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Title:
VEHICLE FOR PROVIDING A DIALYSIS SOLUTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/162187
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a motor-driven land vehicle, watercraft or aircraft for providing dialysis solution containers, in particular bags, filled with a dialysis solution. The vehicle comprises a tank for receiving dialysis solutions or for receiving a component of a dialysis solution, a storage area for the containers which are to be filled and a filling station which is fluidcally connected to the tank, which is designed to fill the dialysis solution containers with a dialysis solution or a component of the dialysis solution.

Inventors:
WOLF KLAUS (DE)
CERMAN ZDENEK (DE)
WEISS STEFAN (DE)
KEIM MORITZ (DE)
GLÄSSER TIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/053683
Publication Date:
August 29, 2019
Filing Date:
February 14, 2019
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/14; A61M1/16; A61M1/28
Foreign References:
JP2003102830A2003-04-08
EP3243537A12017-11-15
RU2365515C12009-08-27
CN204684311U2015-10-07
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HERRMANN, Uwe (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Motorbetriebenes Land-, Wasser- oder Luftfahrzeug zum Bereitstellen von mit Dialyselösung gefüllten Dialyselösungsbehältnissen, insbesondere Beu- teln, wobei das Fahrzeug einen Tank zur Aufnahme von Dialyselösung oder zur Aufnahme eines Bestandteils einer Dialyselösung, einen Lagerbereich für die zu befüllenden Dialyselösungsbehältnisse und eine mit dem Tank in Fluidverbindung stehende Abfüllstation aufweist, die ausgebildet ist, die Dia- lyselösungsbehältnisse mit Dialyselösung oder einem Bestandteil der Dialy- selösung zu befüllen.

2. Fahrzeug nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug eine Verschlussvorrichtung zum fluiddichten Verschließen bzw. Versiegeln der befüllten Dialyselösungsbehältnisse aufweist.

3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahr- zeug Mittel zur Lagerung von Dialysekonzentrat aufweist, wobei vorzugswei- se vorgesehen ist, dass die Abfüllstation mit dem Tank und mit den genann- ten Mitteln in Fluidverbindung steht.

4. Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel relativ zu dem Tank derart angeordnet sind, dass das aus dem Mitteln abgegebene Dialysekonzentrat in den Tank einfüllbar ist.

5. Fahrzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass Einsteil- mittel vorhanden sind, mittels derer das Dialysekonzentrat patientenindividu- ell zudosierbar ist.

6. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Fahrzeug eine Sterilisationseinrichtung zur Sterilisierung von Wasser aufweist, wobei es sich bei der Sterilisationseinrichtung vor- zugsweise um eine RO-Anlage handelt.

7. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Fahrzeug einen Einfüllanschluss aufweist, mittels dessen der Tank von außen befüllbar ist.

8. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Tank mit sterilem Wasser gefüllt ist und/oder dass das Fahrzeug einen Einfüllanschluss sowie eine Sterilisationseinrichtung auf- weist, wobei der Tank dem Einfüllanschluss und der Sterlisationsanlage nachgeschaltet ist.

9. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Fahrzeug Mittel zur Lagerung von Dialysekonzentrat aufweist, wobei die Mittel durch die Dialyselösungsbehältnisse, durch den Tank oder durch gesonderte Konzentratbehältnisse gebildet werden.

10. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Fahrzeug eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe der mit der Dialyselösung gefüllten Dialyselösungsbehältnisse aufweist, die vor- zugsweise an der Außenseite des Fahrzeuges angeordnet ist.

11. Fahrzeug nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass das Fahrzeug eine Stromversorgung aufweist, die zum Betrieb ei- ner der Komponenten dient, die zur Bereitstellung der mit der Dialyselösung gefüllten Dialyselösungsbehältnisse benötigt werden.

12. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Fahrzeug eine Steuerung aufweist, die durch einen Fah- rer zu betätigen ist oder dass es sich bei dem Fahrzeug um ein autonom fah- rendes Fahrzeug handelt.

13. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Fahrzeug einen oder mehrere Behandlungsplätze zur Durchführung einer Dialysebehandlung aufweist.

14. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Fahrzeug einen Speicher aufweist, der Zieladressen von Patienten oder von Sammelpunkten enthält, die durch das Fahrzeug anzu- steuern sind.

15. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 14, dadurch ge- kennzeichnet, dass das Fahrzeug einen weiteren Tank zur Aufnahme von unsterilem Wasser aufweist oder damit befüllt ist, wobei der weitere Tank ei- nen Anschluss zur Befüllung des Tanks aufweist und eine fluide Verbindung zu der Sterilisationseinrichtung aufweist.

16. Fahrzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss zur Befüllung des Tanks bzw. des weiteren Tanks ein Filterelement beinhal- tet.

17. Fahrzeug nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug einen dritten Tank aufweist, der mit dem weiteren Tank in Fluid- verbindung steht und als Mischbehälter zur Mischung des sterilen Wassers mit einem oder mehreren Konzentraten dient.

18. Verfahren zum Bereitstellen von mit Dialyselösung gefüllten Dialyselösungs- behältnissen unter Verwendung eines Fahrzeuges nach einem der Ansprü- che 1 bis 17.

Description:
Fahrzeug zum Bereitstellen einer Dialyselösung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein motorbetriebenes Land-, Wasser- oder Luft- fahrzeug zum Bereitstellen von mit Dialyselösung gefüllten Dialyselösungsbehält- nissen, insbesondere Beuteln.

Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass Dialysepatienten, die eine Peri- tonealdialysebehandlung durchzuführen haben, sich in ein Dialysezentrum bege- ben, um die Behandlung dort vorzugnehmen. Des Weiteren besteht eine bekannte Vorgehensweise darin, dass Patienten die Behandlung zu Hause durchführen, was eine Belieferung der Patienten mit Lösungsbeuteln, die die gebrauchsfertige Dialy- selösung enthalten, voraussetzt. Die erst genannte Variante ist insbesondere für Patienten schwierig umsetzbar, die über eine eingeschränkte Mobilität verfügen und sich daher nur schwerlich in ein Dialysezentrum bewegen können. Die zweite Variante ist mit logistischen Nachteilen verbunden, die u.a. in der Lieferung der Lö- sungsbeutel zum Patienten und der Lagerung der Lösungsbeutel zu Hause beim Patienten bestehen. Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, mittels derer die vorgenannten Nachteile vermie- den werden können.

Diese Aufgabe wird durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ge- löst.

Danach ist vorgesehen, dass das Fahrzeug einen Tank zur Aufnahme von Dialyse- lösung oder zur Aufnahme eines Bestandteils einer Dialyselösung, einen Lagerbe- reich für die befüllenden Dialyselösungsbehältnisse und eine mit dem Tank unmit- telbar oder mittelbar in Fluidverbindung stehende Abfüllstation aufweist, die ausge- bildet ist, die Dialyselösungsbehältnisse mit Dialyselösung oder einem Bestandteil der Dialyselösung zu befüllen.

Bei dem Fahrzeug kann es sich beispielsweise um einen LKW oder Bus, um ein Schiff oder auch um ein Luftfahrzeug handeln, was insbesondere dann sinnvoll ist, wenn sehr große Entfernungen zu den Patienten zurückgelegt werden müssen.

Das Fahrzeug weist einen Tank auf, in dem ein oder mehrere Bestandteile auf- nehmbar bzw. enthalten sind, die zur Herstellung einer gebrauchsfertigen Dialyse- lösung benötigt werden. Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Dialyselösung müs- sen diese Bestandteile mit weiteren Bestandteilen der Dialyselösung gemischt wer- den, wozu in dem Fahrzeug weitere Tanks oder sonstige Behältnisse vorhanden sind, die genannten weiteren Bestandteile enthalten. Diese Mischung kann manuell oder automatisch erfolgen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung sich sowohl auf das Fahrzeug als solches, d.h. ohne den Tankinhalt und etwaige Konzentrate bezieht, d.h. auf das Fahrzeug ohne die zur Herstellung der Dialyselösung notwendigen Be- triebsstoffe, wie Wasser und Konzentrate, sowie auch den Fall mit einschließt, dass sich diese Stoffe in dem Fahrzeug befinden, d.h. dass der Tank gefüllt ist und/oder das oder die Konzentrate ebenfalls in geeigneten Behältnissen in dem Fahrzeug angeordnet sind.

