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Title:
VEHICLE COMPRISING A COMBINED DISPLAY-LIGHTING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/128743
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a vehicle, in particular a motor vehicle (1), characterized in that the vehicle includes a combined display-lighting unit (2), said combined display-lighting unit (2) having, combined in a single component, an electronic paper display device (120) forming an information zone (21) as well as a lighting unit (6) forming an illumination zone (22).

Inventors:
CLARKE STELLA (DE)
EVERT MARTIN (DE)
MUELLER-STOLZ DIRK (DE)
KNOEDLER-BUNTE ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/085047
Publication Date:
June 23, 2022
Filing Date:
December 09, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60Q1/50; B60K35/00
Foreign References:
DE102018221711A12020-06-18
US20170210285A12017-07-27
GB2575736A2020-01-22
DE102018219116A12020-05-14
US20150032328A12015-01-29
DE102018203857A12019-09-19
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Claims:
Fahrzeug mit einer kombinierten Anzeige-Leuchteinheit

Patentansprüche

1. Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug eine kombinierte Anzeige-Leuchteinheit (2) aufweist, wobei die kombinierte Anzeige-Leuchteinheit (2) in einem Bauteil zusammengefasst eine einen Informationsbereich (21 ) bildende E-Paper-Anzeigeeinrichtung (120) und eine einen Beleuchtungsbereich (22) bildende Leuchteinheit (6) aufweist.

2. Fahrzeug nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sich die E-Paper-Anzeigeeinrichtung (120) über den Informationsbereich (21 ) und den Beleuchtungsbereich (22) erstreckt.

3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige-Leuchteinheit (2) eine Deckschicht (7) aufweist, die an einer einem Betrachter der Anzeige-Leuchteinheit (2) zugewandten Oberfläche der Anzeige-Leuchteinheit (2) angeordnet ist und sich über den Informationsbereich (21 ) und den Beleuchtungsbereich (22) erstreckt.

4. Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (7) transparent, und/oder als bistabile Schicht ausgeführt ist und in einem ersten von zumindest zwei Zuständen transparent und in einem zweiten der zumindest zwei Zustände lichtundurchlässig ist. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige-Leuchteinheit (2) eine Vordergrundbeleuchtungseinrichtung (3) zur Beleuchtung des Informationsbereichs (21 ) und/oder des Beleuchtungsbereichs (22) aufweist. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug einen hinter der Anzeige-Leuchteinheit (2) angeordneten Sensor (9), insbesondere einen Radarsensor, aufweist und die E-Paper-Anzeigeeinrichtung (120) eine Aussparung (10) für den Sensor (9) aufweist. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchteinheit (6) ein Element oder mehrere übereinander angeordnete Elemente (8) aufweist, das bzw. die jeweils eine hinter einer bistabilen Schicht (81 ) angeordnete Lichtquelle (82) aufweist bzw. aufweisen, wobei die bistabile Schicht (81 ) in einem ersten von zumindest zwei Zuständen transparent und in einem zweiten der zumindest zwei Zustände lichtundurchlässig ist. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, 18 dass die Anzeige-Leuchteinheit (2) außen an einer Front- (12) und/oder einer Heckpartie (14) einer Karosserie des Fahrzeugs angeordnet ist.

Description:
Fahrzeug mit einer kombinierten Anzeige-Leuchteinheit

TECHNISCHES GEBIET

Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 . Insbesondere betrifft die Erfindung ein solches Kraftfahrzeug.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Regelmäßig beginnt eine Benutzerinteraktion mit einem Fahrzeug, sobald sich der Benutzer im Fahrzeug befindet. Es besteht jedoch ein großes Potenzial darin, das Benutzererlebnis zu beginnen, bevor der Benutzer in das Fahrzeug einsteigt, d.h. an der Fahrzeugaußenseite. Fahrzeugaußenflächen sind potenzielle Kommunikationsbereiche, die für zahlreiche neue funktionale und emotionale Interaktionen genutzt werden können.

