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Patent Searching and Data


Title:
WEAR AND CORROSION RESISTANT LAYERED COMPOSITE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/026092
Kind Code:
A2
Abstract:
The present invention relates to a layered composite comprising a substrate made of a ferrous material with a PVD/PACVD coating and a corrosion protection layer that is disposed on the PVD/PACVD coating, wherein the PVD/PACVD coating comprises pores into which the corrosion protection layer protrudes.

Inventors:
HOSENFELDT TIM MATTHIAS (DE)
HAAG BERTRAM (DE)
MUSAYEV YASHAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/061010
Publication Date:
March 11, 2010
Filing Date:
August 26, 2009
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER KG (DE)
HOSENFELDT TIM MATTHIAS (DE)
HAAG BERTRAM (DE)
MUSAYEV YASHAR (DE)
International Classes:
C23C28/00; C23C14/00; C23C16/00; C23C30/00
Domestic Patent References:
WO2002027065A12002-04-04
Foreign References:
DE2417920A11974-10-24
DE10242421A12004-03-18
DE102005045701A12007-03-22
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Claims:
Patentansprüche

1. Schichtverbund mit einem Substrat (10) aus einem Eisenwerkstoff, das eine PVD/PACVD-Beschichtung (20) aufweist und eine Korrosions- Schutzschicht (30) aufweist, die auf der PVD/PACVD-Beschichtung (20) angeordnet ist, wobei die PVD-PACVD-Beschichtung (20) Poren (22) aufweist, in die die Korrosionsschutzschicht (30) hineinragt.

2. Schichtverbund nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Korrosionsschutzschicht (30) durch die Poren (22) Brücken mit dem

Substrat (10) bildet.

3. Schichtverbund nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrosionsschutzschicht (30) sowohl einen kovalenten als auch einen ionischen bzw. metallischen Bindungscharakter aufweist.

4. Schichtverbund mit einem Substrat (10) aus einem Eisenwerkstoff, das eine galvanische, chemische oder autokatalytische Beschichtung (30) aufweist und eine PVD/PACVD-Beschichtung (20) aufweist, die auf der galvanischen, chemischen oder autokatalytischen Beschichtung (30) angeordnet ist.

5. Lagerbauteil (10) mit wenigstens einem Schichtverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer Lauffläche (L), die mittels einer PVD/PACVD-Beschichtung (20) beschichtet ist und Seitenflächen (S1 ,

S2), die eine galvanische, chemische oder autokatalytische Schicht (50) aufweisen.

6. Lagerbauteil (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (50) eine galvanische, chemische oder autokatalytisch erzeugte Schicht ist, die sowohl anodischen als auch kathodischen Korrosionsschutz gegenüber Stahl bietet.

7. Lagerbauteil (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (50) eine Zinklegierungsschicht oder eine Nickellegierungsschicht ist.

8. Verfahren zum Herstellen eines Schichtverbundes nach Anspruch 4 mit folgenden Verfahrensschritten: a) Bereitstellen eines Substrates (10) aus einem Eisenwerkstoff; b) Aufbringen einer galvanischen, chemischen oder autokatalytischen Beschichtung (30) auf das Substrat (10); c) Aufbringen einer PVD/PACVD-Beschichtung (20) auf die Beschichtung (30).

9. Verfahren zum Herstellen eines Schichtverbundes nach Anspruch 1 mit folgenden Verfahrensschritten: a) Bereitstellen eines Substrates (10) aus einem Eisenwerkstoff; b) Aufbringen einer PVD/PACVD-Beschichtung (20) auf das Substrat (10); c) Aufbringen einer galvanischen, chemischen oder autokatalytischen Beschichtung (30) auf die PVD/PACVD-Beschichtung (20).

10. Verfahren zum Herstellen eines Schichtverbundes mit folgenden Verfahrensschritten: a) Bereitstellen eines Substrates (10) aus einem Eisenwerkstoff; b) Aufbringen einer Schicht (20) aus Chrom oder einer Chromlegierung auf das Substrat (10); c) Umwandeln der Schicht (20) in eine Chromcarbidschicht mittels eines PVD/PACVD-Verfahrens.