Bei der Dialyselösung handelt es sich vorzugsweise um eine Dialyselösung, die für die Durchführung einer Peritonealdialysebehandlung geeignet und bestimmt ist.

Vorzugsweise erfolgt die Herstellung der Dialyselösung patientenindividuell, so dass auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Dialyselösungen bereitgestellt werden können. Dies ist insbesondere dann umsetzbar, wenn sich in dem Tank RO-Wasser oder auf andere Art und Weise sterilisiertes Wasser befindet und eine individuelle Zudosierung eines oder mehrerer Inhaltsstoffe bzw. Konzentrate er- möglicht ist. Dies kann in der Abfüllstation erfolgen oder auch in dem Tank selbst, indem das oder die Konzentrate dem mit Wasser gefüllten Tank zugeführt werden.

Auch ist es möglich, dass in dem Tank die gebrauchsfertige Dialyselösung enthal- ten ist, so dass die Zugabe weiterer Bestandteile, insbesondere von Konzentraten nicht erforderlich ist.

Das Fahrzeug weist eine Abfüllstation auf, in der die Dialyselösungsbehältnisse mit der vorzugsweise gebrauchsfertigen Dialyselösung oder Bestandteilen der vor- zugsweise gebrauchsfertigen Dialyselösung befüllt werden.

Vorzugsweise handelt es sich bei dem Dialyselösungsbehältnissen um Beutel, d.h. um Dialyselösungsbehältnisse mit flexiblen Wandungen. Von der Erfindung sind jedoch auch beliebige andere Behältnisse umfasst, die nur starre Wandungen oder eine Kombination aus flexiblen und starren Wandungen aufweisen.

An der Abfüllstation kann eine gebrauchsfertige Dialyselösung in die Dialyselö- sungsbehältnisse eingefüllt werden. Denkbar ist es jedoch auch, dass an der Ab- füllstation nur ein Teil einer gebrauchsfertigen Dialyselösung in die Dialyselösungs- behältnisse eingefüllt wird und die restlichen Bestandteile beim Einführen der Dialy- selösung in den Patienten zugegeben werden. Die restlichen Bestandteile können sich beispielsweise in Kartuschen oder Glasfläschen etc. befinden, die zugegeben werden, wenn der Peritonealdialyse-Patient mit der Dialyselösung aus dem Dialy- selösungsbehältnis befüllt wird. Denkbar ist es beispielsweise, dass dieses an den Patientenkatheter angeschlossen wird, d.h. an den Schlauchabschnitt, der in die Bauchhöhle des Patienten führt und der mit dem Patienten fest verbunden ist.

Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass mittels des Fahrzeuges gebrauchsferti- ge Dialyselösungen bereitgestellt und in Dialyselösungsbehältnisse abgefüllt wer- den, d.h. Dialyselösungen, die ohne die Zugabe weiterer Stoffe in die Bauchhöhle des Patienten eingeleitet werden.

Durch die vorliegende Erfindung wird erreicht, dass weder eine aufwändige Liefe- rung von mit Dialyselösung gefüllten Dialyselösungsbehältnissen zum Patienten erfolgen muss noch der Patient mitunter weite Strecken zurücklegen muss, um sich die Dialyselösungsbehältnisse abzuholen bzw. sich einer Dialysebehandlung zu unterziehen.

Die Anlieferung der befüllten Dialyselösungsbehältnisse erfolgt mittels des erfin- dungsgemäßen Fahrzeuges z.B. direkt zum Wohnort des Patienten oder in dessen Nähe z.B. zu einem zentralen Platz, an dem sich der Patient die Dialyselösungsbe- hältnisse abholen kann.

Das Fahrzeug weist einen Lagerort bzw. einen Speicher zur Lagerung von zu befül- lenden Dialyselösungsbehältnisse auf. Dieser Speicher kann mit Dialyselösungs- behältnissen, vorzugweise Beuteln befüllbar oder befüllt sein, wobei die Dialyselö- sungsbehältnisse leer sein können oder bereits ein oder mehrere Dialysekonzentra- te enthalten können. Die zu befüllenden Dialyselösungsbehältnisse können stapel- bar sein, um eine platzsparende Anordnung zu erzielen. Die Dialyselösungsbehältnisse können als streifenförmige Aneinanderreihung von Dialyselösungsbehältnissen ausgeführt sein, zwischen denen sich Solltrennstellen befinden, an denen die einzelnen Dialyselösungsbehältnisse abgetrennt werden und dann für die Befüllung zur Verfügung stehen.

