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Patent Searching and Data


Title:
WALL CONSTRUCTION SYSTEM COMPRISING DRYWALL CONSTRUCTION COMBINATION PROFILED SECTIONS, AND METHOD FOR CONSTRUCTING A WALL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/072771
Kind Code:
A1
Abstract:
1. The invention relates to a wall construction system comprising drywall construction combination profiled sections, and a method for constructing a wall. 2.1. Standard drywall construction profiled sections using sheet metal that is approximately 0.6 mm thick allow easy manual sheathing of stud walls with building panels, but lightweight sheet metal profiled sections of this type are not suitable for bearing static loads of a house. Thicker walled lightweight steel profiled sections greatly improve stability but require more costly assembly technologies needing specialists, which increases construction costs and therefore stops drywall-constructed housing from becoming more widespread. The new combination profiled sections provide for statically stable construction systems that can nevertheless be worked and sheathed simply and easily. 2.2. The present drywall construction combination profiled section (1) comprises two functional sections. A statically stable section which has splayed flanges (2), and a section comprising a planar thin-walled drywall construction contact surface, acting as a sheathing section (3), which is joined or moulded on. These sections are made with different sheet metal thicknesses in the drywall construction profiled element, or by form-fittingly joining individual lightweight steel profiled sections, or by specific profiling of the flange sections. 2.3. Such a house construction system allows modular assembly of statically stable walls, ceilings and roofs for buildings, using simple manual technology and with minimal costs. Additionally, the construction types are clearly demarcated. 3. Figure 1 depicts a wall cross-section with different drywall construction combination profiled sections.

Inventors:
SCHURIG BURKHART (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/000345
Publication Date:
April 26, 2018
Filing Date:
October 17, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SCHURIG BURKHART (DE)
International Classes:
E04B2/76; E04B2/74; E04B2/78
Domestic Patent References:
WO2016034906A12016-03-10
Foreign References:
US20100281821A12010-11-11
US4152878A1979-05-08
DE102009032423A12011-01-13
EP2065532A12009-06-03
LU54975A11969-03-20
US4233833A1980-11-18
US2664179A1953-12-29
AU5340273A1974-09-19
EP0096675A21983-12-21
US3333390A1967-08-01
US2166096A1939-07-11
US2141919A1938-12-27
US4233833A1980-11-18
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Claims:
Patentansprüche

Wandbausystem mit Trockenbau-Kombiprofilen und Verfahren zum Wandbau

1. Wandbausystem mit Trockenbau-Kombiprofilen für Wände und Decken eines

Hauses zur statischen Lastabtragung des Gebäudes dienend, mit im Raster angeordneten geschoßhohen fluchtenden Wandständern oder Trägern innerhalb einer Systemebene,

mit beidseitiger Beplankung mit Bauplatten an den äußeren Trockenbau- Anlageflächen, die mittels separater Verbindungsmittel direkt daran befestigt sind, bestehend aus einem kaltgeformten Stahlblechprofil mit gespreizten Gurten und mit mindestens einem Steg dazwischen, wobei jeder Gurt mindestens eine ebene Trockenbau-Anlagefläche besitzt und diese längs zum Profil verläuft,

dadurch gekennzeichnet,

dass an mindestens einer Gurtseite des Kombiprofiles die Trockenbau-Anlagefläche (8) aus zwei funktionalen Abschnitten und aus zwei unterschiedlichen

Materialdicken besteht, a) aus einem Statik-Abschnitt (2) mit einer Blechdicke von mindestens 1 ,0 mm und b) einem dünnwandigen Beplankungs-Abschnitt (3) mit einer Blechdicke von ca. 0,6 bis 0,75 mm, wobei der dickwandigere Statik-Abschnitt an beiden Gurtseiten vorhanden ist und alle Abschnitte des Kombiprofiles (1 ) aus dem gleichen Blechband-Halbzeug bestehen.

2. Trockenbau-Kombiprofil nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass beide funktionalen Abschnitte (2,3) der Trockenbau-Anlagefläche (8) aus unterschiedlichen Stahlqualitäten bestehen.

3. Trockenbau-Kombiprofil nach einem der bisherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass beide funktionale Abschnitte (2,3) der Trockenbau-Anlagefläche (8) des gleichen Gurtes parallel nebeneinander angeordnet sind.

