darauf, dass bei einer Drehung der Antriebswelle 21 infolge der radialen Kopplung zwischen der Antriebswelle 21 und der unteren Reibschale 31 letztgenannte ebenfalls in eine Drehbewegung versetzt wird. Infolge der sich einstel- lenden Drehbewegung der unteren Reibschale 31 rollt das an- triebsseitige Reibrad 42 an der konkaven Fläche 37 der un- teren Reibschale 31 ab. Durch die radiale Kopplung der bei- den Reibräder 41,42 mittels der Kronenkopfverbindung wird die Drehbewegung des antriebsseitigen Reibrades 42 an das abtriebsseitige Reibrad 41 übertragen, welches wiederum an der konkaven Fläche 37 der oberen Reibschale 30 abrollt und dadurch die obere Reibschale 30 in eine Drehbewegung ver- setzt. Durch die drehfeste Verbindung der oberen Reibschale 30 mit der Abtriebswelle 20 wird somit letztlich auch die Abtriebswelle 20 in eine gleichsinnige Drehbewegung wie die Antriebswelle versetzt, so dass im Ergebnis ein gleichsin- niger Kraftfluss innerhalb des Getriebes 1 von der Ab- triebswelle 21 über die beiden Reibschalen 30,31 und die beiden Reibräder 41,42 an die Abtriebswelle 20 sicherge- stellt ist.

Bei der in Figur 1 gezeigten Stellung der Reibradmittelein- richtung 40 entspricht die Drehrichtung der Abtriebswelle 20 der Drehrichtung der Antriebswelle 21. Falls das Getrie- be 1 bei einem Kraftfahrzeug eingesetzt wird, ist eine übereinstimmende Drehrichtung von Abtriebswelle und An- triebswelle z. B. für einen Vorwärtsgang zweckmäßig. Die übereinstimmende Drehrichtung von Abtriebswelle 20 zu An- triebswelle 21 resultiert hinsichtlich der Anordnung der Reibräder 41, 42 daraus, dass in der in Figur 1 gezeigten Stellung der Reibradmitteleinrichtung 40 beide Reibräder 41,42 auf der gleichen Seite einer Ebene, in der die Mit- telachse 52 zumindest der antriebsseitigen Reibschale 31 liegt und die im wesentlichen parallel zu der Drehachse I des Kükens ist, mit der Reibschale 31 auf der Antriebsseite und der Reibschale 30 auf der Abtriebsseite in Anlagekon- takt gebracht sind bzw. darauf abrollen. In dieser Position der Reibräder sind ihre Drehachsen im wesentlichen parallel zu der Drehachse der Antriebswelle bzw. der Abtriebswelle, oder aber schließen damit einen spitzen Winkel ein.

Zur Steigerung von übertragbaren Momenten des Getriebes 1 können sowohl die konkaven Fläche 37 der beiden Reibschalen 30,31 als auch die Laufflächen der beiden Reibräder 41,42 mit einer Oberflächenstrukturierung versehen sein, was ne- ben dem Kraftschluss zwischen den aufeinander abrollenden Flächen des weiteren zu einem Formschluss führt. Die konka- ven Fläche 37 der oberen Reibschale 30 und der unteren Reibschale 31 können bspw. sand-und/oder glasperlenge- strahlt sein, wodurch sich eine aufgerauhte Oberflächen- strukturierung ergibt. In gleicher Weise kann auch die Lauffläche der jeweiligen Reibräder 41,42 aufgerauht sein, so dass sich im Zusammenwirken mit der sand-und/oder glas- perlengestrahlten konkaven Fläche 37 der Reibschalen 30,31 ein Formschluss einstellt, was eine Übertragung von größe- ren Drehmomenten möglicht macht.

Im Zusammenhang mit der voranstehend genannten Oberflächen- strukturierung können die obere Reibschale 30 und die unte- re Reibschale 31 an ihren jeweiligen Scheitelpunkten in der konkaven Fläche 37 keine Oberflächenstrukturierung, sondern vielmehr eine (nicht gezeigte) kleine Ausnehmung aufweisen.

Die Ausnehmung soll verhindern, dass, falls die Reibräder im Bereich der Scheitelpunkte bei noch drehenden Reibscha- len positioniert werden, es zu keinem übermäßigen Abrieb zwischen Reibrädern und Reibschalen kommt, da in dieser Stellung ein Abrollen der Reibräder relativ zu den Reib- schalen technisch nicht möglich ist.

