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Patent Searching and Data


Title:
VEGETATION ELEMENT FOR GREENING ARTIFICIAL OR NATURAL SURFACES AND METHOD FOR PRODUCING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/040073
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a vegetation element (10) for greening artificial or natural surfaces with dicotyledonous plants (18). Said vegetation element consists of a support (14), soil improvement substrate (16) and dicotyledonous plants (18) and is configured such that it can be rolled up. According to the invention the vegetation element is characterized in that the support is a net (28), a woven or knitted fabric, a randomly bonded nonwoven or a fibre mixture which can be deposited on natural or artificially produced mineral soil (12). Said soil (12) is prepared aseptically and the soil improvement substrate (16) is incorporated into an upper layer (24) of the soil (12) by compression or mixing, whereby the pH of the substrate (16) differs from the pH of the soil (12) and is adjusted to meet the physiological needs of the dicotyledonous plants (18). As a result a mixed layer (20) of soil (12) and substrate (16) is formed which has a line (22) separating it from the unmixed soil situated underneath. Germinable plant material of the dicotyledonous plants (18) is introduced into the mixed layer (20). As they form, the roots of said plants become anchored in the mixed layer (20) and the support (14). The above vegetation element (10) is further characterized in that it can be machine-stripped.

Inventors:
BEHRENS WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/DE1999/003619
Publication Date:
July 13, 2000
Filing Date:
November 13, 1999
Export Citation:
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Assignee:
BEHRENS WOLFGANG (DE)
International Classes:
A01G1/00; C08L101/16; A01C1/04; E02D17/20; E04D11/00; (IPC1-7): A01G1/00
Foreign References:
DE1126663B1962-03-29
US2605589A1952-08-05
US4941282A1990-07-17
DE29712457U11997-09-25
DE2358931A11974-06-06
DE3631716C21993-10-07
DE4219275C21994-06-23
EP0706753A11996-04-17
DE19523406C11996-12-05
DE4230312A11994-03-17
DE2358931A11974-06-06
DE29712457U11997-09-25
DE4004284C11991-08-01
EP0383109B11994-02-16
Attorney, Agent or Firm:
Thömen, Uwe (Zeppelinstrasse 5 Hannover, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Vegetationselement (10) zur Begrünung künstlicher oder natürlicher Flächen mit zweikeimblättrigen Pflanzen (18), be stehend aus einem Träger (14), Bodenverbesserungssubstrat (16) und zweikeimblättrigen Pflanzen (18), wobei das Vegeta tionselement (10) aufrollbar ausgebildet ist, dadurch qekenn zeichnet, daß der Träger (14) ein Netz (28), ein Gewebe, ein Gewirke, eine Wirrlage oder ein Fasergemisch ist, welcher auf einen natürlich gewachsenen oder künstlich hergestellten, mi neralischen Boden (12) auflegbar ist, wobei der Boden (12) keimfrei hergerichtet ist, und daß das Bodenverbesserungssub strat (16) mit Druck oder durch Vermischung in eine obere Schicht (24) des Bodens (12) eingearbeitet ist, wobei der pH Wert des Substrats (16) vom pHWert des Bodens (12) abweichen kann und auf die physiologischen Bedürfnisse der zweikeim blättrigen Pflanzen (18) abgestimmt ist, so daß eine Mi schungsschicht (20) aus Boden (12) und Substrat (16) ent steht, welche eine Trennlinie (22) zum darunter angeordneten, unvermischten Boden (12) aufweist, und daß in die Mischungs schicht (20) keimfähiges Pflanzenmaterial der zweikeimblätt rigen Pflanzen (18) eingebracht ist, deren sich bildende Wur zeln sich in der Mischungsschicht (20) und am Träger (14) verankern, und daß das Vegetationselement (10) maschinell schälbar ist.
2. Vegetationselement nach Anspruch 1, dadurch qekennzeich net, daß den Pflanzen (18) sporenbildende Pflanzen, wie Moose und Farne, beigemischt sind.
3. Vegetationselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch qe kennzeichnet, daß den Pflanzen (18) Flechten beigemischt sind.
4. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 13, da durch qekennzeichnet, daß den Pflanzen (18) Monokotyledonen beigemischt sind.
5. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 14, da durch qekennzeichnet, daß die Mischungsschicht (20) eine Dik ke von 1 cm bis 3 cm aufweist.
6. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 15, da durch qekennzeichnet, daß der Träger (14) ein Netz (28) ist.
7. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 15, da durch qekennzeichnet, da$ der Träger (14) ein Gewebe ist.
8. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 15, da durch vekennzeichnet, daß der Träger (14) eine Wirrlage ist.
9. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 15, da durch aekennzeichnet, daß der Träger (14) ein Fasergemisch ist.
10. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da durch qekennzeichnet, daß der Träger (14) aus verrottbarem Material besteht.
11. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch qekennzeichnet, daß der Träger aus Kunststoff be steht.
12. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch qekennzeichnet, daß das Substrat (16) eine Mischung entsprechend der DE 40 04 284 Cl ist.
13. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch qekennzeichnet, daß das Substrat (16) eine Mischung entsprechend der EP 0 383 109 B1 ist.
14. Vegetationselement nach einem Ansprüche 1 bis 11, da durch qekennzeichnet, daß das Substrat (16) eine unter dem Handelsnamen BioStucco erhältliche Substratmischung ist.
15. Vegetationselement nach einem Ansprüche 1 bis 14, da durch qekennzeichnet, daß die Korngrößenfraktionen des Sub strates (16) im Bereich von 0,006 bis 35 mm liegen.
16. Vegetationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch qekennzeichnet, daß der Boden (12) ein Braunerdeboden ist.
17. Verfahren zur Herstellung eines Vegetationselements (10) nach Anspruch 1, qekennzeichnet durch die folgenden Verfah rensschritte : a) der anstehende Boden (12) wird verdichtet, b) der Boden (12) wird keimfrei hergerichtet, c) der Träger (14) wird auf den Boden (12) aufgelegt, d) Substrat (16) wird auf den Träger (14) aufgeschüttet, e) das Substrat (16) wird unter Druck zumindest teilweise durch den Träger (14) in den Boden (12) eingearbeitet und verdichtet, f) das keimfähige Pflanzenmaterial der zweikeimblättrigen Pflanzen (18) wird eingesät oder aufgestreut, g) das Vegetationselement (10) wird gärtnerisch gepflegt, h) das Vegetationselement (10) wird maschinell geschält.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (12) mit einem unter dem Handelsnamen Basamid be kannten Mittel keimfrei gemacht wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeich net, daß das Substrat (16) 1 bis 2 cm tief in den Boden (12) eingearbeitet und verdichtet wird.
20. Verfahren zur Herstellung eines Vegetationselements (10) nach Anspruch 1, aekennzeichnet durch die folgenden Verfah rensschritte : a) der anstehende Boden (12) wird verdichtet, b) der Boden (12) wird keimfrei hergerichtet, c) Substrat (16) wird auf den Boden (12) aufgeschüttet, d) das Substrat (16) wird in den Boden (12) eingearbeitet und verdichtet, e) der Träger (14) wird auf den Boden (12) aufgelegt, f) das keimfähige Pflanzenmaterial der zweikeimblättrigen Pflanzen (18) wird eingesät oder aufgestreut, g) das Vegetationselement (10) wird gärtnerisch gepflegt, h) das Vegetationselement (10) wird maschinell geschält.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch aekennzeichnet, daß der Träger (14) mechanisch in die darunter befindliche Schicht (16) eingearbeitet wird.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch qekennzeich net, daß der Träger (14) durch Ausstreuen einer Schicht von Substrat (16) festgelegt wird.
Description:
Vegetationselement zur Begrunung künstlicher oder natürlicher Flächen und Verfahren zu dessen Herstellung Die Erfindung betrifft ein Vegetationselement zur Begrünung künstlicher oder natürlicher Flächen mit zweikeimblättrigen Pflanzen gemma$ dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zu dessen Herstellung.

