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Title:
VEHICLE, IN PARTICULAR RAIL VEHICLE, COMPRISING A DRIVE CONTROLLER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/134964
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a vehicle, in particular a rail vehicle (10), comprising a drive (20) which has one or more electric motors (21, 22) and comprising a drive controller which is connected to the drive (20) and actuates same. According to the invention, in addition to the controller, the vehicle has a monitoring device (50) which operates independently of the drive controller. The monitoring device (50) is designed to quantitatively detect the drive current of the drive (20) and to deactivate the drive (20) if at least one drive deactivation condition has been satisfied and simultaneously a drive current value (Ma) which specifies the drive current indicates an active drive operation of the drive (20).

Inventors:
HILPERT JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/052617
Publication Date:
September 01, 2016
Filing Date:
February 08, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B61C3/00; B60L3/04
Foreign References:
DE102005045603A12007-04-05
US20140365046A12014-12-11
US20100162918A12010-07-01
EP2755320A12014-07-16
US20090256514A12009-10-15
US7026776B12006-04-11
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Claims:
Patentansprüche

1. Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug (10), mit einem einen oder mehrere elektrische Motoren (21, 22) aufweisenden Antrieb (20) und einer mit dem Antrieb (20) in Verbindung stehenden und diesen ansteuernden Antriebssteuereinrichtung, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

- das Fahrzeug zusätzlich zu der Antriebssteuereinrichtung eine Überwachungseinrichtung (50) aufweist, die unabhängig von der Antriebssteuereinrichtung arbeitet,

- wobei die Überwachungseinrichtung (50) derart ausgestaltet ist, dass sie den Antriebsstrom des Antriebs (20) quantitativ erfasst und den Antrieb (20) abschaltet, wenn zumindest eine Antriebsausschaltbedingung erfüllt ist und gleichzeitig ein den Antriebsstrom angebender Antriebs- strommesswert (Ma) einen aktiven Antriebsbetrieb des Antriebs (20) anzeigt.

2. Fahrzeug nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

- der Antrieb (20) zwei oder mehr Motoren (21, 22) aufweist und

- die Überwachungseinrichtung (50) ein Stromerfassungsmodul (51) aufweist, das den Antriebsstrommesswert (Ma) durch Summenbildung von Motorstrommesswerten (Mil, Mi2), die die durch die Motoren (21, 22) fließenden Motorströme (Iml, Im2) angeben, bildet.

3. Fahrzeug nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

das Stromerfassungsmodul (51) derart ausgestaltet ist, dass es die Summenbildung vorzeichenbezogen unter Berücksichtung der jeweiligen Stromrichtung der Motorströme (Iml, Im2) durchführt, wobei Motorströme (Iml, Im2), deren Stromrichtung einen Energieverbrauch des jeweiligen Motors (21, 22) anzeigt, mit einem anderen Vorzeichen berücksichtigt werden als Motorströme (Iml, Im2), deren Stromrichtung eine Energieerzeugung des jeweiligen Motors (21, 22) anzeigt.

4. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

das Stromerfassungsmodul (51) derart ausgestaltet ist, dass es die Motorstrommesswerte (Mil, Mi2) von Motoren (21, 22), die sich im Antriebsbetrieb befinden, bei der Addition mit einem anderen Vorzeichen berücksichtigt als die Motorstrommesswerte (Mil, Mi2) von Motoren (21, 22), die sich im Bremsbetrieb befinden und eine gegenüber dem Antriebsbetrieb in- verse Stromrichtung aufweisen.

5. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

die Überwachungseinrichtung (50) ein Traktionsabschaltmodul (52) aufweist, das derart ausgestaltet ist, dass es das Vorzeichen des durch Summenbildung gebildeten Antriebsstrommess- werts (Ma) auswertet und den Antrieb (20) abschaltet, wenn zumindest eine Antriebsausschaltbedingung erfüllt ist und das Vorzeichen des Antriebsstrommesswerts (Ma) den aktiven An- triebsbetrieb der Motoren (21, 22) insgesamt anzeigt.

6. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

das Traktionsabschaltmodul (52) einen Signaleingang (E52a) zur Eingabe eines Schnellbremssignals (SBS) , das im Falle einer Schnellbremsung eine solche anzeigt, aufweist und das Vorliegen der zumindest einen Antriebsausschaltbedingung zumindest auch anhand dieses Schnellbremssignals (SBS) prüft. 7. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

das Traktionsabschaltmodul (52) einen Signaleingang (E52b) zur Eingabe eines Fernsteuerungssignals (FSS) , das im Falle einer Fernsteuerung des Fahrzeugs eine solche anzeigt, auf- weist und das Vorliegen der zumindest einen Antriebsausschaltbedingung zumindest auch anhand dieses Fernsteuerungs- Signals (FSS) prüft.

8. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

das Traktionsabschaltmodul (52) einen Signaleingang (E52c) zur Eingabe eines Besetztsignals (BS) , das im Fall eines be- setzten Führerraums einen solchen anzeigt, sowie einen Signaleingang (E52d) zur Eingabe eines Traktionsfreigabesignals (TFS) , das im Falle eines Vorliegens eines führerseitigen Antriebsbefehls einen solchen anzeigt, aufweist und das Vorliegen der zumindest einen Antriebsausschaltbedingung zumindest auch anhand dieser beiden genannten Signale prüft.

9. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

die Überwachungseinrichtung (50) ein Bremsleistungsberech- nungsmodul (53) aufweist, das zumindest auch anhand des An- triebsstrommesswerts (Ma) einen Bremsleistungswert (BLW) der Motoren (21, 22) ermittelt.

10. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

- das Fahrzeug einen den oder die Motoren (21, 22) mit

elektrischer Energie versorgenden Gleichspannungszwischenkreis (40) aufweist und

- das Fahrzeug ein Bremsleistungsberechnungsmodul (53) auf- weist, das anhand des Antriebsstrommesswerts (Ma) und einem die Spannung (U) im Gleichspannungszwischenkreis (40) angebenden Spannungsmesswert (Mu) einen Bremsleistungswert (BLW) der Motoren (21, 22) ermittelt. 11. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

das Bremsleistungsberechnungsmodul (53) mittelbar oder unmittelbar mit einer Bremssteuereinrichtung des Fahrzeugs in Verbindung steht und dieser den Bremsleistungswert (BLW) der Mo- toren (21, 22) übermittelt.

12. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass - das Fahrzeug einen elektrischen Schalter (60) aufweist, der im geschlossenen Zustand den Antrieb (20) mit einem Energieversorgungsanschluss des Fahrzeugs verbindet und im geöffneten Zustand den Antrieb (20) von dem Energieversor- gungsanschluss trennt, und

- die Überwachungseinrichtung (50) mit dem elektrischen

Schalter (60) in Verbindung steht und diesen mittels eines Steuersignals (ST) öffnet, wenn die zumindest eine Antriebsausschaltbedingung erfüllt ist und gleichzeitig der Antriebsstrommesswert (Ma) den aktiven Antriebsbetrieb des

Antriebs (20) anzeigt.

13. Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, insbesondere Schienenfahrzeugs, das einen Antrieb (20) und eine mit dem Antrieb (20) in Verbindung stehende und diese ansteuernde Antriebssteuereinrichtung aufweist ,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

- zusätzlich zu der Antriebssteuereinrichtung eine Überwachungseinrichtung (50) unabhängig von der Antriebssteuer- einrichtung betrieben wird,

- und zwar derart, dass mit dieser der Antriebsstrom des Antriebs (20) quantitativ erfasst und der Antrieb (20) abgeschaltet wird, wenn zumindest eine Antriebsausschaltbedingung erfüllt ist und gleichzeitig ein den Antriebsstrom angebender Antriebsstrommesswert (Ma) einen aktiven Antriebsbetrieb des Antriebs (20) anzeigt.

Description:
Beschreibung

Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, mit Antriebssteuereinrichtung

Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, mit einem einen oder mehrere elektrische Motoren aufweisenden Antrieb und einer mit dem Antrieb in Verbindung stehenden und diesen ansteuernden Antriebssteuer- einrichtung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug anzugeben, das gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen vergleichbarer Art ein höheres Maß an Si- cherheit gewährleistet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind in Unteran- Sprüchen angegeben.

Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Fahrzeug zusätzlich zu der Antriebssteuereinrichtung eine Überwachungseinrichtung aufweist, die unabhängig von der Antriebssteuer- einrichtung arbeitet, wobei die Überwachungseinrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie den Antriebsstrom des Antriebs quantitativ erfasst und den Antrieb abschaltet, wenn zumindest eine Antriebsausschaltbedingung erfüllt ist und gleichzeitig ein den Antriebsstrom angebender Antriebsstrommesswert einen aktiven Antriebsbetrieb des Antriebs anzeigt.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist darin zu sehen, dass durch die zusätzlich zur Antriebssteuereinrichtung vorgesehenen Überwachungseinrichtungen ein höhe- res Maß an Betriebssicherheit als bei herkömmlichen Fahrzeugen erreicht wird. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ein aktiver Antriebsbetrieb von der Überwachungseinrichtung erfindungsgemäß unterbunden wird, wenn zumindest eine Antriebs- ausschaltbedingung erfüllt ist, und zwar unabhängig von der parallelen bzw. zeitgleichen Ansteuerung durch die Antriebssteuereinrichtung . Weist der Antrieb zwei oder mehr Motoren auf, so wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Überwachungseinrichtung ein Stromerfassungsmodul aufweist, das den Antriebsstrommesswert durch Summenbildung von Motorstrommesswerten, die die durch die Motoren fließenden Motorströme angeben, bildet.

Vorzugsweise ist das Stromerfassungsmodul derart ausgestaltet, dass es die Summenbildung vorzeichenbezogen unter

Berücksichtung der jeweiligen Stromrichtung der Motorströme durchführt, wobei Motorströme, deren Stromrichtung einen Energieverbrauch des jeweiligen Motors anzeigt, mit einem anderen Vorzeichen berücksichtigt werden als Motorströme, deren Stromrichtung eine Energieerzeugung des jeweiligen Motors anzeigt. Mit anderen Worten ist es vorteilhaft, wenn das Stromerfassungsmodul derart ausgestaltet ist, dass es die Motor- strommesswerte von Motoren, die sich im Antriebsbetrieb befinden, bei der Addition mit einem anderen Vorzeichen berücksichtigt als die Motorstrommesswerte von Motoren, die sich im Bremsbetrieb befinden und eine gegenüber dem Antriebsbetrieb inverse Stromrichtung aufweisen.

Vorzugsweise weist die Überwachungseinrichtung ein

Traktionsabschaltmodul auf, das derart ausgestaltet ist, dass es das Vorzeichen des durch Summenbildung gebildeten An- triebsstrommesswerts auswertet und den Antrieb abschaltet, wenn zumindest eine Antriebsausschaltbedingung erfüllt ist und das Vorzeichen des Antriebsstrommesswerts den aktiven Antriebsbetriebs der Motoren insgesamt (- bzw. in der Summe gesehen -) anzeigt. Vorzugsweise weist das Traktionsabschaltmodul einen Signaleingang zur Eingabe eines Schnellbremssignals, das im Falle einer Schnellbremsung eine solche anzeigt, auf, und prüft das Vorliegen der zumindest einen Antriebsausschaltbedingung zumindest auch anhand dieses Schnellbremssignals.

Darüber hinaus wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Traktionsabschaltmodul einen Signaleingang zur Eingabe eines Fernsteuerungssignals, das im Falle einer Fernsteuerung des Fahrzeugs eine solche anzeigt, aufweist und das Vorliegen der zumindest einen Antriebsausschaltbedingung zumindest auch anhand dieses Fernsteuerungssignals prüft.

Auch ist es vorteilhaft, wenn das Traktionsabschaltmodul einen Signaleingang zur Eingabe eines Besetztsignals, das im Fall eines besetzten Führerraums einen solchen anzeigt, sowie einen Signaleingang zur Eingabe eines

Traktionsfreigabesignals, das im Falle eines Vorliegens eines führerseitigen Antriebsbefehls einen solchen anzeigt, aufweist und das Vorliegen der zumindest einen Antriebsausschaltbedingung zumindest auch anhand dieser beiden genannten Signale prüft.

Die Überwachungseinrichtung weist bevorzugt ein Bremsleis- tungsberechnungsmodul auf, das zumindest auch anhand des An- triebsstrommesswerts , insbesondere anhand des durch Summenbildung der Motorstrommesswerte gebildeten Antriebsstrommess- werts, einen Bremsleistungswert der Motoren ermittelt.

