Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
WATER FILTER THAT CAN BE DISINFECTED AND BACKFLUSHED, IN PARTICULAR SEA WATER FILTER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/079948
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a water filter system comprising a water conduit and a filter (30), which is interconnected between sections of the water conduit and comprises a filter surface that is located in the interior of the filter for filtering water. One conduit section (6) forms a supply conduit to the filter (30) for the water to be purified and one conduit section (7) forms a drain conduit for the filtered water. The aim of the invention is to obtain a decontamination of the filter and the filter fabric in industrial water filter systems, such as cooling systems and in sea water filter systems, such as e.g. ballast water filter systems, without the need for complex equipment and using procedural technology that be easily controlled. To achieve this, according to the invention, the inlet and the outlet of the filter (30) can be blocked in relation to the water conduit by means of blocking devices (9, 10) and the interior of the filter (35) can be heated by means of a heating device (60) to a target temperature in excess of 50 °C, once the blocking devices (9, 10) have been activated, in order to decontaminate the filter.

Inventors:
JELLINGGAARD ROBERT CHRISTIAN (DK)
Application Number:
PCT/EP2005/001503
Publication Date:
September 01, 2005
Filing Date:
February 15, 2005
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BOLL & KIRCH FILTER (DE)
JELLINGGAARD ROBERT CHRISTIAN (DK)
International Classes:
A61L2/04; A61L2/06; B01D29/11; B01D29/66; B01D65/02; B63B13/00; B63J4/00; (IPC1-7): B01D29/66; A61L2/04; A61L2/06; B01D65/02
Foreign References:
EP0382097A11990-08-16
EP0965377A11999-12-22
US4415448A1983-11-15
US6342163B12002-01-29
DE10121206A12002-11-07
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 012, no. 059 (C - 478) 23 February 1988 (1988-02-23)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 011, no. 089 (C - 411) 19 March 1987 (1987-03-19)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 013, no. 408 (C - 634) 8 September 1989 (1989-09-08)
Attorney, Agent or Firm:
Althaus, Arndt (Postfach 19 04 08, Köln, DE)
Download PDF:
Claims:
S c h u t z a n s p r ü c h e
1. Wasserfilteranlage, insbesondere Seewasserfilteranlage, um fassend eine Wasserleitung und einen zwischen zwei Leitungs abschnitten (5,6 ; 7,8) der Wasserleitung zwischengeschal teten Filter (30) mit einer im Filterinnenraum (35) angeord neten Filterfläche zum Filtern von Wasser, wobei ein Lei tungsabschnitt (6) eine Zulaufleitung zum Filter (30) für das zu reinigende Wasser und ein Leitungsabschnitt (7) eine Ablaufleitung für das gefilterte Wasser bildet, dadurch ge kennzeichnet, dass der Zulauf und der Ablauf des Filters (30) gegenüber der Wasserleitung (6,7) mit Absperreinrich tungen (9,10) absperrbar sind und dass der Filterinnenraum (35) mittels einer Aufheizeinrichtung (60) bei abgesperrten Absperreinrichtungen (9,10) auf eine Solltemperatur von mehr als 50°C, vorzugsweise etwa 60°C 5°C zur Dekontamina tion der Filterfläche aufheizbar ist, wobei vorzugsweise der Filter ein Rückspülfilter (30) mit einer Rückspüleinrichtung (40) zum Reinigen der Filterfläche im Gegenstrom zur Fil trierrichtung ist.
2. Wasserfilteranlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Absperreinrichtungen (9,10) unmittelbar oder nahe am Filtereinlauf (31) und Filterauslauf (32) angeordnet sind.
3. Wasserfilteranlage nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekenn zeichnet, dass die Aufheizeinrichtung elektrische Heizquel len oder Heizstäbe umfasst, die im Filterinnenraum oder in Kontakt mit der diesen umgebenden Gehäusewand angeordnet sind.
4. Wasserfilteranlage nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekenn zeichnet, dass die Aufheizeinrichtung mit Heizflüssigkeit speisbare Wärmetauscher, wie insbesondere Heizrohre oder Heizstrecken, umfassen, die durch den Filterinnenraum hin durchlaufen oder in Kontakt mit der den Filterinnenraum um gebenden Gehäusewand angeordnet sind.
5. Wasserfilteranlage nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufheizeinrichtung eine Pumpe oder Umwälzpumpe umfasst, mit dem Heißwasser in den Filterinnenraum einbringbar ist.
6. Wasserfilteranlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Heißwasser über Wärmetauscher aus der Pumpenabwär me der Pumpe oder Umwälzpumpe für das Heißwasser und/oder aus der Pumpenabwärme einer der Wasserleitung zugeordnete Pumpe gewonnen wird.
7. Wasserfilteranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da durch gekennzeichnet, dass der Rückspülfilter (30) ein um eine Zentralachse drehbar angetriebenes, an eine Entlee rungsleitung (44), die mit einem Ablassventil (46) offenbar und verschließbar ist, angeschlossenes Reinigungsküken (40) als Reinigungseinrichtung umfasst.
8. Wasserfilteranlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum (35) Filterkerzen (37, 37'), deren zylin drische Umfangsfläche die Filterflächen bilden, konzen trisch um die Zentralachse angeordnet sind, wobei vorzugs weise das Reinigungsküken (40) den unteren Enden der Fil terkerzen (37, 37') zugeordnet ist und die oberen Filter kerzenenden mittels eines mit dem Reinigungsküken (40) mit drehbaren Absperrorgans (52) verschließbar oder abdrossel bar sind.
9. Wasserfilteranlage nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufheizeinrichtung eine Dampfbeheizung (60) umfasst, in dem Heizdampf dem Filterin nenraum (35) zuführbar ist bzw. zugeführt wird.
10. Wasserfilteranlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf in die Entleerungsleitung (44) einspeisbar ist oder eingespeist wird.
11. Wasserfilteranlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf über die Zulaufleitung oder einen in den Bo den des Filtergehäuses mündenden Einlaufstutzen in den Fil terinnenraum eingespeist wird.
12. Wasserfilteranlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da durch gekennzeichnet, dass in einer Dampfleitung (62,74) eine Dampfdruckreduzierung mit wenigstens einem Dampfdruck minderer (73) angeordnet ist.
13. Wasserfilteranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da durch gekennzeichnet, dass der Rückspülfilter (30) vorzugs weise in seinem Deckel (49) mit einem absperrbaren Überlauf versehen ist.
14. Wasserfilteranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da durch gekennzeichnet, dass die Temperatur im Filterinnen raum (35) mit wenigstens einem Temperatursensor (80), der vorzugsweise mehrere über die Höhe oder Länge des Filters (30) verteilt angeordnete Meßfühler hat, überwacht wird und mit einer Regeleinrichtung die Aufheizeinrichtung zur Ein haltung der Soll Temperatur zuund abschaltbar ist.
15. Wasserfilteranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da durch gekennzeichnet, dass sie eine Ballastwasserfilteran lage (100) für Schiffe ist.
16. Ballastwasserfilteranlage nach Anspruch 15, dadurch gekenn zeichnet, dass der Heizdampf aus dem Schiffsdampfnetz (62) abgezweigt ist und/oder die Pumpe (4) zum Umpumpen von See wasser von einer Ballastwasserkammer (1) zu einer anderen Ballastwasserkammer (2) eines Schiffes dient.
Description:
DESINFIZIERBARER UND RÜCKSPÜLBARER WASSERFILTER, INSBESONDERE SEEWASSERFILTER Die Erfindung betrifft eine Wasserfilteranlage, insbesondere Seewasserfilteranlage, umfassend eine Wasserleitung und einen zwischen zwei Leitungsabschnitten der Wasserleitung zwischen- geschalteten Filter mit einer im Filterinnenraum angeordneten Filterfläche zum Filtern von Wasser, wobei ein Leitungsab- schnitt eine Zulaufleitung zum Filter für das zu reinigende Wasser und ein Leitungsabschnitt eine Ablaufleitung für das gefilterte Wasser bildet. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Wasserfilteranlage für Ballastwasser auf Schiffen.

Bei der Wasserfilterung in industriellen Anlagen, beispiels- weise in Kühlsystemen von Motoren oder Kraftwerken, mit Fil- tern, deren Filterfläche aus grob-, fein-oder feinstmaschigem Filtergewebe besteht, treten insbesondere im Dauerbetrieb der- artiger Wasserfilteranlagen erhebliche Probleme mit bakteriel- len und organischen Verunreinigungen des Filtergewebes der Filterfläche auf. Bei einfachen Filtern kann die gesamte Fil- terfläche, welche beispielsweise als Filtereinsatz im Filter- innenraum des Filtergehäuses ausgebildet ist, ausgewechselt und durch einen neuen Filtereinsatz ersetzt werden, wobei dies jedoch eine vorübergehende Stillsetzung des Filters und/oder das Vorsehen eines zweiten Filters erfordert, auf den die Was- serfilteranlage im Dauerbetrieb umgeschaltet werden kann.

