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Patent Searching and Data


Title:
VEHICLE WINDOWPANE WITH PDLC SUNSHADE ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/243172
Kind Code:
A1
Abstract:
A vehicle windowpane, especially sunroof pane, is proposed, comprising a composite structure having an outer pane body (16) and an inner pane body (18, 18') and a sunshade arrangement (20) disposed between the outer pane body (16) and the inner pane body (18), and a polymer-dispersed liquid-crystal layer (26) disposed between two polymer films (28, 30). At least one of the polymer films (28, 30) and/or the polymer-dispersed liquid-crystal layer (26) are/is provided with a black colour such that the composite construction in the transmitting state of the liquid-crystal layer has a transmissibility for visible light of less than 30%, and in the blocking state has a transmissibility for visible light of not more than 8%.

Inventors:
RAJNEESH VERMA (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/062950
Publication Date:
November 24, 2022
Filing Date:
May 12, 2022
Export Citation:
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Assignee:
WEBASTO SE (DE)
International Classes:
B60J3/04; B32B17/10
Domestic Patent References:
WO2007077099A12007-07-12
WO2019166209A12019-09-06
Foreign References:
US20160325529A12016-11-10
Attorney, Agent or Firm:
ADVOTEC. PATENT- UND RECHTSANWALTSPARTNERSCHAFT TAPPE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Fahrzeugscheibe, insbesondere Scheibe eines Fahrzeugdachs, umfassend einen Verbundaufbau mit einem Scheibenaußenkörper (16) und einem Scheibeninnen- körper (18, 18') sowie einer Beschattungsanordnung (20), die zwischen dem Schei benaußenkörper (16) und dem Scheibeninnenkörper (18) angeordnet ist und die zwei Kunststofffolien (28, 30) und eine polymerdispergierte Flüssigkristallschicht (26) umfasst, die zwischen den zwei Kunststofffolien (28, 30) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Kunststofffolien (28, 30) und/oder die polymerdispergierte Flüssigkristallschicht (26) derart mit einer Schwarzfärbung versehen sind/ist, dass der Verbundaufbau im Durchlasszustand der Flüssigkristallschicht eine Durchlässigkeit für sichtbares Licht von weniger als 30% hat und im Sperrzustand eine Durchlässigkeit für sichtbares Licht von maxi mal 8% hat.

2. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbundauf bau zwischen dem Scheibenaußenkörper (16) und der polymerdispergierten Flüs sigkristallschicht eine Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung hat.

3. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung eine Beschichtung (36) der dem Scheibenaußen körper (16) zugewandten Kunststofffolie (28) der Beschattungsanordnung (20) oder eine Beschichtung des Scheibenaußenkörpers an der der schwarzen PDLC- Anordnung zugewandten Seite oder eine beschichtete Folie zwischen dem Schei benaußenkörper und der PDLC -Anordnung ist.

4. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung einen Mehr Schichtaufbau hat.

5. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung aus mindestens einem der Stoffe der Gruppe gebildet ist, die Silber, Gold, Kupfer, Zinnoxid, Titandioxid, Zinkoxid, Indium- Zinn-Oxid, fluoriertes Zinnoxid, Zink-Zinn-Oxide und Aluminiumoxid um fasst.

6. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolien (28, 30) der Beschattungsanordnung (20) PET-Folien sind.

7. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lichtquelle (42) vorgesehen ist und dass der Scheibeninnenkörper (18) eine Streuscheibe ist, in die Licht der Lichtquelle (42) einkoppelbar ist.

8. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Scheibeninnenkörper (18) zugewandten Kunststofffolie (30) der Be schattungsanordnung (20) eine Reflektionsschicht zur Reflektion von sichtbarem Licht angeordnet ist.

9. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der PDLC- Anordnung und dem Scheibeninnenkörper (18) Lichtstreuzen tren (44) angeordnet sind.

10. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschattungsanordnung (20) mittels einer Polymerklebefolie (22) oder eines Klebers vorzugsweise direkt an den Scheibenaußenkörper (16) und/oder mittels einer Polymerklebefolie (24) oder eines Klebers vorzugsweise direkt an den Schei beninnenkörper (18) angebunden ist.

11. Fahrzeugdach, umfassend eine Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Fahrzeugscheibe ein Deckelelement (12) eines Dachöffnungssystems oder ein Festdachelement (14) ist.

