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Patent Searching and Data


Title:
VEHICLE COMPRISING A TIPPABLE MATERIAL COLLECTION CONTAINER AND EMPTYING MODULE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/167609
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a vehicle (01) comprising a tippable material collection container (05) which is suspended along a tipping axis (07) extending parallel to the longitudinal axis (04a) of the vehicle, and a telescoping device. The tipping axis (07) extends in the plane of symmetry of the material collection container. The base-side ends of the telescope arms (09) are fixed in the central plane (04) of the vehicle in a pivotably movable manner. At least one rotary drive (16) is arranged on the container-side end of at least one telescope arm (09) in order to allow a rotation of the material collection container (05) about the tipping axis (07). At least one pivoting drive (13) allows pivoting of the telescope arm (09) from the central plane (04) of the vehicle in the two angular directions. Fig. 2

Inventors:
RENGER MARINA (DE)
RENGER KARL-HEINZ (DE)
GRABER JENS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/056740
Publication Date:
October 05, 2017
Filing Date:
March 21, 2017
Export Citation:
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Assignee:
RESCHWITZER SAUGBAGGER PRODUKTIONS GMBH (DE)
International Classes:
B60P1/16; B60P1/34
Foreign References:
DE2811186A11978-09-28
EP0337678A21989-10-18
DE102012003226A12013-08-22
US6089670A2000-07-18
DE3837670A11990-05-10
DE102012003226A12013-08-22
DE2811186A11978-09-28
Attorney, Agent or Firm:
ENGEL, Christoph K. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Fahrzeug (Ol) mit:

einem Fahrzeuggestell (02), wobei eine

Fahrzeuglängsachse (04a) des Fahrzeugs in einer

Fahrzeugmittenebene (04) verläuft;

einem auskippbaren Materialsammelbehälter (05), der in einer parallel zur Fahrzeuglängsachse (04a) verlaufenden Kippachse (07) aufgehängt ist;

einer Teleskopiereinrichtung, die zwei Teleskoparme (09) besitzt, deren behälterseitiges Ende jeweils an der Kippachse (07) angeordnet ist, um welche der

Materialsammelbehälter (05) drehbar ist, und deren gestellseitiges Ende jeweils am Fahrzeuggestell (02) angeordnet ist;

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kippachse (07) parallel zu einer Symmetrieebene des Materialsammelbehälters verläuft, wobei der seitliche Versatz zur Symmetrieebene weniger als 1/8 der Breite des Materialsammelbehälters beträgt;

die gestellseitigen Enden der Teleskoparme (09) in der Fahrzeugmittenebene (04) oder mit einem seitlichen Versatz zu dieser von weniger als 1/8 der Breite des Materialsammelbehälters am Fahrzeuggestell (02)

schwenkbeweglich befestigt sind;

mindestens ein Drehantrieb (16) am behälterseitigen Ende mindestens eines Teleskoparms (09) angeordnet ist, um eine Drehung des Materialsammelbehälters (05) um die Kippachse (07) zu ermöglichen;

mindestens ein Schwenkantrieb (13) angeordnet ist, welcher ein Verschwenken der Teleskoparme (09) aus der Fahrzeugmittenebene (04) heraus in beiden

Winkelrichtungen ermöglicht. Fahrzeug (Ol) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippachse (07) in der Symmetrieebene des

Materialsammelbehälters durch zwei Drehlager (08) verläuft, welche an den quer zur Fahrrichtung verlaufenden

Stirnwänden des Materialsammelbehälters (05) angeordnet sind .

Fahrzeug (01) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Drehlager (08) an den quer zur Fahrrichtung verlaufenden Stirnwänden des Materialsammelbehälters (05) im Bereich der oberen Hälfte des Materialsammelbehälters (05) angeordnet sind.

Fahrzeug (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden behälterseitigen Enden der zwei Teleskoparme (09) jeweils ein Drehantrieb (16)

angeordnet ist, wobei die Steuerung der beiden Drehantriebe (16) miteinander gekoppelt ist, um einen Gleichlauf der Drehantriebe sicherzustellen.

Fahrzeug (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkantrieb (13) durch

mindestens einen Hydraulikzylinder gebildet ist, welcher spitzwinklig zwischen dem Fahrzeuggestell (02) und dem nicht längenveränderlichen Abschnitt der Teleskoparme (09) verläuft .

