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Patent Searching and Data


Title:
VIBRATION MILL AND METHOD FOR MILLING A MILLING MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/228764
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention shows and describes a vibration mill for at least two grinding beakers performing vibrations in the horizontal position, with at least one multi-part pendulum drive (1), wherein the pendulum drive (1) has at least one eccentric shaft (3) mounted to rotate about a vertical eccentric axis (2), and at least two rockers (8, 9) each mounted so as to be capable of vibrating about a vertical vibration axis (4, 5) and connected by means of couplers to the eccentric shaft (3), said rockers holding the grinding beakers. The pendulum drive further has a motor unit (10) coupled to the eccentric shaft (3) as a drive for the eccentric shaft (3) and optionally further components, wherein a rotary movement of the eccentric shaft (3) via the couplers can be converted into a vibrating movement of the rockers (8, 9). According to the invention, the centre of gravity of the pendulum drive (1) in a horizontal centre of gravity plane is substantially equidistant from both vibration axes (4, 5).

Inventors:
ORTH UWE (DE)
DRECHSLER STEFAN (DE)
JANETTA FRANK (DE)
MÜHLIG ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/061622
Publication Date:
December 05, 2019
Filing Date:
May 07, 2019
Export Citation:
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Assignee:
RETSCH GMBH (DE)
International Classes:
B02C17/14; B02C19/16
Foreign References:
CN202447149U2012-09-26
Attorney, Agent or Firm:
VON ROHR PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Schwingmühle für wenigstens zwei in horizontaler Lage Schwingungen aus führende Mahlbecher, mit einem mehrteiligen Pendelantrieb (1 ), wobei der Pendel- antrieb (1 ) wenigstens eine um eine vertikale Exzenterachse (2) drehbar gelagerte Exzenterwelle (3), wenigstens zwei jeweils um eine vertikale Schwingachse (4, 5) schwingfähig gelagerte und über Koppeln (6, 7) mit der Exzenterwelle (3) verbun dene Schwingen (8, 9) zur Halterung der Mahlbecher, eine mit der Exzenterwelle (3) gekoppelte Motoreinheit (10) als Antrieb für die Exzenterwelle (3) und gegebe- nenfalls weitere Bauteile aufweist, wobei eine Drehbewegung der Exzenterwelle (3) über die Koppeln (6, 7) in eine Schwingungsbewegung der Schwingen (8, 9) um wandelbar ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Schwerpunkt des Pendelantriebs (1 ) in einer horizontalen Schwerpunkt ebene von beiden Schwingachsen (4, 5) zumindest im Wesentlichen gleichbeab- standet ist. 2. Schwingmühle nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Motorein heit (10), die Exzenterwelle (3) und die Schwingen (8, 9) sowie gegebenenfalls wei tere Bauteile des Pendelantriebs (1 ) auf einer gemeinsamen Grundplatte (15) an geordnet und/oder gelagert sind und zusammen mit der Grundplatte (15) ein schwingungsfähiges System bilden.

3. Schwingmühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingen (8, 9) spiegelsymmetrisch zur Motoreinheit (10) und/oder zur Exzenter welle (3) angeordnet sind und dass, vorzugsweise, der Schwerpunkt des Pendelan triebs (1 ) auf der Symmetrieachse liegt.

4. Schwingmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass der Schwerpunkt des Pendelantriebs (1 ) und die Schwingachsen (4, 5) in der Schwerpunktebene ein vorzugsweise gleichschenkliges Dreieck aufspan nen.

5. Schwingmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass die Exzenterachse (2) die Seitenhalbierende der durch die Schwingachsen (4, 5) verlaufenden Seitenlinie des in der Schwerpunktebene von dem Schwerpunkt des Pendelantriebs (1 ) und den Schwingachsen (4, 5) aufge spannten Dreiecks schneidet.

6. Schwingmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Schwingachsen (4, 5) und eine vertikale Achse (21 ) durch den

Schwerpunkt der Motoreinheit (10) in der Schwerpunktebene ein gleichschenkliges Dreieck aufspannen.

7. Schwingmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Schwerpunkt des Pendelantriebs (1 ) auf der Seitenhalbierenden der durch die Schwingachsen (4, 5) verlaufenden Seitenlinie des in der Schwer punktebene von den Schwingachsen (4, 5) und der vertikalen Achse (21 ) durch den Schwerpunkt der Motoreinheit (10) aufgespannten Dreiecks liegt. 8. Schwingmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass ein rahmen-, gitter- oder gestellartiger Lageraufbau zur Wellenlage rung der Exzenterwelle (3) und, vorzugsweise, zur Lagerung der Schwingen (8, 9) vorgesehen ist. 9. Schwingmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass eine Verstelleinrichtung zur vorzugsweise automatischen Verstel lung der Position der Motoreinheit (10) und/oder der Position von wenigstens einem Ausgleichsgewicht vorgesehen ist. 10. Verfahren zum Vermahlen eines Mahlgutes mit einer Schwingmühle in wenigs tens zwei in horizontaler Lage Schwingungen ausführenden Mahlbechern, wobei die Schwingmühle einen mehrteiligen Pendelantrieb (1 ) mit einer um eine vertikale Exzenterachse (2) drehbar gelagerten Exzenterwelle (3), zwei jeweils um eine ver tikale Schwingachse (4, 5) schwingfähig gelagerte und über Koppeln (6, 7) mit der Exzenterwelle (3) verbundene Schwingen (8, 9) zur Halterung der Mahlbecher, ei ne mit der Exzenterwelle (3) gekoppelte Motoreinheit (10) als Antrieb für die Exzen terwelle (3) und gegebenenfalls weitere Bauteile aufweist und wobei eine Drehbe wegung der Exzenterwelle (3) über die Koppeln (6, 7) in schwingende Bewegungen der Schwingen (8, 9) umgewandelt wird, insbesondere zum Vermahlen eines Mahlgutes mit einer Schwingmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoreinheit (10) und/oder wenigstens ein Ausgleichsgewicht des Pendelantriebs (1 ) vorzugsweise automatisch so verscho ben und/oder versetzt wird, dass der Schwerpunkt des Pendelantriebs (1 ) in einer horizontalen Schwerpunktebene von beiden Schwingachsen (4, 5) zumindest im Wesentlichen gleichbeabstandet ist.