4. Trockenbau-Kombiprofil nach dem vorherigen Anspruch,

dadurch gekennzeichnet,

dass die beiden Abschnitte (2 und 3) der Trockenbau-Anlageflächen (8) in der Wandebene parallel versetzt sind.

5. Trockenbau-Kombiprofil nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass an mindestens einer Gurtseite des Kombiprofiles die Trockenbau-Anlagefläche aus zwei funktionalen Abschnitten und aus zwei unterschiedlichen Materialdicken besteht, a) aus einem Statik-Abschnitt (2) mit einer Blechdicke von mindestens 1 ,0 mm und b) einem dünnwandigen Beplankungs-Abschnitt (3) mit einer Blechdicke von ca. 0,6 bis 0,75 mm, wobei der dickwandigere Statik-Abschnitt an beiden Gurtseiten vorhanden ist und der Beplankungs-Abschnitt (3) aus einem separaten geschosshohen Blechprofilteil besteht und mit dem Profilsteg oder dem Statik- Abschnitt (2) gefügt ist.

6. Trockenbau-Kombiprofil nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile des Kombiprofiles (1 ) formschlüssig durch örtliche

Blechausbiegungen verbunden sind.

7. Trockenbau-Kombiprofil nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet,

dass die Trockenbau-Anlagefläche (8) eines Statik-Abschnitts (2) vorgestanzte Lochungen in mehreren Reihen über die Höhe bzw. Länge des Profils besitzt und die fiktiv verlängerten Achsen dieser Lochungen sich nicht mit dem Profil schneiden.

8. Trockenbau-Kombiprofil nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Blechband-Halbzeug des Wandständers eine gleiche Blechdicke von ca. 0,6 bis 0,8 mm besitzt und die beiden Gurte jeweils einen ebenen Abschnitt mit einlagigem Blech und einen Abschnitt mit mäanderförmigen Faltungen oder mäanderartig geblockten Faltungen senkrecht zur Wandebene besitzen, wobei die äußeren Flächen beider Abschnitte die gleiche Wandebene bilden und parallel nebeneinander verlaufen.

9. Trockenbau-Kombiprofil nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Blechband-Halbzeug des Wandständers eine gleiche Blechdicke von ca. 0,6 bis 0,8 mm besitzt und die beiden Gurte jeweils einen Abschnitt mit einlagigem Blech und einen Abschnitt mit mehrlagig geblockten Faltungen in Richtung der Wandebene besitzen und beide Abschnitte in der gleichen Wandebene und parallel nebeneinander angeordnet sind.

10. Verfahren zur Errichtung einer Trockenbauwand, die zur statischen Lastabtragung eines Gebäudes dient und aus im Raster angeordneten und in der Wandebene fluchtenden geschoßhohen Ständerprofilen besteht, die beidseitig mit Bauplatten beplankt sind und aus kaltgeformten mindestens 1 ,0 mm dicken Stahlblechprofilen mit gespreizten Gurten und mit jeweils ebenen äußeren Trockenbau-Anlageflächen bestehen, dadurch gekennzeichnet,

dass zu einer beliebigen Zeit im Prozess des Wandbaus mindestens jeweils ein zusätzliches dünnwandiges Blechprofil mit ebener Trockenbau-Anlagefläche und mit einer Blechdicke von ca. 0,6 mm bis 0,8 mm am statischen Ständerprofil

formschlüssig mittels gestanzter Blechausbiegungen per Hand gefügt wird.

11. Verfahren zur Errichtung einer Trockenbauwand nach dem Oberbegriff von

Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,

dass die Bauplatten einer Wandaußenseite an den äußeren Trockenbau- Anlageflächen der Wandständer befestigt werden, indem Verbindungsmittel von der Wandinnenseite durch werkseitig vorab gestanzte Lochungen an den Trockenbau- Anlageflächen nach außen geschraubt werden.

Description:
Beschreibung

[001] Die Erfindung betrifft ein Wandbausystem mit Trockenbau-Kombiprofilen und Verfahren zum Wandbau zur Errichtung von statisch tragenden Wänden und Decken für Trockenbau-Häuser. Die wesentlichen statischen Belastungen des Hauses werden von den fluchtenden und im Raster angeordneten senkrechten Wandständern aus Kombiprofilen aufgenommen, die jeweils an ihren Endpunkten in U-Stahlleichtprofilen eingefasst sind und beidseitig mit Bauplatten beplankt sind. Zwischen den Profilen können ausfachende Wandkörper angeordnet sein.

