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Title:
VEHICLE COMPONENT AND METHOD FOR PRODUCING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/175347
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a vehicle component, in particular a motor vehicle component, in particular for producing a B-pillar. The method has the steps of providing a first aluminum alloy; heat-treating the first aluminum alloy in order to increase the ductility of the first aluminum alloy; providing a second aluminum alloy, the composition of which substantially matches that of the first aluminum alloy; heat-treating the second aluminum alloy, the heat treatment of the first aluminum alloy differing from the heat treatment of the second aluminum alloy; welding together the heat-treated first aluminum alloy and the heat-treated second aluminum alloy in order to obtain a composite part; and shaping the composite part into a motor vehicle component. The motor vehicle component subregion consisting of the first aluminum alloy can be designed as a predetermined deformation region when a force is applied due to an accident in order to thus achieve a particularly good combination of rigid regions, which form a safety cell for example, and deformable regions, which form a crumple zone for absorbing energy.

Inventors:
BRAUNSCHWEIG WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/060886
Publication Date:
December 27, 2012
Filing Date:
June 08, 2012
Export Citation:
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Assignee:
ALERIS ALUMINUM KOBLENZ GMBH (DE)
BRAUNSCHWEIG WOLFGANG (DE)
International Classes:
B32B15/01; C22C21/10; C22F1/053
Domestic Patent References:
WO2002052053A12002-07-04
WO2010142579A12010-12-16
Foreign References:
US20080283163A12008-11-20
US20100037998A12010-02-18
US20070151636A12007-07-05
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SCHINKEL, Reta et al. (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeugbauteils, insbesondere eines Kraftwagenbauteils (20), umfassend die folgenden Schritte: a) Bereitstellen einer ersten Aluminiumlegierung (1 1 );

b) Durchführen einer Wärmebehandlung der ersten Aluminiumlegierung

(1 1 ) zum Erhöhen der Duktilität der ersten Aluminiumlegierung (1 1 ); c) Bereitstellen einer zweiten Aluminiumlegierung (12);

d) Durchführen einer Wärmebehandlung der zweiten Aluminiumlegierung

(12) , wobei sich die Wärmebehandlung der ersten Aluminiumlegierung (1 1 ) von der Wärmebehandlung der zweiten Aluminiumlegierung (12) unterscheidet;

e) Zusammenschweißen der wärmebehandelten ersten

Aluminiumlegierung (1 1 ) und der wärmebehandelten zweiten

Aluminiumlegierung (12), um ein Verbundteil (10) zu erhalten; und f) Umformen des Verbundteils (10) zu einem Kraftwagenbauteil (20).

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Zusammensetzung der zweiten Aluminiumlegierung im Wesentlichen jener der ersten Aluminiumlegierung entspricht.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der ersten Aluminiumlegierung (1 1 ) und der zweiten Aluminiumlegierung (12) jeweils um eine Aluminiumlegierung der Klasse AA 7xxx handelt.

Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der ersten Aluminiumlegierung (1 1 ) und der zweiten Aluminiumlegierung (12) jeweils um eine Aluminiumlegierung handelt, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus den Legierungen der Klassen AA 7055, AA7081 , AA 7181 , AA 7085, AA 7185.

5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste

Aluminiunnlegierung (1 1 ) und die zweite Aluminiunnlegierung (12) jeweils unabhängig voneinander die folgende chemische Zusammensetzung in Gew.% haben:

Zn: 6,9 - 8,4, insbesondere 6,9 - 7,8

Mg: 1 ,2 - 2,4, insbesondere 1 ,4 - 2,1

Cu: 1 ,3 - 2,6

Mn: < 0,3

Cr oder Zr: 0,05 - 0,25

Si: < 0,3, insbesondere 0,1 - 0,25

Fe: < 0,35, insbesondere 0,1 - 0,25

Ti: < 0,1

andere Elemente:jeweils < 0,05, insgesamt < 0,2

Rest: Aluminium

Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Aluminiumlegierung (1 1 ) und die zweite Aluminiumlegierung (12) jeweils 0,04 - 0,25 Gew.-%, insbesondere 0,07 - 0,18 Gew.-%, Zirkonium enthält.

Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Aluminiumlegierung (1 1 ) und die zweite Aluminiumlegierung (12) jeweils 1 ,4 - 1 ,8 Gew.-% Kupfer enthält.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Zusammenschweißen der beiden Aluminiumlegierungen (1 1 , 12) durch Rührreibschweißen oder Laserstrahlschweißen erfolgt. 9. Fahrzeugbauteil (20), herstellbar nach einem Verfahren gemäß

irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7. Fahrzeugbauteil (20) nach Anspruch9, dadurch gekennzeichnet, dass sich um eine B-Säule handelt. Fahrzeugbauteil (20) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich des Kraftwagenbauteils (20), welcher aus der ersten

Aluminiunnlegierung (1 1 ) besteht, als Solldeformationsbereich bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung ausgebildet ist.