Description:
Schwingmühle und Verfahren zum Vermahlen eines Mahlgutes

Die Erfindung betrifft eine Schwingmühle für wenigstens zwei in horizontaler Lage vorzugsweise kreisbogenförmige Schwingungen ausführende Mahlbecher, mit ei- nem mehrteiligen Pendelantrieb, um die Mahlbecher schwingend zu bewegen, wo bei der Pendelantrieb wenigstens eine um eine vertikale Exzenterachse drehbar gelagerte Exzenterwelle, wenigstens zwei jeweils um eine vertikale Pendel- bzw. Schwingachse schwingfähig gelagerte und über Koppeln mit der Exzenterwelle verbundene Schwingen zur Halterung der Mahlbecher, eine mit der Exzenterwelle gekoppelte Motoreinheit als Antrieb für die Exzenterwelle und gegebenenfalls wei tere Bauteile aufweist und wobei eine Drehbewegung der Exzenterwelle über die Koppeln in eine Schwingungsbewegung der Schwingen umwandelbar ist.

Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Vermahlen ei- nes Mahlgutes mit einer Schwingmühle in wenigstens zwei in horizontaler Lage Schwingungen ausführenden Mahlbechern, wobei die Schwingmühle einen mehr teiligen Pendelantrieb mit einer um eine vertikale Exzenterachse drehbar gelager ten Exzenterwelle, zwei jeweils um eine vertikale Schwingachse schwingfähig ge lagerte und über Koppeln mit der Exzenterwelle verbundene Schwingen zur Halte- rung der Mahlbecher, eine mit der Exzenterwelle gekoppelte Motoreinheit als An trieb für die Exzenterwelle und gegebenenfalls weitere Bauteile aufweist und wobei eine Drehbewegung der Exzenterwelle über die Koppeln in schwingende Bewe gungen der Schwingen umgewandelt wird. Aus dem Stand der Technik ist die Schwingmühle„MM 400“ der Anmelderin be kannt. Bei der bekannten Schwingmühle handelt es sich um ein kompaktes Tisch gerät, welches speziell für die Trocken-, Nass- und Kryogenvermahlung kleiner Probenmengen entwickelt worden ist. Die„MM 400“ ist dazu ausgelegt, Pulver und Suspensionen zu mischen und zu homogenisieren. Außerdem ist die Schwingmüh- le zum Aufschließen von biologischen Zellen zur DNA/RNA- sowie Proteingewin nung geeignet. Anwendungsbeispiele für die bekannte Schwingmühle sind die Be handlung von Abfallproben, Böden, chemischen Produkten, Drogen, Elektronik schrott, Erzen, Getreide, Gewebe, Glas, Haaren, Holz, Keramik, Klärschlamm, Knochen, Kohle, Koks, Kunststoffen, Legierungen, Mineralien, Ölsaaten, Papier, Pflanzenteilen, Stroh, Tabak, Tabletten, Textilien, Tiernahrung und Wolle. Es ver steht sich, dass die vorgenannte Aufzählung nicht abschließend ist. Die bekannte Schwingmühle„MM 400“ zeichnet sich durch eine reproduzierbare, effiziente Zerkleinerung, Mischung und Homogenisierung aus. Durch den Schwing antrieb der Schwingmühle kommt es zu einer kraftvollen Vermahlung durch Prall und Reibung bei einer Frequenz von bis zu 30 Hz und bei bis zu 20 Proben pro Durchlauf. Darüber hinaus ist ein effizienter Zellaufschluss für DNA/RNA- sowie Proteingewinnung möglich. Ein weiteres Anwendungsbeispiel betrifft die Bakteri enisolierung von Gewebe zur akkuraten Diagnose von Infektionen.

Die Mahlbecher der bekannten Schwingmühle führen in horizontaler Ebene kreis- bogenförmige Schwingungen aus. Durch die Trägheit der Kugeln schlagen diese mit hoher Energie auf das an den abgerundeten Stirnflächen der Mahlbecher be findliche Probengut auf, wodurch dieses zerkleinert wird. Aufgrund der Becherbe wegung und des Bewegungsablaufs der Kugeln findet gleichzeitig eine intensive Mischung statt. Durch Verwendung kleinerer Kugeln kann der Grad der Mischung noch erhöht werden. Bei der Verwendung von vielen kleinen Kugeln, beispielswei se Glasperlen, lassen sich auch biologische Zellen aufschließen. Dabei sorgt die große reibende Schlagwirkung zwischen den Kugeln für effektive Zellaufschlüsse.