Die Oberflächenstrukturierung der konkaven Flächen 37 der jeweiligen Reibschalen 30,31 kann konzentrisch in jeweils einem Bereich gleichen Durchmessers in der konkaven Fläche 37 ausgebildet sein. Solche Oberflächenstrukturierungen können in der jeweiligen konkaven Fläche 37 in mehreren Be- reichen mit jeweils unterschiedlichem Durchmesser vorgese- hen sein. Bspw. können die Oberflächenstrukturierungen in fünf Bereichen ausgebildet sein, ohne in dieser Anzahl eine Einschränkung zu verstehen.

Ein Bereich mit dem jeweils kleinsten Durchmesser ist hier- bei durch einen sog. Nulldurchmesser Do definiert. Dies ist der kleinste Durchmesser für einen Bereich, an dem ein je- weiliges Reibrad in Kontakt in einer Reibschale ist und an dem ein Abrollen des Reibrades gewährleistet ist. Hierbei können die Reibschalen 30,31 in einen Bereich, der durch einen Durchmesser kleiner als der Null-Durchmesser defi- niert ist, eine glatte Oberfläche oder aber eine kleine Ausnehmung aufweisen, so dass an dieser Stelle kein Kontakt zwischen einem Reibrad und einer Reibschale möglich ist.

Die voranstehend genannte Oberflächenstrukturierung in den konzentrischen Bereichen mit jeweils gleichen Durchmessern kann bspw. durch mandelförmige Vertiefungen bzw. Kelche, durch mandelförmige Noppen, durch halbkugelförmige Noppen und Kelche oder dergleichen gebildet sein, was zusätzlich zu einem Kraftschluß auch einen vorteilhaften Formschluss zwischen den aufeinander abrollenden Reibschalen und Reib- rädern gewährleistet. In bezug auf die genannten Oberflä- chenstrukturen versteht sich, dass die jeweiligen Vertie- fungen und Erhöhungen auch austauschbar sind. Anders ausge- drückt, können z. B. die mandelförmigen bzw. halbkugelförmi- gen Noppen in gleicher Weise anstatt in der konkaven Fläche 37 der beiden Reibschalen auch in den Laufflächen der Reib- räder 41,42 ausgebildet sein, wobei entsprechende die kon- kaven Flächen 37 der beiden Reibschalen 30,31 dann mit den geeigneten Vertiefungen versehen sind.

In einer weiteren Ausführungsform des Getriebes kann die Oberflächenstrukturierung sowohl in der konkaven Fläche 37 der beiden Reibschalen 30,31 als auch an der Lauffläche der beiden Reibräder 41,42 als sogenannte Spitzzahnstruk- tur ausgebildet sein. Die Spitzzahnstruktur ist hierbei so ausgebildet, dass ihre Zähne radial in bezug auf die Reib- schalen und im wesentlichen parallel zu einer Normalen be- zogen auf einen Kontaktbereich der Lauffläche mit einem entsprechenden Reibrad verlaufen. Wenn ein Reibrad an der konkaven Fläche 37 der entsprechenden Reibschale abrollt, berühren sich lediglich die konischen Zahnflanken der Spitzzahnstruktur, nicht aber Zahnspitze und Zahnfuss.

Durch die Spitzzahnstruktur ergibt sich eine vergrößerte Kontaktfläche der miteinander kämmenden Flächen, so dass daraus ein erhöhter Reibschluss resultiert und entsprechend größere Drehmomente durch das Getriebe 1 übertragen werden können.

Im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Getriebe 1 ist der Begriff"Übersetzungsverhältnis"in einem übergeordne- ten Sinn zu verstehen, so dass darunter sowohl eine Über- setzung von langsam nach schnell als auch eine Untersetzung von schnell nach langsam fällt.

