Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
WATER-SWELLING POLYMERS CROSS-LINKED WITH UNSATURATED AMINO ALCOHOLS, THE PRODUCTION AND USE OF SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/018889
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to cross-linked polymers which absorb aqueous liquids, are built up from partially neutralised monomers containing monoethylenically unsaturated acid groups, (optionally) from further monomers which may be copolymerised therewith, and (optionally) suitable polymers as a graft base, and can be produced with the aid of cross-linking agents from multiply unsaturated amino alcohols. The cross-linking agents used are reaction products of (meth-)allylamines with monoglycidyl compounds, di-, tri- or tetraglycidyl compounds and optionally alkylene oxide, reaction products of (meth-)allylamines or saturated primary amines with (meth-)acrylglycid esters and/or (meth-)allylglycid ethers and optionally alkylene oxide and reaction products of di- or polyamines with (meth-)allylglycid esters and/or (meth-)acrylglycid esters and optionally alkylene oxide. With these polymers, super-absorbers can be obtained which meet practical requirements in terms of retention, absorption under pressure, swelling pressure and permeability for aqueous liquids. Polymers of this type are used as absorbents for water and aqueous liquids in structures used for absorbing body fluids, in power or optical cables and in plant breeding.

Inventors:
BREITBACH LUDGER (DE)
DAHMEN KURT (DE)
HOUBEN JOCHEN (DE)
KUESTER ERICH (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/005073
Publication Date:
May 29, 1997
Filing Date:
November 18, 1996
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
STOCKHAUSEN CHEM FAB GMBH (DE)
BREITBACH LUDGER (DE)
DAHMEN KURT (DE)
HOUBEN JOCHEN (DE)
KUESTER ERICH (DE)
International Classes:
A61F13/53; A61L15/60; B01J20/26; C08F220/04; C08F220/58; C08F251/00; C08F261/04; C08F290/06; C08F291/00; C08J3/24; C08L5/00; C08L33/02; C08L33/26; C09K17/22; H01B3/20; C09K101/00; (IPC1-7): B01J20/26; A61L15/60; C08F220/04; C08F220/58; C08L33/02; C08L33/26; C09K17/22
Domestic Patent References:
WO1995002002A11995-01-19
WO1993021237A11993-10-28
WO1994009043A11994-04-28
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Wäßrige Flüssigkeiten absorbierendes vernetztes Polymerisat, aufgebaut aus teilneutralisierten monoethylenisch ungesättigten Säuregruppen tragenden Monomeren, gegebenenfalls weiteren, damit copolymerisierbaren Monomeren sowie gegebenenfalls als Pfropfgrundlage geeigneten Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Verwendung von Vernetzern aus mehrfach ungesättigten Aminoalkoholen herstellbar ist.
2. Polymerisat nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzer Umsetzungspro¬ dukte aus (Meth)allylaminen mit Monoglycidylverbindungen und gegebenenfalls Alkylenoxid sind, die durch die allgemeine Formel I H0R3(NR1R2)p Rl ,R2: CHR=CHCH2, H für o=0 ist p=2 R: H, CH.
3. für o=l ist p=l R3: Ra C(H)C(R )CH2 Ra: mono valent für c=0: H divalent für c=l : CH2, OCH2, C,.6O(CHRCHRO)d, d=l45 C , .6COO(CHRCHRO)d R6: R7H R7: O, O(CHRCHRO)n n: 1 bis 45 beschrieben werden können 3 Polymerisat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzer Umsetzungspro¬ dukte aus (Meth)allylaminen mit Di, Tri oder Tetraglycidylverbindungen und gegebenenfalls Alkylenoxid sind, die durch die allgemeine Formel II ERSATZBLAπ (REGEL 26) R8(NRιR2)2 R1 ?R2: CHR=CHCH2, H R: H, CH3 R8 : CH2CH(R6)CH2OR4CH2CH(R6)CH2 R4: (CHRCHRO)m , m=l bis 45 R5(OR3NR1R2)rO r=0: bei Verwendung von Diglycidverbindungen r=l : bei Verwendung von Triglycidverbindungen r=2: bei Verwendung von Tetraglycidverbindungen R5: Alkylenrest aus einem Polyol, gegebenenfalls mit einer oder zwei OH Funktionen, die optional mit bis zu 45 Mol Alkylenoxid umgesetzt sein können. R3: CH2CH(R )CH2 R6: R7H R7: O, O(CHRCHRO)n n: 1 bis 45 beschrieben werden können.
4. Polymerisat nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzer Umsetzungspro¬ dukte aus (Meth)allylaminen bzw. gesättigten primären Aminen mit (Meth)acrylglycidestern und/oder (Meth)allylglycidethern und gegebenenfalls Alkylenoxid sind, die durch die allgemeine Formel III (R9R3)aN(B)c(R1)j(R2)k B: CιC6Alkyl für c=0 gilt: R9: CHR=CHCH2O, für a=l sind j=l und k=l CH2=CRCOO für a=2 sind j=l und k=0 ERSATZBLAπ (REGEL 26) Rj ,R2: CHR=CHCH2, H für a=3 sind j und k =0 R: H, CH3 R3: CH2CH(R6)CH2 Für c=l gilt; R : R7H für a=l sind j=l und k=0 R7: O, O(CHRCHRO)n a=2 sind j und k=0 n: 1 bis 45 beschrieben werden können.
5. Polymerisat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzer Umsetzungspro¬ dukte aus Di oder Polyaminen mit (Meth)allylglycidethern und/oder (Meth)acrylglycidestern und gegebenenfalls Alkylenoxid sind, die durch die allgemeine Formel IV Rl l [N(A)b(R3R9)p]z für b=l ist p=l für b=0 ist p=2 7=1. 3, 4 A: H, C!C6Alkyl R3: CH2CH(R6)CH2 R6: R7H R7: O, O(CHRCHRO)n n: 1 bis 45 R: H, CH3 R9: CHR=CHCH2O, CH2=CRCOO Rl 1 : di, tri oder tetravalenter Alkylenrest aus der Aminkomponente (gemischt oder einzeln aliphatisch, cyloaliphatisch, aromatisch, heterocyclisch) beschrieben werden können. ERSATZBLAπ (REGEL 26) .
6. Polymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzer mindestens eine (Meth)allylgruppe enthalten.
7. Polymerisat nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß es unter Verwendung von 1 ,3Bis (diallylamino)propanol2 hergestellt wurde.
8. Polymerisat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Verwendung von (Poly)ethylenglykoldi(N,Ndiallyl3amino2hydroxypropl yl)ether hergestellt wurde.
9. Polymerisat nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Verwendung von 1 Allyloxy2hydroxy3N,Ndiallylaminopropan hergestellt wurde.
10. Polymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzer zusätzlich alkoxyliert sind.
11. Polymerisat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vemetzer mit bis zu 45 Mol Alkylenoxid, vorzugsweise mit bis zu 20 Mol Alkylenoxid und besonders bevorzugt mit bis zu 12 Mol Alkylenoxid pro Mol Hydroxylgruppe umgesetzt sind.
12. Polymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzer bzw. ihre Mischungen mit 0,01 3,0 Gew. %, vorzugsweise 0,05 1,5 Gew. % und besonders bevorzugt mit 0,1 1 ,0 Gew.% bezogen auf die Monomeren eingesetzt werden.
13. Polymerisat nach einem der Ansprüche 1 12, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Co vernetzer mit 0 1 Gew. %, bevorzugt mit 0,01 0,8 und besonders bevorzugt mit 0,05 0,4 Gew. % bezogen auf die Monomeren mitverwendet werden.
14. Polymerisat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Covernetzer Triallylamin, N,NMethylenbisacrylamid, Bis(acrylamido)essigsäure, Allyl(meth)acrylat, Trimethylolpro¬ pantriacrylat, ethoxyliertes Trimethylolpropantriacrylat, Polyglykoldiacrylat mitverwendet werden. ERSATZBLAπ (REGEL 26) .
15. Polymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die unge¬ sättigten Säuregruppen tragenden Monomeren aus der Gruppe Acrylsäure, Methacrylsäure, Vinylessigsäure, Vinylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure und 2Acrylamido2methylpropan sulfonsäure ausgewählt sind.
16. Polymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es, bezogen auf die sauren Monomere, 0 bis 40 Gew. % weitere Comonomere aus der Gruppe (Meth)acrylamid, (Meth)acrylnitril, Vinylpyrrolidon, Hydroxyethylacrylat und Vinylacetamid einpolymerisiert enthält.
17. Polymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß es, bezogen auf die Summe der vorhandenen Monomere, bis zu 30 Gew.% wasserlösliches Polymer als Pfropfgrundlage, bevorzugt Polysaccharide und/oder Polyvinylalkohol enthält.
18. Polymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß es an der Oberfläche mit einem Nachvernetzer vernetzt wurde und diese Nachvernetzung gegebenfalls mehrfach wiederholt wurde.
19. Polymerisat nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß es an der Oberfläche mit einem Nachvernetzer aus der Gruppe der Polyole, Polyepoxide, Polyamine oder Alkylencarbonate vernetzt wurde.
20. Polymerisat nach Anspruch 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Retention von mindestens 30 g/g, eine Flüssigkeitaufnahme unter Druck (49 g/cπ_2 ) von mindestens 20 g/g und eine Permeabilität GLP von mindestens 10 10"' cm sec/g hat sowie einen Quelldruck (20 min) von mindestens 600 g aufweist.
21. Polymerisat nach Anspruch 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Permeabilität GLP von mindestens 15 10'? cm^ sec/g und bevorzugt von mindestens 25 10"^ cm^ sec/g hat.
22. Polymerisat nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Quelldruck (20 min) von mindestens 800 g, bevorzugt von mindestens 1000 g aufweist. ERSATZBLAπ (REGEL 26) .
23. Polymerisat nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Flüssigkeitaufnahme unter Druck (49 g/cm^ ) von mindestens 23 g/g aufweist.
24. Verfahren zur Herstellung eines wäßrige Flüssigkeiten absorbierenden, vernetzten Poly¬ merisates nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung aus ungesättigten, Säuregruppen tragenden, teilneutralisierten Monomeren unter Verwendung von Vernetzern aus mehrfach ungesättigten Aminoalkoholen und gegebenenfalls weiteren Covernetzem unter Zusatz von Radikalbildnern nach dem Verfahren einer Lösungs oder Suspensionspolymerisation zu einem Hydrogel polymerisiert, zerkleinert, getrocknet, gemahlen und gesiebt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisate mit wenigstens einem Oberflächenvernetzer behandelt werden und eine Oberflächenvernetzung bei erhöhter Temperatur durchgeführt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbehandlung und Vernetzung mehrmals durchgeführt wird.
27. Verwendung der Polymerisate gemäß der Ansprüche 1 bis 23 als Absorptionsmittel für Wasser und wäßrige Flüssigkeiten.
28. Verwendung von Polymerisaten nach den Ansprüchen 1 bis 23 in Konstruktionen zur Auf¬ nahme von Körperflüssigkeiten.
29. Verwendung von Polymerisaten nach den Ansprüchen 1 bis 23 als Wasser oder wäßrige Flüssigkeiten absorbierende Komponente in ström oder lichtleitenden Kabeln, als Komponente in Verpackungsmaterialien, als Bodenverbesserungsmittel und bei der Pflanzenaufzucht.
30. Verwendung von Polymerisaten nach den Ansprüchen 1 bis 23 in Wasser oder wäßrige Flüssigkeiten absorbierenden, geschäumten oder nicht geschäumten Flächengebilden. ERSATZBLAπ (REGEL 26) .
31. Verwendung von Polymerisaten nach den Ansprüchen 1 bis 23 als Trägersubstanz für Düngemittel oder andere Wirkstoffe, die wieder über einen längeren Zeitraum verzögert an die Umgebung abgegeben werden.
32. Vernetzer der allgemeinen Formel I H0R3(NRιR2)p Rl ,R2: CHR=CHCH2, H für o=0 ist p=2 R: H, CH3 für o=l ist p=l R3: RaC(H)C(R6)CH2 Ra: monovalent für c=0: H divalent für c=l : CH , OCH2, C,.6O(CHRCHRO)d, d=l45 C , .6COO(CHRCHRO)d RÖ: R7H R7: O, O(CHRCHRO)n n: 1 bis 45 .
33. Vernetzer der allgemeinen Formel II R8(NRιR2)2 Rl ,R2: CHR=CHCH2, H R: H, CH3 Rg : CH CH(R6)CH OR4CH2CH(R6)CH2 R4: (CHRCHRO)m , m= I bis 45 CιC6O, r=0: bei Verwendung von Diglycidverbindungen r=l : bei Verwendung von Triglycidverbindungen ERSATZBLAπ (REGEL 26) r=2: bei Verwendung von Tetraglycidverbindungen R5: Alkylenrest aus einem Polyol, gegebenenfalls mit einer oder zwei OH Funktionen, die optional mit bis zu 45 Mol Alkylenoxid umgesetzt sein können. R3: CH CH(R6)CH2 R6. R7H R7: O, O(CHRCHRO)n n: 1 bis 45 .
34. Vernetzer der allgemeinen Formel III (R9R3)aN(B)c(Rι);(R2)k .
35. Vemetzer der allgemeinen Formel IV Rl l [N(A)b(R3R9)p]z für b=l ist p=l für b=0 ist p=2 z=2, 3, 4 A: H, CιC6Alkyl ERSATZBLAπ (REGEL 26) R3: CH2CH(Rö)CH2 Rß: R7H R7: O, O(CHRCHRO)n n: 1 bis 45 R: H, CH3 R9: CHR=CHCH O, CH2=CRCOO Rl 1 : di, tri oder tetravalenter Alkylenrest aus der Aminkomponente (gemischt oder einzeln aliphatisch, cyloaliphatisch, aromatisch, heterocyclisch) .
36. Vernetzer gemäß der Ansprüche 1 bis 6, 10, 1 1 und 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Aminfunktionen quaterniert sind.
37. Verwendung der Verbindungen gemäß der Ansprüche 32 bis 35 zur Vernetzung und oder Verzweigung von Polymeren in Lösung oder Substanz. ERSATZBLAπ (REGEL 26).
Description:
Mit ungesättigten Aminoalkoholen vernetzte, wasserquellbare Polymerisate, deren Herstel¬ lung und Verwendung

