Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
VIBRONIC MULTISENSOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/239329
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method, in particular a computer-implemented method, for detecting gas bubbles in a liquid medium (M) using a sensor (1) with a mechanically vibratable unit (4), having the following steps: - exciting the vibratable unit (4) using a first excitation signal (I1) in order to generate mechanical vibrations of the vibratable unit (4) according to a first specifiable vibration mode (S1) of the vibratable unit (4) and receiving the mechanical vibrations from the mechanically vibratable unit (4) in the form of a first received signal (X1); - exciting the vibratable unit (4) using a second excitation signal (I2) in order to generate mechanical vibrations of the vibratable unit (4) according to a second specifiable vibration mode (S2) of the vibratable unit (4) and receiving the mechanical vibrations from the mechanically vibratable unit (4) in the form of a second received signal (X2); - determining a first and the second characteristic variable (f, A) of the first (X1) and second received signal (X2); - determining the ratio (V) of the first characteristic variable (f1, A1) to the second characteristic variable (f2, A2); and - generating a conclusion regarding the presence of gas bubbles using the ratio (V) of the first characteristic variable (f1, A1) to the second characteristic variable (f1, A1).

Inventors:
BRENGARTNER TOBIAS (DE)
LOPATIN SERGEY (DE)
WALDHAUSER DIETER (DE)
ALBER THOMAS (DE)
LEUFKE PHILIPP (DE)
KILIAN MARKUS (DE)
PAGE REBECCA (CH)
RIEDER ALFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/061181
Publication Date:
December 03, 2020
Filing Date:
April 22, 2020
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
ENDRESS HAUSER SE CO KG (DE)
International Classes:
G01F1/74; G01F1/84; G01F23/296; G01N9/00; G01N11/16
Domestic Patent References:
WO1996008697A21996-03-21
WO2009120222A12009-10-01
WO2009120223A12009-10-01
Foreign References:
DE102010003734A12011-10-13
DE102010003733A12011-10-13
DE102004021690A12005-11-24
DE102016114974A12018-02-15
DE102006034105A12008-01-24
DE102007013557A12008-02-14
DE102005015547A12006-10-05
DE102009026685A12010-12-09
DE102009028022A12011-02-03
DE102010030982A12012-01-12
DE102010030982A12012-01-12
DE10050299A12002-04-11
DE102007043811A12009-03-19
DE10057974A12002-05-23
DE102006033819A12008-01-24
DE102015102834A12016-09-01
DE102016112743A12018-01-18
US4793191A1988-12-27
US4823614A1989-04-25
US4831885A1989-05-23
US5602345A1997-02-11
US20070151368A12007-07-05
US20100050783A12010-03-04
DE102015122661A12017-06-29
Other References:
GOEKE J ET AL: "Neue Parameter zur Analyse der Stoerungen eines Coriolis-Massemessers", TM - TECHNISCHES MESSEN/PLATTFORM FÜR METHODEN, SYSTEME UND ANWENDUNGEN DER MESSTECHNIK, R.OLDENBOURG VERLAG. MUNCHEN, DE, vol. 74, no. 11, 1 January 2007 (2007-01-01), pages 577 - 588, XP008114101, ISSN: 0171-8096, DOI: 10.1524/TEME.2007.74.11.577
Attorney, Agent or Firm:
ANDRES, Angelika (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren, insbesondere computerimplementiertes Verfahren, zur Detektion von Gasblasen in einem flüssigen Medium (M) mit einem Sensor (1) mit einer mechanisch schwingfähigen Einheit (4), umfassend folgende Verfahrensschritte,

- Anregen der schwingfähigen Einheit (4) mit einem ersten Anregesignal (11) zur

Erzeugung von mechanischen Schwingungen der schwingfähigen Einheit (4) gemäß einer ersten vorgebbaren Schwingungsmode (S1) der schwingfähigen Einheit (4), und Empfangen der mechanischen Schwingungen von der mechanisch schwingfähigen Einheit (4) in Form eines ersten Empfangssignals (X1),

- Anregen der schwingfähigen Einheit (4) mit einem zweiten Anregesignal (I2) zur

Erzeugung von mechanischen Schwingungen der schwingfähigen Einheit (4) gemäß einer zweiten vorgebbaren Schwingungsmode (S2) der schwingfähigen Einheit (4), und Empfangen der mechanischen Schwingungen von der mechanisch schwingfähigen Einheit (4) in Form eines zweiten Empfangssignals (X2),

Bestimmen einer ersten und zweiten charakteristischen Größe (f,A) des ersten (X1) und zweiten Empfangssignals (X2),

Bestimmen eines Verhältnisses (V) der ersten (fi ,Ai) und zweiten charakteristischen Größe (f2,A2), und

- Generieren einer Aussage über das Vorhandensein von Gasblasen anhand des

Verhältnisses (V) der ersten (fi,Ai) und zweiten charakteristischen Größe (fi ,Ai).

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

wobei es sich bei der ersten Schwingungsmode (S1) um eine Grundschwingungsmode der schwingfähigen Einheit (4) handelt.

3. Verfahren nach Anspruch 2,

wobei die Massenverteilung, Steifigkeit und/oder Geometrie der schwingfähigen Einheit (4) derart gewählt ist/sind, dass die Grundschwingungsmode (S1) bei einer Frequenz fi<1 ,5 kHz liegt.

4. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

wobei die zweite Schwingungsmode (S2) derart gewählt wird, dass die Schwingungen der schwingfähigen Einheit (4) von der Bildung von Gasblasen im Bereich der mechanisch schwingfähigen Einheit (4) beeinflusst werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die zweite Schwingungsmode (S2) derart gewählt wird, dass die Frequenz (f2) der zweiten Schwingungsmode (S2) in einem Frequenzbereich liegt, in welchem eine

Gasblasen-Eigenfrequenz (fG) der Gasblasen liegt.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,

wobei es sich bei der zweiten Schwingungsmode (S2) um eine erste höhere

Schwingungsmode der schwingfähigen Einheit (4) handelt.

7. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

wobei es sich bei der charakteristischen Größe (f,A) des ersten (X1) und zweiten

Empfangssignals (X2) um eine Frequenz (f), eine Amplitude (A), oder eine aus zumindest der Frequenz (f) oder der Amplitude (A) abgeleitete Größe handelt.

8. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

wobei im Falle, dass das Verhältnis (V) der ersten (fi,Ai) und zweiten charakteristischen Größe (ί2,A2) null beträgt, oder eine Steigung des Verhältnisses (V) der ersten (fi,Ai) und zweiten charakteristischen Größe (f2,A2) als Funktion der zeit (t) einen vorgebbaren

Grenzwert überschreitet, auf das Vorhandensein von Gasblasen geschlossen wird.

9. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1-7,

wobei im Falle, dass das Verhältnis (V) der ersten (fi,Ai) und zweiten charakteristischen Größe (f2,A2) größer als null ist oder eine Steigung des Verhältnisses (V) der ersten (fi ,Ai) und zweiten charakteristischen Größe (f2,A2) als Funktion der zeit (t) einen vorgebbaren Grenzwert unterschreitet wird, darauf geschlossen wird, dass keine Gasblasen vorhanden sind.

10. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

wobei anhand des ersten Empfangssignals (X1) eine Prozessgröße des Mediums (M) ermittelt wird.

1 1 . Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

wobei die Prozessgröße nur im Falle, dass keine Gasblasen vorhanden sind, ermittelt wird.

12. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

wobei während eines Zeitintervalls, in welchem Gasblasen vorhanden sind, ein zuletzt vor Entstehung der Gasblasen ermittelter Wert für die Prozessgröße ausgegeben wird, und/oder wobei während eines Zeitintervalls, in welchem keine Gasblasen mehr vorhanden sind, jeweils ein aktuell ermittelter Wert für die Prozessgröße ausgegeben wird.

13. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

wobei anhand des Verhältnisses (V) der ersten (fi,Ai) und zweiten charakteristischen Größe

(fi ,Ai) eine Prozessüberwachung vorgenommen wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12,

wobei eine Gärung oder ein Desinfektionsprozess überwacht wird.

15. Computerprogramm zur Detektion von Gasblasen in einem flüssigen Medium mit

computerlesbaren Programmcodeelementen, die, wenn sie auf einem Computer ausgeführt werden, den Computer dazu veranlassen, ein Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.

16. Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm nach Anspruch 14 und

zumindest einem computerlesbaren Medium, auf dem zumindest das Computerprogramm gespeichert ist.

Description:
Vibronischer Multisensor

Die Erfindung betrifft ein, insbesondere computerimplementiertes, Verfahren zur Detektion von Gasblasen in einem flüssigen Medium mit einem Sensor mit einer mechanisch schwingfähigen Einheit. Ferner betrifft die Erfindung ein Computerprogramm sowie ein Computerprogrammprodukt. Bei dem Sensor handelt es sich um eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung zumindest einer Prozessgröße des Mediums, insbesondere um einen vibronischen Sensor oder um ein nach dem Coriolis-Messprinzip arbeitendes Feldgerät. Das Medium befindet sich in einem Behältnis, beispielsweise in einem Behälter oder in einer Rohrleitung. Die Prozessgröße wiederum ist beispielsweise ein, insbesondere vorgebbarer Füllstand, ein Durchfluss, die Dichte oder die Viskosität des Mediums.

Vibronische Sensoren finden vielfach Anwendung in der Prozess- und/oder

Automatisierungstechnik. Im Falle von Füllstandsmessgeräten weisen sie zumindest eine mechanisch schwingfähige Einheit, wie beispielsweise eine Schwinggabel, einen Einstab oder eine Membran auf. Diese wird im Betrieb mittels einer Antriebs-/Empfangseinheit, häufig in Form einer elektromechanischen Wandlereinheit, zu mechanischen Schwingungen angeregt, welche wiederum beispielsweise ein piezoelektrischer Antrieb oder ein elektromagnetischer Antrieb sein kann.

Entsprechende Feldgeräte werden von der Anmelderin in großer Vielfalt hergestellt und

beispielsweise unter der Bezeichnung LIQUIPHANT oder SOLIPHANT vertrieben. Die

zugrundeliegenden Messprinzipien sind im Prinzip aus einer Vielzahl von Veröffentlichungen bekannt. Die Antriebs-/Empfangseinheit regt die mechanisch schwingfähige Einheit mittels eines elektrischen Anregesignals zu mechanischen Schwingungen an. Umgekehrt kann die Antriebs- /Empfangseinheit die mechanischen Schwingungen der mechanisch schwingfähigen Einheit empfangen und in ein elektrisches Empfangssignal umwandeln. Bei der Antriebs-/Empfangseinheit handelt es sich entsprechend entweder um eine separate Antriebseinheit und eine separate Empfangseinheit, oder um eine kombinierte Antriebs-/Empfangseinheit.