Es ist eine Vielzahl derartiger Vegetationselemente bekannt, beispielsweise aus der DE 36 31 716 C2, der DE 42 19 275 C2, der EP 0 706 753 AI und der DE 195 23 406 Cl, welche insbe- sondere zur extensiven Begrünung von Dächern verwendet werden und sich weitgehend bewährt haben. Bei diesen Vegetationsele- menten wird ein mattenförmiges Element, welches aus Kokosfa- sern, aus Mineralwollfasern, aus Kunstfasern bzw. aus Matten dieser Gemische bestehen kann, entweder vor Aufbringen auf die zu begrünende Fläche vorkultiviert und gärtnerisch ge- pflegt oder erst nach Aufbringen auf die zu begrünende Fläche mit Samen, Sprossen, Sporen oder sonstigem keimfähigem Pflan- zenmaterial zweikeimblättriger Pflanzen versehen. Es ist auch bekannt, Matten zu verwenden, in welche Substrat und Pflan- zensamen und Pflanzensprossen eingebracht sind, bzw. bei de- nen die Sprossen auf die Matte aufgesteppt sind, wobei je- weils vorgesehen ist, daß die Matten dem Aufbringen auf die zu begrünende Fläche sich sozusagen selbst überlassen werden.

Insbesondere bei Vegetationselementen, die vor Aufbringen auf die zu begrünende Fläche vorkultiviert werden, entstehen hohe Kosten. Denn die Trägermatten selbst sind relativ teuer und die gärtnerische Pflege ist arbeitsintensiv und damit eben- falls mit relativ hohen Kosten verbunden. Desweiteren können hohe Entsorgungskosten bei einer eventuellen Räumung des Da- ches entstehen.

Es besteht seit langem ein Bedarf danach, die Kosten für der- artige Vegetationselemente zu reduzieren.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Vegetationselement der eingangs geschilderten Art zu schaffen, welches preiswert ist, möglichst geringe manuelle Bearbeitung erfordert, und welches maschinell bearbeitbar sein soll.

Diese Aufgabe wird mit einem Vegetationselement zur Begrünung künstlicher oder natürlicher Flächen mit zweikeimblättrigen Pflanzen geschaffen, welches die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 aufweisen.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Träger ein Netz, ein Gewebe, ein Gewirke, oder ein Fasergemisch ist, welcher auf einen natürlich gewachsenen, oder künstlich hergestellten, mineralischen Boden auflegbar ist, wobei der Boden keimfrei hergerichtet ist, und daß das Bodenverbesserungssubstrat mit Druck oder durch Vermischung in eine obere Schicht des Boden eingearbeitet ist, wobei der pH-Wert des Substrats vom pH- Wert des Bodens abweichen kann bzw. abweicht und auf die phy- siologischen Bedürfnisse der zweikeimblättrigen Pflanzen ab- gestimmt ist, so daß eine Mischungsschicht aus Boden und Sub- strat entsteht, welche eine Trennlinie zum darunter angeord- neten, unvermischten Boden aufweist, und daß in die Mi- schungsschicht keimfähiges Pflanzenmaterial der zweikeim- blättrigen Pflanzen eingebracht ist, deren sich bildende Wur- zeln sich in der Mischungsschicht und am Träger verankern, und daß das Vegetationselement maschinell schälbar ist.

Kurz gefaßt, wird die Aufgabe auf überraschend einfach Weise dadurch gelöst, daß ein Vegetationselement geschaffen wird, das bekannten Vegetationselementen zur Begrünung von Flächen mit einkeimblättrigen Pflanzen, d. h. Fertigrasen oder Rollra- sen, in vorteilhafter Weise auf die morphologischen Verhält- nisse zweikeimblättriger Pflanzen angepaßt und erweitert ist.