In dem in der Figur 1 gezeigten Zustand des Getriebes 1 ist ein Vorwärtsgang mit einer Untersetzung ins Langsame einge- stellt. Im einzelnen wird hierbei eine hohe Drehzahl der Antriebswelle in eine gleichsinnige kleine Drehzahl der Ab- triebswelle umgewandelt. Hierbei ist das Küken 40 so zwi- schen den beiden Reibschalen 30,31 angeordnet, dass das antriebsseitige Reibrad 42 mit der entsprechend zugeordne- ten Reibschale 31 bei einem Durchmesser der Reibschale 31 in Kontakt kommt, der sich angrenzend an die Mittelachse der Reibschale 31 befindet und somit einen verhältnismäßig kleinen Wert annimmt. Da an dieser Stelle die Umfangsge- schwindigkeit der unteren Reibschale 31 klein ist, ist so- mit auch die Umfangsgeschwindigkeit des an der unteren Reibschale 31 abrollenden Reibrades 42 klein. Demgegenüber sind die Betriebsbedingungen bei dem abtriebsseitigen Reib- rad 41 umgekehrt. Bei der in Figur 1 dargestellten Position des Kükens 40 ist das abtriebsseitige Reibrad 41 mit der entsprechend zugeordneten oberen Reibschale 30 bei einem Durchmesser der Reibschale in Kontakt, bei dem die konkave Fläche 37 der oberen Reibschale 30 einen nahezu maximalen Abstand von der Mittelachse 50 der abtriebsseitigen Reib- schale 30 aufweist. Aufgrund der voranstehend erläuterten radialen Kopplung stimmt die Drehzahl von abtriebsseitigem Reibrad 41 mit der Drehzahl des antriebsseitigen Reibrads 42 überein. Dies bewirkt, dass die Drehzahl der Abtriebs- welle 20 kleiner wird als die Drehzahl der Antriebswelle 21 (Untersetzung ins Langsame), da der Umfang der oberen Reib- schale 30 an der Stelle, an der sie mit dem abtriebsseiti- gen Reibrad 41 in Kontakt kommt, größer ist als der Umfang der unteren Reibschale 31 an der Stelle, an der sie mit dem antriebsseitigen Reibrad 42 in Kontakt kommt.

Eine Verdrehung des Kükens 40 zum Beispiel im Gegenuhrzei- gersinn bewirkt, dass das antriebsseitige Reibrad 42 mit der entsprechend zugeordneten Reibschale 31 bei einem Durchmesser der Reibschale in Kontakt kommt, der im Ver- gleich zur vorherigen Stellung des Kükens vergrößert ist.

Da an dieser Stelle die Umfangsgeschwindigkeit der unteren Reibschale 31 größer ist, ist auch die Umfangsgeschwindig- keit des an der unteren Reibschale 31 abrollenden Reibrades 42 größer. Aufgrund der radialen Kopplung der beiden Reib- räder 41,42 mittels der Kronenkopfverbindung 61 oder der- gleichen ist bei der nunmehr geänderten Position des Kükens 40 auch die Umfangsgeschwindigkeit des abtriebsseitigen Reibrades 41 größer. Dieser Zustand ist in der Figur 2 ge- zeigt, wobei ausgehend von dem in der Figur 1 gezeigten Zu- stand das Küken 40 um die Drehachse 1 im Gegenuhrzeigersinn gedreht ist.

Bei der in Figur 2 gezeigten Winkelstellung des Kükens 40 erfolgt eine Übersetzung ins Schnelle. Dies ist dadurch be- gründet, dass das antriebsseitige Reibrad 42 an der unteren Reibschale 31 in einem Bereich mit einem größtmöglichen Durchmesser Dax abrollt und entsprechend eine große Um- fangsgeschwindigkeit erfährt. Gleichzeitig ist das ab- triebsseitige Reibrad 41 mit der oberen Reibschale 30 in einem Bereich mit einem Nulldurchmesser Do in Kontakt, so dass die große Umfangsgeschwindigkeit bzw. Drehzahl des an- triebsseitigen Reibrades 42 über das abtriebsseitige Reib- rad 41 mit der gleichen Drehzahl an die obere Reibschale 30 und damit an die Abtriebswelle 20 übertragen wird. Infolge- dessen wird durch das Abrollen des abtriebsseitigen Reibra- des 41 an der abtriebsseitigen oberen Reibschale 30 eine Übersetzung ins Schnelle erzielt.

In den Figuren 3 und 4 ist das Getriebe 1 mit einem einge- legten Rückwärtsgang gezeigt, wobei es zu einer Drehrich- tungsumkehr der Abtriebswelle 20 in bezug zu der Antriebs- welle 21 kommt. Zur Einlegung des Rückwärtsganges wird das Küken 40 um die Drehachse I so weit verdreht, dass die Lauffläche des antriebsseitigen Reibrades 42 in Gegenüber- stellung mit sowohl der antriebsseitigen Reibschale 31 als auch der abtriebsseitigen Reibschale 30 kommt.

