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Patent Searching and Data


Title:
VEHICLE WINDOW HAVING A LIQUID CRYSTAL ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/233989
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a vehicle window, comprising a plate-like window body (16) which has an outer side facing a vehicle environment and an inner side facing away from the outer side, and wherein a shading arrangement is arranged on the inside thereof, which is formed by a liquid crystal arrangement (22) that has a liquid crystal cell (32). The liquid crystal arrangement (22) comprises two layers (28, 30) of flexible thin glass, between which the liquid crystal cell (32) is arranged, wherein spacers are disposed between the two layers (28, 30) of thin glass so that the liquid crystal cell (32) has an at least largely constant thickness over its extension.

Inventors:
BAIERL DANIELA (DE)
LORENZ STEFFEN (DE)
DIETRICH JONAS (DE)
BUCHMANN MAX (DE)
GROTHE JAN (DE)
HEISEL OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/064086
Publication Date:
December 27, 2018
Filing Date:
May 29, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WEBASTO SE (DE)
International Classes:
G02F1/1333; G02F1/1339; B32B17/10; B60J1/00; B60J3/04; E06B3/67; E06B9/24
Domestic Patent References:
WO2007077099A12007-07-12
WO1994011779A21994-05-26
Foreign References:
US6466298B12002-10-15
US20150367782A12015-12-24
EP0343419A21989-11-29
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
ADVOTEC. PATENT- UND RECHTSANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Fahrzeugscheibe, umfassend einen plattenartigen Scheibenkörper (16), der eine einer Fahrzeugumgebung zugewandte Außenseite und eine der Außenseite abgewandte Innenseite hat und an dessen Innenseite eine Beschattungsanordnung angeordnet ist, die aus einer Flüssigkristallanordnung (22) gebildet ist, die eine Flüssigkristallzelle (32) umfasst, wobei die Flüssigkristallanordnung (22) zwei Schichten (28, 30) aus biegsamem Dünnglas umfasst, zwischen denen die Flüssigkristallzelle (32) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Schichten (28, 30) aus Dünnglas Abstandshalter angeordnet sind, so dass die Flüssigkristallzelle (32) über ihre Erstreckung eine zumindest weitgehend konstante Dicke hat.

Fahrzeugscheibe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten (28, 30) aus biegsamen Dünnglas jeweils eine Dicke von 0,1 mm bis 1,5 mm haben.

Fahrzeugscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenkörper (16) in Scheibenlängsrichtung und/oder in Scheibenquerrichtung gewölbt ist.

Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Polarisatorschicht (20).

Fahrzeugscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarisatorschicht (20) zwischen dem Scheibenkörper (16) und der Flüssigkristallanordnung (22) angeordnet ist.

6. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarisatorschicht (20) über eine Längensausdelinungskompensationsschicht (18) an den Scheibenkörper ( 16) und/oder an die Flüssigkristallanordnung (22) angebunden ist.

7. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längenaus- dehnungskompensationsschicht ( 18) eine Acrylatschicht, eine Schicht aus thermoplastischen Polyurethan, eine Epoxidschicht, eine Silikonschicht oder eine Schicht aus einem vernetzenden Material, wie Ethylenvinylacetat (EVA) oder Polyvinyl- butyral (PVB), ist.

8. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die

Längenausdehnungskompensationsschicht (18) eine Dicke von mindestens 0,2 mm, vorzugsweise von mindestens 0,4 mm hat.

9. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine umlaufende Randumschäumung (26).

10. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Scheibenkörper (16) abgewandten Seite der Fahrzeugscheibe eine Splitterschutzfolie (24) angeordnet ist.

1 1. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 10 in Kombination mit Anspruch 9, dadurch

gekennzeichnet, dass die Randumschäumung (26) die Splitterschutzfolie (24) zumindest abschnittsweise übergreift.

12. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , gekennzeichnet durch eine Lichtleiterschicht (80, 80'), die über ihren Rand mit einer Lichtquelle verbindbar ist oder über ihren Rand mit einer Lichtquelle verbunden ist.

13. Falirzeugscheibe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiterschicht (80, 80') an der der Fahrzeugumgebung abgewandten Seite der Flüssigkristallanordnung (22) angeordnet ist.

14. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiterschicht (80, 80') eine innere Sichtfläche der Fahrzeugscheibe bildet.

15. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiterschicht (80') einen flächigen Glaskörper umfasst.

16. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiterschicht (80) eine Kunststofffolie und/oder eine Kunststoffplatte umfasst.

17. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiterschicht (80) Streuzentren enthält, die vorzugsweise von Nano- partikeln gebildet sind.

18. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiterschicht (80') eine Bedruckung (52) aufweist.

19. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiterschicht (80) eine Kratzfestbeschichtung (42) aufweist.

20. Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugscheibe, umfassend folgende Schritte:

- Anordnung eines Aufbaus aus mehreren Schichten in gestapelter Form, wobei der Aufbau einen Scheibenkörper (16), eine Flüssigkristallanordnung (22), die eine Flüssigkristallzelle (32) und zwei Schichten (28, 30) aus Dünnglas umfasst, zwischen denen die Flüssigkristallzelle (32) angeordnet ist, und eine Längenausdeh- nungskompensationsschicht (18) zwischen der Flüssigkristallanordnung (22) und dem Scheibenkörper (16) umfasst, wobei zumindest die Flüssigkristallanordnung (22) und die Längenausdehnungskompensationsschicht (18) in einem Rahmen (84) angeordnet werden, der deren Relativlage zueinander definiert;

- Einbringen des Aufbaus mit dem Rahmen (84) in einen Vakuumbeutel (98);

- Entlüften des Vakuumbeutels (98) und Ausüben eines Drucks auf den Vakuumbeutel (98), so dass die Schichten des Aufbaus miteinander verbunden werden;

- Entnehmen des verfügten Aufbaus aus dem Vakuumbeutel (98).

21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau erwärmt wird, während er dem Druck ausgesetzt wird.