Die Erfindung betrifft superabsorbierende Polymere für wäßrige Flüssigkeiten, Verfahren zu de¬ ren Herstellung und deren Verwendung. Die Polymerisate auf Basis von Carboxylatgruppen ent¬ haltenden Monomeren werden durch die Verwendung von Vernetzem auf Basis von ungesättig¬ ten Aminoalkoholen erhalten, die aufgrund ihrer Struktur sowohl bei der radikalischen Vorver¬ netzung als auch bei der thermischen Nachvernetzung aktiv sind. Die vernetzten superabsorbie¬ renden Polymerisate zeigen hervorragende Eigenschaften.

Superabsorbierende Polymere sind wasserunlösliche, vernetzte Polymere, die in der Lage sind, unter Quellung und Ausbildung von Hydrogelen große Mengen an wäßrigen Flüssigkeiten und Körperflüssigkeiten, wie z.B. Urin oder Blut, aufzunehmen und die absorbierte Flüssigkeits¬ menge unter einem bestimmten Druck zurückzuhalten. Durch diese charakteristischen Absorp¬ tionseigenschaften finden die Polymeren hauptsächlich Anwendung bei der Einarbeitung in Sani¬ tärartikel, wie z.B. in Baby windeln und Damenbinden sowie im Bereich der Pflanzenaufzucht.

Bei den kommerziell verfügbaren superabsorbierenden Polymeren handelt es sich im wesentli¬ chen um vernetzte Polyacrylsäuren oder vernetzte Stärke/Acrylsäure-Pfropfcopolymerisate, bei denen die Carboxylgruppen teilweise mit Natrium- oder Kalium-Ionen neutralisiert sind.