Weist das Fahrzeug einen den oder die Motoren des Antriebs mit elektrischer Energie versorgenden Gleichspannungszwischenkreis auf, so wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Bremsleistungsberechnungsmodul anhand des Antriebsstrom- messwerts, insbesondere anhand des durch Summenbildung der Motorstrommesswerte gebildeten Antriebsstrommesswerts , und einem die Spannung im Gleichspannungszwischenkreis angebenden Spannungsmesswert den Bremsleistungswert der Motoren ermit- telt.

Vorteilhaft ist es, wenn das Bremsleistungsberechnungsmodul mittelbar oder unmittelbar mit einer Bremssteuereinrichtung des Fahrzeugs in Verbindung steht und diese den Bremsleistungswert der Motoren übermittelt.

Mit Blick auf ein schnelles und zuverlässiges Abschalten des Antriebs wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Fahrzeug einen elektrischen Schalter aufweist, der im geschlossenen Zustand den Antrieb mit einem Energieversorgungsanschluss des Fahrzeugs verbindet und im geöffneten Zustand den Antrieb von dem Energieversorgungsanschluss trennt, und die Überwachungs- einrichtung mit dem elektrischen Schalter in Verbindung steht und diesen mittels eines Steuersignals öffnet, wenn die zumindest eine Antriebsausschaltbedingung erfüllt ist und gleichzeitig der Antriebsstrommesswert den aktiven Antriebsbetrieb des Antriebs anzeigt.

Das Stromerfassungsmodul, das Traktionsabschaltmodul und das Bremsleistungsberechnungsmodul können durch Hardwaremodule gebildet sein. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Überwachungseinrichtung durch eine Recheneinrichtung gebildet ist, bei der das Stromerfassungsmodul, das

Traktionsabschaltmodul und/oder das Bremsleistungsberechnungsmodul durch Softwaremodule gebildet sind, die in einem Speicher der Recheneinrichtung gespeichert und von einem oder mehreren Rechenprozessoren der Recheneinrichtung ausgeführt werden.

Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeugs, das einen Antrieb und eine mit dem Antrieb in Verbindung ste- hende und diese ansteuernde Antriebssteuereinrichtung aufweist .

Erfindungsgemäß ist bezüglich eines solchen Verfahrens vorgesehen, dass zusätzlich zu der Antriebssteuereinrichtung eine Überwachungseinrichtung unabhängig von der Antriebssteuereinrichtung betrieben wird, und zwar derart, dass mit dieser der Antriebsstrom des Antriebs quantitativ erfasst und der Antrieb abgeschaltet wird, wenn zumindest eine Antriebsaus- schaltbedingung erfüllt ist und gleichzeitig ein den Antriebsstrom angebender Antriebsstrommesswert einen aktiven Antriebsbetrieb des Antriebs anzeigt . Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeug verwiesen, da die Vorteile des erfindungsgemäßen Fahrzeugs denen des erfindungsgemäßen Verfahrens im Wesentlichen entsprechen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen beispielhaft

Figur 1 ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes

Schienenfahrzeug, bei dem ein Antrieb zwei Motoren aufweist, die jeweils mit einem individuell zugeordneten Wechselrichter mit Motorstrom versorgt werden, Figur 2 ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes

Schienenfahrzeug, bei dem ein Antrieb lediglich einen einzigen Motor aufweist, und

Figur 3 ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes

Schienenfahrzeug, bei dem ein Antrieb zwei Motoren aufweist, die von ein und demselben Wechselrichter mit Motorstrom versorgt werden.

In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten stets dieselben Bezugszeichen verwendet .

Die Figur 1 zeigt Betriebskomponenten eines Schienenfahrzeugs 10 in einer schematischen Darstellung. Man erkennt einen An- trieb 20, der zwei Motoren 21 und 22 aufweist. Die beiden Motoren 21 und 22 werden von Wechselrichtern 31 und 32 mit Motorstrom Iml und Im2 versorgt . Die beiden Wechselrichter 31 und 32 stehen mit einem Gleichspannungszwischenkreis 40 in Verbindung, der die beiden Wechselrichter 31 und 32 mit elektrischer Energie versorgt. Die von dem Gleichspannungszwischenkreis 40 in die beiden Wech- selrichter 31 und 32 eingespeisten Eingangsströme sind in der Figur 1 mit den Bezugszeichen II und 12 bezeichnet.