22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau in dem Rahmen (84) mit einer Druckplatte (86) abgedeckt wird. 23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau eine Polarisatorschicht (20) umfasst.

24. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau eine Lichtleiterschicht (80, 80') umfasst.

Description:
FAHRZEUGSCHEIBE MIT FLÜSSIGKRISTALLANORDNUNG

Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugscheibe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Eine derartige Fahrzeugscheibe ist aus der Praxis bekannt und kann ein verstellbares oder festes Dachelement eines Kraftfahrzeuges sein. Die Fahrzeugscheibe umfasst einen plattenartigen Scheibenkörper, der in der Regel aus Glas besteht und die Außenhaut des Dachelementes bildet. An seiner Innenseite ist der Scheibenkörper mit einer Flüssigkristallanordnung versehen, die elektrisch schaltbar ist und so die Lichtdurchlässigkeit der Fahrzeugscheibe vorgibt. In Abhängigkeit vom Schaltzustand der Flüssigkristallanordnung ist die Fahrzeugscheibe entweder weitgehend lichtdurchlässig oder weitgehend lichtundurchlässig, so dass sie eine Beschattungsanordnung bildet.

Des Weiteren ist es bekannt, Flüssigkristalle in Tröpfchenform in ein Polymer einzubinden. Im Grundzustand sind die Flüssigkristalle ungeordnet, weswegen im Wesentlichen keine Lichttransmission möglich ist. Es liegt ein milchiges Erscheinungsbild vor. Wenn hingegen an die entsprechende Flüssigkristallzellen Spannung angelegt wird, richten sich die Flüssigkristalle aus, wodurch Licht transmittiert werden kann.

Ferner ist es bekannt, bei Fahrzeugscheiben sogenannte SPD (Suspended Particle Device)-Folien einzusetzen, um eine Beschattungseinrichtung bereitzustellen. Eine SPD-Folie umfasst in einer entsprechenden Zelle kleine, stäbchenförmige Partikel, die in einen dünnen Kunststofffilm eingebunden und zunächst willkürlich ausgerichtet sind. Unter einem elektrischen Feld richten sich diese Partikel aus, so dass Licht transmittiert werden kann. Jedoch besteht das Problem, dass solche SPD-Folien nur in blau und nicht in einer neutralen Farbe herstellbar sind, die bei einem Kraftfahrzeug ohne weiteres eingesetzt werden kann.

Bisher besteht grundsätzlich das Problem, gewölbte Fahrzeugscheiben, insbesondere dreidimensional gewölbte Fahrzeugscheiben mit einer Flüssigkristallanordnung als Beschattungsanordnung zu versehen, die eine gleichmäßige Beschattung mit geringem Transmissionsgrad ermöglicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrzeugscheibe gemäß der einleitend genannten Gattung ausgebildete Fahrzeugscheibe zu schaffen, die eine Flüssigkristallanordnung mit gleichmäßigem Beschattungsverhalten auch bei einem dreidimensional gewölbten Scheibenkörper aufweist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Fahrzeugscheibe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Erfmdungsgemäß wird also eine Fahrzeugscheibe vorgeschlagen, die einen plattenartigen, planen oder gewölbten Scheibenkörper umfasst, der eine einer Fahrzeugumgebung zugewandte Außenseite und einer der Außenseite abgewandte Innenseite hat und an dessen Innenseite eine Beschattungsanordnung angeordnet ist, die aus einer Flüssigkristallanordnung gebildet ist, welche eine Flüssigkristallzelle umfasst. Die Flüssigkristallanordnung umfasst zwei Schichten aus biegsamem Dünnglas, zwischen denen die Flüssigkristallzelle angeordnet ist und zwischen denen Abstandshalter angeordnet sind, so dass die Flüssigkristallzelle über ihre Erstreckung eine zumindest weitgehend konstante Dicke hat.

Durch die Anordnung der Flüssigkristallzelle zwischen zwei biegsamen Dünnglasschichten kann die Flüssigkristallanordnung der insbesondere gewölbten Form des plattenartigen Scheibenkörpers folgen, der aus Glas oder einem Kunststoff, wie einem Polycarbonat oder PMMA bestehen kann. Bei der Montage der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung ist damit eine gute Verformbarkeit der Flüssigkristallanordnung gewährleistet. Zudem kann eine homogene Dicke der Flüssigkristallzelle über ihre Erstreckung trotz Verformung der beiden Dünnglasschichten erzielt werden. Bei dem für die Flüssigkristallanordnung der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung verwendeten Dünnglas handelt es sich insbesondere um ein chemisch vorgespanntes Glas, das der Gruppe der Alumosilikatgläser zugeordnet sein kann und biegsam ausgebildet ist. Ein solches Glas zeichnet sich durch eine hohe Bruch- und Kratzfestig- keit aus.

Vorzugsweise haben die Schichten aus biegsamem Dünnglas jeweils eine Dicke von 0,1 mm bis 1,5 mm. Durch die geringen Schichtdicken kann das Gesamtgewicht der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung niedrig gehalten werden.

Die Verwendung der Dünnglasschichten für die Flüssigkristallanordnung verhindert eine Feuchtediffusion durch die von den Dünnglasschichten gebildeten Substrate der Flüssigkristallanordnung. Zudem hat das Dünnglas eine hohe thermische und mechanische Stabilität. Damit kann Wölbungen und Welligkeiten, die in der Flüssigkristallzelle zu Flüssigkeitsansammlungen und/oder Fehlstellen führen könnten, entgegengewirkt werden. Des Weiteren kann die Flüssigkristallanordnung direkt die innere Sichtfläche der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung bilden, da das Dünnglas an sich schon eine hohe optische Anmutung haben kann.