Description:
Fahrzeugscheibe mit PDLC-Beschattungsanordnung

Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugscheibe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Eine derartige Fahrzeugscheibe ist aus der Praxis bekannt und insbesondere im Bereich eines Fahrzeugdachs als Festdachelement oder auch als verstellbares Deckelelement eines Dachöffnungssystems einsetzbar. Die Fahrzeugscheibe ist als Verbundbauteil ausgebildet, das einen Scheibenaußenkörper, der der Fahrzeugumgebung zugewandt ist, und einen Scheibeninnenkörper umfasst, der dem Fahrzeuginnenraum zugewandt ist und eine innere Sichtfläche der Fahrzeugscheibe bildet. Zwischen dem Scheibeninnen körper und dem Scheibenaußenkörper ist eine Beschattungsanordnung angeordnet, die eine elektrisch schaltbare polymerdispergierte Flüssigkristallschicht, das heißt eine so genannte PDFC-Schicht umfasst. Die PDFC-Schicht ist zwischen zwei Folien angeord net, an deren Innenseite jeweils eine transparente Elektrode angeordnet ist. Über die Elektroden ist die PDFC-Schicht zwischen einem Durchlasszustand und einem Sperrzu stand schaltbar. Bei bisherigen Anwendungen ist die PDFC -Anordnung mit der PDFC- Schicht und den Kunststofffolien milchig ausgebildet. Zur Anpassung an das Erschei nungsbild des Fahrzeugs wird beispielsweise für den Scheibeninnenkörper oder den Scheibenaußenkörper gefärbtes Glas eingesetzt oder es werden gefärbte Klebefolien genutzt. Die Aufnahme von gefärbten Folien und dergleichen in den Verbundaufbau kann zu einer Eintrübung der Fahrzeugscheibe führen. Die Vielzahl der Schichten des Verbundaufbaus, der auch gefärbte Zwischenschichten umfassen kann, macht die

Fertigung komplex und führt zu hohen Fertigungskosten. Des Weiteren liegt bei einer Fahrzeugscheibe mit einer PDFC-Anordnung als Beschattungsanordnung das Problem vor, dass die Flüssigkristalle der PDLC-Schicht bei Temperaturen über 60°C ihre Orientierung ändern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gemäß der einleitend genannten Gattung ausgebildete Fahrzeug scheibe zu schaffen, die sich durch eine hohe optische Neutralität auszeichnet und die einen Schichtaufbau hat, der mit wenigen Schichten bei hoher Funktionalität auskommt.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Fahrzeug scheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Gemäß der Erfindung wird also eine Fahrzeugscheibe, insbesondere eine Scheibe eines Fahrzeugdachs vorgeschlagen, die einen Verbundaufbau umfasst, der einen Schei benaußenkörper und einen Scheibeninnenkörper sowie eine Beschattungsanordnung aufweist, die eine polymerdispergierte Flüssigkristallschicht (PDLC-Schicht) umfasst, die zwischen einem Durchlasszustand und einem Sperrzustand schaltbar ist und die zwischen dem Scheibeninnenkörper und dem Scheibenaußenkörper angeordnet ist. Die Beschattungsanordnung umfasst zudem zwei Kunststofffolien, zwischen denen die polymerdispergierte Flüssigkristallschicht angeordnet ist. Zumindest eine der Folien der Beschattungsanordnung und/oder die polymerdispergierte Flüssigkristallschicht sind/ist so mit einer Schwarzfärbung versehen, dass der Verbundaufbau im Durchlasszustand der Flüssigkristallschicht eine Durchlässigkeit für sichtbares Licht von weniger als 30% hat und im Sperrzustand der Flüssigkristallschicht eine Durchlässigkeit für sichtbares Licht von maximal 8% hat.

Durch die Schwarzfärbung der als schwarze PDLC-Anordnung ausgebildeten Beschat tung sanordnung kann ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild der Fahrzeugscheibe realisiert werden, das mit einer Vielzahl von Fahrzeugdesigns kompatibel ist.

Der Begriff "Schwarzfärbung" ist vorliegend in seinem weitesten Sinne zu verstehen und umfasst tiefschwarze und auch dunkelgraue Färbungszustände.