Description:
Bezeichnung der Erfindung

Verschleiß- und korrosionshemmender Schichtverbund

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen verschleiß- und korrosions- hemmenden Schichtverbund und ein Herstellungsverfahren zur Herstellung eines solchen Schichtverbundes.

Beschichtungen werden verwendet, um tribologisch- und korrosionsbean- spruchte Bauteile vor Verschleiß zu schützen. Vielfach erfolgt dieser Verschleiß, insbesondere bei Werkstoffpaarungen, die sich nicht im hydrodynamischen Schmierzustand gegeneinander bewegen, aufgrund verschiedener Ver- schleißmechanismen, welche einzeln oder in Kombination auftreten. Aus diesen Gründen gewinnt die optimale Beanspruchungsgerechte Gestaltung von bewegten Bauteilen mittels Verschleiß- und Korrosionsschutzschichten immer mehr an Bedeutung.

Es existieren einzelne Verfahren, durch welche gezielt tribologische Eigenschaften verbessert werden können, jedoch ohne eine geeignete Korrosionsschutzleistung zu bieten. Die nach dem Stand der Technik verfügbaren Korrosionsschutzschichten weisen keine ausreichenden tribologischen Eigenschaften, wie z. B. Reibungsminimierung und Verschleißbeständigkeit auf. Es sind Schichtsysteme bekannt, die mittels PVD (physikalischer Gasphasenabschei- dung) oder PACVD (plasmaunterstützter chemischer Gasphasenabscheidung) aufgebracht werden, die gute tribologische Eigenschaften jedoch nur einen unzureichenden Korrosionswiderstand aufweisen. Für den Korrosionsschutz sind galvanisch oder chemisch oder autokatalytisch aufgebrachte Schutz- schichten bekannt, die jedoch nur eine geringe tribologische Widerstandsfähigkeit aufweisen. Aus der DE 10 2006 049 756 A1 ist eine Verschleißschutzschicht bekannt, die aus mehreren Lagen unterschiedlicher hartstoffhaltiger und metallischer Phasen gebildet ist. Eine besondere Korrosionsschutzschicht ist bei diesem Schichtsystem nicht vorgesehen.

Aus der DE 2417920A ist ein Verfahren zur Herstellung einer Chromcarbid- schicht auf der Oberfläche eines Gegenstandes aus Eisen, einer Eisenlegierung oder Hartmetall bekannt. Dabei wird ein Schmelzbad mit einem Chromha- logenid und Borsäure und/oder Borat verwendet.

Aus der DE 10 242 421 A1 ist eine Beschichtung zum Schutz eines Substrates vor Verschleiß und Korrosion auf der Basis von Niobnitrid oder Niobmetallnitrid bekannt, wobei Zwischenschichten zur Verbesserung der Haftung aufgebracht werden. Niobnitrid ist eine Hartstoffschicht mit einer sehr großen Härte. Des Weiteren ist Niobnitrid extrem resistent gegen einen korrosiven Angriff. Die Niobnitridschicht erfüllt somit sowohl die Aufgabe eines Korrosionsschutzes als auch einer tribologisch resistenten Beschichtung. Die Beschichtung mit einer Niobnitridschicht ist jedoch relativ kostenintensiv.

Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schichtsystem zur Verfügung zu stellen, welches auf Eisenwerkstoffe aufgebracht werden kann und sehr gute tribologische Eigenschaften mit ausgezeichneten Korrosionsschutzeigenschaften kombiniert sowie kostengünstig herstellbar ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe vorrichtungsseitig durch ein Schichtsystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und verfahrensseitig durch ein Verfahren zum Aufbringen des Schichtsystems nach Patentanspruch 10 gelöst.