Denn im Bereich sogenannter Rollrasen oder Fertigrasen, wie sie beispielsweise aus der DE 42 30 312 A1, der DE-OS 23 58 931 und der DE 297 12 457 U1 bekannt sind, werden Vegetation- selemente zur intensiven Begrünung geschaffen, die äußerst preiswert sind und welche maschinell geerntet, d. h. geschält und aufgerollt werden können. Einkeimblättrige Pflanzen, ins- besondere Gräser, bilden einen sogenannten Wurzelfilz aus, der es ermöglicht, daß der Rasen geschält werden kann, ohne daß es nötig wäre, eine kostspielige Fasermatte als Trägerma- terial für den Rollrasen zu verwenden. Der Wurzelfilz ist da- bei so dicht und fest, daß er allein eine ausreichende Stabi- lität des Rollrasen gewährleistet.

Morphologisch bedingt, sind derartige Fertigrasen nur mit einkeimblättrigen Pflanzen realisierbar. Zweikeimblättrige Pflanzen, beispielsweise Sedum-Arten wie Sedum acre, Sedum album, Sedum dasyphyllum, Sedum sexangulare, Sempervivum arachnoideum u. a., bilden nämlich keinen dichten Wurzelfilz aus, welcher eine ausreichende Stabilität allein gewährlei- sten würde. Daher hat man auch bislang relativ dicke und ins- besondere teure Träger verwenden müssen, um einen ausreichen- den Zusammenhalt der Pflanzdecke und des Vegetationselementes insgesamt zu gewährleisten.

Die Leistung des Erfinders ist insbesondere darin zu sehen, da$ er gezielt eine bestimmte Abfolge von Verfahrensschritten entwickelt hat, durch welche man zu einem Vegetationselement gelangen kann, das im strukturellen Aufbau zwar dem Rollrasen ähnelt, aber mit zweikeimblättrigen Pflanzen versehen ist, welche sich eigentlich nicht zur entsprechenden Kultivierung eignen. Dieses scheinbare Paradoxon wird insbesondere durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 17 aufgelöst.

Zur Abgrenzung gegen einkeimblättrige Pflanzen (Monokotyledo- nen), insbesondere Gräser, werden nachfolgend mit dem Begriff "zweikeimblättrige Pflanzen"nicht nur echte Dikotyledonen verstanden, sondern auch Sporenpflanzen, wie Farne, Moose und Bärlappgewächse, und Flechten. Diese sind zwar in biologi- scher Hinsicht keine zweikeimblättrigen Pflanzen, sie zeich- nen sich aber in technischer Hinsicht, ebenso wie die Dikoty- ledonen, dadurch aus, daß sie keinen dichten Wurzelfilz bil- den.

Der Erfinder hat erkannt, daß es möglich ist, die bei der Herstellung von Fertigrasen verwendete Technik auf das Gebiet der künstlichen Begrünung mit zweikeimblättrigen Pflanzen, insbesondere der schwach wurzelnden Sukkulenten (Sedum- Arten), Krautern, Moosen, Farnen, Flechten und dergleichen, zu übertragen, was bislang für nicht möglich gehalten wurde.

Er hat insbesondere erkannt, daß es wichtig ist, daß der mi- neralische Boden (Mutterboden) auf welchem die Kultivierung des Vegetationselementes erfolgt, keimfrei sein muB. Anderen- falls würden im Boden befindliche unerwünschte Pflanzenarten von unten nach oben in den Vegetationsträger einwachsen und damit die entsprechende Kultivierung des Vegetationselementes zerstören. Hierbei ist mit Keimfreiheit nicht nur eine Boden- desinfektion gemeint, da hierbei lediglich tierische Schäd- linge, insbesondere Nematoden, und Mikroorganismen abgetötet werden. Wichtig ist insbesondere das vollständige Abtöten von Unkrautsamen,-keimen und unerwünschten Pflanzenteilen, wie beispielsweise Pflanzenteile der Quecke (Agropyron repens).

