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Patent Searching and Data


Title:
WASH CONFIGURATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/101987
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the automatic generating of washing programs for an automatic vehicle washing system (WA). A washing program generator having a washing program generating unit (R) is provided. Said washing program generating unit (R) comprises an input interface (41) for entering a configuration data set, which represents the current configuration of the washing system together with machine components; a processor unit (42) for calculating a quantity of function blocks on the basis of the configuration data set entered via the input interface (41); a user interface (43), which is designed to output the quantity of function blocks calculated by the processor unit and which is designed to detect a selection of the output function blocks; wherein the processor unit (42) is furthermore designed to calculate a washing program on the basis of the detected selected function blocks in order to operate the washing system (WA).

Inventors:
MAYER STEFAN (DE)
SATTLER ANDREAS (DE)
HEINZ BERNHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/082513
Publication Date:
May 31, 2019
Filing Date:
November 26, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WASHTEC HOLDING GMBH (DE)
International Classes:
B60S3/04
Foreign References:
DE102016101481A12017-08-03
US20030233153A12003-12-18
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWAELTE SCHWARZ & BALDUS (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Erzeugen eines Waschprogramms zum Betreiben einer automati- sehen Waschanlage (WA) für Fahrzeuge, umfassend folgende Verfahrensschritte:

- Einlesen (S11 ) eines Bestückungsdatensatzes, der die aktuelle Bestückung der Waschanlage mit Maschinenbauteilen repräsentiert;

- Bestimmen (S12) von aktivierbaren Funktionsblöcken aus einer vorgehaltenen Menge von Funktionsblöcken (FuB) auf Basis des eingelesenen Bestückungsda- tensatzes und Bereitstellen (S13) derselben zur Auswahl; wobei ein Funktions- block (FuB) ein digitales Objekt ist, in dem zu seiner Funktionalität die

entsprechend erforderlichen Maschinenbauteile zugeordnet sind;

- Erfassen (S14) einer Auswahl der bereitgestellten aktivierbaren Funktionsblöcke;

- Automatisches Erzeugen (S15) des Waschprogramms mit einer berechneten Abfolge von ausgewählten aktivierbaren Funktionsblöcken zum Betreiben der

Waschanlage (WA).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem das Erzeugen des Waschprogramms vor oder zur Inbetriebnahme der Waschanlage (WA) ausgeführt wird.

3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Bestückungsda- tensatz einen unveränderlichen Konfigurationsdatensatz umfasst, der eine Konfigu- ration der in der Waschanlage (WA) verbauten Maschinenbauteile repräsentiert und einen veränderlichen Betriebskonstellationsdatensatz, der jeweils aktuell erfasste Betriebsbedingungen für die Maschinenbauteile repräsentiert.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Bestückungsda- tensatz über eine Schnittstelle eingelesen oder in einem Speicher der Waschanlage

(WA) gespeichert ist.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Bestückungsda- tensatz ein Positionselement (34) umfasst, das eine Position des jeweiligen Ma- schinenbauteils in der Waschanlage (WA) kennzeichnet. 6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem ein Funktionsblock

(FuB) eine White-List (WL) und/oder eine Black-List (BL) umfasst, die eine zulässi- ge und/oder nicht-zulässige Verschaltbarkeit des jeweiligen Funktionsblockes mit anderen Funktionsblöcken definiert.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das erzeugte

Waschprogramm auch nach Auslieferung der Waschanlage (WA) durch zusätzliche Funktionsblöcke (FuB) dynamisch erweitert werden kann.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das Betreiben der Waschanlage mit dem erzeugten Waschprogramm nur nach Erfassen (S16) eines Verifikationssignals erfolgt.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das erzeugte

Waschprogramm einer automatischen Plausibilitätsüberprüfung (S17) unterzogen und im Fehlerfall eine Fehlermeldung ausgegeben (S18) wird.

10. Waschprogrammerzeugungseinheit (R) zum Erzeugen von Waschprogrammen für eine automatische Waschanlage (WA) für Fahrzeuge bestimmt ist, umfassend:

- Einer Eingangsschnittstelle (41 ) zum Einlesen eines Bestückungsdatensatzes, der die aktuelle Bestückung der Waschanlage mit Maschinenbauteilen repräsen- tiert;

- Einer Prozessoreinheit (42) zum Bestimmen von auf Basis des über die Ein- gangsschnittstelle (41 ) eingelesenen Bestückungsdatensatzes aktivierbaren Funktionsblöcken aus einer Menge von Funktionsblöcken (FuB); wobei ein Funktionsblock (FuB) ein digitales Objekt ist, in dem zu seiner Funktionalität die entsprechend erforderlichen Maschinenbauteile zugeordnet sind;

- Einer Benutzerschnittstelle (43), die zum Ausgeben der von der Prozessoreinheit bestimmten Menge von aktivierbaren Funktionsblöcken bestimmt ist und, die zum Erfassen einer Auswahl der ausgegebenen aktivierbaren Funktionsblöcke bestimmt ist;

wobei die Prozessoreinheit (42) weiterhin dazu bestimmt ist, automatisch ein

Waschprogramm zu erzeugen auf Basis der auf der Benutzerschnittstelle (43) er- fassten Auswahl der ausgegebenen aktivierbaren Funktionsblöcke zum Betreiben der Waschanlage (WA).

11.Waschprogrammerzeugungseinheit (R) nach dem unmittelbar vorangehenden An- spruch, die mit einer Benutzerschnittstelle (44) ausgebildet ist.

12. Waschprogrammerzeugungseinheit (R) nach einem der unmittelbar vorangehen- den, auf die Waschprogrammerzeugungseinheit bezogenen Ansprüche, die mit ei- nem Schieberegler (45) ausgebildet ist, der zur Erfassung einer Eingabe einer

Qualitätskennzahl in Abhängigkeit von einer Zeitkennzahl bestimmt ist.

13. Waschanlage (WA) mit einer Waschprogrammerzeugungseinheit (R) nach einem der unmittelbar vorangehenden, auf die Waschprogrammerzeugungseinheit bezo- genen Ansprüche und mit einer Maschinensteuerung. 14. Computerprogramm mit Programmabschnitten zur Durchführung aller Verfahrens- schritte des Verfahrens gemäß einem der vorangehenden Verfahrensansprüche, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einem elektronischen Ge- rät ausgeführt wird.

Description:
Bezeichnung: Waschkonfigurator

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der automatischen Waschanlagen für Fahrzeuge und betrifft insbesondere das Erzeugen von Waschprogrammen zum Be- trieb der Waschanlage.