Die Herstellung superabsorbierender Polymere erfolgt überwiegend durch Polymerisation wäßri¬ ger Lösungen von Mischungen aus teilneutralisierter Acrylsäure und Vernetzer zu einem Poly- mergel, das nach mechanischer Zerkleinerung getrocknet und auf eine bestimmte Korngröße ge¬ mahlen wird. Alternativ können Polymerpulver auch über eine inverse Suspensionspolymerisa¬ tion gewonnen werden, bei der die wäßrige Monomerphase in einer Ölphase, die z.B. aus Cyclo- hexan besteht, mit Hilfsmitteln suspendiert und anschließend polymerisiert wird.

Die Superabsorber können durch das Verfahren der nachträglichen Oberflächenvernetzung in ihrem Eigenschaftsprofil verbessert werden, insbesondere auch in ihrer Flüssigkeitsaufnahme unter Druck, da das bekannte Phänomen des "gel blocking" unterdrückt wird, bei dem angequol¬ lene Polymerteilchen miteinander verkleben und eine weitere Flüssigkeitsaufnahme und Flüssig¬ keitsverteilung in der Windel behindern. Während der Nachvernetzung werden die Carboxyl-

ERSATZ3LATT (REGEL 26)

gruppen der Polymermoleküle an der Oberfläche der Superabsorberteilchen mit Vemetzungsmit- teln unter erhöhter Temperatur vernetzt. Als Vernetzer finden u.a. mehrwertige Metallsalze, Gly- cidylverbindungen, Polyole, Polyepoxide, Polyamine, Alkylencarbonate und Polyethylenglykole Verwendung. Der Schritt der Nachvemetzung kann auch mehrfach erfolgen.

Im Zuge der technischen Weiterentwicklung der superabsorbierenden Polymere hat sich das An¬ forderungsprofil an diese Produkte über die Jahre deutlich verändert. Während in der Entwick¬ lung der Superabsorber zunächst allein das sehr hohe Quellvermögen bei Kontakt mit Flüssigkeit im Vordergrund stand, hat sich später gezeigt, daß es nicht nur auf die Menge der zu absorbieren¬ den Flüssigkeit ankommt, sondern auch auf die Festigkeit des gequollenen Gels. Es muß ein aus¬ gewogenes Verhältnis von Retention und Gelstärke angestrebt werden, damit im Anwendungsfall die Flüssigkeitsaufnahme auch gegen einen ausgeübten Druck erfolgen kann. Diese spezifische Absorptionseigenschaft wird in der EP 339 461 als Aufnahme unter Druck bezeichnet. Die Me¬ thode zur Messung der Flüssigkeitsaufnahme unter Druck (AUL) wird bei verschieden hohen Belastungen durchgeführt. Im Zuge der gestiegenen Anforderungen an Superabsorber hat es sich herausgestellt, daß die ursprüngliche Prüfbelastung von 21 g/cm^ (0,3 psi) nicht mehr den er¬ wünschten Eigenschaftsstandard mißt, wie er für Inkontinenzprodukte bzw.für Windelkonstruk¬ tionen mit niedrigen Fluffgehalten und hohen Mengen Superabsorber erforderlich ist. Demzu¬ folge werden heute anwendungsbezogene Druckbelastungen auch bei 42 g/cm^ (0.6 psi) und bei 49 g/cm^ (0.7 psi) gemessen.

Neben einem hohen Niveau der Retention und der Flüssigkeitsaufnahme unter Druck müssen Superabsorber niedrige Mengen an löslichen Anteilen enthalten, die aufgrund unvollkommener Vernetzung während der Polymerisationsreaktion auftreten und im Anwendungfall nicht voll¬ ständig im Polymerkörper zurückgehalten werden. Dies führt letztlich zu einer Verminderung der Fähigkeit des Superabsorbers zur Flüssigkeitsaufnahme und Flüssigkeitsverteilung in der Windel. Als Grenzwerte für niedrige lösliche Anteile werden z.B. in der US Re. 32,649 7.5 % nach 1 Stunde und 17% nach 16 Stunden angegeben.

Ein weiterer wichtiger Eigenschaftsparameter ist die Permeabilität des gequollenen Superabsor¬ bers für wäßrige Flüssigkeiten. Je höher die Durchlässigkeit des gequollenen Superabsorber für wäßrige Flüssigkeiten ist, desto weniger kann er in Windeln sogenannte Sperrschichten aufbauen, die den Weitertransprot von Flüssigkeiten abblocken. Die Methode zur Bestimmung der Perme-

abilität ist in der EP 640 330 AI (Seite 19-21) als "Gel Layer Permeability Test" (GLP) beschrie¬ ben.

Die Optimierung der Gebrauchseigenschaften der superabsorbierenden Polymere erfolgte in der Vergangenheit vor allem durch Variation der Vernetzerart und Vernetzermenge, durch den pH- Wert während der Polymerisation und durch Nachbehandlung der Polymerpartikel im Sinne einer Beschichtung und/oder Oberflächennachvernetzung.

In der US Re 32,649 wird durch das Verfahren der sauren Polymerisation eine verbesserte Gel¬ stabilität bei niedrigen löslichen Anteilen erreicht. Das Herstellungsverfahren der Re 32,649 weist wesentliche Verfahrensmängel auf. Zum einen liegt aufgrund der niedrigen Ansatzkonzentration und einer mehrstündigen Nacherhitzung des Polymergeis eine unwirtschaftlich niedrige Raum/Zeit-Ausbeute vor, zum anderen ist der Verfahrensschritt der nachträglichen Neutralisation des festen Polymergeis technisch sehr zeitaufwendig und nicht in der Qualität durchzuführen, wie es eine Neutralisation in der vorausgehenden Lösung sein kann. Nachträglich neutralisierte Po¬ lymergele sind in der Regel nicht gleichmäßig durchneutralisiert und oftmals aufgrund von un¬ gleichmäßiger Alkaliverteilung verfärbt. Als Folge der ungleichmäßigen Neutralisation können auch starke Qualitätsschwankungen innerhalb des Produktes entstehen. Unter einer Vielzahl von möglichen Vernetzem werden Di- und Polyester ungesättigter Mono- oder Polycarbonsäuren mit Polyolen, Bisacrylamide, Di- oder Triallylamine als bevorzugt, und als besonders bevorzugt N,N- Methylenbisacrylamid, Trimethylolpropantriacrylat und Triallylamin genannt.

Der WO 94/09043 liegt die Aufgabestellung zugrunde, neue superabsorbierende Polymere mit einem für wäßrige Flüssigkeiten erhöhten Aufnahmevermögen, auch unter Druckbelastung be¬ reitzustellen. Sie beschreibt als Lösung dieser Aufgabe doppelt vernetzte Superabsorber, deren Herstellung in der ersten Stufe die Vernetzung während der Polymerisation mit Methylenbis- acrylamid, Bis(acrylamido)essigsäure, Allylacrylat, Allylmethacrylat, Estern bzw. Amiden mit endständigen Vinyl- und Allyl-Funktionen oder hoch ethoxyliertem Trimethylolpropantriacrylat vorsieht und in einer zweiten Stufe die entstandenen Polymerpartikel an der Oberfläche mit ei¬ nem Vemetzer beschichtet und dann vernetzt.

Die WO 93/21237 beschreibt superabsorbierende Polymere, die mit ungesättigten Estern von Polyalkylglykolen vernetzt sind und die in einem Nacherhitzungsprozeß eine Eigenschaftsverbes-

serung bezüglich Retention und Flüssigkeitsaufnahme unter niedrigem Druck 21 g/cm^ ( 0.3 psi ) auf jeweils 25 g/g erlangen. Ethoxyliertes Trimethylolpropantriacrylat ist der bevorzugte Vernet¬ zer, wobei die Anzahl der EO-Einheiten pro Polyglykolkette zwischen 2 und 8 liegen kann. Ge¬ mäß den Ausführungen in dieser Schrift führt die Verwendung von nicht ethoxyliertem Trime¬ thylolpropantriacrylat zu wesentlich schlechteren Eigenschaften der damit vernetzten Superab¬ sorber.

Aufgabe der Erfindung ist es, neuartige Vernetzer und damit vernetzte Polymerisate sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung zur Verfügung zu stellen, die als Superabsorber zur Verwendung in Windelkonstruktionen oder bei anderen technischen Anwendungen geeignet sind. Darüber hinaus bestand die Aufgabe, durch die neuen vernetzten Strukturen Superabsorber bereitzustellen, deren Eigenschaftsniveau den praxisrelevanten Anforderungen an Retention, Absorption unter Druck [49 glcm~ (0.7 psi)], Quelldruck und Permeabilität GLP des gequollenen Absorbergels für wäßrige Flüssigkeiten entsprechen.