Vorzugsweise weist das Fahrzeug eine Versiegelungsvorrichtung auf, mittels derer die Dialyselösungsbehältnisse nach deren Befüllung steril verschlossen werden.

Denkbar ist es, dass das Fahrzeug Mittel zur Lagerung von Dialysekonzentrat auf- weist, wobei die Abfüllstation mit dem Tank und mit den genannten Mitteln unmit- telbar oder mittelbar in Fluidverbindung steht. Somit erfolgt z.B. in dem Tank und/oder in dem Dialyselösungsbehältnis und/oder in der Abfüllstation selbst eine Mischung aus der in dem Tank befindlichen Flüssigkeit, bei der es sich vorzugswei- se um steriles Wasser handelt, mit einem oder mehreren Konzentraten, um auf die- se Weise die fertige oder im Wesentlichen fertige Dialyselösung herzustellen.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Mittel relativ zu dem Tank derart angeordnet sind, dass das aus den Mitteln abgegebene Dialysekonzentrat in den Tank einfüllbar ist. In diesem Fall wird aus einem Reser- voir Dialysekonzentrat in den Tank eingefüllt und darin gemischt. Die Mischung kann aber auch erst während des Befüllvorgangs in der Abfüllstation erfolgen.

In dem Tank kann sich eine Mischeinrichtung befinden, wie z.B. ein Rührer, der eine vollständige Durchmischung und Auflösung des ggf. festen Dialysekonzentrats bewirkt.

Denkbar ist es, dass unterschiedliche Reservoirs für unterschiedliche Dialysekon- zentrate vorhanden sind, so dass eine Individualisierung der Dialyselösungen zu- geschnitten auf den Patienten oder auf eine Patientengruppe möglich ist. Des Weiteren können Einstellmittel vorhanden sein, mittels derer das Dialysekon- zentrat patientenindividuell zudosierbar ist. Bei diesen Einstellmitteln kann es sich beispielsweise um Pumpen, Ventile, Drosseln oder Fördermittel handeln, die eine bestimmte Menge des Dialysats z.B. in den Tank, zu der Abfüllstation etc. zugibt.

Das Fahrzeug kann über eine Lesevorrichtung oder über einen sonstigen Empfän- ger verfügen, mittels derer erfassbar ist, welche Dialyselösung benötigt wird. So besteht eine denkbare Ausgestaltung der Erfindung darin, dass der Patient z.B. mit einer Patienten karte oder mittels eines Codes seine Identität bzw. Daten mitteilt, aus denen sich die zu verabreichende Lösung ergibt und in einem Speicher des Fahrzeuges oder in einem externen Speicher hinterlegt ist, welche Dialyselösung für diesen speziellen Patienten hergestellt werden soll. Die Einrichtungen zur Her- stellung der Dialyselösung werden dann entsprechend angesteuert, insbesondere eine oder mehrere Dosiereinrichtungen zur Zugabe des oder der Dialysekonzentra- te, so dass die patientenindividuelle Lösung bereitgestellt werden kann.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Fahrzeug eine Sterilisati- onseinrichtung zur Sterilisierung von Wasser auf, wobei es sich bei der Steril isati- onseinrichtung vorzugsweise um eine RO-Anlage handelt. In diesem Fall ist es aus- reichend, das Fahrzeug von Zeit zu Zeit an eine Leitungswasserquelle anzuschlie- ßen. Aus dem Leitungswasser wird sodann mittels der RO-Anlage steriles Wasser hergestellt, das für die Herstellung der Dialyselösung, die in die Dialyselösungsbe- hältnisse abgefüllt wird, verwendet wird.

Grundsätzlich sind von der Erfindung jedoch auch andere Möglichkeiten der Sterili- sation von Wasser umfasst.