Die Speisung des Gleichspannungszwischenkreises 40 mit elektrischer Energie ist prinzipiell beliebig und daher in der Fi- gur 1 nicht weiter dargestellt. Beispielsweise kann der

Gleichspannungszwischenkreis 40 von einem Gleichrichter gespeist werden, der mit einem elektrischen Transformator in Verbindung steht, und der Transformator kann mit einem Stromabnehmer des Schienenfahrzeugs verbunden sein.

Die Ansteuerung der beiden Motoren 21 und 22 des Antriebs 20 erfolgt bei dem Schienenfahrzeug 10 gemäß Figur 1 mittels einer Antriebssteuereinrichtung, die aus Gründen der Übersicht nicht näher dargestellt ist. Zusätzlich zu dieser in der Fi- gur 1 nicht dargestellten Antriebssteuereinrichtung weist das Schienenfahrzeug 10 eine Überwachungseinrichtung 50 auf, die unabhängig von der Antriebssteuereinrichtung, also parallel zu dieser, arbeitet. Wie weiter unten noch näher im Detail erläutert werden wird, ist die Überwachungseinrichtung 50 derart ausgestaltet, dass sie den Antriebsstrom, der in den Antrieb 20 hineinfließt, quantitativ erfasst und den Antrieb 20 abschaltet, wenn zumindest eine Antriebsausschaltbedingung erfüllt ist und gleichzeitig ein den Antriebsstrom angebender Antriebsstrom- messwert Ma einen aktiven Antriebsbetrieb des Antriebs anzeigt .

Zur Ermittlung des Antriebsstrommesswerts Ma bzw. zur Ermitt- lung des Antriebsstroms, der in den Antrieb 20 hineinfließt, ist die Überwachungseinrichtung 50 mit einem Stromerfassungsmodul 51 ausgestattet. Das Stromerfassungsmodul 51 steht mit Stromsensoren SSI und SS2 in Verbindung, die die Eingangs- ströme II und 12, die in die beiden Wechselrichter 31 und 32 hineinfließen, messen.

Die in die Wechselrichter 31 und 32 hineinfließenden Ein- gangsströme II und 12 geben die durch die Motoren fließenden Motorströme Iml und Im2 quantitativ an, so dass die von den beiden Stromsensoren SSI und SS2 gebildeten Messwerte Motor- strommesswerte für die beiden Motoren 21 und 22 des Antriebs

20 bilden. Die Motorstrommesswerte , die die Stromsensoren SSI und SS2 erzeugen und in das Stromerfassungsmodul 51 einspeisen, sind in der Figur 1 mit den Bezugszeichen Mil und Mi2 gekennzeichnet .

Das Stromerfassungsmodul 51 der Überwachungseinrichtung 50 ist als Summenbildner ausgestaltet und somit in der Lage, die Motorstrommesswerte Mil und Mi2 vorzeichengerecht und damit unter Berücksichtigung der Stromrichtung zu addieren und durch Summenbildung der Motorstrommesswerte Mil und Mi2 den Antriebsstrommesswert Ma zu bilden, der den in den Antrieb 20 hinein- oder herausfließenden Antriebsstrom angibt.

Mit dem Stromerfassungsmodul 51 steht ein

Traktionsabschaltmodul 52 der Überwachungseinrichtung 50 in Verbindung. Das Traktionsabschaltmodul 52 wertet den An- triebsstrommesswert Ma aus und schaltet den Antrieb 20 bzw. die beiden Motoren 21 und 22 ab, wenn der Antriebsstrommesswert Ma einen aktiven Antriebsbetrieb des Antriebs 20 anzeigt und gleichzeitig eine Antriebsausschaltbedingung erfüllt ist. Zur Feststellung des Antriebsbetriebs des Antriebs 20 wertet das Traktionsabschaltmodul 52 das Vorzeichen des Antriebs- strommesswerts Ma aus; denn das Vorzeichen des Antriebsstrom- messwerts Ma gibt an, ob der Antrieb 20 in der Summe das Schienenfahrzeug 10 antreibt oder bremst. Wird nämlich in der Summe mehr Motorstrom verbraucht, als generiert wird, so arbeitet der Antrieb 20 als Energieverbraucher und somit als aktive Antriebskomponente. Wird in der Summe von den Motoren

21 und 22 mehr Generatorstrom erzeugt, als zum Antrieb ver- braucht wird, so arbeitet der Antrieb 20 in der Summe als Bremse .

