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Title:
VEHICLE PASSENGER PROTECTION SYSTEM COMPRISING AN AIRBAG MODULE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/020675
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a vehicle passenger protection system (2), particularly for a convertible, comprising an airbag module (4) arranged in a vehicle door (22), provided with at least one gas generator and an airbag (6) with at least one base chamber (8), and another chamber (10) arranged in a vehicle vertical direction substantially above the base chamber (8), the base chamber (8) and the other chamber (10) being interconnected by means of an intermediate region (18), the intermediate region (18) being thinner than the base chamber (8) or the other chamber (10), the base chamber (8) being supported against a window sill (34) of the vehicle door (22) when the airbag (6) is deployed. A tension band (12) at least partially spanning the base chamber (8), the intermediate region (18) and the other chamber (10) of the airbag (6) is arranged on the outside, on a side facing the passenger, said tension band extending from a first connection point/region (14) to a second connection point/region (16), and in its flat, spread-out state, is shorter than an outer wall of the flat airbag (6), the tension band (12) being attached in/at the first connection point/region (14) to the vehicle door (22) or the airbag module (4) arranged in the vehicle door (22) such that it is fixed to the vehicle.

Inventors:
FISCHER ANTON (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/070133
Publication Date:
January 31, 2019
Filing Date:
July 25, 2018
Export Citation:
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Assignee:
TRW AUTOMOTIVE GMBH (DE)
International Classes:
B60R21/231; B60R21/21; B60R21/2338
Foreign References:
DE102007025986A12008-12-18
US5636862A1997-06-10
US20090295135A12009-12-03
DE102005050574A12007-06-28
Attorney, Agent or Firm:
ZF TRW PATENTABTEILUNG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2), insbesondere für Cabriolets, mit einem in einer Fahrzeugtür (22) angeordnetem Gassackmodul (4), welches zumindest einen Gasgenerator und einen Gassack (6) mit zumindest einer Basiskammer (8) sowie einer in Fahrzeughochrichtung im Wesentlichen oberhalb der Basiskammer (8) angeordneten weiteren Kammer (10) umfasst, wobei die Basiskammer (8) und die weitere Kammer (10) über einen Zwischenbereich (18) miteinander verbunden sind, und der Zwischenbereich(18) eine geringere Dicke als die Basiskammer (8) oder die weitere Kammer (10) aufweist, wobei sich die Basiskammer (8) in einem entfalteten Zustand des Gassacks (6) auf einer Türbrüstung (34) der Fahrzeugtür (22) abstützt, wobei außenseitig auf einer insassenzugewandten Seite ein die Basiskammer (8), den Zwischenbereich (18) und die weitere Kammer (10) des Gassacks (6) zumindest teilweise überspannendes Zugband (12) angeordnet ist, welches sich von einem ersten AnbindepunktV-bereich (14) zu einem zweiten AnbindepunktV-bereich (16) erstreckt und in einem flach ausgebreiteten Zustand kürzer als eine Außenwand des flach ausgelegten Gassacks (6) ist, wobei das Zugband (12) in/an dem ersten AnbindepunktV-bereich (14) fahrzeugfest an der Fahrzeugtür (22) oder dem in der Fahrzeugtür (22) angeordneten Gassackmodul (4) befestigt ist. 2. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2), mit einem in einem Fahrzeugsitz (26) angeordnetem Gassackmodul, insbesondere einem Interaktions-Gassackmodul welches zumindest einen Gasgenerator und einen Gassack (6) mit zumindest einer Basiskammer (8) sowie einer weiteren Kammer (10) umfasst, wobei die weitere Kammer (10) im Wesentlichen an einer zu einem ersten AnbindepunktV- bereich (14) gegenüberliegenden Seite der Basiskammer (8) angeordnet ist, wobei die Basiskammer (8) und die weitere Kammer (10) über einen Zwischenbereich (18) miteinander verbunden sind, und der Zwischenbereich (18) eine geringere Dicke als die Basiskammer (8) oder die weitere Kammer (10) aufweist, wobei sich die Basiskammer (8) in einem entfalteten Zustand des Gassacks (6) auf einem Wangenelement des Fahrzeugsitzes (26) abstützt, wobei außenseitig auf einer insassenzugewandten Seite ein die Basiskammer (8), den Zwischenbereich (18) und die weitere Kammer (10) des Gassacks (6) zumindest teilweise überspannendes Zugband (12) angeordnet ist, welches sich von dem ersten AnbindepunktV-bereich (14) zu einem zweiten AnbindepunktV-bereich (16) erstreckt und in einem flach ausgebreiteten Zustand kürzer als eine Außenwand des flach ausgelegten Gassacks (6) ist, wobei , wobei das Zugband (12) in/an dem ersten AnbindepunktV-bereich (14) fahrzeugfest an dem Fahrzeugsitz (26) oder dem in dem Fahrzeugsitz (26) angeordneten Gassackmodul befestigt ist. 3. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Gassack (6) über ein Befestigungsband (20) an dem ersten AnbindepunktV-bereich (14) in/an der Fahrzeugtür (22) befestigt ist.

4. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass über eine Länge (38) des Befestigungsbandes (20) ein Stützflächenbereich (36) der Basiskammer (8) auf der Türbrüstung (34) einstellbar ist.

5. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gassack (6) über ein Befestigungsband (20) an dem ersten AnbindepunktV-bereich (14) in/an dem Fahrzeugsitz (22) befestigt ist. 6. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass über eine Länge (38) des Befestigungsbandes (20) ein Stützflächenbereich (36) der Basiskammer (8) an einer Sitzlehne oder einer Mittelkonsole einstellbar ist.

7. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite AnbindepunktV-bereich (16) des Zugbandes (12) an der weiteren Kammer (10) angeordnet ist.

8. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite AnbindepunktV-bereich (16) an oder im Bereich einer oberen Kante oder eines oberen Abschlusses der weiteren Kammer (10) angeordnet ist.

9. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Basiskammer (8) und der weiteren Kammer (10) eine Strömungsverbindung besteht.

10. Fahrzeuginsassenschutzsystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugband (12) auf einer der Basiskammer (8) und der weiteren Kammer (10) zugewandten Seite eine Reibungslage und/oder eine Reibbeschichtung aufweist.

Description:
Fahrzeuginsassenschutzsystem mit einem Gassackmodul

Die Erfindung betrifft ein Fahrzeuginsassenschutzsystem mit einem in der Fahrzeugtür oder dem Fahrzeugsitz angeordneten Gassackmodul nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 oder 2. Stand der Technik

Fahrzeuginsassenschutzsysteme mit einem oder mehreren Gassackmodulen dienen allgemein ausgedrückt dem Schutz von Fahrzeuginsassen bei einem Unfall. Die Gassäcke der Gassackmodule verhindern dabei einen Aufprall der Fahrzeuginsassen auf Lenkrad oder Armaturen und halten den Fahrzeuginsassen zurück.

Verschiedene Arten solcher Fahrzeuginsassenschutzsysteme sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise ist bei solchen Fahrzeuginsassenschutzsystemen ein Gassackmodul am Lenkrad angeordnet und/oder in der Instrumententafel bzw. dem Armaturenbrett angeordnet. Weitere Gassäcke können beispielsweise im Bereich eines Dachrahmens oder bei Cabriolets beispielsweise in der A-Säule oder der Türbrüstung angeordnet sein. Weiterhin sind verschiedene Gassackmodule bekannt, die in den Fahrzeugsitzen oder in einer Mittelkonsole angeordnet sind.

Die Fahrzeuginsassenschutzsysteme können so ausgelegt sein, dass abhängig vom Schadensfall oder einer Sitzbelegung, welche durch Sensoren detektiert werden können, nur bestimmte Gassackmodule aktiviert werden, sodass die Gassäcke der Gassackmodule beispielsweise durch einen pyrotechnischen Generator mit einem Gas befüllt und aufgeblasen werden.

