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Title:
VISUALIZATION DEVICE FOR A SURGICAL MICROSCOPE HAVING A DISPLAY UNIT THAT IS SUPPORTED BY A SUPPORT FRAME ON THE BODY OF THE VIEWER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/066014
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a visualization device for a surgical microscope (1) which comprises a main viewing place (13) for a main viewer and an image data-supplying camera (6). The invention is characterized in that the visualization device has an interface (30, 31) for receiving the image data and a display unit (27, 28) supported on the body of a co-viewer (26) via a frame (39). Said display unit displays the image data received on the interface (30, 31) from the surgical microscope (1) as an image. The frame (39) maintains the display unit (27, 28) in front of the body of the co-viewer (26) in such a manner that the displayed image lies in the field of vision of the co-viewer (26) only when the co-viewer holds the head in a certain position.

Inventors:
Obrebski, Andreas (Düsseldorf, DE)
Application Number:
PCT/DE2004/000084
Publication Date:
August 05, 2004
Filing Date:
January 21, 2004
Export Citation:
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Assignee:
OBREBSKI ANDREAS (DE)
International Classes:
A61B19/00; G02B21/00; G02B21/36; (IPC1-7): G02B21/00; A61B19/00
Foreign References:
US20020074370A12002-06-20
US5067804A1991-11-26
US5285398A1994-02-08
SE518863C22002-11-26
US6384591B12002-05-07
US5867210A1999-02-02
DE4321934A11994-01-05
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Claims:
Patentansprüche
1. Visualisierungsvorrichtung für ein Operationsmikroskop (1). das eine Bilddaten abgebende Kamera (6) umfaßt, wobei die Visualisierungsvorrichtung eine Schnittstelle (30, 31) zum Empfang der Bilddaten und eine Anzeigeeinheit (27, 28) aufweist, die an der Schnittstelle (30, 31) vom Operationsmikroskop (1) empfangene Bilddaten als Bild darstellt, gekennzeichnet durch ein Tragegestell (39), das die Anzeigeeinheit (27) schultergestützt am Körper eines Beobachters (26) so vor dem Beobachter hält, daß dieser durch Kopfsenken Einblick in die Anzeigeeinheit (27) nehmen kann.
2. Visualisierungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß das Tragegestei) (39) die Anzeigeeinheit (27) auf beiden Schultern abstutzt.
3. Visualisierungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinheit (27) ein Okular (28) aufweist, das eine Blickwinkelvergrö#erung bewirkt.
4. Visualisierungsvorrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daR die Anzeigeeinheit (27) einen LCDBildschirm oder ElectroWetting Bildschirm aufweist.
5. Visualisierungsvorrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (39) die Anzeigeeinheit (27) auf ein Aktivierungssignat hin gegenüber dem Körper des Beobachters (26) bewegt.
6. Visualisierungsvorrichtung nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (39) die Anzeigeeinheit (27) auf die Augen des Beobachters (26) hin bewegt.
7. Visualisierungsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch eine vom Beobachter (26) betåtigSare Schalteinrichtung zur Abgabe des Aktivierungssignals.
8. Visuaiisierungsvorrichtung nach e ! nem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittstelle (30) mit der Kamera (6) über eine drahtlose Bilddatenübertragungsstrecke verbunden ist oder über eine an einem Galgen (32) aufgehängte Kabelverbindung (31) von der Kamera (6) Bilddaten empfängt.
9. Visualisierungsvorrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragegesteil (39) eine Schulterstütze (40) aufweist, mit der es sich auf beiden Schultern des Beobachters (26) abstützt.
10. Visualisierungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragegestell ein Gurtsystem in Art eines Rucksacks aufweist.
11. Visualisierungsvorrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet. daß die Anzeigeeinheit als Okular (28) ausgebildet ist.
12. Visualisierungsvorichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Operationsmikroskop (1) einen weiteren Beobachtungsplatz (13) für einen Hauptbeobachter aufweist, wobei der weitere Beobachtungsplatz (13) ebenfalls ein vom Operationsmikroskop (1) erfaßtes Bild darbietet.
13. Visuaiisierungsvorrichtung nach einem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Lageerfassungsvorrichtung, welche eine Stellung des Beobachters (26) zum Operationsmikroskop (1) oder zum davon erfaßten Objekt erfaßt und eine stellungsgerechte Darstellung des Bildes bewirkt.
Description:
VISUALISIERUNGSVORRICHTUNG FÜR EIN OPERATIONSMIKROSKOP MIT EINER DURCH EIN TRAGEGESTELL AM KÖRPER DES BETRACHTERS GESTÜTZTEN ANZEIGEEINHEIT