Im Stand der Technik ist es bekannt, eine Menge von Standardwaschprogrammen vorzukonfigurieren und die Waschanlage dann mit den vorkonfigurierten Standard- waschprogrammen an einen Betreiber auszuliefern. Der Betreiber kann vor Inbetrieb- nähme der Anlage aus der Menge der Standardwaschprogramme ein bestimmtes auswählen.

Die Waschanlagen umfassen eine Vielzahl von elektrisch steuerbaren Maschinenbau- teilen, wie Pumpen, Ventilen, Antrieben etc., die in unterschiedlichen Konfigurationen in der Waschanlage installiert sein können. Darüber hinaus, hat jeder Betreiber spezifi- sehe Erfordernisse (z.B. lokaler Wasserversorgungsdruck, typischer Verschmutzungs- grad der Fahrzeuge etc.).

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es bei bekannten Anlagen vorgese- hen, dass der Betreiber aus einer Menge von ca. 250 unterschiedlichen Standard- waschprogrammen ein für ihn passendes auswählen kann. Dabei kann er durch entsprechende Parametrisierungen Anpassungen an die aktuellen Gegebenheiten vornehmen.

Damit besteht jedoch das Problem, dass der Betreiber auf die Auswahl der Standard- waschprogramme beschränkt ist. Das erweist sich als nachteilig.

Ein weiteres Problem besteht in der Wartungsintensität der Anlagen. Nach Auslieferung und Inbetriebnahme einer Anlage, konnten bisher Anpassungen zum Betrieb der Anla- ge nur sehr arbeitsintensiv und auf Maschinenbauteilebene durch einen Servicetechni- ker ausgeführt werden.

Nach Auslieferung der Anlage, war es bislang nicht möglich, den Leistungsumfang der Anlage durch einfache, schnelle Maßnahmen zu verändern. Ausgehend von diesem Stand der Technik hat sich die vorliegende Erfindung zur Auf- gabe gestellt, das Betreiben von automatischen Fahrzeugwaschanlagen zu verbessern und insbesondere die Betriebskosten zu senken. Des Weiteren soll das Betreiben der Waschanlage nach Auslieferung flexibler an den jeweiligen Bedarf anpassbar sein. Zudem soll das Erzeugen der ausführbaren Waschprogramme an eine aktuell erfasste Anlagenkonfiguration angepasst sein.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand nach den beiliegenden einander nebenge- ordneten Patentansprüchen gelöst.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Waschprogramms zum Be- treiben einer automatischen Fahrzeug-Waschanlage. Auf der ausgelieferten Waschan- lage sollen lokal Waschprogramme erzeugbar sein, die bei der aktuellen Bestückung und Konfiguration der Waschanlage auch ausführbar sind. Dabei soll auch der Leis- tungsumfang des Waschprogramms vom Betreiber bestimmbar sein. Gemäß einem ersten Aspekt umfasst das Verfahren folgende Schritte:

- Einlesen eines Bestückungsdatensatzes, der die aktuelle Bestückung der

Waschanlage mit Maschinenbauteilen repräsentiert;

- Bestimmen von aktivierbaren Funktionsblöcken auf Basis des eingelesenen Be- stückungsdatensatzes und Bereitstellen bzw. Ausgeben derselben insbesondere auf einer Benutzerschnittstelle zur Auswahl durch den Anwender;

- Erfassen einer Auswahl seitens des Anwenders (Betreibers) der bereitgestellten aktivierbaren Funktionsblöcke;

- Automatisches Erzeugen des Waschprogramms mit einer berechneten Abfolge von ausgewählten aktivierbaren Funktionsblöcken zum Betreiben der Waschan- läge.

Im Folgenden wird eine Definition der in dieser Anmeldung verwendeten Begrifflichkei- ten gegeben.

Bei dem Bestückungsdatensatz handelt es sich um einen digitalen Datensatz, der eine Ausrüstung von Maschinenbauteilen der Waschanlage repräsentiert. Der Bestü- ckungsdatensatz kann z.B. die Installation von Software und/oder Flardware kenn- zeichnen oder die aktuell vorliegende Ausstattung der Maschine von mehreren Ausstattungsvarianten. So können je nach Maschine unterschiedliche Betriebsaggrega- te, wie Pumpen, Ventile, Antriebsaggregate etc. eingebaut sein. Die vorhandene Aus- stattung bzw. die verbauten Maschinenbauteile sind in dem Bestückungsdatensatz repräsentiert. Der Bestückungsdatensatz umfasst somit insbesondere ein Datensatze- lement, das die„Verbau“-Situation von Maschinenbauteilen oder Betriebsaggregaten in der Waschanlage repräsentiert. Dazu gehört auch die Information, an welcher Position der Waschanlage welches Bauteil verbaut ist und in welcher Version und Konfiguration. Diese Information kann in einem Positionselement des Bestückungsdatensatzes ge- speichert und repräsentiert sein. Der Bestückungsdatensatz kann vorzugsweise einen veränderlichen bzw. dynamischen Betriebskonstellationsdatensatz und einen unverän- derlichen und fixen Anteil, nämlich den Konfigurationsdatensatz, umfassen. Beide An- teile beziehen sich ausschließlich auf die in der Waschanlage verbauten

Maschinenbauteile. Der fixe Anteil (Konfigurationsdatensatz) bezieht sich auf die (aus- gelieferte) Ausrüstung und Konfiguration von Maschinenbauteilen der Waschanlage (Verbau-Situation). Er bleibt üblicherweise nach Auslieferung der Anlage fix. Der vari- able, veränderliche Anteil (Betriebskonstellationsdatensatz) bezieht sich auf Änderun- gen von Betriebsbedingungen für die Maschinenbauteile der Waschanlage, wie z.B. veränderter Wasserdruck. Er kann sich auch auf Änderungen an den Maschinenbautei- len beziehen (z.B. im Fehlerfall oder bei Ausfall eines Maschinenbauteiles). Der variab- le Anteil des Bestückungsdatensatzes wird vorzugsweise kontinuierlich in aktualisierter Form eingelesen oder erfasst. Dies erfolgt vorzugsweise in einer Zeitphase nach Aus- lieferung der Anlage und während des Betriebs.

Der Bestückungsdatensatz wird üblicherweise direkt mit der Anlage ausgeliefert und ist in einem lokalen Speicher oder einer Speicherkarte auf der Anlage hinterlegt und ver- fügbar. Alternativ kann er auch über eine Schnittstelle abgerufen werden (z.B. http- basierte Schnittstelle). Der Bestückungsdatensatz wird somit vorzugsweise aus einem internen lokalen Speicher der Waschanlage eingelesen.