Insbesondere bei Gassackmodulen, deren Gassack eine Bewegung eines Fahrzeuginsassen quer zur Fahrzeuglängsrichtung begrenzen und/oder abbremsen sollen, kann es dabei vorkommen, dass der Gassack beim Auftreffen des Fahrzeuginsassen aufgrund fehlender Stützwirkung ausweicht oder „wegknickt". Dies kann beispielsweise bei Seitengassäcken in Cabrios vorkommen, die in der Regel keinen Dachrahmen und keine B-Säule besitzen. Ein solches Wegknicken kann insbesondere auftreten, wenn die Seitenscheibe in einer unteren Stellung ist oder zerstört wurde, und ein in der Fahrzeugtür angeordneter Seitengassack sich somit nicht an der Seitenscheibe abstützen kann.

Daher sind beispielsweise Gassäcke bekannt, bei denen ein Teil der Hauptkammer zur Abstützung auf einer Fahrzeugtüraußenseite genutzt wird. Beispielsweise zeigt die DE 10 2005 050 574 A1 ein Seitengassackmodul bei dem der Gassack durch längliche Einschnitte in mehrere miteinander verbundene Abschnitte unterteilt ist und derart gefaltet ist, dass sich bei einem Entfalten zumindest ein Teil der Abschnitte auf der Türaußenseite zum Liegen kommen.

Aufgabe der Erfindung Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeuginsassenschutzsystem mit einem Gassackmodul, insbesondere ein in einer Fahrzeugtür angeordnetes Seitengassackmodul oder ein Interaktions-Gassackmodul zur Verfügung zu stellen, das den Insassenschutz insbesondere dahingehend verbessert, dass ein ganz- oder teilweises Herausschleudern eines Insassen aus dem Fahrzeug verhindert werden oder zumindest die Gefahr eines ganz- oder teilweisen Herausschleuderns minimiert werden kann.

Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung ein Fahrzeuginsassenschutzsystem mit einem Gassack zur Verfügung zu stellen, der einen versbesserten Pendelschutz aufweist, sodass eine Gefahr eines„Wegknickens" des Gassacks beim Auftreffen des Fahrzeuginsassen verhindert oder zumindest minimiert werden kann und somit der Fahrzeuginsassenschutz insbesondere bei einem Seitenaufprall einem schrägen Frontalaufprall und/oder einem Überschlag verbessert wird. Lösung der Aufgabe

Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale nach dem Anspruch 1 bzw. dem Anspruch 2. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Ein erfindungsgemäßes Fahrzeuginsassenschutzsystem mit einem in einer Fahrzeugtür angeordneten Gassackmodul wird in einer bevorzugten Ausführungsform als Seitengassackmodul bei Cabrios eingesetzt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Fahrzeuginsassenschutzsystem ein in einem Fahrzeugsitz oder in der Mittelkonsole angeordnetes Gassackmodul.

Das Gassackmodul umfasst zumindest einen Gassack sowie einen Gasgenerator zum Befüllen des Gassacks, sodass dieser bei einem Schadensereignis zum Schutz des Fahrzeuginsassen mit Gas befüllt und aufgeblasen werden kann. Der Gassack des Gassackmoduls umfasst zumindest eine Basiskammer und eine weitere Kammer.

Bei einem Seitengassackmodul ist die weitere Kammer in Fahrzeughochrichtung im Wesentlichen oberhalb der Basiskammer angeordnet. In einem typischen Ausführungsbeispiel sind die Basiskammer und die weitere Kammer dabei im Wesentlichen horizontal zueinander angeordnet.

Bei einem Interaktions-Gassackmodul ist die weitere Kammer im Wesentlichen an einer zu einem ersten AnbindepunktV-bereich gegenüberliegenden Seite der Basiskammer angeordnet.