Zwar kann ein späteres, unerwünschtes Ansiedeln von Gräsern und Seggen, insbesondere durch Flugsamen, nicht immer ausge- schlossen werden. Insofern ist auch zu betonen, daß das fer- tige Vegetationselement nach Abschluß der KultivierungsmaB- nahmen auch weniger als 100 % zweikeimblättriger Pflanzen aufweisen kann. In der kritischen Keim-und Anwuchsphase ist aber der keimfreie Zustand des Bodens von gober Wichtigkeit, da etwa in den Vegetationsträger einwachsende Gräser den zweikeimblättrigen Pflanzen den Wurzelraum, sowie den Wasser- und Nährstoffhaushalt streitig machen würden, wodurch die KultivierungsmaBnahmen zunichte gemacht werden könnten.

Desweiteren wurde erkannt, daß das Einbringen eines speziell auf die physiologischen Bedürfnisse der zweikeimblättrigen Pflanzen abgestimmten Bodenverbesserungssubstrats bzw. Pflan- zensubstrats notwendig ist, wobei das Substrat so eingebracht werden mut, daß das Substrat nicht tiefer als etwa 2 cm in den Boden eindringt. Anderenfalls könnte nämlich der pH-Wert des anstehenden Bodens-in der Regel ein sonst landwirt- schaftlich genutztes Feld bzw. ein Acker oder ein künstlich erzeugter und aufgeschütteter Boden-auf Dauer so geschädigt werden, daß der anstehende Boden für eine weitere landwirt- schaftliche Nutzung unbrauchbar wird. Ferner ist ein begrenz- tes Eindringen des Substrates in den anstehenden Boden wich- tig, um eine mehr oder weniger scharfe Trennlinie zwischen der Mischungsschicht und dem unvermischten anstehenden Boden zu schaffen.

Diese Trennlinie wird benötigt, um das Vegetationselement ma- schinell schälen zu können und um die Einwurzeltiefe zu hal- ten, damit bei der Ernte so wenig Wurzeln wie möglich gekappt werden.

Ferner ist eine begrenzte Eindringtiefe des Substrats in die Mischungsschicht beim Verdichten aus dem Grunde wichtig, da sonst auch der Träger zu tief in den Boden eindringen würde und dann beim abschließenden Schälen durch die Schälmesser der Maschinen beschädigt oder gar zerstört werden könnte.

Ganz entscheidend zur technischen Realisierung des erfin- dungsgemäßen"Rollrasens"aus zweikeimblättrigen Pflanzen ist schließlich der Träger, welcher bei der Erfindung als Anker- punkt für die Wurzeln der zweikeimblättrigen Pflanzen dient.

Die Verwendung von beispielsweise als PP-Netz oder Vlies aus- gebildeten Trägern ist zwar an sich aus dem Stand der Technik bekannt, dort dienen die Träger aber ausschließlich zur Ar- mierung der Vegegetationselemente bei Verlegung auf geneigten Flächen, wo die Träger der Aufnahme von entstehenden Zugkräf- ten dienen.

In praktischen Versuchen hat sich ergeben, daß sich mit einem derart ausgebildeten Vegetationselement Schälbreiten von 25 cm bis 2,5 m und Schällängen von 50 cm bis 35 m realisieren lassen.

Insbesondere die maschinelle Schälbarkeit eines derartigen Vegetationselementes senkt die Kosten zur Herstellung eines derartigen Vegetationselementes drastisch. Denn insbesondere das bislang erforderliche Schneiden und Aufrollen von Hand war sehr arbeitsintensiv und daher mit hohen Kosten verbun- den. Bisher erfolgte die Kultivierung der Vegetationsträger auf einer Trennfolie, welche die den Vegetationsträger bil- dende Vegetationsmatte vom anstehenden Boden trennt, damit die Pflanzen nicht in den Boden einwurzeln können. Durch die Folien kann es aber zu Saunasse kommen, durch welche die Ve- getation beschädigt oder zerstört werden kann. Dies hat man bislang dadurch zu vermeiden versucht, daß entsprechende Ve- getationsträger mit einer maximalen Länge von 15 m auf einem -im Bedarfsfalle künstlich angelegten-Gefälle angebaut wurden.