Fahrzeug (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialsammelbehälter (05) einen mehrteiligen Deckel (12) besitzt, wobei jedes Deckelteil an einer in der Symmetrieebene des Materialsammelbehälters (05) liegenden Klappachse drehbeweglich befestigt ist. Fahrzeug (Ol) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenz der Länge der

Teleskoparme (09) zwischen komplett eingefahrenem und komplett ausgefahrenem Zustand mindestens 1/4 der Höhe des Materialsammelbehälters (05) entspricht.

Fahrzeug (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschwenken der Teleskoparme (09) mindestens soweit möglich ist, dass die projizierte

Kippachse (07) außerhalb der vom Fahrzeuggestell (02) beschriebenen Fläche verläuft.

Fahrzeug (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen Saugbagger handelt, wobei der Materialsammelbehälter (05) als Abscheidebehälter für Material dient, welches über einen Sauganschluss (06) als Bestandteil eines Saugstroms zugeführt wird.

Entleerungsmodul mit

einem Gestell (02), welches eine Mittenebene (04) aufweist, in welcher eine Längsachse (04a) verläuft; einem auskippbaren Materialsammelbehälter (05), der in einer parallel zur Längsachse (04a) verlaufenden

Kippachse (07) aufgehangen ist;

einer Teleskopiereinrichtung, die zwei Teleskoparme (09) besitzt, deren behälterseitiges Ende jeweils an der Kippachse (07) angeordnet ist, um welche der

Materialsammelbehälter (05) drehbar ist, und deren gestellseitiges Ende jeweils am Gestell (02) angeordnet ist ;

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kippachse (07) parallel zu einer Symmetrieebene des Materialsammelbehälters (05) verläuft, wobei der seit- liehe Versatz zur Symmetrieebene weniger als 1/8 der Breite des Materialsammelbehälters beträgt;

die gestellseitigen Enden der Teleskoparme (09) in der Mittenebene (04) oder mit einem seitlichen Versatz zu dieser von weniger als 1/8 der Breite des

Materialsammelbehälters am Gestell schwenkbeweglich befestigt sind;

mindestens ein Drehantrieb (16) am behälterseitigen Ende mindestens eines Teleskoparms (09) angeordnet ist, um eine Drehung des Materialsammelbehälters (05) um die Kippachse (07) zu ermöglichen;

mindestens ein Schwenkantrieb (13) angeordnet ist, welcher ein Verschwenken der Teleskoparme (09) aus der Mittenebene (04) heraus in beiden Winkelrichtungen ermöglicht .

Entleerungsmodul nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass es auf ein Fahrzeug montierbar ist.

Description:
Fahrzeug mit einem auskippbaren Materialsammelbehälter sowie Entleerungsmodul

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem

Fahrzeuggestell mit einer Fahrzeuglängsachse, die in einer Fahrzeugmittenebene verläuft. Das Fahrzeug besitzt weiterhin einen auskippbaren Materialsammelbehälter, der an einer parallel zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden Kippachse

aufgehangen ist. Schließlich besitzt ein gattungsgemäßes Fahrzeug eine Teleskopiereinrichtung, die zwei Teleskoparme aufweist, deren behälterseitiges Ende jeweils an der Kippachse angeordnet ist, um welche der Materialsammelbehälter somit drehbar ist, wobei das gestellseitige Ende jedes Teleskoparms jeweils am Fahrzeuggestell angeordnet ist. Die den Material ¬ sammelbehälter und dessen Lager- sowie Betätigungselemente umfassende Einheit kann bevorzugt in Form eines Entleerungs ¬ moduls aufgebaut sein, welches sowohl auf einem Fahrzeug als auch bei Bedarf im stationären Betrieb ohne das Fahrzeug betrieben werden kann. Daher betrifft die vorliegende

Erfindung auch ein derartiges Entleerungsmodul.