Dabei ist die Antriebs-/Empfangseinheit in vielen Fällen Teil eines rückgekoppelten elektrischen Schwingkreises, mittels welchem die Anregung der mechanisch schwingfähigen Einheit zu mechanischen Schwingungen erfolgt. Beispielsweise muss für eine resonante Schwingung die Schwingkreisbedingung, gemäß welcher der Verstärkungsfaktor >1 ist und alle im Schwingkreis auftretenden Phasen ein Vielfaches von 360° ergeben, erfüllt sein. Zur Anregung und Erfüllung der Schwingkreisbedingung muss eine bestimmte Phasenverschiebung zwischen dem Anregesignal und dem Empfangssignal gewährleistet sein. Deshalb wird häufig ein vorgebbarer Wert für die Phasenverschiebung, also ein Sollwert für die Phasenverschiebung zwischen dem Anregesignal und dem Empfangssignal eingestellt. Hierfür sind aus dem Stand der Technik unterschiedlichste Lösungen, sowohl analoge als auch digitale Verfahren, bekannt geworden, wie beispielsweise in den Dokumenten DE102006034105A1 , DE102007013557A1 , DE102005015547A1 ,

DE102009026685A1 , DE102009028022A1 , DE102010030982A1 oder DE00102010030982A1 beschrieben.

Sowohl das Anregesignal als auch das Empfangssignal sind charakterisiert durch ihre Frequenz w, Amplitude A und/oder Phase F. Entsprechend werden Änderungen in diesen Größen üblicherweise zur Bestimmung der jeweiligen Prozessgröße herangezogen. Bei der Prozessgröße kann es sich beispielsweise um einen Füllstand, einen vorgegebenen Füllstand, oder auch um die Dichte oder die Viskosität des Mediums, sowie um den Durchfluss handeln. Bei einem vibronischen

Grenzstandschalters für Flüssigkeiten wird beispielsweise unterschieden, ob die schwingfähige Einheit von der Flüssigkeit bedeckt ist oder frei schwingt. Diese beiden Zustände, der Freizustand und der Bedecktzustand, werden dabei beispielsweise anhand unterschiedlicher

Resonanzfrequenzen, also anhand einer Frequenzverschiebung, unterschieden.

Die Dichte und/oder Viskosität wiederum lassen sich mit einem derartigen Messgerät nur ermitteln, wenn die schwingfähige Einheit vom Medium bedeckt ist. Im Zusammenhang mit der Bestimmung der Dichte und/oder Viskosität sind ebenfalls unterschiedliche Möglichkeiten aus dem Stand der Technik bekannt geworden, wie beispielswiese die in den Dokumenten DE10050299A1 ,

DE10200704381 1 A1 , DE10057974A1 , DE 102006033819A1 , DE102015102834A1 oder

DE1020161 12743A1 offenbarten.

Bei nach dem Coriolis-Messprinzip arbeitenden Messgeräten, welche beispielsweise zur

Bestimmung und/oder Überwachung des Massedurchflusses oder der Dichte dienen, wird als schwingfähige Einheit dagegen ein in einem Gehäusemodul schwingfähig gehaltertes mit einer Rohrleitung kommunizierendes Messrohr eingesetzt, welches zumindest zeitweise zu

Schwingungen um eine statische Ruhelage, insbesondere Biegeschwingungen, angeregt wird. Die zugrundeliegenden Messprinzipien sind ebenfalls aus einer Vielzahl von Veröffentlichungen bekannt und beispielsweise in der US-A 47 93 191 , der US-A 48 23 614, der *US-A 48 31 885, der US-A 56 02 345, der US-A 2007/0151368, der US-A 2010/0050783, der WO-A 96/08697, der WO-A

2009/120222 oder der WO-A 2009/120223 ausführlich und detailliert beschrieben.

Eine Problematik bei auf mechanischen Schwingungen basierenden Sensoren betrifft das

Vorhandensein von Gasblasen in unterschiedlichen Medien. Gasblasen haben einen großen Einfluss auf die viskoelastischen Eigenschaften von Flüssigkeiten. Entsprechend kann es zu einer ungewollten, nicht mit der jeweils betrachteten Prozessgröße in Zusammenhang stehenden, Veränderungen der Schwingfrequenz der schwingfähigen Einheit und damit einhergehend zu verfälschten Messwerten für die jeweilige Prozessgröße kommen.

Für die Entstehung von Gasblasen in flüssigen Medien können unterschiedlichste Ursachen verantwortlich sein, wie ein Rühr- oder Pumpvorgang im Prozess, eine Ausgasung gelöster Luft nach einer Drucksenkung im Medium, oder auch eine Änderung der Medientemperatur. Besonders häufig kommt es in Süßwasser oder wässrigen Lösung zur Bildung von Gasblasen. Dabei spielen sowohl im Medium verteilte, also auch auf einer Oberfläche der jeweiligen Sensoreinheit des Sensors, welche die schwingfähige Einheit umfasst, abgeschiedene Gasblasen eine Rolle. .