Diese Gefahr kann durch den erfindungsgemäßen Vegetationsträ- ger ausgeräumt werden. Denn der anstehende Boden stellt eine natürliche Drainage dar, durch welche Saunasse vermieden werden kann. Zudem kann die Kultivierung nun in beliebiger Flächenausdehnung und ohne Flächenneigung erfolgen.

In vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ist vorgese- hen, daß den zweikeimblättrigen Pflanzen Moose, Farne, Flech- ten und/oder Monokotyledonen beigemischt sind.

In praktischen Ausgestaltungen der Erfindung ist vorgesehen, daß die Mischungsschicht eine Dicke von 1 cm bis 3 cm auf- weist, da$ ferner der Träger ein Netz ist oder da$ der Träger ein Gewebe oder ein Fasergemisch ist. Hierbei kann vorgesehen sein, da$ der Träger aus verrottbarem Material oder aus Kunststoff besteht.

Bezüglich des Bodenverbesserungssubstrats kann vorgesehen sein, daß das Substrat eine Mischung entsprechend der DE 40 04 284 C1, eine Mischung entsprechend der EP 0 383 109 B1, oder da$ das Substrat eine unter dem Handelsnamen Bio-Stucco erhältliche Substratmischung ist. Dabei kann in weiteren praktischen Ausgestaltungen der Erfindung vorgesehen sein, da$ die Korngrößenfraktionen des Substrates im Bereich von 0,006 bis 35 mm liegen. In jedem Falle sollte erreicht wer- den, da$ das aus der Vermischung des anstehenden Bodens mit dem Substrat resultierende Endsubstrat Substraten gemmai3 den Richtlinien für die Planung, Ausführung und Pflege von Dach- begrünungen der FLL, Ausgabe 1995, Punkt 9"Vegetationstrag- schicht", entspricht oder zumindest nahekommt.

Ferner kann in weiteren praktischen Ausgestaltungen der Er- findung vorgesehen sein, daß der Boden ein Braunerdeboden ist.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung des Vegetati- onselementes gemäß Anspruch 1 ist durch folgende Verfahrens- schritte gekennzeichnet : a) der anstehende Boden wird verdichtet, b) der Boden wird keimfrei hergerichtet, c) der Träger wird auf den Boden aufgelegt, d) das Substrat wird auf den Träger aufgeschüttet, e) das Substrat wird unter Druck zumindest teilweise durch den Träger in den Boden eingearbeitet und verdichtet, f) das keimfähige Pflanzenmaterial der zweikeimblättrigen Pflanzen wird eingesät, g) das Vegetationselement wird gärtnerisch gepflegt, h) das Vegetationselement wird maschinell geschält.

Insbesondere der Verfahrensschritt b ist von großer Bedeu- tung. Wäre der anstehende Boden nämlich noch mit Keimen (Diasporen), insbesondere mit Sämereien von einkeimblättrigen und/oder unerwünschten zweikeimblättrigen Pflanzen behaftet, würde diese nach oben wachsen und die Bemühungen zur Schaf- fung des Vegetationselementes für zweikeimblättrige Pflanzen zunichte machen. Daher mu$, was durch den Erfinder erkannt wurde, der Boden zunächst keimfrei gemacht werden. Gemäß ei- ner praktischen Ausführungsform der Erfindung ist dabei vor- gesehen, daß der Boden mit einem unter dem Handelsnamen Basa- mid bekannten Mittel keimfrei gemacht wird. Bei Basamid han- delt es sich um ein Dazomet in Granulatform.

Gemma$ einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist dann vorgesehen, da$ das Substrat 1 bis 2 cm tief in den Boden eingearbeitet und verdichtet wird. Diese Tiefe hat sich be- währt, da ein nur etwa 1 cm tiefes Eindringen des Substrats in den Boden mit anschließender Verdichtung zum einen gewähr- leistet, da$ eine mehr oder weniger scharfe Trennlinie zwi- schen der Mischungsschicht und dem darunter liegenden anste- henden Boden entsteht, und daß das Substrat nicht so tief eindringen kann, daß der pH-Wert des anstehenden Bodens in irgendeiner Weise negativ beeinflußt werden könnte.