Die Basiskammer stützt sich im entfalteten und aufgeblasenen Zustand des Seitengassack auf der Türbrüstung der Fahrzeugtüre ab, insbesondere sofern sich die Seitenscheibe in einer unteren, geöffneten Stellung befindet oder bei dem Schadensereignis zerstört wurde. Bei einem Interaktions-Gassack stützt sich die Basiskammer im entfalteten und aufgeblasenen Zustand beispielsweise auf einem Wangenelement des Fahrzeugsitzes oder einem Element der Mittelkonsole ab. Die Basiskammer und die weitere Kammer sind über einen Zwischenbereich miteinander verbunden, der eine geringere Dicke aufweist, als die Basiskammer und die weitere Kammer. Der Zwischenbereich kann beispielsweise durch Verbinden einer dem Fahrzeuginsassen zugewandten Vorderwand und einer dem Fahrzeuginsassen abgewandten Rückwand der Außenhülle/-wand des Gassacks gebildet werden. Die Verbindung der Vorderwand mit der Rückwand im Zwischenbereich kann beispielsweise durch Vernähen, Verweben und/oder Verkleben erfolgen. Auch ist es möglich, dass die Basiskammer und die weitere Kammer als separate Kammer ausgebildet sind, die an aufeinander zu weisenden Außenkanten verbunden, beispielsweise zusammengenäht sind.

Weiterhin umfasst das Gassackmodul des erfindungsgemäßen Fahrzeuginsassenschutzsystems zumindest ein Zugband. Das Zugband ist außenseitig auf der dem Fahrzeuginsassen zugewandten Seite des Gassacks angeordnet und überspannt die Basiskammer und den Zwischenbereich sowie die weitere Kammer zumindest teilweise. Das Zugband erstreckt sich von einem ersten AnbindepunktV-bereich zu einem zweiten AnbindepunktV-bereich. Der erste AnbindepunktV-bereich des Zugbands des Seitengassacks ist fahrzeugfest an der Fahrzeugtür oder dem Gehäuse des Gassackmoduls angeordnet. Somit ist das Zugband am/im ersten AnbindepunktV-bereich fahrzeugfest direkt an der Fahrzeugtür oder indirekt über das Gehäuse an der Fahrzeugtür befestigt. Der erste AnbindepunktV-bereich des Zugbands des Interaktions-Gassacks ist fahrzeugfest an dem Fahrzeugsitz bzw. an der Mittelkonsole oder an dem Gehäuse des Gassackmoduls befestigt.

Das Zugband ist in einem flach ausgebreiteten Zustand kürzer als die flach ausgebreitete Außenwand, die von dem Zugband überspannt wird bzw. kürzer als der flach ausgebreitete Außenwandabschnitt des Gassacks, der von dem Zugband überspannt wird. Dadurch spannt das Zugband in einem entfalteten und aufgeblasenen Zustand über die Basiskammer und den Zwischenbereich und zieht die weitere Kammer hin zu dem Fahrzeuginsassen. Weiterhin kann dadurch erreicht werden, dass wenn der Fahrzeuginsasse beispielsweise bei einem Seitenaufprall zur Seite geschleudert wird und auf den Gassack drückt, die Basiskammer mit der weiteren Kammer eine Stütze bildet, die Schubkräfte aufnehmen kann bzw. über die Stützfläche an der Türbrüstung die Schubkräfte in die Fahrzeugstruktur leiten kann. Die beim Auftreffen des Fahrzeuginsassen auf den Gassack entstehenden Zugkräfte werden durch das Zugband aufgenommen bzw. an die Fahrzeugstruktur weitergegeben. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Fahrzeuginsassenschutzsystems kann erreicht werden, dass der Fahrzeuginsasse etwa bei einem Seitenaufprall auch bei einer geöffneten oder zerstörten Seitenscheibe im Fahrzeuginneren gehalten werden kann, da insbesondere ein „Wegknicken" des Gassacks zur Fahrzeugaußenseite vermieden bzw. zumindest minimiert werden kann.

Analog hierzu kann ein Interaktions-Gassack eines erfindungsgemäßen Fahrzeuginsassenschutzsystems die Schubkräfte über die Stützfläche an dem Wangenelement des Fahrzeugsitzes oder der Mittelkonsole in die Fahrzeugstruktur leiten. Auch bei dem Interaktionsgassack werden entstehende Zugkräfte beim Auftreffen des Fahrzeuginsassen auf den Gassack durch das Zugband aufgenommen, Somit kann bei einem Interaktions-Gassack insbesondere ein „Wegknicken" des Gassacks hin zu einem weiteren Fahrzeuginsassen verhindert werden oder zumindest minimiert werden.