Bei kurzen Mahldauern von weniger als 2 min, insbesondere von weniger als 1 min, beispielsweise im Bereich von 30 s oder weniger, kann es bei der bekannten Schwingmühle zu einer ungleichmäßigen Zerkleinerung, Mischung und Homogeni sierung eines Probengutes in den von unterschiedlichen Schwingen des Pendelan triebs gehaltenen Mahlbechern kommen. Mit zunehmender Behandlungsdauer der Proben treten Zerkleinerungs-, Mischungs- und Homogenisierungsunterschiede nicht mehr in Erscheinung bzw. werden vergleichmäßigt. Muss die Probenbearbei tung allerdings bei kurzen Mahldauern erfolgen, um beispielsweise eine zu starke Erwärmung des Probenmaterials und/oder unerwünschte Reaktionen des Proben materials während der Probenbearbeitung zu vermeiden, ist das ungleichmäßige Zerkleinerungs-, Mischungs- und Homogenisierungsergebnis in den Mahlbechern von Nachteil. Weiter hat sich gezeigt, dass die zuvor beschriebenen Effekte mit zu nehmender Masse der Mahlbecher bzw. zunehmender Probenmasse verstärkt auf trete n.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schwingmühle der eingangs ge- nannten Art zur Verfügung zu stellen, die sich insbesondere bei kurzen Probenbe- handlungs- bzw. -bearbeitungsdauern durch ein sehr gleichmäßiges Zerkleine rungs-, Mischungs- und Homogenisierungsergebnis in den von unterschiedlichen Schwingen des Pendelantriebs gehaltenen Mahlbechern auszeichnet, insbesonde- re auch bei Mahlbechergrößen von mehr als 50 ml. Durch größere Mahlbechervo lumina soll die Schwingmühle weiter insbesondere als Konkurrenzgerät von Plane tenkugelmühlen einsatzfähig sein. Die vorgenannte Aufgabe wird durch eine Schwingmühle mit den Merkmalen von Anspruch 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei der erfindungsgemäßen Schwingmühle ist der Schwerpunkt bzw. Massenmit- telpunkt des Pendelantriebs in einer horizontalen und durch den Schwerpunkt ver laufenden Ebene, nachfolgend „Schwerpunktebene“ genannt, von beiden Schwingachsen zumindest im Wesentlichen gleich weit beabstandet. Der Erfindung liegt der Grundgedanke zugrunde, durch relative Anordnung der massenrelevanten Bauteile des Pendelantriebs zueinander eine bestimmte Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs vorzugeben, bei der der Abstand zwischen dem Schwerpunkt und den Pendelachsen im Wesentlichen gleich groß ist. Aus der erfindungsgemäß vorgesehenen Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs mit im Wesentlichen gleichem Abstand zu den Schwingachsen resultieren während des Betriebs der Schwingmühle im Wesentlichen gleiche Schwingungsbewegungen, insbesondere gleiche Frequenzen und gleiche Beschleunigungen, der an unterschiedlichen Schwingen gehaltenen Mahlbecher. Im Vergleich mit der bekannten Schwingmühle lassen sich so bei kurzen Mahldauern von insbesondere weniger als 60 s, weiter insbesondere von weniger als 30 s, beispielsweise bei Mahldauern von 10 s, sehr ähnliche bis weitgehend identische Zerkleinerungs-, Mischungs- und Homogenisie- rungsergebnisse in den an unterschiedlichen Schwingen gehalterten Mahlbechern erreichen.

Bei kurzen Mahldauern von vorzugsweise weniger als 60 s, weiter vorzugsweise weniger als 30 s, besonders bevorzugt weniger als 10 s, lässt sich insbesondere eine im Wesentlichen gleich breite Korngrößenverteilung in den an unterschiedli chen Schwingen gehaltenen Mahlbechern erreichen. Idealerweise weist die Parti kelgrößenverteilung nach solch kurzen Mahldauern in beiden Mahlbechern gleiche dgo-Werte auf, wobei„gleiche dgo-Werte“ im Sinne der Erfindung eine Abweichung der Breiten von zwei Partikelgrößenverteilungen von weniger als 10 %, vorzugs- weise von weniger als 5 %, weiter vorzugsweise von weniger als 2%, zulassen kann. Die Bestimmung der Partikelgrößenverteilungen kann in an sich aus dem Stand der Technik bekannter Weise durch Siebung gemäß DIN 66165 erfolgen. Die Schwerpunktlage des Pendelantriebs der erfindungsgemäßen Schwingmühle lässt eine Vermahlung durch Prall und Reibung auch mit höheren Frequenzen als 30 Hz zu, beispielsweise mit 35 Hz oder auch mit noch höheren Frequenzen. „Im Wesentlichen gleich weit beabstandet“ kann der Schwerpunkt des Pendelan triebs zu den Schwingachsen im Sinne der Erfindung auch dann sein, wenn der Abstand des Schwerpunkts des Pendelantriebs zu einer Schwingachse (geringfü gig) größer ist als der Abstand zur anderen Schwingachse. So kann der Abstand des Schwerpunkts zu einer etwas weiter entfernt liegenden Schwingachse weniger als 30 %, vorzugsweise weniger als 25 %, weiter vorzugsweise weniger als 20 %, besonders bevorzugt weniger als 15 %, insbesondere jedoch weniger als 10 %, größer sein als der Abstand zur näherliegenden Schwingachse, bezogen auf den Abstand des Schwerpunkts zur näherliegenden Schwingachse. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Schwerpunkt des Pendelantriebs in der Schwerpunktebene einen identischen Ab stand zu beiden Schwingachsen auf.

Die Baueinheit„Pendelantrieb“ im Sinne der Erfindung umfasst neben der Mo- toreinheit zumindest oder auch lediglich die Exzenterwelle und deren Wellenlage rung, die Koppeln und die Schwingen und deren Lagerteile. Darüber hinaus kann die Baueinheit „Pendelantrieb“ vorzugsweise weitere massenrelevante Bauteile umfassen, wie beispielsweise ein Ausgleichsgewicht, deren Anordnung relativ zu einander einen spürbaren Einfluss auf die Lage des Schwerpunkts hat.