Im Zusammenhang mit Nutz- und Lastfahrzeugen ist es bekannt, dass auf einem sogenannten Fahrzeugchassis für den jeweiligen Einsatzzweck erforderliche Aufbauten angeordnet werden, die mehr oder weniger an den mobilen Einsatzfall angepasst sind. Solche Aufbauten werden mit dem Fahrzeuggestell verbunden, wobei in bestimmten Einsatzfällen der Fahrzeughauptantrieb auch als Antriebsaggregat für Zusatzfunktionen genutzt wird, gelegentlich die Aufbauten aber auch unabhängig vom Fahrzeug betriebsfähig sind. Bekannt sind beispielsweise Lastkraftwagen für Schüttgut, die einen Aufnahmebehälter für Material tragen, wobei zum Entladen des Schüttgutes der Aufnahmebehälter um eine Kippachse verkippt wird, sodass das Schüttgut aufgrund der Schwerkraft aus dem Behälter herausgleitet. Es sind in diesem Zusammenhang auch Ausführungsformen von Lastkraftwagen (auch als Kipper bezeichnet) bekannt, die eine in

Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Kippachse aufweisen,

teilweise sogar mit zwei Kippachsen ausgerüstet sind, um das Schüttgut an beiden Seiten des Fahrzeugs auskippen zu können. Die in Längsrichtung verlaufenden Kippachsen sind dabei im Regelfall möglichst nah an der Außenkante des Fahrzeuggestells angeordnet, sodass ein Abkippen der Ladung unmittelbar neben dem Fahrzeug möglich ist.

Einen besonderen Anwendungsfall im Bereich der mobilen

Arbeitsmaschinen stellen die sogenannten Saugbagger dar.

Aus der DE 38 37 670 AI ist ein derartiger Saugbagger bekannt, umfassend einen pneumatischen Saugrüssel, einen Sammelbehälter für das aufgesaugte Erdreich, in den der Saugrüssel mündet und in dem das Erdreich aus dem Saugluftstrom abgeschieden wird, sowie ein an den Sammelbehälter angeschlossenes Sauggebläse zur Erzeugung des Saugluftstroms. Zu den weiteren üblichen Bestandteilen der Saugbagger gehören Führungselemente für den Saugrüssel und Filter zum Reinigen der Saugluft, bevor diese den Sammelbehälter wieder verlässt und an die Umgebung

abgegeben wird. Bei der in dieser Druckschrift beschriebenen

Bauform des Saugbaggers wird ein Sammelbehälter verwendet, der alternativ um jeweils eine von zwei in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Kippachsen zur jeweiligen Fahrzugseite hin verkippt werden kann, um das im Sammelbehälter abgeschiedene Material auszuschütten. Die benutzte Kippanordnung entspricht weitestgehend der Gestaltung von Lastkraftwagen mit Kippermulden. Ein Nachteil eines solchen seitlichen Auskippens der Sammelbehälter besteht darin, dass das aufgenommene Material unmittelbar neben dem Fahrzeug zu Boden fällt und bei größeren Materialmengen ein vollständiges Entleeren des Materialsammel ¬ behälters in nur einem Kippvorgang erschwert sein kann. Das Fahrzeug muss daher entweder während des Kippvorgangs

verfahren werden oder das Auskippen des Materials muss in einen tiefer gelegenen Bereich erfolgen, um auf diese Weise größere Materialmengen aufnehmen zu können.

Aus der DE 10 2012 003 226 AI ist ein kippbarer Behälter, insbesondere für Saugbagger bekannt, bei welchem die Kippachse oberhalb des Behälterbodens, vorzugsweise in der oberen Hälfte des Behälters angeordnet ist. Um den Behälter zu entleeren, kann dieser mithilfe einer Hydraulik zunächst angehoben und dabei seitlich verlagert werden, sodass die Kippachse in eine erhöhte Position verfahren wird. Ein zweiter Linearantrieb wirkt daraufhin auf den Behälter ein, um diesen um die Kippachse zu schwenken. Vor dem Entleerungsvorgang muss ein auf dem Behälter angeordneter Deckel durch eine eigene Hydraulik geöffnet und zur Seite verschwenkt werden, um das Anheben und Verkippen des Behälters zu gestatten. Der Aufbau dieses Saug ¬ baggers ist entsprechend kompliziert, wartungsanfällig und teuer. Außerdem hat der vorbekannte Saugbagger den

entscheidenden Nachteil, dass der Behälter nur nach einer Fahrzeugseite hin kippbar ist, wodurch der flexible Einsatz des Saugbaggers erheblich eingeschränkt wird.