Durch die schwarze PDLC-Anordnung kann auf weitere Zwischenschichten oder einen gefärbten Scheibeninnenkörper zur Anpassung der Fahrzeugscheibe an das Fahrzeugde sign verzichtet werden. Auf eine Vielzahl von gegebenenfalls gefärbten Zwischenfolien oder dergleichen kann ebenfalls verzichtet werden, was wiederum im Vergleich zu bekannten Fahrzeugscheiben zu einer geringeren Eintrübung und damit zu einem besseren optischen Erscheinungsbild führt. Trotzdem erfüllt die Fahrzeug scheibe hohe Sicherheitsanforderungen, und zwar auch bei Anwendung als Deckelelement eines Dachöffnungssystems oder als Festdachelement eines Fahrzeugdachs.

Die Durchlässigkeit des Verbundaufbaus für sichtbares Licht ist sowohl im Durchlass zustand als auch im Sperrzustand der PDLC-Schicht gering, was auch zu einem geringen Lichteintrag durch die Fahrzeug scheibe in den Fahrzeuginnenraum führt.

Die schwarze PDLC-Anordnung zeichnet sich insbesondere durch eine starke Absorpti- on von elektromagnetischer Strahlung in einem Wellenlängenbereich zwischen 350 nm und 2500 nm aus. Für sichtbares Licht liegt die Durchlässigkeit damit unter 30%. Auch für Infrarotstrahlung im Bereich zwischen 700 nm und 2500 nm kann die Durchlässig keit unter 40% liegen.

Die Schwarzfärbung der PDLC-Anordnung kann im Lab-Farbraum insbesondere durch die Farbkoordinaten L, a und b definiert sein, wobei L < 30, -15 < a < 15 und -15 < b < 15 ist.

Die Schwarzfärbung der mindestens einen Kunststofffolie der Beschattungsanordnung und/oder der Flüssigkristallschicht, das heißt des Polymers der Flüssigkristallschicht kann durch Einsatz geeigneter Farbstoffe und/oder durch geeignete Auswahl der eingesetzten Werkstoffe und deren Chemismus eingestellt werden.

Durch die Schwarzfärbung der PDLC-Anordnung ist es möglich, die Durchlässigkeit für sichtbares Licht, das direkt auf die PDLC-Anordnung einfällt, im Sperrzustand der Flüssigkristallschicht auf Werte unter 2% und insbesondere sogar unter 1% zu senken. Im Durchlasszustand der Flüssigkristallschicht liegt die Durchlässigkeit für sichtbares Licht vorzugsweise in einem Bereich zwischen 2% und 30%.

Die Trübung der schwarzen PDLC-Anordnung liegt im Durchlasszustand der PDLC- Schicht bei maximal 5%. Die Kunststofffolien haben zweckmäßigerweise an ihren Innenseiten jeweils eine transparente Elektrode, so dass die angrenzende polymerdispergierte Flüssigkristall schicht durch Änderung des elektrischen Feldes zwischen dem Sperrzustand und dem Durchlasszustand verstellt werden kann. Die Kunststofffolien können insbesondere als PET (Polyethylenterephtalat)-Folie, COP (zyklisches Olefin-Polymerj-Folie oder auch als PC-(Polycarbonat)-Folie ausgebildet sein, und mit GGO (Indiumzinnoxid) oder PEDOT:PSS beschichtet sein, um die Elektroden für die PDLC-Schicht auszubilden.

Die PDLC-Schicht kann eine PNLC(Polymer Network Liquid Crystal)-Schicht sein, bei der durch Anlegen einer Spannung der Durchlasszustand erzeugt wird und ohne Spannung der Sperrzustand vorliegt. Alternativ kann sie eine Schicht sein, bei der in jedem Schaltzustand eine Spannung anliegt. Dann handelt es sich um eine so genannte inverse, bistabile PDLC-Schicht. Unabhängig von der gewählten PDLC-Schicht- Variante kann die PDLC-Schicht segmentiert sein oder mit einem Muster versehen sein.

Um die Funktionsfähigkeit der Beschattungsanordnung auch bei hohen Außentempera- turen zu gewährleisten, umfasst der Verbundaufbau einer bevorzugten Ausführungs form der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung an der dem Scheibenaußenkörper zugewandten Seite der polymerdispergierten Flüssigkristallschicht mindestens eine Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung. Damit können ungewünschte Defekte vermieden werden, die durch Absorption von Wärme durch die PDLC-Schicht resultie- ren könnten.