Bei sogenannten Rückspülfiltern, welche mit einer Rückspülein- richtung versehen sind, die die Filterfläche im Gegenstrom zur Filtrierrichtung reinigt, ist der Austausch der Filterfläche hingegen sehr aufwändig. Außerdem erfordert der Austausch der Filterfläche den Einsatz eines Wartungspersonals, wodurch die Wirtschaftlichkeit einer entsprechenden Wasserfilteranlage in Frage gestellt sein kann.

Auf Schiffen wird Ballastwasser in einem bestimmten Gewässer an Bord gepumpt und unter Umständen während der Fahrt des Schiffes zwischen verschiedenen Ballastkammern umgepumpt. An- schließend wird das Ballastwasser auf See oder in einem Hafen abgepumpt. Das Abpumpen von Ballastwasser aus einem Gewässer in ein anderes Gewässer bildet ein erhebliches Gefährdungspo- tential für das ökologische Gleichgewicht dieses Gewässers und es bestehen internationale Bestrebungen, das Ablassen von un- gefiltertem Ballastwasser in Fremdgewässer zu verbieten. In den auf den Schiffen zum Filtern von Ballastwasser eingesetz- ten Seewasserfilteranlagen kommen Filter zum Einsatz, mit wel- chen auch lebende Organismen einschließlich Muscheln und Algen aus dem Seewasser herausgefiltert werden sollen. Die Filterge- webe dieser Filter unterliegen einem besonders hohen Risiko der Kontamination mit Viren, Pilzen, Algen, Protozoen sowie anderen Mikroorganismen. Um das Filtergewebe von derartigen Kontaminationen zu befreien, ist daher im Stand der Technik vorgeschlagen worden, die Mikroorganismen in den Filtergeweben durch Oxidationstechnologien, verbunden mit UV-Bestrahlung, zu zerstören. Allerdings können hierdurch Ozone, Chlordioxide und andere toxische Verunreinigungen entstehen, welche einer in- dustriellen Anwendung dieser Oxidationstechnologien entgegen- stehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei Wasserfilteranlagen für in- dustrielle Zwecke, wie insbesondere Kühlanlagen, und für See- wasserfilteranlagen wie z. B. Ballastwasserfilteranlagen, eine Dekontamination für die Filter und das Filtergewebe mit gerin- gem apperativen Aufwand und einer verfahrenstechnisch gut be- herrschbaren Technik zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Zulauf und der Ablauf des Filters gegenüber der Wasserleitung mit Absperreinrichtungen absperrbar sind und dass der Filter- innenraum mittels einer Aufheizeinrichtung bei abgesperrten Absperreinrichtungen auf eine Solltemperatur von mehr als 50°C, vorzugsweise etwa 60°C 5°, zur Dekontamination aller Filter-und Filtergewebeflächen aufheizbar ist, wobei vorzugs- weise der Filter ein Rückspülfilter mit einer Rückspül- einrichtung zum Reinigen der Filterfläche im Gegenstrom zur Filtrierrichtung ist. Die Erfinder haben festgestellt, dass, wenn alle im Filterinnenraum eines Filters angeordneten Teile auf eine Temperatur von 60°C über eine ausreichende Zeitspanne aufgeheizt werden, Algen, Mikroorganismen und andere Kleinst- lebewesen an den Filtergeweben, an den Oberflächen der Teile und an den Innenwänden des Filters gelöst bzw. abgetötet wer- den, sodass durch die Aufheizung auf 60°C eine Dekontamination des Filters erreicht werden kann. Insbesondere bei Rückspül- filtern, bei denen die gesamte Filterfläche im Gegenstrom zur eigentlichen Filtrierrichtung gereinigt oder rückgespült wird, kann daher, sofern in bestimmten Intervallen ein Aufheizen mittels der Aufheizeinrichtung vorgenommen wird, ohne manuelle Reinigungschritte und ohne den Austausch der Filterfläche ein wartungsfreier Dauerbetrieb der Wasserfilteranlage erreicht werden. Bei Seewasserfilteranlagen, bei denen der Filter einen Teil der Anlage bildet, besteht zugleich keine Gefahr mehr, dass Mikroorganismen, Muscheln, Algen, Pilze oder Protozoen, welche in bestimmten Gewässern einen guten Nährboden finden und sich nach einer Filterung noch im Filterinnenraum befinden können, an den Filterwänden weiterwachsen oder bei einer Fil- terung von Seewasser eines anderen Gewässers lebend in dieses eingebracht werden können.