Die DE 28 11 186 AI beschreibt einen Transportbehälter, welcher auf einem Fahrgestell angeordnete ist und mittels einer Kippvorrichtung quer zur Fahrzeuglängsachse kippbar ist. Die beiden Stirnseitenwände des Behälters sind um jeweils einen Lagerzapfen schwenkbar angeordnet. Der Lagerzapfen ist mit den oberen Enden eines Stützbockes verbunden, der zwei je nach einer Längsseite des Fahrgestells weisende Schwenkarme aufweist. Die Schwenkarme sind lösbar an dem Fahrgestell angelenkt, wobei jeweils nur die beiden Schwenkarme, in deren Richtung der Behälter entleert werden soll, mit dem

Fahrgestell über Lagerbolzen verbunden sind, während die beiden anderen Schwenkarme manuelle vom Fahrgestell gelöst werden müssen. Zum Kippen des Behälters dienen hydraulische Arbeitszylinder, die mit ihrem unteren Ende in der Mitte des Querträgers und mit ihrem oberen Ende an einer die Schwenkarme starr verbindenden Lasche angelenkt sind. An dem Lagerzapfen ist eine konzentrische Kreisscheibe angeordnet, an der ein

Zugseil angreift.

Bei derartigen vorbekannten Lösungen zum Entleeren eines

Sammelbehälters sind die Bewegungen zum Anheben und Kippen zwingende voneinander, sodass ein feststehender

Bewegungsablauf sowie eine fixe Auskippstellung resultieren. Die Kipphöhe lässt sich nicht verändern und auch die seitliche Kippweite steht fest. Daraus resultiert beispielsweise der Nachteil, dass Teile des Schüttgutes auf dem Fahrzeug-Chassis landen, sofern nicht separate Abweiser angeordnet werden.

Zudem müssen manuell Umbauten ausgeführt werden, um beidseitig kippen zu können.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend von der zuvor genannten Druckschrift darin, ein verbessertes Fahrzeug mit auskippbarem Materialsammelbehälter bereitzustellen, welches ein Auskippen des Materialsammelbehälters auf beiden Fahrzeugseiten ermöglicht, gleichzeitig eine in der Höhe variierbare Position der Kippachse gestattet, um ein Entleeren des Materialsammelbehälters auch auf ein erhöhte Fläche, beispielsweise ein nebenstehendes Fahrzeug zu gestatten, sowie mit bewährten und robusten Antriebselementen auskommt. Diese und weitere Aufgaben werden durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen gemäß dem beigefügten Anspruch 1 gelöst.

Wesentliche Vorteile der Erfindung bestehen u.a. darin, dass das Ausfahren, Kippen und Drehen des Sammelbehälters zu beiden

Seiten des Fahrzeugs ohne Umbauarbeiten möglich ist. Da Hub- und Kippbewegungen unabhängig voneinander steuerbar sind, werden durch die Erfindung verschiedene Kipppositionen des Behälters ermöglicht, wodurch die Einsatzbedingungen flexibler sind. Außerdem ist es erstmals möglich, den Sammelbehälter seitlich so weit zu schwenken, dass die Kippachse außerhalb der Fahrzeuggrundfläche liegt, sodass beim Entleeren das Fahrzeugchassis nicht mehr durch das Schüttgut verschmutzt wird .

Ein erfindungsgemäßes Fahrzeug zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass die Kippachse parallel zu einer Symmetrie ¬ ebene des Materialsammelbehälters verläuft, wobei der seit ¬ liche Versatz zur Symmetrieebene weniger als 1/8, bevorzugt weniger als 1/12 der Breite des Materialsammelbehälters beträgt. Besonders bevorzugt verläuft die Kippachse in der Symmetrieebene des Materialsammelbehälters, die in einem

Ruhe-, Arbeits- oder Transportzustand die Fahrzeuglängsachse einschließt. Der Materialsammelbehälter ist in seiner