Bei einer speziellen Ausfuhrungsform der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung hat der Scheibenkörper entlang einer Scheibenlängsrichtung und entlang einer Scheibenquer- richtung jeweils eine Wölbung. Damit liegt eine dreidimensionale Wölbung des Scheibenkörpers vor. Die Wölbung kann jeweils einen Krümmungsradius zwischen 1.000 mm und 10.000 mm, vorzugsweise zwischen 2.000 mm und 5.000 mm haben. Über die Wölbung, das heißt in Scheibenquerrichtung und/oder in Scheibenlängsrichtung, kann der Krümmungsradius variieren, das heißt er muss in der jeweiligen Richtung nicht konstant sein. Auf den Dünnglasschichten ist innenseitig jeweils eine leitfähige Schicht zur elektrischen Anbindung der Flüssigkristallzellezweckmäßigerweise an das Bordnetz des betreffenden Fahrzeugs angeordnet.

Zudem kann auf den beiden Dünnglasschichten innenseitig bzw. auf den leitfähigen Schichten jeweils eine Ausrichtungsschicht (alignment layer) angeordnet sein, die beispielsweise aus einem UV-härtenden Acrylat oder einem Polyimid gebildet sein kann. Diese dienen zur Vorausrichtung der Flüssigkristalle der Flüssigkristallzelle im nicht geschalteten Zustand.

Die Flüssigkristallanordnung der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung kann mit kurzen Schaltzeiten, die bei etwa einer Sekunde liegen, über einen weiten Temperaturbereich betrieben werden. Zudem kann eine geringe Spannung zur Betätigung der Flüssigkristallanordnung, das heißt zum Schalten zwischen einer Sperrstellung und einer Durchlassstellung, ausreichen. Die insbesondere als Wechselspannung ausgebildete Spannung kann unter 30 V liegen. Die Frequenz der Wechsel Spannung beträgt beispielsweise 60 Hz, kann aber je nach gewünschter Geschwindigkeit der Ausrichtung der Flüssigkristalle auch höher sein und bis zu 100 bis 120 Hz betragen oder auch niedriger sein.

Des Weiteren bietet die Flüssigkristallanordnung der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung im ungeschalteten Zustand eine sehr geringe Transmission, die für sichtbares Licht unter 1 % liegt. Die Farbe der Flüssigkristallanordnung ist beispielsweise grau, kann aber durch Beimischung von Farbstoffen kundenspezifisch angepasst werden.

Die Fahrzeugscheibe nach der Erfindung ist insbesondere ein Dachelement des betreffenden Fahrzeugs. Dieses Dachelement kann als Festdachelement, das starr mit dem Fahrzeugaufbau verbunden ist, oder auch als bewegliches Dachelement ausgebildet sein, das ein Deckelelement einer Schiebedachanordnung darstellt.

Um das Abschattungsverhalten der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung weiter zu verbessern, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Fahrzeugscheibe eine Polarisatorschicht vorgesehen. Die Polarisatorschicht ist vorzugsweise zwischen dem Scheibenkörper und der Flüssigkristallanordnung angeordnet, kann aber auch an der dem Scheibenkörper abgewandten Seite der Flüssigkristallanordnung angeordnet sein. Die Polarisatorschicht hat vorzugsweise unabhängig von der Anordnung eine Polarisationsrichtung, die rechtwinkelig zu einer Polarisationsrichtung der Flüssigkristallzelle in deren ungeschalteten Zustand ausgerichtet sein kann. Der geschaltete Zustand ist dann dem Transmissionszustand zugeordnet. Denkbar ist es aber auch, dass im ungeschalteten Zustand der Flüssigkristallezelle die Polarisationsrichtung der Polarisatorschicht parallel zur Polarisationsrichtung der Flüssigkristallzelle ist, so dass dann der Transmissionszustand der Anordnung vorliegt.

Um durch unterschiedliches thermisches Ausdehnungsverhalten begründete Spannungen zwischen der Polarisatorschicht und der hieran angrenzenden Funktionsschicht, beispielsweise dem Scheibenkörper oder der Flüssigkristallanordnung, aufnehmen zu können, ist die Polarisatorschicht vorzugsweise über eine Längenausdehnungskompen- sationsschicht an diese Funktionsschicht angebunden.

Die Längenausdehnungskompensationsschicht, die vorzugsweise optisch isotrop ausgebildet ist, kann eine Acrylatschicht, eine Schicht aus thermoplastischem Po- lyurethan, eine Epoxidschicht, eine Silikonschicht oder auch eine Schicht aus einem vernetzenden Material, wie Ethylenvinylacetat (EVA) oder Polyvinylbutural (PVB) sein. Um hinreichend Spannungen aufnehmen zu können, hat die Längenausdehnungs- kompensationsschicht vorzugsweise eine Dicke von mindestens 0,2 mm, vorzugsweise von mindestens 0,4 mm. Um die Fahrzeugscheibe nach der Erfindung in einfacher Weise an den Fahrzeugaufbau, beispielsweise an eine Kinematik eines Schiebedachantriebs oder an einen Dachrahmen anbinden zu können, weist die Fahrzeugscheibe nach der Erfindung zweckmäßigerweise eine umlaufende Randumschäumung auf. In dieser können Einlegeteile, wie Befestigungslaschen oder ein Deckelinnenblech, eingebettet sein. Um Fahrzeuginsassen in einer Unfallsituation vor etwaigen Glassplittern zu schützen, kann die Fahrzeugscheibe nach der Erfindung eine Splitterschutzfolie aufweisen, die an der dem Scheibenkörper abgewandten Seite der Fahrzeugscheibe angeordnet ist.

Um die Rückhaltefunktion der vorzugsweise kratz- und/oder reißfest ausgebildeten Splitterschutzfolie zu gewährleisten, ist diese vorzugsweise zumindest abschnittsweise von der umlaufenden Randumschäumung übergriffen bzw. in diese eingeschäumt. Die Splitterschutzfolie kann in einem zentralen Bereich der Scheibe angeklebt sein. In einem Randbereich kann die Splitterschutzfolie Perforationen für den Durchtritt der Randumschäumung aufweisen. Die Splitterschutzfolie ist beispielsweise aus einer mit Polysiloxan beschichteten Ethylenterephtalat-Folie (PET-Folie) gebildet.