Vorzugsweise weist das Fahrzeug einen Einfüllanschluss auf, mittels dessen der Tank von außen befüllbar ist. Dabei kann die Befüllung wie ausgeführt mit Lei- tungswasser erfolgen. Von der Erfindung ist jedoch auch die Befüllung mit anderen Flüssigkeiten umfasst, wie beispielsweise die Befüllung mit sterilem Wasser, so dass auf eine fahrzeugsei- tige Sterilisationseinrichtung verzichtet werden kann. Auch ist es denkbar, dass der Tank mit einer Dialyselösung gefüllt wird, die gebrauchsfertig sein kann oder die nach Zugabe eines oder mehrerer weiterer Inhaltsstoffe gebrauchsfertig ist.

Denkbar ist es, dass der Tank mit sterilem Wasser gefüllt ist.

Denkbar ist es weiterhin, dass das Fahrzeug ein oder mehrere Konzentratbehälter aufweist, die Konzentrat oder Konzentrate enthalten, die mit Wasser zu der fertigen Lösung zu mischen sind.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Fahrzeug einen Einfüllanschluss sowie eine Sterilisationseinrichtung aufweist und dass der Tank dem Einfüllanschluss und der Sterilisationsanlage nachgeschaltet ist. Nach dem Einfüllen von Wasser mittels des Einfüllanschlusses durchläuft dieses die Sterilisationsanlage, wie z.B. eine RO- Anlage, und gelangt von dieser im sterilisierten Zustand in den Tank.

Vorzugsweise ist der Bereich des Fahrzeuges, in dem sich der Tank, der Speicher für die befüllenden Dialyselösungsbehältnisse und die Abfüllstation befinden steril.

Das Fahrzeug kann eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe der mit der vorzugswei- se gebrauchsfertigen Dialyselösung gefüllten Dialyselösungsbehältnisse aufweisen, die vorzugsweise an der Außenseite des Fahrzeuges oder in einem sonstigen nicht sterilen Bereich des Fahrzeuges angeordnet ist. Dort kann sich der Patient die mit frischer Dialyselösung gefüllten Beutel oder sonstigen Behältnisse abholen.

Wie oben ausgeführt, handelt es sich bei der Dialyselösung vorzugsweise um eine Peritonealdialyselösung. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Fahrzeug ei- ne Stromversorgung auf, die zum Betrieb einer der Komponenten dient, die zur Be- reitstellung der mit der gebrauchsfertigen Dialyselösung gefüllten Dialyselösungs- behältnisse benötigt wird. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Batterie oder einen Akkumulator, ein Solarpanel oder um einen Generator handeln. Diese Ener- giequellen liefern vorzugsweise die zum Betrieb der Anlage zur Bereitstellung von Dialyselösungsbehältnissen erforderliche Energie, auch dann wenn der Motor des motorbetriebenen Fahrzeuges ausgeschaltet ist.

Das Fahrzeug kann eine Steuerung aufweisen, die durch einen Fahrer zu betätigen ist, wie ein herkömmlicher LKW etc.

Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass es sich bei dem Fahrzeug um ein au- tonom fahrendes Fahrzeug handelt. Dieses fährt autonom eine bestimmte Route ab, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Route nach Eingabe bzw. Vorlie- gen der Adressen der Patienten oder von Sammelpunkten durch das Fahrzeug durch geeignete Berechnungsmittel berechnet wird.

Denkbar ist es weiterhin, dass das Fahrzeug einen Speicher aufweist, der Zielad- ressen von Patienten oder von Sammelpunkten enthält, die durch das Fahrzeug anzusteuern sind. Vorzugsweise wird mittels eines Rechners oder seitens des Fah- rers eine Route mit Haltepunkten festgelegt, die durch Unterbrechung an einzelnen Haltepunkten abgefahren wird. Dabei kann vorgesehen sein, dass eine Steuerung vorhanden ist, die vor Erreichen eines Haltepunktes bereits den oder die Dialyselö- sungsbehältnisse herstellt, die an dem nächsten Haltepunkt bereitzustellen sind.