Das Reflektionsvermögen der Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung beträgt vorzugsweise mehr als 60%. Insbesondere bei einem Reflektionsvermögen der Schicht von weniger als 60% für Infrarotstrahlung, beispielsweise von 2% bis 60%, kann eine weitere Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung zwischen dem Scheibenaußenkör- per und der schwarzen PDLC-Anwendung vorgesehen sein. Diese weitere Schicht kann zusätzlich an der PDLC-Anordnung angeordnet sein, beispielsweise an einer zusätzlich aufgebrachten Folie, die damit eine IR-beschichtete PET-Folie sein kann, oder auch an der Unterseite des Scheibenaußenkörpers oder auch in sonstiger Weise zwischen dem Scheibenaußenkörper und der schwarzen PDLC-Anordnung. Durch die zusätzliche Schicht kann eine Gesamtreflektion des Verbundaufbaus für Infrarotstrahlung von mindestens 60% erreicht werden. Bei einer speziellen Ausführungsform der Fahrzeug scheibe nach der Erfindung ist die Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung an der dem Scheibenaußenkörper zuge wandten Folie der Beschattungsanordnung angeordnet, und zwar in Form einer direkten Beschichtung oder einer zusätzlichen beschichteten Folie, die mit der Schicht versehen ist und auf die PDLC-Anordnung aufgeklebt ist. Die Schicht bildet also eine Beschich tung dieser Folie.

Denkbar ist es auch, dass die Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung an der Innenseite des Scheibenaußenkörpers angeordnet ist.

Um die Reflektionswirkung für Infrarotstrahlung besonders hoch zu halten und das Durchlass vermögen für sichtbares Licht hoch zu halten, hat die Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung bei einer speziellen Ausführungsform der Fahrzeug scheibe nach der Erfindung einen Mehrschichtaufbau, der eine so genannte Low-E-Beschichtung (Low-E = niedrige Emissivität) darstellt. Die Ausbildung der Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung als Mehrschichtaufbau führt zu einem hohen Reflektionsvermögen insbesondere in dem Wellenlängenbereich zwischen 650 nm und 2500 nm.

Ein hohes Reflektionsvermögen kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung bzw. die einzelnen Schichten des Mehr- schichtaufbaus aus mindestens einem der Stoffe der Gruppe gebildet ist, die Metalle, wie Gold, Silber und Kupfer, und Oxide, wie Zinnoxid, Titandioxid, Zinkoxid, Indium- Zinn-Oxid, fluoriertes Zinnoxid, Zink-Zinn- Oxide und Aluminiumoxid umfasst.

Bei einer speziellen Ausführungsform der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung sind beide Kunststoffschichten der Beschattungsanordnung mit einer Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung versehen.

Die mit einer Schwarzfärbung versehene Beschattungsanordnung bietet insbesondere im Zusammenhang mit schwarzen Keramikfritten ein positives optisches Erscheinungsbild. Der Schutz gegen Infrarotstrahlung wird durch die entsprechende reflektierende Beschichtung der Beschattungsanordnung gewährleistet. Die Reflektionsbeschichtung schützt nicht nur den Fahrzeuginnenraum vor überhohem Wärmeeintrag, sondern auch die Flüssigkristallschicht, so dass deren Funktion auch bei hohen Außentemperaturen gewährleistet bleibt.

Des Weiteren ist es möglich, die polymerdispergierte Flüssigkristallschicht so auszubil den, dass sie segmentiert geschaltet und/oder kontinuierlich zwischen dem Durchlasszu stand und dem Sperrzustand verstellt werden kann.

Der Scheibeninnenkörper und der Scheibenaußenkörper sind bei einer speziellen Ausführungsform der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung jeweils gewölbt ausgebildet, und zwar in Scheibenlängsrichtung und/oder in Scheibenquerrichtung. Der die Wölbung definierende Krümmungsradius kann in der betreffenden Richtung variieren und beispielsweise einen Wert zwischen 1.000 mm und 10.000 mm, insbesondere zwischen 2.000 mm und 5.000 mm haben. Die Beschattungsanordnung kann den Wölbungen folgen.