Um die Dekontamination durch Aufheizen durchzuführen, wird vorzugsweise der Filter vollständig mit Wasser bzw. Seewasser gefüllt. Anschließend werden die Absperreinrichtungen abge- sperrt, um dann den Aufheizvorgang und die Heizphase zur De- kontamination zu starten. Bei der bevorzugten Ausgestaltung sind die Absperreinrichtungen unmittelbar oder zumindest nahe am Filtereinlauf und am Filterauslauf angeordnet, damit das Volumen an Wasser, welches mittels der Aufheizeinrichtung auf die Solltemperatur aufgeheizt werden muss, auf das erforderli- che Minimum beschränkt ist. Die Aufheizeinrichtung kann eine elektrische Heizquelle oder elektrische Heizstäbe umfassen, die im Filterinnenraum angeordnet sind oder die in Kontakt mit der den Filterinnenraum umgebenden Gehäusewand des Filters stehen, sodass entweder die Flüssigkeit im Filterinnenraum un- mittelbar durch die elektrischen Heizquellen oder Heizstäbe aufgeheizt wird, oder indirekt, über einen Wärmedurchgang durch die Gehäusewand, aufgeheizt wird. Alternativ kann die Aufheizeinrichtung Wärmetauscher wie insbesondere Heizrohre oder Heizstrecken umfassen, die mit Heizflüssigkeit wie bei- spielsweise Heißwasser, Thermalöl oder Heißdampf speisbar sind, um die Flüssigkeit im Filterinnenraum aufzuheizen. Auch hier können die Wärmetauscher durch den Filterinnenraum hin- durchlaufen oder in Kontakt mit der den Filterinnenraum umge- benden Gehäusewand stehen. Weiter alternativ kann die Aufheiz- einrichtung eine Pumpe oder Umwälzpumpe umfassen, mit der Heißwasser in den Filterinnenraum einbringbar ist, um durch Umwälzen des im Filterinnenraum stehenden Wassers und Vermi- schen des Wassers mit dem zugepumpten Heißwasser die Aufhei- zung auf die Solltemperatur zu erreichen. Bei dieser Ausge- staltung ist besonders vorteilhaft, wenn das Heißwasser über Wärmetauscher aus der Pumpenabwärme der Pumpe oder Umwälzpumpe für das Heißwasser und/oder aus Pumpen gewonnen wird, die der Wasserleitung zugeordnet sind, um Wasser, wie insbesondere Ballastwasser, zwischen verschiedenen Kammern umzupumpen.

Eine hohe Standzeit eines Filters lässt sich erreichen, wenn der verwendete Filter ein Rückspülfilter ist, dessen Reini- gungseinrichtung aus einem um eine Zentralachse drehbar ange- triebenen, an eine Entleerungsleitung, die mit einem Ablass- ventil öffenbar und verschließbar ist, angeschlossenen Reini- gungsküken besteht. Entsprechende Rückspülfilter sind im Stand der Technik bekannt, wobei rein beispielhaft auf die DE 43 40 275 C2 und die DE 100 24 402 AI der Anmelderin verwiesen wird.

Da in Kühlstrecken oder bei der Ballastwasserfilterung große Durchflussmengen beherrscht werden müssen, ist besonders vor- teilhaft, wenn im Innenraum des Rückspülfilters Filterkerzen, deren zylindrische Umfangsflächen die Filterflächen bilden, konzentrisch, insbesondere in mehreren Filterkerzenkreisen, um die Zentralachse angeordnet sind, wobei weiter vorzugsweise das Reinigungsküken den unteren Enden der Filterkerzen zuge- ordnet ist und die oberen Filterkerzenenden mittels eines mit dem Reinigungsküken mitdrehbaren Absperrorgangs vollständig oder bis auf Drosselöffnungen verschließbar sind.

In bevorzugter Ausgestaltung, insbesondere wenn die Wasserfil- teranlage als Ballastwasserfilteranlage eingesetzt wird, um- fasst die Aufheizeinrichtung eine Dampfbeheizung, indem Heiz- dampf dem Filterinnenraum zuführbar ist bzw. zugeführt wird.

Um eine günstige Verteilung des Heizdampfes und eine schnelle Aufheizung des Wassers im Filterinnenraum zu erreichen, wird der Dampf vorzugsweise von unten in den Filter eingespeist.