Aus der DE102015122661 A1 ist beispielsweise ein Verfahren zum Ermitteln eines physikalischen Parameters einer mit Gas beladenen Flüssigkeit für ein nach dem Coriolis-Durchflussmessgerät bekannt geworden. Die schwingfähige Einheit wird in zwei unterschiedlichen Schwingungsmodi zu mechanischen Schwingungen angeregt, welche unterschiedlich stark von innerhalb des Mediums vorhandenen Gasblasen abhängen. Aus dem Verhältnis der für die Dichte und/oder den

Massendurchfluss berechneten Werte in den beiden Schwingungsmodi kann der Einfluss der Gasblasen auf die Messung ermittelt und korrigiert werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zuverlässigen Messbetrieb eines Sensors mit einer schwingfähigen Einheit im Falle einer Gasblasenbildung auf einfache Art und Weise zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren nach Anspruch 1 , durch das Computerprogramm nach Anspruch 15 sowie das Computerprogrammprodukt nach Anspruch 16.

Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren, insbesondere

computerimplementiertes Verfahren, zur Detektion von Gasblasen in einem flüssigen Medium mit einem Sensor mit einer mechanisch schwingfähigen Einheit, umfassend folgende

Verfahrensschritte:

- Anregen der schwingfähigen Einheit mit einem ersten Anregesignal zur Erzeugung von mechanischen Schwingungen der schwingfähigen Einheit gemäß einer ersten vorgebbaren Schwingungsmode der schwingfähigen Einheit, und Empfangen der mechanischen Schwingungen von der mechanisch schwingfähigen Einheit in Form eines ersten Empfangssignals,

- Anregen der schwingfähigen Einheit mit einem zweiten Anregesignal zur Erzeugung von mechanischen Schwingungen der schwingfähigen Einheit gemäß einer zweiten vorgebbaren Schwingungsmode der schwingfähigen Einheit, und Empfangen der mechanischen Schwingungen von der mechanisch schwingfähigen Einheit in Form eines zweiten Empfangssignals,

- Bestimmen einer ersten und zweiten charakteristischen Größe des ersten und zweiten Empfangssignals,

- Bestimmen eines Verhältnisses der ersten und zweiten charakteristischen Größe, und

- Generieren einer Aussage über das Vorhandensein von Gasblasen anhand des

Verhältnisses der ersten und zweiten charakteristischen Größe.

Die schwingfähige Einheit ist Teil einer Sensoreinheit des Sensors zur Bestimmung und/oder Überwachung zumindest einer Prozessgröße eines Mediums. Im Falle eines vibronischen Sensors handelt es sich bei der schwingfähigen Einheit beispielsweise um einen Einstab oder um eine Schwinggabel. Im Falle eines Durchflussmessgeräts dagegen ist die schwingfähige Einheit gegeben durch ein Messrohr. Bei dem ersten und zweiten Anregesignal handelt es sich jeweils um ein elektrisches Signal mit einer vorgebbaren ersten bzw. zweiten Frequenz, insbesondere um ein sinusförmiges oder um ein rechteckförmiges Signal. Vorzugsweise wird die mechanisch

schwingfähige Einheit zumindest zeitweise zu Resonanzschwingungen angeregt. Die mechanischen Schwingungen werden durch das die schwingfähige Einheit umgebende Medium beeinflusst, so dass anhand eines die Schwingungen repräsentierenden Empfangssignals Rückschlüsse auf verschiedene Eigenschaften bzw. Prozessgrößen des Mediums möglich sind.

Das erste und das zweite Empfangssignal werden jedoch ebenfalls durch die Anwesenheit von Gasblasen beeinflusst. Da der Einfluss der Gasblasen auf das erste und zweite Empfangssignal jedoch unterschiedlich ist, kann anhand der Auswertung des Verhältnisses der beiden

charakteristischen Größen der beiden Empfangssignale in den beiden unterschiedlichen

Schwingungsmoden entsprechend eine Aussage über das Vorhandensein von Gasblasen gemacht werden. Das Verfahren ist vorteilhaft sehr einfach umsetzbar. Es sind keine aufwendigen konstruktiven Maßnahmen oder weitere Sensoreinheiten notwendig. Vielmehr bedarf es lediglich der Anregung der schwingfähigen Einheit mit zwei unterschiedlichen Anregesignalen zur Erzeugung zweier unterschiedlicher Schwingungsmoden. Die beiden Schwingungsmoden können gleichzeitig, also einander überlagert, oder abwechselnd, insbesondere sequentiell, angeregt werden.

In einer Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei der ersten Schwingungsmode um eine Grundschwingungsmode der schwingfähigen Einheit. In dieser Hinsicht ist es von Vorteil, wenn die Massenverteilung, Steifigkeit und/oder Geometrie der schwingfähigen Einheit derart gewählt ist/sind, dass die Grundschwingungsmode bei einer Frequenz f 1 < 1 , 5 kHz liegt. Eine weitere besonders bevorzugte Ausgestaltung beinhaltet, dass die zweite Schwingungsmode derart gewählt wird, dass die Schwingungen der schwingfähigen Einheit von der Bildung von Gasblasen im Bereich der mechanisch schwingfähigen Einheit beeinflusst werden. Die höhere Schwingungsmode wird demnach bewusst mit Hinblick auf die Detektion der Gasblasen ausgewählt. Eine Bestimmung und/oder Überwachung der jeweiligen Prozessgröße wird dann bevorzugt anhand einer anderen Schwingungsmode durchgeführt.

