LIPSA THOMAS (AT)
DE19503081A1 | 1996-08-08 | |||
EP0732245A1 | 1996-09-18 | |||
EP2236382A1 | 2010-10-06 | |||
EP0958981A1 | 1999-11-24 | |||
DE4305892A1 | 1994-09-01 |
Patentansprüche 1. Wagenübergang (1) für ein Schienenfahrzeug (2), umfassend einen Montagerahmen (4) und eine Dichtungseinrichtung (5) zur Abdichtung des Wagenübergangs (1) zu einem gekoppelten weiteren Schienenfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagenübergang (1) zwischen eine Ruheposition und einer Gebrauchsposition bewegbar gelagert ist und einen Faltenbalg (6) zur Abdichtung zwischen dem Montagerahmen (4) und dem Wagenkasten des Schienenfahrzeugs (2) umfasst. 2. Wagenübergang (1) für ein Schienenfahrzeug (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (5) als Übergangswulst ausgebildet ist . 3. Wagenübergang (1) für ein Schienenfahrzeug (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (5) als druckdichter Faltenbalg ausgebildet ist. 4. Wagenübergang (1) für ein Schienenfahrzeug (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Wagenübergangs (1) zwischen der Ruheposition und der Gebrauchsposition kraftunterstützt erfolgt . 5. Schienenfahrzeug (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenfahrzeug (2) mit einem Wagenübergang (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 ausgestattet ist. Schienenfahrzeug (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenfahrzeug (2) Führerstandsende umfasst. |
Wagenübergang für ein Schienenfahrzeug
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Wagenübergang für ein
Schienenfahrzeug, insbesondere für ein
Passagierschienenfahrzeug .
Stand der Technik
Das Fahrpersonal von Schienenfahrzeug führt den Zug von einem Führerstand aus. Gebräuchlicherweise ist dieser in einem Ende einer Lokomotive bzw. einem Triebwagen angeordnet. Wird ein Zug als sogenannter Wendezug betrieben, so befindet sich die Lokomotive am hinteren Ende des Zuges und schiebt diesen. Dabei steuert den Zugführer den Zug von einem Führerstand aus, welcher im vordersten Wagen angeordnet ist. An dieser Stelle angeordnete Führerstände können räumlich wie solche in Lokomotiven ausgestattet sein, jedoch sind auch Führerstände in Wagen mit Passagierdurchgängen gebräuchlich. Diese
Passagierdurchgänge bewirken zwangsläufig eine Reduktion des Führerstandsraums, da der Passagierdurchgang auch in
unbenutzten Zustand diesen Raum beansprucht. Bei solchen Ausführungsformen von Wagen mit Führerstand ist das Sichtfeld des Zugführers stark eingeschränkt, da es unmöglich ist, dieselben Sichtverhältnisse wie bei Lokomotiven zu
gewährleisten. Teilweise ist dabei das Sichtfeld auf bis zu 30Grad eingeschränkt. Moderne Schienenfahrzeuge müssen weiters kollisionstaugliche Eigenschaften aufweisen, welche bei einem Zusammenstoß die auf die Passagiere wirkenden
Verzögerungskräfte reduzieren. Dies erfolgt im Allgemeinen dadurch, dass an der Fahrzeugfront energieabsorbierende
Bauteile (Crashelemente) angeordnet sind. Wird ein mit einem Führerstand ausgestattetes Fahrzeug mit Chrashelementen versehen, so werden diese vor dem Führerstand angeordnet um auch das Fahrpersonal zu schützen. Ein Wagenübergang, d.h. die zum Übergang von Personen in ein benachbartes Fahrzeug erforderlichen Bauteile müssen jedoch unmittelbar am
Fahrzeugende angeordnet sein. Da bei mit Crashelementen ausgestatteten Fahrzeugen der Führerstand relativ weiter innen liegt als bei konventionellen Fahrzeugen, ragen die Bauteile des Wagenübergangs in das Sichtfeld des
Fahrzeugsführers. Dabei kann das minimal erforderliche
Sichtfeld des Fahrzeugführers unterschritten werden.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Wagenübergang für ein Schienenfahrzeug anzugeben, welcher es erlaubt, das Schienenfahrzeug mit einer kollisionstauglichen, energieverzehrenden Frontstruktur auszustatten, wobei das Sichtfeld des Fahrzeugsführers an dem mit dem Wagenübergang ausgestatteten Fahrzeugende nicht durch den Passagierübergang eingeschränkt ist.