Bei den bevorzugt verwendeten Rückspülfiltern kann der Dampf insbesondere in die Entleerungsleitung am sogenannten Schlamm- ablaß einspeisbar sein bzw. eingespeist werden. Es ist jedoch auch möglich, den Dampf über die Zulaufleitung oder eine in den Boden des Filtergehäuses mündende Einlauföffnung in den Filterinnenraum einzuspeisen.

Für die Dampfbeheizung ist von Vorteil, wenn der Dampf mit ei- nem geringen, gleichmäßigen Druck von etwa 1 bar in den Fil- terinnenraum eingespeist wird. Hierzu kann in einer Dampflei- tung vor dem Filter eine Dampfdruckreduzierung mit wenigstens einem Dampfdruckminderer angeordnet sein. Da das Wasser im Filterelementinnenraum erfindungsgemäß mit der Aufheizeinrich- tung aufgeheizt wird, sollte der Filter mit einem vorzugsweise in einem Deckel angeordneten, absperrbaren Überlauf versehen sein, damit Kondensat und/oder zugeführte Heißflüssigkeit über den Überlauf permanent abgeführt werden kann und außerdem die Volumenausdehnung von Wasser, die sich beim Aufheizen eines vollständig mit Wasser gefüllten Filters ergibt, ausgeglichen werden kann.

Weiter vorzugsweise kann die Temperatur im Filterinnenraum mit wenigstens einem Temperatursensor, vorzugsweise mit mehreren, über die Höhe oder Länge des Filters verteilt angeordneten Temperatursensoren, überwacht werden und/oder es kann mit ei- ner Regeleinrichtung die Aufheizeinrichtung zur Einhaltung der Solltemperatur zu-und abschaltbar sein.

Wie weiter oben bereits dargelegt, ist ein insbesondere bevor- zugtes Anwendungsgebiet der Erfindung eine Ballastwasserfil- teranlage für Schiffe. Auf Schiffen bietet es sich an, für die Dampfbeheizung den Heizdampf aus dem Schiffsdampfnetz abzu- zweigen. Bei der Anordnung von Wärmetauschern im Filter könnte auch die Abwärme solcher Pumpen genutzt werden, die zum Umpum- pen des Seewassers von einer Ballastwasserkammer zu einer an- deren Ballastwasserkammer dienen.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines schematisch in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen : Fig. 1 schematisch in einem Schaltplan ein Ausführungs- beispiel für eine Ballastwasserfilteranlage mit Dampfbeheizung ; und Fig. 2 einen bei der Ballastwasserfilteranlage nach Fig. 1 einsetzbaren Rückspülfilter in Schnittan- sicht.

In der Zeichnung ist mit insgesamt 100 eine auf einem nicht dargestellten Schiff installierte Wasserfilteranlage für Bal- lastwasser dargestellt. Schiffe nutzen Meerwasser als Ballast- wasser zur Stabilisierung der Fahrt und ein Schiff umfasst hierzu mehrere schematisch in Fig. 1 dargestellte Ballasttanks 1, 2, wobei Ballastwasser 3 z. B. vom Ballasttank 1 mittels der Pumpe 4 in den Ballasttank 2 umgepumpt werden kann oder statt- dessen aus dem Meer oder Gewässer durch den Filter 30 hindurch in einen Ballasttank gepumpt werden kann. Die Wasserfilteran- lage 100 umfasst mehrere Leitungsabschnitte 5,6, 7,8, wobei der Leistungsabschnitt 6 an den Einlaufstutzen 31 des insge- samt mit 30 bezeichneten Rückspülfilters und der Leitungsab- schnitt 7 an den Auslaufstutzen 32 des Rückspülfilters 30 an- geschlossen ist. Der Leitungsabschnitt 6 bildet mithin eine Zulaufleitung für den Rückspülfilter 30 und der Leitungsab- schnitt 7 eine Ablaufleitung, wobei sowohl in der Zulauflei- tung 6 als auch in der Ablaufleitung 7 ein Absperrhahn 9 bzw.

10 als Absperreinrichtung angeordnet ist, um sowohl den Zu- lauf am Zulaufstutzen 31 als auch den Ablauf am Ablaufstutzen 32 des Rückspülfilters 30 gegenüber der Wasserleitung abzu- sperren. Die Absperreinrichtungen 9, 10, welche z. B. aus Ku- gelhähnen bestehen können, sind vorzugsweise unmittelbar an den Einlauf-bzw. Ablaufstutzen 31, 32 angeflanscht.