Diese Aufgabe wird durch die Verwendung von Vernetzern gelöst, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie durch Umsetzung einer Glycidverbindung mit ungesättigten Aminen, beispielsweise Allylaminen, unter Öffnung des Epoxidrings eine Hydroxygruppe ausbilden, die optional einer sich anschließenden Ethoxylierung zur Verfügung steht. Auch andere Reaktionswege zur Herstel¬ lung der erfindungsgemäßen Vernetzer sind möglich, etwa die Umsetzung von Aminen mit unge¬ sättigten Glycidverbindungen, beispielsweise (Meth)allylglycidethern oder Glyci- dyl(meth)acrylaten. Entsprechend der verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten zur Herstellung dieser Vernetzerstrukturen, lassen sich die folgenden allgemeinen Formeln I bis IV zur Beschrei¬ bung der Vernetzer heranziehen:

Allgemeine Formel I für Reaktionsprodukte aus (Meth)allylaminen, Monoglycidylverbindungen und optional Alkylenoxiden:

H 0 R 3 (NR 1 R 2 )p

Rl .R2: CHR=CH-CH 2 , H für o=0 ist p=2

R: H, CH 3 für o=l ist p=l

R 3 : R a -C(H) C (R 6 )-CH 2

Allgemeine Formel II für Reaktionsprodukte aus (Meth)allylaminen, Di-, Tri- oder Tetraglyci- dylverbindungen und optional Alkylenoxiden:

R 8 (NR 1 R 2 ) 2

Ri,R 2 : CHR=CH-CH 2 , H

R: H, CH 3 R 8 : CH 2 -CH(R 6 )-CH 2 -O-R4-CH 2 -CH(R 6 )-CH 2

R4: (CHR-CHR-O) m , m= I bis 45

Cι-C 6 -O, R 5 (O-R 3 -NR!R 2 ) r -O

r=0: bei Verwendung von Diglycidverbindungen r= 1 : bei Verwendung von Triglycidverbindungen r=2: bei Verwendung von Tetraglycidverbindungen R5: Alkylenrest aus einem Polyol, gegebenenfalls mit einer oder zwei OH- Funktionen, die optional mit bis zu 45 Mol Alkylenoxid umgesetzt sein können. R 3 : CH 2 -CH(R 6 )-CH 2 R 6 : R 7 H

R7: O, O(CHR-CHR-O) n n: 1 bis 45

Allgemeine Formel III für Reaktionsprodukte aus (Meth)allylaminen oder ges. primären Ami¬ nen mit (Meth)acrylglycidestern und/oder (Meth)allylglycidethern und optional Alkylenoxiden:

(R 9 -R 3 ) a N(B) c (R 1 ) j (R 2 ) k

Allgemeine Formel IV für Reaktionsprodukte aus Di- und Polyaminen mit (Meth)allylglycidethern und oder (Meth)acrylglycidestern und optional Alkylenoxiden:

Rπ [N(A) b -(R 3 -R 9 )p] z

CH 2 =CR-CO-O

Rl 1 : di-, tri- oder tetravalenter Alkylenrest aus der Aminkomponente (gemischt oder einzeln aliphatisch, cyloaliphatisch, aromatisch, heterocyclisch)

Als geeignete Reaktionskomponenten zur Herstellung der erfindungsgemäßen ungesättigten Aminoalkohol-Vernetzer sind beispielsweise zu erwähnen:

Aminkomponenten:

Als geeignete Aminkomponenten für die Umsetzung mit den Glycidverbindungen entsprechend den Formeln I bis IV werden sowohl aliphatische, als auch aromatische, heterocyclische und cy- cloaliphatische Verbindungen verwendet, beispielsweise Methallylamin, Allylamin, Alkyl- (meth)allylamine, wie beispielsweise Methylallylamin, Methylmethallylamin, Ethylmethallyl- amin und Ethylallylamin, Methyl-, Ethyl-, Propyl - und Butylylamin, Diallylamin, Dimethallyl- amin, Anilin, Ethylendiamin, Diethylentriamin, Hexamethylendiamin, Trimethylhexamethylen- diamin, Neopentandiamin, 1 ,2-Propylendiamin, 4,7-Dioxadecan-l,10-diamin, 4,9-Dioxadodecan- 1,12-diamin, Polyetherdiamine, Polyalkylenglykoldiamine, 3-Amino-l-methylaminopropan, Bis(3-aminopropyl)methylamin, Isophorondiamin, 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan, l-(2-Ami- noethyl)piperazin, o-, m- oder p-Phenylendiamin, 4,4'-Diaminodiphenylmethan, 1 ,4-Diaminoan- thrachinon, 2,4,6-Triamino-l,3,5-triazin und deren Gemische.

Glycidverbindungen: Die erfindungsgemäß zu verwendenden Glycidverbindungen können mono-, di- und polyfunktionell sein. Als monofunktionale Verbindungen werden beispielsweise allein oder in Mischung verwendet: Ethylenglykolmonoglycidether und die zugehörigen C,-C 6 - Alkylether bzw. -ester, Glycidol, Ethylenoxid, Propylenoxid, (Meth)allylglycidether, Polyethy- lenglykolmonoglycidether und die zugehörigen C r C 6 -Alkylether bzw. -ester, Vinylglycidether, Glycidyl(meth)acrylate, Glycidyl(meth)allylether oder 1 -Halogen-2,3-epoxypropan. Als multi¬ funktionale Glycidether werden beispielsweise Ethylenglykol- bzw. Polyglykoldiglycidether, Glycerin-, Trimethylolpropan- bzw. Pentaerythrit-triglycidether, Polyglycerinpolyglycidether, Sorbitolpolyglycidether bzw. deren Gemische eingesetzt. Die zuvor erwähnten Polyethylengly- kolketten der Glycidverbindungen können bis zu 45, vorzugsweise bis zu 20 und besonders be¬ vorzugt bis zu 12 Ethylenglykoleinheiten enthalten.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen Vernetzer an der freien Hydroxylgruppe alkoxyliert. Die erfindungsgemäßen Alkohole werden zu diesem Zweck bei¬ spielsweise mit Ethylen- bzw. Propylenoxid oder deren Gemische umgesetzt. Bevorzugt werden die Alkohole mit Ethylenoxid umgesetzt. Hierdurch kann auch gleichzeitig eine bessere Wasser¬ löslichkeit des Vernetzers erzielt werden. Pro Hydroxylgruppe werden bis zu 45 Mol EO, bevor¬ zugt bis zu 20 Mol EO und besonders bevorzugt bis zu 12 Mol EO angelagert.

Einige Beispiele für erfindungsgemäße Vernetzer sind Diallylaminoethanol, Diallylaminopoly- glykolether, l,3-Bis(diallylamino)-propanol-2, N,N-Diallylamino-l-amino-3-allyloxy-propanol- 2, Polyethylenglykol-di(N,N-diallyl-3-amino-2-Hydroxy-prop-l -yl)ether, Ethylenglykol-di(N,N- dialIyl-3-amino-2-hydroxy-prop-l-yl)ether, alkoxyliertes l ,3-Bis(diallylamino)propanol-2, al- koxyliertes l -Allyloxy-3-(Diallylamino)propanoI-2, alkoxylierter Polyethylenglykol-di(N,N- diallyl-3-amino-2-hydroxy-prop- 1 -y l)ether, alkoxylierter Ethylenglykoldi(N,N-diallyl-3-amino-2- hydroxy-prop-l-yl)ether, N,N-di(allyloxy-2-hydroxy-prop-3-yl)anilin, alkoxyliertes N,N- di(allyloxy-2-hydroxy-prop-3-yl)anilin. Die zuvor erwähnten Polyethylenglykolethereinheiten enthalten vorzugsweise höchstens 45 Mol Ethylenoxid, vorzugsweise höchstens 20 und beson¬ ders bevorzugt höchstens 15 Mol Ethylenoxid. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die N-Atome der Vernetzer teilweise oder völlig quaterniert. Die erfindungsgemäß zu ver¬ wendenden Vernetzer bzw. deren Gemische werden zu 0,01 bis 3,0 Gew. %, vorzugsweise zu 0,05 bis 1 ,5 Gew. % und besonders bevorzugt zu 0,1 bis 1 ,0 Gew. % bezogen auf die Monomeren eingesetzt.