Die Anbindung der Splitterschutzfolie an die Flüssigkristallanordnung oder an die Polarisatorschicht kann über eine Klebefolie erfolgen, die aus einem Polyvinylbutyral- Film (PVB-Film) oder einer transparenten Polyurethan-Folie besteht.

Bei einer speziellen Ausführungsform kann an der Innenseite der Fahrzeugscheibe ein Scheibeninnenkörper angeordnet sein, der aus Glas, insbesondere einem Dünnglas, oder aus einem Kunststoff, insbesondere aus Polycarbonat, gebildet ist.

Der Einsatz von Kunststoff als Scheibenkörper und/oder als Scheibeninnenkörper vereinfacht sich dadurch, dass für die Flüssigkristallanordnung Dünnglasschichten als Substrat eingesetzt werden, die jeweils eine perfekte Barriereschicht bilden. Die an sich gegebenenfalls nicht hinreichenden Barriereeigenschaften des jeweiligen Kunststoffs können damit zumindest zum Teil vernachlässigt werden.

Eine spezielle Ausführungsform der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung umfasst eine Lichtleiterschicht, die über ihren Rand mit einer Lichtquelle verbindbar ist oder über ihren Rand mit einer Lichtquelle verbunden ist. Die Lichtleiterschicht, die bei der Herstellung der Fahrzeugscheibe zusammen mit der Flüssigkristallanordnung und den etwaigen weiteren Schichten in einem einstufigen Prozess integriert werden kann, kann ein Beleuchtungssystem für den Innenraum des betreffenden Fahrzeugs darstellen. Insbesondere ist die Lichtleiterschicht Bestandteil einer sogenannten Ambient-Light- Beleuchtung des betreffenden Fahrzeugs. Bei dieser Ausführungsform sind also die Funktionalität der schaltbaren Flüssigkristallanordnung und die Funktionalität einer flächigen Beleuchtung, insbesondere einer Ambient-Light-Beleuchtung miteinander kombiniert. Zweckmäßigerweise sind die Lichtleiterschicht und die Flüssigkristallan- Ordnung separat und unabhängig ansteuerbar, d. h. so schaltbar, dass die Flüssigkristallanordnung ihren Transmissionszustand oder ihren Sperrzustand einnimmt und die Lichtleiterschicht leuchtet oder nicht leuchtet.

Beim Verbinden der einzelnen Schichten der Fahrzeugscheibe müssen die Prozessparameter so auf die Flüssigkristallanordnung und die Lichtleiterschicht abgestimmt sein, dass sowohl die Haftung der beiden Schichten als auch die Funktion beider Schichten gewährleistet ist.

Bei einer speziellen Ausführungsform der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung ist die Lichtleiterschicht an der der Fahrzeugumgebung abgewandten Seite der Flüssigkristall- anordnung angeordnet. Dies bedeutet, dass die Lichtleiterschicht unabhängig vom

Schaltzustand der Flüssigkristallanordnung vom Innenraum des betreffenden Fahrzeugs sichtbar ist, wenn sie aktiviert ist.

Insbesondere kann die Lichtleiterschicht eine innere Sichtfläche der Fahrzeugscheibe bilden. Die Lichtleiterschicht kann aus beliebigen geeigneten Werkstoffen gefertigt sein.

Insbesondere kann die Lichtleiterschicht einen flächigen Glaskörper umfassen, der den Vorteil bietet, dass auf weitere Schutzschichten an der Innenseite der Fahrzeugscheibe gegebenenfalls verzichtet werden kann.

Bei einer alternativen Ausführungsform der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung kann die Lichtleiterschicht eine Kunststofffolie und/oder eine Kunststoffplatte umfassen. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Fahrzeugscheibe gewichtsoptimiert ausgebildet sein soll.

Um der Lichtleiterschicht spezielle gewünschte Leuchteigenschaften verleihen zu können, enthält sie vorzugsweise Streuzentren, die insbesondere von Nanopartikeln gebildet sein können. Die Streuzentren sind insbesondere homogen in der Lichtleiterschicht verteilt.

Bei einer weiteren speziellen Ausführungsform der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung weist die Lichtleiterschicht eine Bedruckung auf, welche beispielsweise ein Leuchtmuster vorgibt und auch als Reflexionsschicht dienen kann. Denkbar ist es auch, dass die Flüssigkristallanordnung eine Reflexionsschicht aufweist.

Zum Schutz vor Beschädigungen kann die Lichtleiterschicht des Weiteren eine Kratz- festbeschichtung aufweisen. Grundsätzlich kann die Fertigung der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Beispielsweise werden die einzelnen Schichten der Fahrzeugscheibe nach einem Vakuumlaminations- bzw. Autoklavprozess verbunden, wobei der Verbund aus den einzelnen Schichten bestimmten Drücken und bestimmten Temperaturen ausgesetzt wird. Insbesondere können hierbei adhäsive Kunststofffolien als Längenausdehnungskompensationsschichten eingesetzt werden, die durch thermoplastische oder vernetzende Eigenschaften bei einer Erwärmung einen Verbund mit den anderen Schichten, das heißt mit dem Scheibenkörper, der Flüssigkristallanordnung, der Polarisatorschicht und/oder dem Scheibeninnenkörper eingehen. Bei einer speziellen Vakuumlamination findet eine einseitige Erwärmung des Verbunds durch eine Heizplatte statt, wobei eine Druckbeaufschlagung über eine Druckdifferenz in einer Kammer erfolgt, die durch eine Membran zweigeteilt ist. Bei einer Fertigung in einer Autokla- venkammer wird das Laminat allumseitig mittels zirkulierender Luft erwärmt. Es können Luftdrücke bis zu etwa 15 bar eingestellt werden. Alternativ kann die Herstellung der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung nach einem so genannten Optical-Bonding- Verfahren erfolgen, bei dem optisch hochtransparente und vergilbungsfreie Klebstoffe als Längenausdehnungskompensationsschichten eingesetzt werden. Insbesondere können Silikone eingesetzt werden, die eine hohe Temperaturstabilität haben und später zerstörungsfrei abgelöst werden könnten. Auch könnten Polyurethane, Acrylate oder Epoxide eingesetzt werden.