Vorzugsweise kann der Bestückungsdatensatz auch eine Konfiguration bzw. eine Pa- rametrisierung der Maschinenbauteile umfassen, wie beispielsweise eine Länge und/oder ein Durchmesser eines Schlauches, die maximale Pumpleistung einer Do- sierpumpe, die Größe von Vorratsbehältern und/oder maximale oder minimale Fahrge- schwindigkeiten von Antrieben etc. Damit kann die Erzeugung des Waschprogramms noch spezifischer und dediziert für die jeweilige Konfiguration der Maschinenbauteile ausgeführt werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Bestü- ckungsdatensatz ein Positionselement. Dieses kennzeichnet eine Position des Maschi- nenbauteils in der Waschanlage. Damit können auch mehrere Maschinenbauteile desselben Typs der Waschanlage dediziert adressiert werden. So können beispiels- weise mehrere gleichartige Bürsten an unterschiedlichen Positionen der Waschanlage angeordnet sein. Das zu erzeugende Waschprogramm kann in dieser Ausführungsform der Erfindung vorteilhafterweise auf die jeweilige Positionierung der Bürste abstellen und deren zeitliche Aktivierung regeln.

Ein einzelnes Maschinenbauteil oder eine Gruppe von Maschinenbauteilen sind ausge- bildet, um einen bestimmten Funktionsblock des Waschprogramms auszuführen. Das Waschprogramm kann eine Abfolge von Schritten umfassen. Dazu können unter- schiedliche Funktionsblöcke erforderlich sein. So kann z.B. eine Gruppe von Maschi- nenbauteilen, wie eine Wasserpumpe, eine Dosierpumpe, Wasserventile,

Bürstenrotationsantriebe und ggf. weitere Flub- und Fahrantriebe erforderlich sein, um den Funktionsblock (bzw. -baustein)„Bürstenwäsche“ auszuführen. Zur Ausführung eines Schrittes des Waschprogramms ist somit ein einzelnes Maschinenbauteil oder einer Gruppe von Maschinenbauteilen erforderlich. In einer weiteren bevorzugten Aus- führungsform der Erfindung umfasst das Waschprogramm eine Abfolge von Schritten, die auf gleichen und/oder unterschiedlichen Maschinenbauteilen ausgeführt werden.

Bei den Maschinenbauteilen handelt es sich z.B. um Betriebsaggregate der Waschan- lage oder um Baueinheiten derselben. Die Maschinenbauteile sind vorzugsweise elekt- ronisch regelbar und verfügen dazu über elektronische Schnittstellen zum

Datenaustausch.

Bei den Funktionsblöcken handelt es sich um übergeordnete Funktionen, die die Waschanlage ausführen soll. Ein Funktionsblock ist ein modularer Baustein des Waschprogramms. Der Funktionsblock ist somit ein Modul oder ein Schritt im Wasch- programm. So können z.B. ein Funktionsblock„Felgenreinigung“,„Bürstenwäsche“, „Vorreinigung“ und/oder„Intensivtrocknung“ vorgesehen sein. Es können jederzeit neue Funktionsblöcke definiert werden. Erfindungsgemäß wird aufgrund von aktuell erfassten Größen bestimmt, welche Funktionsblöcke zu einem an die lokal und aktuell bestehenden Gegebenheiten angepassten Waschprogramm verschaltet werden sollen. Die Funktionsblöcke beschreiben die auszuführenden Funktionen oder Aktionen der Waschanlage nicht auf einer Bauteilebene (also nicht auf Basis der Maschinenbauteil- ebene, wie z.B.„Ventil 1 auf,„Schalter 2 schließen“,„Dosierpumpe ein“), sondern auf einer übergeordneten funktionalen Ebene und kennzeichnen die Funktionen aus Be- treiber- oder Anwendersicht. Ein Funktionsblock bezieht sich somit auf einen Wasch- programmabschnitt.

Ein Funktionsblock hat jedoch bestimmte Anforderungen auf Bauteilebene. So setzt z.B. eine Bürstenwäsche das Maschinenbauteil„Bürste“ voraus. Welche technischen Voraussetzungen, insbesondere auf Bauteilebene, mit einem bestimmten Funktions- block verbunden sind, sind in dem jeweiligen Funktionsblock hinterlegt und fest codiert. Ein Funktionsblock umfasst weiterhin Informationen über eine zulässige Verschaltbar- keit im Prozessablauf mit anderen Funktionsblöcken. So kann - schematisch beschrie- ben -für den Block 1 definiert sein, dass vor dessen Ausführung notwendigerweise Block a und b und anschließend Block d auszuführen sind. Beispielsweise kann defi- niert sein, dass vor einer„Trocknung“ immer eine„Wäsche“ stattgefunden haben muss - oder vor dem Schritt„Intensivreinigung“ ist es notwendig, dass ein Reiniger appliziert worden ist. Weiterhin können bestimmte andere Funktionsblöcke in einer White-List hinterlegt sein, die mit dem jeweiligen Funktionsblock verschaltet werden dürfen und in einer Black-List solche, die nicht zulässig zu einem Waschprogramm verschaltet wer- den können. Jedem Funktionsblock kann eine White-List und eine Black-List zugeord- net sein. Ein Funktionsblock ist über seine Identifikationsnummer eindeutig

identifizierbar. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Verschal- tungsinformationen und damit die zulässigen Kombinationsmöglichkeiten von Funkti- onsblöcken zu einem Waschprogramm direkt in dem Funktionsblock als

Verschaltungsdatenobjekt gespeichert. In einer Variante ist es auch möglich, die Ver- schaltungsinformationen indirekt, nämlich z.B. in einer zentralen Datenbank abzulegen. Dazu wird die Identifikationsnummer des Funktionsblocks verwendet und in der Daten- bank ist zu der Identifikationsnummer das Funktionalitätsdatenobjekt und/oder das Bauteildatenobjekt und/oder das Verschaltungsdatenobjekt abgelegt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind in einem Funktionsblock zumindest drei Datensätze bzw. Parameter gespeichert, nämlich betreffend die:

1. Geschwindigkeit. Dies umfasst alle Geschwindigkeitsanpassungen - oder Ände- rungen, also z.B. die Portalgeschwindigkeit, die Hubgeschwindigkeit, die Zustell- geschwindigkeit von einzelnen Aggregaten. Die Geschwindigkeiten können je nach gewählter Qualitätsstufe unterschiedlich hoch sein.

2. Chemiekonzentration (z.B. Vorgabebereich Vorreiniger 1 -15%) und

3. Ablaufvariante (dieselbe Funktionalität, z.B. Radwäsche, kann mit unterschiedli- chen Ablaufvarianten erreicht werden, wie z.B. Radwaschbürstenrotation mit einmaligem Drehrichtungswechsel oder mehrmaliger Drehrichtungswechsel bei gleichzeitiger Verlängerung der Bearbeitungszeit).