Der Aufbau und die Funktionsweise des in der Wasserfilteranla- ge 100 verwendeten Rückspülfilters 30 werden nun unter Bezug- nahme auf Fig. 2 erläutert. Mit dem Rückspülfilter 30 werden aus einem zu reinigenden Seewasser, das in den bodenseitigen, seitlichen Zulauf 33 am Zulaufstutzen 31 einströmt, Fremdbe- standteile wie Muscheln, Algen und andere lebende, im Seewas- ser enthaltende Mikroorganismen ausgefiltert. Das gereinigte Seewasser strömt aus dem Ablauf 34 am Ablaufstutzen 32 aus, wie mit den Pfeilen angedeutet. Zum Filtern des Wassers sind im Filterinnenraum 35 innerhalb des zylindrischen Filtergehäu- ses 36 auf zwei konzentrisch um die Mittelachse angeordneten Kreisen mehrere Filterkerzen 37, 37'angeordnet, deren zylin- drische Umfangswand mit einem feinmaschigen Filtergewebe ver- sehen ist. Von sämtlichen im Filterinnenraum 35 angeordneten Filterkerzen 37, 37'befinden sich die beiden im Schnitt dar- gestellten, mit 37'bezeichneten Filterkerzen in der Rückspül- phase, während alle anderen Filterkerzen 37 sich in der Fil- trierphase befinden und die Filtrierung des Seewasser überneh- men. Sämtliche Filterkerzen 37, 37'sitzen zwischen zwei Loch- platten 38,39, in denen für jedes Ende einer Filterkerze 37, 37'ein Loch ausgebildet ist, damit das zu reinigende Seewas- ser an beiden Enden in den Filterkerzeninnenraum eintreten und durch das Filtergewebe hindurchtreten kann, sodass sich die ausgefilterten Verunreinigungen an der Innenseite des Filter- gewebes der Filterkerzen 37 ablagern.

Für die automatische Reinigung der Filterkerzen 37, 37'ist innerhalb des Filtergehäuses 36 ein drehbares Spülküken 40 an- geordnet, welches für jeden der beiden konzentrischen Kreise an Filterkerzen 37, 37'einen Spülarm 41 bzw. 42 aufweist, der jeweils über ein Anschlusstück 43 bis an die Unterseite der unteren Lochplatte 38 heranreicht, um die unteren, offenen En- den der Filterkerzen 37'vorübergehend an den Hohlraum der Spülarme 41,42 des Spülkükens 40 und an eine Entleerungslei- tung 44 anzuschließen, die an einem Entleerungsstutzen 45 aus dem Filtergehäuse 36 hinausführt. Am Entleerungsstutzen 45 ist ein Schlammablassventil 46 angeschlossen, welches in der Rück- spülphase kurzfristig geöffnet wird, um über den dann anlie- genden Differenzdruck die Reinigung der momentan an das Spül- küken 40 angeschlossenen Filterkerzen 37'in Gegenrichtung zur Filtrierrichtung, d. h. hier von außen nach innen, zu bewirken.

Das Spülküken 40 ist über die Drehwelle 47 an einen Motor 48 angeschlossen, der das Spülküken 40 kontinuierlich oder dis- kontinuierlich antreibt und der oben am Deckel 49 des Filters 30 montiert ist. Im Deckel 49 befindet sich ein weiterer Aus- lassstutzen 50, der im Normalbetrieb des Rückspülfilters 30, d. h. wenn mit dem Rückspülfilter 30 gefiltert wird, mit einer Absperreinrichtung geschlossen ist. Bei der Dekontamination des Rückspülfilters 30 hingegen bildet der Auslaßstutzen einen Überlauf, wie noch erläutert werden wird.

Im Innenraum 51 des Deckels 49 ist ein Absperrorgan 52 ange- ordnet, welches drehfest mit der Drehwelle 47 verbunden ist, mit seinen Armen parallel zum Spülküken 40 ausgerichtet ist und Verschlussstücke 53 aufweist, um in der Rückspülphase der Filterkerzen 37'deren oberen Enden abzusperren bzw. bis auf einen sichelförmigen Spalt abzudrosseln. Hierdurch kann in der Rückspülphase der Filterkerzen 37'gefiltertes Wasser aus- schließlich durch das Filtergewebe der Filterkerzen 37'hin- durch in den Filterkerzeninnenraum eintreten, um Verunreini- gungen, die am Filtergewebe haften, im Gegenstrom zur Fil- trierrichtung zu lösen, wie mit den kleinen schwarzen Pfeilen dargestellt. Das ungefilterte Wasser kann die Filterkerzen 37 durch beide Lochplatten 38,39 hindurch anströmen. Hierzu ist ein zentrisch innerhalb des Filterinnenraums 35 angeordneter Strömungskanal 54 vorgesehen, welcher den Einlauf 33 auch mit dem Deckelinnenraum 51 verbindet. Die Drehwelle 47 durchgreift den Strömungskanal 54, um das Reinigungsküken 40 und das Ab- sperrorgan 52 drehfest zu koppeln.