Zur Prüfung der erwähnten Antriebsausschaltbedingung weist das Traktionsabschaltmodul 52 vier Signaleingänge E52a, E52b, E52c und E52d auf.

Der Signaleingang E52a dient zur Eingabe eines Schnellbremssignals SBS, das im Falle einer Schnellbremsung des Schienen- fahrzeugs 10 eine solche anzeigt.

Der Signaleingang E52b des Traktionsabschaltmoduls 52 dient zur Eingabe eines Fernsteuerungssignals FSS, das im Falle einer aktiven Fernsteuerung des Schienenfahrzeugs eine solche anzeigt.

Der Signaleingang E52c des Traktionsabschaltmoduls 52 dient zur Eingabe eines Besetztsignals BS, das im Falle eines besetzten Führerraums des Schienenfahrzeugs 10 einen solchen anzeigt.

Der Signaleingang E52d dient zur Eingabe eines

Traktionsfreigabesignals TFS, das im Falle eines Vorliegens eines führerseitigen Antriebsbefehls einen solchen anzeigt.

Das Traktionsabschaltmodul 52 wertet die Signale an den vier Signaleingängen E52a bis E52d aus und prüft gleichzeitig anhand des Antriebsstrommesswerts Ma, ob ein aktiver Antriebsbetrieb des Antriebs 20 vorliegt.

Stellt das Traktionsabschaltmodul 52 fest, dass der Antriebs- strommesswert Ma einen aktiven Antriebsbetrieb des Antriebs anzeigt und gleichzeitig das Schnellbremssignal SBS eine Schnellbremsung anzeigt, so erzeugt sie ein Steuersignal ST, mit dem ein Schalter 60 geöffnet wird.

Der Schalter 60 verbindet im geschlossenen Zustand den Antrieb 20 des Schienenfahrzeugs 10 mit einem nicht gezeigten Energieversorgungsanschluss des Schienenfahrzeugs 10 und trennt im geöffneten Zustand den Antrieb 20 von diesem Energieversorgungsanschluss. Durch das Erzeugen des Steuersignals ST bzw. durch das Öffnen des Schalters 60 wird ein Abschalten des Antriebs 20 unabhängig davon erzwungen, ob die Antriebssteuereinrichtung den Antrieb 20 weiter aktiv betreiben will oder nicht. Die Überwachungseinrichtung 50 bildet somit eine unabhängige Komponente, die unabhängig von der Antriebssteuereinrichtung den Antrieb 20 abschalten kann, wenn dies aus betrieblicher Sicht erforderlich ist.

Das Traktionsabschaltmodul 52 erzeugt das Steuersignal ST zum Öffnen des Schalters 60 ebenfalls, wenn im Falle eines aktiven Antriebsbetriebs des Antriebs 20 kein zulässiges bzw. ak- tives Fernsteuerungssignal FSS vorliegt und das Besetztsignal BSS einen unbesetzten Führerraum anzeigt.

Die Überwachungseinrichtung 50 ist bei dem Schienenfahrzeug 10 gemäß Figur 1 außerdem mit einem Bremsleistungsberech- nungsmodul 53 ausgestattet, das den Antriebstrommesswert Ma des Stromerfassungsmoduls 51 auswertet. Das Bremsleistungsbe- rechnungsmodul 53 steht über einen Spannungssensor SPS mit dem Gleichspannungszwischenkreis 40 in Verbindung und misst die AusgangsSpannung U des Gleichspannungszwischenkreises 40. Der Spannungsmesswert, der die Spannung U angibt, ist in der Figur 1 mit dem Bezugszeichen Mu gekennzeichnet.

Das Bremsleistungsberechnungsmodul 53 wertet den Antriebs- strommesswert Ma des Stromerfassungsmoduls 51 sowie den Span- nungsmesswert Mu des Spannungssensors SPS aus und ermittelt anhand dieser beiden Messwerte im Falle eines Generatorbetriebs des Antriebs 20 einen Bremsleistungswert BLW, der die jeweilige Bremsleistung des Antriebs 20 anzeigt. Die Berechnung der Bremsleistung ist möglich, weil der Antriebsstrom- messwert Ma und der Spannungsmesswert Mu eine Ermittlung der in Richtung des Gleichspannungszwischenkreises 40 gespeisten elektrischen Leistung angibt, die ein Maß für die Bremsleistung ist. Der von dem Bremsleistungsberechnungsmodul 53 erzeugte Bremsleistungswert BLW kann in eine in der Figur 1 nicht gezeigte Bremssteuereinrichtung des Schienenfahrzeugs 10 eingespeist werden, das die Steuerung des Bremssystems des Schienenfahrzeugs 10 durchführt.