Bezüglich der zweiten Schwingungsmode ist es von Vorteil, wenn die höhere Schwingungsmode derart gewählt wird, dass die Frequenz der zweiten Schwingungsmode in einem Frequenzbereich liegt, in welchem eine Eigenfrequenz der Gasblasen liegt. Die Eigenfrequenz bzw. die

Resonanzfrequenz von Gasblasen hängt dabei unter anderem von den, insbesondere

physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften des Mediums und von der Blasengröße ab.

Wird der Sensor bei Frequenzen betrieben, welche im Bereich der Resonanzfrequenz der jeweils auftretenden Gasblasen liegt, so wird die Schwingungsenergie des Sensors durch die Gasblasen absorbiert und eine Resonanzschwingung der schwingfähigen Einheit ist sehr stark gedämpft oder nicht mehr möglich.

Bevorzugt handelt es sich bei der zweiten Schwingungsmode um eine erste höhere

Schwingungsmode der schwingfähigen Einheit.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass es sich bei der ersten und zweiten charakteristischen Größe des ersten und zweiten Empfangssignals um eine Frequenz, eine

Amplitude, oder eine aus zumindest der Frequenz oder der Amplitude abgeleitete Größe handelt.

Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung beinhaltet, dass im Falle, dass das Verhältnis der ersten und zweiten charakteristischen Größe null beträgt, oder eine Steigung des Verhältnisses der ersten und zweiten charakteristischen Größe als Funktion der zeit einen vorgebbaren Grenzwert überschreitet, auf das Vorhandensein von Gasblasen geschlossen wird. Im Falle des

Vorhandenseins von Gasblasen ist eine Anregung der schwingfähigen Einheit in einer durch die Gasblasen beeinflussten Schwingungsmode, beispielsweise der zweiten Schwingungsmode, nicht mehr möglich. Es kann keine Frequenz bzw. Amplitude für das entsprechende zweite

Empfangssignal mehr detektiert werden.

Eine andere besonders bevorzugte Ausgestaltung beinhaltet, dass im Falle, dass das Verhältnis der ersten und zweiten charakteristischen Größe größer als null ist oder eine Steigung des

Verhältnisses der ersten und zweiten charakteristischen Größe als Funktion der Zeit einen vorgebbaren Grenzwert unterschreitet wird, darauf geschlossen wird, dass keine Gasblasen vorhanden sind.

Noch eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens beinhaltet, dass anhand des ersten Empfangssignals eine Prozessgröße des Mediums anhand des ersten Empfangssignals ermittelt wird. Bevorzugt handelt es sich bei der Prozessgröße um einen, insbesondere vorgebbaren, Füllstand, einen Durchfluss, die Dichte oder die Viskosität des Mediums. Insbesondere die

Bestimmung der Dichte des Mediums zeigt eine empfindliche Abhängigkeit vom Vorhandensein von Gasblasen in der jeweiligen Flüssigkeit.

Es ist von Vorteil, wenn die Prozessgröße nur im Falle, dass keine Gasblasen vorhanden sind, ermittelt wird.

Es ist ebenfalls von Vorteil, wenn während eines Zeitintervalls, in welchem Gasblasen vorhanden sind, ein zuletzt vor Entstehung der Gasblasen ermittelter Wert für die Prozessgröße ausgegeben wird, und/oder wobei während eines Zeitintervalls, in welchem keine Gasblasen mehr vorhanden sind, jeweils ein aktuell ermittelter Wert für die Prozessgröße ausgegeben wird.

Eine weitere besonders bevorzugte Ausgestaltung beinhaltet, dass anhand des Verhältnisses der ersten und zweiten charakteristischen Größe eine Prozessüberwachung vorgenommen wird. Das Vorhandensein von Gasblasen kann in bestimmten Prozessen auch gewünscht und mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens überwacht oder verifiziert werden.

So kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise vorteilhaft eine Gärung oder ein Desinfektionsprozess überwacht werden. Für derartige Prozesse ist das Vorhandensein von Gasblasen während einzelner Verfahrensschritte zwingend erforderlich. Das erfindungsgemäße Verfahren kann hier einerseits einen Aufschluss über das tatsächliche Vorhandensein der

Gasblasen geben. Darüber hinaus kann auch ein Zeitpunkt ermittelt werden, zu welchem keine Gasblasen mehr vorhanden sind. Anhand dieses Zeitpunkts können dann beispielsweise weitere Prozessschritte eingeleitet oder Prozessgrößen des Mediums bestimmt und/oder überwacht werden.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Computerprogramm zur Detektion von Gasblasen in einem flüssigen Medium mit computerlesbaren

Programmcodeelementen, die, wenn sie auf einem Computer ausgeführt werden, den Computer dazu veranlassen, zumindest eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird außerdem gelöst durch ein

Computerprogrammprodukt mit einem erfindungsgemäßen Computerprogramm und zumindest einem computerlesbaren Medium, auf dem zumindest das Computerprogramm gespeichert ist.

Es sei darauf verwiesen, dass die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschriebenen Ausgestaltungen sich mutatis mutandis auch auf das erfindungsgemäße

Computerprogramm und das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt anwendbar sind und umgekehrt.

Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Skizze eines (a) vibronischen Sensors und (b) eines nach dem Coriolis- Messprinzip arbeitendes Feldgerät gemäß Stand der Technik,

Fig. 2 eine schematische Darstellung des Einflusses von Gasblasen auf das Empfangssignal,

Fig 3 Diagramme der Frequenz des ersten und zweiten Empfangssignals sowie des Verhältnisses der ersten und zweiten Frequenz je als Funktion der zeit, und

Fig. 4 Diagramme der Amplitude des ersten und zweiten Empfangssignals sowie des Verhältnisses der ersten und zweiten Amplitude je als Funktion der Zeit.