Es wird nun wieder Bezug genommen auf die in Fig 1 dargestell- te Ballastwasserfilteranlage 100, welche zusätzlich zu dem Rückspülfilter 30 und dem Wasserleitungssystem mit Mitteln zur Dekontamination des Filtergewebes versehen ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen diese Mittel aus einer Dampfbe- heizung 60. Die Dekontamination des Rückspülfilters 30 findet nur statt, wenn mit dem Rückspülfilter 30 kein Seewasser 3 ge- filtert wird. Zur Dekontamination sind die beiden Absperrhähne 9,10 in den Wasserleitungsabschnitten 6,7 abgesperrt. Zur Dekontamination aller im Gehäuse 36 des Rückspülfilters 30 be- findlichen Funktionsteile (z. B. Filtergewebe der Filterkerzen, Gehäuseoberflächen etc. ) ist dem Filterinnenraum Heiß-bzw.

Heizdampf über einen Heizdampfzulauf 61 zuführbar. Im gezeig- ten Ausführungsbeispiel ist der Heizdampfzulauf 61 an den Ent- leerungsstutzen 45 angeschlossen und die Heizdampfeinspeisung erfolgt über die Entleerungsleitung. Die Einspeisung des Heiz- dampfes könnte auch über den Zulaufstutzen 31 oder einen ande- ren, nicht gezeigten Anschlussstutzen erfolgen, der vorzugs- weise in den Boden 55 des Gehäuses 36 des Rückspülfilters 30 mündet.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Heizdampf aus einem mit dem Pfeil 62 schematisch angedeuteten Schiffsdampfnetz entnommen, wobei der Heizdampf in dem Schiffsdampfnetz 62 mit vergleichsweise hohem Druck von etwa 5 bar ansteht und vor der Einspeisung in den Rückspülfilter 30 auf einem Druck von etwa 1 bar in der Dampfzuleitung 61 gemindert wird. Für die Dampf- druckreduzierung ist, hinter einer mit dem Schiffsdampfnetz verbundenen Dampfleitung 63, in der der Heizdampf noch mit 5 bar ansteht, eine Verzweigung in eine Dampfreduzierleitung 66 sowie eine Entwässerungsleitung 67 ausgebildet. In der Entwäs- serungsleitung 67 kann Kondensat aus dem Heizdampf mit 5 bar über ein System aus Kugelhähnen 68, einem Schmutzfänger 69, einem Kugelschwimmer-Kondensatableiter 70 und einem Rück- schlagventil 71 mit einem Druck von etwa 2 bar abgeführt wer- den, wie mit dem Pfeil 72 angedeutet. In die von der Dampflei- tung 63 abzweigende Dampfdruckreduzierleitung 66 ist ein Mano- meter 64 mit Absperrhahn 65 sowie ein System aus Kugelhahn 68, Rückschlagventil 69 und Dampfdruckminderer 73 eingeschaltet, um den Dampf auf etwa 1 bar im Dampfleitungsabschnitt 74 zu mindern. Hinter dem Dampfdruckminderer 73 sitzt hierbei ein weiteres Manometer 64 mit Absperrhahn 65. Der Dampfleitungsab- schnitt 74, welcher vorzugsweise über eine längere Strecke un- isoliert ist, um eine Abkühlung überhitzten Heizdampfes, wel- cher eine Beschädigung an Gummidichtungen des Filters hervor- rufen könnte, zu erreichen, führt zu einer weiteren Verzwei- gung zum Abführen von Kondensat. Die Ableitung des Kondensats erfolgt über eine weitere Entwässerungsleitung 76 und ein nachgeschaltetes Kondensatabführsystem, welches identisch zu dem vorbeschriebenen System in der Entwässerungsleitung 67 ist. Das Kondensat wird hier allerdings bei etwa 0,5 bar, ab- geführt. An der zweiten Verzweigung sind zwei hintereinander- geschaltete, automatische Absperrventilen 75,79 und ein Sy- stem aus Rückschlagventil 71 und Absperrhahn 68 angeordnet, woran sich dann die Dampfzulaufleitung 61 anschließt.