In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform hat sich die Verwendung von Mischungen aus hoch und niedrig alkoxylierten erfindungsgemäß zu verwendenden Vernetzern bei der Vernet¬ zung der erfindungsgemäßen Superabsorber bewährt.

Die erfindungsgemäßen Vernetzer führen überraschenderweise durch die im weiteren Verfah¬ rensablauf der Absorberherstellung auftretenden thermischen Behandlungen, wie z.B. der Gel¬ trocknung zu Nachvernetzungsreaktionen, die das Eigenschaftsprofil der Superabsorber verbes¬ sern. Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, die üblicherweise durchgeführte Oberflächen-Nach¬ vernetzung wegzulassen oder zumindest die Menge an Nachvernetzer zu reduzieren. Die Effek¬ tivität dieser Sekundärvernetzung, bei der die Carboxylatgruppen des Polymerteilchens miteinan-

der vernetzt werden, kann durch die erfindungsgemäße Ethoxylierung der freien OH-Gruppen noch gesteigert werden.

Zur weiteren Modifizierung der Eigenschaften der Superabsorber können optional andere Cover- netzer in Mengen bis zu 1 ,0 Gew. %, bevorzugt zu 0,01 - 0,8 Gew. % und besonders bevorzugt zu 0,05 - 0,4 Gew. % bezogen auf die Monomere eingesetzt werden. Bevorzugte Covernetzer sind solche, die mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen enthalten, wie z. B. Me- thylenbisacrylamid bzw. -methacrylamid oder Ethylenbisacrylamid, ferner Ester der ungesättig¬ ten Mono- oder Polycarbonsäuren von Polyolen, wie Diacrylate oder Triacrylate, z. B. Butandiol- oder Ethylenglykoldiacrylat bzw. -methacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, sowie deren Alkoxy- late, ferner Allylverbindungen wie Allyl(meth)acrylat, Triallylcyanurat, Maleinsäurediallylester, Pollyallylester, Tetraallyloxiethan, Di- und Triallylamin, Tetraallylethylendiamin, Allylester der Phosphorsäure bzw. phosphorigen Säure. Weiterhin sind Verbindungen, die mindestens eine ge¬ genüber Säuregruppen reaktive funktioneile Gruppe besitzen, einsetzbar. Als Beispiel seien die N-Methylolverbindungen von Amiden, wie Methacrylamid bzw. Acrylamid und die davon abge¬ leiteten Ether, sowie Di- und Polyglycidylverbindungen genannt.

Das erfindungsgemäß zu verwendende, wäßrige Flüssigkeiten absorbierende Polymerisat wird erhalten durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten, Säuregruppen tragenden Monome¬ ren, beispielsweise aus Acrylsäure, Methacrylsäure, Vinylessigsäure, Maleinsäure, 2-Acrylamido- 2-methylpropansulfonsäure, Vinylsulfonsäure, (Meth)allylsulfonsäure bzw. deren Gemische in Gegenwart der erfindungsgemäßen Vemetzer. Der Anteil an diesen sauren Monomeren beträgt in der Monomermischung 55 - 99 Gew. %

Die sauren Monomeren sind mindestens zu 25 Mol% und bevorzugt zu mindestens 50 Mol.% und besonders bevorzugt zu 50 bis 80 Mol % neutralisiert und liegen dann beispielsweise als Na¬ trium-, Kalium- oder Ammoniumsalz bzw. deren Gemische vor. Die Neutralisation wird entwe¬ der durch die Zugabe der entsprechenden Alkali- bzw. Ammoniumhydroxyde oder mit den ent¬ sprechenden Carbonaten oder Hydrogencarbonaten ausgeführt.

Optional können die erfindungsgemäßen Polymerisate weitere, in der wäßrigen Monomerlösung weitgehend lösliche Comonomere zur Modifizierung der Eigenschaften enthalten. Solche Como- nomere können beispielsweise (Meth)acrylamid, (Meth)acrylnitril, Vinyipyrrolidon, Vinylacet-

amid, Hydroxyethylacrylat, Alkylpolyethylenglykol(meth)acrylate, Alkylaminoalkyl(meth)- acrylate, Alkylaminopropylacrylamide, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid oder deren Gemische sein. Derartige Comonomere sollten einen Anteil von 40 Gew.%, bezogen auf die sauren Monomere, nicht überschreiten, da sie die Quellfähigkeit des Superabsorbers gegebenenfalls beeinträchtigen können.

Die erfindungsgemäßen Polymerisate können wasserlösliche Polymere als Pfropfgrundlage in Mengen bis zu 30 Gew.%, bezogen auf die Menge der vorhandenen Monomere, enthalten. Dazu zählen unter anderem teil- oder vollverseifte Poly-vinylalkohole, Stärke oder Stärkederivate, Cellulose oder Cellulosederivate, Polyacrylsäuren, Polyglykole oder deren Gemische. Die Molekulargewichte der als Pfropfgrundlage zugesetzten Polymere müssen an die Gegebenheiten der Polymerisationsbedingungen angepaßt sein. So kann es z.B. im Falle einer wäßrigen Lösungspolymerisation aus Gründen der Viskosität der Polymerisatlösung erforderlich sein, nur niedrig- oder mittelmolekulare Polymere einzusetzen, während bei der Suspensionspolymerisation dieser Faktor eine untergeordnete Rolle spielt.

Neben Polymerisaten, die durch vernetzende Polymerisation teilneutralisierter Acrylsäure erhal¬ ten werden, werden bevorzugt solche verwendet, die zusätzliche Anteile von pfropfpolymerisier- ter Stärke oder von Polyvinylalkohol enthalten.

Der Zusatz von Natur- und/oder Synthese-Fasern bewirkt eine schnellere Flüssigkeitsaufnahme und eine erhöhte Retention des erfindungsgemäßen Superabsorbers.

Die Herstellung der erfmdungsgemäßen Superabsorber geschieht prinzipiell nach zwei Metho¬ den:

Nach der ersten Methode wird die teilneutralisierte Acrylsäure in wäßriger Lösung in Gegenwart der erfindungsgemäßen Vernetzer sowie gegebenenfalls weiterer Vernetzer und Polymerzusätzen durch radikalische Polymerisation in ein Gel überführt, das dann zerkleinert, getrocknet, gemah¬ len, nachvernetzt und auf die gewünschte Partikelgröße abgesiebt wird. Die Lösungspolymerisa¬ tion kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durch geführt werden. Die Patentliteratur weist sowohl ein breites Spektrum an Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Konzentrationsverhält¬ nisse, Temperaturen, Art und Menge der Initiatoren als auch eine Vielzahl von Nachvernet-

Zungsmöglichkeiten aus. Typische Verfahren sind in den folgenden Patentschriften beschrieben, die hiermit durch Verweis Bestandteil des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens werden sollen: US 4 076 663, US 4 286 082, DE 27 06 135, DE 35 03 458, DE 40 20 780, DE 42 44 548, DE 43 23 001, DE 43 33 056, DE 44 18 818.

Die zweite Methode umfaßt das inverse Suspensions- und Emulsionspolymerisationsverfahren. In diesen Prozessen wird eine wäßrige, teilneutralisierte Acrylsäurelösung mit Hilfe von Schutzkol¬ loiden und oder Emulgatoren in einem hydrophoben, organischen Lösungsmittel dispergiert und durch Radikalinitiatoren die Polymerisation gestartet. Die Vernetzer sind entweder in der Mono¬ merlösung gelöst und werden mit dieser zusammen dosiert oder aber separat und gegebenfalls nachträglich zugefügt. Die Zugabe von gegebenenfalls vorhandenen polymeren Pfropfgrundlagen erfolgt über die Monomerlösung oder durch direkte Vorlage in die Ölphase. Nach Beendigung der Polymerisation wird das Wasser azeotrop aus dem Reaktionsgemisch entfernt und das Poly¬ merprodukt abfiltriert.