Nach Auslieferung der Waschanlage, kann jeder Funktionsblock vom Betreiber in un- terschiedlichem Umfang geändert bzw. manipuliert werden.

In einer ersten Variante kann eine Änderung nur einheitlich für alle Funktionsblöcke und alle Waschprogramme einer Waschanlage ausgeführt werden. Alle Waschpro- gramme und alle enthaltenen Funktionsblöcke sind einheitlich z.B. auf kurze Prozess- zeit optimiert.

In einer zweiten Variante kann eine Änderung der Funktionsblöcke zwar für eine Anla- ge unterschiedlich, aber nur einheitlich für ein Waschprogramm ausgeführt werden. Beispielsweise ist Waschprogramm 1 und alle darin enthaltenen Funktionsblöcke auf kurze Prozesszeit optimiert, während Waschprogramm 2 und alle darin enthaltenen Funktionsblöcke auf maximale Reinigung und Trocknung optimiert sind.

In einer dritten Variante kann eine Änderung aller Funktionsblöcke auch für jedes Waschprogramm der Anlage einzeln und sogar jeden Funktionsblock einzeln geändert werden. So kann zB. eingestellt sein: Waschprogramm mit maximaler Reinigung in der Vorwäsche, aber zeitoptimierter Bürstenwäsche und maximales Trocknungsergebnis. Weiterhin kann z.B. die Vorreinigerkonzentration im Funktionsbaustein je Programm individuell eingestellt werden. Ein erster Funktionsblock kann somit sogar unterschied- lich und individuell eingestellt oder geändert werden wie ein zweiter Funktionsblock in demselben Waschprogramm.

Zudem ist ein Waschprogramm in vier Phasen unterteilt: 1. Vorwäsche,

2. Bürstenwäsche

3. Konservierung / Pflege

4. Trocknung. Ein Funktionsblock kann einer dieser vier Phasen oder Kategorien zugeordnet sein. Wenn innerhalb dieser Kategorie / Phase mehrere Funktionsblöcke aktivierbar sind, ist eine Priorität für den Funktionsblock konfiguriert, die ebenfalls als Datensatz im Funkti- onsblock gespeichert ist. Wenn z.B. in einem Waschprogramm mehrere Funktionsblö- cke aus der gleichen Waschphase verwendet werden, so regelt die Priorität, welcher Funktionsblock zuerst und welche nachfolgend abgearbeitet werden. So kann z.B. gesteuert werden, dass eine Insektenreinigung mit höherer Priorität und damit vor einem Schaumauftrag ausgeführt werden soll.

Ein Funktionsblock bezieht sich somit auf einen Waschprogrammabschnitt, wie z.B. „Radwäsche“. Ein Funktionsblock kann in unterschiedlichen Ablaufvarianten betrieben werden. Dabei können die Ablaufvarianten unterschiedliche Maschinenbauteile bzw. Betriebsaggregate erfordern. Im Beispiel der Radwäsche wird z.B. in einer ersten Ab- laufvariante, die Radwaschbürste vom/zum Rad bewegt, was den Betrieb eines Zu- stellmotors erfordert. In einer zweiten Ablaufvariante kann die Radwäsche nur mit Flochdruck ausgeführt werden. In diesem Fall wird die Hochdruckdüse aktiviert und eine Bewegung der Rad wasch bürste bzw. der Motorbetrieb ist nicht erforderlich. Falls z.B. der Zustellmotor im erfassten Zustand der Maschine als nicht vorhanden oder defekt identifiziert worden ist, kann der Funktionsblock„Radwäsche“ dennoch in der zweiten Ablaufvariante angeboten und fehlerfrei ausgeführt werden. Ein Funktionsblock hat somit bestimmte Anforderungen auf Bauteilebene. So setzt z.B. eine Bürstenwäsche das Maschinenbauteil„Bürste“ voraus. Welche technischen Vo- raussetzungen, insbesondere auf Bauteilebene, mit einem bestimmten Funktionsblock verbunden sind, sind in dem jeweiligen Funktionsblock hinterlegt und fest codiert. Ein Funktionsblock umfasst somit Informationen über eine zulässige Verschaltbarkeit im Prozessablauf mit anderen Funktionsblöcken. So kann - schematisch beschrieben - für einen Block 1 definiert sein, dass vor dessen Ausführung notwendigerweise Block a und b und anschließend Block d auszuführen sind. Beispielsweise kann definiert sein, dass vor einer„Trocknung“ immer eine„Wäsche“ stattgefunden haben muss. Oder vor dem Schritt„Intensivreinigung“ ist es notwendig, dass ein Reiniger appliziert worden ist. Weiterhin können bestimmte andere Funktionsblöcke in einer White-List hinterlegt sein, die mit dem jeweiligen Funktionsblock verschaltet werden dürfen. Entsprechend kön- nen bestimmte andere Funktionsblöcke in einer Black-List hinterlegt sein, die nicht zulässig zu einem Waschprogramm verschaltet werden können und somit nicht kombi- niert werden dürfen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Verschaltungsinformationen und damit die zulässigen Kombinationsmöglichkeiten von Funktionsblöcken zu einem Waschprogramm direkt in dem Funktionsblock gespeichert. Das Bestimmen von aktivierbaren Funktionsblöcken wird in Antwort auf den eingelese- nen Bestückungsdatensatz ausgeführt. Das Bestimmen wird automatisch durch einen Funktionalitätsalgorithmus ausgeführt. Dem Betreiber wird eine Menge von Funktions- blöcken angeboten. Diese sind entweder unmittelbar auf der Anlage zur Auswahl ver- fügbar oder sie können über eine Schnittstelle von einem Server oder einer Datenbank eingelesen werden. Aus dieser Menge von Funktionsblöcken werden zum Erzeugen von Waschprogrammen auf der jeweiligen Anlage nur solche zur Auswahl durch den Betreiber angeboten, die in der jeweiligen Anlage auch aktivierbar sind. Dies ist in der Regel nur eine Auswahl aus der Menge von Funktionsblöcken. Grundsätzlich sind nur diejenigen Funktionsblöcke aktivierbar, für die die notwendigen Maschinenbauteile in der Anlage ausgebildet sind. So kann z.B. der Funktionsblock„Felgenreinigung“ nur aktivierbar sein, wenn die beiden Maschinenbauteile„Felgenbürsten“ auf beiden Fahr- zeugseiten in der Anlage verbaut sind. Dies hat den Vorteil, dass der Betreiber auch nur diejenigen Funktionsblöcke auswählen kann, die er vor Ort auf seiner Anlage mit der jeweiligen Ausrüstung auch ausführen kann. Die anderen Funktionsblöcke werden ihm erst gar nicht angeboten. Aus der Menge der aktivierbaren Funktionsblöcke wählt der Betreiber dann bestimmte aus. Aus seinen Eingaben (seiner Auswahl) und den Informationen in den ausgewählten Funktionsblöcken zu deren Verschaltbarkeit wird dann automatisch ein Programmablauf zu einem Waschprogramm berechnet und er- zeugt. Dies hat den Vorteil, dass zu jedem Zeitpunkt neue Funktionsblöcke definiert und bereitgestellt und zu einem Waschprogramm verschaltet werden können, ohne dass die Maschinensteuerung geändert werden muss. Abhängig von den aktuell erfassten Gegebenheiten und Anforderungen, die in dem Bestückungsdatensatz repräsentiert sind, werden die in dem spezifischen Fall ausführ- baren aktivierbare Funktionsblöcke bestimmt und - z.B. auf einer (grafischen) Benut- zeroberfläche - zur Auswahl durch den Anwender ausgegeben. Daraufhin hat der Anwender, insbesondere der Betreiber oder Servicetechniker, die Möglichkeit, be- stimmte Funktionsblöcke auszuwählen, die er gerne auf der Maschine für seine Kun- den zur Anwendung anbieten möchte. Als vorteilhaft erweist es sich, dass der