In dieser Position befindet sich das Reibrad 42 auf der gleichen Seite der Ebene, in der die Mittelachse zumindest der antriebsseitigen Reibschale liegt und die im wesentli- chen parallel zu der Drehachse I des Kükens 40 ist, wobei die Drehachse II des Reibrades 42 im wesentlichen orthogo- nal zu der Drehachse der Antriebswelle bzw. der Abtriebs- welle ist. In einer Extremstellung des Kükens 40 kann die Drehachse II des Reibrades 42 mit einer Orthogonalen zu der Drehachse der Antriebswelle bzw. der Abtriebswelle ggf. auch einen spitzen Winkel einschließen. Für eine Verstellung des Reibrades 42 wird der Druckraum 54a angrenzend an den Aufnahmeringkörper 51, an dem das Reibrad 42 gelagert ist, in einen Überdruckzustand ver- setzt, so dass das Reibrad 42 gegen die beiden Reibschalen 30,31 gepresst wird. Der Versatz A der Drehachse I ist in bezug zu der Mittelachse 51 der antriebsseitigen Reibschale 31 insofern vorteilhaft, als die Lauffläche des antriebs- seitigen Reibrades 42 gegen die beiden Reibschalen 30,31 gepresst wird. Demgegenüber wird der Druckraum 54b angren- zend an den Aufnahmeringkörper 51, an dem das abtriebssei- tige Reibrad 41 gelagert ist, besaugt bzw. in einen Unter- druckzustand versetzt, so dass infolgedessen das Reibrad 41 keinen Kontakt zu den Reibschalen 30,31 mehr hat. Anders ausgedrückt, wird durch einen Überdruckzustand in dem Druckraum 54a ein Anpressdruck für das Reibrad 42 an die beiden Reibschalen 30,31 erzielt, während der andere Druckraum 54b für das Reibrad 41 in einen Unterdruckzustand versetzt wird, so dass das Reibrad 41 einen geringstmögli- chen Abstand zu dem Küken 40 einnimmt und nicht mit einer der Reibschalen in Kontakt gelangt. In diesem Fall, darge- stellt in den Figuren 3 und 4, wird das Reibrad 42 den Drehsinn der antriebsseitigen Reibschale 31 automatisch in eine gegensinnige Drehung der abtriebsseitigen Reibschale 30 umwandeln. Für die Rückwärtsgangstellung besteht die Möglichkeit, das gesamte Drehzahlverhältnis wie für die Vorwärtsgangstellung zu nutzen.

In dem Betriebszustand von Figur 3 erfolgt analog zu der Darstellung in Figur 1 eine Untersetzung von Schnell nach Langsam. Des weiteren erfolgt in dem in der Figur 4 gezeig- ten Betriebszustand eine Übersetzung von Langsam ins Schnelle. Das Funktionsprinzip des Rückwärtsganges in den Figuren 3 und 4 hinsichtlich der Veränderungen des Überset- zungsverhältnisses stimmt mutatis mutandis mit dem Funkti- onsprinzip des in den Figuren 1 und 2 gezeigten Vorwärts- ganges überein und wird deshalb zur Vermeidung von Wieder- holungen nicht nochmals im Detail erläutert.

Die in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Ausführungsform ermög- licht im allgemeinen ein stufenloses Verstellen des Kükens 40, da die beiden Reibräder 41,42 an beliebigen Stellen der konkaven Fläche 37 der beiden Reibschalen 30,31 abrol- len können. Vorteilhaft bei diesen Ausführungsformen ist des weiteren, dass ein sogenanntes Schalten unter Last mög- lich ist, wobei während eines Anliegens des Reibrades oder der beiden Reibräder an den jeweiligen Reibschalen eine Veränderung der Winkelstellung des Kükens 40 wie voranste- hend erläutert erzwungen werden kann, so dass ein stetiger Kraftfluss erzielt wird.