Das Fahrzeug kann einen oder mehrere Behandlungsplätze zur Durchführung einer Dialysebehandlung aufweisen. An diesen Behandlungsplätzen kann sich der Pati ent die Dialyselösung mittels des Patienten katheters zuführen bzw. verbrauchte Dialyselösung aus dem Bauchraum in einen Drain abführen. In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass Fahrzeug einen weiteren Tank zur Aufnahme von unsterilem Wasser aufweist oder damit befüllt ist, wobei der weitere Tank einen Anschluss zur Befüllung des Tanks aufweist und eine fluide Verbindung zu der Sterilisationseinrichtung aufweist.

Das Fahrzeug kann somit mit einem oder mehreren Tanks ausgeführt sein.

Der weitere Tank des Fahrzeuges kann somit zur Aufnahme von unsterilem Was- ser dienen, das der Sterilisationseinrichtung zugeführt wird und das sodann für die Fierstellung der Dialyselösung verwendet werden kann.

Flieraus ergibt sich ein Konzept, indem das Fahrzeug nicht zwingend die gesamte Menge an Wasser bei Beginn der Fahrt an Bord haben muss, sondern die Wasser- bestände während der Tour auffüllen kann. So kann währen der Tour an verschie- denen Stellen halt gemacht werden um den Ausgangstank mit Wasser aufzufüllen. Das Wasser kann dabei unsteriles Leitungswasser sein, das beispielsweise auch aus einem Flaus- oder Gartenanschluss für Wasser stammen kann. Steriles Was- ser kann so während der Tour generiert werden. Die RO-Anlage speist sich aus dem Wasser aus dem Ausgangstank und leitet das gesäuberte Wasser in den Tank für gesäubertes Wasser, dem sogenannten Speichertank.

Denkbar ist es weiterhin, wenn der Anschluss zur Befüllung des Aufnahmeanks bzw. des weiteren Tanks ein Filterelement beinhaltet. Denkbar ist z.B. ein Partikel filter oder dergleichen, der eine Vorreinigung des Leitungswassers gewährleistet.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform noch einen weiteren Tank, der als Mischbehälter dient. In einer solchen Ausführungsform wird der Tank zur Aufnahme von gesäubertem Wasser, dem Speichertank, nicht zur Anmischung des Dialysats verwendet, sondern ausschließlich zur Aufnahme von gesäubertem Wasser. Das gesäuberte Wasser wird in den weiteren Tank, dem Mischbehälter, geleitet und dort mit einem Konzentrat zu einer gebrauchsfertigen Dialyselösung gemischt. Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Bereitstellen von mit Dialyselösung gefüllten Dialyselösungsbehältnissen unter Verwendung eines Fahrzeuges nach einem der Ansprüche 1 bis 17. Das Verfahren kann einen oder mehrere der oben genannten Schritte und/oder eine oder mehrere der in den An- sprüchen 1 bis 17 beschriebenen Maßnahmen aufweisen.

An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe„ein“ und„eine“ nicht zwingend auf genau eines der Elemente verweisen, wenngleich dies eine mögliche Ausführung darstellt, sondern auch eine Mehrzahl der Elemente bezeichnen kön- nen. Ebenso schließt die Verwendung des Plurals auch das Vorhandensein des fraglichen Elementes in der Einzahl ein und umgekehrt umfasst der Singular auch mehrere der fraglichen Elemente.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeich- nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 : eine schematische Schnittansicht durch ein Fahrzeug gemäß der Erfin dung mit Sterilisationsvorrichtung

Figur 2: eine schematische Schnittansicht durch ein Fahrzeug gemäß der Erfin dung ohne Sterilisationsvorrichtung

Figur 3: eine perspektivische Ansicht eines Streifens aus voneinander trennbaren

Beuteln zur Aufnahme der Dialyselösung und

Figur 4: eine Seitenansicht und eine Frontansicht auf zwei gestapelte Beutel des

Streifens gemäß Figur 3. Figur 1 zeigt in einer schematischen Längsschnittansicht einen Klein-LKW 2 als Fahrzeug gemäß der Erfindung.

Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Lagerort bzw. ein Speicher für die Beutel oder sonstigen Dialyselösungsbehältnisse gezeigt.