Die Erfindung hat auch ein Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugscheibe zum Gegenstand, umfassend folgende Schritte:

- Erstellen eines Aufbaus aus mehreren Schichten in gestapelter Form in einem Rahmen, wobei der Aufbau einen Scheibenkörper, eine Flüssigkristallanordnung, die eine Flüssigkristallzelle und zwei Schichten aus biegsamen Dünnglas umfasst, zwischen denen die Flüssigkristallzelle angeordnet ist, und eine Längenausdehnungskompensati- onsschicht zwischen der Flüssigkristallanordnung und dem Scheibenkörper umfasst, wobei zumindest die Flüssigkristallanordnung und die Längenausdehnungs- Kompensationsschicht in einem Rahmen angeordnet werden, der deren Relativlage definiert;

- Einbringen des Aufbaus mit dem Rahmen in einen Vakuumbeutel; - Entlüften des Vakuumbeutels und Ausüben eines Drucks auf den Vakuumbeutel, so dass die Schichten des Aufbaus miteinander verbunden werden;

- Entnehmen des verfügten Aufbaus aus dem Vakuumbeutel.

Durch das so realisierte Verfahren ist es möglich, die Schichten des Aufbaus der Fahrzeugscheibe sauber und positionsgenau miteinander zu verfügen und somit ohne weitere Prozessschritte eine Fahrzeugscheibe zu realisieren, die an dem betreffenden Fahrzeug einsetzbar ist.

Um das Verfügen der einzelnen Schichten des Aufbaus zu verbessern und/oder zu beschleunigen, wird der in dem Vakuumbeutel angeordnete Aufbau erwärmt, während er dem Druck ausgesetzt wird. Die Temperaturen, auf die der Aufbau erwärmt wird, liegen beispielsweise zwischen 50 °C und 150 °C. Der Druck, der auf den Vakuumbeutel ausgeübt wird, liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1 bar und 20 bar, insbesondere zwischen 1 bar und 12 bar. Dieser Prozess kann in einer Autoklavenkammer durchgeführt werden. Um den Aufbau in dem Rahmen zu stabilisieren, kann er mit einer Druckplatte abgedeckt werden. Die Druckplatte stellt eine Hilfsstruktur dar, die gewährleistet, dass die einzelnen Schichten des Aufbaus während des Fügeprozesses ihre Form beibehalten.

Der Aufbau kann entsprechend der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung eine Polarisatorschicht und/oder eine Lichtleiterschicht aufweisen. Bei Integration einer Lichtleiterschicht in den Aufbau kann durch Nutzung des Verfahrens nach der Erfindung in einem einstufigen Prozess sowohl eine schaltbare Beschattungseinrichtung in Form der Flüssigkristallanordnung als auch ein Flächenleuchtsys- tem in Form der Lichtleiterschicht in die Fahrzeugscheibe integriert werden.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.

Ausführungsbeispiele einer Fahrzeugscheibe nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt: Figur 1 eine Draufsicht auf ein Fahrzeugdach mit einer Fahrzeugscheibe nach der Erfindung;

Figur 2 einen Schnitt durch die Fahrzeugscheibe, der den Schichtaufbau

derselben zeigt;

Figur 3 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Fahrzeugscheibe nach der Erfindung;

Figur 4 einen Schnitt durch eine dritte Ausführungsform einer Fahrzeugscheibe nach der Erfindung;

Figur 5 einen Schnitt durch eine vierte Ausführungsform einer Fahrzeugscheibe nach der Erfindung;

Figur 6 einen Schnitt durch eine fünfte Ausführungsform einer Fahrzeugscheibe nach der Erfindung;

Figur 7 einen Schnitt durch eine sechste Ausführungsform einer Fahrzeugscheibe nach der Erfindung;

Figur 8a bis e die Herstellung der Fahrzeugscheibe nach Figur 7;

Figur 9 einen Schnitt durch eine siebte Ausführungsform einer Fahrzeugscheibe nach der Erfindung; und

Figur 10a bis e die Herstellung der Fahrzeugscheibe nach Figur 9.

In Figur 1 ist ein Fahrzeugdach 10 eines ansonsten nicht näher dargestellten Kraftfahrzeugs gezeigt. Das Fahrzeugdach 10 ist ein Panoramadach, das mit einem verstellbaren Deckelelement 12 eines Schiebedachs und einem Festdachelement 14 versehen ist, das starr an den Aufbau des Kraftfahrzeuges angebunden ist. Das Deckelelement 12 und das Festfachelement 14 sind jeweils als Glaselement und mithin als Fahrzeugscheibe ausgebildet. Zudem haben das Deckelelement 12 und das Festdachelement 14 jeweils den gleichen Schichtaufbau, der mit einer Beschattungsanordnung versehen ist und der anhand Figur 2 dargestellt ist. Die jeweils als Fahrzeugscheibe ausgebildeten Dachelemente 12 und 14 bilden jeweils eine Scheibenanordnung, die einen Scheibenkörper 16, der aus einer entlang einer Scheibenlängsrichtung und entlang einer Scheibenquerrichtung jeweils gewölbten Glasplatte gebildet ist und die Außenhaut der jeweiligen Fahrzeugscheibe bildet. An der Innenseite des Scheibenkörpers 16 ist über eine Längenausdehnungskompensations- schicht 18 mit adhäsiven Eigenschaften eine Polarisatorschicht 20 angebunden, die einen linear Polarisator umfasst. Die Längenausdehnungskompensationsschicht 18 kann aus thermoplastischen Polyurethan, Polyvinylbutyral, Ethylenvinylacetat-Copolymer oder dergleichen gebildet sein. Die Polarisatorschicht 20 ist wiederum auf eine Flüssigkristallanordnung 22 aufgebracht, die eine flächige Beschattungsanordnung der Fahrzeugscheibe bildet. An der Innenseite, d. h. an der dem Scheibenkörper 16 abgewandten Seite ist die Flüssigkristallanordnung 22 des Weiteren mit einer Splitterschutzfolie 24 versehen. Die Splitterschutzfolie 24 besteht aus einer mit Polysiloxan beschichteten Polyethylenterephthalat- Folie.