Eine Oberflächenvernetzung der Polymerteilchen kann sowohl in der Suspension als auch nach¬ träglich am isolierten Polymerpulver vorgenommen werden. Das Verfahrensprinzip ist beispiels¬ weise in den Patentschriften US 43 40 706, DE 37 13 601, DE 28 40 010 beschrieben und soll hiermit durch Verweis Bestandteil des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens werden.

Der Zusatz der Nachvernetzer erfolgt häufig vorteilhafterweise auch in Form einer Lösung in Wasser, organischen Lösemitteln oder deren Mischungen, insbesondere dann, wenn geringe Mengen an Nachvernetzungsmittel angewandt werden. Geeignete Mischaggregate zum Aufbrin¬ gen des Nachvernetzungsmittels sind z.B. Patterson-Kelley-Mischer, DRAIS-Turbulenzmischer, Lödigemischer, Ruberg-Mischer, Schneckenmischer, Tellermischer und Wirbelschichtmischer sowie kontinuierlich arbeitende senkrechte Mischer, in denen das Pulver mittels rotierender Messer in schneller Frequenz gemischt wird (Schugi-Mischer). Nachdem der Nachvernetzer mit dem vorvemetzten Polymer vermischt worden ist, wird zur Durchführung der Nachvernetzungsreaktion auf Temperaturen von 120 bis 250 °C, bevorzugt auf 135 bis 200°C und besonders bevorzugt auf 150 bis 185°C erhitzt. Die Zeitdauer der Nacherhitzung ist durch den Punkt begrenzt, bei dem das gewünschte Eigenschaftsprofil des Superabsorbers infolge von Hitzeschädigung wieder zerstört wird

Aufgrund der besonderen Struktur der erfindungsgemäß zu verwendenden Vernetzer zeigen die Polymerisate bereits ohne Zusatz von Nachvernetzem allein durch Temperung einen für die Nachvernetzung typischen Effekt der Steigerung der Absorption unter Druck.

Die erfindungsgemäß hergestellten Superabsorber zeigen eine bisher noch nicht erreichte Kombi¬ nation von günstigen Eigenschaften. Aufgrund des positiven Einflusses der erfindungsgemäßen Vernetzer wird die vor der Nachvernetzung vorhandene hohe Retention des Polymers derart gut stabilisiert, daß nach der Oberflächen-Nachvernetzung immer noch eine Retention von minde¬ stens 26 g/g, bevorzugt von mindestens 28 g/g und besonders bevorzugt von mindestens 30 g/g gemessen wird.

Die Permeabilität der erfindungsgemäßen Superabsorber ist hoch und beläuft sich auf 10 10 " cm^ sec/g, bevorzugt auf mindestens 15 10 ' cπ.3 sec/g und besonders bevorzugt auf mindestens 25 \ ' ~ cπ. sec/g.

Nach erfolgter Flüssigkeitsaufnahme, deren Geschwindigkeit vorzugsweise bei kleiner 70 sec liegt, zeichnen sich die gequollenen Gelpartikel durch einen trocknen Griff aus, d.h. sie haben nicht die unerwünschte nasse, klebrige Oberfläche, die bei unzureichender Vernet- zung/Nachvernetzung entsteht. Die Flüssigkeitsaufnahme unter einem Druck (AUL) von 49 g/cm^ (0.7 psi) ist größer 20 g/g, bevorzugt größer 23 g/g und besonders bevorzugt größer 25 g/g.

Der Quelldruck der erfindungsgemäßen Polymerisate ist hoch und beträgt nach einer Meßzeit von 20 Minuten mindestens 600 g, bevorzugt mindestens 900 g, und besonders bevorzugt größer 1000 g.

Die erfindungsgemäßen hydrophilen Superabsorber finden überall dort ihre Verwendung, wo wäßrige Flüssigkeiten absorbiert werden müssen. Dazu gehören beispielsweise die Anwendungen in Hygieneartikeln in Form von Windeln für Kleinkinder und Inkontinenzprodukten für Erwach¬ sene, in Damenbinden, in Wundpflastem, in Lebensmittelverpackungen, im Agrarbereich bei der Pflanzenaufzucht, in Kabelisolierungen, in absorbierenden Flächengebilden aus Papier, wasser¬ löslichen Polymeren und thermoplastischen Kunststoffen und Schäumen, sowie als Wirkstoffträ¬ ger mit der Aufgabe der zeitlich verzögerten Freisetzung an die Umgebung.

Für die Verarbeitung der Superabsorber werden je nach Anwendungsfall unterschiedliche Sieb¬ fraktionen eingesetzt, so z.B. für Windeln zwischen 100 und 800μ, für Kabelisolierungen unter 100 μ, d. h., im Falle der Anwendung in Kabeln sind die Feinanteile der Superabsorber wegen ihrer Tendenz zum „gel blocking" von Vorteil, da dadurch das in das Kabel eindringende Wasser abgeblockt wird. In der Windel ist dieser Effekt unerwünscht, da er die Flüssigkeitsaufnahme und Verteilung behindert, deshalb wählt man gröbere Siebfraktionen aus.

In den folgenden Beispielen werden die Herstellung und Eigenschaften der erfindungsgemäßen Polymerisate erläutert und in dem Kapitel Prüfmethoden werden die Vorschriften zur Bestim¬ mung der Eigenschaften der Superabsorber beschrieben.

Prüfmethoden

1. Retention .TBT.

Die Retention wird nach der Teebeutelmethode bestimmt. Hierbei werden 200 mg Prüfsubstanz in einem Teebeutel eingeschweißt und für 30 Minuten in einer 0,9%igen NaCl-Lösung einge¬ taucht, 10 Minuten abgetropft und in einer Schleuder (23 cm Durchmesser, 1400 UPM) 5 Minu¬ ten geschleudert und gewogen. Einen Teebeutel ohne wasserabsorbierendes Polymerisat läßt man als sogenannten Blindwert mitlaufen:

TBT = (Auswaage - Blindwert) / Einwaage (g/g)

2. Flüssigkeitsaufnahme unter Druck f AAP.

Die Fähigkeit eines wasserabsorbierenden Polymerisates unter einem definiertem Druck Flüssig¬ keit aus einem Reservoir aufzunehmen (Absorption Δgainst Pressure(0,3 psi = 21 g/cm^), AAP(0,7 psi = 49 g/cm^) , wird wie folgt bestimmt: 900 mg Prüfsubstanz werden in einem Pla¬ stikzylinder (Innendurchmesser = 6 cm, Höhe = 5 cm) mit Siebgewebe (Maschenweite = 400 mesh) als Boden eingewogen, gleichmäßig verteilt und mit einem definiertem Gewicht in Form einer Kunststoffplatte (Durchmesser = 5,98 cm) zusammen mit einem Metallstempel

(Durchmesser = 5,98 cm) belastet. Die Kunststoffplatte liegt zwischen Prüfsubstanz und Metall¬ stempel. Die ganze Prüfeinheit wird anschließend auf eine mit einem Filterpapier abgedeckte und mit 0,9%iger NaCl-Lösung getränkte Glasfilterplatte (Durchmesser = 12 cm, Porosität = 0) gestellt. Die Filterplatte liegt bis zu ihrer Oberkante in der NaCl-Lösung. Man läßt die Prüfsub¬ stanz 60 Minuten Flüssigkeit aufnehmen:

AAP(0,3 bzw. 0,7 psi) = (Gewicht der Prüfeinheit vor dem Saugen - Gewicht der Prüfein- heit.nach dem Saugen) / Einwaage Prüfsubstanz (g/g)

3. Ouelldruck .OD.

Der Quelldruck wird in einem Stevens-LFRA Texture Analyser (Einstellung: Speed: 1,0 mm/sec; Distance 00, Hold-Stellung) bestimmt. Dazu werden in einem Messzylinder von 7,4 cm Höhe und 2,7 cm Durchmesser 0,500 g des Pulvers (Komfraktion 300 - 600 mm) eingewogen und mit 10 ml 0,9%-iger Kochsalzlösung versetzt. Sodann wird der Messkörper (Höhe 3,5 cm, Durch¬ messer 2,5 cm) in den Zylinder so eingefahren, daß ein Hohlraum zur Gelquellung von 6,8 ml verbleibt. Der Quelldruck QD wird nach 20 Minuten gemessen.