Die Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs wird grundsätzlich beeinflusst durch die Masse und Geometrie aller massenrelevanten Bauteile des Pendelan triebs sowie deren Anordnung relativ zueinander. Die Ermittlung des Schwerpunkts des Pendelantriebs kann rechnerisch im Wesentlich exakt unter Berücksichtigung aller Bauteile des Pendelantriebs erfolgen. In einer Näherung kann die Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs aber auch ermittelt werden lediglich unter Be rücksichtigung einer Anordnung gebildet aus der Motoreinheit, der Exzenterwelle und deren Wellenlagerung, der Koppeln, der Schwingen und der Lagerteile, über die die Schwingen drehbar bzw. schwingfähig gelagert sind. Von wesentlicher Be- deutung für die Lage des Schwerpunkts kann aufgrund des hohen Gewichts die Anordnung der Motoreinheit relativ zu den weiteren massenrelevanten Bauteilen des Pendelantriebs, insbesondere relativ zu der Exzenterwelle und der Wellenlage- rung sowie relativ zu den über die Koppeln mit der Exzenterwelle verbundenen Schwingen und deren Lagerteilen sein.

Besonders bevorzugt umfasst die Baueinheit„Pendelantrieb“ im Sinne der Erfin- düng eine ein- oder mehrteilige gemeinsame Grundplatte, auf der die Motoreinheit, die Exzenterwelle und deren Wellenlagerung sowie die über die Koppeln mit der Exzenterwelle verbundenen Schwingen und deren Lagerteile abgestützt und/oder gelagert und/oder gehaltert sind. Darüber hinaus können weitere Bauteile des Pen delantriebs auf der Grundplatte abgestützt und/oder gelagert und/oder gehalten sein. Die Ermittlung des Schwerpunktes des Pendelantriebs kann dann nähe rungsweise lediglich unter Berücksichtigung der Motoreinheit, der Exzenterwelle und deren Wellenlagerung, der Koppeln, der Schwingen und deren Lagerteilen so wie der Grundplatte erfolgen. Die Motoreinheit, die Wellenlagerung und die Schwingen sowie gegebenenfalls weitere Bauteile können auf einer gemeinsamen Grundplatte angeordnet und/oder gelagert sein und zusammen mit der Grundplatte ein schwingfähiges System bil den. Beim Betrieb der Schwingmühle führen insbesondere die Motoreinheit und die Exzenterwelle sowie gegebenenfalls weitere Bauteile, wie die Schwingen, Schwin- gungsbewegungen aus, die an die Grundplatte übertragen werden. Auch können Riemenschwingungen eines zur Drehmomentübertragung von einer Motorwelle an die Exzenterwelle vorgesehenen Zahnriemens an die Grundplatte übertragen wer den. Vorzugsweise wird die Lage des Schwerpunkts durch Anordnung der Bauteile des Pendelantriebs relativ zueinander, insbesondere durch Anordnung der Mo- toreinheit relativ zur Exzenterwelle und zu den Schwingen, so gelegt, dass sich Schwingungen der Grundplatte weitestgehend kompensieren. Insbesondere soll durch eine bestimmte Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs erreicht werden, dass Schwingungen, die im Bereich der Motoreinheit und im Bereich der Exzenter welle an die Grundplatte übertragen werden, weitestgehend kompensiert werden.

Um die Schwingmühle vor Schwingungsimmissionen bzw. dynamischer Beanspru chung aus der Umgebung und/oder um die Umgebung vor Schwingungsemissio nen bzw. dynamischer Beanspruchung aus der Schwingmühle zu schützen, kann die Grundplatte über Elemente mit elastischen und dämpfenden Eigenschaften (Feder-/Dämpfer-Elemente) auf einem Bodenteil der Schwingmühle oder einem sonstigen Untergrund aufgestellt bzw. gelagert sein. Die für den Einsatz der erfindungsgemäßen Schwingmühle vorgesehenen Mahlbe cher können beispielsweise ein Füllvolumen von 1 ,5 ml, 5 ml, 10 ml, 25 ml oder 35 ml aufweisen. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene gleiche Beabstandung des Schwerpunkts des Pendelantriebs von den Schwingachsen der Mahlbecher und die daraus resultierenden gleichen Bewegungen der Mahlbecher können bei der erfindungsgemäßen Schwingmühle aber auch Mahlbecher mit einem Füllvolu men von mehr als 30 ml, beispielsweise von 50 ml, oder sogar von 80 ml oder mehr eingesetzt werden. Füllvolumina von 125 ml, 200 ml oder sogar 500 ml sind grundsätzlich nicht ausgeschlossen. Damit werden der erfindungsgemäßen Schwingmühle insbesondere Anwendungsbereiche erschlossen, in denen bislang üblicherweise Planetenkugelmühlen zum Einsatz gekommen sind.

Insbesondere dann, wenn Mahlbecherhalterungen, beispielsweise Adapterplatten, mit denen die Mahlbecher an den Schwingachsen des Pendelantriebs befestigt sind, und/oder Mahlbecher ausgetauscht und durch Mahlbecherhalterungen und/oder Mahlbecher mit anderer Masse und/oder anderer Geometrie ersetzt wer den, ändert sich auch die Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs. Um dann sicherzustellen, dass der Schwerpunkt des Pendelantriebs gleichwohl von beiden Schwingachsen zumindest im Wesentlichen gleich weit beabstandet ist, sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, die Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs durch vorzugsweise automatische Verstellung der Position der Motoreinheit und/oder der Position von wenigstens einem Ausgleichsgewicht des Pendelan triebs so zu verändern, dass der Schwerpunkt des Pendelantriebs von beiden Schwingachsen wieder zumindest im Wesentlichen gleichbeabstandet ist. Bei spiegelsymmetrischer Anordnung der Exzenterachsen kann beispielsweise vorge sehen sein, die Motoreinheit mittels entsprechender Führungen automatisch oder manuell entlang und/oder quer zur Symmetrieachse auf der Grundplatte zu ver schieben und/oder an bestimmten vorgegebenen Positionen entlang oder quer zur Symmetrieachse an der Grundplatte festzusetzen.