Die Polarisatorschicht 20 hat eine Polarisationsrichtung, die rechtwinklig zu der Polarisationsrichtung der Flüssigkristallzelle 32 in deren Sperrstellung ausgerichtet ist.

Die das Deckelelement 12 und das Festdachelement 14 bildenden Fahrzeugscheiben weisen zu dem jeweils eine umlaufende Randumschäumung 26 auf, die die Splitter- schutzfolie 24 an der Innenseite der jeweiligen Fahrzeugscheibe übergreift und die aus einem Polyurethan-Schaum gebildet ist.

Die Flüssigkristallanordnung 22 umfasst zwei Schichten 28 und 30 aus Dünnglas mit einer Dicke von etwa 0,5 mm. Das jeweilige Dünnglas ist ein chemisch vorgespanntes Glas und biegsam ausgebildet. Zwischen den beiden Schichten 28 und 30 ist eine einzige Flüssigkristallzelle 32 angeordnet. An den Innenseiten der beiden Schichten 28 und 30 ist jeweils eine leitfähige Schicht zur elektrischen Anbindung der Flüssigkristallzelle an ein Bordnetz des Fahrzeugs angeordnet. Auf den leitfähigen Schichten ist jeweils zweckmäßigerweise eine Ausrichtungsschicht (alignment layer) angeordnet. Die Ausrichtungsschichten, die aus einem Polyimid oder einem UV-härtenden Acrylat gebildet sein können, begrenzen jeweils die Flüssigkristallzelle 32 und dienen zur Vorausrichtung der Flüssigkristalle in der Flüssigkristallzelle im nicht geschalteten Zustand. Zudem sind die beiden Ausrichtungsschichten durch nicht näher dargestellte Abstandshalter 33 voneinander getrennt, so dass die Dicke der Flüssigkristallzelle 32, in der die Flüssigkristalle angeordnet sind, über die Erstreckung der Flüssigkristallanord- nung zumindest weitgehend konstant ist.

Die Polarisatorschicht 20 ist vor dem Anbinden an den Scheibenkörper 16 über einen einfachen Rollenprozess direkt auf die Flüssigkristallanordnung 22 bzw. die Dünnglass- schicht 28 der Flüssigkristallanordnung 22 auflaminiert. Die Splitterschutzfolie wird direkt auf die Innenseite der Flüssigkristallanordnung 22 auflaminiert, und zwar vor dem Anbinden der dann aus der Polarisatorschicht 20, der Flüssigkristallanordnung 22 und der Splitterschutzfolie 24 bestehenden Einheit an den Scheibenkörper 16. Beim Anbinden dieser Einheit an den Scheibenkörper 16 wird diese entsprechend der dreidimensionalen Wölbung des Scheibenkörpers 16 gebogen und damit an die Wölbung des Scheibenkörpers 16 angepasst. In Figur 3 ist eine alternative Ausführungsform einer Fahrzeugscheibe 40 dargestellt, die sich von der in Figur 2 dargestellten Fahrzeugscheibe dadurch unterscheidet, dass sie eine Polarisatorschicht 20 aufweist, die direkt auf die Innenseite des die Außenhaut bildenden Scheibenkörpers 16 auflaminiert ist. Die Polarisatorschicht 20 ist über eine Längenausdehnungskompensationsschicht 18, die aus einer Acrylatschicht, einer Schicht aus thermoplastischen Polyurethan, einer Epoxidschicht, einer Silikonschicht oder aus einer Schicht aus einem vernetzenden Material, wie Ethylenvinylacetat (EVA) oder Polyvinylbutyral (PVB) gebildet ist, mit einer gebogenen Flüssigkristallanordnung 22 verbunden, die der in Figur 1 dargestellten Flüssigkristallanordnung entspricht. An der Innenseite der Flüssigkristallanordnung 22, die als Substrate jeweils eine gebogene Dünnglasschicht 28 und 30 aufweist, die eine Flüssigkristallzelle 32 begrenzt, ist ebenfalls eine Splitterschutzfolie 24 der in Figur 2 dargestellten Art angeordnet. Zudem weist auch die Fahrzeugscheibe 40 nach Figur 3 eine umlaufende Randumschäumung 26 aus einem Polyurethanschaum auf. Zwischen den Dünnglasschichten 28 und 30 sind Abstandshalter 33 angeordnet. Denkbar ist es auch, dass die Polarisationsschicht 18 sowohl an den Scheibenkörper 16 als auch an die Flüssigkristallanordnung 22 jeweils über eine Längenausdehnungskom- pensationsschicht der vorstehend beschriebenen Art verbunden ist.

In Figur 4 ist eine weitere Ausführungsform einer Fahrzeugscheibe 50 dargestellt, die ebenfalls weitgehend der Fahrzeugscheibe nach Figur 2 entspricht, sich von dieser aber dadurch unterscheidet, dass eine Flüssigkristallanordnung 22, die ebenfalls entsprechend der Ausführangsform nach Figur 2 zwei Schichten 28 und 30 aus gebogenem Dünnglas umfasst, die eine Flüssigkristallzelle 32 begrenzen, über eine Längenausdeh- nungskompensationsschicht 18 direkt an einen die Außenhaut bildenden Scheibenkör- per 16 angebunden ist. An der Innenseite, d. h. an der dem Scheibenkörper 16 abgewandten Seite, ist auf die Flüssigkristallanordnung 22 eine Polarisatorschicht 20 auflaminiert, auf welche wiederum eine Splitterschutzfolie 24 aufiaminiert ist. Die Splitterschutzfolie 24 ist entsprechend den oben beschriebenen Ausführungsformen an Ihren Rändern von einer umlaufenden Polyurethan-Randumschäumung der Fahrzeug- scheibe 50 übergriffen.

In Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform einer Fahrzeugscheibe 60 nach der Erfindung dargestellt. Die Fahrzeugscheibe 60 unterscheidet sich von der Fahrzeugscheibe nach Figur 2 dadurch, dass sie an der Innenseite keine Splitterschutzfolie aufweist. Vielmehr ist über eine weitere Längenausdehnungskompensationsschicht 62 mit adhäsiven Eigenschaften eine weitere Schicht 64 aus gebogenem Dünnglas auf die

Flüssigkristallanordnung 22 auflaminiert. Dieses Dünnglas bildet die innere Sichtfläche der Fahrzeugscheibe 60.

In Figur 6 ist eine weitere Ausf hrungsform einer Fahrzeugscheibe 70 nach der Erfindung dargestellt. Die Fahrzeugscheibe 70 unterscheidet sich von der Fahrzeugscheibe nach Figur 5 dadurch, dass sie einen Scheibenkörper 16' aus einem Kunststoffwerkstoff, wie einem Polycarbonat, umfasst. Zudem weist sie an der Innenseite ebenfalls anstelle einer Glasschicht eine Schicht 64' aus einem Kunststoffwerkstoff, wie Polycarbonat, auf. Im Übrigen entspricht die Fahrzeugscheibe 70 der Fahrzeugscheibe nach Figur 5. In Figur 7 ist eine alternative Fahrzeugscheibe 100 zur Nutzung bei einem Deckelelement oder einem Festdachelement der in Figur 1 dargestellten Art gezeigt. Die eine Scheibenanordnung bildende Fahrzeugscheibe 100 weist einen Scheibenkörper 16 auf, der eine dreidimensionale Wölbung aufweisen kann und an den innenseitig über eine Längenausdehnungskompensationsschicht 18, die adhäsive Eigenschaften aufweist, eine Flüssigkristallanordnung 22 angebunden ist. Entsprechend den obigen Ausführungsformen umfasst die Flüssigkristallanordnung 22 zwei Schichten 28 und 30 aus Dünnglas, zwischen denen eine einzige Flüssigkristallzelle 32 und Abstandshalter 33 angeordnet sind. Entsprechend sind an den Innenseiten der Folien 28 und 30 leitfähige Schichten angeordnet, die über eine entsprechende, nicht näher dargestellte Kontaktie- rung mit dem Bordnetz des betreffenden Fahrzeugs verbindbar sind. Damit kann die Flüssigkristallzelle 32 zwischen einem Transmissionszustand und einem Sperrzustand hin und her geschaltet werden.

An die Flüssigkristallanordnung 22 ist wiederum über eine weitere Längenausdeh- nungskompensationsschicht 102 eine Lichtleiterschicht 80 angebunden, welche aus einer dünnen Kunststoffplatte aus PMMA (Polymethylmetaacrylat) oder dergleichen gebildet ist, in der zur Erzeugung von Streuzentren Nanopartikel eingebettet sind. An der Innenseite, das heißt der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite ist die Lichtleiterschicht 80 zudem mit einer Kratzfestbeschichtung (Hard Coat) 82 versehen. Die Lichtleiterschicht 80 ist über ihren umlaufenden Rand mit einer Lichtquelle 81 verbunden, so dass in einem entsprechenden Schaltzustand der Lichtquelle Licht in die Lichtleiterschicht 80 eingekoppelt werden kann und diese damit als Beleuchtung für den betreffenden Fahrzeuginnenraum genutzt werden kann.

Die Längenausdehnungskompensationsschichten 18 und 102 sind entsprechend den Längenausdehnungskompensationsschichten der Ausführungsform nach Figur 2 ausgebildet.

Des Weiteren ist bei dem Schichtaufbau nach Figur 7 zusätzlich eine Polarisatorschicht 20 zwischen der Flüssigkristallanordnung 22 und der Lichtleiterschicht 80 angeordnet. Die Polarisatorschicht 20 ist auf die Flüssigkristallanordnung 20 auf laminiert und kann alternativ auch zwischen der Flüssigkristallanordnung 22 und dem Scheibenkörper 16 angeordnet sein.

Wie sich aus den vorstehenden Ausführungen ergibt, sind also bei dem in Figur 7 dargestellten Schichtaufbau zwei Funktionalitäten integriert, nämlich einerseits eine Beschattungsfunktionalität in Form der schaltbaren Flüssigkristallanordnung 22 zusammen mit der Polarisatorschicht 20 und zum anderen eine Beleuchtungsfunktionalität in Form der Lichtleiterschicht 80. Beide Funktionalitäten sind separat voneinander steuerbar.

Die Herstellung der in Figur 7 dargestellten Scheibenanordnung 100, die einen Lamina- tionsaufbau bildet, erfolgt in nachfolgend beschriebener Weise und ist anhand Figur 8 dargestellt.

Zunächst werden die Lichtleiterschicht 80, die Flüssigkristallanordnung 22 mit der Polarisatorschicht 20 und die Längenausdehnungskompensationsschichten 18 und 102 bereitgestellt (Figur 8a) und dann in gestapelter Form in einem Rahmen 84 angeordnet und auf den Scheibenkörper 16 aufgelegt. Der Rahmen 84 besteht aus PTFE. Zudem wird auf die oben angeordnete Lichtleiterschicht 80, die mit der Kratzfestbeschichtung 82 versehen ist, eine Druckplatte 86 aufgelegt, so dass eine innige Verbindung zwischen den einzelnen auf den Scheibenkörper 16 aufgelegten Schichten besteht (Figur 8b). Anschließend wird der Rahmen zusammen mit dem Schichtaufbau, der den Scheiben- körper 16, die Längenausdehnungskompensationsschichten 18 und 102, die Flüssigkristallanordnung 22, die Polarisatorschicht 20, die Lichtleiterschicht 80 und die Druckplatte 46 umfasst, in einen Vakuumbeutel 98 eingebracht (Figur 8c).