Die Aufgabe wird durch einen Wagenübergang für ein
Schienenfahrzeug mit einem Führerstandsende mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Schienenfahrzeug nach Anspruch 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
untergeordneter Ansprüche. Dem Grundgedanken der Erfindung nach wird ein Wagenübergang für ein Schienenfahrzeug aufgebaut, welcher einen
Montagerahmen und eine Dichtungseinrichtung zur Abdichtung des Wagenübergangs zu einem gekoppelten weiteren
Schienenfahrzeug umfasst, wobei der Wagenübergang zwischen eine Ruheposition und einer Gebrauchsposition bewegbar gelagert ist und einen Faltenbalg zur Abdichtung zwischen dem Montagerahmen und dem Wagenkasten des Schienenfahrzeugs umfasst.
Dadurch ist der Vorteil erzielbar, einen Wagenübergang bei Nichtgebrauch in einer Ruheposition anordnen zu können, wobei einerseits das Sichtfeld des Fahrzeugführers nicht durch den Wagenübergang eingeschränkt ist, andererseits sich auch ein aerodynamisch günstiges Stirnende des Schienenfahrzeugs erzielen läßt. Erfindungsgemäß ist der Wagenübergang zwischen einer Ruheposition und einer Gebrauchsposition bewegbar. In der Gebrauchsposition nehmen die Bauteile des Wagenübergangs jene Lage an, in welcher auch ein konventioneller
Wagenübergang angeordnet ist. Solcherart ist sichergestellt, dass ein mit einem erfindungsgemäßen Wagenübergang
ausgestattetes Schienenfahrzeug problemlos mit weiteren, konventionellen Schienenfahrzeugen gekoppelt werden kann, wobei ein Übergang der Passagiere gewährleistet ist.
In Ruheposition kann ein erfindungsgemäßer Wagenübergang eine beliebige Lage einnehmen, wobei in praktischen
Ausführungsformen eine in Richtung des Wageninneren versetzte und abgewinkelte Lage vorteilhaft ist.
Der erfindungsgemäße Wagenübergang umfasst einen
Montagerahmen, welcher das Grundgerüst des Wagenübergangs bildet und an welchem die weiteren Bauteile angeordnet sind. Der Montagerahmen ist beweglich mit dem Wagenkasten oder gegebenenfalls mit dem Untergestell des Schienenfahrzeugs verbunden. Die Kinematik des Bewegungsablaufs des
Montagerahmens ist durch die bewegliche Lagerung und die auf den Montagerahmen wirkenden Antriebsbauteile bestimmt, wobei im Allgemeinen eine Schwenkbewegung und eine lineare
Verschiebung des Montagerahmens relativ zum Wagenkasten erforderlich sind.
An dem Montagerahmen sind die gebräuchlichen
Dichtungseinrichtungen zur Abdichtung gegen den Wagenübergang eines gekoppelten Schienenfahrzeugs angeordnet. Dazu können insbesondere die typischerweise dafür eingesetzten
Gummiwulstdichtungen eingesetzt werden.
Eine weitere Ausführungsform sieht den Einsatz eines
druckdichten Faltenbalgs als Dichtungseinrichtung vor.
Dadurch ist der Vorteil erzielbar, auch ein
Hochgeschwindigkeitsfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Wagenübergang ausstatten zu können, da bei
Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen Gummiwulstdichtungen nicht mehr ausreichend sind und typischerweise druckdichte
Faltenbälge eingesetzt werden. Aufgrund der Beweglichkeit des Montagerahmens und dadurch des gesamten Wagenübergangs gegenüber dem Wagenkasten ist eine Abdichtung des Spalts zwischen dem Wagenkasten und dem
Montagerahmen erforderlich. Da dieser Spalt während der
Bewegung des Montagerahmens unterschiedliche Ausmaße annimmt, ist eine flexible Abdichtung erforderlich. Insbesondere sind dafür Faltenbälge vorteilhaft, da sie die großen zu
überbrückenden Abstände zuverlässig abzudichten vermögen. Diese Spaltabdichtung (Faltenbalg) ist an einer Seite mit dem Wagenkasten dicht zu verbinden, an der anderen Seite mit dem Montagerahmen. Solcherart ist sichergestellt, dass der Spalt zwischen dem Wagenkasten und dem Montagerahmen in
Ruheposition, in Gebrauchsposition und in jeder
Zwischenposition jeweils optimal abgedichtet ist.