Längsrichtung im Wesentlichen symmetrisch aufgebaut,

insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Lastverteilung. Von einem symmetrischen Aufbau im Sinne der vorliegenden Erfindung kann ausgegangen werden, wenn der Materialsammelbehälter bei Aufhängung entlang der Kippachse und ohne Anwendung sonstiger Befestigungs- oder Lagerelemente selbsttätig in eine Position schwenkt, in welcher die Mittelebene im Wesentlichen senkrecht steht und die Oberseite des Materialsammelbehälter im

Wesentlichen in einer horizontalen Ebene verläuft. Der Fachmann wird erkennen, dass ein in diesem Sinne symmetrischer Aufbau auch dann gegeben ist, wenn an dem

Materialsammelbehälter zusätzliche Elemente, beispielsweise für die Befestigung oder andere Nebenfunktionen erforderliche Elemente, nur einseitig angebracht sind und insoweit keine streng geometrische Symmetrie gegeben ist.

Weiterhin zeichnet sich das erfindungsgemäße Fahrzeug dadurch aus, dass die gestellseitigen Enden der Teleskoparme besonders bevorzugt in der Fahrzeugmittenebene oder mit nur geringem seitlichen Versatz zu dieser von weniger als 1/8, bevorzugt weniger als 1/12 der Breite des Materialsammelbehälters am Fahrzeuggestell schwenkbeweglich befestigt sind. Dies hat zur Folge, dass die Teleskoparme in einem Ruhe- oder

Transportzustand, also bei nicht gekipptem

Materialsammelbehälter, im Wesentlichen senkrecht stehen und ebenfalls in der Fahrzeugmittenebene verlaufen. Dies hat auch den Vorteil, dass die Gewichtskraft in diesem Ruhe-, Arbeits ¬ und Transportzustand die vom Materialsammelbehälter und dem darin befindlichen Material ausgeht, in Achsrichtung auf die

Teleskoparme einwirkt, die in dieser Richtung hohe Kräfte aufnehmen können, soweit der Materialsammelbehälter nicht auf dem Gestell abgestellt ist. Das erfindungsgemäße Fahrzeug besitzt darüber hinaus

mindestens einen Drehantrieb am behälterseitigen Ende

mindestens eines der Teleskoparme. Der Drehantrieb wirkt auf den Materialsammelbehälter ein, um diesen für einen Entleerungsvorgang um die Kippachse zu drehen. Auf Linearantriebe, die separat zwischen dem Materialsammelbehälter und dem Fahrzeuggestell wirken, lässt sich auf diese Weise verzichten. Um größere Kräfte aufzubringen und einen Gleichlauf zu bewirken, können bei einer bevorzugten Ausführungsform zwei Drehantriebe genutzt werden, die sich jeweils am behälterseitigen Ende der beiden Teleskoparme befinden.

Schließlich besitzt das erfindungsgemäße Fahrzeug mindestens einen Schwenkantrieb, der ein Verschwenken der Teleskoparme aus der Fahrzeugmittenebene heraus in beide Winkelrichtungen ermöglicht. Der Schwenkantrieb kann beispielsweise durch

Hydraulikzylinder ausgeführt sein, die zwischen dem

Fahrzuggestell und dem nicht längs veränderlichen Abschnitt des Teleskoparms wirken. Bei alternativen Ausführungsformen kann der Schwenkantrieb auch als ein weiterer Drehantrieb gestaltet sein, der am gestellseitigen Ende vorzugsweise der beiden Teleskoparme angreift . Ebenso kann der Schwenkantrieb andere Linearantriebe nutzen, die gegebenenfalls gegenläufig wirken, um eine Verschwenken in beide Fahrzeugseitenrichtungen zu gestatten.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Saugbagger. In diesem Fall ist es besonders zweckmäßig, wenn der Anschluss für den

Saugschlauch derart am Materialsammelbehälter vorgesehen ist, dass ein im wesentlichen symmetrischer Eintrag des eingesaugten Materials erfolgt, sodass die Lastverteilung im Material ¬ sammelbehälter unabhängig vom Füllstand ebenfalls im Wesent- liehen symmetrisch erfolgt. Bei abgewandelten Ausführungsformen kann der Innenraum des Materialsammelbehälters aber auch unterteilt sein und mehrere Kammern aufweisen, in denen bei Bedarf unterschiedliche Materialien aufgenommen werden können. In nochmals abgewandelten Ausführungsformen kann das Fahrzeug auch für andere Materialsammelzwecke ausgerüstet sein, beispielsweise zur Aufnahme von Schlamm oder Flüssig ¬ keiten . Es ist vorteilhaft, wenn die Kippachse durch zwei Drehlager verläuft, die sich an den quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Stirnwänden des Materialsammelbehälters befinden. Besonders bevorzugt sind diese Drehlager in der oberen Hälfte des