Wird eine Mahlbecherhalterung gegen eine Mahlbecherhalterung mit anderer Ge ometrie ausgetauscht und kommt es infolge des Austausches zu einer Verände rung des Abstandes zwischen der Schwingachse und einem an der Mahlbecherhal terung gehaltenen Mahlbecher, so ändert sich entsprechend auch der Schwingweg des Mahlbechers beim Betrieb der Schwingmühle und die Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs. Das Gleiche kann bei einem Mahlbecherwechsel der Fall sein. In diesem Zusammenhang kann eine Messeinrichtung vorgesehen sein, um auto matisch den Schwingweg und/oder (unterschiedliche) Schwingungen der Mahlbe- eher zu erfassen bzw. zu messen. In Abhängigkeit von den Messwerten kann dann mit einer Mess-, Steuer- und/oder Regelungseinrichtung eine automatische Korrek tur der Lage des Schwerpunkts vorgesehen sein. Zu diesem Zweck kann bei spielsweise eine automatische Positionsänderung der Motoreinheit und/oder eines Ausgleichsgewichtes des Pendelantriebs erfolgen, um eine bestimmte Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs zu erreichen, bei der sich insbesondere die von der Motoreinheit und der Exzenterwelle auf die Grundplatte übertragenden Schwingungen (wieder) weitgehend kompensieren. Die Motoreinheit (bezogen auf deren vertikale Schwerpunktachse), die Exzenter welle (bezogen auf deren Exzenterachse) und die Schwingen (bezogen auf deren Schwingachsen) können symmetrisch zueinander angeordnet sein. Vorzugsweise liegt der Schwerpunkt des Pendelantriebs in der Schwerpunktebene auf der Sym metrieachse. Der Pendelantrieb kann dann einen stringent symmetrischen Aufbau aufweisen, um ein sehr gleichmäßiges Zerkleinerungs-, Mischungs- und Homoge nisierungsergebnis in den an unterschiedlichen Schwingen des Pendelantriebs ge haltenen Mahlbechern zu erzielen.

Es ist zweckmäßig, wenn der Schwerpunkt des Pendelantriebs und die Schwingachsen in der Schwerpunktebene (bezogen auf die Schnittpunkte der Ach sen mit der Ebene) ein vorzugsweise gleichschenkliges Dreieck aufspannen. Die vertikale Exzenterachse kann dabei die Seitenhalbierende der durch die Schwingachsen verlaufenden Seitenlinie des in der Schwerpunktebene aufge spannten Dreiecks schneiden. Vorzugsweise kann die Exzenterachse die Seiten- halbierende mittig schneiden. Der Schnittpunkt liegt damit innerhalb der Dreiecks fläche des aufgespannten Dreiecks.

Im Übrigen können die Schwingachsen in der Schwerpunktebene (bezogen auf die Schnittpunkte der Achsen mit der Ebene) spiegelsymmetrisch zur Exzenterachse angeordnet sein und mit der Exzenterachse ebenfalls ein gleichschenkliges Drei eck aufspannen.

Weiter bevorzugt ist zur Lösung der oben genannten Aufgabe eine Anordnung der Bauteile vorgesehen, bei der die Schwingachsen und eine vertikale Achse durch den Schwerpunkt der Motoreinheit in der Schwerpunktebene (bezogen auf die Schnittpunkte der Achsen mit der Ebene) ein gleichschenkliges Dreieck aufspan nen. Der Schwerpunkt des Pendelantriebs kann besonders bevorzugt auf der Sei tenhalbierenden der durch die Schwingachsen verlaufenden Seitenlinie des aufge- spannten Dreiecks liegen. Die Seitenhalbierende verbindet in der Schwerpunkt ebene die vertikale Achse durch den Schwerpunkt der Motoreinheit und die durch die Schwingachsen verlaufende Seitenlinie des aufgespannten Dreiecks. Insbe sondere liegt der Schwerpunkt des Pendelantriebs zwischen der vertikalen Schwerpunktachse der Motoreinheit und der Exzenterachse. Der Abstand des Schwerpunkts des Pendelantriebs zum Mittelpunkt der Seitenhalbierenden des aufgespannten Dreiecks beträgt beispielsweise weniger als 20%, vorzugsweise weniger als 15%, weiter vorzugsweise weniger als 10%, der halben Länge der Sei tenhalbierenden. Der Schwerpunkt des Pendelantriebs kann dann gegenüber dem Mittelpunkt der Seitenhalbierenden in Richtung zur Exzenterachse versetzt sein. Mit anderen Worten ausgedrückt ist eine Bauteilanordnung des Pendelantriebs vorgesehen, bei der der Schwerpunkt des Pendelantriebs benachbart zur Exzen terachse liegt. Nicht ausgeschlossen ist eine Ausführungsform, bei der die Schwingachsen und eine vertikale Schwerpunktachse der Motoreinheit in der Schwerpunktebene (be zogen auf die Schnittpunkte der Achsen mit der Ebene) ein vorzugsweise gleich schenkliges Dreieck aufspannen, der Schwerpunkt des Pendelantriebs jedoch nicht exakt auf der Seitenhalbierenden der durch die Schwingachsen verlaufenden Sei- tenlinie des aufgespannten Dreiecks liegt. Der seitliche Abstand zwischen dem Schwerpunkt des Pendelantriebs und der Seitenhalbierenden kann dabei weniger als 20 %, vorzugsweise weniger als 15 %, weiter vorzugsweise weniger als 10 %, der halben Länge der durch die Schwingachsen verlaufenden Seitenlinie betragen. Zur Wellenlagerung der Exzenterwelle und zur Lagerung der Schwingen kann ein rahmen-, gitter- oder gestellartiger Lageraufbau vorgesehen sein, wobei, vorzugs weise, die Exzenterwelle vertikal im Bereich unterhalb der Koppeln über die Grundplatte und vertikal im Bereich oberhalb der Koppeln über eine Traverse gela gert ist, die fest mit der Grundplatte verbunden ist. Seitlich, insbesondere auf der der Motoreinheit zugewandten Seite der Exzenterwelle, kann eine Stützwand vor gesehen sein, die die Traverse mit der Grundplatte verbindet. Eine Stützwand kann zudem auf der Seite der Schwingen vorgesehen sein, ebenfalls zum Verbinden der Traverse mit der Stützplatte. Damit können auf die Lagerung der Exzenterwelle und/oder der Schwingen zurückzuführende Schwingungen der Grundplatte des Pendelantriebs weitgehend reduziert werden, was zu einer Vergleichmäßigung der Mahlergebnisse in den an unterschiedlichen Schwingen gehaltenen Mahlbechern beiträgt. Zur Veränderung und Einstellung der Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs kann darüber hinaus wenigstens ein vorzugsweise verschieb- und/oder verstellba res Ausgleichsgewicht vorgesehen sein. Dies lässt es grundsätzlich zu, von einem streng symmetrischen Aufbau des Pendelantriebs abzuweichen. Insbesondere ist es durch die Verwendung von wenigstens einem Ausgleichsgewicht möglich, die Motoreinheit nicht symmetrisch zur Exzenterwelle und den Schwingen anordnen zu müssen und gleichwohl eine Lage des Schwerpunkts zu erreichen, in der Schwin gen der Grundplatte weitgehend kompensiert werden. Eine Veränderung der Lage des Schwerpunkts des Pendelantriebs kann insbeson dere Folge der Verwendung unterschiedlich ausgebildeter Mahlbecherhalterungen sein.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläu tert. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder zeichnerisch dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfin dung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