Die Bewegung des Montagerahmens zwischen der Ruhe- und der Gebrauchsposition kann manuell erfolgen, allerdings ist es besonders vorteilhaft, diese Bewegung kraftunterstützt vorzusehen. Dabei sind insbesondere elektrische oder
pneumatische Antriebe vorteilhaft, es sind jedoch auch hydraulische Antriebe möglich.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Es zeigen beispielhaft:
Fig.l Eine Fahrzeugfront, Wagenübergang in Ruheposition. Fig.2 Fahrzeugfront, Wagenübergang in Gebrauchsposition. Fig.3 Einen Wagenübergang.
Fig.4 Eine Fahrzeugfront mit Tür, Wagenübergang in
Ruheposition .
Fig.5 Fahrzeugfront mit Tür, Wagenübergang in
Gebrauchsposition .
Ausführung der Erfindung Fig.l zeigt beispielhaft und schematisch eine Fahrzeugfront mit einem Wagenübergang in Ruheposition. Es ist eine
Stirnseite eines Schienenfahrzeugs 2 dargestellt, welches als Triebfahrzeug ausgebildet ist. Dazu ist ein
Fahrzeugführerstand vorgesehen, welcher hinter einem Fenster in der Fahrzeugfront angeordnet ist. Diesem Fahrzeugführer ist von seinem Sitzplatz aus ein bestimmtes Sichtfeld 3 zu garantieren. Dieses Sichtfeld 3 wird von den
Zulassungsvorschriften für Schienenfahrzeuge jedes Staates bestimmt. In Fig.l ist beispielhaft ein Sichtfeld 3 mit einem horizontalen Sichtwinkel von 30 Grad gezeigt, wie es in den USA üblich ist. Das Schienenfahrzeug 2 ist mit einem
Wagenübergang 1 ausgestattet, welcher den Übergang von
Personen in ein weiteres, gekoppeltes Schienenfahrzeug ermöglicht. Der Wagenübergang 1 ist in Ruheposition
dargestellt. In dieser Ruheposition ist der Wagenübergang 1 nicht benutzbar. Diese Ruheposition dient der Verwendung des Schienenfahrzeugs 2 als Steuerfahrzeug an einer Zugspitze, in welcher der Fahrzeugführerstand besetzt ist. In dieser
Betriebsart ist. Dabei ist der Wagenübergang 1 aus dem
Sichtfeld 3 des Fahrzeugführers geschwenkt, sodass dieses Sichtfeld 3 unbeeinträchtigt ist. In gezeigtem
Ausführungsbeispiel ist der Wagenübergang 1 in Ruheposition innerhalb der Kontur der Außenhaut des Schienenfahrzeugs 2 befindlich.