Die Anbindung der Beschattungsanordnung an den Scheibenaußenkörper und an den Scheibeninnenkörper kann jeweils mittels einer Polymerklebefolie in direkter Weise erfolgen. Zwischenfolien bzw. Zwischenschichten sind nicht erforderlich. Die Poly merklebefolien sind beispielsweise aus einem thermoplastischen Polyurethan (TPU), Ethylenvinylacetat (EVA), Polyvinylbutyral (PVB), einem Epoxid, Silikon, Polyethylen oder aus einer sonstigen transparenten Kunststofffolie gebildet. Der Brechungsindex der jeweils eingesetzten Polymerklebefolie liegt vorzugsweise im Bereich desjenigen des Scheibeninnenkörper s bzw. des Scheibenaußenkörpers und hat beispielsweise einen Wert von etwa 1,5.

Um die Fahrzeugscheibe nach der Erfindung auch als so genanntes Ambient-Light- Bauteil nutzen zu können, das im Fahrzeuginnenraum einen flächigen Leuchtkörper bildet, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Fahrzeug scheibe nach der Erfindung mindestens eine Lichtquelle vorgesehen, wobei der Scheibeninnenkörper eine Streuscheibe bildet, in die Licht der Lichtquelle einkoppelbar ist, so dass der Scheibeninnenkörper als ganzes oder in definierten Segmenten leuchtet. Die Funktionen eines schaltbaren Glases, eines Wärmeschutzes und einer Ambient- Light-Beleuchtung sind dann in der Fahrzeugscheibe nach der Erfindung integriert. Die schwarze PDLC- Anordnung begünstigt dem Ambient-Light-Effekt. Um die Lichteinkopplung und die Lichtauskopplung aus dem Scheibeninnenkörper zu optimieren, ist bei einer speziellen Ausführungsform der Fahrzeug scheibe nach der Erfindung an der dem Scheibeninnenkörper zugewandten Kunststofffolie der Beschat tung sanordnung eine Reflektionsschicht zur Reflektion sichtbaren Lichts angeordnet, deren Reflektionsvermögen vorzugsweise mindestens 2% beträgt und/oder die eine Schicht zur Reflektion von Infrarotstrahlung bilden kann. Zusätzlich wird der Ambient- Light-Effekt durch innere Reflektion in dem Scheibeninnenkörper verstärkt.

Die Reflektionsschicht zur Reflektion sichtbaren Lichts kann ebenfalls als Mehrschicht aufbau oder als Einzelschicht ausgebildet sein. Die Einzelschicht oder die Schichten des Mehrschichtaufbaus können jeweils aus mindestens einem der Stoffe der Gruppe gebildet sein, die beispielsweise Silber, Gold, Kupfer, Zinnoxid, Titandioxid, Zinkoxid, Indium-Zinn-Oxid, fluoriertes Zinnoxid, Zink-Zinn- Oxide und Aluminiumoxid umfasst.

Durch die schwarze PDLC-Anordnung mit der polymerdispergierten Flüssigkristall schicht und den beiden Kunststofffolien, die mit den Reflektions schichten versehen sind, kann bei einer speziellen Ausführungsform ein Anteil von beispielsweise mindes tens 2% des von der Lichtquelle eingetragenen Lichts in Richtung Fahrzeuginnenraum ausgekoppelt werden.

Um die Auskopplung des Lichts aus der Streuschicht in Richtung Fahrzeuginnenraum zu verbessern, ist es vorteilhaft, wenn an der Reflektionsschicht zur Reflektion sichtba ren Lichts Streuzentren angeordnet sind. Alternativ oder zusätzlich können Streuzentren auch in den Scheibeninnenkörper integriert sein oder an zumindest einer der Flächen des Scheibeninnenkörpers aufgebracht sein. Vorzugsweise sind Streuzentren bzw. Streumedien zwischen der schwarzen PDLC-Anordnung und dem Scheibeninnenkörper angeordnet.

Die Lichtstreuzentren können aus jedem geeigneten Material bzw. Medium gebildet sein, beispielsweise aus Teilchen aus einem opaken organischen, anorganischen, insbesondere auch keramischen Material, aus einer transparenten, semitransparenten oder auch opaken Bedruckung, aus einem Muster oder einer Struktur, die an dem Scheibeninnenkörper eingeätzt, eingraviert oder durch Laserablation hergestellt ist. Das semitransparente Material kann direkt auf Glas gedruckt sein und/oder als gedruckter Film zwischen zwei Glasschichten ausgebildet sein.