Anwender nicht über spezifischen Wissen über die technische Auslegung der Wasch- anlage verfügen muss. Es werden ihm automatisch nur diejenigen Funktionsblöcke zur Auswahl angeboten, die bei den erfassten Betriebsbedingungen (repräsentiert im Be- stückungsdatensatz) ausführbar sind und damit in der Regel nur eine Auswahl. Alterna- tiv kann die Auswahl nicht durch eine Benutzereingabe, sondern aufgrund von

Voreinstellungen/Werkseinstellungen erfasst werden oder über eine Schnittstelle von separaten elektronischen Modulen eingelesen werden. Ein Vorteil der Erfindung ist auch darin zu sehen, dass der Anwender keine zeitliche Reihenfolge bei der Auswahl seiner Funktionsblöcke beachten muss. Die zeitliche Verschaltung zu einem Wasch- programm ergibt sich automatisch aus den Verschaltungsregeln und wird erfindungs- gemäß automatisch berechnet. So kann der Anwender beispielsweise einen

Funktionsblock C, dann A und dann B auswählen. Das erzeugte Waschprogramm hat aber aufgrund der hinterlegten Verschaltungsregeln die Abfolge A; B und C.

Vorzugsweise werden alle Schritte des oben beschriebenen Verfahrens automatisch ausgeführt, insbesondere erfolgt das Bestimmen von aktivierbaren Funktionsblöcken und das Erzeugen eines Waschprogramms automatisch. Damit kann die Effizienz der Anlagen-Inbetriebnahme gesteigert und Fehlerquellen aufgrund von falschen oder nicht optimalen manuellen Konfigurationen vermieden werden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Erzeugen des Wasch- programms insbesondere vor oder während der Inbetriebnahme der Waschanlage ausgeführt. Dies hat den Vorteil, dass die Waschanlage weniger fehleranfällig betrie- ben werden kann, indem deren Betrieb an die aktuellen Betriebsbedingungen und an die Ausstattung der Waschanlage angepasst werden kann. Alternativ kann das erzeug- te Waschprogramm auch während des Betriebs auf Basis von dynamisch erfassten Betriebskonstellationen angepasst und/oder optimiert werden. Damit können die War- tungskosten gesenkt werden.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Bestü- ckungsdatensatz die Ausrüstung der Anlage zur Auswahl von aktivierbaren Funktions- blocken. Der Bestückungsdatensatz kann auch die externen Betriebsbedingungen der Waschanlage betreffen, wie z.B. den Wasserversorgungsdruck, die Qualität von Waschmitteln, die Umgebungstemperatur etc. Diese Größen werden zur Waschpro- grammerzeugung berücksichtigt. Dies hat den Vorteil, dass die Erzeugung der Wasch- programme adaptiv an die aktuellen Gegebenheiten und Betriebsbedingungen angepasst werden kann. Dies führt in Folge zu deutlichen Kosteneinsparungen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Betreiben der Waschanlage mit dem erzeugten Waschprogramm nur nach Erfassen eines Verifikati onssignals. Damit kann die Sicherheit des Anlagenbetriebs erhöht werden, indem sozusagen ein Plausibilitätscheck durchgeführt wird. Der Betreiber der Anlage oder ein extern zugeschalteter Techniker kann dann das erzeugte Waschprogramm freigeben oder freischalten. Es ist auch möglich, dass das erzeugte Waschprogramm mit in einer Datenbank hinterlegten Menge von Referenzprogrammen verglichen wird oder indem bestimmte häufige Fehlerkonstellation automatisch überprüft werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das erzeugte Waschprogramm einer automatischen Plausibilitätsüberprüfung unterzogen, um im

Fehlerfall eine Fehlermeldung auszugeben. Die Fehlermeldung kann einen automatisch erzeugten Korrekturvorschlag umfassen und/oder kann eine Angabe von technischen Folgen bei Fehlbetrieb der Waschanlage umfassen. Wenn z.B. aufgrund von aktuell erfassten Betriebsbedingungen eine zu hohe Förderung der Dosierpumpe eingestellt ist, so kann auf den erhöhten Dosiermittelverbrauch und damit verbundene erhöhte Kosten hingewiesen werden.

Das vorstehend beschrieben Verfahren kann als Computerprogramm implementiert sein. Eine weitere Aufgabenlösung sieht somit ein Computerprogramm vor zur Durch- führung aller Verfahrensschritte des oben näher beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Computer, einem elektronischen Gerät oder Bauteil- ausgeführt wird. Dabei ist es auch möglich, dass das Computerprogramm auf einem für den Computer oder das elektronische Gerät oder Bauteil lesbaren Medium gespeichert ist.

Das Verfahren wird vorzugsweise als plattformunabhängige Web-basierte Applikation implementiert sein. Dies hat den Vorteil, dass keine weiteren Installationserfordernisse seitens des Betreibers notwendig sind. Der Anwender greift über eine vorzugsweise IP- basierte Schnittstelle auf einen Server zu, auf dem das Computerprogramm zur Aus- führung des Verfahrens installiert ist.