In einem typischen Ausführungsbeispiel ist der Gassack des Gassackmoduls über zumindest ein Befestigungsband an der Fahrzeugtür befestigt. Das Befestigungsband ist in einem typischen Ausführungsbeispiel an einer Unterseite der Basiskammer (in Fahrzeughochrichtung) angeordnet. Vorzugsweise ist das Befestigungsband ebenfalls am ersten AnbindepunktV-bereich an der Fahrzeugtür oder in dem Gehäuse des Gassackmoduls befestigt. Dadurch können der Gassack und das Zugband an denselben Befestigungselementen befestigt werden, und somit die Montage und Komplexität des Gassackmoduls des Fahrzeuginsassenschutzsystems vereinfacht werden. Sofern der erste AnbindepunktV-bereich im Gehäuse des Gassackmoduls angeordnet ist, ist das Gassackmodul auf einfache Weise in der Fahrzeugtür einsetz- und montierbar. Über die Länge des Befestigungsbandes kann insbesondere für den Fall, dass die Seitenscheibe geöffnet oder zerstört ist, festgelegt werden, in welchem Bereich der Türbrüstung die Basiskammer des Seitengassacks aufliegt. Folglich kann über die Befestigungsbandlänge die Position und Ausrichtung der Stützfläche auf der Türbrüstung bestimmt werden. Ausgehend von einem ortsfesten ersten AnbindepunktV-bereich verlagert sich die Position der Stützfläche und somit der gesamten Basiskammer auf der Türbrüstung der Fahrzeugtür mit einem längeren Befestigungsband nach Fahrzeug außen und mit einem kürzeren Befestigungsband nach Fahrzeuginnen. Auch der Gassack eines Interaktionsgassackmoduls ist in einem typischen Ausführungsbeispiel über ein Befestigungsband fahrzeugfest befestigt. Das Befestigungsband ist dabei vorzugsweise etwa gegenüberliegend der weiteren Kammer an der Basiskammer angeordnet und am Fahrzeugsitz oder einer anderen geeigneten Fahrzeugstruktur im Bereich zwischen den Fahrzeugsitzen befestigt. Vorzugsweise ist das Befestigungsband ebenfalls am ersten AnbindepunktV-bereich, insbesondere an dem Fahrzeugsitz oder in dem Gehäuse des Gassackmoduls befestigt, welches in dem Fahrzeugsitz oder im Bereich zwischen den Fahrzeugsitzen angeordnet ist. Dadurch ergeben sich dieselben Vorteile, die bereits für das Befestigungsband des Seitengassackmoduls beschrieben wurden. Auch bei dem Interaktions-Gassackmodul kann über die Befestigungsbandlänge die Position und Ausrichtung der Stützfläche der Basiskammer bestimmt werden und somit in welchem Bereich die vom dem Gassack aufgenommen Schubkräfte in die Fahrzeugstruktur geleitet werden. Der zweite AnbindepunktV-bereich des Zugbandes ist in einem typischen Ausführungsbeispiel an der weiteren Kammer angeordnet. Vorzugsweise ist der zweite AnbindepunktV-bereich dabei an oder im Bereich einer oberen Kante oder eines oberen Abschlusses der weiteren Kammer angeordnet. In typischen Ausführungsbeispielen ist die obere Kante der weiteren Kammer in einem flach ausgebreiteten Zustand des Gassacks im Wesentlichen auf einer dem Zwischenbereich gegenüberliegenden Seite der weiteren Kammer sowie auf einer dem Befestigungsband gegenüberliegenden Seite des Gassacks angeordnet.

Das Zugband kann mit der weiteren Kammer in dem zweiten AnbindepunktZ- bereich beispielsweise über durchgehende Verbindungen, wie eine durchgehende Naht, eine Verwebung oder eine durchgehende Verklebung, verbunden sein.