Der Scheibenaußenkörper und der Scheibeninnenkörper der Fahrzeug scheibe nach der Erfindung können aus Klarglas oder einem sonstigen geeigneten Glas oder auch aus einem Kunststoffwerkstoff, wie Polycarbonat, gefertigt sein. Der Scheibeninnenkörper kann bei einer speziellen Ausführungsform auch aus einer harten, schlag- und kratzfes ten Beschichtung gebildet sein, die an der dem Scheibenaußenkörper abgewandten Seite der PDFC -Anordnung ausgebildet ist.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstades der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.

Ausführungsbeispiele einer Fahrzeugscheibe nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

Figur 1 eine schematische Draufsicht auf ein Fahrzeugdach mit einer Fahrzeug scheibe nach der Erfindung;

Figur 2 einen schematischen Schnitt durch die Fahrzeugscheibe;

Figur 3 eine Beschattungsanordnung der Fahrzeug scheibe in einem Sperrzustand a) und in einem Durchlasszustand b);

Figur 4 einen Schnitt durch eine Fahrzeugscheibe mit einer Beleuchtungsanord nung, und

Figur 5 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Fahrzeugschei be.

In Figur 1 ist ein Fahrzeugdach 10 eines ansonsten nicht näher dargestellten Kraftfahr zeugs gezeigt. Das Fahrzeugdach 10 ist ein Panoramadach, das ein verstellbares Deckelelement 12 und ein Festdachelement 14 aufweist, welches fest bzw. unbeweglich mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist. Das Deckelelement 12 und das Festdachele ment 14 sind jeweils als Glaselement und mithin als Fahrzeugscheibe ausgebildet. Sie haben den gleichen Schichtaufbau, der anhand von Figur 2 dargestellt ist. Alternativ kann das Fahrzeugdach anstelle des Dachelements ein zweites Festdachelement oder anstelle des Festdachelements und des Dachelements ein einziges Festdachelement aufweisen. Die jeweils als Fahrzeugscheibe ausgebildeten Dachelemente 12 und 14 stellen jeweils ein Verbundbauteil dar, das einen Scheibenaußenkörper 16 und einen Scheibeninnen- körper 18 umfasst. Der Scheibenaußenkörper 16 und der Scheibeninnenkörper 18 sind jeweils aus einem Kalk-Natron-Klarglas gefertigt.

Der Scheibenaußenkörper 16 ist der Fahrzeugumgebung zu gewandt, wohingegen der Scheibeninnenkörper 18 dem Fahrzeuginnenraum zugewandt ist und eine innere Sichtfläche der Fahrzeugscheibe 10 bildet.

Zwischen dem Scheibenaußenkörper 16 und dem Scheibeninnenkörper 18 ist eine Beschattungsanordnung 20 angeordnet, welche über eine äußere Polymerklebefolie 22 oder einem Kleber an den Scheibenaußenkörper 16 und eine innere Polymerklebefolie 24 oder einem Kleber an den Scheibeninnenkörper 18 angebunden ist.

Die Beschattungsanordnung 20 ist eine schwarze PDLC-Anordnung und umfasst eine PDLC-Schicht 26, die beidseits jeweils von einer Kunststofffolie 28 bzw. 30 aus PET begrenzt ist. An der Innenseite der Kunststofffolien 28 und 30 ist jeweils eine transpa rente Elektrode 32 bzw. 34 angeordnet. Mittels der Elektroden 32 und 34 kann an die PDLC-Schicht 26 eine Spannung angelegt werden, so dass die PDLC-Schicht zwischen einem Sperrzustand und einem Durchlasszustand verstellt werden kann.

An der der PDLC-Schicht 26 abgewandten Seite haben die Kunststofffolien 28 und 30 jeweils eine Beschichtung 36 bzw. 38, die eine Reflektionsschicht darstellt. Die an der dem Scheibenaußenkörper 16 zugewandten Seite angeordnete Beschichtung 36 ist eine Schicht zur Reflektion zur Infrarotstrahlung, die einen Mehrschichtaufbau hat, der aus Schichten gebildet ist, die jeweils aus Silber, Gold, Kupfer, Zinnoxid, Titanoxid, Zinkoxid, Indium-Zinn-Oxid, fluoriertes Zinnoxid, Zink-Zinn- Oxid und/oder Alumini umoxid gebildet sind. Die dem Scheibeninnenkörper 18 zugewandte Beschichtung 38 hat ebenfalls einen Mehrschichtaufbau, dessen einzelne Schichten aus den vorgenannten Stoffen oder einer Mischung dieser Stoffe bestehen können.