Der Tank 3 enthält steriles Wasser. Über den Einfüllanschluss 4 wird Wasser, wie z.B. Leitungswasser in das Fahrzeug eingefüllt und gelangt von dort aus mittels der Pumpe 5 in ein Membransystem 6 und in ein Filtersystem 7. Diese Systeme sind Bestandteile eine Revers-Osmose (RO) Anlage, mittels derer aus dem nicht sterilen Leitungswasser steriles Wasser hergestellt wird, das in dem Tank 3 gelagert wird.

Das Bezugszeichen 10 kennzeichnet ein Konzentratbehälter, der Dialysekonzentrat in fester oder flüssiger Form enthält.

Vorzugweise sind wenigstens zwei derartige Konzentratbehälter vorgesehen, um unterschiedliche bzw. patientenindividuelle Dialyselösungen hersteilen zu können.

Je nach gewünschter Zusammensetzung bzw. Konzentration der Dialyselösung wird aus dem oder aus den Konzentratbehältern 10 Dialysekonzentrat in den Tank 3 eingefüllt und darin mit dem sterilen Wasser vermischt bzw. darin gelöst.

Nachdem eine vollständige Vermischung/Auflösung des Konzentrats mit dem Was- ser erfolgt ist, kann die Befüllung der Beutel erfolgen. Dazu werden die Beutel aus dem Speicher zu der Abfüllstation 11 bewegt und dort mit der in dem Tank befindli- chen Lösung befüllt und anschließend fluiddicht versiegelt.

Von der Abfüllstation 11 gelangen die gefüllten Dialyselösungsbehältnisse zu der Ausgabeeinrichtung 12, die sich in dem Ausführungsbeispiel am hinteren Teil des Fahrzeugs befindet, an der sie durch den Nutzer entgegengenommen werden kön nen. Die gestrichelte Linie 13 kennzeichnet den sterilen Bereich des Fahrzeuges. Da sich die Beutel und die Dialyselösung in dem sterilen Bereich befinden, ist eine Ste- rilisation der Beutel nach deren Befüllung nicht mehr notwendig. Die Ausgabeein- richtung 12 stellt die Schnittstelle zwischen dem sterilen Bereich und der Umge- bungsatmosphäre dar.

Eine oder mehrere der vorgenannten Teile können austauschbar sein. Dies gilt ins- besondere für den Filter 7, die Membran 6 und das Konzentratreservoir 10.

Um eine Stromversorgung für die im Rahmen der Flerstellung der Dialyselösung benötigten Komponenten sicherzustellen, kann das Fahrzeug mit Solarpaneelen und/oder einer Batterie und/oder einem Akku 8 und/oder mit einem Generator 9 ausgestattet sein. Diese Elemente ermöglichen die Stromversorgung auch dann, wenn der Motor des Fahrzeugs 2 abgeschaltet ist.

Figur 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der das Fahrzeug über keine Sterilisations- Vorrichtung für Wasser verfügt.

Das Fahrzeug 1 weist einen Tank 2 auf, der mit sterilem Wasser oder mit der Dialy- selösung gefüllt ist, die alle oder zumindest einen Teil der Inhaltsstoffe enthält, die für die gebrauchsfertige Dialyselösung benötigt werden.

Die Befüllung des Tanks 2 erfolgt mittels eines Einfüllports 3.

Die zu befüllenden Beutel 4 befinden sich in einem Speicher 6 in dem Fahrzeug und werden durch den Port bzw. durch die Abfüllstation 5 mit der Dialyselösung aus dem Tank 2 befüllt. Am rückseitigen Ende des Fahrzeugs befindet sich eine Aus- gabeeinrichtung 7, an der die mit Dialyselösung befüllten Beutel bereitgestellt wer- den. Diese Ausgabeeinrichtung stellt den Übergang zwischen dem sterilen Bereich (Bezugszeichen 8) und der Außenumgebung dar. Eine Individualisierung der Dialyselösung kann dadurch erreicht werden, dass die einzelnen Beutel oder sonstigen Dialyselösungsbehältnisse mit einem flüssigen oder festen Dialysekonzentrat vorgefüllt sind oder das patientenindividuell Konzent- rat in den Tank und/oder zu der Abfüllstation eingefüllt bzw. geführt wird. Dies gilt sowohl für die Ausführungsform nach Figur 1 als auch die nach Figur 2.