[002] An Trockenbau-Ständerwänden ist die Verbundwirkung von auf Druck belasteten Ständern und der flächig aussteifenden Beplankung bedeutsam, weil die Bauplatten dem örtlichen Beulen und Knicken der Metallständer entgegen wirken und die Wand als aussteifende Scheibe die Hauskonstruktion stützt.

[003] Stand der Technik: Trockenbau-Bausysteme sind seit langem bekannt und genormt und werden vorrangig für statisch nicht tragende bzw. nur sich selbst tragende Wände eingesetzt und dienen außerdem zur Beplankung von statisch tragenden Konstruktionen an Häusern. Mit einfachen Werkzeugen können Bauplatten direkt und per Hand an die ebenen Anlageflächen der Stahlleichtprofile mit Wandstärken von ca. 0,6 bis 0,7 mm geschraubt werden.

[004] Nach gleicher Technologie werden mit stabileren Stahlleichtprofilen mit Wandstärken von ca. 1 ,0 bis 3,0 mm und stabileren Beplankungen statisch tragfähige Strukturen errichtet, die die Belastungen eines Gebäudes aufnehmen können. Allerdings ist die Verarbeitung der dickwandigen Trockenbauprofile wegen der Verbindungsmittel, statischer Details, bauaufsichtlicher Zulässigkeit und Ausführungs-Sicherheit schwieriger, weshalb sich sehr wenige Handwerks-Fachbetriebe dieser Thematik stellen. Deshalb wurden bisher statisch tragende Trockenbau-Ständerwände vorrangig industriell vorgefertigt und als Groß-Wandelemente verarbeitet.

[005] In der Broschüre und Datei„Häuser in Stahlleichtbauweise" (Dokumentation 560 vom Stahl- Informations-Zentrum in Düsseldorf) ist der Stand der Technik dargestellt.

[006] Die Patentschrift US 3 333 390 A von 1965 zeigt ein dünnwandiges Trockenbauprofil gleicher Materialdicke zur Beplankung mit Bauplatten mit zwei Stützenabschnitten auf jeder Seite, um die Stabilität zu erhöhen. Insbesondere wird die Beplankungsebene elastisch von der Tragebene getrennt und dennoch wirken beide zusammen.

[007] In den Patentschriften US 2.166.096 A und US 2.141.919 von 1937 wird mit komplizierten Stahlprofilen eine Materialanhäufung angestrebt, die dennoch schalltechnisch elastisch sein soll. Mit verschiedenen gefügten Zusatzblechen oder Zwischengliedern werden stabile und schraubbare Untergründe erreicht. Auch bietet eine Gurtseite zwei Beplankungsebenen hintereinander an.

[008] Die Patentschrift US 4.233.833 A von 1980 beschreibt ein Herstellungsverfahren zur örtlichen Dickenreduzierung von Stahlprofilen, die auch im Wandbau eingesetzt werden könnten; eine konkrete Aufgabe im Wandbau steht nicht dahinter.

[009] Problem: Standard-Trockenbauprofile mit ca. 0,6 mm Blechdicke erlauben eine einfache handwerkliche Beplankung mit Bauplatten an Ständerwänden und Deckenträgern, zur Aufnahme von statischen Lasten eines Hauses sind diese leichten Trockenbauprofile aber ungeeignet. Mit dem Einsatz von dickwandigeren Stahlleichtprofilen wird die Stabilität im Trockenbau zwar deutlich erhöht, aber es werden aufwändigere Montage-Technologien der Beplankung notwendig, die die Baukosten erhöhen, Spezialisten als Verarbeiter erfordern, keine Eigenleistungen ermöglichen und somit die Akzeptanz bei den Bauherren reduzieren.

[010] Tragfähige Konstruktionen mit sehr dünnwandigen Stahlprofilen erfordern meist mehrere Bauteile oder Zwischenglieder oder komplizierte teure Profilgestaltungen, die den Montageaufwand zu aufwändig werden lassen.