Zudem besteht auf Seiten von Automobilkunden vielfach der Wunsch nach einer Individualisierbarkeit und einer Personalisierbarkeit von Fahrzeugen im Außenbereich. Dies ist bislang zwar bereits durch individuelle Fahrzeuglackierungen und durch individuelle - zugelassene - Anbauteile möglich, doch lassen sich derartige individuelle Ausgestaltungen eines Fahrzeugs nur unter erheblichem Aufwand ändern und insbesondere nicht situativ. Beispielsweise kann es erwünscht sein, das Erscheinungsbild des Fahrzeugs an einen bestimmten Fahrtzweck anzupassen - seriös und zurückhaltend für eine Nutzung als Hochzeitsauto oder poppig bunt anlässlich eines Surfurlaubs am Strand. STAND DER TECHNIK

Aus der US 2015/0032328 A1 ist es bekannt, Anzeigeeinrichtungen in oder an einem Fahrzeug vorzusehen, auf denen eine Information über die Identität der Insassen angezeigt wird.

Aus der DE 10 2018 203 857 A1 ist es bekannt, Anzeigeeinrichtungen in oder an einem Fahrzeug vorzusehen, auf denen das Fahrzeug betreffende Wartungshinweise angezeigt werden.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrzeug so auszugestalten, dass es ohne großen Aufwand möglich ist, das äußere Erscheinungsbild des Fahrzeugs zu wandeln.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Demnach wird ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, vorgeschlagen, wobei sich das Fahrzeug durch eine kombinierte Anzeige-Leuchteinheit auszeichnet, die in einem Bauteil zusammengefasst eine einen Informationsbereich bildende E-Paper-Anzeigeeinrichtung und eine einen Beleuchtungsbereich bildende Leuchteinheit, insbesondere mit einem Scheinwerfer und/oder einer Heckleuchte, aufweist.

VORTEILE Durch die Verwendung von Anzeigeelementen, die nach dem Prinzip der elektronischen Tinte arbeiten (E-Book-Prinzip) wird auf einfache Weise ermöglicht, dass ein an der Außenseite der Fahrzeugkarosserie angeordnetes Element unterschiedliche Farben und/oder Muster annehmen kann. Mittels der E-Paper-Anzeigeeinrichtung kann ein gewünschter Designeffekt, beispielsweise eine weiße oder farbliche Hervorhebung eines Zierelements im Bereich der Fahrzeugaußenhaut, erzielt werden. Die Verwendung von E-Ink- Anzeigeelementen besitzt den Vorteil, dass elektrische Energie nur beim Aufbau der Anzeige und bei deren Änderung benötigt wird, nicht aber während der Anzeige. Ein vorderer und hinterer Fahrzeugbereich bzw. die Front und das Heck eines Fahrzeugs weist regelmäßig zwei Scheinwerfer bzw. Heckleuchten, die sicherheitsrelevante Funktionen erfüllen, und einen Bereich zwischen den Scheinwerfern bzw. Heckleuchten auf. Mit der vorgeschlagenen Lösung, die eine kombinierte Anzeige-Leuchteinheit vorsieht, können die Scheinwerfer bzw. Heckleuchten weiterhin ihre sicherheitsrelevanten Funktionen erfüllen und der Bereich zwischen den Scheinwerfern bzw. Heckleuchten kann darüber hinaus als Anzeigefläche für die oben beschriebenen Designeffekte bzw. für Kommunikations- und/oder Informationszwecke genutzt werden.

Mit dieser technischen Lösung lassen sich die nachfolgend beschriebenen Anwendungsfälle realisieren.

Künftige Fahrzeuge werden einen höheren Grad an Individualisierbarkeit aufweisen. Das Vorhandensein von veränderbaren Anzeige-, Färb- und Lichteffekten ermöglicht es, Aktualisierungen und Änderungen im Allgemeinen im Äußeren des Fahrzeugs widerzuspiegeln. Zum Beispiel können Logos veränderbar angezeigt werden. Denkbar ist auch, dass Fahrzeugstatusinformationen angezeigt werden. Diese können eine Information darüber umfassen, dass sich das Fahrzeug in einem autonomen Fahrzustand befindet, und/oder eine Information über einen Ladezustand einer Fahrzeugbatterie umfassen.