Die Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Schienenfahrzeug 10, bei dem ein Antrieb 20 lediglich einen einzigen Motor 21 aufweist. Der Motor 21 wird von einem Wechselrichter 31 mit einem Motorstrom Iml versorgt. Die Stromversorgung des Wechselrichters 31 erfolgt durch einen Gleichspannungszwischenkreis 40, der einen Eingangsstrom II in den Wechselrichter 31 einspeist.

Da bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 lediglich ein Motor 21 vorhanden ist, kann die Überwachungseinrichtung 50 ohne ein Stromerfassungsmodul, wie das Stromerfassungsmodul 51 gemäß Figur 1, auskommen. Der von dem Stromsensor SSI er- zeugte Motorstrommesswert Mil bildet somit unmittelbar den Antriebsstrommesswert Ma des Antriebs 20 und kann von dem Traktionsabschaltmodul 52 unmittelbar zur Bildung des Steuersignals ST herangezogen werden. Im Übrigen gelten die Ausführungen im Zusammenhang mit dem

Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 bei dem Schienenfahrzeug 10 gemäß Figur 2 entsprechend.

Die Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Schienen- fahrzeug 10, bei dem ein Antrieb 20 zwei Motoren 21 und 22 aufweist. Die Motorströme Iml und Im2 der beiden Motoren 21 und 22 werden von ein und demselben Wechselrichter 31 erzeugt, der eingangsseitig mit einem Gleichspannungszwischenkreis 40 in Verbindung steht und von diesem mit einem Ein- gangsstrom II versorgt wird.

Ein Stromsensor SSI misst den Eingangsstrom II in den Wechselrichter 31 und erzeugt damit unmittelbar einen Antriebs- strommesswert Ma, der den Antriebsstrom des Antriebs 20 angibt. Eine rechentechnische Summenbildung von einzelnen Mo- torstrommesswerten ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 nicht erforderlich, da der Eingangsstrom II in den Wechselrichter 31 bereits einen Summenwert, der die Stromsumme der Motorströme Iml und Im2 angibt, darstellt.

Im Übrigen gelten die Erläuterungen im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 für das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 entsprechend.

Bei den Ausführungsvarianten gemäß den Figuren 1 bis 3 können das Stromerfassungsmodul 51, das Traktionsabschaltmodul 52 und das Bremsleistungsberechnungsmodul 53 durch Hardwaremodu- le gebildet sein. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Überwachungseinrichtung 50 durch eine Recheneinrichtung gebildet ist, bei der das Stromerfassungsmodul 51, das

Traktionsabschaltmodul 52 und das Bremsleistungsberechnungsmodul 53 durch Softwaremodule gebildet sind, die in einem Speicher der Recheneinrichtung gespeichert und von einem oder mehreren Rechenprozessoren der Recheneinrichtung ausgeführt werden .

Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungs- beispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.

Bezugszeichenliste

10 Schienenfahrzeug

20 Antrieb

21 Motor

22 Motor

31 Wechselrichter

32 Wechselrichter

40 Gleichspannungszwischenkreis 50 Überwachungseinrichtung

51 Stromerfassungsmodul

52 Traktionsabschaltmodul

53 Bremsleistungsberechnungsmodul 60 Schalter

BLW Bremsleistungswert

BS Besetztsignal

E52a Signaleingang

E52b Signaleingang

E52c Signaleingang

E52d Signaleingang

FSS Fernsteuerungssignal

Iml Motorstrom

Im2 Motorstrom

II Eingangsstrom

12 Eingangsstrom

Ma Antriebsstrommesswert

Mil Motorstrommesswert

Mi2 Motorstrommesswert

Mu Spannungsmesswert

SBS Schnellbremssignal

SPS Spannungssensor

551 Stromsensor

552 Stromsensor

ST Steuersignal

TFS Traktionsfreigabesignal

U AusgangsSpannung