Eine weitere Aufgabenlösung besteht auch in einem Com puterprogramm produkt, das in einen Speicher eines Computers oder eines elektronischen Gerätes geladen oder ladbar ist mit einem Computerprogramm zur Durchführung des oben näher beschrie- benen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf dem Computer oder dem elekt- ronischen Gerät ausgeführt wird. Bei dem elektronischen Gerät kann es sich um einen Steuerrechner für die Waschanlage handeln, der in die Waschanlage in einer Schalt- und Steuereinheit integriert oder über eine Schnittstelle als separates Modul zugeschal- tet ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Waschprogrammerzeu- gungseinheit, die zum Erzeugen einer Menge von Waschprogrammen für eine automa- tische Waschanlage für Fahrzeuge bestimmt ist. Die

Waschprogrammerzeugungseinheit umfasst:

- Eine Eingangsschnittstelle zum Einlesen eines Bestückungsdatensatzes, der die aktuelle Bestückung der Waschanlage mit Maschinenbauteilen repräsentiert;

- Einer Prozessoreinheit zum Berechnen einer Menge von aktivierbaren Funkti- onsblöcken auf Basis des über die Eingangsschnittstelle eingelesenen Bestü- ckungsdatensatzes;

- Einer Benutzerschnittstelle, die zum Ausgeben der von der Prozessoreinheit be- rechneten Menge von aktivierbaren Funktionsblöcken bestimmt ist und, die zum Erfassen einer Auswahl der ausgegebenen aktivierbaren Funktionsblöcke be- stimmt ist;

- wobei die Prozessoreinheit auch dazu bestimmt ist, ein Waschprogramm zu be- rechnen bzw. zu erzeugen auf Basis der erfassten ausgewählten aktivierbaren Funktionsblöcke. Die Waschanlage wird dann mit den erzeugten Waschpro- grammen betrieben.

Vorzugsweise umfasst die Waschprogrammerzeugungseinheit bzw. der Programmkon- figurator eine (grafische) Benutzerschnittstelle, über die sie/er gesteuert und bedient wird.

Die Waschprogrammerzeugungseinheit umfasst vorzugsweise einen Schieberegler, der zur Erfassung einer Anwendereingabe einer Qualitätskennzahl in Abhängigkeit von einer Zeitkennzahl bestimmt ist. Der Anwender hat die Möglichkeit, die gewünschte Qualität der Wäsche einzustellen. Da die Qualität abhängig von der Dauer des Wasch- Programms ist, wird die Dauer automatisch in Abhängigkeit von der bestimmten Dauer geregelt und somit ebenfalls automatisch geregelt. Andernfalls hat der Anwender auch die Möglichkeit, die Zeit einzustellen. Dann wird in Abhängigkeit von der bestimmten Zeitdauer des Waschprogramms, automatisch eine Qualitätskennzahl festgelegt.

In einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Waschanlage mit einer solchen Waschprogrammerzeugungseinheit. Die Waschprogrammerzeugungseinheit kann jedoch auch als separates Modul, extern von der Waschanlage lokalisiert sein.

In der folgenden detaillierten Figurenbeschreibung werden nicht einschränkend zu verstehende Ausführungsbeispiele mit deren Merkmalen und weiteren Vorteilen an- hand der Zeichnung besprochen.

Kurze Beschreibung der Figuren

Fig. 1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einer bevorzugten Ausfüh- rungsform der Erfindung;

Fig. 2 eine schematische Übersicht über Regelgrößen zur Erzeugung des Waschpro- gramms;

Fig. 3 eine strukturelle Übersicht über eine Waschprogrammerzeugungseinheit gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Waschanlage mit einer Waschprogram- merzeugungseinheit gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und

Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Funktionsblockes gemäß einer bevorzug- ten Ausführungsform der Erfindung.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren und anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Die Erfindung zielt auf die flexible Erzeugung von Waschprogrammen ab.

Fig. 4 zeigt auf schematische Weise eine automatische Waschanlage WA, die an einen Betreiber ausgeliefert und fertig montiert ist. Um diese in Betrieb zu nehmen, müssen Vorgaben getätigt werden und die Waschprogramme müssen spezifiziert werden. Er- findungsgemäß sollen die Möglichkeiten zur Erzeugung von Waschprogrammen für den Betreiber erweitert werden.

Dazu ist eine elektronische Einheit vorgesehen, die zur lokalen Erzeugung von Wasch- programmen sozusagen am Ort des Betreibers dient: der Waschprogrammerzeuger . Der Waschprogrammerzeuger kann in eine Schalt- und Steuerzentrale der Waschanla- ge integriert sein oder als separater Rechner über eine Schnittstelle zugeschaltet wer- den.

Der Waschprogrammerzeuger umfasst eine Waschprogrammerzeugungseinheit R. Die Waschprogrammerzeugungseinheit R dient zur Erzeugung von Waschprogrammen, die auf der Waschanlage WA angeboten und ausführbar sein sollen. Das Waschpro- gramm wird somit regelbasiert erzeugt. Die Regeln beziehen sich auf den Bestü- ckungsdatensatz, der spezifiziert, mit welchen Maschinenbauteilen die Waschanlage

WA ausgestattet ist und auf die Eingaben eines Anwenders, die den Leistungsumfang der Anlage festlegen. Aus diesen Führungsgrößen wird automatisch mittels einer Pro- grammlogik ein Waschprogramm erzeugt. Die Waschprogrammerzeugungseinheit R umfasst einer Eingangsschnittstelle 41 , die zum Einlesen des Bestückungsdatensatzes dient, der die aktuelle Bestückung der Waschanlage mit Maschinenbauteilen repräsentiert. Sie umfasst ferner eine Prozesso- reinheit 42 zum Berechnen einer Menge von aktivierbaren Funktionsblöcken auf Basis des über die Eingangsschnittstelle 41 eingelesenen Bestückungsdatensatzes und eine Benutzerschnittstelle 43, die zum Ausgeben der von der Prozessoreinheit 42 berechne- ten Menge von aktivierbaren Funktionsblöcken bestimmt ist und, die zum Erfassen einer Auswahl der ausgegebenen aktivierbaren Funktionsblöcke bestimmt ist. Die Pro- zessoreinheit 42 ist weiterhin dazu bestimmt, ein Waschprogramm zu berechnen auf Basis der erfassten ausgewählten aktivierbaren Funktionsblöcke zum Betreiben der Waschanlage WA. Vorzugsweise umfasst die Waschprogrammerzeugungseinheit R ein weiteres Ul (user interface), eine Regel-Benutzerschnittstelle 44 (insbesondere eine grafische GUI), über die sie vom Betreiber oder Techniker vor Ort im Kontext der Anla- ge WA gesteuert und bedient wird. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin- düng, die in Fig. 4 gezeigt ist, kann die Waschprogrammerzeugungseinheit R