Die Erfindung bezieht sich auf eine Visualisierungsvorrichtung für ein Operationsmikroskop, das eine Bilddaten abgebende Kamera umfaßt, wobei die M1sualisierungsvorrichtung eine Schnittstelle zum Empfang der Bilddaten und eine Anzeigeeinheit aufweist, die an der Schnittstelle vom Operationsmikroskop empfangene Bilddaten als Bild darstellt.

Soiche Operationsmikroskope sind im Stand der Technik bekannt ; so beschreibt beispielsweise die US 5. 867, 210 eine stereoskopische Operationsvorrichtung, bei der ein Operationsfeld mittels einer Kamera vergrößert auf Bildschirmen dargestellt wird. Ein ähnlicher Ansatz findet sich auch in der JP 11318936 A. Anstelle von Bildschirmen ist es nach der DE 43 21 934 C2 oder US 4. 621. 283 auch bekannt, eine am Kopf eines Operateurs zu tragende Anzeigevorrichtung zu verwenden, die in das Gesichtfeld des Operateurs ein vergrößertes Bild eines Operationsgebietes einspiegelt.

In der mikroskopisch gestützten Chirurgie ist es zunehmend erforderlich, daß mehrere Assistenten mit einem Chirurgen zusammenwirken, um komplizierte Operationen ausführen zu können. Es wird dabei zunehmend eine gewisse Beweglichkeit der Chirurgen und insbesondere der Assistenten dahingehend verlangt, daß sie in der Lage sind, ihre Stellung zum Operationsgebiet verändern zu können-Dieses Erfordernis kann das aus US 5. 067. 804 bekannte System, bei dem ein elektronisches Okular an einem Galgen montiert ist, nicht erfüllen.

Bei Vorrichtungen, deren Visualisierungseinrichtungen in Art von Bildschirrnen fest angebracht sind, ist zwar eine hohe Beweglichkeit der Chirurgen erreicht, jedoch kann das Bild nicht immer optimal eingesehen werden, insbesondere bei LCD-Bildschirmen, bei denen Beobachtungen unter schrägen Winkeln eine schlechte Bildqualität mit sich bringen. Bei den mit HMD versehenen Varianten besteht dieses Problem zwar nicht und ein Chirurg sieht immer ein Bild

optimaler Qualität, jedoch ist seine Sicht auf den (realen) Operationssaal stark behindert ; er kann sich deshalb im Operationssaal nur eingeschränkt orientieren. So ist z. B. ein Blickkontakt zu anderen Personen unmöglich. Der in EP 0 976 020 B1 beschriebene Computer, der in bzw. an einem Baugurt befestigt ist und dabei auch einen LCD-Bildschirm trägt, läßt solchen Blickkontakt zwar zu, jedoch wäre bei chirurgischen Anwendungen die manuelle Tätigkeit eines Chirurgen durch dieses System aufgrund der erforderlichen Biidschirmgröße viel zu stark eingeschränkt. Gleiches gilt für den in der US 5. 285. 398 beschriebenen, am Körper tragbaren Computer, dessen Anzeigeeinheit in der Hand gehalten wird.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Visualisierungsvorrichtung für ein Operationsmikroskop, das eine Bilddaten abgebende Kamera umfaßt, derart zu gestalten, daß ein Beobachter das von der Kamera aufgenommene Bild mit der erforderlichen Qualität soweit wie möglich unabhängig von seiner Stellung zum Operationsmikroskop beobachten kann, ohne dabei In seiner nornalen Wahrnehmung des Qperationssaales, seinem visuellen Orientierungsvermögen oder seiner manuellen Tätigkeit unzulässig eingeschränkt zu sein.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Visualisierungsvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, bei der ein Tragegesten die Anzeigeeinheit schultergestützt am Körper eines Beobachters so vor dem Beobachter hält, daß dieser durch Kopfsenken Einblick in die Anzeigeeinheit nehmen kann.