Denkbar ist auch, dass das Fahrzeug in der Lage ist, eine Persönlichkeit und/oder bestimmte Verhaltensweisen anzunehmen, z.B. einem anderen Fahrer und/oder Fahrzeug nach einem Überholmanöver zu danken, ein freundliche Mitteilung an ein anderes Fahrzeug anzuzeigen, eine Aufforderung an andere Verkehrsteilnehmer anzuzeigen (z.B.: eine "Bitte überqueren Sie die Straße, ich warte" Botschaft an einem Zebrastreifen), und/oder eine Begrüßung eines Fahrgastes anzuzeigen, der in das Fahrzeug einsteigen möchte, ggf. einschließlich praktischer Informationen wie "Navigationsziel erhalten!", "Gewünschte Temperatureinstellung erreicht" und/oder "Wellness- Programm bereit".

Denkbar ist auch, dass Sicherheitswarnungen für andere Verkehrsteilnehmer angezeigt werden, wie beispielsweise eine Warnung vor Glatteis auf der Straße, eine Warnung vor heruntergefallenen Gütern an einem bevorstehenden Teil der Straße und/oder Verkehrswarnungen.

Denkbar ist auch Empfehlungen anzuzeigen, wie beispielsweise Banner eines Restaurants in der Nähe des Standortes, an dem sich das Fahrzeug befindet und das derzeit verfügbar ist, und/oder einer Veranstaltung, die an diesem Abend stattfindet. Denkbar ist auch eine Anzeige in Abhängigkeit des emotionalen Status des Fahrers und/oder der Fahrgäste anzupassen, ähnlich wie ein Profilbeitrag in sozialen Medien.

Des Weiteren zeigen herkömmliche hintere Bremslichter eine Verzögerungsintensität bzw. Stärke einer Bremspedalbetätigung durch eine Erhöhung ihrer Helligkeit an. Eine neue Art und Weise, dies zu interpretieren, ist eine Erhöhung einer Klarheit bzw. Schärfe einer Anzeige mit erhöhter Verzögerungsintensität.

Die Erfindung ist nicht auf die obigen Anwendungsfälle beschränkt, die lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dienen. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Anwendungsfälle realisieren. Die Anwendungsfälle können hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen einzelnen oben beschriebenen Anwendungsfälle darstellen.

Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 8.

Vorzugsweise erstreckt sich die E-Paper-Anzeigeeinrichtung über den Informationsbereich und den Beleuchtungsbereich.

Dabei kann die E-Paper-Anzeigeeinrichtung als durchgängige Grundfläche an einer Rückseite der Anzeige-Leuchteinheit dienen. Dadurch können mittels der E-Paper-Anzeigeeinrichtung angezeigte Informationen sowohl im Informationsbereich als auch im Beleuchtungsbereich für einen Nutzer sichtbar angezeigt werden. Weiter bevorzugt weist die Anzeige-Leuchteinheit eine Deckschicht auf, die an einer einem Betrachter der Anzeige-Leuchteinheit zugewandten Oberfläche der Anzeige-Leuchteinheit angeordnet ist und sich über den Informationsbereich und den Beleuchtungsbereich erstreckt.

Weiter bevorzugt ist die Deckschicht transparent, und/oder als bistabile Schicht ausgeführt und ist in einem ersten von zwei Zuständen transparent und in einem zweiten der zwei Zustände lichtundurchlässig.