4. Geschwindigkeit der Flüssigkeitsaufnahme (SG.

Bei diesem Test wird die Zeit gemessen, in der 1 g Superabsorber 20g einer 0,9%igen Kochsalz¬ lösung bei Raumtemperatur aufsaugt. Der Ablauf dieser Prüfung ist in der EP 443 627, Seite 12, "Free-Swell-Rate", geschildert.

5. Permeabilität (GLP .

Die Permeabiltät einer gequollenen Gelschicht unter Druckbelastung von 0,3 psi wird, wie in der Patentschrift EP 0 640 330 beschrieben, als Qel-Layer-Permeability (GLP) einer gequollenen Gelschicht aus superabsorbierenden Polymerisat wie folgt bestimmt.

Hierzu wird eine Prüfeinheit verwendet, die sich von der oben beschriebenen AAP(0,3psi)-Prüf- einheit in folgerndem unterscheidet. Anstelle der zwischen Prüfsubstanz und Metallstempel be¬ findlichen Kunstoffplatte wird eine Glasfilterplatte (Durchmesser = 5,98 cm, Porosität = 0) und

eine aus Kunststoff hergestellte Lochplatte (Durchmesser = 5,98 cm, 24 Löcher), die in ihrem Mittelpunkt konzentrisch einen Zylinder (Länge = 7 cm, Durchmesser = 1 ,8 cm) als Abstandshal¬ ter zum aufzusetzendem Gewicht besitzt, verwendet. Zur Bestimmung werden 900 mg Prüfsub¬ stanz in einem wie oben beschriebenen Plastikzylinder mit Siebgewebe als Boden eingewogen, gleichmäßig verteilt und mit einem definiertem Gewicht in Form der Glasfilterplatte, der mit ei¬ nem Abstandshalter versehenen Lochplatte und einem auf dem Abbstandshalter aufgesetzten Metallstempel belastet. Die ganze Prüfeinheit wird anschließend auf eine mit einem Filterpapier abgedeckte und mit synthetischer Urin-Lösung getränkte Glasfilterplatte (Durchmesser = 12 cm, Porosität = 0) gestellt. Die Filterplatte liegt bis zu ihrer Oberkante in der synthetischen Urin-Lö¬ sung. Man läßt die Prüfsubstanz 60 Minuten Flüssigkeit aufnehmen. Danach wird die Prüfeinheit von der synthetischen Urin-Lösung entfernt. Danach wird die Gelschicht mit 0,69%iger NaCl- Lösung soweit überschichtet, daß zwischen der Unterkante der Gelschicht und dem Flüssig¬ keitspegel ein Abstand von 5 cm und somit ein bestimmter hydrostatischer Druck vorliegt. Wäh¬ rend der ganzen Messung wird dieser Druck durch eine entsprechende Vorrichtung beibehalten. Der Durchfluß (g-NaCl-Lösung/sec)wird automatisch in bestimmten Zeitintervallen erfaßt.

GLP = (F g (t=0) L 0 ) / (d A WP) (cm 3 • sec/g)

wobei Fo (t=0) den Durchfluß der NaCl-Lösung in g/sec, der anhand einer Regressionsanalyse der Daten F„(t)der Durchflußbestimmungen durch Extrapolation gegen t=0 erhalten wird, L 0 die Dicke der Gelschicht in cm, d die Dichte der NaCl-Lösung in g/cm 3 , A die Fläche der Gelschicht in cn.2 und WP den hydrostatischen Druck über der Gelschicht in dyne/cm^ darstellt.

Beispiele

Herstellungsbeispiele für erfindungsgemäße Vernetzer:

Beispiel 1: l,3-Bis-(diallylamino)-propanol-2 (TAAP)

Die Synthese ist in der Patentschrift FR 2063686 beschrieben.

Beispiel 2a

Umsetzung von Polyethylenglykol(400)diglycidether mit Diallylamin

= Polyethylenglykol-400-di(N,N-diallyl-3-amino-2-Hydroxy-prop- 1 -yl)ether

(PEG400DAAHPE)

Unter Rühren versetzt man 790 g (1,5 Mol) Polyethylenglykol (400) diglycidether (in 200 mL Aethylacetat mit 2,1 g Diazabicyclo[2.2.2]octan als Katalysator und 291,5 g (3,0 Mol) Diallyl¬ amin. Man erhitzt die Lösung 5 h zum Rückfluß (ca. 100°C Innentemperatur) und zieht flüchtige Bestandteile am Rotationsverdampfer im Wasserstrahlvakuum ab. Man erhält eine rötlich-braune Flüssigkeit, die im Kühlschrank fest wird. Ausbeute: 1067 g (ca. 99 % d. Th.)

Beispiel 2b:

Umsetzung von Ethylenglykoldiglycidether mit Diallylamin

= Ethylenglykol-di(N,N-diallyl-3-amino-2-hydroxy-prop- 1 -yl)ether (EGDAAHPE)

Unter Rühren versetzt man 260 g Ethylenglykoldiglycidether in 200 ml Ethylacetat mit 2,1 g DiazabicycIo[2.2.2]octan als Katalysator und 291,5 g Diallylamin. Man erhitzt die Lösung 5 h zum Rückfluß (ca. 90°C Innentemperatur) und zieht danach flüchtige Bestandteile am Rotations¬ verdampfer im Wasserstrahl vakuum ab. Man erhält eine dunkelbraune Flüssigkeit. Ausbeute: 526 g (ca. 95 % d. Th.)

Beispiel 3: l-Allyloxy-2-hydroxy-3-N,N-diallylamino-propan (ADAAP)

Die Synthese ist in der Patentschrift FR 2063686 beschrieben.

Beispiel 4: 5-EO-l,3-Bis(diallylamino)propanol-2 (TAAP-5EO)

250 g 1 ,3-BisdiallylaminopropanoI 2 (1 mol) wurden zusammen mit 3 g KOH-Pulver (85% Trockensubstanz) vorgelegt und der Reaktorinhalt während des Aufheizens fünfmal durch Auf¬ drücken von 5 bar Stickstoff und Ablassen auf Normaldruck inertisiert. Anschließend wurden bei 1 10°C 220 g (5 mol) Ethylenoxid bis zu einem Druck von 4 bar aufgedrückt. Nach 2 Stunden war die Reaktion beendet und der Reaktorinhalt wurde als gelbes Öl (468 g) ausgefüllt. Hydroxylzahl : 168 mg KOH/g

Beispiel 5:. 10-EO-l,3-Bis(diallylamino)propanol-2 (TAAP-10EO)

250 g l,3-Bisdiallylaminopropanol-2 (1 mol) wurden zusammen mit 3 g KOH-Pulver (85% Trockensubstanz) vorgelegt und der Reaktorinhalt während des Aufheizens fünfmal durch Auf¬ drücken von 5 bar Stickstoff und Ablassen auf Normaldruck inertisiert. Anschließend wurden bei 1 10°C 440 g (10 mol) Ethylenoxid bis zu einem Druck von 4 bar aufgedrückt. Nach 2 Stunden war die Reaktion beendet und der Reaktorinhalt wurde als gelbes Öl (786 g) ausgefüllt. Hydroxy lzahl : 1 12 mg KOH g

Beispiel 6:. 10-EO-l-Allyloxy-3-(Diallylamino)propanol-2 (ADAAP-10EO)

21 1 g l-Allyloxy-3-(Diallylamino)propanol-2 (1 mol) wurden zusammen mit 3 g KOH-Pulver (85% Trockensubstanz) vorgelegt und der Reaktorinhalt während des Aufheizens fünfmal durch Aufdrücken von 5 bar Stickstoff und Ablassen auf Normaldruck inertisiert. Anschließend wurden bei 110°C 440 g (10 mol) Ethylenoxid bis zu einem Druck von 4 bar aufgedrückt. Nach 2 Stun¬ den war die Reaktion beendet und der Reaktorinhalt wurde als gelbes Öl (650 g) ausgefüllt. Hydroxylzahl: 1 18 mg KOH g