Es hat sich gezeigt, daß bei Visualisierungsvorrichtungen, die für Anwendungen in der Chirurgie tauglich sind, eine sehr gute optische Qualität des dargestellten Bildes benötigt wird. Im Stand der Technik war es deshalb bei chirurgischen Geräten unerläßlich, die erforderlichen Anzeigeeinheiten fest mechanisch abzustützen. Durch das erfindungsgemäß, schultergestützte Tragegestell ist es nun möglich, die für chirurgische Anwendungen optimale Bildqualität mit einer mobilen, d. h. dem Beobachter maximale Bewegungsfreiheit verlelhenden Einheit zu realisieren, ohne nachteilige ergonomische Folgen befürchten zu müssen. Die Schulterabstützung hat sich für Operateure als sehr bequem herausgestellt, selbst wenn die Anzeigeeinheit relativ schwer und nicht in optischer Qualität mindernde Leichtbauweise ausgeführt ist. Der Beobachter kann dann durch einfaches Kopfsenken Einblick in die Anzeigeeinheit nehmen und findet dort die gewohnte ergonomische Umgebung sowie optische Bildwahrnehmung vor. Somit ist eine optimale Bildqualität möglich, da der Beobachter bei Einblick in die Anzeigeeinheit nur das dargestellte Bild sieht.

Insbesondere ist es möglich, die Anzeigeeinheit ähnlich einem Okular auszubilden, das vom Gestell vor dem Beobachter gehalten ist. Das Okular bewirkt eine Bildvergrößerung und steigert somit die Bildqualität, bei gleichzeitig kompakter Baugröße der Anzeigeeinheit,

Das Tragegestell hält also die Anzeigeeinheit so vor dem Körper des Beobachters, daß das dargestellte Bild bei einer bestimmten Kopfhaltung im Blickfeld des Beobachters liegt. Die erfindungsgemäße Visualisierungsvorrichtung ermöglicht über die am Körper getragene Anzeigeeinheit eine Wahrnehmung der von der Kamera aufgenommenen Bilder, wenn der Beobachter die bestimmte Kopfhaltung einnimmt und in die Anzeigevorrichtung hineinbiickt.

Ansonsten sind Sicht und manuelle Tätigkeit im Operationssaal ungehindert, insbesondere ist freier Blickkontakt mit Anderen möglich. Dies gilt aufgrund der kompakten Bauweise besonders für die Ausführungsform mit Okular, Es ist für den Beobachter sehr einfach, das Operationsbild zu betrachten, ein Betätigen von Schaltvorrichtungen, beispielsweise um eine Anzeigevorrichtung umzuschalten, o.ä. ist nicht nötig.

Da der Beobachter die Anzeigeeinheit mittels des Gestells am Körper trägt, ist er gleichzeitig im Operationssaal weitgehend frei beweglich. Die Bildqualität hängt nicht von seiner Stellung zum Operationsmikroskop ab. Durch die Kopplung der Anzeigeeinrichtung mit der Kamera Ober die Schnittstelle und eine entsprechende geeignete Datenstrecke kann folglich die Ausrichtung des Mikroskops nun frei gewählt werden.