Ein alternatives Verfahren zur Herstellung eines Vegetation- strägers zeichnet sich durch folgende Verfahrensschritte aus : a) der anstehende Boden wird verdichtet, b) der Boden wird keimfrei hergerichtet, c) Substrat wird auf den Boden aufgeschüttet, d) das Substrat wird in den Boden eingearbeitet und ver- dichtet, e) der Träger wird auf den Boden aufgelegt, f) das keimfähige Pflanzenmaterial der zweikeimblättrigen Pflanzen wird eingesät oder aufgestreut, g) das Vegetationselement wird gärtnerisch gepflegt, h) das Vegetationselement wird maschinell geschält.

In Weiterbildungen dieses Verfahrens kann dann vorgesehen sein, da$ der Träger mechanisch in die darunter befindliche Schicht eingearbeitet wird und/oder da$ der Träger durch Aus- streuen einer Schicht von Substrat festgelegt wird.

Die Erfindung wird näher anhand der Patentansprüche und an- hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfuhrungsbei- spiels eines erfindungsgemäßen Vegetationselements beschrie- ben.

In der Zeichnung ist im Querschnitt der Ausschnitt eines er- findungsgemäßen Vegetationselementes 10 dargestellt. Das Ve- getationselement 10 weist einen Träger 14 in Form eines PP- Netzes 28 auf, welches auf einen anstehend gewachsenen Boden 12 aufgelegt wurde.

Der Boden 12 kann ein lehmiger, ein anlehmiger, ein sandiger, ein ansandiger, ein schluffiger oder ein anderer Boden sein, welcher durch Einarbeiten von Bodenverbesserungssubstrat 16 an die physiologischen Ansprüche der einzubringenden zwei- keimblättrigen Pflanzen 18 angepaßt wird.

Das Auflegen des im Ausführungsbeispiel als PP-Netz 28 ausge- bildeten Trägers 14 erfolgt erst, nachdem der Boden 12 keim- frei gemacht wurde, beispielsweise durch eine Vergasung mit einem unter der Bezeichnung Basamid bekannten Mittel. Nach dem Auflegen des PP-Netzes 28 auf eine obere Schicht 24 des Bodens 12 wird Bodenverbesserungssubstrat 16 auf den Träger 14 aufgeschüttet, verdichtet und in die obere Schicht 24 des Bodens 12 eingearbeitet. Beim Einarbeiten des Bodenverbesse- rungssubstrats 16 wird auch das PP-Netz 28 in die obere Schicht 24 des Bodens 12 eingedrückt.

Durch Einarbeiten des Substrates 16 entsteht eine Mischungs- schicht 20 aus anstehendem Bodenmaterial und aus Bodenverbes- serungssubstrat 16.

Bei gleichmäßigem Verdichten und Einarbeiten des Substrates 16 in den Boden 12 entsteht eine mehr oder weniger scharfe Trennlinie 22, entlang derer später das fertige Vegetation- selement 10 maschinell geschält und damit geerntet werden kann.

In der Zeichnung ist eine zweikeimblättrige Pflanze 18 darge- stellt, welche aus in die Mischungsschicht 24 eingebrachtem keimfähigen Pflanzenmaterial entstanden ist. Die Wurzeln der Pflanze 18 verankern sich durch die Maschen des PP-Netzes 28 und durch das Substrat 16.

In der Zeichnung ist ferner zu erkennen, daß unterhalb der Trennlinie 22 eine Schicht des unvermischten Bodens 26 ver- bleibt. In diese Schicht unvermischten Bodens 26 ist kein Substrat 16 eingedrungen, welches den pH-Wert dieses unver- mischten Bodens 26 in irgendeiner Weise negativ beeinflussen könnte.