Grundsätzlich gilt, dass der Tank entweder mit sterilem Wasser befüllt werden kann bzw. wird oder dass in dem Fahrzeug eine Sterilisationseinrichtung vorhanden ist, die die Sterilisierung des eingefüllten (nicht sterilen) Wassers durchführt.

Das Dialysekonzentrat bzw. ein oder mehrere Bestandteile der gebrauchsfertigen Dialyselösung kann grundsätzlich fest oder flüssig vorliegen.

Das Konzentrat bzw. der oder die Bestandteile der Dialyselösung können sich in dem jeweiligen Beutel oder Dialyselösungsbehältnis und/oder in dem Tank befin- den. Sie können während der Befüllung der Dialyselösungsbehältnisse und/oder bei dem Einlauf der Lösung in den Patienten hinzugegeben werden und beispiels weise in Kartuschen, Violen, Ampullen, Brausetablette etc. vorliegen.

Das Fahrzeug kann für den Fall, dass wiederverwendbare Elemente vorliegen, eine Sterilisationseinrichtung für diese Elemente aufweisen, wie z.B. für den Schlauch bzw. ein Schlauchset, Beutel etc.

Für den Fall, dass das Fahrzeug eine Sterilisationsvorrichtung für das eingefüllte Wasser aufweist, ist dieses unabhängig von speziellen Füllstationen für steriles Wasser. Es besteht somit nur der Bedarf, die Beutel oder sonstigen Dialyselö- sungsbehältnisse nachzufüllen.

Denkbar ist es, dass das Fahrzeug Konnektoren aufweist, die mit dem Patientenka- theter unmittelbar verbindbar sind. Dadurch lässt sich beispielsweise das erste Ein- laufvolumen verabreichen, ohne dass dazu ein Beutel notwendig ist. Die weitere Behandlung erfolgt dann mit Beuteln, die in dem Fahrzeug hergestellt werden und die der Nutzer mit nach Hause nehmen kann.

Wird als Sterilisationsmethode die Destillation verwendet, lässt sich überschlägig von einer Leistungsaufnahme von 750 W pro Liter ausgehen, wobei ca. 4 Liter pro Stunde hergestellt werden.

Die Revers-Osmose hat eine Leistungsaufnahme von ca. 50 W pro Liter, wobei von einer Rate von 20 Litern pro Stunde ausgegangen werden kann.

Das Fahrzeug kann fahrergesteuert oder autonom fahren. Denkbar ist es, dass ein Fahrer mit medizinischen Kenntnissen eingesetzt wird, um Hilfestellung bei der Verwendung der Dialyselösungen geben zu können. Bei dem Fahrzeug kann es sich ebenfalls um ein Schiff oder um einen Bus handeln, in dem ein Wartezimmer und/oder ein Behandlungsraum vorgesehen ist.

Figur 3 zeigt einen Streifen von miteinander verbundenen Beuteln 1 , die entlang der Solltrennstellen 2 voneinander lösbar sind. Das Bezugszeichen 3 kennzeichnet Konnektoren, die wie aus Figur 3 ersichtlich auf abwechselnden Seiten der Beutel 1 angeordnet sind. Auf diese Weise kann der Platzbedarf für die gestapelten Beutel verringert werden. Eine weitere Platzersparnis ergibt sich dadurch, dass der Konnektor nicht übersteht, sondern ebenfalls flach bzw. eben ausgeführt ist.

Wie dies aus Figur 4 hervorgeht, steht der Konnektor 1 nicht oder nur unwesentlich über die stapelbaren Seitenkanten 2 der Beutel 3 über. Zur Sicherung des Stapels weisen die Seitenkanten 2 Vorsprünge und Vertiefungen auf, in die die Vorsprünge eingreifen und so den Stapel sichern.

Wie oben ausgeführt, ist vorzugsweise vorgesehen, dass sich die Patienten z.B. mit einer Patienten karte oder auf sonstige Weise authentifizieren müssen, um einen oder mehrerer mit Dialyselösung gefüllte Beutel zu erhalten. Diese Authentifizie- rung enthält auch Daten zu der gewünschten Zusammensetzung der Dialyselö- sung, so dass nach erfolgter Authentifizierung die Dosierung des Konzentrats bzw. die Herstellung der Lösung patientenindividuell erfolgen kann.




 
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