Als bilderzeugendes Element in der Anzeigeeinheit kommt jedes geeignete Bauteil in Frage, das die Bilddaten mit ausreichender Güte anzeigt. Zweckmäßigerweise weist die Anzeigeeinheit einen Bildschirm, insbesondere einen LCD-Bildschirm auf. Auch kann ein nach dem Prinzip des sogenannten Electrowetting arbeitender Bildschirm verwendet werden. Dieses Prinzip ist in et magazin für computertechnik, 21i2003, S. 55, Heise Verlag, 2003, beschrieben.

Die erforderliche Technologie ist von Philips, Niederlande, verfügbar.

Oftmals ist bei einer Operation die Tätigkeit eines Chirurgen zusammen mit einem Assistenten erforderlich. Die erfindungsgemäße Visualisierungsvorrichtung kann dann für Haupt-und/oder Mitbeobachter verwendet worden ; insbesondere ist sie für Assistenten (Mitbeobachter) geeignet, die mit einem an einem herkömmlichen, d. h. mechanisch fixierten Hauptbeobachtungsplatz tätigen Chirurgen (Hauptbeobachter) zusammenarbeiten.

In einer bevorzugten Weiterbildung sieht der Mitbeobachter, wenn er den Kopf in die bestimmte Kopfhaltung bringt, dabei das Bild genauso, wie es der Hauptbeobachter dargeboten erhält.

Assistent und Chirurg sehen also das gleiche Bild, wodurch die Kommunikation zwischen den beiden erleichtert ist, da eine Bezugnahme auf das gleiche Bild erfolgt. Falls der Assistent dagegen selbst im Operationsgebiet direkt tätig wird, kann er es mitunter bevorzugen, daß er in der Anzeigeeinheit ein ausrichtungsgerechtes Bild sieht. Für diesen Fall ist es zweckmäßig, mittels einer Lageerfassungseinrichtung die Stellung des die Anzeigeeinheit Ober das Gestell

tragenden Beobachters zur Kamera zu erfassen und an der Anzeigevorrichtung ein ausrichtungsgerechtes Bild anzuzeigen, das durch geeignete Verarbeitung von der Kamera abgegebenen Bilddaten erhalten wurde und das Operationsgebiet so zeigt, wie es der Stellung des Beobachters zum Operationsfetd entspricht.

In einer für beide geschilderten Anwendungsfälle vorteilhaften Variante ist am Operationsmikroskop undloder der Anzeigeeinheit eine Schalteinrichtung vorgesehen, die eine Umschaltung zwischen einer ausrichtungsgerechten Darstellung des Bildes und einer am Hauptbeobachter orientierten Darstellung des Bildes ermöglicht.

Je nach ergonomischen Wünschen des Beobachters ist es vorteilhaft, wenn das Gestell dahingehend justiert oder verstellt werden kann, daß der Beobachter eine gewünschte bestimmte Kopfhaltung wählen kann. Es ist diesbezüglich auch zweckmäßig, daß das Gestelt die Anzeigeeinheit gegenüber dem Körper des Beobachters zu bewegen vermag. Dann kann die Verstellung durch einfache Betätigung einer entsprechenden Schatteinheit erfolgen.

Es ist deshatb bevorzugt, daß auf ein Aktivierungssignal hin das Gestell die Anzeigeeinheit gegenüber dem Körper des Beobachters bewegt Diese Ausgestaltung der Visualisierungsvorrichtung kann dahingehend ausgebildet werden, daß das Gestell auf Wunsch des Beobachters die Anzeigeeinheit auf die Augen des Beobachters hinbewegt. Dann kann die bestimmte Kopfhaltung, in der der Beobachter das von der Anzeigeeinheit wledergegebene Bild sieht, der normalen Kopfhaltung, die üblicherweise zum Betrachten eines Operationssaales eingenommen wird, sehr nahe kommen, ohne daß die normale Sicht im Operationssaal eingeschränkt wäre. Wünscht der Beobachter Einblick in die Anzeigeeinheit zu nehmen, sorgt er dann lediglich dafür, daß das Gestell die Anzeigeeinheit auf die Augen hinbewegt. Es ist dann lediglich eine geringe Kopfbewegung erforderlich, um den Kopf in die bestimmte Kopfhaltung zu bringen, In der das auf der Anzeigeeinheit angezeigte Bild sichtbar ist. Durch eine entsprechende Aktivierung des die Anzeigeeinheit bewegenden Gestelles wird die Anzeigeeinheit wieder von den Augen weg bewegt, wenn der Beobachter sich im Operationssaal orientieren will bzw. nicht mehr das Bild des Operationsgebietes sehen möchte.