Die Kunststofffolien 28 und 30 und die PDLC-Schicht 26 haben jeweils eine schwarze Einfärbung, die mittels eines in das jeweilige Material dispergierten Farbstoffs erzeugt ist.

Die PDLC-Schicht kann so geschaltet werden, dass sie in dem Sperrzustand, in dem keine Spannung an den Elektroden 32 und 34 anliegt, eine Durchlässigkeit für sichtba res Licht von weniger als 3% hat (vgl. Figur 3a). In dem Durchlasszustand, in dem eine Spannung an den Elektroden 32 und 34 anliegt, ist die Beschattungsanordnung 20 durch die schwarze Einfärbung der Kunststofffolien 28 und 30 und/oder der PDLC-Schicht derart für sichtbares Licht durchlässig, dass ein Anteil von etwa 10% durchtritt (vgl. Figur 3b).

Wie den Figuren 3a und 3b zu entnehmen ist, wird der Infrarotanteil des Sonnenlichts insbesondere an der dem Scheibenaußenkörper 16 zugewandten Beschichtung 36 zu mehr als 60%, beispielsweise zu etwa 70% reflektiert, so dass sowohl die PDLC- Schicht 26 als auch der unter der Fahrzeugscheibe liegende Innenraum des Fahrzeugs vor einer Überhitzung geschützt sind, und zwar sowohl im Durchlasszustand als auch im Sperrzustand der PDLC-Schicht 26.

In Figur 4 ist eine Fahrzeug scheibe 40 dargestellt, die im Wesentlichen derjenigen nach Figur 2 entspricht, sich von dieser aber dadurch unterscheidet, dass sie zusätzlich mit einer Ambient-Light-Funktion in Form eines Flächenleuchtmittels versehen ist. Hierzu bildet der Scheibeninnenkörper 18 eine Streuscheibe für Licht, welches von einer Lichtquelle 42 abgebeben wird und das in den Scheibeninnenkörper 18 eingekoppelt wird. Zudem sind zwischen dem Scheibeninnenkörper 18 und der unteren Kunststofffo lie 30, die die Beschichtung 38 aufweist, Streuzentren 44 angeordnet, die ein Auskop peln des Lichts aus der Fahrzeugscheibe in Richtung des Fahrzeuginnenraums unter stützen. Die Beschichtung 38 ist eine Reflektions Schicht, die auch sichtbares Licht in Richtung des Fahrzeuginnenraums reflektiert. Die Anbindung der Beschattungsanordnung 20 an den Scheibenaußenkörper 16 und an den Scheibeninnenkörper 18 erfolgt jeweils über eine Klebstoffschicht, welche nicht näher dargestellt ist.

Im Übrigen entspricht die Fahrzeugscheibe 40 derjenigen nach Figur 2. Bei einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform kann zwischen dem Scheibe ninnenkörper und der PDLC-Anordnung eine Klebefolie angeordnet sein, in die Licht einer Lichtquelle einkoppelbar ist. Im Übrigen entspricht diese Ausführungsform derjenigen nach Figur 4.

In Figur 5 ist eine Fahrzeug scheibe 50 dargestellt, die weitgehend derjenigen nach Figur 2 entspricht, sich von dieser aber dadurch unterscheidet, dass sie als Scheibeninnenkör per 18' eine harte Beschichtung bzw. Kratzfestbeschichtung der PDLC-Anordnung 20 umfasst. Der Scheibenaußenkörper 16 ist über einen Kleber an die PDLC-Anordnung 20 gebunden. Im Übrigen entspricht der Aufbau demjenigen nach Figur 2, weswegen auf die diesbezügliche Beschreibung verwiesen wird.

Bezugszeichenliste

10 Fahrzeugdach

12 Deckelelement

14 Festdachelement 16 Scheibenaußenkörper

18, 18' S cheibeninnenkörper 20 Beschattungsanordnung 22 Polymerklebefolie 24 Polymerklebefolie 26 PDLC- Schicht 28 Kunststofffolie 30 Kunststofffolie 32 Elektrode 34 Elektrode 36 Beschichtung

38 Beschichtung 40 Fahrzeugscheibe 42 Lichtquelle 50 Fahrzeugscheibe