Beispiel 7:. 10-EO-Polyethylenglykol-400-di(N,N-diallyl-3-amino-2-hydroxy -prop-l-yl)ether (PEG400DAAHPE-10EO)

361 g Polyethylenglykol-400-di(N,N-diallyl-3-amino-2-hydroxy-prop- l-yl)ether (PEG400DAAHPE; 0,5 mol) wurden zusammen mit 3 g KOH-Pulver (85% Trockensubstanz) vorgelegt und der Reaktorinhalt während des Aufheizens fünfmal durch Aufdrücken von 5 bar Stickstoff und Ablassen auf Normaldruck inertisiert. Anschließend wurden bei 1 10°C 220 g (5 mol) Ethylenoxid bis zu einem Druck von 4 bar aufgedrückt. Nach 3 Stunden war die Reaktion beendet und der Reaktorinhalt wurde als gelbes Öl (580 g) ausgefüllt. Hydroxylzahl: 64 mg KOH/g

Beispiel 8: 20-EO- Polyethylenglykol-400-di(N,N-diallyl-3-amino-2-Hydroxy-prop- l -yl)ether (PEG400DAAHPE-20EO)

361 g Polyethylenglykol-400-di(N,N-diallyI-3-amino-2-hydroxy-prop- l-yl)ether (PEG400DAAHPE; 0,5 mol) wurden zusammen mit 3 g KOH-Pulver (85% Trockensubstanz) vorgelegt und der Reaktorinhalt während des Aufheizens fünfmal durch Aufdrücken von 5 bar Stickstoff und Ablassen auf Normaldruck inertisiert. Anschließend wurden bei 110°C 440 g (10 mol) Ethylenoxid bis zu einem Druck von 4 bar aufgedrückt. Nach 3,5 Stunden war die Reaktion beendet und der Reaktorinhalt wurde als gelbes Öl (802 g) ausgefüllt. Hydroxylzahl: 46 mg KOH/g

Beispiel 9: 10-EO-Ethy lenglykoldi(N,N-diallyl-3 -amino-2-hydroxy-prop- 1 -yl)ether (EGDAAHPE-10EO)

369 g Ethylenglykoldi(N,N-diallyl-3-amino-2-Hydroxy-ρrop-l-yl)eth er (EGDAAHPE; 1 ,0 mol) wurden zusammen mit 3 g KOH-Pulver (85% Trockensubstanz) vorgelegt und der Reaktorinhalt während des Aufheizens fünfmal durch Aufdrücken von 5 bar Stickstoff und Ablassen auf Normaldruck inertisiert. Anschließend wurden bei 110°C 440 g (10 mol) Ethylenoxid bis zu ei¬ nem Druck von 4 bar aufgedrückt. Nach 3 Stunden war die Reaktion beendet und der Reaktorin¬ halt wurde als gelbes Öl (809 g) ausgefüllt. Hydroxylzahl: 94 mg KOH/g

Herstellungsbeispiele für Superabsorber

Die wasserabsorbierenden Polymerisate, die nach den in den Beispielen aufgeführten Beschrei¬ bungen hergestellt wurden, sind nach dem bekannten Verfahren der Lösungspolymerisation her¬ gestellt und mit Ethylencarbonat nach dem in der Patentschrift DE 40 20 780 beschriebenen Ver¬ fahren nachvernetzt. Alle %-Angaben sind Gew.-%.

Beispiel 10:

Eine wäßrige Acrylsäurelösung, die 0,15% TAAP, bezogen auf Acrylsäure, enthält, wurde unter Kühlung mit Natronlauge (50%) neutralisiert. Die Acrylsäurekonzentration der Monomerlösung betrug 30%) und der Neutralisationsgrad 70 mol%. 853,2 g der Monomerlösung wurden auf 5°C gekühlt und 10 Minuten mit Stickstoff gespült. Anschließend wurden nacheinander 177 mg tert. Butylhydroperoxid(70%ig) (gelöst in 10 g Wasser), 500 mg Natriumperoxodisulfat (gelöst in 8 g

Wasser), 177 mg 2,2'-Azobis-(isobutyronitriI)) (gelöst in 10 g Wasser) und 8 mg Ascorbinsäure (gelöst in 2g Wasser) zugemischt. Die Polymerisation beginnt sofort und die entstehende Gel¬ masse erwärmt sich auf ca 100°C. Nach 30 Minuten wurde der Gelblock zerkleinert und im Heißlufttrockenschrank bei 150°C über 2 Stunden getrocknet. Im Anschluß daran wurde das Po¬ lymer gemahlen und auf eine Komfraktion von 150 bis 850 μm abgesiebt.

Das pulverf rmige Polymerisat wurde mit einer Lösung bestehend aus 0,5%) Ethylencarbonat 2% Wasser/4%) Ethanol, bezogen auf Polymerisat, durch intensives Mischen beschichtet und für 20, 30 bzw. 40 Minuten bei 180°C im Ofen erhitzt.

Beispiele n -29;

Diese Beispiele sind entsprechend dem Beispiel 10 hergestellt worden; nur mit der Änderung, daß andere Vemetzer-Konzentrationen und Typen eingesetzt wurden. Zusammensetzungen und Eigenschaften sind in den Tabellen 2 und 3 angegeben. Die Abkürzung TMPTA steht für Trime¬ thylolpropantriacrylat.

Beispiel 30 - 32:

Hier soll die nachvernetzende Wirkung der erfindungsgemäßen Vorvernetzer bei nachträglicher Temperung gezeigt werden. Dazu wurden die nicht nachvemetzten Vorprodukte aus Beispiel 14, 22 und 26 einer 30 minütigen Temperaturbehandlung bei 180°C unterzogen und danach hinsicht¬ lich Retention und AAP 21 untersucht. Es zeigte sich ein deutlicher Eigenschaftssprung, wie er für eine Nach Vernetzung typisch ist. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 dargestellt.

Vergleichsbeispiel \:

Es wurden Handelsprodukte hinsichtlich ihrer Retentions- und Permeabilitätseigenschaften unter¬ sucht. Die Permeabiltäten sind unabhängig von der Retention durchweg gering.

Tabelle 1:

FRSATZBLATT (REGEL 26)

Beispiel 33-38

Es wird nach der folgenden Richtrezeptur polymerisiert, die Nachvernetzung erfolgt wie in den Beispielen 10 - 29 angegeben:

In einem zylindrischen Kunststoffgefäß wird ein Polymerisationsansatz von insgesamt 1000g zubereitet. Dazu werden 280 g Acrylsäure sowie die verwendeten Vemetzer, Comonomere und weitere Komponenten in vollentsalztem Wasser angesetzt. Unter Rühren und Kühlen wird mit 50%-iger Natronlauge bis zu einem Neutralisationsgrad von 70 % teilneutralisiert. Die Lösung wird auf 7-8°C abgekühlt und mit Stickstoff solange durchperlt, bis der Sauerstoffgehalt in der Monomerenlösung auf einen Wert von unter 0,2 ppm abgesunken ist. Anschließend gibt 100 ppm Azo-bis( 2-amodinopropan)dihydrochlorid gelöst in 10 g VE-Wasser, 300 ppm Natriumpersulfat, gelöst in 6 g VE- Wasser, 70 ppm Wasserstoffperoxid (35%-ig) gelöst in 1 g VE- Wasser hinzu. Danach wird die Polymerisation durch Zugabe von 9 ppm Ascorbinsäure gelöst in 2g Wasser gestartet, worauf eine deutliche Temperaturerhöhung eintritt. Nach Beendigung der Polymerisa¬ tion wird der gelartige Polymerblock zerkleinert, gewölft und getrocknet. Das Polymer wird an¬ schließend gemahlen und auf die Komfraktion 150 - 800 μ abgesiebt.

Die Zusammensetzung der Superabsober bezüglich der Vemetzer sowie die Produkteigenschaften sind in der Tabelle 5 aufgeführt.

Tabelle 2:

INI.

g

_D

CD m r σ_

r

Tabelle 3:

_α m CD m r σ_

ERSATZBLAπ (REGEL 26)

Tabelle 4:

Tabelle 5:

ΓTI CD r

_J




 
Previous Patent: ATOMISER NOZZLE

Next Patent: CATALYST FOR TREATING WASTE PLASTICS