Die Betätigung des dis. Anzeigeeinheit bewegenden Gestells erfolgt zweckmäßigerweise an einer geeigneten Schalteinrichtung, die das Aktivierungssignal abgibt. Diese Schalteinrichtung kann einen manuell zu betätigender Schalter oder eine eine bestimmte Kopfbewegung abfühlende Sensoreinrichtung sein.

Die Verbindung zwischen der Schnittstelle der Visuaiisieruiigsvorrichtung und der Kamera kann über jede geeignete Datenstrecke erfolgen. Unter dem Gesichtspunkt einer möglichst großen Bewegungsfreiheit des Beobachters ist eine drahtlose Bilddatenübertragungsstrecke bevorzugt.

Wird eine Kabeiverbindung verwendet, die unter dem Gesichtspunkt elektromagnetischer Verträglichkeit günstig ist, kann das Kabel mittels eines Galgens verlegt werden, so daß auch dann der Beobachter einen großen Bewegungsspielraum hat.

Bei der Verwendung einer Kabelverbindung, die über einen Galgen von der Kamera zur Anzeigeeinheit bzw. zur Schnittstelle führt, ist es vorteilhaft, eine sich automatisch auf die benötigende Länge zusammenziehende Kabelverbindung zu verwenden, beispielsweise unter Einsatz flexibler, federnder oder auf-/abrollender Einheiten, die als Kabelspender fungieren.

Die Ausbildung des Tragegestells kann auf vielerlei Arten erreichen, daß die Last der zu tragenden Anzeigeeinheit im wesentlichen auf den Schultern des Beobachters ruht.

Beispielsweise können Draht-Gestelle ähnlich denen zur Mundharmonikabefestigung bei Musikanten verwendet werden, die eine Schulterstütze aufweisen, mit der sich das Tragegestell auf beiden Schultern des Beobachters abstützt. Um die Anzeigeeinheit In Brusthöhe vor dem Beobachter zu halten kann dabei zusätzlich über einen Riemen o. a. am Kopf oder über eine Bauchstütze eine entsprechende Abstützung erfolgen.

Alternativ kann das Tragegestell auch in Art eines Rucksackes ausgebildet werden, der anstatt auf den Rücken vor Brust beziehungsweise Bauch des Beobachters geschnallt wird. Zur besseren Gewichtsverteilung kann es dabei, insbesondere bei schwergewichtigen Komponenten, zweckmäßig sein, den Rucksack und die davon getragene Komponenten sowohl vor dem Bauch als auch auf dem Rücken zu verteilen. Das Tragegestell kann dazu beispielsweise in Form zweier U-förmiger Bügel ausgebildet werden, die über die Schultern gelegt werden und unter den Armen oder im Hüftbereich über Gurte zusammengehalten sind.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielhalber noch näher erläutert. In den Zeichnung zeigt : Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Operationsmikroskops und Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Mitbeobachters, der an einem Zusatz- beobachtungsplatz das vom Operationsmikroskop erfaßte Bild sehen kann In Fig. 1 ist ein Operationsmikroskop 1 schematisch dargestellt, das neben einem Operationstisch 2 befestigt ist. Auf dem Operationstisch 2 kommt während einer Operation ein

Patient 3 zu liegen. Das Operationsfeld wird von einem Auflichtmikroskop 4 erfaßt. das ein Objektiv 5 sowie eine Kamera 6 aufweist. Das Objektiv 5 erfaßt dabei das Operationsfeld, und die Kamera 6 ist im Strahlengang dem Objektiv 5 so nachgeordnet, daß sie ein vergrößertes Bild des Operationsfeldes erzeugt. Ein geeignetes Auflichtmikroskop wird beispielsweise von Carl Zeiss, Oberkochen, Deutschland, unter der Bezeichnung OPMI Vario angeboten. Es wurde um eine Stereokamera ergänzt.