zusätzliche noch einen Zusatzprozessor P umfassen, der zur Ausführung von weiteren Berechnungsprozessen bestimmt ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Waschprogrammer- zeugungseinheit R einen Schieberegler 45. Dieser kann als mechanisch-elektronisches Bauteil (im Sinne eines Schalters) ausgebildet sein. Der Schieberegler 45 kann auch virtuell ausgebildet sein. Dann wird er als Element auf einer grafischen Benutzerober- fläche 44 dargestellt und weist Schaltflächen zur Bedienung auf. Der Schieberegler dient zur gleichzeitigen Einstellung von einer Qualitätskennzahl und einer Zeitkennzahl bzw. -vorgabe für die Wäsche. Da beide Faktoren voneinander abhängig sind (propor- tional abhängig: je höher die Qualität sein soll, desto mehr Zeit benötigt die Wäsche und umgekehrt), ist der Schieberegler 45 so implementiert, dass bei einer Eingabe bzw. Änderung eines der beiden Faktoren sich automatisch und entsprechen der ande- re Faktor mitändert. Dies dient auch dazu, dem Anwender direkt mitzuteilen, dass er nur realisierbare Eingaben tätigen kann.

In Fig. 1 wird ein typischer Ablauf eines Verfahrens dargestellt. Nach dem Start wird in Schritt S11 der Bestückungsdatensatz eingelesen. Dies erfolgt automatisch. Er kann aus einer vorgehaltenen Datei eingelesen oder über eine Netzwerkschnittstelle vom Hersteller der Anlage WA angefordert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann eine Verifikation des lokal eingelesenen Bestückungsdatensatzes erfolgen, indem dieser mit einem Referenzbestückungsdatensatz auf Übereinstimmung verglichen wird, der vom Server über die Netzwerkschnittstelle eingelesen wird. In Schritt S12 werden auf Basis des Bestückungsdatensatzes eine Menge von aktivierba- ren Funktionsblöcken auf Basis des eingelesenen Bestückungsdatensatzes automa- tisch berechnet. Dies hat den Vorteil, dass dem Anwender im nachfolgenden Schritt S13 nur die Funktionsblöcke als aktivierbar zur Auswahl angeboten und angezeigt werden, die er auch auf der aktuellen Anlage WA in der aktuellen Konfiguration bzw. Bestückung ausführen kann. In Schritt S 14 wird dann die Selektion des Anwenders erfasst. Der Anwender kann hier also wählen, welchen Leistungsumfang er auf der Anlage WA realisieren möchte. Mit diesen Informationen kann dann automatisch ein Waschprogramm erzeugt werden, bei dem die Regelgrößen Berücksichtigung finden (wie die aktuelle Bestückung der Maschine/Anlage WA und möglicherweise weitere Konfigurationen von Maschinenbauteilen, welcher Typ von Maschinenbauteil ist ver- baut (Länge von Schlauchen, Pumpenleistungsvolumen etc.) und die Eingaben des Anwenders zur Auswahl von gewünschten Funktionsblöcken und zur Spezifikation des Leistungsumfanges, der auf der zu betreibenden Anlage WA realisiert werden soll. In Schritt S15 kann somit der Waschprogrammerzeuger mit den vorstehend genannten und weiteren Regelgrößen regelbasiert betrieben werden, so dass eine geregelte und automatische Erzeugung des Waschprogramms ausgeführt werden kann, das spezi- fisch auf die jeweiligen Anforderungen und technischen Gegebenheiten angepasst ist. Danach kann das Verfahren enden oder iterativ ausgeführt werden, um z.B. getätigte Eingaben zu modifizieren. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der Erfindung kann in Schritt S16 ein Verifikationssignal erfasst werden. Dies dient zur Erhöhung der Sicherheit. Hier hat der Anwender und/oder der Hersteller der Anlage WA (der über eine Netzwerkschnitt- steile (Internet) zugeschaltet sein kann) die Möglichkeit, vor Inbetriebnahme der Anlage WA mit dem erzeugten und automatisch konfigurierten Programm zu kontrollieren, ob alle Einstellungen korrekt sind und ob das Waschprogramm in sich stimmt. Es kann voreingestellt sein, dass die Waschanlage WA nur dann in Betrieb genommen werden kann, wenn das Verifikationssignal erfasst worden ist. Vorzugsweise kann in Schritt S17 das erzeugte Wasch programm einer automatischen Plausibilitätsüberprüfung unterzogen werden. Im Fehlerfall kann in Schritt S18 eine Fehlermeldung ausgegeben werden.

Die Verfahrensschritte des Verfahrens werden vorzugsweise in der angegebenen Rei- henfolge ausgeführt. Dies muss allerdings nicht in unmittelbarer Folge geschehen. So ist es z.B. möglich, dass das Erzeugen des Waschprogramms erst nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne ausgeführt wird.

Alle Verfahrensschritte des Verfahrens können durch elektronische Vorrichtungen (Schaltkreise, z.B. auf einem printed Circuit board PCB) implementiert werden, die zum Ausführen des jeweiligen Verfahrensschrittes geeignet sind. Umgekehrt können alle Funktionen, die von gegenständlichen Merkmalen ausgeführt werden, ein Verfahrens- schritt eines Verfahrens sein. So kann z.B. der Verfahrensschritt„Einlesen eines Be- stückungsdatensatzes“ durch eine Eingangsschnittstelle implementiert werden, die über die genannte, entsprechende Funktionalität zum Einlesen verfügt. In Fig. 2 sind die Größen dargestellt, die zur automatischen Waschprogrammerzeu- gung dienen. Dabei handelt es sich um den Bestückungsdatensatz mit einem dynami- schen und einem statischen Anteil. Der dynamische Anteil

(Betriebskonstellationsdatensatz) umfasst vorzugsweise Daten zu den aktuellen Be- triebsbedingungen und Daten zur Auswahl von aktivierbaren Funktionsblöcken zur Spezifikation des gewünschten Leistungsumfanges. Die erwähnten Größen werden üblicherweise von unterschiedlichen Einheiten über unterschiedliche Schnittstellen eingelesen. Die Waschprogrammerzeugungseinheit R erzeugt dann das Waschpro- gramm.