In der Dekontaminationsphase für einen Rückspülfilter 30 sind beide Absperrhähne 9, 10 am Zu-bzw. Ablaufstutzen 31,32 ab- gesperrt. Der gesamte Innenraum des Rückspülfilters 30 ist mit Seewasser gefüllt. Zum Einspeisen des Heizdampfes über den Dampfzulauf 61 wird das Schlammablassventil 46 gesteuert ge- öffnet. Gleichzeitig ist ein weiterer Absperrhahn 12 in einer Schlammabzugsleitung 13 zu einem Schlammsammelbecken 14 ge- schlossen. Während der Dekontaminationsphase wird die Tempera- tur des im Rückspülfilter 30 stehenden Seewassers von anfäng- lich etwa 5°C langsam auf die Solltemperatur von 60°C durch Zuführen von Heizdampf aufgeheizt. Die Temperatur des Wassers im Filter 30 wird mittels eines Temperatursensors 80 permanent überwacht, wobei vorzugsweise der Temperatursensor 80 die Tem- peratur an mehreren Stellen über die Höhe des Gehäuses 36 des Filters 30 verteilt misst. Die Zufuhr von Heizdampf über das Schlammablassventil 46 und den Entleerungstutzen 45 erfolgt solange, bis die Flüssigkeit im Rückspülfilter 30 eine Soll- temperatur von vorzugsweise 60°C erreicht hat. Die temperatur- bedingte Volumenausdehnung der Flüssigkeit im Rückspülfilter 30, der z. B. ein Fassungsvermögen von 300 bis 750 1 hat, so- wie der Kondensatniederschlag durch den zugeführten Heizdampf 61 kann über den während der Dekontaminationsphase geöffneten Überlauf 50 im Deckel 49 des Rückspülfilters 30 ausgeglichen werden. Am Überlauf 50 ist eine Überlaufleitung 77 angeordnet, der ein weiterer Temperatursensor 81 zugeordnet ist, um die Temperatur des ablaufenden Seewassers zu messen. Auch in der Überlaufleitung 77 sind Absperrhähne 68 und ein automatisches Absperrventil 78 angeordnet.

In der Dekontaminationsphase bleibt das automatische Ventil 75 solange geöffnet, bis der Temperatursensor 80 an allen Mess- stellen anzeigt, dass die Wassertemperatur im Innenraum des Filtergehäuses 36 den voreingestellten Sollwert von 60°C über- schreitet. Um zu starke Aufheizungen zu vermeiden, schließt das automatische Absperrventil 75 automatisch bei Überschrei- ten des Sollwertes an allen Messstellen. In der Dekontaminati- onsphase ist das Absperrventil 78 am Überlauf 50 permanent ge- öffnet. Die Dekontaminationsphase mit Wasser im Rückspülfilter 30, dessen Temperatur den Sollwert überschreitet, bliebt über eine längere Zeitspanne aufrecht erhalten.

Mit dem Temperatursensor 80 und dem Temperatursensor 81 im Überlauf 77 kann ein Maximalwert von beispielsweise 80°C über- wacht werden, um eine automatische Abschaltung der Aufheizung über das Absperrventil 79 einleiten zu können, falls das Ab- sperrventil 75 versagt. In der Dekontaminationsphase ist das zweite Absperrventil 79 ansonsten geöffnet. Das Öffnen und Schließen des Absperrventils 75 zum Zu-oder Abschalten der Aufheizeinrichtung, um die Temperatur im Filterinnenraum für eine Zeitspanne über dem Sollwert zu halten, kann mittels ei- ner nicht dargestellten Regeleinrichtung automatisch erfolgen.

Für den Fachmann ergeben sich aus der vorhergehenden Beschrei- bung zahlreiche Modifikationen, die in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen sollen. Die Aufheizung mit Heiz- dampf bildet nur ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel. Auf die gesamte Dampfdruckreduzierung kann auch verzichtet werden. An- stelle einer Aufheizung mit Heizdampf könnte auch Warmwasser direkt oder indirekt in den Filterinnenraum eingespeist wer- den. Heiß-oder Warmwasser, welches auch aus der Abwärme der in der Filteranlage verwendeten Pumpen gewonnen werden kann, kann über jeden am Filter vorhandenen oder hierzu vorgesehenen Zu-oder Ablauf in den Filterinnenraum eingebracht werden oder auch mittels Umwälzpumpen mit dem vorhandenen Wasser vermischt werden. Für das Zuführen des Warmwassers bieten sich insbeson- dere bodenseitige Anschlußstutzen an, um eine günstige Durch- mischung und eine über die Filterhöhe gleichmäßige Temperatur- verteilung zur Dekontamination zu erreichen.