Das Auflichtmikroskop 4 ist an einem Mikroskopstativ 7 befestigt, das über Drehgelenke 8 bis 11 und einen Bügel 24 eine mehrachsige Verstellung des Auflichtmikroskopes 4 ermöglicht, so . daß dieses nahezu beliebig über dem Operationstisch 2 verfahren werden kann. Dabei ist in der gezeigten Bauweise die optische Achse 23 senkrecht zum Operationstisch 2 ausgerichtet.

Die Kamera 6 nimmt die Bilder auf, die das vom Objektiv 5 erfaßte Objektfeld zeigen. Sie ist als Stereokamerapaar ausgebildet und liefert ihre Stereobilder über eine Datenleitung 12 zu einem elektronischen Okular 13. Das Okular 13 ist ein herkömmliches, zur KopfanJage ausgebildetes Mikroskopieokular, in dessen Zwischenbildebene ein LCD-Disptay 19 angeordnet ist. Da es sich dabei um ein Stereo-Okular 13 handelt, sind dementsprechend für das Kamerapaar zwei Displays 19 sowie eine Einrichtung zum Verstellen des Pupiiienabstandes und eine Einrichtung zur Korrektur von Fehlsichtigkeit vorgesehen. Im folgenden wird zur Vereinfachung nur ein Display 19 erwähnt.

Das LCD-Display 19 ist an die Datenleitung 12 angeschlossen und zeigt entsprechende Stereobilder, die ein Chirurg im Stereo-Okular 13 betrachten kann. Das Okular 13 ist an einem Okularstativ 14 befestigt, das seinerseits am Mikroskopstativ 7 angebracht ist. Das Okularstativ 14 weist Drehgelenke 15 bis 18 auf, die eine frei wählbare dreiachsige Positionierung des Okulars 13 Im Raum und insbesondere gegenüber dem Auflichtmikroskop 4 ermöglichen In Fig. 1 ist dies durch Pfeile 21 symbolisiert. Das Okularstativ 14 ist dabei so ausgebildet, daß die gewählte Lage fixiert werden kann, indem die Drehgelenke 15 bis 18 entsprechend festgesetzt werden.

Am Mikroskopstativ 7 ist eine Steuereinrichtung 22 befestigt, die an die Datenleitung 12 angeschlossen Ist, weiche das Okular 13 mit der Kamera 6 verbindet. An den Drehgeienken 15 bis 18 sind Drehsensoren angebracht, die über die Datenleitung 12 mit der Steuereinrichtung 22 in Verbindung stehen. Die Steuereinrichtung 22 erFaßt damit eine Drehung des Okulars 13.

Am Auftichtmikroskop 4 ist ein Drehantrieb vorgesehen, der die Kamera 6 gegenüber dem Objektiv 5 dreht. Dieser Drehantrieb wird von der Steuereinrichtung 22 geeignet angesteuert, so daß eine entsprechende Drehung des Okulars 13, die die Steuereinrichtung 22 über die

Drehsensoren erfaßt, in eine entsprechende Bewegung des Drehantriebs und mithin eine entsprechende Drehung der Kamera 6 umgesetzt wird.