Es zeigen

Fig. 1 eine Teilansicht einer aus dem Stand der Technik bekannten Schwing mühle mit einem mehrteiligen Pendelantrieb von oben,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Pendelantrieb einer erfindungsgemäßen

Schwingmühle,

Fig. 3 eine Frontansicht des Pendelantriebs aus Fig. 2,

Fig. 4 eine Ansicht des in Fig. 2 gezeigten Pendelantriebs von unten,

Fig. 5 eine Schnittansicht des Pendelantriebs aus Fig. 2 entlang der Schnittlinie

V-V, Fig. 6 eine Schnittansicht des in Fig. 2 dargestellten Pendelantriebs entlang der

Schnittlinie Vl-Vl und Fig. 7 eine Schnittansicht des in Fig. 2 gezeigten Pendelantriebs entlang der Schnittlinie Vll-Vll aus Fig. 3.

Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf den Pendelantrieb 1 einer aus dem Stand der Technik bekannten Schwingmühle für zwei in horizontaler Lage kreisbogenförmige Schwingungen ausführende und nicht dargestellte Mahlbecher. Der Pendelantrieb

I ist mehrteilig ausgebildet mit einer um eine vertikale Exzenterachse 2 drehbar ge lagerten Exzenterwelle 3 und mit zwei jeweils um eine vertikale Schwingachse 4, 5 schwingfähig gelagerten und über Koppeln mit der Exzenterwelle 3 verbundenen Schwingen 8, 9. An den Schwingen 8, 9 sind Mahlbecherhalterungen 8a, 9a für nicht gezeigte Mahlbecher befestigt. Im Übrigen ist eine mit der Exzenterwelle 3 über einen nicht gezeigten Keilriemen gekoppelte Motoreinheit 10 für eine Dreh momentübertragung vorgesehen. Die Exzenterwelle 3 ist an einer Grundplatte 1 1 drehbar gelagert. An der Grundplatte 11 sind darüber hinaus zwei Lagerbolzen 12, 13 befestigt, um die die Schwingen 8, 9 drehbar gelagert sind. Schließlich ist die

Motoreinheit 10 auf der Grundplatte 1 1 angeordnet. Die Exzenterwelle 3, die La gerbolzen 12, 13 und die Motoreinheit 10 bilden so zusammen mit der Grundplatte

I I eine Baueinheit, die über Dämpfungselemente 14 auf einem Bodenteil 15 der Schwingmühle aufsteht.

Die Schwingen 8, 9 sind spiegelsymmetrisch zur Exzenterwelle 3 angeordnet, die Exzenterachse 2 liegt auf der Symmetrieachse. Die Motoreinheit 10 liegt mit Bezug auf Fig. 1 unterhalb der Symmetrieachse. Aufgrund des hohen Gewichts der Mo toreinheit 10 liegt der Schwerpunkt des Pendelantriebs 1 benachbart zur Motorein- heit 10.

Die Motoreinheit 10 überträgt ein Drehmoment über den Keilriemen an die Exzen terwelle 3. Eine Drehbewegung der Exzenterwelle 3 wird über die Koppeln in eine Schwingungsbewegung der Schwingen 8, 9 umgewandelt.

Beim Betrieb der bekannten Schwingmühle zeigt sich bei kurzen Mahldauern ins besondere von weniger als 60 s, weiter insbesondere von weniger als 30 s, dass die Zerkleinerungs-, Mischungs- und Flomogenisierungsergebnisse in den an un terschiedlichen Schwingen 8, 9 gehalterten Mahlbechern voneinander abweichen können. Bei größeren Mahldauern dagegen kommt es zu einer Vergleichmäßigung der Ergebnisse der Probenbehandlung in den Mahlbechern, wobei beispielsweise nach Mahldauern von mehr als 2 min die Partikelgrößenverteilung in den an unter- schiedlichen Schwingen 8, 9 gehaltenen Mahlbechern eine im Wesentlichen glei che Breite aufweisen kann.