[011] Für ein einfaches handwerkliches Trockenbau-Hausbaukonzept werden also leichte und per Hand zu verarbeitende statisch tragende Stahlleichtprofile benötigt, an denen sich beidseitig sowohl die konstruktiven als auch raumschließenden Beplankungen mit einfachen Technologien auf einer Baustelle vor Ort befestigen lassen. Es soll der einfache Standard-Trockenbau mit den statischen Möglichkeiten des Stahlbaus kombiniert werden.

[012] Auch die Trennung der Baugewerke verspricht kürzere Bauzeiten und geringere Kosten. Statisch relevante Tätigkeiten erfordern wegen Sicherheits- und Gewährleistungsaspekten immer ein spezialisiertes Montageteam, das sich jedoch nur auf die Kernaufgabe„statischer Rohbau" beschränken kann, also vorrangig die Verbindungen der dickwandigen Statikprofile untereinander realisiert. Der übliche Trockenbau mit den flächigen Beplankungen und weitere sich anschließende Bauleistungen können von anderen Baugewerken oder in Eigenleistung erbracht werden.

Bestätigungskopie| [013] Vor diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, an statisch stabilen Stahlblechprofilen zusätzlich Trockenbau-Anschlussflächen für eine einfache Beplankung mit Bauplatten zu schaffen, die eine händische Montage auf der Baustelle ermöglichen und die Gewerke„statischer Rohbau" vom„Standard-Trockenbau" technologisch und zeitlich trennt. Die Standsicherheit oder zumindest die Montagesicherheit dieser Wände sollen auch ohne

Innenbeplankung ermöglicht werden. Der Trocken-Innenausbau erfolgt also erst nachträglich nach Abschluss aller Installationen.

[014] Die Erfindung löst diese Aufgaben wie in den kennzeichnenden Merkmalen der

Patentansprüche 1 bis 11 angegeben.

Das Trockenbau-Kombiprofil aus verzinktem Stahlblech mit seinen zwei funktionalen Abschnitten steht für hohe Stabilität und einfache Verarbeitung. Der dickwandige oder gefaltete Profilabschnitt mit den beiden Gurten und dem Steg erfüllt also vorrangig die statische Funktion des

Wandständers, während der dünnwandige Profilabschnitt mit ca. 0,6 mm Dicke mit Standard- Verbindungsmitteln beplankt werden kann.

[015] Durch die Variation hinsichtlich Profilabstand, Profilgeometrie, Materialdicke und Stahlqualität oder durch die Variation der Beplankung kann die Standfestigkeit der Trockenbauwand den Erfordernissen angepasst werden. Die statische Bestimmtheit von dickwandigeren Stahlprofilen erlaubt eine anerkannte Bemessung von Bauwerken und erspart im Gegensatz dazu aufwändige Einzelprüfungen von mehrfach oder geschachtelt eingesetzten sehr dünnwandigen

Stahlblechprofilen des Trockenbaus.

[016] Zur Tragfähigkeitssteigerung werden die dünnwandigen Gurte der Trockenbauprofile mäanderförmig oder mehrlagig gefaltet oder es werden Halbzeuge aus unterschiedlichen

Stahlblechdicken und ggf. Stahlqualitäten in der Profilfertigung eingesetzt. Halbzeug-Blechbänder mit unterschiedlicher Dicke innerhalb des Bandes sind als Tailor-Welded-Coil oder Tailor-Rolled- Coil zum Walzprofilieren theoretisch zwar bekannt, jedoch praktisch nicht verfügbar. So kann beispielsweise das längsgeschweißte Blechband eine Blechdicke von 0,6 mm und üblicher Streckgrenze für die Trockenbau-Anlagefläche und 1 ,6 mm Blechdicke mit besonders hoher Streckgrenze für den statischen Profilabschnitt aufweisen.

[017] Auch das Fertigungsverfahren„Spaltprofilieren" kann den Querschnitt eines dicken Bleches an den Schmalseiten in unterschiedlich dicke Teilflächen aufspalten. Damit kann ein Stahlblechsteg in zwei ungleich dicke Trockenbau-Anlageflächen gespalten und anschließend gekantet werden.