Die Veränderung des Abstands der beiden Reibräder zueinan- der lässt sich mittels der voranstehend unter Bezugnahme auf Figur 1 erläuterten hydraulischen Verstelleinrichtung in Form der Druckräume 54a, 54b zwischen den jeweiligen Aufnahmeringkörper 51 und der mittleren Trennwand 53 des Kükens 40 realisieren. Falls die Druckräume 54a, 54b in ei- nen Überdruckzustand versetzt werden, so werden das an- triebsseitige Reibrad 42 bzw. das abtriebsseitige Reibrad 41 gegen eine jeweilige Reibschale gepresst, was ein im we- sentlichen schlupffreies Abrollen der Reibräder an den Reibschalen zur Folge hat. Die gegenüberliegende Anordnung der beiden Reibräder in dem Küken 40 hat dabei den wesent- lichen Vorteil, dass die durch das Anpressen der Reibräder hervorgerufenen Kräfte gleichmäßig in das Getriebegehäuse abgeleitet werden können.

Durch einen Unterdruckzustand in den Druckräumen 54a, 54b, was z. B. durch ein"Besaugen"bzw. durch ein Vakuumieren derselben erfolgen kann, lassen sich die Aufnahmeringkörper 51 in den Mittenbereich 56 des Kükens 40 hineinverschieben, wodurch die Reibräder 41,42 außer Kontakt mit den Reib- schalen geraten. Zur Unterstützung einer solcher Verschie- bung können die jeweiligen Aufnahmeringkörper 51 durch eine (nicht gezeigte) Federeinrichtung in Richtung des Mittenbe- reichs 56 des Kükens 40 vorgespannt sein. Nimmt der Druck des Fluids in dem jeweiligen Druckraum ab, so werden die Aufnahmeringkörper und damit die Reibräder aufgrund der Fe- dervorspannung jeweils nach innen bewegt, so dass sich ein Spalt zwischen den Reibrädern und den Reibschalen ein- stellt. In diesem Zustand ist also ein Kontakt zwischen den Reibrädern und der konkaven Fläche der jeweiligen Reibscha- le aufgehoben, so dass eine Verdrehung des Kükens 40 um die Drehachse I hin zu einem benachbarten Kämmbereich ohne wei- teres möglich ist. Hiernach wird der Druck innerhalb eines jeweiligen Druckraums wieder erhöht, so dass die Aufnahme- ringkörper und damit die darauf gelagerten Reibräder 41,42 in Richtung der Reibräder 30,31 gedrückt werden und ein Anpressdruck der konkaven Fläche 37 auf die beiden Reibrä- der erhöht wird. Dieser Vorgang des Absetzens der Reibräder und ihres anschließenden Wiederanpressens an die Reibscha- len lässt sich binnen von Millisekunden mit einer geeigne- ten Steuerung der hydraulischen Verstelleinrichtung in Ver- bindung mit einer gezielten Verstellung des Kükens 40 er- zielen. Somit lassen sich bei dem Getriebe 1 Kupplungsef- fekte bzw. ein"Gangwechsel", d. h. eine Veränderung des Über-bzw. Untersetzungsverhältnisses erzielen.

Im allgemeinen besteht ein Vorteil der erläuterten Ver- stellbarkeit der Reibräder 41,42 darin, dass aufgrund ei- nes günstigen Winkels lediglich eine im Vergleich zu einer prinzipiell auch möglichen axialen Verschiebung der Reib- schalen relativ kurze Verschiebung entlang der Drehachse II erforderlich ist, um die Reibräder zum Auskuppeln von den Reibschalen abzusetzen. Da des weiteren bei einer Verstel- lung der Reibräder bzw. der Aufnahmeringkörper nur ver- gleichsweise geringe Fluidmengen beteiligt sind, ist eine entsprechend kurze Steuerzeit für eine schnelle Verschie- bung der Reibräder entlang ihrer Drehachse möglich.

Die Lauffläche, die in einem Außenumfang eines jeweiligen Reibrades vorgesehen ist, weist bezogen auf die Mitte ihres Kontaktbereiches mit einer entsprechenden Reibschale einen Durchmesser auf, der im wesentlichen zumindest größer als der Radius der Reibschale ist. Des weiteren sind die Lauf- flächen der Reibräder derart beschaffen, dass die Flächen- normalen N1 und N2 jeweils bezogen auf die Mitte des Kon- taktbereiches eines Reibrades mit einer entsprechenden Reibschale miteinander einen Winkel von im wesentlichen 90° einschließen. Hieraus resultiert ein großer Verstellbereich für das Übersetzungsverhältnis des Getriebes 1. Der Winkel zwischen den Flächennormalen N1 und N2 ist in der Figur 2 mit 5 bezeichnet.