In den Figuren 2 bis 7 ist eine weiterentwickelte Ausführungsform einer Schwing- mühle für wenigstens zwei in horizontaler Lage Schwingungen ausführende Mahl becher dargestellt, wobei Mahlbecherhalterungen und Mahlbecher nicht gezeigt sind. Die Schwingmühle weist einen mehrteiligen Pendelantrieb 1 auf, dessen Grundaufbau ähnlich zu dem Grundaufbau des in Fig. 1 gezeigten Pendelantriebs 1 ist. Konstruktions- und/oder funktionsgleiche Bauteile der in den Figuren 1 bis 7 dargestellten Pendelantriebe 1 sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.

Der Pendelantrieb 1 der in den Figuren 2 bis 7 gezeigten Schwingmühle weist ebenfalls eine vertikale Exzenterachse 2 auf, um die eine Exzenterwelle 3 drehbar gelagert ist. Darüber hinaus sind zwei Schwingen 8, 9 zur Flalterung von Mahlbe- ehern vorgesehen, wobei die Schwingen 8, 9 mit nicht dargestellten Mahlbecher halterungen verbindbar sind. Die Schwingen 8, 9 sind über Kugellager 17 (Fig. 5) um vertikale Schwingachsen 4, 5 drehbar an Lagerbolzen 12, 13 gehalten. Darüber hinaus sind die Schwingen 8, 9 über Koppeln 6, 7 (Fig. 7) mit der Exzenterwelle 3 verbunden. Die Koppeln 6, 7 sind dazu dreh- oder schwenkbar an Bolzen 19, 20 (Fig. 7) der Schwingen 8, 9 und an Exzentern 19a, 20a der Exzenterwelle 3 gehal ten. Damit ist eine Drehbewegung der Exzenterwelle 3 über die Koppeln 6, 7 in entgegengesetzte Schwingungsbewegungen der Schwingen 8, 9 umwandelbar. Zum Antrieb der Exzenterwelle 3 ist eine Motoreinheit 10 vorgesehen, wobei eine Motorwelle 10a über einen Keilriemen 18 (Fig. 4) an der Unterseite des Pendelan- triebs 1 ein Drehmoment an die Exzenterwelle 3 überträgt.

Die Exzenterwelle 3, die Lagerbolzen 12, 13 mit den Schwingen 8, 9 und die Mo toreinheit 10 sowie weitere Bauteile des Pendelantriebs 1 sind auf einer Grundplat te 1 1 gelagert bzw. abgestützt. Die Grundplatte 1 1 steht über Dämpfungselemente 14, beispielswiese Gummi-/Feder-Elemente, auf einem nicht gezeigten Bodenteil der Schwingmühle oder auf einem Untergrund auf. Der Pendelantrieb 1 umfasst damit insbesondere die Exzenterwelle 3 und deren Lagerteile, die Schwingen 8, 9 und deren Lagerteile, die Koppeln 6, 7 und die Motoreinheit 10 sowie die Grund platte 1 1 und gegebenenfalls weitere Bauteile.

Um insbesondere bei kurzen Mahldauern von weniger als 120 s, vorzugsweise von weniger als 60 s, weiter vorzugsweise von weniger als 30 sec, beispielsweise bei einer Mahldauer von 10 s, vergleichbare Mahlergebnisse im Hinblick auf den Zer- kleinerungsgrad, das Mischungs- und/oder Homogenisierungsergebnis des Mahl vorgangs, insbesondere im Hinblick auf eine möglichst gleiche Breite der Partikel größenverteilung in an unterschiedlichen Schwingen 8, 9 gehaltenen Mahlbechern zu erhalten, ist bei der in den Figuren 2 bis 7 gezeigten Schwingmühle vorgesehen, den schematisch in Fig. 2 gezeigten Schwerpunkt SP des Pendelantriebs 1 durch Anordnung der Bauteile des Pendelantriebs 1 so vorzugeben, dass der Schwer punkt SP von beiden Schwingachsen 4, 5 gleich weit beabstandet ist.

Wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt, sind die Schwingen 8, 9 spiegelsymmet- risch zur Exzenterwelle 3 und zur Motoreinheit 10 angeordnet, wobei der Schwer punkt SP des Pendelantriebs 1 auf der Symmetrieachse Y liegt. Auch die Exzen terachse 2 und die vertikale Achse 21 durch den Schwerpunkt der Motoreinheit 10 liegen auf der Symmetrieachse Y. Hierbei wird durch den Schwerpunkt SP des Pendelantriebs 1 und die Schwingachsen 4, 5 in einer horizontalen Schwerpunktebene durch den Schwer punkt SP ein gleichschenkliges Dreieck aufgespannt. Die Exzenterachse 2 schnei det die Seitenhalbierende der durch die Schwingachsen 4, 5 verlaufenden Seitenli nie des in der Schwerpunkteebene von dem Schwerpunkt SP des Pendelantriebs 1 und den Schwingachsen 4, 5 aufgespannten Dreiecks vorzugsweise mittig.

Darüber hinaus ergibt sich aus Fig. 2, dass - wie bei der Schwingmühle aus Fig. 1 - die Schwingachsen 4, 5 spiegelsymmetrisch zur Exzenterachse 2 angeordnet sind und deren Schnittpunkte mit der Schwerpunktebene ein gleichschenkliges Dreieck aufspannen.