[018] Indem die statisch tragenden Trockenbauprofile auf der Bauplatten-Anlagefläche

durchgängige Lochmuster aufweisen, wird dem nicht spezialisierten Verarbeiter die Möglichkeit gegeben, auch mit einfachen Verbindungsmitteln wie Schrauben, beliebige Beplankungen von der Rauminnenseite aus auf der Ständer-Außenseite zu befestigen und diese Befestigungsart erfüllt auch höchste konstruktive Anforderungen.

[019] Gerade bei Leichtbaukonstruktionen für Wohnzwecke sind besondere Anstrengungen für einen hohen Schall- und Brandschutz notwendig. Die erfindungsgemäßen Kombiprofile bieten Anschlüsse sowohl für stabile Außenbeplankungen, Zwischenplatten und entkoppelte

Innenbeplankungen und weitgehend Körperschall-entkoppelte Bauteilschichten.

[020] Werden durch die Art des Fassadenbelages örtliche konstruktive Befestigungen benötigt, dann werden diese als Fassadenhalter oder als Fassaden-Stützstreifen bereits im Prozess der Wandmontage am Ständerprofil vormontiert.

Eine Vielzahl von Profilformen und Aussteifungsvarianten können die o. g. Aufgaben erfüllen, wie beispielsweise die Figuren 1 bis 4 zeigen.

[021] Das erfindungsgemäße Trockenbau-Wandbausystem mit dem Kombiprofil vereinfacht die Verarbeitung von statischen Trockenbau-Bausystemen und erschließt dem ambitionierten

Trockenbauer auch den statischen Hausbau als Geschäftsfeld und senkt dabei die Rohbau-Kosten. Zwei Monteure können in kurzer Zeit hochgedämmte statisch stabile Außenwände mit geringstem Materialeinsatz, mit bauphysikalisch gewünschtem Anspruch und mit wenigen Arbeitsschritten erstellen. Die Trockenbau-Kombiprofile sind gleichermaßen auch für Decken und Dächer geeignet. Die Gewerke Trocken-Rohbau, Installationen, Fensterbau, Trocken-Ausbau und Fassadenbau können unabhängig voneinander agieren. [022] Figur 1 : Das Ausführungsbeispiel zeigt waagerechte Querschnitte durch eine

Trockenbauwand mit drei verschiedenen Trockenbau-Kombiprofilen (1 ), die als Wandständer in waagerechte U-Fuß- und U-Kopfprofile senkrecht eingestellt und verankert sind. Die äußere Bauplatte (4) dient vorrangig der konstruktiven Wandaussteifung und besteht aus einer mit Dämmstoffen beschichteten OSB-Platte und ist Bestandteil eines Wandkörpers (5), der von innen am Statik-Abschnitt (2) der Trockenbau-Kombiprofile (1) verschraubt ist.

[023] Die Wandkörper (5) mit den Abmessungen von ca. 60 cm x 250 cm und umlaufendem Nut- Feder-System sind im waagerechten Versatz profilübergreifend zusammengesteckt und an den Statik-Abschnitten (2) von der Wandinnenseite verschraubt. In der Zone der Geschoßdecke übergreift ein Wandkörper (5) sowohl die Ständer des Unter- als auch des Obergeschosses. Die äußere Dämmschicht dient auch als Putzträger für die Fassade.

[024] Im Bauablauf werden zuerst alle Trockenbau-Kombiprofile (1) an ihren Statik-Abschnitten (2) mit den U-Fuß- und U-Kopfprofilen von spezialisierten Verarbeitern als Haus-Gerüst erstellt und miteinander konstruktiv verbunden. Alle Verbindungspunkte sind allseitig mit spezialisierten Handwerkszeugen zugänglich. Danach übernehmen andere Gewerke die Beplankungen der Kombiprofile. Erst nach der rauminneren Montage von Installationen und Schallschutzmatten werden zu einem späteren Zeitpunkt Bauplatten (4) als Innenraumabschluss an den dünnwandigen Beplankungs-Abschnitten (3) verschraubt. Der gleiche Aufbau kann prinzipiell auch für Decken- und Dachkonstruktionen angewandt werden.