Eine Anordnung des zweiten AnbindepunktV-bereichs an der oberen Kante hat weiterhin den Vorteil, dass dadurch keine zusätzliche Naht in dem mit Gas befüllbaren Bereich der Außenwand der weiteren Kammer angebracht werden muss. Dies ist insbesondere bei Seitengassäcken eine bevorzugte Ausführungsform, da diese teils eine Standzeit von mehreren Sekunden aufweisen müssen. Somit wird durch eine Befestigung des Zugbandes an der oberen Kante der weiteren Kammer, die sich außerhalb des mit Gas befüllten Bereichs befindet, keine zusätzliche Naht in die Außenwand eingebracht Dadurch muss dafür keine zusätzliche Beschichtung vorgesehen werden, um einen ungewollten Gasaustritt aus dem Gassack zu vermeiden. Somit kann dadurch insbesondere ein Herstellungsprozess des Gassacks vereinfacht werden.

Zwischen der Basiskammer und der weiteren Kammer besteht in einem typischen Ausführungsbeispiel eine Strömungsverbindung, sodass die beiden Kammern des Gassacks über denselben Gasgenerator mit dem Gas befüllt werden können.

Weiterhin weisen die Basiskammer und die weitere Kammer in einem Ausführungsbeispiel beispielsweise einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt auf. Durch den im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt sind die Basiskammer und die weitere Kammer um eine Längsachse weitestgehend knickstabil. Weiterhin können die Basiskammer und die weitere Kammer aber auch eine elliptische oder ovale Querschnittsform aufweisen. Weiterhin können sowohl die Basiskammer als auch die weitere Kammer zur Formgebung des Querschnitts ein X-Tether-System umfassen oder die Rück- und Vorderwand können an zusätzlichen Stellen außer den Außenkanten miteinander verbunden, insbesondere vernäht oder verklebt sein.

Weiterhin kann das Zugband auf einer der Basiskammer und der weiteren Kammer zugewandten Seite eine Reibungslage und/oder eine Reibungsschicht umfassen. Dadurch kann zunächst durch das über die Basiskammer, den Zwischenbereich und die weitere Kammer gespannte Zugband der Gassack hin zu dem Fahrzeuginsassen gezogen werden. Zudem kann durch den Abstand, der zwischen dem Zugband und dem Zwischenbereich entsteht, das Zugband beim Auftreffen des Fahrzeuginsassen in Richtung des Zwischenbereichs nachgeben und durch die Reibungslage/die Reibungsschicht des Zugbands Wärme erzeugt und dadurch Energie absorbiert werden.

Die Basiskammer, die weitere Kammer, das Befestigungsband und das Zugband können beispielsweise aus an sich bekanntem Gewebe bestehen. Die Basiskammer, die weitere Kammer und der Zwischenbereich können weiterhin eine dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannte Beschichtung oder dergleichen aufweisen, sodass der Gassack eine ausreichende Standzeit erreichen kann. Fiqurenbeschreibunq

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Diese zeigen in - Figur 1 eine schematische Seitenansicht auf ein erfindungsgemäßes Fahrzeuginsassenschutzsystem mit einem Seitengassackmodul von einer Fahrzeuginnenseite;

- Figur 2 eine schematische Schnittansicht auf ein erfindungsgemäßes Fahrzeuginsassenschutzsystem mit einem Seitengassackmodul; - Figur 3 das Seitengassackmodul nach Figur 2 in dem weiterhin eine durch den erfindungsgemäßen Aufbau wirkende Stütze dargestellt ist; und

- Figur 4 eine Detailansicht der Türbrüstung mit dem ersten Anbindepunkt/- bereich des Seitengassackmoduls nach Figur 2.

In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeuginsassenschutzsystem 2 mit einem Seitengassackmodul 4 dargestellt. Das Seitengassackmodul 4 ist in einer Fahrzeugtür 22 eines Cabrios angeordnet und umfasst einen nicht dargestellten Gasgenerator sowie einen Gassack 6. Dieser Gassack 6 deckt beispielsweise in Fahrzeuglängsrichtung den Bereich einer Seitenscheibe von der A-Säule 24 bis zu dem Fahrzeugsitz 26 ab, um den Fahrzeuginsassen beispielsweise bei einem Seitenaufprall zu schützen. Der gezeigte Gassack 6 umfasst eine Basiskammer 8 sowie eine in Fahrzeughochrichtung oberhalb angeordnete weitere Kammer 10. In dem hier dargestellten typischen Ausführungsbeispiel weisen die Basiskammer 8 und die weitere Kammer 10 eine Strömungsverbindung auf.