Fig.2 zeigt beispielhaft und schematisch eine Fahrzeugfront mit einem Wagenübergang in Gebrauchsposition. Es ist das Ausführungsbeispiel aus Fig.l dargestellt, wobei sich der Wagenübergang 1 in Gebrauchsposition befindet. In dieser Gebrauchsposition liegen die für die Kopplung mit einem weiteren Schienenfahrzeug erforderlichen Bauteile in jener Lage, die für diese Kopplung erforderlich sind. Dabei ist insbesondere Lage der Dichtungseinrichtung 5, typischerweise eine Gummiwulstdichtung, wesentlich, da diese für eine
Abdichtung der Übergangsbereichs gegen Umwelteinflüsse sorgt. In Gebrauchsposition kollidieren die Bauteile des
Wagenübergangs 1 mit dem Sichtfeld 3 des Fahrzeugführers, war bei Gebrauch des Wagenübergangs allerdings unerheblich ist, da der Fahrzeugführerstand nicht besetzt ist da das Fahrzeug dabei nicht an einer Zugspitze eingesetzt wird. Fig .3 zeigt beispielhaft und schematisch einen Wagenübergang. Es ist ein Wagenübergang 1 dargestellt, welcher einen
Montagerahmen 4, eine Dichtungseinrichtung 5, einen
Faltenbalg 6, eine Führung 8, einen Antrieb 7 und eine
Trittplatte 9 umfasst. Der im Wesentlichen rechteckige
Montagerahmen 4 bildet die tragende Struktur, an welcher die Dichtungseinrichtung 5 montiert ist. Zur Vereinfachung der Darstellung sind Bauteile des Schienenfahrzeugs 2 nicht dargestellt. Der Wagenübergang 1 ist in eine Schrägansicht gezeigt, wobei rechtsseitig das Wageninnere und linksseitig die Kopplungsstelle zu einem weiteren Schienenfahrzeug angeordnet ist. Dabei ist der Montagerahmen 4 im Bereich seiner dem Passagierraumboden zugewandten Kante mit einer Führung 8 verbunden. Diese Führung 8 ist zwischen dem
Montagrahmen 5 und der Struktur des Schienenfahrzeugs 2 angeordnet und ermöglicht die Beweglichkeit des
Montagerahmens 4 in Relation zur Fahrzeugstruktur. In
Abhängigkeit von der erforderlichen Kinematik ist die Führung 8 zu gestalten. In gezeigtem Ausführungsbeispiel ist eine kombinierte Schiebe-Dreh Kinematik dargestellt, bei welcher der Montagerahmen 4 in Ruheposition in Richtung des
Wageninneren geschoben und dabei schräg gestellt ist. Die Bewegung des Montagerahmens erfolgt kraftunterstützt, wozu ein Antrieb 7 vorgesehen ist. Dieser Antrieb 7 bewegt den Montagerahmen 4 zwischen der senkrechten Lage in Gebrauchsposition und der schräg gestellten Lage in
Ruheposition. Ein weiterer Antrieb, in Fig.3 nicht gezeigt bewirkt das lineare Verschieben des Montagerahmens. Der Wagenübergang 1 ist mit einem Faltenbalg 6 ausgestattet, welcher zwischen dem Montagerahmen 4 und der Struktur des Schienenfahrzeugs 2 angeordnet ist. Eine Trittplatte 9 ist im Durchgangsbereich angeordnet und bildet einen Fußboden in diesem Bereich.
Fig.4 zeigt beispielhaft und schematisch eine Fahrzeugfront mit Tür mit einem Wagenübergang in Ruheposition. Es ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei welchem die Fahrzeugfront des Schienenfahrzeugs 2 mit Türen 10 ausgestattet ist, welche den Wagenübergang 1 in Ruheposition abdecken und solcherart ein aerodynamisch vorteilhaftes Fahrzeugende bewirken.
Weiters bewirken die Türen 10 eine Schonung der Bauteile des Wagenübergangs 1, da dieser in Ruhelage vor Umwelteinflüssen geschützt ist.
Fig.5 zeigt beispielhaft und schematisch eine Fahrzeugfront mit Tür mit einem Wagenübergang in Gebrauchsposition. Es ist das Ausführungsbeispiel aus Fig.4 dargestellt, wobei die Türen 10 in geöffneter Position gezeigt sind. Die Türen 10 umfassen drei einzelne Türen, dabei ist eine untere Tür vorgesehen, welche als Klappe ausgeführt ist und zwei obere Türen, welche als Schwenkschiebetüren ausgeführt sind. In geöffneter Position überdecken die oberen Türen die
stirnseitigen Fahrzeugfenster. Der Wagenübergang 1 befindet sich in Gebrauchsposition, sodass die Überdeckung der stirnseitigen Fahrzeugfenster durch die Türen 10 zulässig ist, da das Schienenfahrzeug 2 in dieser Konfiguration nicht an einer Zugspitze betrieben wird. Liste der Bezeichnungen
1 Wagenübergang
2 Schienenfahrzeug
3 Sichtfeld
4 Montagerahmen
5 Dichtungseinrichtung
6 Faltenbalg
7 Antrieb
8 Führung
9 Trittplatte
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