[025] Figur 1a: Das Trockenbau-Kombiprofil ist im Statik-Abschnitt (2) ein modifiziertes Z-Profil aus Stahlblech mit raumseitiger Faltung mit der Dicke von 1 ,6 mm und mit einer raumseitig zusätzlich angeformten Trockenbau-Anlagefläche (8) als Beplankungs-Abschnitt (3) aus 0,65 mm dickem Stahlblech. Die Faltung des statischen Profilabschnitts stabilisiert den Gurt und reduziert die Profilbreite. Das Blechband-Halbzeug ist ein längsgeschweißter Blechstreifen unterschiedlicher Dicke (Tailor-Welded-Coil), wobei der Statik-Abschnitt eine Streckgrenze von ca. 600 N/mm 2 besitzt.

[026] Die äußere Trockenbau-Anlagefläche ist im Statik-Abschnitt des Kombiprofiles (1) durchgängig mit einem Lochmuster versehen, so dass dort an ausgewählten Lochungen die Verschraubungen mit den Wandkörpern (5) von innen erfolgen können. Alle Lochungen sind mit Handwerkszeugen unkritisch erreichbar.

[027] An der gleichen Trockenbau-Anlagefläche sind in größerem Abstand größere Lochungen vorhanden, in die wahlweise von innen Fassaden- oder Dachhalter (6) eingesetzt und verankert sind. Letztere übernehmen die Lasteinleitung von örtlichen Fassaden- oder Dachlasten in den Statik-Abschnitt des Trockenbauprofils. Diese Fassadenhalter (6) mit beliebiger Struktur werden im Prozess der Wanderstellung von der Innenseite am Trockenbauprofil verankert.

[028] Das Kombiprofil der Figur 1b ist im Statik-Abschnitt (2) ein Z-Profil aus Stahlblech mit der Dicke von 2,5 mm, das mit einem geschosshohen separaten dünnwandigen Trockenbauprofil als Beplankungs-Abschnitt (3) formschlüssig verbunden ist. Ausgebogene örtliche Laschen des dünnwandigen Profils greifen in passende Ausstanzungen des Z-Profil-Steges und sind darin verhakt. Das Einhaken des Beplankungs-Abschnitts (3) erfolgt wegen der Zugänglichkeit erst nach der Befestigung der äußeren aussteifenden Beplankung (4) am Statikprofil. Insbesondere bei großen Dicken-Unterschieden der beiden Kombiprofil-Abschnitte sind aus fertigungstechnischen Erfordernissen separate Profilteile notwendig.

[029] Auch das Kombiprofil (1) der Figur 1c ist aus zwei separaten Profilabschnitten

zusammengesetzt; aus einem statischen Hutprofil (2) und einem darin bündig und formschlüssig eingesetztem dünnwandigen C-Profil (3), dessen beide Teile durch mehrere Schraubbolzen (7) fixiert sind. Auch hier wird das C-Profil erst nachträglich nach dem Anbringen der Außenbeplankung (4) montiert.

[030] Zwischen der Außenbeplankung (4) des Ständers und der Fassadenfläche ist hier ein Fassadenstützstreifen (12) senkrecht am Statikprofil (2) angelegt und von innen befestigt. Das ist ein hochfester Dämmstoffstreifen, der im Rasterabstand der Wandständer die Fassadenkräfte aufnimmt und diese in das statische Trockenbau-Kombiprofil einleitet. Vorrangig vorgehängte Fassaden stützen sich darauf ab und können darauf auch befestigt werden.

[031] Die Figur 2 zeigt den Querschnitt eines Trockenbau-Kombiprofiles für Decken oder Dächer ohne die beidseitigen Beplankungen. Hier sind zwei Kombiprofile mit statisch tragendem C-Profil (2) formschlüssig verbunden, die jeweils aus einem Tailored-Coil hergestellt sind. Die dünnwandigen Beplankungs-Abschnitte (3) sind jeweils nur an den Untergurten bzw. Statik-Abschnitten angeformt und gehören zum gleichen Blechband-Halbzeug des Kombiprofiles. Der dünnwandige