Die Basiskammer 8 und die weitere Kammer 10 sind über einen Zwischenbereich 18 miteinander verbunden. Der Zwischenbereich 18 wird durch Vernähen, Verweben und/oder Verkleben der Vorderwand 46 mit der Rückwand 48 der Außenwand des Gassacks 6 gebildet (siehe Figur 2).

Als Vorderwand wird dabei diejenige Außenwand des Gassacks 6 bezeichnet, die zu dem Fahrzeuginsassen zeigt. Sofern die Seitenscheibe intakt und geschlossen ist (nicht dargestellt), liegt die Rückwand 48 des Gassacks 6 im entfalteten Zustand an der Seitenscheibe an. Aus den Figuren 2 bis 4 ist weiterhin ersichtlich, dass in der dargestellten Rückhaltesituation die Seitenscheibe geöffnet oder zerstört ist, wobei der Gassack 6 eine Führung 50 der Seitenscheibe überragt und somit die Rückwand 48 nicht an der Seitenscheibe anliegt.

Der Gassack 6 ist über ein Befestigungsband 20, das an der Basiskammer 8 angeordnet ist, über Befestigungselemente 28 an der Fahrzeugtür 22 befestigt. Weiterhin kann das Befestigungsband 20 und somit der Gassack 6 auch an dem Gehäuse des Seitengassackmoduls 4 befestigt sein und somit im montierten Zustand über das Gehäuse fahrzeugfest mit der Fahrzeugtür 22 verbunden sein.

Die Basiskammer 8 und die weitere Kammer 10 weisen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt auf. Der Gassack 6 wird durch das Auftreffen des Kopfs 30 eines Fahrzeuginsassen in der Bewegungsrichtung 32 des Fahrzeuginsassen verschoben. Dies führt dazu, dass die Basiskammer 8 auf die Türbrüstung 34 der Fahrzeugtür 22 gedrückt wird und sich insbesondere im Bereich einer Stützfläche 36 verformt. Der Vorteil eines solchen kreisrunden Querschnitts ist eine hohe Knickstabilität der Basiskammer 8 und der weiteren Kammer 10 um ihre jeweilige Längsachse.

Weiterhin umfasst das Seitengassackmodul 6 ein Zugband 12, das die Basiskammer 8, den Zwischenbereich 18 und die weitere Kammer 10 von einem ersten AnbindepunktV-bereich 14 zu einem zweiten AnbindepunktV-bereich 16 überspannt. Das Zugband 12 überspannt dabei die Außenwand des Gassacks 6 im Bereich der dem Fahrzeuginsassen zugewandten Vorderwand 46 des Gassacks 6. Das Zugband 12 ist an dem ersten AnbindepunktV-bereich 14 fahrzeugfest an der Fahrzeugtür 22 über Befestigungselemente 28 befestigt.

Das Zugband 12 ist in einem flach ausgelegten Zustand des Gassacks 6 kürzer ausgebildet als der Teil der Vorderwand 46 und des Befestigungsbands 20 der von dem Zugband 12 überspannt wird. Dadurch wird das Zugband 12 im aufgeblasenen Zustand des Gassacks 6 durch die Basiskammer 8 und die weitere Kammer 10 über den Zwischenbereich 18 gespannt. Zudem wird die weitere Kammer 10 zu dem Fahrzeuginsassen hingezogen. Somit kann durch das Zugband 12 verhindert bzw. erschwert werden, dass der Gassack 6 beim Auftreffen des Fahrzeuginsassen nach außen in Richtung der Bewegung 32 des Fahrzeuginsassen wegknickt. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Gassacks 6 bilden die Basiskammer 8 und die weitere Kammer 10 bei einer geöffneten oder zerstörten Seitenschiebe eine Stütze 42. Die in Figur 3 dargestellte Stütze 42 ist dabei lediglich zur Veranschaulichung dargestellt, um zu zeigen, wie die durch das Auftreffen des Kopfes 30 wirkenden Schubkräfte durch den Gassack 6 aufgenommen bzw. an die Fahrzeugtür 22 weitergegeben werden. Die dargestellte Stütze 42 zeigt dabei im Wesentlichen die Wirkrichtung der beim Auftreffen entstehenden bzw. auf den Gassack wirkenden Schubkräfte. Die ebenfalls beim Auftreffen des Fahrzeuginsassen entstehenden Zugkräfte werden durch das Zugband 12 aufgenommen.