In den Figuren sind gleiche Elemente jeweils mit demselben Bezugszeichen versehen.

Fig. 1a zeigt einen vibronischen Sensor 1 mit einer Sensoreinheit 2 mit einer schwingfähigen Einheit 4 in Form einer Schwinggabel, welche insbesondere zur Bestimmung und/oder Überwachung eines, insbesondere vorgebbaren, Füllstands, der Dichte und/oder der Viskosität des Mediums eingesetzt werden. Die mechanisch schwingfähige Einheit 4 taucht teilweise in ein Medium M ein, welches sich in einem Behälter 3 befindet, und wird mittels der Anrege-/Empfangseinheit 5 zu mechanischen Schwingungen angeregt, welche wiederum beispielsweise ein piezoelektrischer Stapel- oder Bimorphantrieb sein kann. Andere vibronische Sensoren verfügen beispielsweise über

elektromagnetische Antriebs-/Empfangseinheiten 5. Es ist sowohl möglich, eine einzige Antriebs- /Empfangseinheit 5 zu verwenden, welche zur Anregung der mechanischen Schwingungen sowie zu deren Detektion dient. Ebenso ist es aber denkbar, je eine Antriebseinheit und eine Empfangseinheit zu realisieren. Dargestellt ist in Fig. 1 ferner eine Elektronikeinheit 6, mittels welcher die

Signalerfassung, -auswertung und/oder -speisung erfolgt. In Fig. 1 b wiederum ist ein Coriolis-Messgerät 1 gemäß Stand der Technik dargestellt, welches beispielhaft über zwei Messrohre 7a, 7b, ein Gehäusemodul 8 mit einem Träger 9 und einer Verschalung 10 sowie einen einlassseitigen 11 a und auslassseitigen Prozessanschluss 1 1 b verfügt. Andere Ausgestaltungen gattungsgemäßer Feldgeräte verfügen über andere Anzahlen von

Messrohren 7. Mittels der beiden Prozessanschlüsse 1 1a, 11 b kann das Feldgerät 1 in eine bestehende Rohrleitung integriert werden, welche hier der Einfachheit halber nicht gezeigt ist. Der Träger 4 ist in Form eines seitlich zumindest teilweise offenen, insb. rohrförmigen Tragzylinders ausgebildet und mit den beiden Messrohren 7a, 7b verbunden. Die Messrohre 7a, 7b sind außerdem von der Verschalung 10 umgeben. In der Regel ist an dem Träger 9 ferner ein hier nicht dargestelltes Halsrohr zur Verbindung einer Elektronikeinheit 6 angebracht, welche beispielsweise der Signalerfassung, -auswertung, und -speisung dient.

Im Bereich des einlassseitigen 1 1 a und auslassseitigen Prozessanschlusses 1 1 b sind ein einlassseitiges und ein auslassseitiges (nicht sichtbar) Verteilerstück integriert, welche

Verteilerstücke mit dem Träger 9 und mit den beiden Messrohren 7a, 7b mechanisch verbunden sind, und welche das strömende Medium M aus der Rohrleitung (nicht sichtbar) auf die beiden Messrohre 7a, 7b verteilen. Die beiden Messrohre 7a, 7b sind weiteren mittels mehrerer

Koppelelemente (10; hier ist nur eines markiert) mechanisch miteinander gekoppelt.

Jedes der beiden Messrohre 9a, 9b führt im Betrieb mechanische Schwingungen aus. Ferner ist mindestens eine auf mindestens ein Messrohr 9a, 9b einwirkende elektromechanische, insb. elektrodynamische, Erregeranordnung (hier nicht sichtbar) zum Erzeugen und/oder Aufrechterhalten von mechanischen Schwingungen der Messrohres 1 1a, 1 1 b dargestellt, sowie mindestens eine auf Schwingungen der Messrohre 1 1a, 1 1 b reagierende Vibrationssensoranordnung (ebenfalls nicht sichtbar) zum Erzeugen wenigstens eines die Schwingungen der Messrohre repräsentierenden Schwingungsmesssignals.

Gasblasen in einem flüssigen Medium haben einen großen Einfluss auf die viskoelastischen Eigenschaften der Flüssigkeit. Daraus resultiert, dass Gasblasen ebenfalls einen großen Einfluss auf das die mechanischen Schwingungen der schwingfähigen Einheit 4 charakterisierende

Empfangssignal X haben, wie in Fig. 2 für den Fall eines vibronischen Sensors illustriert. Dargestellt ist die Frequenzänderung Af/fi als Funktion der Frequenz f für Schwingungen der schwingfähigen Einheit 4 beispielsweise in der Grundschwingungsmode. Die Frequenz T in der

Grundschwingungsmode hängt von der Dichte p der Flüssigkeit M ab. Im Falle, dass es sich um eine newtonsche Flüssigkeit ohne Gasblasen handelt, gilt für die Frequenzänderung Af / fi ,Vac beispielsweise: Dabei ist fi ,Vac die Resonanzfrequenz der schwingfähigen Einheit 4 in der Grundschwingungsmode im Vakuum bzw. an Luft und S ist die von der Geometrie der schwingfähigen Einheit 4 abhängige Empfindlichkeit der schwingfähigen Einheit 4.