Beplankungs-Abschnitt (3) befindet sich in der Wandebene parallel neben dem Statik-Abschnitt (2) des einzelnen Kombiprofiles und in einer parallel versetzten Trockenbau-Anlagefläche. [032] Figur 3: Die gezeigten Querschnitte der Kombiprofile (1) sind ohne Beplankungen dargestellt und bestehen aus Profilgurtabschnitten mit unterschiedlichen Materialdicken. So ist das Kombiprofil der Figur 3a mit den jeweils unterschiedlichen Dickenabschnitten (2) und (3) aus nur einem Stahlband-Halbzeug walzprofiliert, dessen dünnwandige Abschnitte durch zusätzliches Walzen entstanden sind (Tailor-Rolled-Coil) oder dessen Abschnitte durch das Verschweißen

unterschiedlich dicker Blechstreifen entstanden sind (Tailor-Welded-Coil). Die beidseitig dünnwandigen Randzonen (3) sind 0,65 mm dick und der statische tragende C-Profil-Abschnitt (2) ist 1,6 mm dick. Die Anlageflächen der Trockenbau-Beplankung für beide Profilabschnitte befinden sich beidseitig in der gleichen Wandebene, so dass eine problemlose Verbindung mit den U-Fuß- und U-Kopfprofilen gegeben ist. Aus schalltechnischen Erwägungen heraus können nur die Beplankungs-Abschnitte (3) auch in einer versetzten Wandebene liegen.

[033] Figur 3b: Das Trockenbau-Kombiprofil (1) mit statischer Doppel-T-Struktur besitzt nur einen angeformten dünnwandigen Beplankungs-Abschnitt (3) als Teil der Trockenbau-Anlagefläche (8) einer Gurtseite.

[034] Die Figur 3c zeigt ein Trockenbau-Kombiprofil (1) mit jeweils beidseitigen Trockenbau- Anschlussflächen unterschiedlicher Dicke, das durch das Fertigungsverfahren Spaltprofilieren hergestellt ist. Bei diesem Blechumformungsprozess ist ein z. B. 3 mm dickes Stahlblechband an den beiden Seiten aufgespalten in einen 2,3 mm (2) und einen 0,7 mm dicken Blechabschnitt (3), dessen aufgespaltene Blechhälften anschließend profiliert wurden.

[035] Alle Kombiprofile der Figur 4 sind aus einem gleich dicken verzinktem Stahlblechband mit 0,6 mm bis 0,7 mm Dicke durch Walzprofilieren hergestellt, deren statische Profilgurte durch Materialkonzentrationen verstärkt sind. Es sind nur die Querschnitte der Trockenbau-Kombiprofile dargestellt.

[036] Die Figur 4a zeigt ein C-artiges Profil mit beidseitig dünnwandigen Anschlussflächen (3) an den Randzonen der Gurte. Unmittelbar neben dem Steg sind die Traggurte mäanderförmig und eng gefaltet, um den Stahlanteil in dieser Zone und somit die Tragfähigkeit des Statik-Abschnitts (2) des Kombiprofiles (1) bei gleicher Materialdicke deutlich zu erhöhen. Infolge Eigenstabilität der Gurtzonen ist der dünnwandige und mit Sicken ausgesteifte Profilsteg ausreichend. Die Profilhöhe beträgt beispielsweise im Querschnitt 125 mm und die Mäanderhöhe ca. 25 mm. Die gefalteten mäanderförmigen Abschnitte passen sich unebenen Auflagen besonders spannungsarm an.

[037] Das Kombiprofil (1) der Figur 4b mit mäanderförmig gefalteten Gurten (2) und jeweils mittigem Beplankungs-Abschnitt (3) ist als Hohlprofil besonders knickstabil und eignet sich besonders für tragende Innenwände. Es kann an allen vier Außenflächen beplankt werden. In der Fertigung werden die freien Profilflanken verschweißt oder es werden zwei Hälften gefügt.

[038] Das Kombiprofil (1) der Figur 4c besitzt Materialkonzentrationen an den statisch tragenden Gurten durch geblockte Mehrfach-Lagen eines Blechbandes parallel zur Trockenbau-Anlagefläche, um als Statik-Abschnitt (2) des Kombiprofils zu fungieren. Die Beplankungs-Abschnitte (3) zur erleichterten Bauplatten-Montage befinden sich unmittelbar seitlich daneben, ggf. in jeweils einer anderen Wandebene.

Bezugszeichenliste:

1 - Trockenbau-Kombiprofil

2 - Statik-Abschnitt

3 - Beplankungs-Abschnitt

4 - Bauplatte

5 - Wandkörper

6 - Fassadenhalter

7 - Schraubbolzen

8 - Trockenbau-Anlagefläche

9 - Fassadenstützstreifen