Dreht oder verschiebt ein Operateur, der seinen Kopf an das Okular angelegt hat, bei aktivierter Steuereinrichtung 22 das Okular 13, verändert sich im selben Ma&e auch das im Okular 13 von dem LCD-Display 19 wiedergegebene Bitd, allerdings in entgegengesetzter Richtung, da die Kamera 6 entsprechend gedreht wird. Der Operateur hat also den Eindruck eines raumfesten Bildes.

In einer weitergehenden Ausführungsform ist der Drehantrieb nicht zur Drehung der Kamera 6 ausgebildet, sondern bewirkt eine entsprechende Bewegung des gesamten Auflichtrnikroskops 4 derart, daß eine beliebige Bewegung des Okulars 13 in Richtung der Pfeile 21 bzw. eine entsprechende Drehung eine entsprechende Bewegung bzw. Drehung des Auflichtmikroskopes 4 zur Folge hat, wenn die Steuereinrichtung 22 aktiviert ist. Der Chirurg kann somit mit Hilfe seines Okulars In einem größeren Bildfeld"umherblicken", da eine Okularbewegung sofort in eine entsprechende Bewegung des Aufiichtmikroskopes 4 umgesetzt wird.

Alternativ kann auch eine elektronische Bildfeldverstettung folgendermaßen vorgenommen werden. Das LCD-Display 19 zeigt in dieser Ausgestaltung nur einen Teilausschnitt des von der Kamera 6 gelieferten Bildes. Detektiert die Steuereinrichtung 22 eine Drehung des Okulars 13, wird der angezeigte Bitdfeldausschnttt im LCD-Display 19 entsprechend verschoben, so daß der Betrachter durch Drehung des Okulars 13 im gesamten von der Kamera 6 gelieferten Bild "umherblicken"kann.

In weiteren Ausführungsformen des Operationsmikroskopes 1 ist das Okularstativ 14 nicht am Mikroskopstativ 7 angebracht. Statt dessen ist es in einer Ausführungsforrn eigenständig am Boden und in einer anderen Ausführungsform eigenständig an der Decke befestigt.

Das LCD-Display 19 benötigt zum Betrieb eine Lichtquelle. Dazu wird an einer am Autlichtmikroskop 4 ohnehin vorhandene Lichtquellen (nicht dargestellt) Licht über einen Lichtwellenleiter ausgekoppelt und parallel zur Datenverbindung 12 zum LCD-Display 19 getragen. Die Lichtquelle am Auflichtmikroskop 4 liefert Weißlicht. Für LCD-Displays, die dreifarbiges RGB-Licht benötigen, ist in den Strahlengang von der Lichtquelle des Auflichtmikroskopes 4 zum LCD-Clisplay 19 ein Farbrad geschaltet, das bei entsprechendem Durchlauf von farbigen Sektoren das geeignete RGB-Licht für das LCD-Display 19 erzeugt.

Die mechanische Entkopplung von Okular 13 und Auflichtmikroskop 4 ermöglicht es je nach Anwendungsgebiet, z. B. je nach Operationsart. die günstigste ergonomfsche Aufstellung zu verwirklichen.

Die Kamera 6 versorgt nicht nur das als Hauptbeobachtungsplatz für den Chirurgen dienende Okular 13 mit Bilddaten, sondern auch einen Zusatzbeobachtungsplatz 25 für einen Assistenten 26, wie in Figur 2 zu sehen ist. Der Assistent 26 bekommt dabei das von der Kamera 6 über die Datenleitung 12 an die Steuereinrichtung 22 übermittelte Bild in einer Anzeigeeinheit 27 dargeboten, die ein Okutar 28 speist und insoweit dem Okular 13 mit dem LCD-Display 19 entspricht. Der Assistent 26 kann durch Senken seines Kopfes 29 Einblick in das Okular 28 nehmen.