Materialsammelbehälters an den Stirnwänden angeordnet, sodass die Kippachse bereits im Ruhezustand deutlich oberhalb des Fahrgestells liegt, beispielsweise in einer Höhe von etwa 2 bis 3 m über der Fahrbahnebene. Eines der Drehlager kann in einer einfachen Ausführung als Zapfenlager gebildet sein.

Bei einer abgewandelten Ausführungsform sind die Drehlager mit einem in axialer Richtung wirkenden Kugelgelenk kombiniert, sodass insbesondere beim Ausfahren der Teleskoparme ein Höhen ¬ versatz zwischen den sich gegenüberliegenden Drehlagern auftreten kann, ohne das es zu einer Blockade des Drehlagers kommt. Wenn es die derart weitergebildeten Drehlager und die sonstige Konstruktion gestatten, einen solchen Höhenversatz bewusst einzustellen, kann die Kippachse in Längsrichtung gegenüber dem Fahrzeuggestell geneigt werden sodass

beispielsweise im Falle eines geneigt stehenden Fahrzeugs dennoch ein nahezu waagerechtes Auskippen des

Materialsammelbehälters möglich bleibt oder auch in einem abgewandelten Fall gezielt eine Verlagerung des

Materialsammelbehälters gegenüber der Horizontalen vorgenommen werden kann, beispielsweise um flüssige oder breiige Medien nur an einer Seite des Materialsammelbehälters auslaufen zu lassen .

Eine zweckmäßige Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Materialsammelbehälter an seiner Oberseite durch einen Deckel verschlossen ist, welcher zur Entleerung geöffnet wird. Dazu besitzt der Deckel vorzugsweise zwei Deckelteile, die an einer in oder nahe zu der Symmetrieebene des Material- Sammelbehälters liegenden Klappachse drehbeweglich befestigt sind. Beim Auskippen des Materialsammelbehälters wird somit die Deckelhälfte auf der Fahrzeugseite, zu welcher der

Materialsammelbehälter ausgekippt wird, bevorzugt durch

Öffnungselemente geöffnet. Es ist vorteilhaft, wenn

Verschluss- und Verriegelungselemente vorgesehen sind, um den Deckel während des Saugbetriebs dicht zu verschließen, sodass die Druckverhältnisse im Materialsammelbehälter den

Anforderungen eines Saugbaggers genügen.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Teleskoparme so gestaltet, dass die Differenz der Länge zwischen dem komplett eingefahrenen und dem komplett ausgefahrenen Zustand

mindestens 1/4, bevorzugt etwa 1/2 der Höhe des

Materialsammelbehälters entspricht. Damit ist gewährleistet, dass der Materialsammelbehälter ausreichend weit angehoben werden kann, um beim nachfolgenden Verkippen keine sonstigen Teile des Fahrzeugs zu beschädigen. Gleichzeitig kann durch ein entsprechend weites Ausfahren der Teleskoparme

sichergestellt werden, dass das Entleeren auf eine höhere

Ebene möglich bleibt.

Das seitliche Verschwenken der Teleskoparme soll zumindest soweit ermöglicht sein, dass ein gefahrloses Auskippen des Materialsammelbehälters auf der jeweiligen Fahrzeugseite möglich ist, ohne dass das Fahrzeug dabei beschädigt oder durch das herausfallende Material beim Weiterfahren behindert wird. Bevorzugt können die Teleskoparme so weit zu jeder Fahr ¬ zeugseite verschwenkt werden, dass die auf die Ebene des Fahr- zeuggestells projizierte Kippachse außerhalb der vom Fahrzeug ¬ gestell beschriebenen Grundfläche verläuft. Die genannte Aufgabenstellung wird auch durch ein Entleerungsmodul gelöst, wie es im Anspruch 9 definiert ist. Dieses

Entleerungsmodul kann als eigenständiges Baumodul auf einem Fahrzeug montiert sein oder auch im stationären Betrieb

genutzt werden. Insbesondere gestattet es der modulartige Aufbau, das Entleerungsmodul auf unterschiedlichen Fahrzeugen anzubringen, je nach gewünschtem Anwendungsfall.

Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der

vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugen Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:

Fig. 1 eine vereinfachte Ansicht eines Fahrzeugs von hinten, welches einen auskippbaren Materialsammelbehälter umfasst;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Entleerungsmoduls mit gekipptem Materialsammelbehälter;

Fig. 3 eine Ansicht des Fahrzeugs von hinten während eines

Entleerungsvorgangs .

Fig. 1 zeigt in einer vereinfachten Ansicht von hinten ein Fahrzeug Ol, bei welchem es sich hier um einen Saugbagger handelt, wobei verschiedene Einzelheiten des Saugbaggers nicht dargestellt sind, da sie für die vorliegende Erfindung nicht von besonderem Interesse sind. Das Fahrzeug Ol besitzt ein Fahrzeuggestell 02. In Bezug auf Fahrzeugräder 03 ist das Fahrzeug symmetrisch zu einer Fahrzeugmittenebene 04

aufgebaut, die in Fig. 1 durch eine strichpunktierte Linie dargestellt ist. Eine Fahrzeuglängsachse 04a verläuft in der Fahrzeugmittenebene. Als Aufbauelement besitzt das Fahrzeug Ol ein Entleerungsmodul mit einem Materialsammelbehälter 05, in welchem das vom Saugbagger aufgesaugte Material gesammelt wird. In diesem Anwendungsfall ist an einem Sauganschluss 06 ein Saugschlauch angeschlossen, über welchen das aufzusaugende

Material dem Materialsammelbehälter zugeführt wird.

Der Materialsammelbehälter 05 ist in einer Kippachse 07 aufgehangen, deren Verlauf durch zwei Drehlager 08 definiert ist, welche sich an den quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs verlaufenden Stirnwänden des Materialsammelbehälters 05 befinden .

Eine Teleskopiereinrichtung umfasst in der gezeigten

Ausführungsform zwei Teleskoparme 09, deren behälterseitiges

Ende je an eines der Drehlager 08 gekoppelt ist und deren gestellseitiges Ende jeweils an einem Schwenklager 10 schwenk ¬ beweglich am Fahrzeuggestell 02 angebracht ist. Wie sich aus Fig. 1 entnehmen lässt, befindet sich der

Materialsammelbehälter 05 während einer Ruhe-, Transport- oder Arbeitsstellung im Wesentlichen mittig über dem Fahrzeuggestell bzw. einem Hilfsrahmen 02. Eine Oberseite 11 des

Materialsammelbehälters 05 verläuft in diesem Zustand im

Wesentlichen horizontal. Die Oberseite 11 ist dabei von einem

Deckel 12 verschlossen. Die Teleskoparme 09 stehen im

Wesentlichen senkrecht zur Ebene des Fahrzeuggestells 02.

Ein als Schwenkantrieb arbeitender Hydraulikzylinder 13 erstreckt sich zwischen dem Fahrzeuggestell 02 und einem

Anlenkpunkt 14 am nicht längenveränderlichen Abschnitt des jeweiligen Teleskoparms 09. Der Schwenkantrieb 13 ist so gestaltet, dass er bei seiner Betätigung den Teleskoparm 09 in beide Winkelrichtungen aus der senkrechten Position, d. h. aus der Fahrzeugmittenebene 04 heraus nach links oder rechts schwenken kann. Fig. 2 zeigt eine vereinfachte perspektivische Ansicht eines

Entleerungsmoduls, wie es Bestandteil des zuvor beschriebenen Fahrzeugs 01 sein kann. In Fig. 2 sind die zum Fahrzeug 01 gehörenden Chassis-Elemente weitgehend nicht dargestellt.

Teile des Fahrzeuggestells können entweder unmittelbar dem Fahrzeug und/oder dem Hilfsrahmen des eigenständig aufgebauten

Entleerungsmoduls zugerechnet werden.