Im Falle der Fig. 2 taucht dieselbe schwingfähigen Einheit 4 nun zweimal in dasselbe Medium M ein, wobei in einem ersten Fall in dem Medium M Gasblasen vorhanden sind (Quadrate) und im zweiten Fall keine Gasblasen vorhanden sind (Dreiecke). Bei dem Medium M handelt es sich für das vorliegend gezeigte Beispiel um Wasser. Während für Frequenzen f<f P die Frequenzänderung für beide Fälle gleich ist, kommt es für Frequenzen f>f P zu deutlichen Abweichungen. Die

Frequenzänderung für den Fall des Vorhandenseins von Gasblasen ist deutlich größer als die Frequenzänderung für dasselbe Medium M ohne Gasblasen. Die Frequenz f P beschreibt eine kritische Grenzfrequenz, ab welcher das Schwingungsverhalten der schwingfähigen Einheit 4 durch die Anwesenheit der Gasblasen beeinflusst wird. Wird der Sensor bei Frequenzen betrieben f>f P , insbesondere bei Frequenzen, welche im Bereich der Eigenfrequenz der jeweils auftretenden Gasblasen liegen, so wird die Schwingungsenergie des Sensors 1 durch die Gasblasen absorbiert und eine Resonanzschwingung der schwingfähigen Einheit 4 ist nicht mehr möglich.

Für den Fall von Medien in Form von wässrigen Lösungen kann die Eigenfrequenz f G von Gasblasen beispielsweise nach der folgenden Gleichung berechnet werden:

Dabei ist a der Radius der Gasblasen, g der polytropische Koeffizient, p A der Prozessdruck und p die Dichte der Flüssigkeit. Für einen Druck p A =1 bar ergibt sich eine Frequenz der Gasblasen f G =6520/D Hz, wobei D der Durchmesser der Gasblasen in Millimetern ist. Wird der Sensor bei Frequenzen betrieben, welche im Bereich der Resonanzfrequenz der jeweils auftretenden Gasblasen liegt, so wird die Schwingungsenergie des Sensors durch die Gasblasen absorbiert und eine

Resonanzschwingung der schwingfähigen Einheit ist sehr schwach oder nicht mehr möglich.

Die jeweils maximale Gasblasengröße in Wasser ist abhängig von der archimedischen Kraft, welche die Blasen aus der Flüssigkeit austreibt, und von der Haftung der Gasblasen auf der Oberfläche der Sensoreinheit 2, insbesondere der schwingfähigen Einheit 4. Bei einem Prozessdruck p A =1 bar weisen Gasblasen in der Regel einen Durchmesser d von 2-3mm auf, bevor sie von der Oberfläche der Sensoreinheit 2 abgelöst werden. Für diesen Anwendungsfall ist also ein Betrieb eines Sensors 1 bei Frequenzen f<2kHz ungestört möglich. Für Frequenzen f>2kHz dagegen besteht eine erhebliche Beeinflussung durch die Gasblasen.

Im Falle, dass mittels des Sensors 1 die Dichte p des Mediums M bestimmt werden soll, ist die Anwesenheit von Gasblasen besonders kritisch. Bei einer Varianz der Schwingfrequenz f infolge von Gasblasen um 1-2% kommt es bereits zu einem gasblaseninduzierten Messfehler von ca. 10%. Eine derartige Größenordnung für den Messfehler ist jedoch im Bereich der Dichtebestimmung in der Prozessmesstechnik nicht akzeptabel.

Analoge Überlegungen gelten für den Fall eines Coriolis-Messgeräts 1 mit einem Messrohr 7 als schwingfähiger Einheit

Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt nun die zuverlässige Detektion von Gasblasen in flüssigen Medien. Dazu wird die schwingfähige Einheit 4,7 mittels zweier verschiedener Anregesignale 11 und I2 in zwei unterschiedlichen Schwingungsmoden S1 und S2 angeregt. Für jedes der beiden Empfangssignale X1 und X2 wird dann jeweils eine charakteristische Größe ermittelt und anhand des Verhältnisses V der charakteristischen Größen eine Aussage über das Vorhandensein von Gasblasen gemacht.

Zwei mögliche beispielhafte Ausgestaltungen für das erfindungsgemäße Verfahren sind in den Figuren Fig. 3 und Fig. 4 illustriert.

Im Falle der Fig. 3 ist die charakteristische Größe der Empfangssignale X1 und X2 jeweils durch die Frequenz f1 und f2 gegeben. Die erste Schwingungsmode S1 ist also die Grundschwingungsmode mit der Frequenz f1 und die zweite Schwingungsmode S2 ist die erste höhere Schwingungsmode mit der Frequenz f2.

Für das gezeigte Beispiel ist die schwingfähige Einheit 4,7 derart ausgelegt, dass die

Grundschwingungsmode bei einer Eigenfrequenz fi , V ac< 1 ,5 kHz liegt und die erste höhere

Schwingungsmode bei einer Eigenfrequenz f 2,vac ~9fi ,vac . Auf diese Weise können Gasblasen mit Durchmessern d>0,5mm sicher detektiert werden.

Fig. 3a zeigt die erste Frequenz f des ersten Empfangssignals X1 als Funktion der Zeit t, wobei fi ,vac= 1000Hz, und wobei es sich bei dem Medium M um frisches Süßwasser handelt. Im Medium M werden mit zunehmender Zeit Luftblasen auf der schwingfähigen Einheit 4,7 abgeschieden.