Denkbar ist insbesondere als Deckschicht eine schwarze hochtransparente Maskierungsschicht vor der Leuchteinheit für einen sog. " hidden till Iit"-Effekt vorzusehen, und insbesondere um eine Lücke zwischen dem E-Paper und der Leuchteinheit zu glätten. Die Deckschicht könnte auch im Anzeigebereich transparent sein, um einen hohen Kontrast zu erhalten. In Richtung des Beleuchtungsbereichs kann die Deckschicht dunkler werden. Die Deckschicht kann auch verschiedene optische Eindrücke aufweisen, wie z.B. von gebürstetem Aluminium oder eine Kohlefaseroptik. Bei Einsatz der bistabilen Schicht kann, z.B. durch stufenweises Umschalten einzelner Segmente bzw. Pixel der bistabilen Schicht, eine variable Maskierungsintensität bzw. Transparenz der Deckschicht erreicht werden.

Weiter bevorzugt weist die Anzeige-Leuchteinheit eine Vordergrundbeleuchtungseinrichtung, die insbesondere seitlich zur E-Paper- Anzeigevorrichtung angeordnete LEDs aufweist, zur Beleuchtung des Informationsbereichs und/oder des Beleuchtungsbereichs auf.

Weiter bevorzugt weist das Fahrzeug einen hinter der Anzeige-Leuchteinheit angeordneten Sensor, insbesondere einen Radarsensor, auf und die E-Paper- Anzeigeeinrichtung weist Aussparungen für den Sensor auf. Weiter bevorzugt weist die Leuchteinheit ein Element oder mehrere übereinander angeordnete Elemente auf, das/die jeweils eine hinter einer bistabilen Schicht angeordnete Lichtquelle aufweist/aufweisen, wobei die bistabile Schicht in einem ersten von zumindest zwei Zuständen transparent und in einem zweiten der zumindest zwei Zustände lichtundurchlässig ist. Durch das Vorsehen mehrerer der Elemente können Tiefeneffekte erzeugt werden. Beim Vorsehen eines einzigen der Elemente können Schärfe- bzw. Unschärfeeffekte erzeugt werden, wie dies im letzten oben beschriebenen Anwendungsfall zur Anzeige einer Bremsintensität benötigt wird.

Weiter bevorzugt ist die Anzeige-Leuchteinheit außen an einer Front- und/oder einer Heckpartie einer Karosserie des Fahrzeugs angeordnet. Mit anderen Worten, die Anzeige-Leuchteinheit kann ein Front -und/oder ein Hecklicht des Fahrzeugs sein.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Es zeigt:

Fig. 1 eine Fahrzeugfront mit einer kombinierten Anzeige-Leuchteinheit,

Fig. 2 eine Fahrzeugrückseite mit der kombinierten Anzeige-Leuchteinheit, Fig. 3 eine schematische Darstellung der kombinierten Anzeige-

Leuchteinheit aus Figs. 1 und 2 in einer Seitenansicht,

Fig. 4 eine schematische Darstellung der kombinierten Anzeige-

Leuchteinheit aus Fig. 3 in einer Draufsicht,

Fig. 5 eine weitere schematische Darstellung der kombinierten Anzeige- Leuchteinheit aus Figs. 1 und 2 in einer Seitenansicht,

Fig. 6 eine weitere schematische Darstellung der kombinierten Anzeige- Leuchteinheit aus Figs. 1 und 2 in einer Seitenansicht,

Fig. 7 eine weitere schematische Darstellung der kombinierten Anzeige- Leuchteinheit aus Figs. 1 und 2 in einer Seitenansicht,

Fig. 8 eine schematische Darstellung einer E-Paper-Anzeigevorrichtung der kombinierten Anzeige-Leuchteinheit aus Figs. 1 bis 7 in einer Draufsicht, und

Fig. 9 einen schematischen Querschnitt durch die E-Paper- Anzeigevorrichtung in Richtung der Pfeile Ill-Ill in Fig. 8.

DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN

Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht entgegen einer Vorwärts- Fahrtrichtung F eine Fahrzeugfront 12 mit einer Frontscheibe 13 und einer kombinierten Anzeige-Leuchteinheit 2. Fig. 2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht entlang der Vorwärts-Fahrtrichtung F eine Fahrzeugrückseite 14 mit einer Heckscheibe 15 und der kombinierten Anzeige-Leuchteinheit 2. Der Aufbau und die Funktionsweise der Anzeige-Leuchteinheit 2 wird anhand der Figs. 3 bis 7 am Beispiel der dort schematisch dargestellten Anzeige- Leuchteinheit 2 beschrieben.

Die seitlich (in Figs. 3 bis 7 rechts von) einer Fahrzeugmitte 11 (s. auch Figs. 1 und 2) angeordnete kombinierte Anzeige-Leuchteinheit 2 ist vorliegend als ein Bauteil ausgeführt. Um sowohl eine Anzeigefunktion zum Anzeigen von Inhalten als auch eine sicherheitsrelevante Beleuchtungs- bzw. Leuchtfunktion mit dem Bauteil realisieren zu können, weist dieses sowohl eine einen Informationsbereich 21 bildende E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 als auch eine einen Beleuchtungsbereich 22 bildende Leuchteinheit 6 auf. Die Leuchteinheit 6 kann an der Fahrzeugfront 12 als Scheinwerfer und am Fahrzeugheck bzw. an der Fahrzeugrückseite 14 als Heckleuchte ausgeführt sein.

Wie insbesondere Figs. 3 bis 7 zu entnehmen ist, erstreckt sich die E-Paper- Anzeigeeinrichtung 120 über den Informationsbereich 21 und den Beleuchtungsbereich 22. Die Anzeige-Leuchteinheit 2 weist eine Vordergrundbeleuchtungseinrichtung 3 zur Beleuchtung des Informationsbereichs 21 und des Beleuchtungsbereichs 22 auf. Im Informationsbereich 21 , der zur Anzeige von Informationen dient, ist über der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 eine Streuschicht bzw. Lichtleiteinrichtung 51 für die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 angeordnet, welche das von der seitlich dazu angeordneten Vordergrundbeleuchtungseinrichtung 3 (s. Fig. 4) emittierte Licht über eine Oberfläche der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 verteilt. Im Beleuchtungsbereich 22, der an der Fahrzeugfront zur Beleuchtung des vor dem Fahrzeugs liegenden Umfelds und an der Fahrzeugrückseite unter anderem zur Anzeige eines Bremslichts dient, ist eine Streuschicht bzw. Lichtleiteinrichtung 52 seitlich der Vordergrundbeleuchtungseinrichtung 3 (s. Fig. 3) angeordnet, wobei die Lichtleiteinrichtung 52 das von der seitlich dazu angeordneten Vordergrundbeleuchtungseinrichtung 3 emittierte Licht in das vor bzw. hinter dem Fahrzeug liegende Umfeld lenkt. Denkbar ist, zusätzlich oder alternativ, eine Hintergrundbeleuchtungseinrichtung bzw. ein Backlight vorzusehen.

Wie insbesondere Fig. 5 zu entnehmen ist, kann die Anzeige-Leuchteinheit 2 in einer bevorzugten Ausgestaltung eine Deckschicht 7 aufweisen. Die Deckschicht 7 ist an einer einem Betrachter der Anzeige-Leuchteinheit 2 zugewandten Oberfläche der Anzeige-Leuchteinheit 2 angeordnet und erstreckt sich analog zur E-Paper-Anzeigevomchtung 120 sowohl über den Informationsbereich 21 als auch über den Beleuchtungsbereich 22. Mittels der Deckschicht können je nach Ausgestaltung derselbigen verschiedene visuelle Effekte realisiert werden. In einer Ausgestaltung kann die Deckschicht 7 statisch transparent ausgebildet sein. Denkbar ist auch, dass die Deckschicht 7 in einer weiteren Ausgestaltung eine bistabile Schicht, insbesondere eine weitere E-Paper-Anzeigevorrichtung aufweist, die ausschließlich Pigmente einer Farbe, insbesondere Schwarz enthält. In dieser Ausgestaltung kann die Deckschicht 7 je nach Anordnung der Pigmente zumindest zwei Zustände annehmen, d.h. die Deckschicht 7 kann in einem ersten der zumindest zwei Zustände transparent und in einem zweiten der zumindest zwei Zustände lichtundurchlässig sein.