Falls bei dem Getriebe 1 der Rückwärtsgang eingestellt ist, treffen die voranstehend gemachten Feststellungen in bezug auf die Flächennormalen in gleicher Weise zu. In der Figur 4 ist dies durch die Flächennormalen N1 und N1. dargestellt, die sich auf die Lauffläche eines einzigen Reibrades bezie- hen, vorliegend auf das Reibrad 42. In diesem Fall ist zwi- schen den Flächennormalen N1 und N1, der Winkel 6'einge- schlossen. Falls bei dem Getriebe 1 der Rückwärtsgang ein- gestellt ist, ist lediglich das antriebsseitige Reibrad 42 mit den beiden Reibschalen 30,31 in Kontakt, wohingegen das abtriebsseitige Reibrad 41 einen kleinsten Abstand zu der Reibradmitteleinrichtung annimmt und dadurch in einen Freilauf versetzt ist, d. h. keinen Kontakt zu den Reibscha- len hat.

Es versteht sich, dass die Laufflächen der Reibräder 30,31 in Ergänzung und/oder alternativ zu der genannten konischen Balligkeit auch mit der voranstehend erläuterten Oberflä- chenstrukturierung versehen sein können, z. B. in Form einer sand-/glasgestrahlten Fläche, in Form von halbkugelförmigen oder mandelförmigen Noppen und entsprechenden Vertiefungen oder in Form einer geeignet ausgebildeten Spitzzahnstruk- tur.

In den Figuren 6 und 7 ist das Getriebe in einer teilweise freigelegten perspektivischen Schnittansicht gezeigt. Der in Figur 6 gezeigte Betriebszustand des Getriebes ent- spricht hierbei dem Betriebszustand von Figur 1, wobei bei eingestelltem Vorwärtsgang eine Untersetzung ins Langsame erzielt wird, die Drehrichtung der Abtriebswelle 20 stimmt hierbei mit der Drehrichtung der Antriebswelle 21 überein.

Des weiteren entspricht der Betriebszustand von Figur 7 dem Betriebszustand von Figur 3, wobei eine Untersetzung ins Langsame erzielt wird. Hierbei dreht die Abtriebswelle 20 entgegengesetzt zu der Antriebswelle 21. Zur Vermeidung von Widerholungen wird in diesem Zusammenhang auf die entspre- chenden Erläuterungen der Figuren 1 und 3 verwiesen.

Allen der voranstehend genannten Ausführungsformen des Ge- triebes 1 ist gemeinsam, dass durch die Wahl einer kugeli- gen Grundform für die Reibschalen 30,31 eine Innenkrümmung der reibenden bzw. kämmenden Innenflächen derselben und so- mit eine Annäherung an die kreisrunde Form der Reibräder 41,42 realisierbar ist. Hierdurch stellt sich ein wesent- lich verbesserter Kraftfluss ein, selbst dann, wenn von ei- ner ausgeprägten Oberflächenstrukturierung der miteinander reibenden bzw. kämmenden Oberflächen abgesehen wird. Somit können durch das Getriebe 1 vorteilhaft größere Drehmomente übertragen werden. Des weiteren gestattet das Getriebe 1 bei einem sehr kompakten Aufbau eine Drehrichtungsumkehr zwischen Antriebswelle und Abtriebswelle d. h. ein Umschal- ten zwischen Vorwärts-und Rückwärtsgang, wobei bei einge- stelltem Rückwärtsgang der gleiche Drehzahlbereich wie bei dem Vorwärtsgang zur Verfügung steht. Somit ist in das erfindungsgemäße Getriebe ein sog. Rückwärtsgang vollständig integriert, der sich allein durch die voranstehend erläuterte Verdrehung des Kükens 40 um die Drehachse I bei gleichzeitig geeigneter Verschiebung der Reibräder 41,42 entlang der Achse II einstellen lässt.

Zusammenfassend zeichnet sich das erfindungsgemäße Getriebe I durch eine insgesamt geringe Teileanzahl, eine kostengünstige und einfache Herstellung und Montage, eine lange Lebensdauer, eine Wartungsfreundlichkeit und durch einen kompakten Aufbau aus.