Description:
Fahrzeugbauteil und Verfahren zu seiner Herstellung

Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugbauteil, insbesondere ein Kraftwagenbauteil aus zwei miteinander verschweißten Aluminiumlegierungen, insbesondere eine B- Säule, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.

Stand der Technik Tragende Fahrzeugsäulen von Kraftfahrzeugen, verbinden den Dachbereich (Dach und innere Seitenteile) eines Kraftfahrzeugs mit dem Karosserieunterbau. Den Säulen kommt im Falle eines Unfalls mit Überschlagen des Wagens die lebenserhaltende Aufgabe zu, die Fahrgastzelle gegen vertikale Verformung zu stabilisieren. Weiterhin dienen sie der Aufnahme von Kräften beim Seitenaufprall, damit die Fahrzeuginsassen unversehrt bleiben.

Die tragenden Fahrzeugsäulen werden mit von vorn nach hinten fortlaufenden Buchstaben bezeichnet. Die B-Säule ist beispielsweise die Verbindung zwischen Fahrzeugboden und Fahrzeugdach in der Mitte der Fahrgastzelle. Im

Karosseriebau ist derzeit der Einsatz borlegierter pressgehärter Vergütungsstähle (z.B. 22MnB5) in der B-Säule üblich. Dabei wird der obere Teil der Säule auf Festigkeit ausgelegt um ein Eindringen der B-Säule in den Innenraum zu verhindern, während im unteren Teil deutlich geringere Festigkeiten vorzufinden sind, dafür aber höhere Anforderungen an die Duktilität gestellt werden. Dies wird durch partielles Vergüten im unteren Teil der Säule erzielt. Die vorzufindenden

Materialeigenschaften ermöglichen es, die Energie, die durch den Seitenaufprall in die B-Säule eingeleitet wird, durch Umformarbeit im unteren Teil abzubauen und im oberen Teil der Säule standzuhalten.

Im Zuge moderner Leichtbaubestrebungen werden Kraftwagen karosserien und Verkleidungsteile zunehmend aus Leichtmetallen, insbesondere aus Aluminiumbasislegierungen gefertigt. Um die notwendige strukturelle Stabilität des

Kraftwagens zu gewährleisten, wird hierbei der Einsatz von hoch- oder höherfesten Legierungen, insbesondere von Aluminiumlegierungen der

Legierungsklasse AA 7xxx, bevorzugt. Derartige Legierungen haben eine besonders gute Festigkeit, und verleihen einem Kraftwagen aus derartigen

Metallen die notwendige statische und dynamische Stabilität. Nachteiligerweise sind derartige Legierungen nur wenig duktil und damit schlecht umformbar. Dies macht die Fertigung derartiger Kraftwagenbauteile aufwändig, da beispielsweise beim Tiefziehen aufgrund der geringen Duktilität eine hohe Anzahl von

Ziehschritten notwendig ist. Auch das Crashverhalten eines Kraftwagens mit solchen Bauteilen ist aufgrund der geringen Duktilität und Umformbarkeit oftmals nicht optimal, da im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung aufgrund der geringen Umformung der Bauteile nur sehr wenig Energie absorbiert wird. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein

Fahrzeugbauteil, insbesondere eine B-Säule, bereitzustellen, welches die

Herstellung von Kraftwagen aus hoch- bzw. höherfesten Aluminiumlegierungen bei gleichzeitig guten Crasheigenschaften ermöglicht. Weiterhin hat die

vorliegende Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Fahrzeugbauteils bereitzustellen.

Beschreibung der Erfindung

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, welches die folgenden Schritte umfasst:

Bereitstellen einer ersten Aluminiumlegierung b) Durchführen einer Wärmebehandlung der ersten Aluminiumlegierung zum Erhöhen der Duktilität der ersten Aluminiumlegierung; c) Bereitstellen einer zweiten Aluminiumlegierung, deren Zusammensetzung im Wesentlichen jener der ersten Aluminiumlegierung entspricht;

d) Durchführen einer Wärmebehandlung der zweiten

Aluminiumlegierung, wobei sich die Wärmebehandlung der ersten Aluminiumlegierung von der Wärmebehandlung der zweiten Aluminiumlegierung unterscheidet;

e) Zusammenschweißen der wärmebehandelten ersten

Aluminiumlegierung und der wärmebehandelten zweiten

Aluminiumlegierung, um ein Verbundteil zu erhalten; und

f) Umformen des Verbundteils zu einem Kraftwagenbauteil. Unter einer Aluminiumlegierung wird erfindungsgemäß eine Legierung verstanden, bei deren Hauptbestandteil es sich um Aluminium handelt. Unter der zweiten Aluminiumlegierung, deren Zusammensetzung im Wesentlichen jener der ersten Aluminiumlegierung entspricht wird insbesondere eine Aluminiumlegierung verstanden, deren chemische Zusammensetzung sich hinsichtlich jeder ihrer Komponenten maximal um 0,5 Gew.-% von der Zusammensetzung der ersten Aluminiumlegierung unterscheidet.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Kraftwagenbauteils wird zumindest der Teilbereich des Kraftwagenbauteils einer Wärmebehandlung (Temper) zum Erhöhen der Duktilität unterzogen, welcher aus der ersten

Aluminiumlegierung besteht. Hierdurch kann sowohl die gewünschte

Umformbarkeit bei der Herstellung des Bauteils sichergestellt werden, als auch die Crasheigenschaften des Bauteils verbessert werden. Durch die erhöhte Duktilität wird ein höherer Verformungsgrad im Crashfall erzielt, sodass das Bauteil mehr Energie absorbieren kann.

Erfindungsgemäß werden auf die erste Aluminiumlegierung und auf die zweite Aluminiumlegierung unterschiedliche Wärmebehandlungen angewandt, wobei die Wärmebehandlungen bevorzugt zu T6- bzw. T7-Härtegraden führen. Hierdurch können die mechanischen Eigenschaften des Bauteils lokal optimiert werden, sodass beispielsweise eine B-Säule eine besonders duktile Soll-Verformungszone und eine besonders steife Sicherheitszone aufweisen kann. Die Lage der einzelnen Zonen kann dabei jeweils nach den gewünschten Crasheigenschaften des Bauteils eingestellt werden, sodass insgesamt mit solchen Bauteilen ein Kraftwagen geschaffen werden kann, der sowohl ein geringes Gesamtgewicht, als auch eine besonders steife und damit stabile Sicherheitszelle in Kombination mit besonders gut umformbaren und damit energieabsorbierenden Knautschzonen aufweist. Daher ist es bevorzugt, dass die Wärmebehandlung der zweiten

Aluminiumlegierung nicht der Erhöhung der Duktilität sondern der Erhöhung der Festigkeit dient.

Die beiden Wärmebehandlungen werden vor dem Umformen des

Kraftwagenbauteils durchgeführt. Hierdurch wird das Umformen erleichtert, beim Tiefziehen kann beispielsweise auf eine hohe Zahl von Tiefziehschritten verzichtet werden.

Das Zusammenschweißen der beiden Aluminiumlegierungen erfolgt bevorzugt durch Rührreibschweißen (engl: Friction Stir Welding, FSW) oder

Laserstrahlschweißen.

Das Umformen des Verbundteils zu einem Kraftwagenbauteil erfolgt unter

Verwendung bekannter Verfahren, welche auch für herkömmliche Kraftwagen- bauteile verwendet werden. Wenn es sich bei dem erfindungsgemäßen

Kraftwagenbauteil um eine B-Säule handelt, kann diese beispielsweise ausgehend von einem Verbundteil in Form eines flachen zugeschnittenen Rohlings hergestellt werden. Dieser Rohling wird derart geschnitten, dass er in Form eines Rechtecks und eines Trapezes vorliegt, die gegeneinander gesetzt werden. Auf diese Weise wird ein trompetenförmiger Rohrabschnitt erhalten, aus dem die B-Säule beispielsweise durch Hydroformen hergestellt wird, d. h. die Wand des

Rohrabschnitts wird unter dem Einfluss von Wasserdruck gegen ein geformtes Teil oder einen Stempel gepresst. Es ist zweckmäßig, erfindungsgemäß als erste Aluminiumlegierung und als zweite Aluminiumlegierung jeweils eine hochfeste oder höherfeste Legierung,

insbesondere eine Aluminiumlegierung der Klasse AA 7xxx, zu verwenden (die Bezeichnung von Aluminiumlegierungen erfolgt hierbei mit einer Registriernummer der Aluminium Association (AA) unter "International Alloy Designations and Chemical Composition Limits for Wrought Aluminum and Wrought Aluminum Alloys"). Solche Legierungen weisen im nicht wärmebehandelten Zustand eine besonders hohe Steifigkeit auf, sodass ein Kraftwagen aus derartigen Bauteilen die notwendige statische und dynamische Steifigkeit besitzt, wobei durch die Wärmebehandlung gleichzeitig eine gute Verarbeitbarkeit des Materials und ein gutes Crashverhalten sichergestellt wird. Mit diesen Legierungen sind bei einer Dehnung von ca. 8 bis 10 % Festigkeiten von Rp 0 ,2 > 500 MPa erreichbar. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den beiden