Eine Position und Ausrichtung der Stützfläche 36, auf der sich die Basiskammer 8 des Gassacks 6 auf der Türbrüstung 34 abstützt, kann über die Länge 38 des Befestigungsbandes 20 bestimmt werden (siehe Figur 3 und 4).

In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der zweite AnbindepunktV- bereich 16 des Zugbandes 12 an der weiteren Kammer 10 an der oberen Kante (in Fahrzeughochrichtung) angeordnet. Vorzugsweise wird das Zugband 12 im zweiten AnbindepunktV-bereich an der weiteren Kammer 10 durch Vernähen oder Verweben befestigt. Weiterhin kann das Zugband 12 beispielsweise auch durch Verkleben im zweiten AnbindepunktV-bereich 16 an der weitern Kammer befestigt werden. Der zweite AnbindepunktV-bereich 16 muss dabei nicht an der oberen Kante der weiteren Kammer 10 angeordnet sein, sondern kann auch im Bereich der Vorderwand 46 oder der Rückwand 48 der weiteren Kammer angeordnet sein. Durch die Ausrichtung des zweiten AnbindepunktV-bereichs 16 und die Zugbandlänge 40 (siehe Figur 3) kann bestimmt und eingestellt werden, wie weit der Gassack 6 durch das Zugband 12 zu dem Fahrzeuginsassen hingezogen wird.

Insbesondere kann durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Gassackmoduls 4 des Fahrzeuginsassenschutzsystems 2 erreicht werden, dass die Gefahr eines Wegknickens bzw. eines starken Auspendeins des Gassacks 6 vermieden oder zumindest minimiert wird. Dadurch kann die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Herausschleuderns minimiert werden. Auch kann insbesondere eine seitliche Bewegung und Beschleunigung des Fahrzeuginsassen reduziert werden und somit der Fahrzeuginsassenschutz erhöht werden. Um die Energieabsorptionsfähigkeit des Gassacks 6 weiter zu erhöhen, kann das Zugband 12 auf einer der Basiskammer 8 und der weiteren Kammer 10 zugewandten Seite eine Reibungslage und/oder eine Reibungsschicht umfassen. Durch den Abstand, der zwischen dem Zugband 12 und dem Zwischenbereich 18 im entfalteten und aufgeblasenen Zustand des Gassacks 6 entsteht, kann das Zugband 12 beim Auftreffen des Kopfes 30 des Fahrzeuginsassen in Richtung hin zu dem Zwischenbereich 18 nachgeben und dabei dann mit erhöhter Reibung auf der Basiskammer 8 und der weiteren Kammer 10 rutschen. Dadurch kann durch den Gassack zusätzlich Energie absorbiert werden. Die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele sind in gleicher Weise ebenfalls bei Fahrzeuginsassensystemen mit einem Interaktions-Gassackmodul einsetz- und anwendbar, wobei eine Abstützung der Basiskammer in diesem Fall insbesondere an dem Fahrzeugsitz 26 oder einer geeigneten Fahrzeugstruktur im Bereich zwischen den Fahrzeugsitzen 26 erfolgt. Das Zugband 12 sowie das Befestigungsband 20 sind dabei ebenfalls fahrzeugfest befestigt und derart ausgelegt, dass der Interaktions-Gassack zu dem Fahrzeuginsassen hingezogen wird.