Fig. 2 zeigt den Zustand der Entleerung des Materialsammel ¬ behälters 05. Dazu werden die Teleskoparme 09 in Längsrichtung ausgefahren und nach Erreichen einer Mindesthöhe, die ein

Verschwenken gestattet, durch Aktivierung des Schwenkantriebs 13 zu einer der beiden Fahrzeugseiten bzw. Modulseiten

verschwenkt. Im dargestellten Beispiel wurde der Material ¬ sammelbehälter 05 bezogen auf die Fahrtrichtung nach links verschwenkt.

Zum sicheren Stand des Fahrzeugs bzw. des Moduls während des Entleerungsvorgangs können Stützen 15 ausgefahren werde, sodass das Fahrzeug einen möglichst waagerechten Stand

einnimmt.

Nach dem axialen Ausfahren der Teleskoparme 09 und dem

Verschwenken wird ein Drehantrieb 16 aktiviert, der im Bereich der Drehlager 08 angeordnet bzw. in diese integriert sein kann. Die Aktivierung des Drehantriebs 16 bewirkt eine Drehung des Materialsammelbehälters 05 um die Kippachse 07, sodass sich die Oberseite 11 zur Seite bzw. nach unten neigt, um bei geöffnetem Deckel 12 das im Materialsammelbehälter 05

gesammelte Material auszukippen.

Fig. 3 zeigt in einer vereinfachten Ansicht von hinten noch- mals den Zustand während der Entleerung des Materialsammel ¬ behälters 05. In dieser Darstellung ist gut ersichtlich, dass durch das Ausfahren der Teleskoparme 09 die Kippachse 07 soweit nach oben verlagert ist, dass die bei verkipptem

Materialsammelbehälter 05 unten liegende Kante der Oberseite 11 beispielsweise in einer Höhe von 2-3 m liegen kann, sodass ein Entleeren des Materialsammelbehälters 05 in einen neben dem Fahrzeug stehenden Lastkraftwagen möglich wird. Dafür ist es erforderlich, dass der Deckel 12 zumindest teilweise geöffnet ist, vorzugsweise durch Verschwenken einer Deckel- hälfte um eine Klappachse, die etwa in der Mittelinie der

Oberseite 11 verläuft.

Aus Fig. 3 ist auch ersichtlich, dass durch das seitliche Verschwenken der Teleskoparme 09 mithilfe des Schwenkantriebs 13 die Kippachse 07 links neben dem Fahrzeug verläuft bzw. bei einem Verschwenken in die andere Richtung rechts neben dem Fahrzeug 01 verlaufen kann. Ein Entleeren des Materialsammel ¬ behälters 05 ist dadurch sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite des Fahrzeugs möglich.

Die Teleskoparme 09 sind bevorzugt mit einer integrierten Linearführung ausgestattet und in an sich bekannter Weise durch Hydraulikzylinder ein- uns ausfahrbar. Im Regelfall wird ein paralleler Betrieb der beiden Teleskoparme durch eine entsprechende Steuerung ermöglicht, wobei in bestimmten

Anwendungssituationen auch ein unterschiedlich starkes

Ausfahren der beiden Teleskoparme zweckmäßig sein kann. Um Verwindungen zu vermeiden ist bevorzugt jedem der beiden Teleskoparme 09 ein Schwenkantrieb 13 zugeordnet, wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist. Diese beiden Schwenkantriebe 13 werden ebenfalls im Gleichlauf betrieben. An den behälterseitigen Enden der Teleskoparme 09 kann jeweils der genannte Dreh ¬ antrieb 16 angeordnet sein oder nur einer der Teleskoparme 09 ist mit dem Drehantrieb ausgerüstet, während an dem anderen Teleskoparm eine Zapfenlagerung das Drehlager realisiert.

Bezugszeichenliste

Ol Fahrzeug

02 Fahrzeuggestell / Hilfsrahmen

03 Fahrzeugräder

04 Fahrzeugmittenebene

04a Fahrzeuglängsachse

05 MaterialSammelbehälter

06 Sauganschluss

07 Kippachse

08 Drehlager

09 Teleskoparme

10 Schwenklager

11 Oberseite

12 Deckel

13 Schwenkantrieb

14 Anlenkpunkt

15 Stützen

16 Drehantrieb