Der Vakuumbeutel 98 wird dann entlüftet und in einer Kammer einem erhöhten Druck P und einer erhöhten Temperatur T ausgesetzt, wodurch sich die Schichten des Schicht- aufbaus, das heißt der Scheibenkörper 16, die Längenausdehnungskompensations- schicht 18, die Flüssigkristallanordnung 22 mit der Polarisatorschicht 20, die Längen- ausdehnungskompensationsschicht 102 und die Lichtleiterschicht 80 miteinander verbinden (Figur 8d). Im Anschluss daran kann die verfügte Scheibenanordnung 100 dem Vakuumbeutel 98 entnommen und aus dem Rahmen 84 entformt werden (Figur 8e). In Figur 9 ist eine weitere alternative Ausfuhrungsform eine Scheibenanordnung darstellende Fahrzeugscheibe 1 10 zum Einsatz bei einem Deckelelement oder einem Festdachelement der in Figur 1 dargestellten Art gezeigt. Die Scheibenanordnung 110 umfasst ebenfalls einen Scheibenkörper 16, der ebenfalls eine dreidimensionale Wölbung aufweisen kann und an den innenseitig über eine Längenausdehnungskom- pensationsschicht 18, die adhäsive Eigenschaften aufweist, eine Flüssigkristallanordnung 22 angebunden ist, die entsprechend der Ausführungsform nach der Figuren 7 ausgebildet ist. Wiederum ist die Flüssigkristallanordnung 22 an ihrer dem Scheibenkörper 16 abgewandten Seite mit einer Polarisationsschicht 20 versehen. Über eine weitere Längenausdehnungskompensationsschicht 102 ist an die Flüssigkristallanordnung 22 mit der Polarisatorschicht 20 eine Lichtleiterschicht 80' angebunden, die als Scheibeninnenkörper aufgefasst werden kann und aus einem Klarglaspaneel besteht. Die Lichtleiterschicht 80' bildet die innere Sichtfläche der Scheibenanordnung 1 10. An der ihrer inneren Sichtfläche abgewandten Seite ist die Lichtleiterschicht 80' mit einem Druckmuster 1 12 versehen, das die Wirkung der Lichtleiterschicht 80' als Ambient-Light-Beleuchtungseinrichtung unterstützt. An ihrem umlaufenden Rand ist die Lichtleiterschicht 80' in Einbaulage mit zumindest einer Lichtquelle 81 verbunden, mittels der Licht in die Lichtleiterschicht 80' einkoppelbar ist.

Auch bei der in Figur 9 dargestellten Ausfuhrungsform sind zwei Funktionalitäten integriert, nämlich einerseits eine Beschattungsfunktionalität in Form der schaltbaren Flüssigkristallanordnung 22 zusammen mit der Polarisatorschicht 20 und zum anderen eine Beleuchtungsfunktionalität in Form der Lichtleiterschicht 80', die mit der schaltbaren Lichtquelle 81 verbunden ist bzw. verbindbar ist. Wiederum sind beide Funktionalitäten unabhängig voneinander steuerbar. Die Herstellung der in Figur 9 dargestellten, einen Laminationsaufbau bildenden Scheibenanordnung 1 10 erfolgt im Wesentlichen analog zur anhand von Figur 8 dargestellten Herstellung der Scheibenanordnung nach Figur 7 und ist anhand Figur 10 dargestellt.

In einem ersten Schritt werden die Längenausdehnungskompensationsschicht 18, die Flüssigkristallanordnung 22 mit der Polarisationsschicht 20, die Längenausdehnungs- kompensationsschicht 102 sowie die aus einem Glaspaneel gebildete, vorgeschnittene Lichtleiterschicht 80' bereitgestellt (Figur 10a). Diese Schichten, die in verfügter Form einen Schichtaufbau mit dem Scheibenkörper 16 bilden sollen, werden dann in einen Rahmen 84 auf dem Scheibenkörper 16 in gestapelter Form angeordnet. Der Rahmen 84 hält die Relativlage der einzelnen genannten Schichten des Schichtaufbaus (Figur 10b). Dann wird der Scheibenkörper 16 zusammen mit dem Rahmen 84, der die genannten Schichten aufnimmt, in einen Vakuumbeutel eingeführt (Figur 10c), der anschließend entlüftet und mit einem erhöhten Druck und einer erhöhten Temperatur beaufschlagt wird. Dadurch werden die Lichtleiterschicht 80', die Flüssigkristallanordnung 22 mit der Polarisatorschicht 20 und der Scheibenkörper 16 in einem Prozessschritt miteinander verfügt (Figur lOd). Im Anschluss daran kann das fertige Produkt, das heißt die Scheibenanordnung 1 10 dem Vakuumbeutel 98 entnommen werden und nach Lösen von dem Rahmen 84 weiterbearbeitet bzw. zur Nutzung bei einem Schiebedach-Deckelelement, einem Festdachelement oder dergleichen bereitgestellt werden (Figur lOe).

Bezugszeichenliste

10 Fahrzeugdach

12 Deckelelement

14 Festdachelement

16, 16' Scheibenkörper

18 Längenausdehnungskompensationsschicht

20 Polarisatorschicht

22 Flüssigkristallanordnung

24 Splitterschutzfolie

26 Randumschäumung

28 Schicht

30 Schicht

32 Flüssigkristallzelle

33 Abstandshalter

40 Fahrzeugscheibe

50 Fahrzeugscheibe

60 Fahrzeugscheibe

62 Längenausdehnungskompensationsschicht 64, 64' Schicht

70 Fahrzeugscheibe

80, 80' Lichtleiterschicht

81 Lichtquelle

82 ratzfestbeschichtung

84 Rahmen

86 Druckplatte

98 Vakuumbeutel

100 Fahrzeugscheibe

102 Längenausdehnungskompensationsschicht 1 10 Fahrzeugscheibe

1 12 Druckmuster