Der Datensatz, der gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zur Be- rechnung des Waschprogramms verwendet wird, umfasst den Bestückungsdatensatz 31 mit einem (dynamischen) Betriebskonstellationsdatensatz 32, der die aktuellen Betriebsbedingungen kennzeichnet (z.B. Wasserversorgungsdruck etc.), den (stati schen) Konfigurationsdatensatz, und einen Selektionsdatensatz zur Definition der Aus- wahl von Funktionsblöcken (Leistungsumfang) und - optional - ein Positionselement 34, das angibt, an welcher Position ein bestimmtes Maschinenbauteil in der Waschan- lage WA eingebaut ist. So macht es z.B. regelmäßig einen Unterschied, wo die Dosier- pumpe(n) in der Waschanlage WA verbaut sind. Abhängig von deren Position und damit von deren Abstand zu den damit zu speisenden Betriebsaggregaten (z.B. den Bürsten), ergeben sich unter Umständen unterschiedliche Schlauchlängen. Um Totzei- ten zu vermeiden, können nun die Dosierpumpen modifiziert angesteuert werden, um die Druckaufbauzeiten an den Waschablauf anpassen zu können. Entsprechendes gilt für die Bauhöhe der Waschanlage WA (z.B., wenn die Anlage nicht für Personenfahr- zeuge, sondern für Nutzfahrzeuge ausgelegt ist und somit eine höhere Bauhöhe auf- weist). Auch daraus können unterschiedliche Schlauchlängen resultieren und

angepasste Betriebsaggregat- oder Maschinenbauteil-Einstellungen erforderlich ma- chen. Fig. 3 zeigt eine schematisch-strukturelle Ansicht der Waschprogrammerzeugungsein- heit R im Betrieb. Zunächst werden in Schritt S11 der Bestückungsdatensatz und ggf. weitere für die Waschprogrammerzeugung relevante Informationen über die Schnitt- steile 41 von z.B. einer Speicherkarte eingelesen. Dies kann, wie in Fig. 3 links oben dargestellt, durch Zugriff auf eine SD-Speicherkarte erfolgen. Eine Menge von grund- sätzlich verfügbaren Funktionsblöcken FuB kann in einem Speicher der Waschpro- grammerzeugungseinheit R vorgehalten werden (in Fig. 3 nicht dargestellt) oder über eine Schnittstelle zu einem Server S, wie in Fig. 3 oben dargestellt, eingelesen werden. Die Prozessoreinheit 42 ist in Schritt S12 dazu bestimmt, aus der Menge von grund- sätzliche verfügbaren Funktionsblöcken FuB die aktivierbaren zu bestimmen, die auf- grund der Ausstattung der Waschanlage WA (Bestückungsdatensatz,

Konfigurationsdatensatz) aktivierbar sind. Diese werden in Schritt S13 auf der grafi schen Benutzeroberfläche 43 ausgegeben. Der Betreiber erhält dann die Möglichkeit aus den angezeigten aktivierbaren Funktionsblöcken bestimmte auszuwählen, um den Leistungsumfang des zu erzeugenden Waschprogramms zu bestimmen. In Figur sind diese von Anwender ausgewählten Funktionsblöcke fett umrandet dargestellt, in die sem Beispiel also die Funktionsblöcke FuBi, FuB3 und FuB 4 . Diese Selektion wird mit einem Selektionsdatensatz in Schritt S 14 an die Prozessoreinheit 42 weitergeleitet. Mit diesen Daten kann die Prozessoreinheit 42 automatisch und lokal auf der Anlage in Schritt S15 ein Waschprogramm erzeugen, das zur Ausführung an die Waschanlage WA weitergeleitet wird .

Fig. 5 zeigt auf schematische Weise den Aufbau eines Funktionsblockes FuB. Dieser wird als digitales Objekt vorgehalten und verarbeitet. Er umfasst ein Funktionalitätsob- jekt, FO das die jeweilige Funktionalität des Funktionsblockes FuB repräsentiert. Dar- über hinaus beinhaltet er ein Bauteildatenobjekt BO, das die für seine Funktionalität erforderlichen Maschinenbauteile spezifiziert und ein Verschaltungsobjekt, VO in dem zulässigen Verschaltungsinformationen vorgehalten werden. Dies kann z.B. einen Regeldatensatz umfassen, der auf eine Black-List BL mit verbotenen Verschaltungen bzw. verbotenen Verschaltungsregeln und auf eine White-List mit zulässigen Verschal- tungen bzw. zulässigen Verschaltungsregeln zugreift. Die Black-List BL und die White- List WL können über eine Serververbindung in jeweils aktualisierter Form abgerufen werden. Kumulativ oder alternativ können die Verschaltungsregeln zentral in einer Regelbasis hinterlegt sein und ebenfalls über eine Netzwerkschnittstelle zugänglich sein. Dies hat den Vorteil, dass die Regeln bzw. die Liste mit zulässigen und unzulässi- gen Funktionsblockverbindungen auch zentral geändert werden kann, ohne, dass eine Änderung an der Anlage notwendig ist. Dies soll in Fig. 5 durch die drei unten angeord- neten Pfeile angedeutet sein.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Beschreibung der Erfindung und die Ausführungsbeispiele grundsätzlich nicht einschränkend in Hinblick auf eine bestimmte physikalische Realisierung der Erfindung zu verstehen sind. Alle in Verbindung mit einzelnen Ausführungsformen der Erfindung erläuterten und gezeigten Merkmale kön- nen in unterschiedlicher Kombination in dem erfindungsgemäßen Gegenstand vorge- sehen sein, um gleichzeitig deren vorteilhafte Wirkungen zu realisieren. So kann die Erfindung auf unterschiedliche Typen von automatischen Waschanlagen angewendet werden, wie Portalwaschanlagen etc. Weiterhin liegt es z.B. ebenso im Rahmen der Erfindung alternativ oder kumulativ zur grafischen Benutzeroberfläche andere Bedien- oder Steuerelemente als Schnittstelle zur Eingabe der Auswahl von Funktionsblöcken bereitzustellen. Für einen Fachmann ist es insbesondere offensichtlich, dass die Erfin- düng nicht nur für bestimmte Konfigurationen von Waschanlagen angewendet werden kann, sondern auch für Waschanlagen, die mit unterschiedlichen Maschinenbauteilen ausgestattet sind oder mit Maschinenbauteilen, die unterschiedliche konfiguriert sind (z.B. unterschiedliches Leistungsspektrum einer Pumpe etc.).

Des Weiteren können die Bauteile des Waschprogrammerzeuger und/oder der Wasch- programmerzeugungseinheit R auf mehrere physikalische Produkte verteilt realisiert sein. Sie stehen dann über entsprechende Schnittstellen in Datenaustausch. Dies er- höht die Modularität des Systems. Der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung ist durch die Ansprüche gegeben und wird durch die in der Beschreibung erläuterten oder den Figuren gezeigten Merkmale nicht beschränkt.