Wie insbesondere Fig. 6 zu entnehmen ist, kann die Anzeige-Leuchteinheit 2 in einer bevorzugten Ausgestaltung ein Element oder mehrere übereinander angeordnete Elemente 8 aufweisen, die die Leuchteinheit 6 bilden. Das Element bzw. die mehreren Elemente 8 (in Fig. 6 drei Elemente 8) weisen jeweils eine hinter einer bistabilen Schicht 81 angeordnete Lichtquelle 82 auf. Die bistabile Schicht 81 ist analog zur oben beschriebenen Deckschicht 7 ausgestaltet, um in einem ersten von zumindest zwei Zuständen transparent und in einem zweiten der zumindest zwei Zustände lichtundurchlässig zu sein. Durch das Vorsehen mehrerer der Elemente 8 können Tiefeneffekte erzeugt werden. Beim Vorsehen eines einzigen der Elemente 8 können Schärfe- bzw. Unschärfeeffekte erzeugt werden, um so beispielsweise eine Intensität einer Bremspedalbetätigung mittels der an der Fahrzeugrückseite angeordneten Anzeige-Leuchteinheit 2 zu signalisieren. Die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 weist dann im Beleuchtungsbereich 22 keine Pigmente auf und ist folglich transparent ausgeführt.

Wie insbesondere Fig. 7 zu entnehmen ist, kann das Fahrzeug einen hinter der Anzeige-Leuchteinheit 2 angeordneten Sensor 9, insbesondere einen Radarsensor, aufweisen und die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 kann zur Position des Sensors 9 korrespondierend eine Aussparung 10 für den Sensor 9 aufweisen, sodass dieser das Umfeld vor bzw. hinter dem Fahrzeug durch die E-Paper-Anzeigevorrichtung 120 hindurch sensieren kann. Denkbar ist, dass mehrere Sensoren 9 vorgesehen sind (in Fig. 7 ist nur ein Sensor 9 dargestellt). Dann kann für jeden Sensor 9 separat eine Aussparung 10 vorgesehen sein, wie dies beispielhaft durch die drei Aussparungen 10 in Fig. 7 angedeutet ist. Weiterhin ist denkbar, dass die Aussparungen 10 eine Lackierung aufweisen, sodass diese für einen Betrachter der Anzeige- Leuchteinheit 2 schwer, bevorzugt nicht, erkennbar sind.

Weiterhin denkbar ist, dass die Leuchteinheit 6 als herkömmlicher Scheinwerfer bzw. herkömmliche Heckleuchte mit zumindest einer Lichtquelle und mit einer vor der Lichtquelle angeordneten Optik, insbesondere aufweisenden Linsen, ausgeführt ist. In diesem Fall ist die E-Paper- Anzeigevorrichtung 120 in dem Beleuchtungsbereich 22 transparent ausgeführt (s. Fig. 7). Der Aufbau und die Funktionsweise der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 aus Figs. 3 bis 7 wird nachfolgend anhand der Figs. 8 und 9 am Beispiel der dort schematisch dargestellten E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 beschrieben.

Die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 weist einen Trägerkörper 110 auf und ist mit einem transparenten oder transluzenten Anzeigefenster 122 versehen, hinter dem sich eine Vielzahl von als Mikrokapseln ausgestaltete Anzeigeelemente bzw. Pigmente 124 befindet.