Aluminiumlegierungen der Klasse AA 7xxx, besonders bevorzugt um

Aluminiumlegierungen, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus den Legierungen der Klassen AA 7055, AA7081 , AA 7181 , AA 7085, AA 7185. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den beiden

Aluminiumlegierungen der Klasse AA 7xxx um Aluminiumlegierungen, die unabhängig voneinander die folgende chemischen Zusammensetzung in Gew.-% aufweisen: Zn: 6,9 - 8,4, insbesondere 6,9 - 7,8

Mg: 1 ,2 - 2,4, insbesondere 1 ,4 - 2,1

Cu: 1 ,3 - 2,6

Mn: < 0,3

Cr oder Zr: 0,05 - 0,25

Si: < 0,3, insbesondere 0,1 - 0,25

Fe: < 0,35, insbesondere 0,1 - 0,25

Ti: < 0,1

andere Elemente:jeweils < 0,05, insgesamt Rest: Aluminium

Besonders bevorzugt enthält die Aluminiumlegierung 0,04 - 0,25 Gew.-%, insbesondere 0,07 - 0,18 Gew.-%, Zirkonium. Weiterhin ist es besonders bevorzugt, dass die Aluminiumlegierung jeweils 1 ,4 - 1 ,8 Gew.-% Kupfer enthält. Diese Aluminiumlegierungen zeigen Festigkeiten von Rp 0 ,2 > 500 MPa, insbesondere mehr als 530 MPa. Bevorzugte Stärken des Blechs liegen zwischen 0.5 und 3.5 mm. Es ist bekannt, dass Aluminiumlegierungen der Klasse 7xxx bis zu 0,05 Gew.-% Ca, bis zu 0,05 Gew.-% Sr und bis zu 0,004 Gew.-% Be enthalten können.

Beryllium wird traditionell als Antioxidationsmittel verwendet und kann auch den erfindungsgemäß verwendeten Aluminiumlegierungen zugesetzt werden.

Allerdings ist Beryllium hochgradig toxisch. Aus Gründen von Umwelt- und Gesundheitsschutz ist es deshalb bevorzugt, dass die erfindungsgemäß verwendeten Aluminiumlegierungen im Wesentlichen frei von Beryllium sind. Geringe Mengen an Calcium oder Strontium können den Aluminiumlegierungen allein oder in Mischung zugesetzt werden, um dieselbe Funktion zu erfüllen, wie Beryllium. Bevorzugt enthalten die beiden Aluminiumlegierungen jeweils 10 bis 100 ppm Calcium.

Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftwagenbauteil, insbesondere eine B-Säule, welches gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar ist. Wie bereits geschildert, kann durch die beiden unterschiedlichen Wärmebehandlungen der Bauteilkomponenten eine lokale Optimierung der Materialeigenschaften erzielt werden. Besonders zweckmäßig ist es dabei, den Teilbereich des

Kraftwagenbauteils, welcher aus der ersten Aluminiumlegierung besteht, als Solldeformationsbereich bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung

auszubilden, um so eine besonders gute Kombination aus steifen Bereichen, die beispielsweise eine Sicherheitszelle bilden, und deformierbaren Bereichen, die eine Knautschzone zur Energieabsorption bilden, zu schaffen. Durch den Einsatz der erfindungsgemäß verwendeten Aluminiumlegierungen bietet das erfindungsgemäße Kraftwagenbauteil gegenüber einer Stahllösung ein Gewichtspotential von etwa 40 %. Wenn es sich bei dem Kraftwagenbauteil um eine B-Säule handelt entspricht dies einer Gewichtseinsparung von 10 bis 13 kg pro Fahrzeug.

Um die verschiedenen Anforderungen an das Kraftwagenbauteil zu erfüllen, greift die Erfindung auf unterschiedliche Temper (Alterungszustände) bei den beiden Aluminiumlegierungen zurück. Dabei werden die Materialeigenschaften in der Ausgangsplatine so optimiert dass nach Umformen, insbesondere W-Temper Umformen, und anschließender kathodischer Tauchlackierung (KTL) und/oder Lackierdurchlauf die erforderlichen Eigenschaften im Bauteil vorliegen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Im Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausführungsformen anhand der Zeichnungen näher erläutert, ohne sie dabei einzuschränken.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Figur 2 stellt schematisch die Umwandlung eines erfindungsgemäßen

Verbundteils zu einer B-Säule dar.

Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform

Figur 1 stellt schematisch den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. In einer Ausführungsform wird in Schritt a) eine Platine aus einer Legierung der Klasse AA 7081 als erste Aluminiumlegierung bereitgestellt. Zum Erhöhen der Duktilität der ersten Aluminiumlegierung wird in Schritt b) eine T6 oder T7- Wärmebehandlung, bevorzugt aus der Gruppe der T73, T74, T76, T77, T78 oder T79-Wärmebehandlungen, besonders bevorzugt eine T73-Wärmebehandlung der ersten Aluminiumlegierung durchgeführt. Als zweite Aluminiumlegierung wird in Schritt c) eine Platine aus einer Legierung bereitgestellt, welche ebenfalls der Klasse AA 7081 angehört. Zum Erhöhen der Festigkeit der zweiten Aluminiumlegierung wird in Schritt d) eine weitere T6 oder T7-Wärmebehandlung, bevorzugt aus der Gruppe der T73, T74, T76, T77, T78 oder T79- Wärmebehandlungen, der zweiten Aluminiumlegierung durchgeführt, allerdings weicht diese von der Wärmebehandlung der ersten Aluminiumlegierung ab, ist also bevorzugt z.B. eine T76-Wärmebehandlung, wenn die Wärmebehandlung der ersten Aluminiumlegierung eine T73-Wärmebehandlung war oder umgekehrt. Anschließend werden in Schritt e) die wärmebehandelte ersten

Aluminiumlegierung und die wärmebehandelte zweiten Aluminiumlegierung mittels Rührreibschweißen (FSW) zusammengeschweißt, um ein Verbundteil zu erhalten. Das Verbundteil wird in Schritt f) zu einem trompetenförmigen Rohrabschnitt geformt, aus dem durch Hydroformen eine B-Säule hergestellt wird.

Figur 2 stellt detailliert die erfindungsgemäße Umformung des Verbundteils zu einer B-Säule dar. Das Verbundteil 10 in Form einer Platine besteht aus der ersten Aluminiumlegierung 1 1 und aus der zweiten Aluminiumlegierung 12. Die beiden Aluminiumlegierungen wurden bereits in den Verfahrensschritten b) und d) wärmebehandelt und sie wurden in Verfahrensschritt e) mittels einer Schweißnaht 13 miteinander verbunden. Die Umformung f) zu einem Kraftwagenbauteil 20 in Form einer B-Säule erfolgt mittels Hydroformens. Durch die erhöhte Duktilität des Teilbereiches aus der ersten Aluminiumlegierung 1 1 , erhält dieser im Falle einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung besonders gute Verformungseigenschaften. Der Bereich aus der ersten Aluminiumlegierung 1 1 ist damit als

Solldeformationszone ausgebildet, die sich beim Crash verformen kann und daher eine hohe Energiemenge absorbiert. Der Teilbereich aus der zweiten

Aluminiumlegierung 12 weist hingegen eine hohe Steifigkeit auf. Bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung erfolgt in diesem Teilbereich der B-Säule daher keine nennenswerte Deformation. Dieser steife Teilbereich trägt somit zur Sicherheit der Fahrgastzelle bei.

Neben der gezeigten B-Säule kann das geschilderte Verfahren selbstverständlich auch für weitere Kraftwagenbauteile Anwendung finden. Infrage kommen insbesondere Motorhaubeninnenteile, Kraftwagentunnel, alle vorderen Längsträger, die Seitenschweiler, Seitenaufprallschutzteile,

Stoßfängerbiegeträger, Sitzquerträger, Dachrahmen, Dachquerspriegel,

Rückwandquerträger, Instrumententafelquerträger und die Rückwand selbst.

Insgesamt kann unter Verwendung solcher Teile ein Kraftwagen geschaffen werden, der aufgrund der Verwendung von Aluminium besonders leicht ist, gleichzeitig aber auch eine lokal optimierte Kombination von Duktilität - und damit einer Energieabsorption im Crashfall - und Steifigkeit aufweist.

BEZUGSZEICHENLISTE

10 Verbundteil

1 1 erste Aluminiumlegierung

12 zweite Aluminiumlegierung

13 Schweißnaht

20: Fahrzeugbauteil




 
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