Die Anzeigeeinheit 27 empfängt die von der Kamera 6 stammenden und ggf. bearbeiteten Bilddaten an einer Schnittstelle 30, die über ein Kabel 31 mit der Steuereinrichtung 22 verbunden ist. Das Kabel 31 läuft dabei über einen Galgen 32 der mittels eines Drehgelenks 33 am Mikroskopstativ 7 angebracht ist. Alternativ ist auch eine Befestigung des Galgens 32 unabhängig von der Stativeinheit des Mikroskops 1 möglich, beispielsweise an Boden, Wand oder Decke des Operationssaals. Der Galgen 32 ist über ein weiteres Drehgelenk 34 verstellbar, so daß das Kabel 31 immer an der Stelle herabhängt, an der sich der Assistent 26 mit der Anzeigeeinrichtung 27 befindet.

Um zu erreichen, daß das Kabel 31 automatisch auf die benötigte Länge zusammengezogen wird. d-h. damit keine lose Kabetstrecke störend im Weg sein kann, ist eine Kabeltrommel 35 vorgesehen, die automatisch nicht benötigtes Kabel 31 aufspult. Die Kabeltrommel 35 sitzt an einem Lagerungsbügel 36 auf einer Schiene 37 des Galgens 32, so daß die Lage der Kabeltrommel 35 verstellbar ist. Dadurch ist ein verschiebbarer Verbindungspunkt, an dem das Kabel 31 vom Galgen 32 herabhängt, erreicht. Von der Kabeltrommel 35 zur Steuereinheit 22 ist das Kabel 31 entlang des Galgens 32 in Ösen 37 geführt.

Alternativ zum Kabel 31 kann eine drahtlose Verbindung zwischen der Schnittstille 30 und der Steuereinrichtung 22 verwendet werden. Der Galgen 32 und die daran befestigten Bauteile entfallen dann.

Optional zu dem Drehgelenken 33 und 34 und einer Verstellung vermöge der Schiene 37 und der Kabeltrommel 35 verwendeten Kabeizuftlhrung kann auch ein starrer Galgen ohne Gelenk verwendet werden.

Der Assistent 26 trägt die Anzeigeeinheit 27 mittels eines Tragegestelles 3g, das sich über eine Schulterstütze 40 sowie eine Bauch-oder Bruststütze 41 am Körper des Assistenten 26 abstützt und so die Anzeigeeinheit 27 etwa in Brusthöhe des Assistenten 26 ausrichtet.

Die Ausbildung des Tragegestells 39 erreicht, daR das Gewicht der Anzeigeeinheit im wesentlichen auf den Schultern des Assistenten 26 ruht. Das Tragegestell 39 ähnelt dazu einem Gestell zur Mundharmonikabefestigung bei Musikanten, Um die Anzeigeeinheit 27 in Brusthöhe vor dem Assistenten 26 zu halten, kann anstelle der oder zusätzlich zur Bauchstütze 41 auch eine Art Riemen am Kopf verwendet werden.

Alternativ kann das Tragegestell 39 ohne starre Tragelemente in Art eines Rucksacks ausgebildet werden, der anstatt auf dem Rücken vor Brust beziehungsweise Bauch des Assistenten 26 geschnallt wird. Zur besseren Gewichtsverteilung kann es dabei, insbesondere bei schwergewichtigen Komponenten, zweckmäßig sein, den Rucksack und die davon getragene Komponenten sowohl vor dem Bauch als auch auf dem Rücken zu verteilen. Das Tragegestell kann dazu beispielsweise in Form zweier u-förmiger Bügel ausgebildet werden, die über die. Schultern gelegt werden und unteren den Armen oder Hüftbereich über Gurte zusammengehalten sind.

Durch die Ausrichtung der Anzeigeeinheit 27 mit dem Okular 28 im Brust-oder Schulterbereich des Mitbeobachters ist erreicht, daß dieser ähnlich wie bei einem richtigen Mikroskop Einblick nehmen kann. Natürlich kann optional auch nur eine weitere Anzeigeeinheit 27 für den Chirurgen verwendet werden. Der Beobachtungsplatz am Okular 13 entfällt dann, oder wird ; alternativ durch eine weitere Anzelgeeinheit 27 ersetzt.