Ein erfindungsgemäßer Schichtverbund besteht aus einem Substrat aus einem Eisenwerkstoff, das eine PVD/PACVD-Beschichtung aufweist und einer Korrosionsschutzschicht aufweist, die auf der PVD/PACVD-Beschichtung angeordnet ist, wobei die PVD-PACVD-Beschichtung Poren aufweist, in die die Korrosionsschutzschicht hineinragt. Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, dass ein hybrides Schichtsystem gebildet wird, das aus einer Hartstoffschicht und einer Korrosionsschutzschicht besteht, die auf einen Eisenwerkstoff aufgebracht werden. Dadurch können auf der Bauteiloberfläche gezielt Eigenschaften realisiert werden, die sich aus den Eigenschaften der aufgebrachten Einzelschichten kombinieren.

In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbes- serungen des im Patentanspruch 1 angegebenen Schichtsystems und des im Patentanspruch 10 angegebenen Verfahrens zur Herstellung eines derartigen Schichtsystems.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Von den Figuren zeigen:

Fig. 1 Eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen

Schichtsystems gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungs- beispiel; und

Fig. 2 Eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen

Schichtsystems gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel; und

Fig. 3 Eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen

Schichtsystems gemäß einem dritten bevorzugten Ausführungsbeispiel; und

Fig. 4 Eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen

Schichtsystems mit einer Deckschicht, einer Funktionsschicht und einem Substrat; und Fig. 5 Eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen

Schichtsystems mit einer mehrseitigen Beschichtung eines Substrates.

In den Figuren bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.

Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schichtsystems gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel. Ein Bauteil bzw. Substrat 10 ist mit einer PVD/PACVD-Beschichtung 20 versehen. Die PVD/PACVD-Beschichtung 20 weist Poren 22 auf. Die PVD/PACVD- Beschichtung ist durch eine Korrosionsschutzschicht 30 versiegelt. Das Bauteil besteht aus einem Eisenwerkstoff und ist z. B. ein Lagerbauteil an einer Maschine oder in einem Motor. Die PVD/PACVD-Beschichtung 20 zeichnet sich durch hervorragende tribologische Eigenschaften wie z. B. Reibungsminimie- rung und Verschleißschutz aus. Jedoch ist diese Schicht 20 durch ihre geringe Schichtdicke und verfahrensbedingte Eigenschaften nicht komplett geschlossen, das bedeutet die Schicht 20 weist Poren 22, sogenannte PinHoles auf, welche eine korrosionsschützende Barrierewirkung der Schicht 20 verhindern. Um diese tribologisch aktive Schicht 20 zusätzlich mit einer guten Korrosionsschutzleistung zu versehen, ist sie mit einer organisch/anorganisch/mineralischen Versiegelung 30 versehen, welche die PinHoles 22 verschließt und im Überrollzustand in die Poren 22 eingearbeitet wird. Für die Versiegelung 30 werden erfindungsgemäß auch sogenannte SoI-GeI- Schichten eingesetzt. Durch die so erhaltene Isolation ist ein anodischer Korrosionsschutz gewährleistet.

Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schichtsystems gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Auf einem Bauteil 10 ist eine galvanisch, chemisch oder autokatalytisch aufgebrachte Schicht 20 aufgebracht. Auf der Schicht 30 befindet sich eine PVD/PACVD-Schicht 20. Die galvanisch, chemisch oder autokatalytisch aufgebrachte Schicht 30 dient als Aufnahmestützschicht für die PVD/PACVD-Schicht 20 und kann sowohl aus Korrosions- als auch aus Verschleißgründen appliziert werden. Aufgrund der Beanspruchung von z. B. Lagerkomponenten kommt es häufig zu tribokorrosi- ver Belastung und dadurch zu einem Bauteilausfall. Dies bedeutet, dass eine abrasive Beaufschlagung des Bauteils in Kombination mit einer korrosiven Beanspruchung auftritt. Dies wird durch die galvanisch, autokatalytisch oder chemisch aufgebrachte Schicht 30 unterbunden. Zusätzlich ermöglicht diese Schicht 20 wirtschaftliche Vorteile bei der Herstellung, da i. d. R. im PVD/PACVD-Prozess eine haftvermittelnde Schicht zwischen Substrat 10 und tribologischer Funktionsschicht 20 benötigt wird, welche normalerweise in situ, d. h. zum Start des PVD/PACVD-Prozesses durch den PVD-Prozess abgeschieden wird. Durch die vorhergehende galvanische, chemische oder autoka- talytische Beschichtung kann dieser Prozessschritt entfallen und dementspre- chend die Prozesszeit verkürzt werden. Zudem entfallen die Kosten für die entsprechenden Targetmaterialien für die Stützschicht aus dem PVD-Prozess.

Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schichtsystems gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel. Auf einem Bauteil 10 befindet sich hierbei eine Chromcarbidschicht 40. Diese Chromcarbidschicht 40 wird erzeugt indem auf das Bauteil 10 eine Schicht 20 aus Chrom bzw. einer Chromlegierung aufgebracht wird. In einem nachfolgenden Verfahrensschritt wird in einem PVD/PACVD-Verfahren die Schicht 20 in eine Chromcarbidschicht 40 z. B. durch einen Ätzverfahrensschritt oder in ei- nem in-situ PVD-Prozess umgewandelt. Dabei wird die Schicht umstrukturiert und verdichtet.

Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schichtsystems mit einer Deckschicht, einer Funktionsschicht und einem Sub- strat. Auf einem Bauteil 10 befindet sich eine durch einen PVD/PACVD- Prozess erzeugte Schicht 20. Auf dieser Schicht befindet sich eine Deckschicht 30. Die Schicht 20 weist eine Porosität in Form von Poren und PinHoles auf und gewährleistet daher keinen ausreichenden Korrosionsschutz. Um einen ausreichenden Korrosionsschutz zu gewährleisten wird das Bauteil nach der Herstellung der Schicht 20 mittels eines PVD/PACVD-Prozesses nachfolgend einer galvanischen, chemischen oder autokatalytischen Behandlung unterzogen, welche die Deckschicht 30 ausbildet, die sowohl einen kovalenten als auch einen ionischen bzw. metallischen Bindungscharakter aufweist. Hierdurch werden die im PVD/PACVD-Prozess entstandenen Poren geschlossen und somit eine anodisch/katodisch korrosionsschützende Wirkung unter Beibehaltung der tribologischen Eigenschaften der PVD/PACVD-Schicht erzeugt.

Fig. 5 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schichtsystems mit einer mehrseitigen Beschichtung eines Substrates. Ein zylinderförmiges Bauteil (z.B. ein Tassenstößel) 10 weist an seiner äußeren Laufflächenseite L eine durch ein PVD/PACVD-Verfahren erzeugte Schicht 20 auf. An der linken Stirnseite S1 und der rechten Stirnseite S2 des Bauteils 10 ist eine galvanisch, chemisch oder autokatalytisch erzeugte Schicht z. B. eine Zinklegierungsschicht aufgebracht. Diese Zinklegierungsschicht 50 bietet einen Korrosionsschutz. Dadurch können gezielt an einem Bauteil die erwünschten Eigenschaften eingestellt und kombiniert werden. In diesem Beispiel weist also das Bauteil eine funktionale tribologisch beanspruchbare Schicht 20 an der Oberseite als auch eine korrosionsschützende Schicht 50 an den Seiten des Bauteils 10 auf. Durch diese Technologie ist es möglich, gezielt Verschleißschutz, Reibungsminimierung und Korrosionsschutz lokal am Bauteil zu realisieren.

Bezugszeichenliste

10 Substrat

20 PVD/PACVD-Beschichtung 22 Poren

30 Korrosionsschutzschicht

40 Chromcarbidschicht

50 Zinklegierungsschicht

L Laufflächenseite S1 erste Stirnseite

S2 zweite Stirnseite