Abweichend zu der in Fig. 1 gezeigten Schwingmühle ist bei der in den Figuren 2 bis 7 gezeigten Schwingmühle vorgesehen, dass die Schwingachsen 4, 5 und die vertikale Achse 21 durch den Schwerpunkt der Motoreinheit 10 in der Schwer- punktebene ebenfalls ein gleichschenkliges Dreieck aufspannen. Durch Anordnung der Motoreinheit 10 so, dass die vertikale Schwerpunktachse der Motoreinheit 10 auf der Symmetrieachse Y liegt, wird der Schwerpunkt des Pendelantriebs 1 auf die Symmetrieachse Y verschoben, was zu einem stringent symmetrischen Aufbau des Pendelantriebs 1 führt und beim Betrieb der Schwingmühle gleiche (entgegen- gesetzte) Schwingungsbewegungen der Mahlbecher, insbesondere gleiche Fre quenzen und Beschleunigungen, gewährleistet. Weiter ergibt sich aus Fig. 2, dass der Schwerpunkt SP des Pendelantriebs 1 auf der Seitenhalbierenden der durch die Schwingachsen 4, 5 verlaufenden Seitenlinie des in der Schwerpunktebene von den Schwingachsen 4, 5 und der vertikalen Achse 21 durch den Schwerpunkt der Motoreinheit 10 aufgespannten Dreiecks liegt.

Der aus der Masse, Geometrie und Anordnung der Bauteile des Pendelantriebs 1 resultierende Schwerpunkt SP des Pendelantriebs 1 kann gegenüber der in Fig. 2 gezeigten Lage, wo der Schwerpunkt SP exakt auf der Symmetrieachse Y liegt, auch seitlich gegenüber der Symmetrieachse Y in Richtung einer der Schwingach sen 4, 5 verschoben sein. So kann der seitliche Abstand a des Schwerpunkts SP des Pendelantriebs 1 von der Symmetrieachse Y weniger als 20 %, vorzugsweise weniger als 15 %, weiter vorzugsweise weniger als 10 % besonders bevorzugt we niger als 5 %, des halben Abstands zwischen den Schwingachsen 4, 5 betragen.

Beim Betrieb der Schwingmühle werden Schwingungen der Motoreinheit 10 und der Exzenterwelle 3 sowie, gegebenenfalls, Schwingungen des Riementriebs, auf die Grundplatte 11 übertragen. Der Schwerpunkts SP des Pendelantriebs 1 kann durch Anordnung der Motoreinheit 10 relativ zu den anderen Bauteilen des Pen- delantriebs 1 so gelegt sein, dass sich Schwingungen der Grundplatte 1 1 an dem rückseitigen der Motoreinheit 10 zugewandtem Außenrand 26 der Grundplatte 1 1 und an dem vorderseitigen den Schwingen 8, 9 zugewandtem Außenrand 27 zu mindest im Wesentlichen kompensieren. Der Schwerpunkt SP des Pendelantriebs 1 ist bei der gezeigten Ausführungsform gegenüber dem Mittelpunkt MP der Seitenhalbierenden des durch die vertikale Achse 21 und die Schwingachsen 4, 5 in der Schwerpunktebene gebildeten Drei ecks in Richtung zur Exzenterachse 2 verschoben. Der Abstand b des Schwer punkts SP des Pendelantriebs 1 zum Mittelpunkt MP (Fig. 2) der Seitenhalbieren- den kann weniger als 20 %, vorzugsweise weniger als 15 %, weiter vorzugsweise weniger als 10 %, der halben Länge der Seitenhalbierenden betragen.

Darüber hinaus kann der Schwerpunkt SP des Pendelantriebs 1 in Abhängigkeit von der Masse und Geometrie sowie Anordnung der Bauteile des Pendelantriebs 1 bei einer anderen Ausführungsform grundsätzlich auch gegenüber dem Mittelpunkt MP in Richtung zur vertikalen durch den Schwerpunkt der Motoreinheit 10 verlau fenden Achse 21 verschoben sein. Wie sich insbesondere aus Fig. 5 ergibt, ist die Exzenterwelle 3 vertikal im Bereich unterhalb und oberhalb der Koppeln 6, 7 über die Grundplatte 1 1 einerseits und ei ne Traverse 22 andererseits gelagert bzw. gehalten. Darüber hinaus sind eine hin tere Stützwand 23 und eine vordere Stützwand 24 (Fig. 6) vorgesehen, über die die Traverse 22 mit der Grundplatte 1 1 verbunden ist. Daraus resultiert ein rahmen-, gitter- oder gestellartiger Lageraufbau für die Exzenterwelle 3, um ein ungünstiges Schwingungsverhalten der Wellenlagerung bei Betrieb der Schwingmühle mög lichst auszuschließen. Im Übrigen sind die Schwingen 8, 9 über die Lagerbolzen 12, 13 in dem Lageraufbau gehalten und gelagert.

Die Lagerung der Schwingen 8, 9 an den Lagerbolzen 12, 13 erfolgt vorzugsweise über Schrägkugellager 17 (Fig. 5). Die Lagerung der Koppeln 6, 7 an den Bolzen 19, 20 kann über Nadellager erfolgen. Die Lagerung der Koppeln 6, 7 an der Ex zenterwelle 3 und die Lagerung der Exzenterwelle 3 an der Grundplatte 1 1 und der Traverse 22 erfolgt vorzugsweise über Rillenkugellager 25, was in Fig. 6 gezeigt ist.

Bezugszeichenliste:

1 Pendelantrieb 16 Riemen

2 Exzenterachse 17 Schrägkugellager 3 Exzenterwelle 18 Keilriemen

4 Schwingachse 19 Bolzen

5 Schwingachse 25 19a Exzenter

6 Koppel 20 Bolzen

7 Koppel 20a Exzenter

8 Schwinge 21 Achse

8a Mahlbecherhalterung 22 T raverse

9 Schwinge 30 23 Stützwand

9a Mahlbecherhalterung 24 Stützwand

10 Motoreinheit 25 Rillenkugellager 10a Motorwelle 26 Außenrand

1 1 Grundplatte 27 Außenrand

12 Lagerbolzen 35

13 Lagerbolzen Y Symmetrieachse

14 Dämpfungselement

15 Bodenteil