Wie in Fig. 9 zu erkennen ist, bildet das Anzeigefenster 122 gleichzeitig eine erste flächige (obere) Elektrode 121. Eine zweite flächige (untere) Elektrode 123 ist auf der Rückseite der E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 hinter den Anzeigeelementen 124 vorgesehen. Jedes der Anzeigeelemente 124 weist eine transparente Gehäusewandung 125 auf, die einen Innenraum 126 des Anzeigeelements 124 umschließt. Der Innenraum 126 enthält eine Mehrzahl von ersten Pigmenten 127 einer ersten Farbe (hier weiß) und eine Mehrzahl von zweiten Pigmenten 128 einer zweiten Farbe (hier schwarz), die von einem transparenten Fluid 129 umgeben sind, wobei die schwarzen Pigmente 128 üblicherweise positiv und die weißen Pigmente 127 negativ aufgeladen sind. Bei Aktivierung eines positiven oder negativen elektrischen Feldes durch Anlegen einer Spannung an die Elektroden 121 , 123 bewegen sich die schwarzen Pigmente 128 und die weißen Pigmente 127 zu den jeweils entgegengesetzten Elektroden 121 , 123. Die Pigmentpartikelmenge, die zur oberen, insbesondere transparenten, Elektrode 121 wandert, wird für den Betrachter als schwarzer beziehungsweise weißer Punkt im Anzeigefenster 122 sichtbar. Weiterentwicklungen dieser gezeigten E-Paper- Anzeigeeinrichtung 120 mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen Anzeigeelementen, die an Stelle der weißen Pigmente 127 farbige Pigmente enthalten, besitzen die Fähigkeit, Farben anzuzeigen. Das von der oben beschriebenen Vordergrundbeleuchtungseinrichtung 3 abgestrahlte Licht wird von der ebenfalls oben beschriebenen Lichtleiteinrichtung 51 über die Fläche des Anzeigefensters 122 verteilt und illuminiert dort die Mehrzahl der von den Mikrokapseln gebildeten Anzeigeelemente 124, deren obere Pigmente 127 daraufhin das Licht durch das Anzeigefenster 122 nach außen reflektieren. Die E-Paper- Anzeigeeinrichtung 120 leuchtet daraufhin in der Farbe der oberen Pigmente 127 (im gezeigten Beispiel in weiß).

Die Elektroden 121 , 123 sind mit einem Steuergerät 4 elektrisch leitend verbunden, das von einer Stromquelle Q mit elektrischer Energie versorgt wird. Das Steuergerät 4 versorgt die Elektroden 121 , 123 mit einem elektrischen Schaltsignal mit entsprechender Polarität, um die Anzeigeelemente 124 zum Beispiel von schwarz auf weiß umzuschalten. Ist die E-Paper- Anzeigeeinrichtung 120 in der Lage, unterschiedliche Farben anzuzeigen, so ist das Steuergerät 4 in der Lage die Anzeigeelemente 124 so zu steuern, dass die E-Paper-Anzeigeeinrichtung 120 eine vom Nutzer gewünschte und/oder anderweitig vorgegebene Farbe anzeigt.

Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.

Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken. Bezuqszeichenliste

1 Kraftfahrzeug

11 Fahrzeugmitte

12 Fahrzeugfront

13 Frontscheibe

14 Fahrzeugrückseite

15 Heckscheibe

2 Anzeige-Leuchteinheit

3 Beleuchtungseinrichtung

4 Steuergerät

51 Streuschicht bzw. Lichtleiteinrichtung für E-Paper-Anzeigeeinrichtung

52 Streuschicht bzw. Lichtleiteinrichtung für Leuchteinheit

6 Leuchteinheit

7 Deckschicht

8 Element

81 bistabile Schicht

82 Lichtquelle

9 Sensor

10 Aussparung für Sensor

110 Trägerkörper

120 E-Paper-Anzeigeeinrichtung

121 erste flächige Elektrode

122 Anzeigefenster

123 zweite flächige Elektrode

124 Anzeigeelement

125 Gehäusewandung

126 Innenraum 127 erste Pigmente

128 zweite Pigmente

129 transparentes Fluid

F Vorwärts-Fahrtrichtung

Q Stromquelle




 
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