Erreichen die Luftblasen eine bestimmte Größe, so werden sie von der Oberfläche der

schwingfähigen Einheit 4,7 abgelöst. Hierdurch kommt es zu einer gasblaseninduzierten Verringerung der ersten Frequenz fi von 752Hz auf 744Hz. Nachdem die Gasblasen aus dem Medium M ausgetreten sind (ca. 14h) steigt die erste Frequenz fi wieder auf den ursprünglichen, dem in das Medium M eingetauchten Zustand entsprechenden, Wert von 752 Hz, den sie nach einem Zeitraum von At=14h erreicht.

Der Verlauf der zweiten Frequenz f2 des zweiten Empfangssignals X2 ist, ebenfalls als Funktion der Zeit t, in Fig. 3b dargestellt. Die Gasblasen führen zeitweilig zu einem Einbrechen bzw. zu einer starken Dämpfung der Schwingungen in der zweiten Schwingungsmode. Die bloße Anwesenheit der zweiten Schwingungsmode als Kriterium für das Vorhandensein von Gasblasen ist jedoch nicht zuverlässig. Für den Zeitraum At=4h-14h kann die schwingfähige Einheit 4,7 zwar in der zweiten Schwingungsmode S2 angeregt werden; jedoch ist hier jeweils zur gleichen Zeit noch eine

Verringerung der ersten Frequenz fi in der ersten Schwingungsmode S1 gegenüber dem Fall ohne Gasblasen festzustellen, so dass eine Bestimmung der jeweiligen Prozessgröße anhand der ersten Schwingungsmode S1 noch nicht zuverlässig möglich ist. Eine zuverlässige Bestimmung einer Prozessgröße ist vielmehr erst nach einem Zeitraum At=14h möglich.

Eine zuverlässigere Aussage über das Vorhandensein von Gasblasen wird möglich durch

Betrachtung des Verhältnisses V der beiden Frequenzen fi und f 2 , wie in Fig. 3c gezeigt. Im

Zeitraum At=4h-14h ist das Verhältnis V der ersten fi und zweiten Frequenz f 2 zuerst null und weist dann eine erhebliche Steigung auf. Erst nach einem Zeitraum von At=14h flacht die Steigung des Verhältnisses V ab, und konvergiert zu einem konstanten Wert V>0.

Die gleichen Überlegungen lassen sich auf den Fall, dass anstelle der Frequenz f als

charakteristische Größe die Amplitude A verwendet wird, übertragen. Dieser Fall ist beispielhaft für die gleiche Anwendung eines in frisches Süßwasser eintauchenden Sensors 1 in Fig. 4 dargestellt.

Fig. 4a zeigt die erste Amplitude Ai des ersten Empfangssignals X1 als Funktion der Zeit t. Es kommt zu einer vorübergehenden, gasblaseninduzierten Verringerung der ersten Amplitude Ai . Nach At=14h hat die erste Amplitude Ai ihren ursprünglichen Wert, welcher der Abwesenheit von Gasblasen entspricht, wieder erreicht. Die zweite Amplitude A 2 dagegen (Fig. 4b) bricht zeitweilig ein bzw. wird stark gedämpft. Erst anhand des Verhältnisses V der ersten Ai und zweiten Amplitude A 2 können Gasblasen im Medium M zuverlässig detektiert werden, wie in Fig. 4c illustriert. Im Zeitraum At=4h-14h ist das Verhältnis V der ersten Ai und zweiten Amplitude A 2 zuerst null und weist dann eine erhebliche Steigung auf. Erst nach einem Zeitraum von At=14h flacht die Steigung des

Verhältnisses V ab und konvergiert auf einen konstanten Wert zu. Für den Fall der Fig. 4 sei angenommen, dass die Amplituden des ersten und zweiten Anregesignals 11 und I2 jeweils konstant gehalten werden. Alternativ wäre es ebenfalls denkbar, die Amplituden Ai und A 2 der beiden Empfangssignale X1 und X2 konstant zu halten. In diesem Falle bietet sich eine Auswertung des Verhältnisses V der Amplituden der beiden Anregesignale 11 und I2 an. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Auswertung einer normierten Amplitude A n0 r=X/l, welche sich aus dem Quotienten der Amplituden des Empfangssignals X und des Anregesignals I ergibt. Die Verwendung einer normierten Amplitude ist vorteilhaft unabhängig von der Amplitude der jeweils verwendeten Anregesignale 11 und I2.

Bezugszeichenliste

1 Vibronischer Sensor

2 Sensoreinheit

3 Behälter

4 Schwingfähige Einheit eines vibronischen Sensors

5 Antriebs-/Empfangseinheit

6 Elektronikeinheit

7,7a, 7b schwingfähige Einheit eines Coriolis-Messgeräts 8 Gehäusemodul

9 Träger

10 Verschalung

1 1a, 11 b Prozessanschlüsse

M Medium

S1.S2 Schwingungsmoden

1,11 ,12 Anregesignale

XX1 , X1 Empfangssignale

fi,f 2 erste, zweite Frequenz

Ai , A 2 erste, zweite Amplitude

fG Eigenfrequenz der Gasblasen

fp kritische Frequenz

P Dichte des Mediums

V Verhältnis

t Zeit

s Empfindlichkeit

d Durchmesser der Gasblasen

a Radius der Gasblasen